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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1931.03.07 H. 10

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Academic year: 2022

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(1)

fc e ff 1 0

7 . f B l i i r j 1 9 3 1 .

[ 6 0 . 3ftlirgang."] 641

3urifti(dje lUodjntidjrtft

2} m w s 0 C0 ci>en v o m Dcutfd?cn 2ittu>altt)creirt

Schriftleiter:

3 ufit3rat D r.D r. J u liu s JKagnus, Berlin, Hechtsamoalt D r. i^etnrici? iDiftcnbercjcr, Ccip3tg

unter ITtittm rfung non Bedjtsam »alt D r . D r . B l a y Ija c f y c t t t n m j, 2Ttannßeim.

P e r la g : 2D . JHocfetr B u c fy fy a n fc lu ttg , 3 nfy>: © sc a r Branöftetter, S e i d i g £ J, Dresbner S tra fe

\ \ j \

3.

________________ S e tn lp te d je t S a m m e l-H t. 72666 / D r a fy ta n ld jr tft: 3 m p tim a tu r / p o ftf d je d fo n to £ c ip 31g tlr . 63673.

Die 3 * 0 . erfcßemt roöcijcntlicfj. Begugspreis monatlich DT. 4 .5 0 ; CEin3eIi)efte foften beit t)atben ItTonatsbetrag. $ f ir Stubenten, Referendare unb flffefforen im D orbereitungsbienjt ijt ein D o t3ugspreis oon m onatlid; in . 3.— feftgefeßt; flu s fu n ft hierüber e rte ilt ber D erlag. — D er Bc3ug erfolgt am groecimäljtgften burcß bie p o ft, bo<ß nehmen aud) bie Bucßhanblungen unb ber O erlag

BeftcHungen an. Befd)toerben über m angelhafte 3 u fte llu n g finb bei p o ftb e 3ug ausfd)ltefj[td) bei ber p o ft an3ubringen.

£?1120101011 *’*e # jefpaltene lttlIIimeterMi|e 23 Pf., für ben Steltcmnarft 17 Pf., */, Seite IfL 325.—, Vs Seite ÜT. 170.—, »/, Seite TTT. 90.—. Der anjeigenraum toitb in v i u j c i y c i l ber tjöbe oon Irennungsftnd! ju ffrcnnungsftrid) gercdinet. Bei d t ) if f r e a n 3eig cn fommen nocfy 75 Pf. ffiebüfjren Ijtnju. 3ab iu n g e n ausnahmslos

auf po|tjci]citonto W. Itlocfer Bud)f)anblung, Ccip3ig 63673, erbeten.

5 ß t bcn Deutf<t)cn K n ro a lto e re in finb 3ufcljriften nad; £ e tp 31g I I , nirifcfjpla% 3, 3aI)Iungen auf poftfdjedttonto £eip3ig 10102 3U rieten.

Tille Senbungen für bie S d jr if t ie it u n g ber 3 ® . roerben nad) B e r lin W 62, Uiaaßenftr. 27 erbeten.

Der Segrijf „Rircfjr im ©inne 6er preugif^en /taetrittegefefce*

Sion Sfecßföantoaft D r.

©g ift Bon einem eigenartigen Steig, gu Beobachten, toie f'<ß bei ber SiuSlegung ber pteußifißett Kirdfenaugtrittggefeße int Saufe ber Saßrgehnte bie Siuffaffungen in Süeratur nnb [Reißtfprecßung barüber gefcE)ieben faben, wag unter „fiteße"

[■ ©• biefer ©efeßgebung p oerfleljert fei. Denn man fann met bei näßerem unb fritifcb)em Sufeßen beutlicß beobaeßten, tote bie Sluglegung eineg älteren ©efeßeg babureß auf eine ottbere Satin gelentt wirb, baff eine fpätere Seit eine anbere

©efeßegteeßnif, eine anbere Stugbrudgweife anwenbet, ai§ eg We frütjere Seit tat. Die S3erfcßiebenßeit ber Stuffaffung gwi»

Khen mir nnb f u n j e : $3®. 1930, 211 6 ff. geht nämlich im

©tnnbe genommen barauf ßinaug, ob man ein ©efeß grunb»

fctplich nach ber Slugbtudgweife feiner @ntftehungSjeit ober nach ber geWechfelten Stugbrudgweife einer fpäteren Seit Ber»

ftehen folt.

©eßt man mit m ir babon aug, baß jcbeS ©efeß nach ber Uugbtudgweife feiner ©ntfteßuugggeit gu Berfiehen fei, alfo 3-S. bag 2t£ 9i. nach f e i n e m Sprachgebrauch, nicht etwa feit 1900 nach bem beg 33©S3. (man Bergegenwärtige fidh g. 33.

nur einmal bie S3erfcßiebenßeit beg 33egriffeg „Eigentum" in beibeu ©efeßbüdjern!), fo ergibt fidh für bie 2tn§tegung beg f>rKitd)5lugtt©. B. 14. 9Rai 1873 — unb eg rnaeßt infoweit fernen Unterfcffieb, ob Bor 1920 ober nachher, ba bie StoDelle infoweit nicht! geänbert hat — bie grage, mag unter „Kircße"

*u berftehen ift, Wenn eg bort in § 1 hieß:

\

„D er Slugtritt aug einer Kirdje mit bürgerlicher 3Bir»

fnng erfolgt burcß ©rftärung beg 2lu!tretenben ufw.

SRücfficbtlich be! Übertrittes Bon einer SPirdje ju r anbe»

ben Berbleibt e! bei bem beftehenben fRe^te.

SSill jeboch ber Übertretenbe Bon ben Saften feines bisherigen SSerbanbe! befreit werben, fo ift bie in biefem

® efejj Borgefchriebene gorm ju beobachten."

< ift m. ©. nicht angängig, ju fagen: „SSir haben feit ew 1. Siprit 1925 eine eoangeiifdfje Kirche ber ülitpreufjifchen rfto°n unb mancherlei anbere eöartgelifcEje Kirchen in ben

•’[bereit preußifchen ißroBinjen, alfo erfolgt ber 2lu !tritt nur au ! ber Kirche begfenigen Sßofmfiheg, ben ber ülu§*

, , e[enbe gerabe hat; Berlegt er feinen SBohnfi| in ba! ©e=

« r» efner anbereu eoangetifchen Kirdje, fo wirb er troh be!

f iölitglieb biefer Sanbegfirdfe." ©ine folcße 3luf=

Urnng untcrftcllt bie SSerhältniffe feit 1925 p r SluMegung neS ©efefjeS bon 1873 unb ift beglptb m. ©. abwegig. 3Ran

B. S 3 o n tn , ißotgbam.

muß bielmehr jurüdgehen auf bie SSerhältniffe unb bie ge»

feßeitechnifche SluäbrucigWeife im ißreußen bon 1873.

Üiud) bamal! gab e§ in fßreußen beianntlid) feine ein»

heitlidje eBangelifcße Sanbegfirche, fonbern feit 1866 beftanben neben ber altpreußifchen Sanbegfirdje noch mehrere eoan»

gelifdie Sanbegfircßen in ben neuen iprooinäen. Dag Bor»

liegenbe ©efeß follte aber nach ber 2lrenga „für ben Umfang ber 9Jlonard)ie einfchließlich beg Sabegebieteg" gelten, alfo nidjt etwa nur für bag ißreußen im Umfange Bor 1855 ober bor 1866. ©g fann Woßl feinem Stoeifel unterliegen, baß auch nicht'einem einzigen gefeßgebenben fjaftor beim ©rlaß beg ©efeßeg nidjt bie Datfacße gegenwärtig war, baß eg inner»

halb biefeg ©ebietg eben jene größere Saßl Bon eBangetifd^en Sanbegfirdhen gab. Droßbem Wählte ber ©efeßgeber in § 1 9lbf. 2 bie Slugbrudgweife beg „Übertritts Don einer Kirdje j u r a n b e r e n " , gab alfo bamit unjweibeutig p erfennen, baß eg i. @. biefeg ©efeßeg n u r j w e i K i r d j e n gebe — bie eBangelifcße unb bie fatholifcße Kirche, ©r ignorierte in § 1 aud; abfidftlicß hwrmit alle anberen fircßlidjen Denomina»

tionen unb Slbfplitterungen (Slltlutheraner, Slltfatholifen ufw.), beren ©rwähnung er auf ben § 8 Berfchob, um nad; feiner Stnfidjt möglichfte Klarheit p geben. Denn fein einziger p e i»

feite ja bamalg barait, baß unter „Kirche" i. ©. biefeg § 1 bagfelbe p Berfiehen fei, wag bie bantalige preuß. 33er»

faffunggurfunbe in ihrem bamalg noch in Kraft gewefenen 9lrt. 15 befagte: „ b i e ebangetifdie" unb „ b i e römifcß»

fatholifcße" Kiriße.

