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Urwähler-Zeitung : Organ für Jedermann aus dem Volke, Freitag, 28. Januar 1853, Nr. 23.

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Academic year: 2022

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Weit-e-;I « IF Erbeditiom Kommandanten-StraßeNr.-7. M Jahrgang)

Organ für Jedermannaus dem Volke.

Erscheint täglich,mR AusnahmederTage nachdenSonn- undFesttagen.Preiswöchentlich:1Sgr.9Pf» mit Botenlohn2Sak» monatlich:7Sgr. sPs.

mitVotenlohn8Sgt«6Pf» vierteljährlich:22Sar.6Pf-,mitBotenlohyn25Sgr. 6Pf. DerAbonnements iPreis ist beiallen Postanstaltende

-

-Juli-indes25 Sgr.;des Auslandes1Thie.6Sgr.Jnseratedie gespaltenePetitzeile2Sgr. -

M 23;, Berlin,ItFreitagaw- den28 Januar 1853F

Die Autoritätund dieWissenschaft Durch mehrere«WochenhabendieZeitungen tagtäglich heilutigeti gebracht über eineAbstimmunginOxford,und

indenjüngstenTagenistdieNachrichtvondemSiegderli- beralen Partei daselbstmit großerGenugthuungverkündet

worden. s

WohlmöchteesvieleLeser geben, welchesichsragen,- weshalbdenndieseAbstimmungvonso besonderergroßerWich- tigkeitgewesen-sein »mag,daßman täglichdieResultatedurch dieFeitusigtezrverbreite-t-und durch-·telegrafischeDepeschenkund

eeena.-.- .

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g gDieAntworthieraus istwichtiggenug, um sie auszu- sprechenundhieran eineBetrachtung eignerArtzuknüpfen-

·« Jn England istimAllgemeinendasWahlrechtetwas sonderbar nachaltem Herkommen vertheilt.Eshabendort gewisseHäuser,Burgslecken,veralteteSchlösserund unbelebte BesitzungenihraltesWahlrecht,undman hat sichausRespekt vordemalthergebrachtenRechtnoch nicht entschließenkönnen, einegründlicheReformdesWahlgesetzesvorzunehmen Vor- fzüglichabersindesbisher stets gewisseWahlengeivsen,die besondersdasalthergebrachteRecht repräsentirten.zu diesen gehörthauptsächlichdieRepräsentationderUniversitätOxford.

Oxford istdieberühmtesteUniversität Englands,wenn man aufdiealthergebrachtenEhrenundWürdenWerth legt.

Sieist-«dasNestderOrthodoxieunddesgelehrt-envafthllms- sie istderSitzderHochkircheundderErziehungsplatzder »ge- lehrten Joch-Jugend Esversteht sichvon selbst- daßOxford auchzugleichdasHecknestderkonservativenGesinnungistund daß dieser WablkörperdieletzteFestungbildet,diediealt-

ngebrachtenRechteverschließtvordein-Anbringeneinerneuen

.eit.—- s

Jn keinemLande derWelt aber gehtderKampfder neuen Zeit mitdemalten-Zopfthuingründlicherundregel- .mäßigerfortalsinEngland;inkeinem LandederWeltist erSiegderneuen Zeitsichererundunerschiitterlicherals dort.

· Manwar bishergewohnt,dieUniversitätOxford sich Immer imallerkonservativstenSinne repräsentirenund ihr Wahlrechtausüben zusehen.Andiese bisher unerschütter- IlchellMauern,auswelchendiereichbepfründetemwohlleben-

l -

den, dickundv,fettwerdenden, hohen englischenGeistlichenber- dorgehemistderinEnglandsogewaltigfortschreitendeGeist einerneuenZeitbisher vergebens herangedrungenDampf, Eisenbahnen, elektrischeTelegrafen, Erfindungen,Maschinen, geistigeErhebungdesArbeiterstandeshabenEnglandseit-die- semJahrhundert wesentlichumgestaltet;dieUniversitätOxford blieb die alte,steife,abgeschlossene,ehrwürdigeBesitzerineines gelehrtenZopfthums,dassichinLoyalität badet,inOrtho- doxieschwimmtundimTorh-undHochkirchenthumfestein-

gepferchtsitzt. « . » » . - ..

