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Glückauf, Jg. 43, No. 45

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(1)

vierteljährlich:

bei Abholung in der Druckerei 5 J t ; bei Postbezug u. durch

den Buchhandel 6 ; unter. Streifband für Deutsch­

land, Österreich-Ungarn und Luxemburg 8 JL-%

unter Streifband im W eltpost­

verein 9 .

¿ e z u g p f ö lw

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

Glückauf

für die 4mal gespaltene Nonp.- Zeile oder deren Raum 25

Näheres, über die Inscrat- bedingungen bei wiederholter

Aufnahme ergibt der auf Wunsch zur Verfügung

stehende Tarif.

A n z e i g e n p r e i s :

Einzelnummern werden nur in Ausnahmefällen abgegeben.

Nr. 45 9. N ovem ber 1907 43. Jahrgang

I n h a l t :

O ber d e n E i n f l u ß h ö h e r e r T e m p e r a t u r e n i n K a l i s a l z g r u b e n a u f d i e L e i s t u n g d e r A r ­ b e i t e r . Von D iplom -Bergingenieur Barnitzke, B e r l i n ...

Ü b e r d i e Z w e c k m ä ß i g k e i t z w e i - o d e r m e h r ­ s t u f i g e r K o m p r e s s i o n . Von Ingenieur Hinz.

Frankfurt a. M...

U n f ä l l e a u s d e m D a m p f k e s s e l b e t r i e b e . Mit­

teilung des D a m pfkessel-Ü berw achungs-V ereins der Zechen im Oberberganitsbezirk Dortmund zu E s s e n - R u h r ...

D ie K n a p p s c h a f t s v e r e i n e d e s P r e u ß i s c h e n S t a a t e s i m -Jahre 1 9 0 G ... . . G e s c h ä f t s - B e r i c h t d e r H a r p e n e r B e r g b a u - A k t i o n - G e s e l l s c h a f t f ü r 1 9 0 6 / 0 7 . (im A u s z ü g e . ) ... ...

T e c h n i k : E ntzündung von Grubengas infolge nicht zuverlässiger Konstruktion der Reibzünd- vorrichtung einer Sicherheitslampe. Die Dampf­

k e sse l-E x p lo s io n e n im deutschen Reiche während des Jahres 190K . . . . . . . . . . .

Seite

1 4 9 3

1501

1 5 0 5 1 5 0 7

1 5 0 9

1 5 1 0

M i n e r a l o g i e u n d G e o l o g i e : M itteilung der Erd- bebenstation der Technischen H o c hsch u le zu Aachen V o l k s w i r t s c h a f t u n d S t a t i s t i k : Kohloneinfulrr in Hamburg. E in- und Ausfuhr; des deutschen Zollgebiets von! Erzeugnissen der B erg w erk s - und Hüttenindustrie außer Steinkohlen, Braunkohlen.

K oks und Briketts in den ersten drei Vierteljahren 1 907. Die E ise n - und S tahlindustrie in den Ver­

einigten Staaten von Amerika nach dem letzten Z ensus V e r k e h r s w e s e n : W a g en g estellu n g zu den Zechen,

Kokereien und Brikettwerken des R uhrkohlenbe­

zirks. A mtliche T a r if v e r ä n d e r u n g e n ...

M a r k t b e r i c h t e : Ruhrkohlenmarkt. Essener Börse.

Vom englischen Kohlenmarkt. Vom amerikanischen Petroleum markt. Notierungen auf dem englischen, Kohlen- und Frachtenmarkt. Metallmarkt (London).

Marktnotizen über Nebenprodukte . . . . . P a t e n t b e r i c h t ...

B ü c h e r s c h a u ... . .

Z e i t s c h r i f t e n s c li a u ... ...

P e r s o n a l i e n ...

Seite 151 1

1511

1 5 1 4

1514 1 5 1 8 1521 1 5 2 2 1 5 2 4

Über den Einfluß höherer Temperaturen in Kalisalzgruben auf die Leistung der Arbeiter.

Von Diplom-Bergingenieur li a m i t z k e . Berlin.

Es gilt im allgemeinen als feststehende Tatsache, daß hohe Tem peraturen auf die Leistungsfähigkeit des Menschen einen ungünstigen Einfluß ausüben. Wohl jeder erschlafft a n heißen Tagen körperlich u nd geistig leichter und ist Anstrengungen mehr abgeneigt, als an mäßig w arm en oder kühlen Tagen. Darum liegt es nahe, dasselbe für die Arbeit in Bergwerken anzunehmen, in denen die W e tte r w ärm er als die Außenluft sind.

Im folgenden soll untersucht werden, ob diese An­

nahme für Kalisalzgruben bei den dort gewöhnlich herrschenden Tem peratur- und W etterverhältnissen zutrifft, und, sofern sie sich als richtig erweist, soll versucht w erden festzustellen, wie groß der schädliche Einfluß ist und bei welchen Verhältnissen er sich bemerkbar macht.

Die Bergpolizei hat, zu diesen Fragen schon eine gewisse Stellung genommen, indem sie die Schichtdauer für Kalisalzbergwerke an Ortern mit m ehr als 30° ( ’ auf 6 Stunden beschränkt hat. Nach Ansicht der Be­

hörde sind also bei solchen Temperaturen die Berg­

leute großem Anstrengungen unterworfen.

Die W issenschaft dagegen h at das letzte Wort noch nicht gesprochen. Erst, neuerdings sind von Professor Flügge, dem Leiter des Hygienischen Instituts

XL1U «

-zu Breslau, und seinen Assistenten Untersuchungen1 angestellt worden, die wesentlich zur Aufklärung über die W irkung der W ärme auf den Menschen beigetragen haben. Man ließ Versuchpersonen in einem geschlossenen, 3 cbm fassenden Glaskasten stundenlang verweilen unter Veränderung von W ärm e, Bewegung und Feuchtigkeitsgehalt der Luft, Dabei wurde festgestellt., daß die sehr weitgehende Verschlechterung der Atmungs­

luft in chemischer Beziehung noch ohne Einfluß auf das Wohlbefinden der Versuchpersonen blieb, daß dagegen die bei m angelhafter Abkühlung des Körpers auftretende ,. WärraestauungV allein alle Stufen von Unbehagen und Übelkeit hervorbrachte, die m an früher auf die ..schlechte L u ft“ oder ein hypothetisches Atemgift zurückführen zu müssen glaubte.

Bekanntlich befreit sich der Körper auf drei Wegen von überschüssiger W ärm e: durch Leitung. Strahlung und W asserverdunstung. Die W ärm eabgabe durch Leitung h än g t von der Tem peratur und der Erneuerung

1 C. Flügge: Über Luftverunreinigung, Würmestauung und Lüftung in geschlossenen Bäumen. Z, f. Hygiene und Infektionskrankheiten, Bd. 49, 1905. S. '363.

L. Paul: Die Wirkungen der Luft bewohnter Kilumi*.

Ebd. S. 405.