9tun ßßtte bag ©pftem ber Sanbegfircßen eine eigenartige Swlge in ißreußen feit 1866: wer aug bem ©ebnete einer Sanbegfircße in bag einer anberen jog, alfo 3. 33. Bon fßotgp bam naiß Kaffel, ging oßne weitereg aueß aug ber einen Sanbegfircße in bie anbere über, wobei für ben g-ail, baß eg am neuen SSoßnfiß meßrere Sanbegfircßen gab, ^Regelungen getroffen waren, auf bie icß h'er rüdijt näßer einpgehett braueße. Dabei muß man fieß gegenwärtig halten, baß eg ja auch innerhalb ber altpreußifißen Sanbegfirdfe ©emcinben breierlei 2trt gab: folcße mit rein»lutherifcßer ©ottegbienft»

orbnung, folcße mit reformiertem Sßarafter unb — weitaug bie meiften — folcße mit uniertem Seben. Säet innerhalb Slltpreußenl aug einer unierten ©emeinbe in einen O rt gog, Wo eine reformierte ©emeinbe beftanb, fonnte (mit gewiffen, ßier nießt intereffierenben ©infeßränfungen) am neuen 28oßn»

fiß gwifeßen ber unierten unb ber reformierten ©emeinbe

wäßlen u. ä. m. Die 1817 begonnene Einführung ber Union

in fßreußen ßatte eg mit fid; gebrad;t, baß man nießt meßr

(2)

642 Sfuffü^e

[Q u riftifd je SBodjenfäjrift

gut Don „SieligionSparteiett" teben io nute, tuet! eBett bie SanbeSiitcße mehrere „ffteiigionSparteien" in fiel) feßtofj. $ a * tritt war aber nur bie © r u n b i a g e unb bie iRotwenbigfeit einer „ePangelifcßett fireße" als einer recßtlicßen ©inßät ge*

feßaffen, wäßrenb nod) ba§ 21291. beiamttlidj feine einfjeitiicfie eoangelifcße Sirene ober SfleligionSgefebljcEjaft fennt, fonbern bei „9ieligiottSgefeüfcßaft" jeweils nur an bie O r t 3=°

g e t n e i n b e benft. greiiieß £)atte baS 2I£9i. p m erften üftale ben gefeßgeberifdjen SSetfucß unternommen, wenigftenS in ge*

wiffem Umfange bie 91etigionSpftege Oon Dbrigfeitl wegen einpbämmen; eS ging aber noeß feirteäroegS fo weit, baß nießt ber 2Becf)feI bet politifcßen ©emeinbepgeßörtgieit aueß oßne weiteres ben entfpreeßenben SBecßfel ber tircßlidjen ©emeinbe*

pgeßörigfeit p r fjotge besaiten ßätte: ber ©oangeüfcße, ber bon 2t. naeß S3. p g , würbe oßne weiteres nidgt nur SKitglieb ber P olitiken ©emeinbe 83., fonbern aueß ber „9teiigion3*

gefeltfdjaft" (fireßengemeinbe) feiner 3teIigionSpartei in 83.

2111 biefe $uftänbe muß man ficfi Por 21ugen Ratten, wenn man richtig erfennen Witt, WaS ber ©efeßgeber öon 1873 unter „Stirdje" an biefer Steile ßat Perftanben wiffen wotten.

Unb fogar nod) etwas meßr: 35Senn icb) oben gefagt ßabe, eS ßabe bamatS eine aitpreußifeße SanbeSEireße beftanben, fo ift bieS Wieber nur cum grano salis p Oerfteßen, benn bie ÖanbeSfirdje als folcße ßatte feinertei lorporationSrecßte: fie War nur ein 33erbanb ber mit SiorpotationSrecßten Perfeßenen DrtSgemeinben — rein gioilrecßtlicß betrachtet. fSie SanbeS*

iircf)e fetber entftanb gioilrectjtlicE) erft burd) bie b e ut * n ä d j f t i g e ©efeßgebttng jenes ^a^rgefjntS, bnteß bie fie erft prioatrecßtlicße fRecßtSfäßigfeit erßiett, atfo naeß mobernen gegriffen überßaupt erft epiftent Würbe.

SBer fieß aß biefeS gegenwärtig ßätt, Wirb Woßt feinen ütugenblicf meßr baran zweifeln, baß man unmögtieß ben 33e*

griff „¡siirdje" in § 1 beS ©ef. Oon 1873 i. S . einer prioat*

reeßtiidjen S3ereinigitng, atfo etwa naeß Sinologie eines „Ser*

einS" i. S . beS 83©S3. Oon 1898 auSlegen barf. ® er ©efeij*

gebet bon 1873 fannte in ißreußen nur inSgefamt gwei

„SKreßen", unb Wer auS ber einen Oon beiben austrat, war bamit ein für attemat auS aßen „jftetigionSgefelifdjaften",

„Slircßengemeinben" ufw. — Wie bie örtlidjen Serbänbe je*

weitS in ber ©efe|eSfpracße beS betreffenben ©ebietS aueß ßeißen moeßten — ausgetreten bgw. beS automatifeßen ©in*

trittSjwangeS bei SBoßnfißbertegung tebig geworben. ®aS ürcßenauStrittSgefeß War ja aueß nießt bie einzige gefeß*

geberifeße fKaßreget jener $eit, wo ber SluSbrud „Sineße"

Oorfam; wer — um aueß noeß auf baS leiste üiuStegungSmittel ßinpweifen, baS uns infoweit p r Serfiigung fteßt — fieß ber XRüße unterließt, biefe anberen ©efeße baraufßin bureß*

pfeßen, WaS ber ©efeßgeber in ißnen unter „Sircße" oer*

ftanben ßabe, ba ja int gweifei angenommen werben muß, baß ein unb berfetbe ©efeßgeber in ein unb berfeiben $eit ein unb baSfetbe 28ort bei oerwanbten ßufammenßängen aueß nur in ein unb bemfetben Sinne gebraueßt ßabe — wirb altentßaiben benfetben Sinn finben, bem id) bie Raffung gab:

„©efamtßeit ber öffentticß*recßtiicßen Drganifationen Bott 21n*

ßängern beS betreffenben SefenntniffeS/'

grreilicß wirb man faum wiberfpreeßen tonnen, Wenn man beSßatb bem ©efefsgeber Oon 1873 ben Sorwurf taper 2luS*

brudSweife maeßt — ,fofern man mit bem ßRaßftabe ber

©egenwart ridjten barf! — Stber biefer fOtaßftab wäre un*

gereeßt. ÜJlan muß fieß gegenwärtig ßatten, baß eS ja bamatS in iDeutfeßianb unb auiß in bem erft feit wenigen gaßrat ,p feinem bantatigen Umfange oereinten fpreufjen nur feßwaeße Stnfänge ber fRecßtSeinßeit unb ber einßeitlicßcn SftecßtS* unb

©efeßeSfpradje gab. ©§ ift uidjt angängig, öom bamatigen preuß. ©efeßgeber nießt nur biefetbe Slfribie, fonbern aueß benfetben SBortfinn 511 üerlangen, wie w ir ißn in ganj be*

fonberem fKaße feit bem ¡jjineinwadjfen ber wunberootlen ©e*

feßeStecßnif beS 23@S. in bie gefatnte beutfdje ©efeßgebung fennett. „SSer ben ®idjter wiu oerfteßn, muß in iöidjterS lianbe geßn" — unb wer ben ©efeßgeber früßerer 3 ^tt Ber*

fteßen w ill, muß aud> in bie 3 eit beS ©efeßgeberS prüdgeßen.

$ u t man bieS nießt, fo fann man freitiiß p bem ©rgebntS fommen, baß ber in ¿auban auS „ber eoangetifeßen Sircße"

ausgetretene früßere §annooeraner wieber Xßitgtieb ber eoan*

gelifeßen Ifircße werbe, Wenn er tfaeß ^annoöer prüdfeßrt.

®ieS ©rgebniS ift nießt nur praftifcß benfbar unbefriebigenb, fonbern eS entfprießt m. ©. aueß nießt bem ©efeße — xtn*

äweifetßaft unb woßt auiß unbeftritten nidjt bem SBitten beS

©efeßgeberS, naeß obigen iSartegungen aber m. ®. aueß nießt feinem SluSbrud.

2tud) baS O S © , ift in biefen ®ingen nid)t immer,ben frag en ßinreicßenb auf ben ©runb gegangen.

Patronat.

ä.

g le it r ä g e |« i? g e t f f i e ih u iö f t e h a U f d ) « *

®te SReinungSBerfeßiebenßeit groifeßen ßireßengememben unb bem giSbuS ßat faft ftetS ißren U rfp ru n g b a rin , baß erftere in ber o ft gaßrßunberte ßinimreß geübten © rnennnng oon Siircßenbeamten eine auS ißatronatSrecßten fließenbe ß kä fe n ta tio n , ber giS buS aber n u r eine bem tanbeSßerrticßen SUrdßenregiment entfpringenbe c o lla tio er*

btiefeen W itt. Unb biefer _ S tre it if t oerftänbtieß, benn in ber 2tat bann bie c o lla tio , in bie ßäufig bie p ra e se n ta tio „aufgegangen"

ift (ügt. ip e d t e i, ® ie Sefeßung fisb a lifd je r ißatronatäftetien in ber eoangetifeßen SanbeSbircße unb in ßen batßotifißen ®iögefert 2ttt*

pteußenS: geitfeß rift ber S a o tg n ß *S tiftu n g , Sanonifcße Slbt., 33b. 46, SBeimar 1926, © .3 0 7 ), bie äußere ©tfcßeinungSform fü r beibeS fe in : eines mirbtießen SßatronatSred|tä beS Sanbesßerrn, aber aueß ber tanbeSßerxIicßen Sireßengewalt. U m feftguftellen, ob es fieß um c o lla tio lib e ra beS Sanbesßerrn ober um A u s flu ß eines tanbeSßerrticßen ißatronptä im weiteren S in n e ßanbett, müffen beiitnacß bie SorauS»

feßungen btargeftetit werben, auS benen baS Sefteßen eines ißatronats beS Sanbesßerrn ju folgern ift. ®abei bürfte eS fidß empfeßten, bie gefcßtcßtliißen © reigniffe einer Sircße oon ber Üteujeit riicbmärtS p oerfolgen unb im einsetnen g-att p unterfueßen, ob etwa fpätere ©e*

feßeßniffe baS Sorßanbenfein eines ißatronatS ober bie Serntcßtung eines foteßen fo jw e ife tsfre i ergeben, baß ältere S orgänge beiner SSe*

rüdifidßttgung meßr bebürfen.