- So langenun dieRegierunginEngland mehroder«we- nigerin-Händenvon«sogenanntenKonservativen war,- war Oxfordnie»inVerlegenheitsinseinen Wahlen. Es fand sich immereinMitglieddesKabinets,«das man alsRepräsentan- tenderaltberühmtenHochschulebrauchenkonnte.Gegenwär- tigjedoch,woeinliberales,«zurVolksparteisichhinneigendes, Reformen versprechendessMinisteriuminEngland regiert,das von denHerren Hochkirchlernverdammt,von den Herren Torysgehaßtwird, gegenwärtiggeriethdieWahlingroße

Kämpfe. « , 7

Es pochtedieneue Zeitzum erstenMal dauernd an diefestverschlossenenGitter,diediealtengelehrten Perrücken umschließt.Es wurde deshalbvielStaub dergutenalten Zeitdortaufgewiihlt,undbereitetesicheinernstlicherharter KampfumdenSiegdesaltenoderneuen Prinzips; deshalb war dasInteressederer,diediese Zustände kannten,"lebhaft gespannt aufdenAusgang, undjederderdiesen Kampfund Englandkennt, daslangsamvorwärtsaber niemalsrückwärts geht, hat deshalbmit lebhaftem InteressedasResultatver- nommen, daßdasneue Prinzip gesiegt selbstimdunkelsten undfinsterstenWinkel desalthergebrachtenZopfthums«,·und soeineFestung fiel,diefüralleKonservativenals« dieletzte erschien,dienieerstürmtwerdenkanns . i-

lh

Dieser Ausgang ist auch fiiruns ebensointeressantwie

.erreich.

Wir besitzeninDeutschlandkeinsolchesausschließliches HecknestalthergebrachterGelehrtheitundvollgültigergutver- sorgter-Schulweisheit.UnsereUniversitätensindgegendie HochschuleinEngland gehaltenwahre StättendesFreisinnes unddesFortschrittesAberunsereHochschulensteheninder

(2)

Thatiminnersten Zwiespaltmitsichselber.Neben einerver- altetenTheologie, bewegt sich aufdendeutschenUniversitäten einekräftigeNaturwissenschaft.Was jenekaum verdeckt, zieht diesemitvollerKühnheitans Tageslicht.Neben eine veraltete Wortklauberei hat sicheinekühneKritikgesiellhdie die altenheiliggesprochenem·

belnund ihre Jkkthümeraufdeckt,«1ihreEntstehungnachweist und dieGeschichteihrer Zusammenstellungzergliedert.Man kannsich nichtskoniischeresdenkenxalseinenHörsalauf-un- ekenUniversitäten,woinderzsemen Stundeeinfrommer Pro-

fessormitderheiligen Schrift erscheintundnachweist,wie die Sonne am Mittwochgeschaffenist,und eineStunde draufeinanderer ProfessorderNaturwissenschaftenVermu- thungen zusainmenstelltdarüber, ob die Erde und alleübrigen Planetenaus einerTrennungdes Sonnenkörpersentstanden ind.—.

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« Unsere Universitätensindein«sonderbaresNebeneinander vonTheologieundwirklicherWissenschaftDieTheologieist vollvon Autoritätspredigern;währendfastalleandern Ge- bieteausschließlichdaraufhindrängen,nichts aufAutorität zu eben,nichts aufTreuundGlaubenhin für wahrzuhalten,

slondernzuforschenundzuuntersuchenunddergesundenVer- nunftundErfahrungalleinzuvertrauen. Esistein wunder-«

lichesNebeneinander,dasnur künstlichvomStaat zusammen- gehaltenwird,undwoderGeistderneuen Zeittrotzdemso sicher ist seines einstigenSieges, daßerinderThat lächeln kann, wenn einStahl zum Rektor derberliner Univer- sität gemachtwirdund dieserdieMarotte hat,denszerrn Junkernzusagen, daß»dieWissenschaftumkehren müsse.«

- Beisolchen wunderlicheninsichselbst zerrissenenZu- ständenistesvon Interessezuhören, daßdas alteHecknest

«desAutoritätsglaubens,daß OxfordeinOpferderneuen Zeit gefallenist;esbestärktunsindemGlauben,daßdasAutori- tätsheldenthumunserer Hochschulenmorschund altersfaul schnellernoch«übereinanderpolternwird, wenn es ernstlich daraufankommteinenKampfeinzugehenmitder—neuen Zeit, mitderwahren Wissenschaftdienieumkehrt!

Berlin, denII. Januar.