1

(2)

1494 G l ü c k a u f Nr. 45 lr/\v. Bewegung der Luft ab; die S trahlung von dem

Unterschiede der Körperwärm e gegen die der umgebenden ( regenstände un d W ände; die V erdunstung von der relativen Trockenheit und von der Bewegung der L uft

Bei den erw äh n ten Versuchen wurde die W ärm e­

abgabe des Körpers künstlich behindert: die Leitung durch A nw ärm en der ruhenden Luft, die S trahlung durch Heizen der W ände und die V erdunstung an der Hautoberfläche und au s den Lungen durch eine hohe relative Luftfeuchtigkeit, So w urde nicht n u r fest­

gestellt, d a ß aus diesen G ründen W ä im e sta u u n g mit ihren üblen Folgen eintrat, sondern w as am meisten interessiert — w a n n sie sich zeigte, Dies geschah in mäßiger Feuchtigkeit bei 20° 0, in höherer (etw a

<0 pCt) bei 21— 23°, in einem Falle, als zugleich durch Erw ärm ung der W ä n d e die S trahlungsw ärm everluste aufgehoben waren, in 73 pCt relativer Feuchtigkeit sogar schon bei 18.2°.

Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kom m t au f Grund eigener Versuche auch Dr. W olpert,1 P rivatdozent am Berliner Hygienischen Institut.

„Es ergibt sich“, schließt Prof. Flügge, „daß für die richtige W ärm eregulation nicht die L ufttem peratur allein ausschlaggebend Ist, Je trockner die Luft, je stärker die Luft bewegung und je niedriger die Tem peratur der Umgebung, desto höhere L u fttem peraturen können ohne Schaden ertragen werden."

D a nun in vielen unserer Kaliwerke, besonders in neuern, die Tem peraturen die bei diesen Versuchen gefundenen Grenzzählen erheblich überschreiten, sollte man von vornherein eine Beeinträchtigung des W ohl­

befindens oder mindestens der Leistung der Arbeiter erw arten. Da die Versuche zumeist a n ruhenden Personen vorgenommen wurden, der Körper des a n ­ gestrengt Arbeitenden aber erheblich m ehr W ärm e hervorbringt, so m üßten, wie schon Professor Flügge h ervorhebt, „in Bergwerken usw. erst recht Ent-' w ärm ungsverhältnisse herrschen, die den niedersten der oben angegebenen T em peratur- und Feuchtigkeits­

graden entsprechen.1" F erner m üßte zur Vermeidung von Schädigungen der G esundheit und Leistungs­

fähigkeit der Arbeiter auch die W ärm eabg ab e durch eine lebhafte Bewegung der Luft und eine niedrig tem perierte Umgebung möglichst groß gem acht werden.

Bis zu welchem Grade diesen Forderungen in den Kaligruben genügt ist, und inw iew eit die herrschende Tem peratur und die Abkühlungsm öglichkeit eine Beein­

flussung der Arbeitsleistung bem erken läßt, soll im folgenden untersucht, werden.

Die vorhandene L iteratur über die erste Frage berücksichtigt vornehmlich nu r die Höhe der Tem peratur und den F euchtigkeitsgehalt der G rubenw etter. So die Arbeiten von Nasse2, Heise und Herbst* und B and Vf

1 W o lp er t: Über (len Einfluß der Luftfeuchtigkeit auf den Arbeitenden. Archiv für Hygiene. XXXVI, S. 203.

Über dio Ausnutzung der körperlichen Arbeitskraft in hoch warmer Luft. Ebd. S. 294.

- Nasse: Über den Feuchtigkeitsgehalt der Grubenwetter.

Z.'B. H. ti. W. 3(5. 179.

3 1 leise und Herbst: Zur Frage der Begründung eines sanitären Maximalarbeitstages. Glückauf 1905.

S. 596.

des Sam m elwerks. Alle diese A ngaben gelten außerdem n u r für die besondern W etterverhältnisse der Stein­

kohlengruben.1 Der Verfasser stellte n u n ähnliche Unter­

suchungen in den Kaligruben der Bergreviere Nord- und Süd-H annover und Goslar a n ; einige der gewonnenen Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen niedergelegt.

Die übrigen brauchen liier nicht einzeln aufgeführt zu werden, weil sich für alle untersuchten Gruben an­

nähernd dasselbe Bild ergibt.

Die T em peratur- und Feuchtigkeitsmessünge»

wurden auf zweierlei W eise ausgeführt:

1. Nach der psychroinetrischen Methode mittels eines trocknen und eines feuchten Thermometers (vgl. Ileise, Sammelwerk);

2. Mit Lam brechts Polymeter.

Beide Methoden haben ihre Vorzüge und ihre Nachteile, auf die hier nicht eiiigegangen werden soll.

Eine große G enauigkeit der W e rte ist nicht zu er­

reichen, da die sehr trockne, m it Salzstaub erfüllte Luft eigentümliche Schwierigkeiten bei den Messungen verursacht. Das Arbeiten m it dem Polym eter ist.

wohl ungenauer, aber insofern- angenehmer, als man die R esultate ohne um ständliche R echnung direkt ab­

lesen kann. (Die vorhandenen Psychrometertafeln reichten für die Messungen nach der erstem Methode m eist nicht aus.)

Auf einer Grube vorgenommene Yergleichmessungen ergaben eine annähernde. Ü bereinstimm ung der nach beiden Meßweisen erhaltenen W erte.

Zu den Tabellen ist zu bem erken: Fortlaufende B uchstaben hinter den N um m ern der ersten Spalte deuten an, daß die Messungen in demselben (nicht, durch Mischung Veränderten) W etterstrom e oder einem Teilstrome von ihm vorgenommen wurden.

a, die absolute Feuchtigkeit, ist der W asserdam pf­

gehalt von 1 cbm L uft in g, meist angegeben durch die im Z ahlenw ert annähern d gleiche Spannung des 'W asserdampfes in mm Quecksilbersäule.

r, die relative Feuchtigkeit, ist das V erhältnis der absoluten zu der bei der betreffenden Tem peratur möglichen Feuchtigkeit, F ü r die Außenluft beträgt in Norddeutschland der Jahresdurchschnitt 80 pCt.

T, der T aupunkt, ist die Tem peratur, bis zu der die L uft sich abkühlen müßte, um den in ihr ent­

h alten e n W asserdam pf als T au niederfallen zu lassen.

Die A ngabe des T aup unktes ist insofern von Interesse, als bei seinem Steigen au f 17— 19° Beeinträchtigung der W asserabscheidung des Körpers eintreten soll.

Die barometrische K orrektur der Psychrometerformel ist wegen des durch die Ventilatordepression im G rubengebäude veränderten Luftdruckes nur a n den einziehenden F üllörtern berücksichtigt.

Aus den Ergebnissen der Untersuchungen au f neun Gruben, von denen die angeführten n u r Beispiele bilden, ergibt sich nun. daß eine der von den Hygienikern zur Abkühlung geforderten Bedingungen in hervorragendem Maße erfüllt ist, näm lich: Trockenheit der Luft, Diese geht oft sogar fast zu w eit; denn L uft von 28- -30 pCt

1 ln nächster Zeit erscheinen in der Z. f. Hyg. und Inf.- Krankh. die von Professor Flügge 1905 im Aufträge des Handels­

ministers Angestellten Untersuchungen an Grubenarbeitern.

