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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1932.03.05 H. 10

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Academic year: 2022

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5. gRfitS 1932. [61.3ttl)rpttg.] 689

| c f t 10

3itrt|itidjc IDodjcnCdjnft

^erausge^cbeit vom 3><mtfd?en 2lmwaltt>etrein.

Schriftleiter:

^ujHjrat D r. D r. J u liu s 2tla<$nus> Berlin, Hedjtsamnalt D r. iid n ric ii Wittenberger, Ceipjig

unter SHtotrEung con Recfjtsampalt D r. D r. flta y fjacfren b itrg , ffiannßeim.___________

V e rla g : SU. Slloefcr 3ttd?l?attfcluttg, ©scar Branbftetter, £efp3i<J £ Dresdner S tra f e \ \l\5 .

J e t n lp r e d ie t S o m m e l-H r. 72566 / E r a ^ i a n | d | t i f t : 3 m p t t m a t u t / p o |t|¿ ¡« ( tto n to C etp3ig H t. 65675,_________________

3 0 ). erfd)eint roödientlid). Bezugspreis monatlid) ITT. 4.50; <Zin3c[I;efie Jojten ben {¡alben m onatsbetrag. 5 in: Stubenten,

"Uetenbare unb fljfefforen tm Dorbereitungsbienft i| t ein B ezugspreis »on m onatlid) m . 3.— feftgefeßt; flu s tu n ft tjierüber e rte ilt oer Öerlag. — Der Be3ug erfolgt am 3tDe<fmäf)tgften burd) bie p o ft, bod) nehmen and; bie Bucßßanblungen unb ber Derlag

Beftcllungen an. Befdjtoerben über mangelhafte 3uftellung finb bei poftbe3ug ausfd)Iießlidj bei ber p o ft an3ubringen.

n n « Me 6 qelpaltene tlttntmetert)55e 21 Pf., für öen Stenenmarft 15 Pf., >/i Seite m. 300.—, 7 , Seite m. 155.—, V. Seite ITT. 80.—. Der Iltijeigenraum totra in l ü c l y e n ¡,ct Köj,e oon ltenmings|trid> 311 Irenmmgsjtricf) geredjtiet. Bei 3 i f f e r a n 3 e ig e n tommen nod) 60 pf. ffiebüliren f)tn3U. 3 a b lu n g e n ausnahmslos

auf poftfdiedtonto 10. ITTocfer BncfifianMung, £eip3ig 63673, erbeten.

S f it ben D e u t|d jc n lin n m it o e r e in finb 3 ufcE;riften ncid| £ e tp 3 ig I I , rtitifc£)plat;3, 3at|tungen auf poftfd|edilonto £eip3tg 10102 3U rieten.

2111c Senbungen für bie S $ r i f t le i t u n g ber 3 © . roerben na<p B e r l i n © 62, ttlaafeenftr. 27 erbeten.

/Ü t ic n r c d ) t .

6 ü a n 3 c n u n & d f l o n ^ p r u f u n g *

<3)eutfd^er Slnwaltoerein, Stugfcßuß für Stftienrecßt, SBericßt über Slrt. V unb V I 9cotS3D. b. 19. ©ept. 1931.

35on SRedjtSanmalt Dr. Br. 93tap §adjeitburg unb 5RecE)t3an©att Sßtofeffot Dr. 3 « Iiu 3 Seßmnnn, granlfurt a. 931.

t ®urdj bie jRot33D. b. 19. ©ept. 1931 ift ein Seit beg f rtO°- eirte§ ©ejeßeg über Slft©. unb ftotnmöef. a. 8t. get*

-ertbe§ fRecift geworben, ©in anberer iEeit ßarrt noeß nef..®r^ ig u ttg . ©ie fall auf bent regelmäßigen SBege burdj*

Setui)rt ©erben. $ e r Stugfcßuß ßat feine ^Beratungen ©ieber ufgenommen. ©r £jat and) bie 33eftimtnungen ber fRotSSQ. in , en 93ereid^ feiner S3etrad)tung gezogen. Sie 33eröffentlicßung . efr ®efamtergebniffe wirb erft naeß ©djtuß ber ^Beratungen Böigen. 5)er giugfcifuß ßielt eg febodj für geboten, ein ©tüd Oorwegguneßmen. ®ag finb bie in ben 2lrt. V unb V I b'° «P ' ^ u n b e tte n 33orfcßrifteit über bie 33 i t an gen unb J eJ 8 i t a n j p r ü f e r . ®abei ßanbett eg fid) einmal um bie uffaffung beg jeßt gettenben neuen fRecßtg, gum anbern aber

ffrrage, inwieweit bureß bie Slu§f33eft. gur fRot330. ©r*

Sbnjungen unb ©rtäuterungen ber 5RotS30. erforbertieß finb.

rP^biiegenb ©ar ber teßtere ©efidjtgpunft. StBenn bie 33or»

©Büge be§ 9iu§f(ßuiie§ ©inftuß gewinnen fotten, fo ntüffen ' e i° geitig befanntgegeben ©erben, baß nießt nur bie fRegie»

“ ttg bapon erfäßrt, fonbern aud), baß eine S ritif biefer 2tu=

9ungen ermögti^t ©irb.

5f ®er 3tuSfcßuß ©ar fidß bewußt, baß bie grunbtegenben ."E bnungen ber 9iotS3ö. als gettenbeS 9ied)t ansuerfennen i ttb g r ift aueß niiißt in bie ©rörterung barüber eingetreten, ft J ^ .S ^ ilte fo rm fid) retßtfertigen läßt. Stuf ber einen Seite Beßt bie fRotwenbigteit, m it fofortiger SBirtung bie ©tüde be§

in Sraft ju feßen, ©eldje in ber befteßenben fd)©eren

^« tftß a ftstrife baju ßetfen mögen, bas gefunfene SSertrauen bie Stft©. ©ieber ju beieben. Stuf ber anberen ©eite ©irb an bei ber ISurdjarbeitung be§ 9ved)t§ ber 9totS3D. erfennen,

?B jebe Zerreißung eines einßeittitßen ©efeße§©er!8 ©eßwie*

, 9'eiten bereitet. IBer jum ©efeß gemaeßte ¿orfo ©irb ©puren Serftiimmetnng geigen. ®ie§ geigt fieß bei bem bortiegenb

^ßönbetten ©ebiete barin, baß man nur einen Steil ber Offen*

!9ung§b0rfcßrifien in bie 9lot9$D. aufgenommen ßat. S)a§

r re,[fo tüidEjtige StuäfunftSrecßt be§ St!tionar§ ift braußen ge*

feben. Unb botß bitbet biefeS gragereeßt bie notwenbige ©r*

pQlfSnng gu ber oon Stmts wegen in Säiiang* unb ©efißäftg*

“t,cßt gu gewäßrenben Sluftläntng. SBenn man eg nießt be*

bauert, baß bie §§ 88—93 ©ntw. I I nitßt ftßon ©efeß ge*

©orben finb, fo begßatb, ©eit ber Stugfcßuß fid) gegen bie Oon ©ntw. I abweitßenbe S'aifung beg ©ntw. I I in §§ 88 Stbf. ^ ©enbet. § ie r wirb bie fRüdfeßr gum erften ©ntw. oor*

gefißtagen. @g ift gu befüreßten, baß bie ©rteitung be§ Stu§*

iunftgredßtg an jeben Slttionär, oerbunben aber m it ber 33er*

fagung irgenbweteßer Slecßte fü r ben g a lt SSerweigerung ber Stugfunft eßer bag ©egenteit oon bem bewirft, ©ag man beabfießtigt. ©ntw. I I ßat an ©teile beg ©ntw. I eine etwag eigenartige Raffung gewäßtt. Seßnt ber 33orftanb bie Slug*

funft ab, jo ift fie nur auf S3ertangen einer SRinberßeit Oon lOo/o beg ©runbfapitaig gu erteilen. ®ag ßeißt boeß nid)tg anbereg, atg baß ein Slugfunftgrecßt beg eingelnen Stftionärg nießt befteßt, fonbern nur ein äRinoritätgrecßt. SJtan fann fid) oielleiißt erftären, warum man troßbem in § 88 SIbf. 1 ge*

fagt ßat, baß jebent Stftionär Stugfunft gu erteilen ift. 33effer aber wäre eg gewefen, ba§ Sinb beim reeßten fRamen gü nennen. S)er Stugfeßnß ©ar aber ßier ber SReinung, baß, wenn ein Slugfunftgrecßt gewäßrt ©erben fott, eg febem eingelnen Stftionär gufteßen muß. ©g genügt, baß bag SRedjt auf 33er*

tagung ber SRinberßeit Oon minbefteng 10°/o beg ©runb*

fapitatg gugeftanbcit ©irb.

S)er Stugfcßuß fonnte um fo meßr oon einer ing eingetne geßenben S3efprecßung ber §§ 260— 262 g abfeßen, ©eit fie jebenfattg in^ ißren ©runbgebanfen m it ber auiß Oom _ Stug*

fdjuß bei feiner 33earbeitung ber 5'iagen beg fReidjgjuftig*

minifterg eingenommenen ©tettung übereinftimmert. SRan ©ar fieß audj bewußt, baß ßier oieteg erft ber fünftigen ißrajig überiaffeit ©erben muß. Sei bem ©efcßäftgbericßt ift bag Unterbleiben ber 33ericßterftattung über eingetne fjßunfte in*

foweit ertaubt, atg bag überwiegenbe 3 n t f iefff einer ber be*

ieitigten ©efettfeßaften ober ber Stttgemeinßeit eg erforbert (§ 260 a Stbf. 4). g iir bie 33itangen unb bie bort üorgefeßrie*

bene ©tieberung ift ein 3Sorbeßatt gentadjt, foweit ber ©e*

fcßäftggweig ber ©efetlf^aft eine abweidjenbe ©tieberung be*

hingt (§ 261 a Stbf. 1). § ie r wirb atfo bie §anbßabung beg

©efeßeg, foWoßt burd) bie Slft©. felbft atg bureß bie fRecßt*

fptecßitng bag ©irftieße fRecßt ßerauggubitben ßaben. S)er Stug*

(2)

690 2Iuffö|e tSuriftifcfie fdjufj befdjäftigte fid^ jebod) m it bot folgenben, burd) ba§

©efet; felbft nicht öollftänbig getlärten ober nicE)t befriebigenb gelöften fra g e n :