—- EinSchreibender»B. Z.«ausFlorenzlautet: Obgleich man imAllgemeinenhierdamiteinverstanden ist, daßderGroß- herzog aufallefremdenVorstellungeninAnsehungderMadiaischen Eheleute nicht eingegangen ist,damanfindet, daß auch protestan- tischeRegierungeninihrem eigenenLande sichinReligionsange- legenheiten mischenund nichtzugeben würden, daß Fremde sich derMennoniten oderNeu-Katholiken annehmen, so«hat dochdiese Angelegenheit selbstbeidemgebildeten TheiledesPublikums ,eine wenn auch stille,dochnicht weniger tiefeingreifende Theilnahme erregt. Einer derbedeutendstenAdvokaten desLandes, Namens Maggioroni-hat sich, obwohl Katholit,—zumVertheidigerderMa- diaischen EheleuteerbotenunddarübereinenOktavband imDruck herausgegeben.DieseSchriftwirdindenersten Kreisengernge- lesen.Esistnun sehr interessantzulesen,wieeinkatholischerAn- waltineinemkatholischenLandesichbeiderVertheidlgungeines desProtestantismusAngeklagtenbenimmt. Ersagt natürlichnicht, oberebenfallsderMeinungist, daß außerderkathol. Kirche jeder Verdammt ist,alleinergründetdennochdasHauptmoment seiner Vertheidigung aufdieToleranz·,welche erausdemVerhältniß desbürgerlichenGesetzes zur Religionh»erleitet.Ergehtvonder Frageaus: obesfürdenStaat nothwendigist," daß jedesMit- glied·desselbeneineReligion habe?undfrägtweiter,wohinesführt, wenn man gezwungen ist,eineReligion vorzuspiegeln,zuwelcher man nicht durch seine Ueberzeugunggetriebenwird. DerVerthei- digergiebtalsguter Katholikzu, daßman diestrengstenBegriffe Urkundenzergliedertzundihre Fa--

.bringt sieunterdernichtmißzuverstehendenUeb

——vonRechtlichkeithaben könne,unddochvondenReligionsbegriffen anderer abiviiche.Er»verstehtesindieserBeziehungselbstdie GeistlichenzumSchweigenzubringen,indemeransdenWerken desPapstes GregordesGroßeneineStelleanführt, nach welcher man zwarJemandzulieben,aberauchwegendesJrkthumg Me- mandverxlgendarf. chtt Btt

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lk nach Parisgerieen igts

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einierwenien ,-

desverrätherischenDeutschen habennichtvuerckseehlyInver sznssäsxln

PresseschadenftvheBemerkungenhervorzurufen.

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rit: ,,D ;-«er- rathspschlägtseinen eigenen Meister,«undins»gf--ngJäger

Randglossen,«wieman sievondiesem-BlauegewohntiZ Würdiger spricht sichdie«Berling’scheZtg.« aus« »DieseGeschichtesei so haarsträubendeischienen,«sagt sie, »daßkeinMenschvoneinigem sittlichenGefuhlsie anfangs habe für wahr haltenkönnen. Zwar habeman sichandievielfachen Verräthereienerinnert, welchezur Zeit Napoleoirsi.vonDeutschenverübt worden sein spuken (haupt- fächlichvonPreußen setzt sie verleumderischund-böswillighin- zu),aberdaßman nachsolchenErfahrungennoch auf solcheVer-

gätlhereienhätte treffen sollen,dashabeman nicht für möglichge-

aten.« «

-"· Flüchtlingsangelegenheiten. DieschweizerBlätter

enthaltenden»achtenRechnungsberichtdesZentralkomites zurUn- terstützungderFlüchtlingeüber dasJahr1852I0auswelchemsich ergiebt- daß sichdasZentralkomiteaufgelösthat,theilsweildie Einnahme beinahe völlig versiegte, theils weil beideräußerstzusaim inengeschinolzenenAnzahlderFlüchtlingediefernere Zentralisation desUnterstützungswefensweniger erforderlich erscheine.Essind hauptsächlichnocheinzelne Nothsälle,welcheHilfe erheischen,und unter diesen namentlich mehrere ältere, kränkliche,arbeitsunfähige Männer,meist frühereBeamte,derenganzeExistenznoch auf deut- schesMitleid angewiesen ist,undfür welche Prof. Vogtsen. in Bern Beiträgeannimmt. NachdemBerichte betrugdie

Einnahme: 1194 Fr.38Et.Bestandam31.Dez. 1851, 240Fr.ausHamburg, 846Fr.25Et--"aus Hanudver,Dis-Fr.