I. S ine befonbere 33ebentung w irb feitenS ber Sircßengemeinbe ßäufig fcßriftlicßen Stnerbennuugen beS ißatronats feitenS beS g-iSbuS beigelegt. ®abei ift aber SSorficßt naeß jw e i gtießtungen geboten:

1. SS ift p prüfen, ob baS SfnerbenntniS wirbtieß bon einet SSerwattungSftette auSgeßt, bie befugt ift, ben S ta a t als ^ a tr o p reeßtswirbfam gu oerpftießten. ®iefe B efugnis ßaben nießt bie

^Regierungen, fonbern n u r bie g a d im tn ifte r.

2. SS ift barauf p aeßten, ob baS JlnerbenntniS bor ober naeß bem gaßre 1873 liegt. S3ei bett Statberatungen biefeS g a ß re l

if t nämlidß auf S Intrag beS Stbgeorbneten 0. S R iq u e t p m 58e*

feßluß erßoben Worben, baß bie S ta tS m itte l n u r fü r feßon be*

fteßeube ^3atronatStaften 3U bermenben feien, unb barauS Wtrb gefolgert, baß neue Saften nteßt nteßr w irb fa m übernommen wer*

ben bonnten.

© in fotcßeS StnerbenntniS unb eine S eiftung m it SRücbficßt auf ein in SÜBaßrßeit nießt befteßenbeS ip a tro n a t w ürbe oon 1873 ab gegen baS ©tatgefeß oerftoßen, unb fei nießtig unb recßtlicß wirbungSloS (ogt. § e r m a n n , ®aS SHecßt beS fircßenpatronS in Preußen © .3 5 Bis 37). SScjüglicß ber iiRöglicßbeit beS SlnerbenntntffeS naeß 1873 ift bem p ä u ftim m e n , äWeifetßaft aber erfeßeint, ob Seiftungen auf ein oermeintiicßeS ißa tro n a t amß besiiglicß ber ©vfißung w irbu n g S lo | fin b . © tfolgen folcße Seiftmtgen i. 25erb. nt. einem — w eil naeß 1873 erfolgten — w irbungS lofeit SlnerbenntniS, fo bürfte ißrten, ba fie tu ber älnnaßme entfprecßeuber retßtlicßer JBerpfltcßtung oorgenommen fin b , bie eine © rfijju n g oollenbenbe SBirbnng nießt abpfpreeßen fei«.

Siegt ein SlnerfeenntniS ber p ftä n b tg e n 3 erttralbeßörbe auS ber 3 e it Bor 1873 oor, fo erü b rig t fieß jebe geitlicß w eiter gutiidt*

greifenbe Unterfucßnng, benn bie ©efeßgebung beS oorigen 8 a5t!>

ßunberts bis in bie neuefte $ t i t ßinein w eift keine patronatDernicßteu»

ben V orgänge a u f:

a) 3 lrt. 19 unb 20 © taatSktrcßen®. b. 8 . S lp ril 1824 ßatte«

baS befteßenbe ißatronatSrecßt auSbrückticß aufredjt.

b) 9 trt. 137 ?lbf. 3 ©aß 2 9U9Serf. 0. 11. 2lug. 1919 Bcrüßrt bie ißatronatStedjte n id jt (ogl. $ e dt e 1 a. a. D . © . 320).

c) Sbenfo ßat aneß bie ®ircßengemeiube» unb © ßitobalorbnung ü. 10. © ept. 1873 bie fiSftaltfdjen ißatronate unberüßrt gelaffen (§ 32).

d) ißläßrenb baS StSiR. ben tanbeSßerrlicßen ißatronat als folcßen nid)t kennt, oielmeßt ben tp atronat beS Sanbesßerrn ebenfo Beßanbe»

wie ben beS ißrioatm annS, ßat bie ©efeßgebitng beS 19. QaßxßunbertS ben ffie g riff beS taubeSßerrlidjen ißatronatS anfgenomnten unb oon bem auf lanbeSßertlicßem ffiirdjenregim ent berußenben SBefeßungSrep nießt feßarf gefdjiebcn (anberS, too ber SanbeSßerr ffiatßolik w a r, ba ber batßolifcße © taatSpatron n id jt jugleicß baS ffireßenregiment über bie eoangelifdje SanbeSkircße ßatte (iß e d ? e l © .2 2 2 ). © 0 weift bie iR egierungS inftruktion o. 26. ® e j. 1808 bie Sefeßung ber © telleu be§ lanbesßerrlicßen ißatronatS ben iRegierungen ju , mäßrenb Pc/

(3)

fotoeit biefe Befegung kird)enregim enltid)en E in a k t e r hatte, als su ben k ird jlid je n Q nterna gehörig bei ber 1817 erfolgten E infegung ber K on fifto rie n fo fo rt biefett hätte sugewiefen werben müffen. ® a*

burd) natjm bie 2luSübung beS ButronatSred)tS, übrigen? and) bie barauä entfpringenbe aSermögengaufficfjt, äußerlich obrtgfteitlicfjen Stjorafeter an, wägrenb fie bod) bei „e d jte m " B a tro n a t auf einem B n o a tre d jt beruhte, weldje? gewiffermaßen n u r ¿ufällig in ber §an b beS Sanbesljenm mar. ©a? ging fo weit, baß bie KabinettSorber Born 9- 3 ° n . 1812, bie Berfügte, baff bei Beräußerungen Bon ©omänen ba?

B atronatS redjt n id jt m ito e rka u ft werbe, fid) ol)tie weitere? über § 580 SSfR. S e il I I SEitel 11 unb bie Ijie rju nötige g u ftim m u n g ber geift*

luijcn Oberen l)iitwegfeßtc. BacI) bet KabinettSorber o. 2 1 .ß u n i 1845 (§ 8) Wirb baS EtnennungSred)i besüglid) ber lanbe§I)errlicbem B “ * tronat unterworfenen Kirchen ben K on fifto rie n „ k r a f t A uftra g e s"

iibetwiefen. S ie Begrünbung ber KabinettSorber fat; im lanbeS»

betriidjen einen w irklichen B a tro n a t, weldjer auf ben gleidjen BedjtS*

titeln beruhte Wie fonft ein B a tro n a t. ©eSljntb Würbe aud) ta ? Be*

fegungSred)t ben K o n fifto rie n als ftirdjenregim entlidfen Beljörben n u r

« r a f t b e f o n b e r e n 2 t u f t r a g S überlajfen, Wobei allerbing? baS ftottatiunSred)t m it bem SßräfentationSrecijt beS P atro n ? oerwed)felt tourbe. K einesfalls aber l)at ein SSergidjt auf ben fisk a lifd je n B a tro n a t äugunften beS Kirdjenreglm entS ftattgefunbcn. E rft bie KabinettSorber b- 10. Qan. 1857 übertrug bie Befeguttg ber bem tß atronat beS

«tnbegfjertn unterlieaenben © teilen bem eoangelifdjen D b e rkird je n ra t b'ib fegte fü r ben © cin iftc r lebiglid) ein Betored)t feft. ® ie Kird)en*

oeljörbe übte nunmehr baS früher ftaattidje B edjt nic£>t, wie nad) ber KabinettSorber Bon 1845, ftra ft 2luftragS beS ©taateS, fonbern k ra ft eigener K irdjettgew alt auS. SBenn auch hierbei swifchen ber c o lla tio tw e ra beS Sanbeäjjetrn unb w irklichem ißatronatörecht nie^t unter«

Wjieben w irb , fo ift bod) allgem ein anerkannt, bafj burd) bie ßu«

Jtänbigkeitgrcgeluug bie Bcdjte ber BatronatSgemeinben in keiner

•weife angetaftet Worben finb (Bgl. lg e ck e l a. a. D . © . 259— 322).

II . ® ie grage beS BefteljenS eine? P atro n a t? kann ferner ohne

®tngejjen auf beffen legte U rfp rlin g e ih re E rle b ig u itg finben, wenn ltch E rfig u n g beweifen läßt.