1. SaS ©efejj fdjreibt öor, baf) bie Silangprüfung ficE) aüd) über bie Ànwenbung ber §§ 260, 260 a unb b, 261, 261a— e, 262 gu erftreden ijabe (§ 262 a Slbf. 2). Ser Seridjt ber Silangprüfer ift bem StuffidjtSrat üorgulegen. Ser Auf*

fidjtSrat hat iu feinen Semertungen gum ©efcEjâftëbericfjt an»

gugeben, burd) weldje ©telle bie Silangprüfung ftattgefunben

|a t. ©r Ijut gum 33ericE)te ber Silangprüfer Stellung gu neljmen (§ 262 e). ES feljit aber an einer Seftimmung bar»

über, ob bie Sornaljme ber Silangprüfung burd) bie Silang»

prüfer SorauSfegung für bie © üitigieit beS Silanggenehmi»

gungSbefdjluffeS ift. ign § 260 ift nidjtS baoon gefagt. Ser Ausfdjufj ift ber Auffaffung, bafs ber SilanggeneljmigungS*

Befcijlufe anfedjtbar ift, toenn ein Seridjt ber Silangprüfer nid)t erfolgt ift ober ber AuffidjtSrat in ben Semertungen gum

©efdjâftSbcricht nidtt angegeben hat, burd) welche ©telle bie Silangprüfung ftattgefunben tjat. Saran hat uud) bie Sor»

fchrift ber erften SurdjfS O . A rt. 3 Abf. 2 nidjtS geänbert. ©in DrbnungSftrafredjt ber 9îegifterrid)ter, baS bie Seftetlung beS Sitangprüfers ergtoingen tönne, befiehl nicht. Ser AuSfdjuh ift fid) über bie ^wedmahigteit biefer SRegclung im 3 roe'î ei- 3 war mat biefer nach eingehenber Beratung ber Sleinung, baf) bie Einführung ber jßflidjtprüfung im gntereffe ber Attionäre gegeben fei. SaS igutereffe ber ©laubiger fei- hier nur ein mittelbares. ‘Sie Seftimmungen ber SotS D . feilten ben AE»

tionären baS ©efühl ber Sicherheit toieber oetfehaffen. Saljer bürfe bie Sfltdjtprüfung ben Aftionäreit nicht aufgegroungen merben, toenn fie eine -ßflichtprüfung nicht toiinfdjen. Ser Ausfdjufj war fid) baljer barüber einig, bah bie ißflichtreDifion mit 3 uftimmung aller Attionäre, beS SorftanbeS unb beS AuffidjtSratS unterbleiben Eann, baj) biefe alfo auf bie Pflicht»

Prüfung oergidjten tonnen. SaS tönne mitunter burd) um*

borljergefehene Ereigniffe raie Sob ober Amtsniederlegung beS fßrüferS Eurg oor Abfchlufj feiner Arbeit nottoenbig merben.

Sian tönne nidjt bie ©eneraloerfammlung oerfdjieben, bis ein neuer p rü fe t fid) eingearbeitet haBe. gn ben mciften gälten Werbe bie ©efellfdjaft bie fßrüfung wollen, fdjon weil baS Unterlaffen einen fd)led)ten Sinbrud in ber Öffentlidjteit mache unb einen SertrauenSoerluft mit fid) bringen tönne. SSenn man aber ber Att®. baS Stecht gebe, im geeigneten galle auf bie fßrüfung gu oergid)ten, müffe biefer Sergid)t ein auSbrücf»

Iid)er fein. Sind) genüge baS Anfecl)tungSred)t nicht, ffltan bürfe ben wiberftrebenben Aftionär nid)t gmingen, fid) Sin»

WaltStoften gu machen, einen AnfechtungSprogch gu führen ufw. Ser AuSfd)uh ift deswegen ber Auffaffung, bah man einen Sergidjt auf bie Prüfung nur bei Einftimmigteit aller in ber ©eneraloerfammlung erfdjienenen Attionäre gulaffen folle. Ser gleichgültige unb fernbleibenbe Attionär hätte auch hier fein Sed)t auf Serüdfidjtigung. Db man ein Sonber»

redjt beS EingelattionärS annimmt ober ein befonberS ge»

ftalteteS ©efellfdjaftSrectjt, ift babei gleichgültig. Sn beiben gälten wirb man aud) innerhalb einer beftimmten 3 e't bie 9îad)hoIung ber 3 uftimmung ber in ber ©eneraloerfammlung ablehnenden ©efeltfdjafter gulaffen. ©ie füllten bie Siögiidj»

feit ijaben, fid) oon ber fRidftigfeit beS SergidjtS gu über»

geugen, wie ja aud) bem proteftierenben Attionäre gu biefem 3mede bie Anfed)tungSfrift biene. SorauSgefegt ift aber ferner, bah ber Sergidjt auf bie Silangprüfung als befonberer ißunit ber SageSorbnung angegetgt wirb. Sie Attionäre müffen wif»

fen, bah eine foldie nicht ftattgefunben bût- Sie füllen ihr Sertrauen gu ber Prüfung burd) ben AuffidjtSrat allein aus»

fprechen. Sinb aber alle biefe SorauSfegungen gegeben, fo War man ber SOÎeinung, bah ein girwng gur Prüfung burch ben Sud)* unb Silangprüfer nicht burdjgeführt werben foll.

SaS wirb meiftenS nur für ©efellfdjaften mit engem Stahmen gelten. Auch für folche, bei benen in ber Sat bie ©efchäftS»

führung unbegrengteS Vertrauen geniefjt. Sen Attionären foll eine Sßoljitat ermiefen werben unb jeine ißlage.

3 n ber grage, ob eS möglich ift, bie oom SluSfthuh bor»

gefdjlagene Siegelung im SSege ber SIuSfSSD. burd)gufüi)ren, hat ber SluSfdjuh feine ©teilung genommen.

Eine gewiffe ©djwierigteit tonnte fid) hier bei ben Sfon«

g e r n g e f e l l f c h a f t e n ergeben. Sielfach hflt bie berrfd)enbe

©efellfd)aft alle Slttien ber Oon ihr abhängigen in §änben.

Sann würbe jene bie Silangprüfung für biefe ftets abfd)affen.

Eine ©onberbeftimmung für bie Shmgerne gu treffen, bah Sefd)Iuh beS SergichtenS auf bie Silangprüfung auch fu^ . t abhängigen ©efellfchaften nur burch einftimmigen Sefchlnh herrfdienben ©efellfdjaft möglich ift, mar angeregt worben, erfdjien im ¡ginblid auf bie in § 262 a 21bf. 2 gegebene ± fdjrift, wonach bie Silangprüfung fid) auch barauf gu , hat, ob bie gern. § 261 a SIbf. 1, I I I in ber gaijreSbitang a ' guführenben Seteiligungen forreft bewertet finb, nid)t gro01

2. Sah bie 3wangSprüfung nicht abfolut gelten W d geigte fid) in bem Sorbehalt beS 21rt. 14 Slbf. 2 3'ff- ^ .u «a SiotSO. S o rt ift eine allgemeine Slnorbnung ber Siegwru ^ oorgefehen, wonach bie Sorfdjriften über bie ©lieberung ® Silangen unb über bie Prüfung beS gahreSabfchluff^ bu >

Süangprüfer für ©efellfdjaften geringen UmfangS ober fonberer Hirt nidjt gelten füllen. ES tann aud) beftimmt w ben, welche ©efellfchaften als folche geringeren UmfangS c befonberer Ülrt angufehen finb. SaS führte gu ber gragei wieweit eS angegeigt ift, gur Sermeibung gwedlofer

gen oon Sltt®. oon biefen Seftimmungen ©ebrauch gu titflw ’ 3 unäd)ft mürbe empfohlen, bie in 2lrt. 14 Slbf. 2 StotSO- . gefehenen Übernahmebeftimmungen balbm öglid)ft gu Ser SluSfchuh war aud) hier ber Steinung, bah man ben U fang biefer SluSnaljmen tla r begrengen müffe. g n . tommen gunäd)ft gamiliengefellfchaften. Eine Segrtffsoeii1 mung ijwr gu geben, erfcheint nidjt erforberlid). §ier tnuß ber ^SrajiS überlaffen bleiben, wie fie fid) gu biefer [teilt. Eine gamiliengefeilfdjaft tann nod) unter Serwano im adjten ©rab ber (Seitenlinie meiterbefteljen. Sie tann u gefchrt, aud) wenn Srüber bie Ülttionäre finb, nach i)ein § «b gen Stufbau ber ©efellfdjaft gu oerneinen fein. Stafff L wirb ftets ber auS befonberen Seftimmungen beS ©efellftga<

PertragS ober auS ben ihn begleitenben fonftigen Slbmachu11^

abguleitenbe 3wect fein, baS Unternehmen im engbegreUJ Streife einer gamüie gu erhalten. Sabei wirb man nidjt bintulierte SamenSattie oorfdjreiben bürfen. Eine Sotweno ö feit, bie 3 nhu6erattien hier auSgufdjliehen, Iaht fid) auö ® SBefen ber gamiliengefeilfdjaft nidjt redjtfertigen. Ebenfo W man ber Steinung, bah fid) eine SluSnahmebeftimmung bann auS ber befonberen Slrt ber ©efellf^aft redjtfertrS . tann, wenn fie nur Bintulierte SamenSattien auSgibt, ü biefe Weber an ber Sörfe notieren, noch iw freien Starfte g

hattbelt werben. _

Seben biefen ©efellfdjaften befonberer 9trt erfd&eiitt 21ft®. mit geringem Kapital als ber 2luSnaI)me bebürftig- v foldj fleine Unternehmungen wirb in ber Sat bie 3w flItJ L reoifion eine in ber heutigen 3 eit fchwer empfunbene ü ^ laftung fein. SBeiter .gu gehen, fchien bem ÜluSfchufj u i i f ß(t redjtfertigt. Eine ÜluSnaljme wegen ber geringen 3 fl2lf ,.rA Slftionäre allgemein gugulaffen, würbe nicht als Ptö burd)führbar angefehen. 3 ft eine 2ltt@. berart befchufielt' ^ ihre Sftionäre fid) als eine Einheit empfinben, ohne bafl SorauSfehungen ber gamiliengefeilfdjaft oorliegen, fo we3 c es ihnen überlaffen, burch einftimmigen SefdtjluB unf Silangprüfung gu oergidjtcn. Umgetehrt ftel)t es aud) ben fellfdjaftern, für weldje bie 2luSfSeft. eine SluSnahwe i laffen, frei, fid) ber Prüfung burd) bie Silangprüfer gn , bienen. SieS wirb bann aber für bie Entlaftung beö ^

fichtSratS oon Sebeutung werben. .«

Enblid) foll ber fRegifterridjter bann bie Sefreiung ü ber Silangprüfung auf Antrag Oon Sorftanb unb SluffiW rat auSfpredjen bürfen, wenn biefe ber ©efellfdjaft eine r billige SefcbmerniS bereitet unb ein öffentliches Sntereffe ber Silangprüfung nicht befteht. SaS würbe wefentüd) gälte treffen, in benen weitaus ber größte Seil ber Slttwn bem Sergidjt auf bie Prüfung guftimmt unb bie miberfpreu) ben nicht im Qntereffe ber ©efellfdjaft ober ber 2lllg ein

heit hanbeln. ~

3. Sejonbere Sufmertfamteit erforberte § 261 e S Sie SotS D . weicht auch hwr öon bem erften Entwurl / g ü r biefen war bie Serlehung ber Sorfdjriften ber §§ 261 |K (§§ 111— 115 Entw.) eine Serlefcung beS ©efeücS i. @•