(3)

9. November 190? G l ü c k a u f 1495

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2b. 690 Wetterstation am Füllort . . . . 18|12.05 126 1520 33 21 13.6 7,57 40.0 7.1 Einziehender llauptstrom +8

3e. j, Gegenort zur Wett.er.str., vor Ort 285 6,00 133 428 . 3 26 16 8.6 34.45 9 80 in Scheider u. 3.22 ([in

' Wetterquerschu.

4 ,. Ende des Wettefecheiders - - — V' iii:'..;. —■ — — . {Wet terverlustmessi mg)

5cl. Wetterstr. v. n.ö. Querschi., v. Ort 635 7,35 63 261 3 28.6 17 8,6 29,6 ,9 80 m Scheider m. 4,14 qtn Wetterijuerschn.

,(5e. w Üherljreehen n.475m-S., 6‘/2m hoch 670:11.7 . __ 29.2 17,3 8.75 20 9.2 7f. Vor d. Vereinig, beiderHauptströme 1030 6 128 768 ; _ . 28.5 17,2 8,95 30.9 0,(5

S 645 Wetterstation, 116 m v. Schacht 1495 5,5 265,7 1460 ' —. 29.1 16,8 8,00 27 8,1 Auszieh. Hauptstrom 9b'

10c' 467 i First 3 . . . . ... 420

_ -

74 726 1 28

! + 8 2-

18 27.4

12.1' 17,8

7,45 10.4

48,4 38,3

6,0 11,9

Einzich. Hauptstrom lld ' n Nördl. lieg. Strecke, hinter First 3 450 1,68 1(55 277,5 3- 25,5 15.4 8,01 33.1 8

12e' 425 INörtO. streich. Strecke, 45 m vor d. '

Schacht. . ... 850 5.2 136 707 ■ •— 25.3 15.1 7,09 32.1 7.4

13 0 Wetterkanal ... 5,1 584 2975 17,8 u : 4 6,88 45,25 5.8 Auszieh. (ic>amtstrom

Ja . 2h.

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1 1 Pferd — 4 Mann.

Dat. 10.

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0 ¡Ober Tage, Hängebank . 550 Füllort... . .

Südwestl, Svlvinitstrecke

S i u in » n d s h d 11.

Nordnstl. Förderstrecke .. Nordwest]. First. 2 . .

! 500 Gesenk n. d. 550 in S, F ü llo r t...

Nordöstl. Sylvinstreeke

450)30 m vom Schacht

—- iWepcrkanal . . .

5 11.25 68 , 200 0,5 i 26.5

| 250

| 200 5 :714 i 300 6 .270

! — 5,(51 218 20 7,9 '214 ■ : 300 1,7(5 16!) j 700 5 263

! 1100i 3,3 ! — ' — 1 6 44S

l a . 2b.

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Dat. IS. IV. 07. 8. C

0 R a s e n h ä n g e b a n k ... ' — ; — ; — 680 ¡Wetterstation I ... 20 0.321 185

, jNordw. 'I'eilstrom z. lieg. Strecke . Lieg. Strecke n.w. im Steinsalz . _ ¡First 3 n.w., daneben . . . . 670 ¡First 3 n.w...

660 .'Quersehl. v. bl. Schacht n. (t. Lag.

365 410 600

3,64! 71

9 : — 6 ; —

5.94 247

700 172

1(520 1223 1690 297.5

2688

1722 250

1467

8 i (500 Füllort .

0

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Füllort ...

Ausziehender Gesamtstrom .

| (doch ohne Teilstrom 10)

20; 4.2 : 8

850 —

20 4,09s 8 - i 5.25 344

40 190(5

! — ' 8,75 7.00 i 6,(52 78,8 5.24

40 19.2 14 9.14 55 9.0

20 ¡27,5 18,5 11.4 41.3 13,'s- j;

j — 28 19 ¡11.9 42,4 14 I (5 29 19,75 12,53 41,2 14.8 I : 6 30.75 19.75 11,65 35.25 13,6 i 18 26,5 17,5 10,4 40,4 11,9 : j _; 17.75 13 8,0)8 57,25 0.1 !|

j - n ¿4.25 16 9,48 42A 10,5 ¡1

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— 26,5 18.5 11,9 46,3 14

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17.5 16.25 13.18 83,4 15.5 |

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windig, trübe v o r dem Ort h i n t o r dem Ort.

70 p in los. Salz; 34 i Lutten von 0.0615 qm

trichsp. -j- Strom v. 1 ’ferdest.

Kiii/.iehi Strom v o r d.Ort.einz.Strom200m

Scheider, 1,76 qm vor Ort; 140 m Lutten von

0 0 6 1 5 qm int.er d.Ort. auszieh.Str.

auszieh. Gesamtstrom

Einziehender Hauptstrom

Vor Ort. •

punkten mit 87 .Mann und 8 Pferden

E in/,. T b i l ' t r o i n

' Die Werksverwaltung wünscht nicht die Nennung 'des Namens.

(4)

14%

G l ü c k a u f

Nr. 45

Dat. 8. V. 07. 4. G r u b e X.1,2

2 Ablesungen 5 | am Polymeter,

Bezeichnung des Orts

1 I 405 j 3 4 5 G 7 8 9 10 11

395 345

Schaohti'üllort. einzieh. Strom Wetterstation 4, Ostfl...

Abbaufirst VI, Ostfl...

I. Südfeld . . . . .

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II. 2. Teil, Südfeld i 375 I,. Nordfeld . . .

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II. . . . i 405 Abbauort D, S ü d fe ld ...

i 300 i Wettersohle,' ges. aus/., Strom 0 1 Hängebank ü. T.. ein/.ieh. . .

Dat. 15. V. 07. o.

1 0 Rasenhängebank...

2e. 258 i I. (Wetter-)Solile ...

3b. 331 II. Tiefbausohle, Grundstrecke . . . 4n. — r III. Tiefb.-S . 3. Etögens., Abbau 6 . 5 — .. Grtmdstr., el. Masch. . . I> ! 6 0 0 1 VI. westl. Ausricht,., v. Ort

450 IV.

350 III.

Üarnallitfirst 9 östl.

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"3 ~ r-* ~ lZi pCt p — ■ 17 65

1000 23.4 44.5 1200 25 42 1600 25,8 39 1100 24,9 42,5 1160 25 43

470 28.3 43.5 450 29.4 46.5 700:24,8 41 :2000 24.1 43.5

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0 10 84

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24 43,5 920 27,8 39,5

?5<v 21 49 25 56

B e m e r k u.n g e n

1 . . ..

p feucht durch Versatzlaugen, Tropfwasser usw.

iS,25"' im Steinsalz des Gesenkes gemessen.