1. Qm ©ebiet uitb unter ber Sgerrfdjaft beS 20291. w irb baS

™«tronat3recl)t nach ben fü r bie ülegalien ¿utreffenben ©runbfägen

«feffen (§§ 574— 575 218B. I I , 11 i. B etb . m. § 35 2129t. I I , 14 unb § 629 s iS B . i , 9j). E rfo tb e tlid ) ift banad) ber 2Iblauf einer

^ jä h rig e n ErfigungSsett, innerhalb bereu bie Kirdjengemeinbe bem 'netbenben P a tro n „baSjenige gewährt unb erftattet haben muß, Wag eWem P a tro n a ls folchem gebührt" (© trietl)2lrch. 17, 1 5 ; 4, 289).

g ü r baS ©ebiet beS gemeinen BedjtS befjanbelt baS 9 t® . bie

~ff'gung§seit im U rt. B. 14. 9J7är§ 1889 in ©adjen Igognborf gegen m §ku? unb fü h rt bort au§, bafj bi? äum X rib e n tin u m u n ftre itig j-K'l'liunggm üglirijheit bcftauben habe, bafj in ber 9lcd)t?lehre je«

bpd) beftritten fei, ob aud) nad) bem jr ib e n tin u m bie 40jäl)rige J-BUgungSjeit genüge, bafj aber EinBerftänbni? b a rin beftetje, b a | beim oet)ten eine? S ite l? 9ted)t?au§übung burd) unoorbenklidje ¿ e it n ötig fei.

2 . 2lngefid;t? biefer allgem ein anerkannten Gsrfijjung?möglici)keit jKadjt in ber l)3rajig befonbere © djw ierigkeiten bie g-eftftellung, Worin

°le ErfigungShanblungen befteben können.

. ^ a n b e lt e? fiel; um bie feiten? eine? griBaten ißatron? ju Boll«

twenbe E rfig u n g , fo bieten ißräfentationen einen genügenben T ln lja tt, enn fü r iprinate kommen foldje n u r alg 2lu ? f lit| eine? P atronat?«

Mtjt? tn 23etrad)t. U n k la r aber w irb bie 9ted)t?lage, wenn ber Er«

{.beabe ber 2anbe?herr ift/ ba 2lu?übung Bon Ifräfentationg« ober — n ■ü«wed)flung ba m it — Bon Siollaturrechten hier au? bem lanbe?«

SHrdjenregiment entfpringen könnten, © ta n w irb be?hfllb 1 ben Dtadjwei? ber E rfig u n g be? 'fSatronat? burd) ben Sattbegher™

e’ tere 2lnforberungen ftellen m üffen, burd) bie klargeftetit w irb , ba§

et Sanbegljerr tatfädilicf) ein w irkliche? fBatronatgredjt auöüben too«te. ffia l,in gehören 5.

< a) S ie g-älle eine? In e rk e n ittn iffe ? , felbft wenn ein foldjeS nad) h .n “ ben unter I , 1 unb 2 bargelegten © runbfägen al§ folöhe? un*

wkfam fein fo llte . G r ifft ein fotege? 2In e rke n n titi? m it ifträfentationen oer K olla tio n e n jitfam m en, fo bietet e? einen wefentlicl)en 2ln h a lt io nw , bafj biefe iit üluöübung eine? iJSatronat? oorgenommen werben g. b) ^ Dioch w eiter geljt bie Sebeutunij Bon 2Inffid)t?hanblungen, r ^ e[)lnignngen Bon 9ted)t§gefd)äften, ftrchenredjnungen u fw .; be«

I nberä ^ auch bott SSeftellungen befonberer ißatronatgoertreter, über*

I M bie V ornahm e fp e jififd ) Batronatlicher ¿wnblungen (2183t. I I , 11 88 029, 637, 645, 647, 668, 700, 782, 803, 807, 822). $ a r in trnr m.at1 im allgemeinen fclbftänbige ErfigungSl)anb[ungen ;u finben

^ ue)t, ¡ebenfalls aber b iirfte n l]3räfcutationcn unb K olla tio n e n i. SSerb.

E r f v nen aI§ 2lu?iibnng?hanblungen be? P atro n a t? , unb bam it als Htgungshanblungcn klargeftetit fein. 23emerkcn?wert ift, bafj ber*

b o '.9e ® e|wh,miguugen ufw . in ben Urkuitben be? Borigen unb Bor*

origen 3ahri)im b e rtg febr o ft auöbrüditid) ben SSetmerk aufw eifen:

x J ^ e p a tro n a tu s .

b e tre ff s®ln e n . Bel” iffen 2fn h a ltä p u n kt bietet aud) bie 2tufnaf)me ber ißatr Cn°en ® ’ tc^ en *n SSerjeicIjniffen ber K trije n lanbe?l)errlid)en o, °ttatä, wie foldje 1827 unb 1884 aufgenommen worben fin b . kein« biefe SSetjeidjniffe a ls interne 9tcgierung?akte au fid)

'W irku n g gegenüber © ritte n , aber fie bilben ein ß n b iä bafür,

bafj gewiffe iganbtungen, bie SluSftufj eines iftatronatS re^tS fein k ö n n e n , auch tatfäd)lid) als foldje gew ollt waren.

d) © er k la rfte ErfigungSnachweiS ift natürlich ba gegeben, wo fid) bie Übernahme ber P atro n a ts t a ft e n burd) ben SanbeShertn bie E rfig u n g S je it funburd), itachweifen lä g t. QnbeS flößt biefer Beweis gar ju oft auf Schw ierigkeiten, w eil in weiten 9ted)t§gebieten, j . B . im früheren Kurfachfen, eine ßaftenpftidjt beS ifSatronS n id jt beftanb unb unter ber 9tad)w irkung biefeS Slted)tSäuftanbeS bie Kirchen*

gemeinben fiS kalifdjen B atronatS ben B a tro n and) nach E in fü h ru n g ber S aftenpfiidjt be§ 2189t. tatfäcljlich nicht m ülnfprud) nahmen,

© a m it hängt u n m itte lb a r gufammen ber Born S’i^knS häufig gemachte, nunm ehr §u behanbelnbe E in w a n b , baß, felbft wenn ber fiSkalifdie B a tro n a t nadjgewiefen fei, biefer burd) DbferBans feine Saftenpflicgt Berloren habe..

3. © ie B ilb u n g einer ben B a tro n befreienbeit D bferB anj ift an fid) m öglid) (Bgl. § 3 , 4 E in l. 2183t., § 7 beS B n b lika tio n S * Patents 8. 5. g e b r. 1794, § 710 2189t. I I , 11).

ß u beadhten ift aber, baß fü r bie B ilb u n g einer foldjen D b*

ferbanä biejenige g e it nicht in B etrad)t kom m t, in ber eS gefeglid) eine 8 a ftc n p fli^ t nod) nid)t gab. 3 - beftanb in K urfadjfen nad) ber K irdienorbnung Bon 1580 unb bem fgnobalen © ekret Bon 1624 eine S aftenpflidjt überhaupt n id )t, unb es könnte beSljalb bie B ilb u n g einer ObferBanä erft begonnen haben, nadjbem am 1. 50lärg 1817 baS 2189t. in ben ehemals fäd)fifd)m SanbeSteiten eingeführt worben ift (B ublika tio n S p a te n t b. 15. Bob. 1816).

©abei ift su beachten, baß baS fäd)fifd)e SanbeSredjt naih ber 2lbtretung einseiner ©ebietsteile an B ra ß e n nicht etwa bort infolge beS fubfibiären EharakterS beS 2 l£ 9 i. a ls B ro t|i näwtred)t beftehen geblieben ift, baß e§ oielm ehr Böttig außer K ra ft tra t unb burd) baS 2l£9t. erfegt würbe, w eil eben baS fädjfifche 9ted)t kein Ißroöittätal^

recht, fonbern gemeines 9ted)t fü r ©adjen w a r (D b S rib . 2 4 ,1 ).

E ine befreiende Dbfcroans konnte fid) aber Weiter auch folange n id )t bilben, als bie Kird)engemeinben fid ) in bem 9te(ht§irctum be*

fanben, baß auch nad) E in fü h ru n g beS 2189t. bie Saftenfreiheü beS ißatronS nach fächfifdjem 9techt beftetjen geblieben fei. © enn nach ftänbiger 9 tfp r. k a n n fich b o rt eine Dbferoans nicht bilben, Wo bie Übung auf gtedjtS irrtum beruht. K la rh e it barüber, baß ber lafteufreie fädjfifdje B a tro n a t fich in einen Iaftenpflichtigen beS 2129t. Berwanbelt hatte, brachte erft ber B i enarbeW « & beS O b S rib . B. 9. Bob. 1852, ber im Q S tB l. Bon 1853 o eröffentlidit würbe, ©rogbem aber blieb, wie baS wieberhott in B ro äei i en feftgeftetlt ift, bie frühere faifche 2ln fid )t beftehen auch noch, nadjbem aus 2ln la ß eines alterhöchften ErlaffeS B. 14. ©es- 1881 bie 9tegierung 5U ©terfeburg unb baS fo n fifto r iu m 3U ©tagbeburg im © ta rs 1882 ber geklärten 9ted)tSlage entfpredjenbe Slnweifungen erteilten ( © litt. beS K on fifto riu m S ber B ro o . © adjfen 1882, 44). ©onad) w irb m au b is in bie neuefte 3 e it hinein ben eine befreienbe Obferoaus hinbernben 9ted)tSirrtum feftftellen können (ogl. U rt. beS £>£©. in B au m b u rg 0. 5. © tä rs 1890 in ©adjen © djönfelb miber giS kuS U 9 6 /8 9 ).