§ 271 unb bie ©runblage ber Anfechtung. Qegt ift baS ®cö. ; e teil beftimmt. 3 war ber ©efdjäftsberidjt (§ 260 a) uno barin enthaltenen Seftimmungen müffen bei Strafe ber

fedjt&arfeit beachtet werben. a

Sagegen ift bie Setlejjung ber Sorfdjriften ber bis 261c über ben S nljait unb bie ©lieberung ber St

(3)

ßl- Sofjrg. 1932 §eft 10] Sluffä|e 691

^tSbrlidEItcf) ber Stnfegtung entgegen. S ie Sragweite ber 93e*

J«ittmung ift mißoerftänblig.' Ser Sluäfguß war ber Stuf*

Tttimwg, bog bie Slbfigt beä ©efeßgeberä iebigticE) baßin geßt,

•«•nfedE)turtgg^jro§effe in folgen gälten auägufgließen-, in berten etlJ horgefdjriebeneä 93tIan§fdE)etrta etwa n ig t üollftänbig ein*

Spalten ift, ober in benen eine fadEjlicE) bebeutungäloä falfcfje

"Jterßringung eineä fßoftenä unter einer anberen Siubrif erfoIgt. S)er 9Bortlaut beä ©efeßeä trägt aber weiter. 'Ser @e=

beßwigung§befgluß wäre g. 33. and) bann n ig t anfegtbar,

™fnn bie SSorfc^riften über 93eteitigungen (§ 2 6 1 a Slbf. 3), .eigene Slftien (Slbf. 4 g iff. 5), über gorberungen an ab*

wngige ©efeHfgaften unb tongerngefeUfgaften (Slbf. 4 g iff. 9), u&er gorberungen an SJiitglieber beä 93orftanbeä (Slbf. 4 g iff. 9) ober gor 93erbinblid)feiten auä 93ürgfd)aften. (§ 261 b) Her*

lel t finb. ©r wäre eä and) bann, wenn ber 93e rig t ber 93ilang*

Prüfer biefe hänget gerügt gälte. Sie Meßrßeit tonnte in ber ®en93erf. troßbem bie 93itang gutgeifjen. Sie «Kegreßpfligt beä 93orftanbeä unb Sluffigtäratä biete feinen genügenben

©rfag. Ser Sluäfguß I)ält eä beäwegen fü r bringend erforber*

lid), bürg eine 2tu 3fügrnng§öorfcEjrift minbeftenä flarguftelten, baß bie 93orfgrift beä § 260 b Slbf. 2 unberüßrt bleibt. Sie aSorfc^rift beä § 261 e fteßt einer Slnfegtung bann ni(f)t ent*

gegen, wenn n ig t nur §§261a— e, fonbern auch § 260b 2fijf. 2 »erlegt ift. 'Senn gier liegt feine ®laffifigierung§=, fonbern eine materielle 9Sorfgrift üor. ©ä Würbe aber beä Weiteren eine ©infgränfung gu § 261 e beantragt, wonag ber Slusfgluß ber Slnfegtung nur bann gegeben fein foli, fo*

fern bie Slarßeit ber 93ilang burdj bie Siigtbeagtung ber SBorfcßriften ber §§ 261a unb 261c nur unwefentlicg beein*

trädjtigt wirb.

tonnen der aftienre^ilidjen <&ffenbüningepflWjt (§ 3J4 W* \ 5$$«•/•

S3on Siegfäanloalt D r. D ä c a t 5TÎe tte r, SBerlin.

Slag § 314 g iff. 1 §©93. werben SCTJitglieber beä 93or*

itctnbeg ober beä Sluffigtäratä beftraft, „wenn fie w iffentlig in . igren Sarfteilungen, in igren Überfluten über ben 93er*

Jttegengftanb ber ©efeitfegaft ober ben in ber ©en33erf. ge*

baltenen Verträgen ben Stanb ber SSerßättniffe ber ©efell*

© aft unwagr barfteilen ober oerfegleiern". 1 Ser amtlidje

^RtWurf eineä neuen Slftiengefeßeä bringt in § 252 bie 93e*

lüntmung in facglidj im wefentligen unoeränberter gönn i b8l- ßiergu g9B. 1931, 3051 ff.). Sie gtage ber Slnwenb*

bQtteit biefer 95eftimmung ift in ber neueren iprajis, Oer*

®*rt“ 6t bur<g SSorfälle ber jüngften 93 er gang eng eit, megrfag Tp t attuetl geworben. Saä in ber Sifpr. oerfügbare Mate*

*lQ.I gu igrer 93eantwortung liegt geitlig faft auänaßmätoä äurütf. §öd)ftrigterlige ©ntfgeibungen finb, foweit er*

! « , in neuerer geit faurn ergangen. Slug baä aftienregt*

utfje Schrifttum tagt eine eingegenbere 93eganblung, geftüßt Qui ben geutigen Stanb ber Siegtserfcnntniä — m it Sluä*

nafmte biclteigt oon 9 3 r o b m a n n — wogt öermiffen.

... I- ©rfte 93orauäfegung für bie SInwenbung beä § 314 ij* honadg bie SBiffenttigfeit. SSiffentlidg ganbeit ber, ber bie

£ bUgt gat bie gu täufegen, für bie bie Überficgt über bie 93er*

^ “ Sengtage gu geben i f t 1). Saä 93erfgweigen einer ergeb*

iiwen Sotfadje fann barunter fallen, aber niegt in jebem

| a l i e2). § 314 ¡jj. £ein teiner Unterlaffungsbelift8).

*Jttnacg wirb 9Siffentligfeit i. <5. beä § 314 §@93. gleicg*

jhiEgen fein mit oorfäglidjer 93egegung4). 958enn nad) 38r ob*

“ f “ nn unb 9i© .: ©oltbStrcg. 55, 319 ein g rrtu m über ben jWgalt ber ©trafnorm aucg nicEjt oor Strafe fegügen mag,

£ toitb man boeg m it atüdfidjt auf bie 93eftimmung beä §59

^t©93. einen Strafauäfcgiiegungägrunb, fofem im übrigen bte 93oransfeBungen ber Strafbarfeit gegeben wären, bann

«onegnten müffen, wenn ber Säter Satbeftänbe niegt fannte,

» jum gefeglidien Satbeftanb gegören. 9Benn banadg baä 'öetoufjtfein ber fRecgtäWibrigfeit bei ber unter bent ©efidgä*

w n ft beg § 314 § © 93. p prüfenben §anblung feglt, fo ift ltgon beägalb bie SInwenbung biefer 93eftimmung äu üerneineit.

m II. inw iew e it tonnen Sarfteilungen, Überficgten über ben 'fsermßgengftanb ober Mitteilungen in ber ©eneraloerfamnr*

^ 8 ben Satbeftanb beä § 314 §@93. erfüllen? to n fre t

™irb eg fteg babei oornegmtid) um ©efegäftäberiegt unb 93ilans ytmbetn, wie fie ber ©eneraloerfammlung oorgelegt werben.

4I ‘etbing§ wirb man i. S. biefer 93orfcgrift aucg einen m t atu§,/ aI§ bine Überficgt über ben 93ermögenäftanb ' ber

®efellfd)aft anjufegen gaben, wie er j. 93. in ©emeinfegaftä*

Sonäernbitanäen ober g uii° n§BlIait3eit imtunter üor*

wfle8t Wirb. § ie r ganbeit es fitg gäufig nitgt um 93ilangen teegtliegen Sinne. Sag ber Statuä bilangrec^tlicg niegt

?l§ 93ilanä angefegen werben fann, ftegt bem niegt entgegen.

f^ w ^Wenn m it ben „Sarfteilungen unb Überfidüen" im J) St®.: S9S. 1808,149.

*) 31®. bei 93auer 1911, 221 unb 39B. 1905, 550.

91 s) 9 3 r o b m a n n , 9Ifet9t., Sinnt. 1 ju §314; 9t@@t. 37,435 ; 45, i b8l. im übrigen aucg © t a u b * 9H n n e r , §@93., 9lnm. 8 §u § 314.

4) SSfll. 9 3 ro b m a n n ,9 lb t9 t.,S ln m . 1 ju § 3 1 4 §®33.lepter Slbf.

SBortlaut beä § 314 in erfter Sinie unb oorpgäweife ®e*

f^ ä fts b e ri^ t unb gagreäbilans gemeint fein mögen, fo fönnen biefe bocE) niegt anäfd) lieg lieg alä Sarfteilungen unb _ Über*

fiegten angefegen werben. Sarftellung unb Überficgt ift ber Oberbegriff, ©efcgäftsberidjt unb S “ g«§Bilanä nur ein, wenn aucg wogt ber wiegtigfte, Slnwenbungsfall.