22Et.ausOldenburg,FürstenthumBirkenfeld,215Fr.ausPreu- ßen,277Fr. 29Ct.ausWürtemberg,10Fr.ausBern,21Fr.

21Et.Zinsen, zusammen 3069 Fr. 35 Et. Die Ausgabe betrug 3011Fr.60Ct. Esbleibtsoweit Bestand57Fr.75Et.

Diebetreffende Kommissionder2.Kammerhat gesterndie RegierungsvorlageinBezug aufdieEntschädigungfürdieneu mit Gruiidsteuerzubelegenden Grundstückeangenommen; danachsolldie Entschädigung13Z Proz. betragen. Einvondem-Abg. v.Kleist- Schweinitz gestellter Antrag,den20fachenBetraginZk prozentigen Papieren—" alsEntschädigungzugewähren,ward abgelehnt.

Herr WeirauchwirdimFriedrich-MklhelmstädtischenThea- terseinneues EngagenientschonimFebruarantreten. —- Karl«

FTrinesbeabsichtigt,imnächstenMonat nochvierGastrollenzu geen.

«

,

——"

Einerderbeiden schwarzenStrauße, welcheimRenz’schen Zirkus gezeigt wurden, Das vomMusikdirektorist gestern gestorben.Truhn komponirte lhrifcheMono- drama ,,K·leopatra«gehtmitFräulein Johanna sWagner, welche dieTitelrolleausführt, spätestensinvierWochenhierinSzene.

»

—- EinhiesigerButterhändlerivurde gestern wegen Verkaufs gefalschterButterzu30Thlrn. Geldbußeverurtheilt;derPolizei- anwalt,welcher6Wochen Gefängnißbeantragt hatte,wirdhiergegen appelliren.

DasKammergerichterkanntegesterngegendenRedakteur des»Protestant,«Lizentiat Krause,wegenBeleidigng·-des Ober- kircheiiraths durcheinenArtikel,derdieDienstentsetzungdeskhtMaL Abgeordneten Pastor Hildenhagen besprach,auf6WochenGefängniß- DasGerichtsprachhierbeidenGrundsatzaus, daß»ich-mdasAb- sendenderExemplareeinerZeitschriftandenSpePlteUroder son- stigen Verbreiter eineHandlung sei,die eine Veroffentlichungder Druckfchriftdarstelle.JnersterInstanz·WJCVKWUiEfreigelkaen worden,dadieber. Exemplarebei demhteslgm Spediteurmit e- schlag belegt wurden,indeinAugenblicke-»alsderBotemitdenselben eintraf,unddasKriininalgerichtdieVerofsentlichiingnichtalsvol-

lendetansah. - «

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Weg-»Akk-

(3)

-- JndemZeitraumvom1.JulibisEndeDezember1852 sind aufdemLandweht--undLouisenstädtischenKanal5742 Jahr- zeugedieuntere, 2705 FahrzeugedieobereSchleuse, mlthMUn Ganzen8447Fahrzeugedie beidenSchleusenpassirt. . ,

»

—- DerTischlermeisterBleich,dervor«Kurzem seine beiden KindererIUVWM- soll wirklichanGeistesstörungleidenundschon derUmstand-daßersich fürdenErfinderdes-pekpetunmmonlo hielt,magdafürsprechen. FrauundKindersollenvonihnlfklthr schonsie-züchtigtworden sein, weilergeglaubt, siewollenihmsein pskpetuamzerstören ,Bleich ift bereitsindieStadtvoigteieinge- liefertworden.

—-" Derallg. Vorschußverein des76·Stadtbezirks,eines"

derkleinsteninhiesiger Stadt,veröffentlichtso ebendenBerichtüber seine dreijährige Wirksamkeit.DieKassehatseit ihrerGrundung vom 1.Jan.1850 bis31.Dezember1852eingenommen: .1033 Thlr.5Sgr. 7Pf» ausgegeben867Thlr.26Sgr.9Pf»Be- standam 31.Dez. 1852: 165Thlr.8Sgr.10Pf. Das Ge- sammtvermögenderKassebeträgt317Thlr.23Sgr.·4Pf. DurchdiejährlicheNeuwahldesVorstandeswurden inderam 12.Jan. abgehaltenen Generalversammlung Hr.Blenckals Vor- sitzenden Hri Teich als Rendant,dieHerrenDückert,lHaack,Spö- ret- VERM- Wolters alsBeisitzer,dieHerren HellwigundRoher

alsStellvertreter« gewählt. «

Königsberg. DerhiesigeVereinzurUnterbringunghilfs- bedürftigerKnaben veröffentlichtseinen—Jahresberichtpro 185·2.