4. B em erkt fei übrigens, baß fü r b inglidje B atro n a te , bte auf einem kurfäcbfifchen B itte rg u t ruhen, eine Saftenpflicgt nicht in Betracht kom m t, w eil nach ber B O . über bie B eitragspflicht ber

^Rittergüter in K urfadjfen 0. 11. Bob. 1844 bie b o rt näher geregelte befonbere B eitragspflicht 5U ben kircf)iid)en Saften an bie © te ile ber B e itra g ö p flid jt eine? m it bem B itte rg u t oerbunbenen B ^ n a t S getreten ift.

I I I . B erfa g t auch ber Bad)wei§ einer E rftß u n g , fo muß bei g e ftfte llu n g beS BaR onatS auf beffen EntftehungSgefdiichte ein*

gegangen werben.

Einfad)^ geftaitet fid) btefer SBeg, wenn B erieihungSurkunben ober Bachweife über d o ta tio ober fu n d a tio Borhanben finb. Q n ben weiften g ä lte n lä ß t fich aber biefer U rfp ru n g eines B a tro n a t®

nadjweifeit, oielm eijr ift bie B ra £iS barauf angewiefen, auS fpäteren E rfdjeinunggform en beS BatoonatS ©chlüffe auf fein Beftehen su Sieben, unb beShatb W irb — was enbgültig n u r Bon g a lt 5U g a lt gefchetjen kann — feßsuftellen fein, weiche gefdjichtlic^en E reigniffe einen joldjen © d jln ß sulaffen.

1. © abei ift su beadjten, baß u rku n b lid je Bachweifungen auS bem 16.— 18. Q aljrhunbert häufig irrefüljrenb fin b . SBirb b a rin bei einer Kirche als B al r °u ober K o ila to r ber Sanbesherr genannt, fo k a n n baS ber 2lnSfluß eines w irklichen B atl'°nats fein, jeboch ift ba§ kein e sfa lls notwenbig. SaS ergibt fid) aus ber gefd)ichtlichot E ntw icklu n g beS B a tto n tI^ -

a) © e r B at ro n iIt 'f l nct(i allgem ein hforfchenbet 2ln fid )t herBorgegangen auS bem B ed jt an ber S ig e n k ir^ e , alfo aus bem E igentum (¡g i n f d) i u S , Kirdjenrecht § 128). © er B efiger eines größeren ©uteS — fpäter B itte rg u ts — baute fü r feine eigenen Be*

b ü rfttiffe eine K ird je unb betrad)tete fie a ls fein E igentum , wenn er fie auch suo gotteSbienftlidjen B eitugung ben nahe SBohnenben, bte nteiflenS feine © ienftleute waren, freigegeben hat. ®aS w a r u rfp rü n g * lieh aud) gar n id jt anberS möglich, ba nach germanifcher Bed)tS*

änfdjauung bie K ird je Eigentum an © ru n b ftü d te n nicht erwerben konnte ( 2 l l b e r t , ®aS. Kird)enpatronatSred)t in ber eoangelifch*

lu tlje rifd je n SanbeSkirdje beS KöitigreidjS ©achfen, © iff., Seipstg 1908,

© . 5). ®aS kati)olifd)e Kircljenredjt erkannte aber prioateS E igentum an res saerse n id jt an, bie päpftlidjen Beftrebungeit gingen bafjiti,

81*

(4)

644 ^Cuffä^e

[g u riftifih e äBochenfdjrift

bie P atrone auf ein bloßes präfentationSrecht äurückpbrängen, S ic k e n mürben als res e x tra co m m e rciu m beljanbelt ( & i n f d ) i u S a. a. D . © . 468 Sinnt. 2).

© leichjeitig brangcn in biefeS ¡RedjtSgebiet bie © runbfäße beS SetjnredjtS ein, unb beibe Umftättbe — baS kird)lid)e Bcftreben, prioateS Eigentum am Kird)engut ju befeüigen, unb bie SluSbeljnung ber iehnSrechtlidjen Stnfdiauung — führten baf)tn, baS B e h ä ltn is beS S tifte rs p feiner Kirche nunmehr nad) leljrtärec^tltc^en © tunb»

faßen ju beljanbelu, ißm prafentationS redjte, fomie jebe g iirfo rg e ja Beiaffen, aber Streife unb dos ber felbftänbigen Beräußeritng unb ber freien BermenbungSmöglichkett beS n u r nod) a ß SehnSherr ber Kirche anerkannten S tifte rs jn entstehen ( S l l b e r t a. a. ö . © .3 — 9).

SRan w irb baS SßatronatSree^t a ß S um m e ber aus bem urfprüng»

liefert B olleigentum abgefpalteten EigentumSauSflüffe Betrachten Rön­

nen, bie ficE; gegenüber ben gegen p rio a te ig e n tu m an K ird)e unb dos gerichteten Bestrebungen ber päpftlidjen Kirche erhalten bannten, ©ine

¡Rachmirkung biefer Entm icklung m irb man in ber noch in s SISiR.

SCeil I I ¡Eitel 11 § 579 übernommenen B o rfd jrift p erblicken haben, ftetS bie binglidje ¡Ratur bes P a tro n a ts p oertnuten, w eil eg eben ein abgefbalteter ¡Reft beSjenigen Eigentum s ift, roelcheg [ich urfprüitg»

lid l auf Kirche unb baS gange © n t p g le id ) erftreckte. ®iefe StuS»

behnung ber lehngredjtlicheit Slnfdiauungen hatten aber bie meitere SSirkung, baß ber © ru n b ije rr, beffett P a tro n a t nunm ehr nad) SetmS»

recht be|anbelt mürbe, mieberurn feinerfeitS baS @ ut oom SanbeS»

Ijerrn p Sehen nahm, unb fo ber SanbeSherr ö&erlel;vtgi>err über bie P atronatS kird)e mürbe. SRit bem B e rfa ll beä SReidjeS übernahmen bie SanbeSherrn oielfad) auf E rfudjen ber B ifd jö fe bie Stbookatie über bie in ihrem Sanbe gelegenen B is tü m e r, beritten biefe © dpßgem alt ctud) auf bie K lö ffe r unb P fa rrkirch e n aus unb betrachteten fid) — befonberS im ©ebiet ber SBettiner — als ObertehnSherrn beS ge»

fam ten KirdjengebietS. 5Ric£)tS ift natürlicher, als baß bie Unter»

fdjeibung p ifc h e n einem merklichen patronatS red)t, mcldjeS bem SanbeSherrn als Eigentüm er eines ©uteS p fta n b unb bem kird flid je n OberlehnSreiht allm ählich fid) oerfladjte unb beibe Slrten Don ¡Red)»

ten, bie grunbfäßtid) gang oerfcljieben fittb , unter bem u n kla re n StuS»

brudt beS lanbeSf)errlid)en P a tro n a ts eine gemeinfame Beäeid)nung fanben. ES kom m t Ijinäu, baß ber SanbeSherr infolge ErmerbS Bielen m it P atronaten oerbnnbener © ü te r, inSbef. infolge ber © ä ku ta ri»

fa tio n , fdjließlid) eine große g a til m irklid )e r P atronate in feiner

§ a n b Bereinigte, bie bann ihren redjtlidjen E harakter als Einsel»

patronate ber ge iia n fd ja u m tg gemäß Beränberten unb in ihrer ,gu*

fam menfaffuttg als lanbeSherrlicher P a tro n a t betradjtet mürben, fo baß fchließltd) auch ber SluSfluß m irk lid je n P a tro n a ts Bon ben aus oer ßberlehitShoheit ijeroorgegangeneit BefeßungSred)ten nicht mehr k la r unterfeßieben mürben, unb SluSbrüdte mie p rä fe n ta tio n unb K o tla tu r gleichbebeutenb nebeneinanber gebraudjt mürben ( R e c k e t a. a. £). © .2 0 9 ; 31 i e b n e r , ® ie SluSgabeu beS preuß. S ta a ts fü r bie eBangelifd)en SanbeSkirdjen, bei © t u ß , K ird)euted)tl. 3161)., 1904, © . 91). ®iefe Sehre mürbe im 18. gahrßunbert fogar bahin auSgebilbet, baß ein bie B e rp jlid jtu itg p m ©d)uße ber K ird)e um»

faffenber K ö n ig lid je t P a tro n a t beftetje, aus bem feber © onberpatronat erft a b p le ite n fei (Bgl. bie X R itt. bei 91 ¡ e b n e r a . a . 0 . © .9 1 ), eine Slnfcfiauung, bie ber gefd)ic£)ttic£)en E ntm iddung b ire kt äumiber»

lä u ft. Eine kla re BegtiffSabgren^m tg ntadjte aber baS SISiR., roeld;eS ben lanbeShettltdjeu P a tro n a t mie ben jebeS p riB atm annS beljanbelte

(§ e ck e I © .2 1 9 ).

b) ®arauS fo lg t, baß u rku n b lid je Eingaben aus ber $ e it, in ber m irk lid je P atronate beS SanbeSherrn unb baS aus ber allgemeinen Stbookatie beS SanbeSherrn über bie k ird jlid je n g u frttu te Ijetbor»

gegangene fog. „lanbeSherrliche p a tro n a tsre ch t" nicht mehr unter»

fdjieben mürben, p m 9iachmeiS beS P a tro n a ts i. e. © . nicht aus»

reidfen, baß aber anbererfeits bie häufig oertretene SInficht, hinter foldjen Pegiehungen beS SanbeSherrn als P a tro n oetberge fitß f t e t S n u r baS lanbeSherrliche SHrdjenregiment, Biel p meit gehen. U m fefte