III. Sie 93itanä unb ber ©efegäftäberiegt finb nad) § 260 Slbf. 2 §®93. oom 93orftanb bem Stufficgtsrat unb m it beffen 93emerfungen ber ©eneraloerfammlung oorptegen. Sin ficg fallen bie 93erid)te beä 93orftanbeä an ben Stufficgtärat unter bie 93orfd)riftem be§ § 314 §@93. (9t®St. 5, 146). § 314

§ ® 93. tr ifft aber niegt Sarftellung unb Überfigten fd)tegt*

weg, fonbern betrifft bie SSerwattungäorgane, wenn in i g r e n Sarfteilungen ober i g r e n Überficgten unriegtige ober Oer*

feg leierte Slngaben entgalten finb. Soweit bie ftrafregtlicge SSerantwortung beä Stuffidjtäratä in grage fommt, fann fie alfo nur gefunben werben in benfenigen 93emerfungen, bie er alä Slufficgtärat bei ber 9BeiterIeitung ber 93erigte an bie

©eneraloerfammlung ginpgefügt gat. S i e f e 93emerfungen müffen w iffentlig unwagr ober üerfgleiert fein. Sinb ba*

gegen biefe Semerfungen ftra fre g tlig n ig t p Beanftanben, fo fann eine 93eftrafung beä Sluffidjtäratä aug bann n ig t eintreten, Wenn etwa ber üom 93orftanb bem Sluffigtärat üorgelegte S e rig t unwagr ober oerfgleiert ift. ©ine ftraf*

re g ttig e SBerantwortligfeit beä Sluffigtäratä wegen einer folgen unwagren ober oerfgleierten Sarftellung be§ 93or*

ftanbes würbe wieberum SBiffenttigfeit üorauêfegen, fie müßte alfo üorfäfslig erfolgt fein, minbeftenä müßte bem Sluffigtä*

rat befannt gewefen fein, baß ber 93orftanb eine ergeblige Satfage in feinem 93erigt oerfgwiegen gat. Ser Stuffidjtä*

rat müßte fdg über bie ©rgebligfeit biefer Satfage unb über bie gtegtäpfligt p t Sefanntmagung biefer Satfage im flaren gewefen fein unb trog biefer Senntniä bie Satfage üorfäglig oerfgwiegen gaben. 93ei ber §3mfung ber 93or*

fäßligfeit wirb p beugten fein, baß ber Sluffigtärat p a r tra ft feines Slmteä bie fß ftig t gut Überwagung beä 93oo*

ftanbes gat. Siefe fß flig t fgüeßt aber baä Siegt n ig t auä, ber Quberläffigfeit bes 93orftanbeä ju oertrauen, foweit fein

©runb p 93ebenfen Beftegt. Dgne folges 93ertrauen ift pra ftifg bie fp g n n tg oon ©efgäften n ig t möglig. SerSluf*

fig ts ra t fo ll forgfältig ganbeln, aber er fann, wie § a g e n * B u r g mit Siegt betont, fein Sriminalfgugmann fein5).

IV- 1. ©s wirb aber nun üor allem notwenbig fein, bie grage gu prüfen, Wetgen 9B irfligfeitsw ert bie Seftimmung beä § 314 §®93. gu beanfprugen gat. Sie iß eine S traf*

beftimmung. Saß ftra fre g tlig e 93eftimmungen bürg bie SBanblung ber w irtfg a ftlig c n SSergältniffe außer t r a f t tre*

teu, ift eine Slnnagme, gegen bie fig bie regtsw iffenfgaftlige

© in figt gunägft fig e rlig etwaä fträubt. ^mmergin gat baä SR©.6) ben bemerfenäwerten Sag auägefprogen: ,,©ä barf

5) SSgl. grunbfä|Iig 31®. 91, 77; S r o b m a n n , StlctSl. §241 9Ï. I I b ; D£®. S iel: D£®. 32,128; S i i e ß e r , Qur ffluffigtäratsfrage, 1903, geftgabe fü r Sog @.303.

6) 3i®@t.36,253; ügl. aug SBtlmeräb 5r f f er:_£3-31»1420' 87*

(4)

2luffäge

692 [guriftifdje SSo^etifitift

nicht üherfeljen werben, baß bis SluSlegmtg her ©efege ein*

fc^Iieglicf} ber ©trafgefege nicht ftarr uttb unbewegltd) fein barf, fonbern bent jeweiligen ©taub ber ©rlenntniffe unb ber SSebürfniffe beS Sehens entfprechen unb genügen muff."

gebenfattS in ber Stnwenbung btefeS gtoeifelloS nötigen

©runbfages auf ftrafrecEftiicEje form en luirb inbeffen hoch meift eine gewiffe 3Sorficf)t geboten fein. Plan wirb geneigt fein anzunehmen, baff eine ftrafrectjtiicE)e ©eftimmung, Kenn fie burd) bie ©ntwidlung ber SSerijältniffe überholt ift, bont

©efeggeber aufgehoben werben ntiiffe, bah fie aber, fotange fie formell zu Stecht befiehl, ©eadjtung Beanfprudjen fann unb muff. ^ P lit biefer grunbfäglid) gewijj richtigen ©infid)t ift aber bie_ hier üorliegenbe Frage nicht erfdföpfenb geilärt. „D ie

©efege führen ih r eigenes Seben. ©ei gleichbleibenber Form änbert fid) ihr Qnfjalt. Die wirtfdjaftiiche ©ntwidlung, ©5ed)s fei ber et£)ifc£)en ©runbauffaffung, ja felbft bie fotberung ber politifchen Perhältniffe unb Strömungen Wirten hierauf ein.

Das g ilt bon jebem ©efeg. Unb baS g ilt naturgemäfs bon einem ©efeg, baS loirtfchaftiiche Perhältniffe regelt wie baS

§ ©©• unb inSbef. baS Slftienredft’ )." Ri ec h t h e i m legt a. a. ¡0 . eingehenb unb in zahlreichen ©injelheiten bar, bah burch bie ©trulturwanblung beS SUtienredftS eine erhebliche 3aht bon aftienrecfjtlichen Peftimmungen beS § © © , überholt finb. ©ie haben ihren SBirltichleitSwert berloren unb finb burch 9ted£|tSbiIbungen erfegt, bie bie Praxis gefdEjaffen hat.

Diefe Stuffaffung ruht auf ber meines ©rac|tenS grunbfäglich richtigen Sinnahme, bah bringenbe loirtfchaftiiche Pebürfniffe baS Stecht ans fidj felbft beftimmen unb gegenüber biefcm lebenben Stecht bas gefeglidöe Stedjt ju rfic ftritt7 8). Diefe Stuf*

faffung ift im neueren aftienrechtlichen Schrifttum zwar aus*

fd)liehli<h für bie §ioilrecE)ttic£)e ©eite entmidelt. ©S ift aber nicht einzufehen, loarum biefe an fich zutreffenben ©rgebniffe ber neueren redjtsmiffenfchaftlichen ©rfenntniS grunbfäglid^

ba haltmachen füllen, loo eS fich um ftrafred)ttid)e ©eftirnp mungen hanbett. Die ftrafred)tliche Stlpbung eines Dat=

beftanbeS bebeutet in alter Sieget eine ethifche S r itil über bie beireffenben ©orgäitge. SBaS ben fittlidhen Überzeugungen einer beftimmten ©poche entspricht, loirb grunbfäglich eine ftrafbare §anbtung nicht in fich fdjltefjett iönnen. ©S mögen

©renzfätte benfbar fein, loo baS ©efeg unb bie fittlidje Stuf»

faffung in f o n f lilt geraten, z- P- auf bent ©ebiete ber ©ejuat*

betitle (Slbtreibung ufio.). Diefe ©efichtspunfte fommen aber für baS wirtfd)aftli<he Seben nicht, febenfalls nicht in gleicher SSeife in Stnwenbung. § ie r ift nicht nur baS giüitredjt, fort*

bern auch Strafrecht innerlich abhängig bon bem äBedjfel ber etlichen ©runbauffaffung. Die oben loiebergegebcne zu*

treffenbe grunbfägitdje Stuffaffung bon $ t e c h t h e i m muh aud) auf bie ftrafrechtiichen Peftimmungen Stnwenbung fiuben9).

2. ©elbft wenn man biefer Stuffaffung aber nicht he*

bingungStoS folgen w ill, wirb ihre Stidjtigieit nicht Be*

zweifelt werben Iönnen bei einer ©trafbeftimmung wie ber«

fenigen beS § 314 §@©.! gebe ©trafbeftimmung finbet ihren ©inn unb StechtSgrunb legten ©nbeS in bem StechtSgut, baS fie fdjügt. Das StechtSgut, beffen ©dfug burch § 314

§©58- geregelt Werben fall, ift bie Publizität, b. h- ber Sta fpruch ber Stftionäre, ©laubiger unb fonftiger m it ber ©e*

fellfcfjaft in Perhinbmtg ftehenben d ritte n auf ©inficht in bie wirtfd)aftliche Sage ber ©efetlfchaft. Die Stuffaffung barüber, wem unb inwieweit eine folche ©inficht gewährt werben muh, wechfeit aber nun zweifellos m it bem SBanbel ber wirtfchaft»

7) g l e d j t h e i m , ©ie ©trubturitianbiungert ber SBirtfcfiaft unb baS Slhtienredft. ©atachten in BerhanMungen unb Beridjte beä Unter«

auSfchuffeS für allgemeine SBirtfdjaftSftruktnr. @. 5 (I. UnteranSfcfjuh) 3. SlrbeitSgr. SBanbi. in ben Itnrtfdjaftl. ¡DrganifationSformen, 1928, P tittler & Sohn, Berlin.

8) Bgl. ju r grunbfägltdjett grage 31 e t t e r , Probleme beS lebenben Aktienrechts, ©ertin 1929, unb 3entr58i§9t. 1931, 2, 31, 59.

9) SSgl. aud): © i m o n , ©itanzen; S i m o n , Betrachtungen über Bilanzen unb ©efcbäftsbericfjte ber Slht®.: geftg. f. foch (1905);

S t e h m, Bilanzen; B i k t o r © h r e n 6 e r g , ©ahrbeit unb Offenheit im Snuienrecfjt: S^eringg^. 51, 291 ff.; © o l b f d j m i b t , ©a§ Dte^t beä SluffichtSratä, 1922; © t e r n , Bitanzbelikte, 2. 3lufl.; © o r b o n :

© 3 3 - 1902,380; S J l i t t e l f t a e b t : ® 3 3 - 1902,520 ; 9} ef ,m: © 3 3 . 1904, 34. SleucrbingS S l o t h m a n n : 3 ® - 1931,3051; ÜMlrb®. b.

26. gebr. 1930: g ® . 1932, 257; S t o f e n b o r f f , SBaä muffen Slfetionäre unb Bertoaltungen bom neuen Slktienrecht mtffen? Berlin 1932, @.277.

liehen ©erhältniffe. ©ie wirb eine anbere fein in einem nen Staat m it geringer gnbuftrie, atfo im frühen ©tabtui ber tapitaliftifdfen ©ntwtdinng, unb eine anbere irt ^ etrten^

großen gnbuftrieftaat m it [tarier inlänbtfthet unb auSlanbi' fcher Sonlnrrenz, WeitauSgebehnter ©erflechtung ber Unl ert nehmungen unb lebhaftem Söiberftr-eit ber beridjicbenarttgen gntereffen. Steuere Unterfud)ungen, bie fich inSbef. mit be PublizitätSproblem befahl haben, ftetten m it Siecht ° a£

eine ejafte ©renze ber Publizität nur bon g a lt z« 9e' Zogen werben fa nn 10)- gebenfaltS zeigt aud) bie ganze neuet ßntwidlung beS pubtizitätSproblemS eine ftarfe Sütüz, haltung in ben Satfadjen, bie ber öffentlicßfcit mitgete»1 Werben. ®iefe gurüdhaltung mag oielfach zu weitgehenb felrtj

®a3 ift hier nicht weiter zu unterfudjen. g n biefem 3 ui anun4rt*

hang intereffiert nur bie zweifellofe geftftellung, bah ber g riff ber „rechtswibrigen" Perfdjteierung, alfo ber toit’W11^

ließen ober oorfägtidjen Perlegung oon § 314 §©©. mit ae[v SBanbel ber wirtfeßafttich en Slnfdjauungen auch i einei i „ einer SBanbtung unterliegt. ®ie Slichtigleit biefer Stuffaiiww ergibt fich uu ier anberem barauS, Wie bie an fich feh*

ZitätSfreunblichen neueren aftienrecßtlicgen ©eftimmungen 01F Zielt begrünbet werben, fo oor allem üon © d f m ö t b e 1 ' gSB. 1930, 2631, bem Sieferenten beS amtlichen Slftienrech1'’"

entwürfe unb ferner S e h m a n n * § i r f < h , Stnm. 14 i

§ 260a, für bie bisherige stuffaffung ügl. © t a u b ^ p i t t 116

§ 314 Stnm. 2. Por allem ttjefentlicß fü r bie rechtli(he v r ' läffigfeit beS ©chweigenS P r o b m a n n , Siftienredjt Sinnt- 1 Zu § 314 § ©©.