(Carnallit-Förderüng)

11.2 Aus VII kommende Wetter, in III aufgefriseht 11,4 hinter nassem Versatz, stärkerer.^Wetterz.ug.

subjektiv kühler erscheinend 11.5

14.8 16.9 10.8

11,1

5,3 1

■26,0

7,2 9,9

9,9 15.5

27,3 27.5 28.5

P

!23.2r

itrock. Versatz, i. d. Nähe nass. Bremsschacht nasser Versatz., ■/,. T, warme Rückstände

im Carnallit

nach Bewetterung von 15 Betriebspunkten Mittags 1 Uhr, warmer Tag

Auszieh. Strom

: ; Carnallit ) ' «"¿toheml

„ losem S a lz Nicht belegt Wenig Wetterzug, subi. heili

in Sylvin i

' Carnallit anstehend Die Werksverwaltung wünscht nicht die Nennung des Namens.

Auf Messung der Wettermengen wurde im Hinblick auf bevorstehende Umänderungen in der Wetterführung verzichtet.

relativer Feuchtigkeit w äre für den dauernden Aufent­

h alt von Menschen wohl kaum m ehr gesund. F ü r die Kaligruben ist die Trockenheit ab er bis zu einem gewissen Maße ein unschätzbarer Vorteil, w eil sie durch die lebhafte Schw eißverdunstung eine solche Abkühlung bewirkt, daß die vielfach herrschenden hohen T em peraturen ohne - Beschwerde und, wie w ir sehen w erden, oft ohne sichtbare V erm inderung der I *eisfungsfähigkeit ertragen werden.

W e n n unter gewöhnlichen V erhältnissen und in der R uhe der Körper etw a 20 pCt der von ihm a b ­ gegebenen W ä rm e durch W asserverdunstung verliert, so steigt dieser B etrag bei der Arbeit und in höhern Tem peraturen, wo die ändern A bkühlungsm ittel nach- lassen. ganz bedeutend. Die Trockenheit der Luft befördert die V erdunstung sehr. Der geringeFeuehtigkeits- gehalt der W e tte r beru h t übrigens nicht, wie m an verm uten sollte, oder w enigstens nich t in er­

heblichem Maße au f Entziehung des W assergehaltes durch hygroskopische Salze, vielmehr zeigt sich, daß der absolute W assergehalt auch in trocknen Gruben zu nimmt. Die T em peratur steigt n u r s ta rk und dam it die W asseraufnahm efähigkeit der W e tter; die F euchtig­

keit bleibt also gew isserm aßen n u r stark dahinter zu­

rück. V eranschaulicht wird das durch die in der neben­

stehenden Figur skizzierten Kurven. Daß der W assergehalt überhaupt steigen kann, liegt — von nassen Schächten abgesehen in der H auptsache wohl an den feuchten

V ersatzrückständen. Einige Beispiele (Sigmundshall 3—4 und 9— 11) scheinen aber auch für einen nicht ganz unerheblichen ¿Einfluß der Atm ung und Schweiß­

verdun stung zu” sprechen.

W enn die einzelnen Zahlen großem Anspruch auf Genauigkeit, w enigstens bis in die ersten Dezimal­

stellen hinein, besäßen, so w äre die interessante

Möglichkeit gegeben, aus dem W achstum des absoluten

W assergehaltes a in 1 cbm /m in Luft zu berechnen,

wie viel W asser an einzelnen Örtern von den Körpern

und au s den Lungen der Leute verdunstet sein muß,

und welche A bkühlung dadurch hervorgerufen wird.

(5)

9. November 1907 G 1 ü c k a u i 1497 Man w ürde dabei anscheinend auf recht erhebliche

Beträge kommen. Einen ungefähren A n halt — nicht Maßstab für die Abkühlungsgröße gibt auch die psychrometrische Differenz der beiden Thermometer.

Denn m an k a n n doch wohl annehm en, daß ohne die fortgesetzte W ärm ezufuhr von innen die feuchte H aut auf dieselben W ärm egrade kommen müßte, wie sie das feuchte Therm om eter zeigt, also zuweilen bis 12“

unter der Lufttem peratur. Das bestätigtj'Cauch die Erfahrung, denn der feuchte Körper h a t bei lebhafter Schweißverdunstung selbst in w arm er Luft stets K älte­

empfindung. So empfand z. B. der Verfasser w ährend einer Messung in etw a s lebhaftem W etterzuge bei 27.75° C ein leichtes Frösteln.

W ie eben schon angedeutet w urde, h ä n g t die E n tw a r n u n g des Körpers nicht von der Trockenheit der L uft allein ab, sondern auch von ihrer'Bewegung.

Diese^.befördert. sowohl die W ärm eableitung, wie die Wasser

V erdunstung,

ist daher ein sehr wesentlicher Faktor. Ihre B edeutung zeigte sich bei den angezogenen Versuchen“ in Breslau u. ä. darin, daß eine bereits vorhandene^W ärm estauung sofort verschwand, als die vorher ruhende Luft — ohne sonstige [Änderung durch ein kleines Flügelrad in Bewegung versetzt wurde.

Die Bewegung der W e tte r ist auf den untersuchten Gruben gewöhnlich ziemlich stark, w enn auch das Gegenteil nicht gerade selten ist. Vielfach tragen darum die Bergleute auch an w arm en Betriebspunkten W esten usw., um sich gegen zu ausgiebige W ä rm e­

entziehung zu schützen. Zweifellos wird in toten Winkeln, w ie in hohen Firsten m it großem Querschnitt

und daher langsam er W etterbew egung, die W ärm e sehr viel unangenehm er empfunden, als die gleich hohe Tem peratur an Stellen m it fühlbarem W etterzuge.

Auch die Schweißabsonderung, durch die sich der Körper seines W ärm eüberschusses zu entledigen sucht, fand der Verfasser in Firsten m it fa s t ruhenden W e tte rn von 25° unvergleichlich stärk e r als in lebhaft bew etterten Aus- und Vorrichtungstrecken von 30°

und mehr.

Es geht also in unsern Kalisalzgruben zumeist die E ntw ärm ung desKörpers durch Leitung in befriedigender, durch W asserverdunstung in hervorragender W eise vor sich. Nicht so günstig liegen die Verhältnisse hinsichtlich der W ärm estrahlung.

Die S trahlung ist von der L uftw ärm e und unabhängig und wird nu r bedingt durch die der umgehenden Gegenstände und ihre vom Körper. Ist der menschliche Körper.

Regel, a n seiner Oberfläche höher temperiert, so stra h lt er W ärm e auf seine Umgebung aus; im entgegen­

gesetzten Falle n im m t er strahlende W ärm e auf.

Unter norm alen Verhältnissen gehen 50 pCt der a b ­ gegebenen W ärm e durch A usstrahlung verloren: also erfordert diese Erscheinung immerhin Beachtung.

In dieser Beziehung arbeiten die Salzbergleute unter recht ungünstigen Verhältnissen. Je tiefer die Gruben werden, desto höher w erden im allgemeinen die Gebirgtemperaturen, und der neuere Salzbergbau geht bekanntlich schon in recht erheblichen Teufen um.

Einige Messungen von G esteintem peraturen finden sich in folgender Tabelle.