© runblagen fü r rechtliche geftftellungen p fchaffen, m irb man Bor bie g e it biefer PegriffSBerroafdjung prückgeljen unb unterfuchen ntüffen, ob etma Bor ber ¡Reform ation eine Sircße a ls P atronats»

kireije beS SanbeSherrn u rku n b lid ) bejeichnet, ober ob ber SanbeSherr erft nach anberen ¡RedjtSoorgängera an bie © teile eines früheren PatronatSinhaberS getreten ift.

a) Q n erfter S iitie ift feftguftellen, baß es im ¡ReformationS»

je ita lte r ein über baS gefamte SÜrdfmefen eines ©taateS anSgebrciteteS lanbeSherrlidieS SEirchenregünent noch nicht gab. SOlit fRedjt folgert bieS § e d t e l (a. a. ö . © .2 0 8 ) barauS, baß anbernfalls nichts näher gelegen hatte, als gelegentlich ber ¡Reformation bie c o lla tio lib e ra beS katfjolifchen geiftlidjen Oberen in eine foldje beS cbangelifdjen S irdjenregim ents ¿u Berreanbeln. ®arauS m irb p entnehmen fein, baß u rku n b lid je 9lachrichten aus ber Qeit Bor ber ¡Reformation im m er g a n j anbere Pebeutung fyabtn a ls bie aus ber 3 e*t entmidtelten lanbeSherrlichen SEirchenregimentS. Sin roeld>er © te ile bie seitliche

©renge fü r bie Einnahme eines fomeit entm idielten lanbeSherrlichen SEirdjettregimentS liegt, baß ber u rltu n b lid je n P cpichnung beS^ SanbeS»

herrn a ls Siollator keine augfcftfaggeBenbe Pebeutung mehr beigemeffen merben k a n n , m irb fü r bie einzelnen ©ebietSteile n a tü rlid ; Bcrfdjieben p beantmorten fein.

ß) Saßt fid] u rku n b lid ) nad)meifen, baß ber SanbeSherr ben

P a tro n a t aus einer fm baten §an b übernommen hat, fo if t bam it ber PemeiS fü r ein echtes P atronatS redjt in ber § a n b beS SanbeS»

Ijerrn geführt, benn ber P rio a tb a tro n konnte fein ¡Recht naturgemäß n id jt auf obrigkeitliche P efttgniffe grünben.

E inige © djm ierigkeiten ergaben fief) aber, meitn — mag feht häufig ber g a lt ift — ber P a tro n a t Bei ber © ä k u la rifa tio n in geiftlidjer § a n b mar. ßunächft ift nicht im m er o lp e meitereS aus fonft als patronatshanbtungen anäufeljenben P etätigungen auf baS Peftehen eines mirklichen P atro n a ts in geiftlicher § a n b p fd)Iießen, ba biefe auch SluSfluß ber bifchöflidjen © em alt fein können. Slber häufig m irb fid) hier ber ¡RadfmeiS einer d o ta tio ober fu n d a tio ober, maS als ebenfo erheblich angefeljen merben b a rf, beS früheren Eigen»

tumS bes PifchofeS, eines ft'lofterS ober eines anberen fpätet fä ku ta ri»

fierten kirchlichen ¡RedjtSfubjektS führen laffen, fo baß bann ber P a tro n a t in ber § a n b beS früheren gnljaberS als ed;ter feftfteht.

Sluch eine E rfiß u n g burch kirchtidje ¡RechtSfubjekte ko m m t in grage, menn fid) ^a n blu n g en nadjmeifen taffen, bie notroenbig n u r SluSfluß eines m irklichen P a tro n a ts fein können. ® aß ber P ifd jo f an S irdjen feiner eigenen ®iöäefe patronatsrechte haben konnte, e n tfp id jt bem kanonifdjen ¡Recht.

Q n biefem gufam menhange erhebt fid) bie gra g e nach ^>em

©chickfal berartiger P atronate in geiftlicher iganb roät)renb ber

© ä k u la rifa tio n . ®abei ift ein allgemeiner © aß, baß geiftlidie Pa»

tronate burd) bie © ä k u la rifa tio n ftetS untergingen, keinesfalls an»

p e rke n n e n , ©otoeit ein P a tro n a t m it bem P efiß eines ©runbftückS Berbunben, b. h' b ingtidjer ¡Ratur m ar, blieb eS auch Bei E in fü h ru n g ber ¡Reformation befielen. ® aß aber P atronate aud) in geiftlidjer

§ a n b binglict) fein können, if t in S ite ra tu r unb SRfbr. anerkannt (U rt. beS SR©, o. 7. g e b r. 1901 in ©acf)en P re ttin miber giSkuS I V 3 4 6 /0 0 unb bie b o rt angegebenen © ch riftfte tta ). ® ie binglidje

¡Ratur beS P a tro n a ts m irb man überall p oermnten (StSiR. 11,11

© . 579), unb im m er b o rt fe ftp fte lle n haben, mo ber P a tro n a t Bei E in fü h ru n g beS kirdjlichen P atro n a tsb e g riffs Bereits beftanb, atfo auf bem E igentum am © runbftück Beruhte ( S l l b e r t a. a . 0 . © .2 5 ).

5D?an m irb aber überhaupt nicht annehmen können, baß ein ed)teS geiftlidjeS p a tro n a ts re ih t infolge ber © ä k u la rifa tio n megen g o rtfa llS beS Berechtigten unterging, benn ber Perechtigte hatte ä e n im SanbeSherrn infom eit feinen ¡Radjfotger. ES muß in biefer Pegieljuitg unterfdjieben merben gtuifdjen ben © ä ku ta rifa tio n e n infolge ber ¡Re»

fo rm a tio n unb benen beS QahreS 1803. Seßtere mögen, meit fiaatliche ÜRadjtakte, perfönlidje geiftliche P atro n a te Bemicßtet haben ( S R i e b n e r a. a. 0 . © . 142), n id jt aber ift baS Bon ber i. P erb. nt. ber ¡Re»

fo rm a tio n burdjgeführten © ä k u la rifa tio n an p n e ljm e n . ® ie ¡Reformation änberte grunbfäßiid) an bem befteljenben P a tro n a tsre ch tsp fta n b nicht?/

inSbef. hat fie bie ¡Rechte beS überneljmenben SanbeSherrn nicht ge»

k ü r jt , meil feine § ilfe gerabe p r ® urd )fü l)ru n g ber ¡Reformation notmenbig m ar, auf bie n u r gerechnet merben konnte, menn feine P efugniffe n id jt berm inbert mürben ( S l l b e r t a. a .O . © .1 6 ).

SRan m irb ferner barauS, in metdjer ¡¡Seife unb burch men bie SanbeSherrn nad) bet © ä k u la rifa tio n p atronatlidje P efugniffe auS»

übten, einen ¡Rückfcliluß tu n bürfen auf baS Peftehen eines echten P a tro n a ts . Slllgentein ronrbe bie P erm altung fä k u la rifie rte r © tifte ufm. befonberen © tifts o o ig te n , © tiftS a m tm ä n n e rn , S lbm iniftratoren ufro. übertragen. SBurben n u n bie früher Bon ben berechtigten kirfh»

liehen SEorporationen auSgeübten Ernennungen, p rä fe n tatio n e n ufm.

ebenfalls burch ben befteltten © tiftso e rro a lte r auSgeübt, fo b a rf man aud) Ijterirt ein Slnpichen bafür erblicken, baß ber SanbeSherr nid)t k ra ft SanbeShoßeit biefe ¡Rechte auSüben laffen m ollte, fonbern fie als p bem fä k u ta rifie rte n © iiterkom plep gehörig behanbelte, in ihnen alfo SluSflüffe m irk lid je n P a tro n a ts erblickte.

IV .. ® er ¡RechtSmeg p r ge ftfte lln n g beS patronatsrecht? ift ne1' fchicben, je nadjbem eine SEirdjengemeinbe einen einäeinen Paukoften»

p fchuß Bon ihrem P a tro n oerlangt, ober bie g e ftfte lln n g beS p a ' tronatS im ganzen begehrt:

a) g m erfteren g a lie hat gern. Strt. 17 EoangSfEirchPerf®. Boin 8 . S tp n l 1924 (© © . 221) auf Slntrag bie ©taatSbehörbe p befdjIießeU/

gegen bereu Pefcljl. Klage im Perm altungSftreitoerfahren fta ttfin be t/

moneben auch Pefdjmerbe an bie Stuffid)t8behörbe gegeben ift (Strt. 18)- b) g m teßteren g a lle greift Strt. 19 p ta ß , ber bie bisherigen tanbeSgcfeßlichen P o rfd )rifte n über bie ¡Red)tSBerf)äiiniffe beS P atron?

aufredjterljält unb bam it and) SISiR. I I , 11 § 577, ber bie guftänbig»

Reit ber orbentlidjen © eridjte oorfchreibt. S lrt. 17 if t a ls SluSnaljnte oon S lrt. 19 p betrachten, fo baß alfo n u r bie P e rp ftid jtu n g ö1)*

einäeinen B a u la ft ber ¡Rfpr. ber PerroaltungSgeridjtc u n te rlie g t, mäh»

renb fü r bie geftftettung beS P a tro n a ts im Bollen Umfange bet orbentiidje ¡RechtSmeg eröffnet ift (gS®- 1927, 7 8 5 1<3' 17; ¡R©. l H / 160 ff.). ®aS g ilt auch bann, menn bie B erantaffung $ur geftftellung?»

klage über ben p a tro n a t in feiner © efam tljeit ein B a u fa ll geroefe«

if t ; auSfdjiaggebeitb fü r bie Q u lä ffig k c it beS ¡RedjtSmegS ift a lle in , ab ber Klageantrag bie g e ftfte llu n g bcS P a tro n a ts in feiner © efam theit begehrt, auf bie B erantaffung ber Klage kom m t eS n id jt an (Entfern bcS ©erichtShofeS äur Entfct). ber Kopetcngkonflikte tn ©adjen 3 0 I^ a11 miber giS kuS o. 15. ®e$. 1928).