V. g ft banach grunbfägtidh baüon auszugehen, bah Slnwenbung ber ©eftimmung beS § 314 ¡9 ©©. nur ba ntoF lieh ift, Wo Pedjtswibrigfeit nachgewiefen Wirb, unb bah 3ted)tswibrig!eit lein bem gnhalte nach ein für allemal fei1"

ftehenber ©egriff, fonbern ber SSanblung ber Slnfhauungen unterworfen ift, fo lommt weiterhin entfdjeibenb noch 1

©etradjt, bah für baS burch § 314 gefeßüßte StechtSgut pe«

Publizität bie neuere rechtSwiffenfchaftliche © rlenntnii e111 llare ©renze in bem gntereffe beS Unternehmens 8eäDße^

hat. darüber, bah baS gntereffe beS Unternehmens be fchte<htl)in entfdjeibenbe SOtahftah bafür ift, ob unb inmiewe1 Publizitätspflichten zu erfüllen finb, befiehl in bem neueren rechtswiffenfdjaftttcbett Schrifttum leinerlei gweifet. ©djbf* fj, meiner © d jrift über bie „Slltienrechtliche SluSfunftSpfM1 üon 1928 habe ich mich <5- 51 bat)in auSgefpro^en, bah i e&

Publizitätspflicht ben allgemeinen StechtSgrunbfägen muh- g n ben Perhanblungen beS ©nqueteauSfchnffeS, bt, fich m it ber ©ntwidlung im Slltienwefen fa eingehenb befap haben, ift auch biefe SWage eingehenb erörtert worben.

©eneralhericht, ber baS ©rgebniS zuf ammenfaht, [teilt feft, bah bie ©renze ber Publizität, „w ie bie SlrbeitSgrufW' in Ühereinftimmung m it faft famtlidfen ihrer <Sac£)OerftänbiSelf meint, bie Perbinberung eines PachteitS für bie ©efetlfw®!

burch bie PeröffentKcbung fein muh, niemals barf bie fchaft gezwungen werben, Slngetegenheiten in einem gettpun1 unb in einem Umfange zu offenbaren, ber ih r nad) i r 3ePlf einer Stichtag fcßäblich fein fönnte". ®er ©erteraibeaW [teilt an ber gteidjen ©teile auch feft, bah ber Umfang be Publizität lein feftftehenber ©egriff ift, fonbern bem SBaitbe beS SBirtfdjaftSiebenS im befonberen Ptahe unterworfen

®iefe ©tellungnahme be§ ©nqueteauSfchnffeS finbet ihre 'P * ftätigung in bem ©utadften ber Slltienreformfommiffion be

®eutf<hen SlnwattoereinS zu ben Fragebogen beS Steich^im1. i amtS. OiefeS ©utachten beS ®eutf<hen SlnwaltoereinS i|0 wie in ber Siteratur allgemein anerfannt worben if t , , ^ Zuoertäffigfte unb grünblichfte ©rörterung aller gegenwärtige aftienred)tliihen Steformprobleme. Slucß biefes ©utachten ft21 feft11), „eS folgt zwingenb aus bem SBefen ber gefenfc&aT lidfen Perbuubenheit ber Stltionäre für bie gwede ber ©eje ' fchaft, bah baS grageredjt" — unb analoges muh meVL(;

©radftenS felbftoerftärtblidj für jcbeS anbere P ublijitätsm ii gelten — „nicht m it bem gntereffe ber ©efetlfchaft

barf". Das wirb an ber angeführten ©teile eingehenb au_

geführt. Die umfangreichfte Unterfuchung über baS aftie ' rechtliche puhlizitätsprohlem, bie S e i g 1929 oeröffentuw

10) S e i p , Die Publizität ber Slkt®. © .259, SHanufkriptbrucb, B rettm 1929.

» ) Sur Stefornt be§ SlfttienrecßtS, Drucfcfchr. b. ® « B . P t. 22 ©•

(5)

6 l- So^tg. 1932 §eft 10] Sluffä&e

693

H k r ä f t i g t fid) ©. 256 ff. eingehend m it ben ©rengen er ißubtigität unb ftellt ebenfalls feft, bah biefe ©renge bas gntereffe beS Unternehmens gezogen werben muff.

§JJr firtbet ficE) auch reichliches SKateriat auS ber iß ra jiS 12).

•««htig ift aber öor allen ®ingen, bah auch BaS Schrifttum

|Pr Slltiennoüelie fid) auf ben ©tanbpunft ftellt, baff ber W tSgrunbfafc beS § 260 a Slbf. 4 ein allgemeiner ift, beffen j^ rfu n g fo weit gehen muh, bah felbft bie Borfdjriften über me ©lieberung ber Bilang öor ihm gurüdtreten muffen, ja

?a'B fogar bie Berantwortlidjieit ber Bilangprüfer bei Slidjt- üfnehaltung ber ifSu6Ii§ität§öorfcC)riften nidjt gegeben ift, Wenn

°leje TOchtbeadjtung m it Stecht auS bem gntereffe beS Unter- Ehmens begrünbet i f t 13)-

§ ä lt man bie Porfleljenben grunbfähiichen ©tdüägungen

®nb bie aus ihnen gewonnene rechtSwiffenfchaftiiche ©rlennt- mit ber 8ted)tfprechung gufammen, bie gu § 314 §@58-

“ orliegt, fo ift gunäcfnt feftguftellen, bah gerabe bie fcijärfften Itrafrechtlichen ©ntfdjeibungen, wie g. SS. St©St. 49, 359, über P/2 gahrgeljnte gurüdliegen. ®ie Unerwähnte 3i©©ntfihei-

°Un8 ftammt 0- 26. gebt. 191514). Soweit erfichtltch, liegt

?Pr eine neuere ©ntfdjeibung beS IR®, öor ö. 1. Stoö. 192816), le lieh m it einem ähnlichen Satbeftanb bejaht unb feftftellt,

l2) ©rgängenb gu öerweifen auf S io n b i , ®ie 3ted)te ber SIfetio*

“ me, 1930, © .2 28 uitb ö o m b u r g e r , Beugeftaltung beS Stfetieii*

tecf)tä, 1931, ©. 78.

ls) SSgl. t r o n f t e i n : 3entrS31§31.1931, 220.

'Nsm Rubere einfcfjlägige ©ntfdjeiburtgen 3t®. 38, 195; 43, 415;

^•»•19 05 ,5 50; 1906,614 finb noch älteren SatumS.

16) Stecht 1928, 649 B r. 2481.

bah aud) blofjeS SSerfdjWeigen eine unwahre „®arftellung i. @. beS § 314 Slbf. 1 fein !ann. *3lber auch biefe legiere

©ntfdjeibung fnüpft bie ©trafbarleit an bie BorauSfehung, bah eine BedüSpflicht gur Offenbarung befteht Ob unb in­

wieweit eine fotdje BechtSpflidü gegeben ift, baS ift eine grage, bie fid) nid)t unmittelbar au§ § 314 entfdjeiben iaht, fonbern für beren Beantwortung bie ©eftaltung beS $ u - bligitätsredjtS in ber fRedjtSauffaffung ber ©egenwart auS- fdjlaggebenb unb entfcheibenb ift- deshalb muh gegenüber ben fdjarfen ©runbfähen, bie bie 8t©3tedjtfpredjung gu § 314

§ © B . aufftelit, bie ©ntwidlung ber BedjtSauffaffung unb ber StedjtSerlemttniS berüdficgtigt werben, wie fie au§ ber ©d)ät- gung beS SBirltichieitSwertS ber gefeglicfjen Beftimmungen unb aus ber Botwenbigleit ber Beachtung beS gntereffeS beS Unternehmens in ber ©egenwatt üorliegt unb wie fie öor- ftefjenb im eingelnen behanbelt ift.

t VI. ®ie torftehenben ©rörterungen befahten fid) bor- wiegenb m it ber ftrafred)ttid)en Bebeutung beS § 314 § © B . 2lber fchon bie ©rörterung beS ©influffeS beS Banfgeheimb niffeS unb bie ©rinnerung an bie ©tüf;ungSiaufe berührten bie doilredhtlibhe ©eite. @runbfä|lich ift giergrr noch gu merlen: § 314 § ® B . ift fraglos ein ©cEjuggefeg. ©eme Ber- Ieüung begrünbet baher auch gibüred)ttiche ©chabenSerfajp anfprüche (§ 823 Slbf. 2 B@B.). ®arauS folgt aber auch umgeiehrt, bah, fotoeit bie BechtSWibrigleit unb bamit _baS Berfdjulben einer unöoltftanbigen ©arftellung ober eines BerfdjweigenS gu Derneinen ift, auch Bie ©d)abenSerfa|pfiid)t nicht in grage lommen lann. $ a m it ift auch fü* Bie grage ber ©d)abenSerfat}pflid)t bie Beachtung ber öorfteljenb bar­

gelegten grunbfählidien ©rwägungen geboten.

6 f ( a n 3 i c r u n 0 8 e t ( d d ) t e r u n g e t n

X>ur^fu^rung der eddd)terten Kapiial^robfc^ung*

®on Dr. § a n § B e u f e l b , SJUnifterialrat im SKinifterium für §anbel unb ©eloerBe unb ©taatStommiffar bei ber Berliner S3örfe, Berlin.