DemVereinistesgelungen,160KnabenbeiMeisternunterubrin- gen. DieEinnahmeimJahre1852 betrug460thlr.29 gr26 Pf»dieAusgabe-US T»hlr.7Sgr:9Pf. .-· ·

Bromberg. Einhochft merkwürdigerFall hat sich letztenshier ereig.net. JmJahre1817 desertirte nemlichvom Z.Dragonerregi- menteingewisserJakobBlumundgingmiteinemenglischenSchiffe zurSee. Derselbe focht hierauf AnfangsalsenglischerMarinesol- dat,machtedanndieBefreiungskriegederGriechen mit,gingvon danachFrankreich,vonwoermitderFremdenlegionnachAlgier kamund zeichnetesichhier in mehrerenSchlachtenrühmlichaus«

Nachdemerjetzt66Jahrealtgewordenwar, kehrteernach unserm

«

Kreise zurück,um seine hierinderNähe nochlebenden Eltern und sonstigen Verwandtenzubesuchen.»«Hierangelangt,konnteernicht genügendeAuskunftüberseineMilitarverhaltnisse geben«auch besaß erkeinepreußischenMilitärpapiere;man schlugdaherin denStamm- rollennach,undesstelltesich dabeiheraus, daßerindenselbenals Deserteurgeführtwurde. BeinähererNachfragebekannte derec.

Blum auch seine Desertion.DieUntersuchungwurde eingeleitet, unddashiesigeDivisionsgerichtverurtheilte ihn zu4JahrenStraf- arbeit, welcheStrafevon demKöniginlJahrabgekiirztwurde.

DerBlumist daherindiesen Tagen nachGraudenz abgeführt,wo

erseine Haftbei derStrafkompagnieabbüßensoll.

Zustan. DasLeichenbegängnißdesKardinal-Fürstbischofs VPUDlepenbwck fandamj25·ineinerderhohenWürdedesGa- hlngeschlsdmmdurchaus entsprechendenWeise statt.DerZugmit seinenfunf Musikchörenwarso geordnet, daßderkatholischeGe- sellenvereindieSpitzebildete,danndieZöglingedeskatholischen Schullehrerseminars,dieKongregationen,dieSchülerdeskatholischen Gi)mnassums,Studenten,BürgerfchützenundderKriegervereinfolg- ten;diegroße Reihe entlangwar einSpaliervon Fackelnund Windlichtern gebildet.Alsum5Uhrdervon6Pferden gezogene LeichenivagenanderStrehlenerBarriere eint-raf, setztesichdieSpitze desZugesinBewegung;währenddieGeistlichkeitvordemSargp ihrenPlatznahm-folgtendemselbendieGeneralität,derMagistrat, VertreterderRegierung,einRabbiner u.s.w. DerSargwar mitrothem Sammt ausgeschlagen,mitGoldbortenbesetzt,mitWap- pMUndKranz geschmückt;Man befanden sich Missale, Kelch- Pateneundzu beidenSelten,Verflort, Bischofs-undKardinalsstab.

Dis EinsegnungderLeichewar amThore durch HerrnErzpriester Elvollzogenworden«UmSi- UhrXkam derLeichenwagenander andkirchean;dorterwartetedasDomkapitel,andessen Spitzeder KardinalFürstSchwarzenberg,dieLeiche.DerKardinal verrichtete einlautes Gebet, woraufderSargaufeineBahre gesetztundvon 1.2UNDEan»in den Dom getragenwurde. EsfolgtenderKar-»

dinal,dieGastlichkeitUnddieVerwandten desVerstorbenenindie«

X

---NahienCernicka undRiecskaeingenommen haben.

Kirche,derenMittelschiff schwarz dekorirtwar. Dort wurde der Sarg auf einemKatafalk niedergelassen;TrauetgesängeundGebete beschlossendieZeremonie. DieAlumnenhieltendieNachtivacheund am26.Morgens sindetdieBeisetzungdesSarges statt.Derzur Feierlichkeiterwartete posenerErzbischofvonPrziluskiist nichtange- kommen. JmAuftragedes-Königsund alsdessenStellvertreter folgtedemLeichenzugeauchderFürstRadziwill,kommandirender General des4.Armeekorps. -

«

Kolmrg. Dem hiesigen Militär,welchessichszU Exzessm gegenZivilisten hatteverleitenlassen, istverbotenworden,Abends

dieKasernenzuverlassen. «

Braunfchweig. Der imHerzogthum gebotene Hr.von GlümeristaushiesigerStadt ausgewiefenworden. Sein Sohn war preuß.Lieutenant undsitzt jetzt wegen Betheiligunganden dresdener EreignisseninWaldhejminSachsen.SeineTochterist dieSchriftstellerinKlarav.Glumer,dieunlängst wegen Versuchs, ihrenBruder ausdemGefängnißzubefreien,zusechsMonaten Gefängnißverurtheilt ist, wogegen sieindeß appellirt hat.