D r. g r t e b r i d ) S t a r k e , § a tte a. b. ©•

(5)

60. ga g rg . 1931 § e ft 10]

2Iuffa|e 645

B .

S i * ¿ U tf lâ lu « ® b c * ( 5 » t4 ö U c flr ltc i m ü c f l i f i l t n t # î» ï»cn i l n t n u m t o l c t f t r n i n P e r J U a r lt g r a n P c u t m r g . I- © ie gufolge bcS ©efegeS o. 27. ©eä. 1927 erfolgte 2 litf*

K fim g bet ©utSbegirfte lä ß t bie auf bent ©ebiete bcS SiircfienioefenS geltertben SSorfcEjriften unberührt. © ie bisherige 58crf>flicE)tung bet Sfrcgenpatrone befiedert alfo w eiter (Bgt. © t e i n b e r g , © ie Stuf*

löfung bet <Sut§begtrite ufw . © . 100 ff.), .^ttäbef. if t bte in t ®e»

biete beS ® urm ärkifcgen SircgenrecgteS bejtegenbe V erpflichtung bet

«irdjenpatrone, p alten Siitcljen- unb fßfarrbauten § 0(5, ©feine

•mb Sbalk b§it>. * 2/ 3 bet ©efamtaufweubungen b e ip tra g e n , unberügrt geblieben. ©iefe V e rp flid jtu n g beruht auf bet ffiu rm ä rk. SbircgenD.

»on 1573 unb bet SfabinettSorber B. 11. ©e^. 1710, bie beibe in t

®S3i. (§ 710 © eit I I © it. 11) auSbrüdilicb aufrecgtergatten finb.

© ie Baren U nkoften B p . baS reftlid^e © ritte t fin b Bon ben

«ircgengemeinben ju tra g e n ,’ bie fie auS ben bon ignen p er»

gebenben S irdjenfteuern bedien. Z u r $ecknng bicfeS StnteitS barf aber bet fßatron gemäfj § 6 SbirdjSt® . b. 26. 2Rai 1905 in ber Kegel nicgt gerangepgen tnerbett (bgt. b. V r a u d j i t f d ) , Ver»

•öaftungggefejje, Sing. j . 3. 33b., Sinnt. 37 u. 38 p § 6 S irc g S t© .).

© ie praktifd)e SluSfügtung biefer V eftim m ungen gat, fotangc bte © utsbesirke Befianbcn, kaum jeweils Schw ierigkeiten ergeben.

3 « p g lre id je n g a tte n , bcfonberS in kleineren ©emeinben,

•burben bie ®ird)enfleuer unb baS ffiircgengemeinbe treffenbe © ritte t ber V aukoften pgteicg m it bett © teuent ber politifcgen ©emeinbe umgetegt unb etngcpgcn. © er fßatron mar hierbei n u r infow ett beteiligt, a ls er bäucrlidje § u fe n in ber Sanbgemeinbe befafj.

© ie g o rtb a u e r biefer fßrajrig nad) Stuftöfung ber © utS bejirke

•tat nun b a p geführt, baff gelegentlich bie V orftcger ber politifcgen

©emeinben baS legte V aü ko fte n b ritte l m it auf baS fegt p r p o litifd je n

©emeinbe gegörenbe ® u t umlegten, fo bafj ber fßatron bie Soften b « Sfirdgen* unb Sßfarrbauten fa ft auSfdjliefjticg — in einem m ir bekannt geworbenen g a tte p 8/ 9 — p tragen gegabt hatte. ,gn bemfelben g a tte i)at fid) bie 2tuffid)tSbegörbe auf ben S ta n b p u n kl Seftettt, baß butcg bie Stuflöfung ber © utS bejirke bte V efig e r ber Uüget fetbftänbigen © ü te r © cm einbcinfaffen geworben feien, bie, tote jeher anbere ©emeinbeinfaffe, p ben Bon ben ©emeinben auf

© ru n b ih re r Steuerhoheit befdjloffenen Umlagen b e ip tra g e n hätten.

® o tn bie (potitifdjc) ©cm cinbcBertretung befd>loffcn habe, bie Stb»

gaben fü r bie Sbircge auf ben ©emeinbeetat p übernehmen, fo fei baran Bon SlufficgtS wegen nicgtS p änbern.

©iefe Stuffaffung if t p a r in fo fe rn rid jtig , a ls baS £ )V ® . bie Übernahme ber ¡äftrdjenfieuern auf ben igauSgaltplan ber potitifd)en

©emeinbe fü r guläffig e rk lä rt hat, inbeffen w irb in fotegett g ä lte n ber © rla fj beS StRinifterS beS .gnnern 0 . 1 0 .KoO. 1927 p r Sin*

•Benbung kommen muffen, ber bie 2tuffid)tSbcl)örbc anroeift, gegebenen»

talls bie ©cnel)migung beS StcuernerteilungSbefdjluffeä p oerfagett.

_ Skt bem angepgeuett g a tte hat bann bie StuffidjtSbegörbe nad) Darlegung beS SacgoergaltS fcgtiefjlid) ihren S ta n b p u n kt bahin ge»

anbert, baß bie b o titifd je ©emeinbeoertretung jw a r berechtigt fein

«bntte, bie allgemeinen taufenben S irdjenftcuern innerhalb ber ©c*

•neinbeftcuern a u fp b rin g e n , n id jt aber foldje ^Beiträge, bie bejonberer UntetBerteilung bebürfen. @3 ift in SluSfidjt geftettt worben, in gleichen g ä tte n in Q u k u n ft ben © tcuerum lagefdjlufj ber g otitifdjen

©enteinbe ju beanftanben.

, S o fe rn bieS im © in je lfa tte Bon ber Stuffid)t3behörbe nicht p erreidjen ift, bleibt bem fß atroit ber im §§ 69 ff. Som mSlbg®. ge*

te8eitc SlecfjtSmitteläug offen.

Um alten © d jw ie rig ke ite n aug bem SBege p gegen, if lu n t aiicn ^cl)tt>tertgneuen auö oem »¿beye 511 geyen, t|t t» amuju

öroetfimäßigften, wenn bie (M jebung ber tird ;e n fte u e rn innerhalb f l 1 ®ommu>ialfteuern unterbleibt, inbem bie kiregiidjen S orbet*

Jthaften bsm. ber P fa rre r a ls fRenbant ber Sircgenkaffe, bie iSer»

tetlung ber S irdjenfteucrn unb S3aukoftenbeiträge auf bie SitcEjen*

lteuerbflid)tigen fetbft Borncgmcn.

®S werben unter Umftänben jw e i kird )lid )e §auSgaltbläne auf*

g e te ilt Werben m üffen, ber eine fü r bie allgemeinen kiregtidjen 33e*

oürfniffe, §u ¡jencn bet iß a tro n in Bottem Umfange Beitragspflichtig

•tt, ber anbere fü r baS Bon ber S ir^engem einbe — nad) bem alt*

gemeinen fDIagfiabe — m it StuSnagme beS P a tro n s p tragenbe

^ “ Bkoftenbrittel, p bem ber iB a tro it n u r m it etwaigen baucriidjen

« “ fm beitragt.

® ie Z w e ite ilu n g beS SirckengauShattplanS if t Bon S3 r a u <g i t f d>

• “ • O- empfohlen unb erfegeint p e ckm ä ß ig .

18ei ber S te llu n g ber S in g e in t heutigen S ta a t ka m t eS n u r fein, wenn alte berartigen g ragen ben re in kircglidjen

•oegorben Borbegalten bleiben unb niegt ber unm ittelbaren © in*

•rkung ftaattidjer O rgane unterliegen.

313t. S a r i n o n O p p e n , S Sriepn.

II . © er Borftegenbeit © a rlcg in tg if t in t wefenttidjen b e ip trc te it.