A. B i l a n ä i e x u n g S e r l e i d j t e r u n g e n .

Sie B e r o r b n u n g e n ü b e r e i n m a l i g e B i l a n -

^Lexn n g S e r l e i d ) t e r u n g e n ö- 15. unb 23. 1931 w i© B l. I, 759 unb 793) geftatten ben beutfehen Unter- f^ymungen, bie bilansmühigen golgerungen auS ber SBirt- l^mftSentwidlung feit bem 1. 3 n ü 1930, inSbef. auS ber m it dU berbunbenen ©ntwertung ber BermögenSwerte, nicht in em Slu§tnahe ju giehen, wie eS nach ben BilangbewertungS- brfchriften beS §anbel§red)tS an fid) geboten wäre, g n ben

■ötlanjen bürfen beftimmte ©ruppen öon SSertpapieren anberS S^B in per giegei günftiger bewertet werben als nach bem o j‘fbftpreiS ober BerlaufSwert be§ BiiangftidjtageS (I); bunh rfnfnahme öon ©ntwertungSfonten in bie Büangen tönnen

°le Unternehmungen bie Berlufte eines ©efchäftSfahreS auf mehrere üerteilen (II). 5)eS weiteren wirb ber Swang gur Mnberufung ber ©eneralberfammlung unb gur Beantragung

°er ©rbffituug eines SionlurS- ober eines Bergleich Verfahrens Bemüh § 240 § ® B . gemilbert (III).

I. ®ie B o r f h r i f t e n ber Berorbnungen über bie B e - P e r t u n g ö on S S e r t p a p i e r e n gelten nur für bie 2luf=

8 öon gahreSbilangen unb Qwifdjenbilangen, beren S ll(^tag in bie Seit öom 1. g u li bis gutn 31. ®eg. 1931 fä llt w t 1 § i i. s o . unb § 1 II. BD.).

SBertpapiere, bie nicht bauernb gnm ©efcEjäftSbetrieb miter ©efellfchaft beftimmt finb, fowie eigene Slttien ber ©e- SRa^aft bürfen nad) § 261 Uir. 2 § ® B . göcf)ften§ gum (“ orfett- ober BtarftpreiS am Bitangftichtage bilangiert wer- oe.?V fofern biefer niebriger ift als bie änfdiaffungSioften.

^■QBt fid, ein Börfen- ober »iarftpreiS nicht feftftellen, fo tr itt SP Beffen ©teile ber SBert, ber bem SSertpapier am Bilang- U’htage beigulegen ift, b. h- in ber Siegel ber BerlaufSwert.

o1 gaft währenb ber gangen geit Dom 1. g u li bis gum

®eg. 1931 gab eS inlänbifche Börfenpreife für SBertpapiere J|lcot; bie beutfehen Börfen waren i g . 1931 in ber Seit

• °m 13, pig j Um 2. ©ept. unb öom 19. ©ept. bis gum

®eg. gefcgloffen. g n biefer geit beftanb gwar ein SBert-

papieröerlehr an ben Bantfdjaltern unb auf telephotiifchem SBege; biefer Berleljr war fein SRarft, unb bie ißreife, gu benen in ihm SBertpapiergefdjafte abgefhloffen Würben, finb nicht ermittelt worben. Börfen- ober SQtarftpreife, bie für bie Bewertung öon SSertpapieren geeignet wären, gab eS alfo nidjt (ögl- B®. 34, 117 ff.).

®ie in ben Bionaten g u ti nnb September 1931 feft- geftellten Börfenpreife unb bie BeS freien SSertpapier- öerlehrS währenb ber Börfenfchliehung ftanben unter ben Bor- unb SluSWirfungen ber beutfbhen B anllrifiS unb ber Stufgabe beS ©olbftanbarbS für bie englifche SSährung.

®iefe löften geitweife ein ftarfeS SBertpapieraugebot auS unb hemmten bie Siachfxage. ©S erfd)ien nid)t richtig, ben burch biefe auherorbentlidjen Umftänbe öerurfachten Bewertungen eine für bie eingclncn Unternehmungen tief eingreifenbe unb bauernbe SBirfung beigulegen. StuS biefen ©rünben entfchloh man fid), für bie Bewertung öon SBertpapieren in ben Bilan- gen, beren Stichtag in ber geit Dom 1. g u li bis gum 31. ®eg.

1931 liegt, §öchftbewertungSfä|e feftgulegen, in benen btefe Umftänbe nicht Soll gur SluSwirfung lommen.

©oweit nach § 261 § © B - ein BörfenpreiS am Bilang- ftidjtage ben §öchftbiIangierungSwert öon SBertpapieren hü­

bet, t r itt gemöh Slrt. 1 § 1 I. BO. an beffen ©teile baS SKittet gwifdjen bem burchfchnUtlidjen BörfenpreiS öom g u n i 1931 unb bem burdjfchnittliihen BörfenpreiS Dom ©eptember 1931. ©S finb bei ber ©rmitttung biefer £urfe gunächft bie, für baS eingelne SBertpapier währenb beS iötonatS g u n i feft- geftellten Börfenpreife gnfammengngähleu unb bnreh bie gahl biefer «preife gu teilen. SaSfelbe ift m it ben ©eptember- furfen beS BlertpapiereS oorgunehmen- ®er für bie Büang gugelaffene §öchftlurS ift ber fturS, ber in ber r o tte gwifdjen biefen beiben iSurchfchnittSfurfen beS g u n i unb beS ©ep­

tember liegt, g ft ein BörfenpreiS für ein Söertpapier im

©eptember 1931 nicht feftgefteilt, fo ift ber BilanghöchftlurS ein ®urS, ber burch einen beftimmten Slbfdüag öon bem guni-SrnrchfchnittSlHrS ermittelt Wirb. Bei Slftien ift biefer

(6)

694 Sluffäfce [Sunftifepe ffiocpenicpni1

8 uni»$urcpiipnittSfurS um 20 fü n fte , Bei ©epulböerfcprei»

Bungen ift er um 10 fü n fte perabgufeßen. Ser Setrag beS 20» bgw. 10o/oigen SlbfeplageS ift Born Nennbeträge, nicpt oom Kurswert gu erreepnen. p r eine Stftie, beren 3 unip SurcpfcpnittsfurS 130o/0 betrug, ift ber SilangfurS baper 110%, fü r eine Obligation, beren gunLSurcpfepnittsfurS 75o/o ttiar, i)t ber SilangfurS 65°/o. ES ift ein naep bem Nennbetrag ermittelter Slbfcplag oorgefcf)rieben worben, weil ber Slbfeplag ben allgemeinen UurSrüdgang im ©eptember ettDa J u r §ötfte gum Sfusbrucf bringen fott unb bie ilurS»

rMgänge im ¡September 1931 in ber Segel nicpt im Ser»

ijältnis gur ®ur§I)öf)e eingetreten waren, 3>n einzelnen ff-öl»

len, befonberS bei papieren m it fepr popen unb fepr niebri»

gen dürfen lag eS anberS, biefe fonnten aber, ba eine fepema»

tifcpe Segelung gewäplt werben mußte, (eine Serücfficptigung finben.

©inb Slftien nicpt Boll gegaplt, fo ift bei finngemäßer Sinwenbung ber Sorfeprift, falls ein ©eptemberfurS. nicpt Borpanben ift, ber Qurti^Surc^fc^mttgEurS niept um 20%

beg Nennbetrages ber Slftie gu Jürgen, fonbern um 20% beS eingegaplten SetrageS.

2 )er fo als SKittel gwifepen ben ffuni« unb ©eptember»

Surcpi'cpnittsturfen ober burep Stbfcplag oom gunLSurcp»

fcpnittSfurS ermittelte ®ur§ ergibt ben ijäreig, p bem bie SBertpapiere pöcpftenS in bie Silans eingefept werben biirfen, fofern biefer tu rS niebriger ift als ber SlnfcpaffungSpreiS,

$iefer 5ßrei§ liegt in ber Segel erpeblicp über bem ipreis, ber fiep bei einer unoeränberten Stnwenbung be§ § 261 Nr. 2 er»

geben würbe.

SBurbe ein SBertpapier an Berfcpiebenen Sörfen notiert, fo finb für einzelne SBertpapiere, entfprecpenb ber Berfcßie»

benen Sewertung an biefen Sörfen in ben iNonaten ^ u n i unb September, meprere Silangfurfe Borpanben. iSie Bilan»

gierenbe ©efellfcpaft tann bann einen Bon biefen Surfen als ipren §öcpftfurS auSwäplen. ®iefe SNöglicpfeit ergibt fiep auep Bei ber Slnwenbung beS § 261, ber feplecptpin Bon einem Sörfen» ober StarftpreiS fpriept.

S)iefe Sorfcpriften entpalten eine generelle Söfung für bie Weit über 1000 in ®eutfcplanb Börfenmäßig gepanbeiten SBertpapiere; fie fonnten nkpt auf ©ingelfälle Nücfficpt nep»

men, unb eS treten baper bei ber Stnwenbung ber Seftim»

mungen ¡gärten unb Zweifel auf.

9luf meprere ©ruppen Bon SBertpapieren finb bie er»

leicperten Sewertungen ber I. SD. nicpt anwenbbar.

Sei SBertpapieren, bie feinen auf eine ©elbeinpeit ge»

ftellten Nennbetrag paben, fonbern bei benen g. S. ber SBert ber fforberung in beftimmten SKengen Bon Sacpgütern (Sople, Sali, Soggen) auSgebrücft ift, bei Sujen, bie nur eine Duote am © e werf fep aftso ertnö g en barftelien, fowie bei Slnteilfcp einen Bon SiquibationSpfanbbriefen fann ber für baS geplen eines

©eptemberfurfeS Borgefcpriebene Slbfcplag Born Nennbeträge nicpt Borgenommen werben, ¡gier ift baper ein erleichterter SilangierungSfurS naep ber I. SD. nicpt gegeben, wenn im September 1931 ein Sörfenpreis nicpt feftgeftellt ift.

Setrug ber 3uni»$urcpfcpnittgfurS einer Slftie 20o/0 ober- weniger ober betrug ber Sunb^urcpfcßniitSfurS eines feft»

BerginSlicpen SBertpapierS 10o/0 ober weniger unb gab eS für biefe Sßapiere im ©eptember feinen Sörfenpreis, bann fann bie SibfcplagSrecpnung Bon 20 bgw. 10o/0 nicpt Borgenommen werben, ba eS nicpt bem ©inne ber SD. entfpriept, Nult»

ober SJtinuSfurfe für Slftien als igöepftbilangWerte oorgu»

fepreiben. g ü r biefe SBertpapiere gelten bie Seftimmunqen ber I. SD. baper nicpt.