-bewegung Tem peratur E ntfernung der w ie m

L u

f t - u n d

G e s t e

i n

t e m p.e

r a

t u

r

e

n.

Lfd.

Nr. Grube Ort Teufe

; v '• * m

Salz

Luft­

wärme

°C

Gestein- wärme

°C

A r t d e r M e s s u n g

1- Siemundshall

SÜclwestl.

Sylvinitstr. 550 Sylvinit 19,2 20,5 in altem Flugstaubsalz außen am Stob 2 1 nordöstl. Förderstr. M ‘ ‘ Steinsalz. 29 87 in losem Salz, (in der Vorschicht geschossen)

a Deutschland Qüersehlag 400 24.7 29 in offener Bohrlochpfeife

4 Frisch Glück stnll. hang. Strecke 675 Kalisalz. 1 29,75 in 1 Tag altem Vorbohrloch

5 . - r. \ 30.50 in altem, losem Salz.

C. Beienrode Hauptstrecke Nordflügel 800 Steinsalz 28,5 1 2 8 ' Thermom. 24 Std. in l.1/, m tiefem Bohrloch

7 n ił '

v

1 32.25 in 1 Tag altem, losem Salz.

8 Förderstrecke Südflügel - 20,6 28.8 Thermom. 24 Std. in 1’/» ru tiefem Bohrloch

9 Grube X Wetterstation4, Ostflügel 405

■ : V

' 23,4 25,25 4 Std. in 0,60 m tiefem Bohrloch 10 Abbauort D, Südfeld • i " Carnallit 24,8 26 » 4 ^ . M J l 1',■ 2 ?! . V ■ V . '

11 Grube Y 1 Ausrichtungstrecke nach 600 « 28 27,5 ; s 24- 1 V V » V TI -T>

12 Westen Sylvinit

97 Q

■ j 5* n r

v r . « » ,

18 1 F ir s t: - ! ( ) . 2. Ktageoberh. 350 Carnallit ca. 25 23,25 v. ü v r r r> n

14 J der 111. Tiefbausohle Sylvinit i - 23 t ' J j ' ~ f - 1 , 1

V « - • V V V W . , « 1)

Es ist auffallend, daß verschiedentlich (li, 11 bis 14) die T em peratur des festen Salzgebirges unter der Luftwärm e bleibt, und zw ar gerade bei den hohem W ärm egraden. An diesen Örtern bringen also die W etter keine Abkühlung, sondern eher noch eine A nw ärm ung der Stöße. In den Fällen 13 und 14 handelt es sich um einen hohen Firstenabbau, bei (i bis 8, 11 und 12 um Ausrichtungstrecken. die m it W etterscheidern vorgetrieben wurden. überall War der Wetterzug vor Ort selbst sehr schwach. Der Preßluft-Bohrbetrieb in der Strecke 11. 12 ruhte natürlich w ährend der Messung.

hu allgemeinen dürfte aber wohl die Regel sein.

daß die L ufttem peratur v o rO rt um mindestens 1 - l 1/»0 niedriger gehalten w erdenkann, als die G esteinteinperatur ist. und daß allmählich auch die entblößte Oberfläche des Gebirges sich entsprechend abkühlt.

Nun schreiten die meisten Strecken im Salz recht

schnell voran, sodaß ständig große Oberflächen von

Gebirgpartieen mit ursprünglicher W ärm e frei gelegt

werden. Die H äuer stehen zudem dicht vor Ort. Sie

sind daher dauernd auf fünf Seiten von w arm en

G esteinw änden umgeben, w as die W ärm eabgabe durch

S trahlung naturgem äß sta rk behindert. Dazu kommen

die großen H aufen losen Salzes, die von den H auern

zwecks Aufstellung der Maschine zurückgeworfen

(6)

w erden m üssen und auch nach der letzten freien .Seite hin die W ärm eabgabe erschweren. Gerade- dieses Salz dürfte übrigens die H auptursache für die in Streckenbetrieben herrschenden hohen Tem peraturen sein. Die W ärm egrade in losem Salz sind z. T. ganz überraschend hoch: es wurden bis 35 und 37°G gegen­

über dem Maximum von 29,75° G im festen Gebirge gemessen. Dabei w urde absichtlich eine Messung in frisch geschossenem H aufw erk stets vermieden. In letzterm h a t ein B eam ter nach seiner A ngabe schon etw a 5 0 0 C gefunden, ü b erall konnte beobachtet werden, daß, sobald nach Beendigung der Messung die Förderleute das lose Salz einzuschaufeln begannen, das in einiger E ntfernung davon hängende Therm o­

m eter sofort stieg, sodaß es w o hl keinem Zweifel unterliegen kann, woher die hohe W ärm e der Strecken­

örter stam m t. Die T em peratur des H aufw erks ist um so höher, je feiner das Salz ist. daher in Strecken höher als in Firsten. Die E rklärung dafür liegt in den W irkungen des Schießens, soll aber an dieser Stelle nicht näher begründet werden. Die Salzhaufen bilden recht unbequeme W ärm espeicher, deren A us­

strahlung die Bergleute aus nächster N ähe ausgesetzt sind (besonders wo Berieselung fehlt), und die beim Einschaufeln noch einen Teil ihrer W ärme an die frischen W e tte r abgeben. Die strahlende W arm e allein, die von ihnen ausgeht, k an n die T em peratur eines Streckenortes um mehrere Grade erhöhen (eine Messung ergab über 3° 0), ist also ein nicht zu u n te r­

schätzender Übelstand. Deshalb sehen die H auer auch oft von dem Arbeiten mit nacktem Oberkörper wieder ab, das an und fü r sich in schlagw etterfreien Gruben die A bkühlung durch Schw eißverdunstung erheblich befördern könnte.

Nach dem oben Gesagten k a n n m an auch für die Verhältnisse in der Grube nicht mehr der L uftw ärm e allein den m aßgebenden Einfluß auf W ohlbefinden und Arbeitsfähigkeit der Leute zuschreiben. Die große W ärm e natürlich innerhalb der hier in B etracht kommenden Grenzen . wird die Leistungen der Arbeiter nur dann heruntersetzen, w enn die Vorbedingungen einer genügenden Abkühlung des Körpers fehlen, also in feuchten oder wenig bew egten W ettern oder bei hoher Gesteintemperatur. Von diesen Faktoren h än g t es ab. w an n sich der schädliche Einfluß der W ärm e geltend macht. W e n n Prof. Flügge dies in feuchter Luft fü r 21 -23°. in mäßig feuchter mit 26° angibt, so läßt er doch selbst keinen Zweifel, daß bei größerer Trockenheit und lebhafter Bewegung der Luft auch höhere W ärm egrade ohne .Schaden ertragen werden.

Und das wird eher als bei seinen Versuchpersonen bei den körperlich kräftigen, an Arbeit und hohe Tem ­ peraturen gew öhnten Bergleuten der Fall sein.