Heidelberg. Gervinus istam24.hier angekommen. Die stillen HoffnungenderGegner, daßersich«nichtstellenwerde,sind alsonichterfüllt.WiewenigGervinus aneinen schlimmenAus- gang seiner Sache glaubt,und wiezuversichtlicherdemSpruch desHofgerichteseiitgegensieht,magdaraus hervorgehen, daßerjetzt eben inallerGemüthsruhedieneue Ausgabe seiner »Geschichteder deutschenNationalliteratur«zumDruckeausarbeitet undvonhier

»ausdieRevision

besorgfwirdDasWerkwirdindendreier-

tsten Theileneinganz eueswerden und demPublikumwirdes dieHerabsetzungdesPreises (um dieHälftedesxbisherigen) Viel zuganglicher machen.DieBändewerden sich rasch folgenunddas ganzeWerkineinemhalben Jahrevollendet sein."Vonder»Ein- leitung«bereitetsicheineUebersetzunginsEnglischevor.

Wien. Die»Ztg. fürNorddeutschland«istinOestreichver- botenworden. DieMutterderPrinzessinWasaist jetztebenfalls zurkatholischenKircheübergetreten.

Piontenegrv. Dem,,Llohd«zugekommeneBriefe bestäti- gendieNachricht, daßdieTürkendieam leichtestenzugänglichen

Daseigentliche -Hochland,wo nur Mann fürMann-vorrücken kann undeinKampf TingeschlossenenReiheneineUnmöglichkeit,mußaberersterobert werden. OmerPascha richtet sein Augenmerkvorzüglich aufGra- howozeswäredieseineüberaus wichtigeOperationsgrundlage längs derdalmatiuischsmontenegrinischenGrenze,undderMuschirhat auch bereitsdieBesetzungdieserlanggedehntenLinieinsWerkgesetzt;

DieAnstrengungenOmerPascha’ssind beispiellos.WasinBos- nienzundderHerzegowinaanMunition und Proviantdisponibel ist,wirdderArmee nachgeschickt.Mitbanger Erwartungsehendie christlichenBewohnerderwestlichenProvinzendemAusgange dieses Blutkampfesentgegen. « «

sDieneuesten Berichteder,,Triester Zeitung«lautenfürdie Montenegrinergünstig.Laut denselben hatteOsnian Paschaim offenen Gefechteeinegewaltige Schlappe-erlitten.AuchzuBoglie- dich sieleinGefechtzuGunsten derMontenegrineraus. Qmer Paschahatbeschlossen,MontenegromitseinerganzenMacht auf fünf Punkten anzugreisen; Grahowo scheint nichtgenommenworden zufein,dagemeldet wird, daß dessenWojwode Wujatichgleichfalls

dieTürken zurückgeworerhabe. , —-

Paris, 25.Jan. Derheutige ,,Mon.« enthälteinDekret,

,welchesdenPrinzen Napoleon, Sohn Jerome’s,zumDivisions- generaleruennt. DaderPrinz niemalsinderArmeegedientund somitsämmtlicheniederenGradeübersprungenhat, so hatdasDe- kret zu vielenKommentaren,dienichtimmer-gradediefreundlichsten waren, Anlaß gegeben.——·JnseinemnichlvtsiziellenTheileber- öffentlichtder»Mon.«dasProgrammderZivilehedesKaisers;

über diereligiöseZeremonie enthältdasBlattnoch nichts, doch brechendiehalboffiziellenBlätterdasSchweigen,indemsiezahllose Einzelheitenüber dieAusschmückungderKirche,dieReihenfolgedes kaiferlichenGefolgesu.s.w.bringen. Manbemerkt,daßindem vom ,,Mon.« veröffentlichtenProgrammdesdiplomatisch en KorpskeineErwähnunggeschieht.DiefremdenGesandtenwerden also,wieesscheint,nurderreligiösenZeremonie beiwohnen«Wie

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