£ a t eS fü r ein SBertpapier §war im ©eptember, aber nicpt im Suni 1931 Sörfenpreife gegeben, fo entpült bie SD.

feine Siegelung. (SS ift nicpt guläffig, pier etwa burep Se»

reepnung eines 10<>/oigen bgw. 20o/0igen SfuffcßlagS auf ben

©eptember»$urcpfcpnittSfurS einen SilanaierungSfurS gu fonftruieren.

_®ie I. SD. erfaßt auep nicpt SBertpapiere, bie Weber im g u n i ttoep int ©eptember 1931 Sörfenpreife patten.

Sie Seftimmungen ber I. SD. gelten fepließlicß naep 2lrt. 1 § 1 2lbf. 2 auep bann nicpt, Wenn befonbere Serpalb=

niffe beS SiuSftellerS beS ÜBertpapierS, bie naep bem 30. fju n i 1931 eingetreten ober befanntgegeben finb, naep ben ©runb»

fäpen orbnungSmiipiger Silanaierung eine ttiebrigere Se»

Wertung erforberlicp maepen. S)iefe SorauSfepungen finb ä- ®- gegeben, Wenn grofe Serlufte einer ©efellfcpaft ober Unreo^

liepfeiten ber ©efcpäftsfüprung naep bem 30. Quni 1931 ettt»

getreten ober befannt geworben finb unb fiep bei Slnwenbung be§ §öcpftfurfeS beS 2frt. 1 § 1 Sfbf. 1 I. SD. eine Sewertung ergeben würbe, bie in 2fnbetracpt biefer Sorgänge als P.D<5 angefepen Werben muff. $ ie SluSnapmeoorfcprift beS MW-*

g ilt nur für folcpe gälte, in benen bie niebrigere Seroertunfl burep befonbere Serpaltniffe beS 2luSfteller3 erforberlicp Wiw-

©ie g ilt nicpt, wenn allgemeine Umftänbe gu einer niebrige««

Sewertung füpren müßten, ©o fönnen g. S. bie S ila» ^ pöcpftfurfe ber I.S D . auep für feftoerginSlicpe SBertpapte«

eingefept Werben, beren Serginfung burep bie NotSD- ü.0Itf 8. ®eg. 1931 perabgefept worben ift. ®iefe allgemeinen w*1' ftänbe, bie an fiep eine niebrigere Sewertung notwenbig maepen müßten, fcpließen bie §erangiepung ber Silangf»1^

ber SD. nicpt aus. §ierburcp ergibt fiep bie Sfnomalie, bflP g. S. 8 %ige ^SfanbBriefe naep ben Suni»©eptemberfur^n unb bemgemäß pöper bewertet werben bürfen als 6°',°.1| e Sfanbbriefe, auep Wenn fie am Silangfticptage bie g t w e Serginfung wie biefe patten.

Soweit piernaep Silangfurfe naep ülrt. 1 § 1 I. SD. niepi gegeben finb, finb bie SBertpabiere naep ben allgemeine«

©runbfäpen beS § 261 Nr. 2 2lbf. 3 £@S. gu bewerten.

g ilt pier baS gleiepe, wie wenn ein Sörfenpreis für SBertpapier an einem Sitangftieptag nicpt feftgeftellt »Pj SilangpöcpftfurS ift bann ber SBert, ber bem S aPier Siiangfticptag beigulegen ift, b. p. regelmäßig ber Serfauf^

Wert, g ü r bie ©rmittlung beS SerfaufSwerteS fönnen ^ Surfe beS fog. greiöerfeprS perangegogen Werben. (Sine n«m geblicpe Sebeutung für bie (Srmittlung beS Serfaufswert^

Werben fie allerbingS wegen ber Stängel, unter benen biefer Serfepr litt, nicpt paben, oielmepr werben pier Sericptigunge«

in ber Segel erforberlicp fein.

(Sie Silangfurfe ber I. SD. finb nur für eigene unb für bie SBertpapiere gugelaffen, bie nicpt bauernb g«111

©efcpäftSbetrieb ber ©efellfcpaft Beftimmt finb. $ ie übrige«

©ffeften finb naep § 261 Nr. 1 Slbf. 2 § © S . m it bem fepaffungSpreife unter Sornapme ber erforberlicpen 9t£>f<hre1fS Bungen gu bewerten.

®ie I. SD. unterfepeibet nicpt gwifepen inlänbifcpen ««^

auSläitbifcpen SBertpapieren. ®ie Silangfurfe ber SD. gelte«

baper auep für auSlänbifcpe SBertpapiere, obWopl im 21«?*

taube in ber maßgebenben Seit bie Sörfen größtenteils l«

SEätigfeit waren. WBer autf) bie bort ermittelten £ « rie Waren burep bie fritifepe SBirtfepaftSentWicflung beftimmt-

®ie Sßittelfurfe gwifepen ben 3 ««is unb ©eptember OurepfepnittSfurfen finb audj in folcpen Silangen eingufepe«/

beren ©tieptag in ber Seit Born 1. g u li bis gum 31. St«?- 1931 liegt. § ie r werben baper SewertungSmaßftäbe für Silangierung perangegogen, bie fiep erft naep bem Sif««?

ftieptage gebilbet paben. Set ber SluSnapme beS Sfrt. 1 8,^

Slbf. 2 I. SD. wirb man inbeffen in ber Segel nur fol

©reigniffe perangugiepen paben, bie naep bem 30. g u n i 199L aber Bor bem Silangfticptage eingetreten finb, ba naep

©runbfäßen orbnungSmäßiger Silangierung, auf bie SfBf "

Berweift, nur Umftänbe gu berüeffieptigen finb, bie am Sil««|t ftieptage beftanben paben (f. S r o b m a n n , S ri. 2 b gn §261»

N g § . 1, 274 u. 8, 314).

II. ®aS © n t w e r t u n g S f o n t o pat ein Sorbilb i« b^«1 SapitalentWertungSfonto ber §§ 5 ff. ©otbSitSD. g ü f

3«Iaffung beS ©ntwertungSfontoS waren folgenbe Srtoäg««*

gen maßgebenb: SHe Entwertung, bie in ben lepten 3 «PreIt befonberS bei ©egenftänben beS UmlaufBermögenS eingetretcH ift, ift in ber fRegel bnrp. bie außerorbentlicpen 3Birtfcp«ft0*

Berpälhtiffe ber Sirifengeit bebingt unb braudpt nicpt imme als enbgültig angefepen gu werben. ES erfepien baper «w>

notwenbig, wegen foldper möglicperweife nur Borübergepenbr«

Serlufte bie ©efellfcpaftegt gu ©anierungSmaßnapmen b««

bauernber SBirfung auf bie SapitalBerpältniffe ber Unter»

nepmungen gu gwingen. ®e§ weiteren finb burep bie am gemeine SBirtfcpaftgentwicflung innerpalb eineg ©efcpäfm»

fapreä Serlufte erpeblicpen Umfangeg eingetreten, m it bereu SBieberpolung in ben folgenben 5«pren nicpt gereepnet gu wer»

ben unb m it benen ba§ Ergebnis eines ©efcpäftSjapreS mfP1 allein belaftet gu werben brauept. ¿aper erfepien el riepttg,

(7)

61- Safirg. 1932 § eft 10] Buffeiße 695 Je« ©efetlfdjaftett zu geftatten, ben Stuggteicß biefer SSerlufte

ttuI einen längeren Beitraum ju öerteilen. , , Sag Gntmertunggfonto barf in 3 flßre3* unb 3 rt^li (i)en^

nanjen eingefteltt roerben, beten Stichtag in bet B R öont i- ■vsuti 1931 big gum 30. Suni 1932 liegt (Slrt. 1 § 2 I. SSO., U II. SSO.), roäßrenb bie Bnroenbung bet außerorbentlicßert

^lottäiernnggfutfe nur für Bilanzen mit bem Stidjtage zmi»

lcoen bem 3 0 .S u n il9 3 1 unb bem 1. San. 1932 ¿ugelaffen ift.

Sag Gntmertunggfonto roirb auf bet Slftiofeite bet^SSilanj R Sluggteicß für SSetlufte eingeftellt, bie bie ©efelifcßaft an Rsenftänben beg Umlaufgoermögeng erlitten I)at. Ser Be*

ber ©egenftänbe beg Umlaufgoermögeng ift iß § 261 a j W 1 A IV §@23. feftgelegt. SSerlufte, bie bei Anlagen w unbftüden, ©ebäuben, URafdjinen) unb Beteiligungen ein»

betreten finb, tönnen burd) bag Gntmertunggfonto nicßt aug*

9eQlicE)ert roerben. • , • 0

Sag Gntmertunggfonto ift bilanzmäßig alg ei,u •Ärtiöum beurteilen unb minbert baßer ben SSerluft ber ficf) aug ber .egeniiberftetiung ber Bftioen unb qSaffioen ber Bilanz er»

R t . Gg ift bag ©cgenftiid einer SRüdftellung für ermattete

^ eriufte, e§ fann gieicfyfam al3 eine SRücffteiiung für einen ettnarteten ©eroinn ber nädjften ©efdjäftgjaßre angefeßen roerben.

Sag Gntmertunggfonto ift feiner §öße nadj auf zweierlei J^etfe begrenjt. Gg barf ßödjfteng brei Biertelbeg Unter»

]d)iebeg jmifdjen ben für ©egenftänbe bcg Umlaufgoermögeng ber lebten Bilanz eingefegten SBerten unb ben nad) § 261 v® B . in ber neuen Bilanz für fie einzufeßenben SBerten be»

ttQgen. <Sinb bie ©egenftänbe in bem ©efdjäftgjalijr an»

9efd)afft ober ßergeftellt, bag ber Bilanzfticßtag abfdjließt, treten an ©teile beg SSSerteg ber legten Bilanz bie Sin»

Böffungg» ober §erftel(unggfoften. g u t Wertpapiere, für öle nad) Brt. 1 § 1 I. BO. befonbere Bilanzßödjftfurfe ein»

Öefül)rt finb, gelten biefe alg Bilanzroert. Bei biefer Be»

^ed)nung beg Unterfd)iebgbetrageg ift nidjt bie Summe aller

«unten beg Umlaufgoermögeng ber beiben Bilanzen gegen»

Jfberäuftcllen, fonbern bie Beroertungen ber einzelnen ©egen»

jtänbe. Dag Gntmertunggfonto foll bie Berlufte auggleicßen, R bie ©efedfdjaft burd) bie Gntroertung einzelner ©egen»

jtänbe erlitten ßat Soroeit bie Berlufte burd) Beräußerung

©efdjäftgjaßr unter ben legten Bilanjtoerten rcalifiert unb, ift ein Slugglcid) burd) bag Gntmertunggfonto md)t