Es ist nicht möglich, die genannten Faktoren etw a alle in eine Formel . zusamm enzufassen, um einen Zu­

stand zu bezeichnen, bis zu dem die Temperatur u n ­ beschadet der Leistungsfähigkeit der A rbeiter steigen dürfte. W enn .Hygieniker, wie Wolpert. die Forderung aufstellen, so trockene L uft zu beschaffen, daß keine profuse Schweißsekretion hei dem Arbeitenden ein- tritt: so dürfte das viel zuweit gehen. Diesen Zustand

herzustellen, würde für die Verhältnisse des Bergbaus im allgemeinen unmöglich und für den Salzbergbau im besonder)] wegen der 'großem Schädlichkeit und reichlichem Entw icklung des Salzstaubes unangebracht sein.-

Der W issenschaft muß daher die praktische Er­

fahrung zu Hilfe kommen und entscheiden, ob und in welchem Maße die Leistungsfähigkeit der Salzberg­

leute durch die

gegebenen

W ärm everhältnisse herab­

gesetzt wird.

Der Einfluß der Tem peratur auf die Leistung der A rbeiter ist nicht leicht durch objektive Zahlenwerte aus der Praxis zu belegen. In den hannoverschen Revieren werden die Schwierigkeiten vergrößert durch das verhältnism äßig geringe Alter der Gruben. Die W erkleitungen haben selbst noch w enig unm ittelbar verw ertbare Erfahrungen gesammelt. Die Bergleute, die gewöhnlich erst einige Jah re Bergarbeit verrichten, scheinen als H äuer noch nicht au f ihre individuelle, k onstante Höchstleistung gekommen zu sein; die all­

mähliche Gewöhnung an die neue Arbeit spielt noch eine große Rolle. Die Anzahl der B etriebspunkte in den einzelnen Gruben ist ziemlich gering, und zw ar herrschen meist in alleii gleichartigen Betrieben auch annähernd gleiche Tem peraturen. Es m ußte aber ver­

sucht werden, um zahlenmäßig vergleichbare R esultate zu erhalten, au f einer und derselben Grube die Arbei­

terleistungen an mehreren B etriebspunkten m it gleichen Arbeitsbedingungen, aber möglichst verschiedenen Tem­

peraturen zu ermitteln. Wo letztere verschieden sind die Voraussetzung für die Möglichkeit der Be­

stim m ung ihres Einflusses, fanden sich aber auch so verschiedenartige Arbeitsbedingungen, daß hier die Leistungen nicht vergleichbar waren. Beson­

ders hinsichtlich der H äuer gelang es selten, bei einem erheblichen Unterschiede in den W ärm egraden, in den ändern zahlreichen Umständen, die au f die Arbeit­

leistung einwirken können, völlige Übereinstimmung zu finden. Die Arbeit der Förderleute erscheint dem­

gegenüber. als von den Verhältnissen des Ortes un­

abhängiger. leichter vergleichbar. Leider w aren aber für den Zweck vorliegender Arbeit die Förderjournale der Werke meist nicht zu verwenden, weil sie nach den Namen der Förderer geführt w aren und diese Leute, in einheitlichem Gedinge stehend, täglich die Örter wechseln. Es ist-d an n nachträglich nicht mehr festzustellen, wie groß d ie Leistung an bestimmten Örtern w ährend längerer Zeiträume gewesen ist.

Die Vergleiche wurden stets auf Betriebe derselben Grube beschränkt, da es aus m ancherlei Gründen nicht angängig erschien. Leistungen auf verschiedenen Gru­

ben untereinander zu vergleichen.

Alle diese Um stände anzudeuten, erschien notwen­

dig, um bei der B eurteilung der folgenden Ergebnisse den richtigen Maßstab anlegen zu lassen. Unter Be­

rücksichtigung dieser G esichtspunkte en th alten nach­

stehend angeführte Beispiele einigermaßen vergleich­

bare Zahlen, die zur B eantw ortu ng der gestellten Frage

herangezogen werden können.

(7)

!). November 1907 G l ü c k a u f 14$9 . A. H ä u e r l f e i s t i m g e n .

B e i s p i e l l . 1 Drei Strecken gleicher Dimension im Steinsalz, in jedem Drittel 1 elektrische Bohrmaschine mit 2 Mann.

DieStrecken zeigten irotz einer so hohen Tem peratur­

differenz, w ie man sie selten findet, für alle drei Wärmegrade eine praktisch gleiche Arbeitsleistung.

■Natürlich ist bei allen maschinell belegten Arbeits­

punkten zu beachten, daß hier die Arbeit der H äuer nicht gleichmäßig und ununterbrochen ist, sondern daß sie sich beschränkt auf gelegentliche, kurze Anstrengungen beim Aufstellen und Abbrechen der Maschine, beim Umsetzen, beim Auswechseln der Bohrer, sowie heim Aufräumen und Herrichten des Ortes usw. In Strecken­

betrieben h a t außerdem jedes Drittel eine bestim m te Arbeit zu liefern, 'n äm lich einen „S atz“ abzubohren Dieses Mali wird gewöhnlich u n d

(S i g und abzuschießen,

V oi- li e i s p i e

geleistet, ohne daß in der S tatistik zum Ausdruck kommen kann, wieviel Anstrengung und reine A rbeit­

zeit in der Schicht darauf v erw an d t wurde. Das er­

schw ert die Beobachtung von Beeinflussungen der Leistungsfähigkeit ungemein.

B e i s p i e l 2 . 1 100 m Überbauen, in % m it je 2 Mann und 1 Handbohrm aschine belegt. Kräftige Sonderventilation.

Dieses Beispiel ‘sollte den Verlauf einer bestim m ten Arbeit w ährend vier aufeinander folgender Monate zeigen. Trotz Steigens der Tem peratur, die zur V er­

kürzung der Schichtdauer auf 6 Stunden zwang, er­

höhte sich von Anfang bis zu Ende ine Arbeitsleistung kontinuierlich, ein Zeichen, daß die Bergleute keine Beschwerden durch die W ärm e empfanden, bzw. sich an diese gew öhnten. Sie w a r also kein Hindernis für die Vergrößerung der Leistung. -Jedenfalls ist das der

3.

\ u s r i c h t u n g s t r e c k e n

starken W etterbew egung zu danken, m i t e 1 e k t r i s e h e m B o h r b e t r i e b e.

m u n

Monat Bezeichnung des Ortes

,

0 C

in in e Inn cbm . st

Jan. 07 März 07 | April 07 !

550 m-S.. n. ö. Sylvinitstreeke 550 „ „ ., ., _ „ 550 „ „ „ .. Sylvinitstreeko

20 30.8 80.8 31

' 3.5 X 2 i 2 . 5 X 2 2 . 5 X 2 2,5 X 2

73.1 74.5 23,0 108,2

511.7 372,5 115 541,0

269 232.5

49,5 385

1.9 1.0 2,325

1.4 3 3 3 3

2 2 !

2

8 6 6

c

1,425 cbm

vielStoins.

B e i s p i e l 4.

Jan. 07 März 07 1

, 07 April 07 J

550 m-S.. n. ö. Förderstr. i. Steins.

550 - . .. - » ,

550 (Verbindungsqu.)