■we w ig r angeführte ©ntfeg. beê OSS®. ift am 30. KoB. 1926 er»

° i„ ,8en unb finbet firfj itn S3raSerwS3l. 48, 406. © e t weitere SBliniftc»

" « ‘ erlag b. 10. Kob. 1927 ftegt im M U S S . 1927, 1065. , vn tfte g t aud) im g a tte ber ©ingemeinbttng keine SSeränbc»

ru n g ber fßatronatSBerpfUdjtung, ba biefe V erpflichtung r e i n k i r ' d ) e n r e c E ) t l i d ) e r K a tu r ift, fo kann böig bei Stuflöfung bet

© u tS b e p k e in g ä lte n , wo etwa bie Übernahme ber Sircgenfteuern als S om m unallaft burdi bie kom m u n a lp o litifd je ©emeittbe unb bie V erte ilu n g ber S irdjenfteuer auf bie SRitgiieber biefer ©emeinbe erfolgt ift, eine hoppelte V elaftung beS eingemeinbeten ©utSbefigerS in benjenigen ®emeinben entgegen, in benen er © runbbefig gat. © enn ba gier bie Sircgenfteuer bureg ©rgebung Bon gufcglägen ber © rttnb»

BermögenSfteuer ergoben w irb , würbe ber © utsbefiger neben feiner Weiterbeftegenben patronattidjen V e rp ftid jtu n g unb ber Sirigenfteuer in feiner k i t d) l i d) e n SB o g n f i g g e m e i n b e aud) nod) Sircgen*

fteuern in anberen ©emeinben p tragen gaben, ©ieä würbe aber bem © runbfag jseS S ird jS t® . wiberfpreegen, wonach bie S irdjen*

fteuern le b ig lid j in ber ® o g n f i g k i t c g e n g e m e i n b e , unb p a r Bon ben fog. © ingepfarrten, b. g. ^u r betreffenben Sfirdjengemeinbe gehörigen V erfonen, ergoben werben bütfen.

S Birkl. @cg. 0 .3 9 Î. 9 R in © ir. i. 31. D r. S ü b t e r , V e rtin .

$d)ule.

u tt b S f f e it t lid r e |t tt c d { b e |U m m » m 0 b t i

Brmnf? § 3 0 Jlbf. 6 |lo U t6 r<g»l- m ttrv ljtttin n ö » ® . tu»m 2 8 . Ifu ü 1 9 0 6 ,

(©ntgegnung.)

© ie oben auf © . 1163 ff. Bon fftegttt. S cg u 11 e gegebene ® a r*

ftettung ber w id jtig ften S tre itp u n k te über baS 3Iecgt ber Vermögens*

auSeinanberfegung aus Slnlag ber © rennung be§ Süfteram tS oom

©cgutam t beganbett bie © egiter („m e ift V erw altungsbeam te") als Seutc Bon m inbercr U rte ils fä h ig k e it, entgalt aber fo Biet Unrichtiges, bafj baS SBiberftreben, auf biefe P la ttfo rm p treten, überwunben werben m ug. © er Sfnappgett beS eingeräumten ©rudtraum eS wegen ka n n freilich n id jt alles rid jtig ge fle ttt werben. 1 . M fte rfd ju te n finb keineswegs im m er „kire g iid je n U rfp ru n g S ". S etbft § o g e i f e t kennt auch „fc g u tftiftifd je ". g n ^Beugen ift nod) heute § 3 7 I I 12 3 l£9t.

tnaggebenb, wonad) a lle in bie • kem Sfüftet 2Bog»

nung p gewagten (OSS®. 14, 2 6 2 ; 36, 2 0 1 /2 ) eine Scgule p r

„S ü fte rfcg u le " ftempelt. S b i m p e l 1) jä g it im ehemaligen Sfurgeffen 15 S cgulorte m it K am en auf, wo bie ©emeinbe bie S tifte r in ber S d ju le gewefen ift, id) ka n n fed)S weitere benennen: baS ift angefidjts ber © ü rftig k e it ber Oueffen Biel, g ü r SSranbenburg erhalt man ein anfdjauticgeS 33ilb non ben S3otkSfc|uten, wie fie fieg im 16. Qagr*

gunbert unter ber § e rrfd )a ft inSBef. ber lanbeSgetriidjen V ifita tio n S » unb S o n fifto ria lo rb n u n g Bon 1573 entwickelten, auS ber „S a m m * tung ber ©ntfegeibungen beS Sionfiftorium S p © öttn a. b. S pree"

ans 1541— 1 7 0 4 2). ©eS „S ü fte rS " Slmt if t banad) in erfler S in ie :

„b ie gugenb p in fo rm ie re n "; wenn eS fid) um „V e rfe rtig u n g " einer

„ fü f te r e i" auf bem Sanbe, alfo um Schulbauten banbett, Ifl ule non Seiftungen ber fire g e bie Kebe, fonbern im m er n u r Bon foldjen ber ©utSgerren („g u n d ie r " , „© o tla to re S ", „© e rid jtS g e rre n ", „ V a * tr o n i" ) unb ber „U n te rtg a n e n f', „© o rffd ja fte n "), „© e m e in b e n "; biefeiben.

Saftenträger gaben aitcg ben U n te rh a lt beS StetteningaberS burdg K atu ra tle ifiu n g e n gefiegert unb p leiften. © a m it ftim m t bie gefdjicgt»

lidje © a rftettung S B i e n e c k e S 3) überein, ber als S tifte r Bon S d p le n n u r © run b g e n e n beS V arn im S , beS SanbeS SebuS unb ber Udter»

m a rk ne n n t (S . 55). © a n n e i l 4 *) ftettt feft, bafj um bie SRitte beS 16. gagrgunbertS 16 © ö rfe r beS „§ o tjk re ife S " felbftänbig V olks»

fdjuien errichtet gaben; p gleicher Z e it kamen Biele ©emeinben bet heutigen V t0B Iuä ¡gannoner ber allgemeinen go rb e ru n g ber 8tegie»

ru n g : bcutfdjc Süfterfcgulen e in p rie b te n , fogar p i B o r 6 *).

2. S d p l t e ftettt feft, bafj bie „Zw edibeftim m ungS tgeorie"

„w iffenfcgaftlicg u n g a ttb a r", übrigens „a n igrem @nbe angelangt"

fe i: igte Slngänger fin b n a ^ feinem U rte il keine g u rifte n . ©enn na.d) ig re r Segre „fo tte ", w as „bem Q u rifte tt fo fo rt auffalle unb unb ogne jebeS V o rb itb fein w ü rb e ", „ a u f © ru n b ber öffentlich»

rcd jttidje tt SEBibmung Wnfprucg auf baS V «oateigentum ergoben wer*

ben kö n n e n". ®s bebürfe keiner Vegrünbung, bafj bieS uicEjt mög»

lid ) fei. ©emgegenüber fei p n ä c g ft auf baS U rt. beS 0 V ® . Bom V. g e b r. 1894 (26, 93) Berwiefen, in welchem g a tte eS fid) um eine StuSeinanberfegung gemäf) § 3 £ © 0 . b. 3 .Q u til8 9 1 ganbelte: gier Würbe eine ©utSgerrfcgaft, wetdje burd) ö ffe n tli^re cg tlic g e n V e rtra g ber O rtS fdjuie einen © u m p la p gewibmet gatte, B c r u r t e i l t , biefen 9ßlag an bie ©emeinbe (als bie ScgutBermögenSträgerin) a u f j u »

•) S i m p e l , ©efd)id)tc bcS geffifegen VotkSfdjulwefcuS, 2. Stuft., ffiaffel 1926.

2) §erauSgegeben Bon B. V o n i n 1927, Bon m ir eingegenb bcfprod)en: S djuloerbanb, g a g tg . 1, S . 201— 204, 253— 257, 304 b is 307 unb 351— 354.

s) S B i e n e c k e , © ie V egrünbung ber eüangelifdjen VotkSfcguIe in ber E u rm a rk 1540— 1 7 1 3 : f. ©cfdE»ic^te ber © rjiegung unb beS U nterrichts I I I S . 16 ff.

4) © a n n e i l , ©efdjicgte beS eBangetif^en ©orffdjutwefenS cm

§ e rp g tu m ÜRagbeburg, § a ttc 1876, S . 23.

6) S ' r u c k e n b e r g , © efdjidjte ber © n tw id ilu n g beS gannoBer*

fdgen VoIkSfcgulmefenS fe it ber V ejo rm a tio n S . 21,

Cytaty

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btngg oerfchminbenb geringe SBert beim Stufruf angeboten mürbe; ber Slufruf außer Surg gu feßenber ©elbfcheine unb i|r e ©ingießung gegen 58ergütitng beg ihnen

beutung. überweift baS ©efeg nicht bem PedjtSauSfcgug, fonbern bem fojiaipotitifchen AuSfcguß, in bem fich nur jw ei ober brei S u rifle n unb im übrigen eine

lung einräumen muß. wegen SSegünftigung m it- angeklagl ift, fich feine StuSfchiießnng oon her SSerteibigung recht- fertigen lä ß t. ber SSerteibiger nicht

laufenben ©elbrente, woßl aber bie Qaßlung eineg angemeffenen, naeß bem berntaligen ©elbwerte gu bereeßneuben 3 ui tß ia9» äu ber am 14. Slber wenn bie

© ie fe r S lrt. SBir patten ba Beriangt, baß man bie Vefttm m ungen über bic SDIünbcB fieperpeit abänbert. 3 $ Pah« barauf pittgewiefeit, baß bösw illige

mögenSBorfeii su oerfdjaffen, auf benieinB edjtS anfprudjbefteht.. ©olange aber fü r unfere gefamte ©efeßgebung rtidßt bie S fa uffraft, fonbern ber K ennw ert ber W

fdjlägt unb in eigenem muhen berwertet, iamt ittjeiner Stellung nicht beiaffett werben; beim et bietet teilte ©ewäfjr bafür, bah er ¡ich nicht and) bei anbeter

urteilung ber Sache ober ber proseßrecgtlihen Siormen. SBetter finb nieberpfhlagen: StuStagen, bie burd) eine Bon Stints wegen oeranlaßte SSertegung eines SerminS