?fog(icg. ®ie geftftellung ber Berlufte, bie an einzelnen

®e0enftänben erlitten finb, roirb üiclfad) teeßnifd) nidjt mög»

ueß fein, befonberg in ben gälten ber ©lobalabfdjreibung. — R e Ztoeite Begrenzung für ben Betrag beg Gntmertunggtontog llegt barin, baß er ßödjfteng 30°/o beg ©runbfapitalg ber Rfellfcßaft unb ber gur Sedung eineg Berlufteg beftimmten

‘Heferoen betragen barf. hierbei finb SReferüen, bie für einen Qnberen gmed alg für ben Berluftauggleidj gebunben finb, jtldjt einzufegen, unb eg finb ferner nur eeßte fReferoen zu Rüdficßtigen, nicßt fßoften, bie in W irflidjfe it ber Wert»

berid)tigung bienen, g ü r bie Beredjnung ift ber Stanb beg Runbfapitalg unb ber SReferoen in ber Bilanz maßgebenb, bie bag Gntmertunggfonto erftmalig einzufegen ift. SBtrb Qleiij)zeitig mit ber ©enegmigurtg biefer Bilanz eine Kapital»

gerabfegung ober bie Stuflöfung eineg Beferoefonbg ober eine

^«bitaiergögung befdjloffen, fo treten biefe Srangaftionen .oftmalig in ber auf bie Bcfcglüffe über bie Kapitalßerab*

URing, bie Buflöfung beg fReferoefonbg unb bie Kapital»

^gögnng folgenben Bilanz in bie Grießeinung. Sie gier»

°urcß gerbeigefügrten Beränberungen bürfen bager bei ber Rredjnung beg Gntmertunggtontog nidjt berüdfidjtigt roer»

uen. Slnberg ift bie grage zu beantroorten, toenn bie Kapitgl»

Ifiubfegung, bie Kapitalergögung unb bie Slwflöfung beg

«teferoefonbg gern. §§ 5, 6 I.lS urdjfB O zu ben Borfdjnften lli)er bie fapitalgerabfegung in erleidjterter gorm in ber 8tei % i t i g zu befdjließenben Saß«gbitanz auggemiefen wer»

ben, in ber bag ©ntroertunggfonto erftmalig erfdjeint (ließe R te r B) § ie r gelten für bie Bilanz, in ber bag ©ntmertungg»

nutto geftellt mirb, Kagitalgerabfegung, Kapitalergögung unb

^uflöfung beg fReferoefonbg bereits am Bilanzfticgtag _ alg b°ßzogen. ®er b u r^ fie ßerbeigefüßrte Stanb ber Kapital»

unb fReferöetonten muß in biefen f^üHeu I*aget aufg tnaß»

9ebenb für bie Beredjnung beg Gntmertunggtontog fein.

Sie §öd)ftgrenze oon 30o/0 ber Kapital» unb fReferoe»

‘onten fü r bag Gntmertunggfonto g ilt nur fü r bie Bilanz,

in ber bag Gntmertunggfonto erftmalig geftellt mirb. ©inten in fpäteren Saßren, in benen bag Gntmertunggfonto in ber Bilanz meitergin auggemiefen mirb, bag Kapital ober bie SReferoen ber ©efelifcßaft, fo fann bag Gntmertunggfonto meßr afg 30<y0 biefer Konten betragen.

®urcß bie Stellung beg Gntroertuuggfontog Braudjt bag laufenbe ©cfcßäftgiagr mit ben bezeiegneten Berluften am Um»

laufgoermögen nur in §öße eineg Bierteig belaftet zu raerben.

Dag Gntmertunggfonto muß fpätefteng innergalb ber näcßften fünf ©efdjäftgjagre getilgt roerben, b. ß. eg muß in ben Bilan»

Zen mit bem Stidjtage o. 1. S u li 1936 big 30. Suni 1937 be»

feitigt fein. Gd ift bureß angemeffene fäßrlicße TOfdjrcibungen Zu tilgen. Slbzufdjreiben ift alfo niefjt ein gleicßmäßiger Be»

trag, aber jebenfaüg in jebem Sagre ein Betrag. Gine gletcße 2lbfd)reibunggbcftinimung finbet fiel) in §261 9ir. 4 Sj©B.

SSelcßer Slbfcßreibunggbetrag in ben einzelnen Saßren an»

gemeffen ift, ßängt oon bem Grgebnig beg Saßrcg ab; ift biefeg feßr günftig, fo finb größere Slbfdjreibungen beg Gnt»

mertunggfontog angemeffen. Bei ber Beftimmung befielt, mag angenieffen ift, ift zu bebenfen, baß bag Gntmertunggfonto in Sßirflicßfeit einen Berluft barftettt, für beffen Tilgung ber fReingeroinn eineg fpäteren $aßreg zu oerroenben ift. G m Betrag muß in jebem Saßre zur Stbfcßreibung beg Kontog oer»

menbet roerben, aud) bann, toenn bie ©efelifcßaft in bem Saßre einen Berluft erlitten ßat; bureß bie Silgung mtrb ber ©efamtoerluft beg Saßreg bann entfpredjenb größer.

8 ur Tilgung beg Gntmertunggtontog ift §unäcßft ber fReingeroinn zu oermenben. Dicfer ift, aud) foroeit er _ zur angemeffenen Slbfdjrcibung beg Gntmertunggtontog bient, mirfließer fReingeminn. Sie Spcifung beg gefeßlidjen tReferoe»

fonbö nad) § 262 B r. 1 § © B . ober nad) ber Saßung ift oßne fRüdfidjt auf bie Silgung beg Gntroertunggfontof burd)»

Zufüßren. Sagegen fteßt bem Borftanb unb bem Sluffidjtgrat eine Santieme oon bem zur Silgung beg Kontog zu toenbenben Seil beg iReingeminneg nidjt zu, ba biefer Betrag Zu SRüdlagcn i. S. ber §§ 237 unb 245 § © B . oermenbet mirb (ogl. aud) O u a f f o m g f ß » S u f a t , Grl. 2 ¡u § 6

©olbBilBO .). m r .. ...

Beben beni fReingeminn finb freimilltge fReferOen, bie für bie Dedung oon Berluften beftimmt finb, zur Silgung beg Gntmertunggtontog ßeranzuzießen. B u r menn bie angemeffene Ibfcßreibung in einem Qaßre nicßt aug bem fReingeroinn unb bem frcimilligen fReferoefonbg gebedt merben fann, bürfen in biefem 3 aßre ber gefeßlicße fReferoefonbg unb bie ißm nad) § 262 SjföB. zuzufüßrenben Beträge angegriffen roerben.

Sft bag Gntmertunggfonto in bem oorgefdiriebenen Beit»

raum nidjt oötlig getilgt, fo muß ber fReftbetrag in bie ©e»

minn» unb Bertuftred)nung beg legten Saßreg beg Beitraumg alg Slufroenbung eingefegt merben. Saburcß entfteßt u. ü.

ein Berluft. . ,

Solange bag Gntmertunggfonto Bcfteßt, ift eine ©eroinn*

Oerteilung ber ©efellfdjaft unzuläffig. _

Gin Befdjluß über bie ©eneßmigung einer Bilanz, tn ber bag Gntmertunggfonto unzuläffigerroeife ober in unzu»

läffiger ööße erfdjeint, ober über eine ©eminnaugfeßüttung oor Silgung beg Kontog ift nießtig, ba bie oerleßten Bor*

fdjriften im öffentlichen ^ntereffe ergangen unb unoerzidjtbar finb (fieße aud) O u a f f o r o g f ß » © u f a t , Grl. V I zu § 6

© olbB ilBD .).

Die zur Silgung beg Gntmertunggtontog in ben eittzeluen Saßren aufgemenbeten Beträge fönnen bei ber

beg fteuerpflicßtigen Ginfommeng abgezogen merben (etrt. 1

§ 2 Slbf. 4 I. BD.).

" III. Bad) § 240 Bb f . 1 § ® B . ßat ber B o r f t a n b un»

bersüqlidj eine © e n e r a l o e r f a m m l u n g zu b e r u f e n , menn ber Berluft, ber fieß bei ber Bufftellung einer Saßreg*

ober Bunfeßenbitanz ergibt, bie §älfte beg ©runbfapitalg er»

reidjt ßat. Bei ber Berechnung beg Berlufteg ift bag Gnt*

mertunggfonto alg Slftioum ber ©efellfdjaft emzufeßen. B a ^ 8240 Bbf. 2 § © B . ßat ber B o r f t a n b bie E r ö f f n u n g beg S o n f u r ä t t e r f a f y r e t t ä o b e r be§ gertd)tUd)en S e r * ' g t e i e ß g o e r f a ß r e n g zu b e a n t r a g e n , menn fidj bei Bufftellung ber Saßregbilanz ober einer Bmiftßenbilanz e^

qibt, baß bag Bermögen bie ©cßutben niißt meßr bedt. Butß bei biefer Berechnung g ilt bag Gntmertunggfonto alg Bftioum (5trt. 1 § 2 Bbf. 3 I. BD. unb §§ 1, 2 II. BD.).

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btngg oerfchminbenb geringe SBert beim Stufruf angeboten mürbe; ber Slufruf außer Surg gu feßenber ©elbfcheine unb i|r e ©ingießung gegen 58ergütitng beg ihnen

beutung. überweift baS ©efeg nicht bem PedjtSauSfcgug, fonbern bem fojiaipotitifchen AuSfcguß, in bem fich nur jw ei ober brei S u rifle n unb im übrigen eine

lung einräumen muß. wegen SSegünftigung m it- angeklagl ift, fich feine StuSfchiießnng oon her SSerteibigung recht- fertigen lä ß t. ber SSerteibiger nicht

laufenben ©elbrente, woßl aber bie Qaßlung eineg angemeffenen, naeß bem berntaligen ©elbwerte gu bereeßneuben 3 ui tß ia9» äu ber am 14. Slber wenn bie

© ie fe r S lrt. SBir patten ba Beriangt, baß man bie Vefttm m ungen über bic SDIünbcB fieperpeit abänbert. 3 $ Pah« barauf pittgewiefeit, baß bösw illige

mögenSBorfeii su oerfdjaffen, auf benieinB edjtS anfprudjbefteht.. ©olange aber fü r unfere gefamte ©efeßgebung rtidßt bie S fa uffraft, fonbern ber K ennw ert ber W

fdjlägt unb in eigenem muhen berwertet, iamt ittjeiner Stellung nicht beiaffett werben; beim et bietet teilte ©ewäfjr bafür, bah er ¡ich nicht and) bei anbeter

urteilung ber Sache ober ber proseßrecgtlihen Siormen. SBetter finb nieberpfhlagen: StuStagen, bie burd) eine Bon Stints wegen oeranlaßte SSertegung eines SerminS