569 „ „ - Förderstr. i. Steins.

ea. 2(1 29.7 29.7 29

: 2 . 5 X 2 2 , 5 X 2 2 . 5 X 2 2 , 5 X 2

59,0 53.5

5,0 95.5

295 267.5

25 477.5

148 240 20 372

1,99 1.11 1,25 1.22

3 3 3 3

1 2 1 2

8 6 0 .

0

1,49 cbm (Stein- u.

Hartsalz)

Die in der Tabelle zusammengestellten Beispiele

3 und 4 zeigen w iederum die Leistungen in zwei Streckenbetrieben für mehrere aufeinander folgende Monate, in denen sich die durchschnittliche Temperatur, entsprechend dem Länger werden der Strecken, erhöhte.

Zu berücksichtigen ist wieder, daß bei 2 6 0 W ärm e K Stunden gearbeitet wurde. Rechnet m an die Zahlen auf (5 S tunden um, so ist n u r in der Förderstrecke

S

t r

e c k e

n b

e 1

r

i e

b

e . j e B e i s p i e 1 5.

(Beispiel 4) eine zweifellose Mehrleistung für die ge­

ringere Tem peratur ersichtlich, selbst u nter Beachtung des Umstandes, daß es sich mit nu r einer Maschine vor Ort günstiger arbeitet. In der Syivhiitstrecke da­

gegen ist die Leistung im Anfänge gegenüber den Monaten m it höherer T em peratur niedriger zu nennen,

größere besonders da die

wirkung begünstigte.

e i n e H a n d b o h r m a s c h i n e m i t 2 H ä u ( B e i e n r o d e . )

Breite des Ortes die Schuß- e r n.

Monat Bezeichnung des, Ortes

'. Ticfl>»u-S.. Hang. Str. Südfl.

Xordti, B e i s p i e l 6.

Sept. 06 - IV. TiefHau-S.. 2.* Ktagensohlenstr.

,

0(>:

3.

...' ' ‘

■.

IJurehn.

Temp.

"C

Örts- quersehn.

m

Monats­

fortsehritt ni

Hohlraum

-

ebrln

Verfahr.

Schichten

Hohlraum ,io Mann u. Schicht

cbm

j

28.1

; 27.1

3,75X2.2 3.75X2.2

41 44

388 363

90 98V,

3,76 3,88 ;

i 28.15 29

3 X 2 3 X 2

■ 43 29.30

258

175,7 93>/o

50 2.76 j

3,52

S a l z a r t.

! Carnal lit mit I Steins.-Einlag.

I Carnallit mit

!' Steinsalz.

ln den Beispielen 5 und 6 Betriebspunkten verkommenden

zeigen die an den W ärmegrade leider

1 Die betr. Werks Verwaltung gestattet die \ eröffeutiicJiung der sehr instruktiven Zahlen leider, nieht.

nur geringe Unterschiede. Infolgedessen sind sie auch niehl sonderlich beweiskräftig. Das erstere weist eine geringe Mehrleistung in der niedrigem Tem peratur

Vgl. nebenstehende Anmerkung.

(8)

1500 G l ü c k a u f Nr. 45 auf, w ährend in dem zweiten der Effekt an dem

wärm ern Orte beträchtlich höher ist. N u r ein kleiner Teil der Mehrleistung darf auf Grund des Umstandes nbgesetzt'ä werden, daß hier n u r j u i einem Drittel ge­

arbeitet wurde.

Im ganzen genom m en führen obige Beispiele, denen noch einige weniger w ichtige angereiht werden könn­

ten. zu dem Schluß, daß ein schädigender Einfluß der hohem Tem peraturen auf die H äuerleistung n i c h t durchweg zu bem erken ist.

W enn die Beispiel 7.

B. F ö r d e r l e i s t u n g e n .

unendlich

H äuerleistungen von vielen

(S i g m u ii d s h a 11.)

Faktoren abhängen, die sehr selton übereinstimmen. so k a n n m an die A rbeit der Förderleute schon eher auf gemeinsame Grundlagen beziehen. Gewisse Ein­

schränkungen sind natürlich zu machen, sow eit ver­

schiedene Förderlängen, Beschaffung der leeren W agen, verschieden schwere Salze oder Verschiedenheit ihres Zustandes (feines Einbruch- oder großstückiges F irsten­

salz) in Frage kommen. D arauf ist im folgenden bei Einzelbeispielen natürlich möglichste R ücksicht ge­

nommen.

Unter dem Ausdrucke „Förderleistung“ ist in folgen­

den Angaben stets das Füllen und Schleppen der W agen durch dieselben Personen gemeint.

Monat, Bezeichnung des Ortes

Durchsehn.

Temperatur i

Durchsehn.

Förderlänge m

Anzahl der gef. Wagen

Verfahrene Schichten

Gef. Wagen je Mann und

Schicht Febr. 07 550 m - S o h l e ...

500 „ ... .... ...

27— 2« 60—75

M . ¥

10 611 11 625

510.5 592.5

20,8 19,6

Auf Sigm undshall (Beispiel 7) gibt die Betriebs­

leitung ihrer Ansicht, daß die Arbeit auf der w ärm ern Sohle schw erer sei, dadurch Ausdruck, daß sie dort ein um 2 Pf. höheres W agenuedinge zahlt. Dieser

Umstand, den sich wohl auch gerade die kräftigem Förderleute zu nutze machen, dürfte die höhere Leistung auf der tiefem Sohle erklären.

Beispiel 8. ( G r u b e Y)

Monat Bezeichnung des Orts

Durchsehn.

Temperatur

" c

Durchsehn.

Förderlänge m

Zahl 1 Ladung der Wagen

Verfahrene Schichten

Geförderte Wagen je Schicht März 06

Juni ,, Sept. ..

Dez.

j> 600m- S., östliche Ausrichtungstreeke

( 450 m-S.

26.7 ' 27.5

! {

190 260 230 260

636 807 257S 1

948

Carnall. 221/..

32v.;

SO1/., 26 Vl

28,3 25,2 32.0 36.1

Bei

Febr. 07 März ,.

Jan. März .,

spiel 9.

1 Abbaufirst 6 der 3. IStagensohlo . . i oberhalb der 111. Tiefbausohle . . . j- Abbaufirst 3 der V. Tiefbausohle . .

23 25

2904

2252 1876 3063

v r Svlvin.

■f'/v-r :T.v" vv-

«

663/s 54 463/, 8 3 '/s

43.7 41.7 40,2 36.4

Der Unterschied in den Leistungen der Grube Y

(Beispiel S und 9) tritt deutlich hervor. E tw as un ­ günstiger m üssen sie allerdings auf der V. und VI. Sohle sein, weil die L eute (und die leeren W agen!) vom Schachtfüllort der III. Sohle her noch ziemlich

lange W ege durch Strecken und blinde Schächte zurück­

zulegen haben. Indessen darf m an wohl den H aupt­

anteil der M ehrleistung auf den beiden obern Sohlen den günstigem W e tte r- und W ärm everhältnissen zu­

schreiben.

■ Beispiel

10.

(B

e

i

e n r o d e.) Durchsehn.

Monat ' Bezeichnung des Ortes Temperatur 0 C

Durchsehn.

Förderlänge m

Zahl Ladung

der geförderten Wagen

Ver- | Geförderte

j

fahren« Wagen Schichten j je Schicht j

.März 07 I II. Sohle (700 m) AbbauS : 29 70 173 Carnall. 4 43.25

.. .. IV. ,. (800 in1 . 35 2S 70 441 10 ru 41,1 (14 Wg. Steins.)

.. .. IV. .. 7b | 28»/, SO 1328 29 45.6

„ : II. . 7b 263', 70 1116 263/i 41,75

,. ., IV. .. , 1 1 26’/i 90 904 21 43 1 (159 Wg. Steins.)

1 Da» in Abbau 11 notwendige Aushalten schlechter Salze dürfte die Förderziffer etwas herabgedrückt haben. Den Aus- haltorn ist es Sirene verboten, beim Laden zu helfen.

Auf Beienrode (Beispiel 10) wird eine vorzügliche Förderleistung erzielt, und die Ansprüche an'das Arbeits­

vermögen der Förderer sind hier w ohl am größten. Man sollte daher vermuten, daß sich schädliche Beeinflussungen der Leist ungsfähigkeit am schärfsten ausprägen müßten.

Indessen ist gerade hier von einer gesetzmäßigen A b­

hängigkeit des Effekts von T em peraturen nichts zu erkennen. Vielmehr sind die Leistungen . an den w ärm sten F unkten bald höher, bald niedriger als an

den kühlern. Leider sind die Tem peraturdifferenzen bei allen auffindbaren Beispielen nur gering.

B e i s p i e l l l . 1 Vier B etriebspunkte einer Grube m it 28.4 3 0 .4 0 D urchschnittem peratur zeigten eine geringere Förderung gegenüber zw eien von 25.5 bzw.

25,75 °.

1 Val. Anmerkung S. 1499,

(9)

9. November .1907 G l ü c k a u f

Es ist aber m it Sicherheit änzunehm en, daß die Förderwege zu setzen ist, daß dagegen die niedrigere Mehrleistung von 2 - 3 W agen an den beiden letzten Tem peratur von geringerui Einfluß war.

Örtern auf R echnung der um 70— 120 m kurzem

B e i s p i e l 12. ( G r u b e Z)

Monat Bezeichnung des Ortes Temp. Forderlange i Tj,- i > ~ , * Zahl und Ladung , , . , , , p

° der geforderten Wagen

Verfahr. Wagen Schichten ; je Schicht

Mai 07 , (580 m-S.. First <1 NW 20 */, 50 27 Carnall. 1 | ' 27

07 OSO .. .. 2 2 5'¡2 50 23 . 1 1 28

„ 07 G70 m-S. Streich. Ausrichtung SO 29V, 30 35 1 35

„ 07 670 First 3 SO 2 6 1/., 30 ! 38 , , i | as

Ein besonderer Versuch w urde von der B etriebs­

leitung der G ew erkschaft Z (Beispiel 12) in freund­

lichstem Entgegenkomm en zum Zwecke vorliegender Arbeit angestellt, Dieselben Förderleute förderten je eine Schicht an einem heißen, eine andere an einem kühlem Orte.

Die hier erzielten Ergebnisse sind wohl a b ­ gesehen von der leider zu kurzen B eobachtungszeit

— die einw andfreiesten Zahlen, und sie gelten auch das R esultat, das m an nach der A nsicht des Ver­

fassers a u s der Gesamtheit, obiger Beispiele ziehen muß.

. Überblickt m an näm lich die angeführten R esultate im Zusam m enhang, so wird lolgendes ersichtlich:

In der Mehrzahl der F älle sind u n te r sonst gleichen Bedingungen die Leistungen in höhern W ärm egraden geringer als in niedrigem ; in m ehreren F allen sind sie gleich, in vielen aber sogar noch höher. Man muß also au s diesem Befunde schließen, daß ehe in den Kalibergbauen vorkom m enden höhern Tem peraturen im allgemeinen die A rbeitleistungen verringern, viel­

leicht durch H ervorrufen einer gew issen geistigen Ab­

spannung und U nlust zur Arbeit, dagegen das körper­

liche Arbeitverm ögen nicht erheblich beeinträchtigen bzw. kein ernsthaftes Hindernis für die Erzielung eines guten Effekts bilden.

Sow eit das durch objektive Zahlen zu begründende Urteil. Doch ist der Verfasser der Meinung, daß in W irklichkeit der Einfluß der W ärm e e tw a s u ngünsti­

ger ist, w a s sich ab er infolge der, eigentümlichen Arbeitverhältnisse im K a lib e rg b a u , wie schon oben

Über die Zweckmäßigkeit zvvei-

Von Ingenieur H in

Die m odernen Luftkom pressoren haben einen solchen Grad der Vollkom menheit erlangt, daß ihre Arbeitweise kaum noch verbessert w erden kann. Durch die zweistufige Kompression h a t m an bei dem norm al erforderlichen Luftdruck von 6 a t r. 13 pOt an A rbeitaufw and gegen­

über der einstufigen erspart. Die Antriebdam pfm aschinen arbeiten u n ter den Bedingungen, die sich im Dampf- m aschinenbau als die günstigsten erwiesen haben.

Durch W ahl geeigneten Materials, durch Z entral­

schmierung und autom atische Regulierung sind die Kompressoren so betriebsicher geworden, daß sie Monate hindurch ununterbrochen laufen.

Das Streben nach w e ite m Verbesserungen und dam it verbundenen Betriebersparnissen läßt aber deshalb

XLIII «

angedeutet, zahlenm äßig nur schw er ausdrücken läßt*

Besonders gilt dies fü r die A rbeit der H äuer vor Orts­

betrieben, an denen gerade die größte Hitze zu herrschen pflegt.

Daß die Einbuße a n Leistungsfähigkeit so gering in Erscheinung tritt,, dürfte in erster Linie den günsti­

gen Bewegung»- und Feuchtigkeitsverhältnissen der W e tte r zu verdanken sein. E s kommen also hier W issenschaft und P rax is zu ungefähr demselben E r­

gebnis. Erheblich über die jetzt herrschenden hinaus dürfen allerdings die Tem peraturen auch in den K ali­

graben nicht m ehr steigen. Bei höhern Tem peraturen treten unzw eifelhaft Schädigungen ein, da die E n tw ä r- m nng nicht m ehr viel günstiger g e staltet werden kann.

Som it erscheint auch die san itäre Tem peraturgrenze bei 30 0 durchaus angemessen, da es vom bergpoli­

zeilichen S ta n d p u n k te sicher richtig ist, die notwendige Grenze vor E in tritt einer Schädigung zu ziehen.

Eine andere F rage i§t es freilich, ob durch die Ver­

kürzung der Arbeitzeit auf (> Stunden, der beabsichtigte Zweck auch eggeicht wird. Nach den Versuchen im Breslauer und Berliner Hygienischen In stitu t treten die Begleiterscheinungen der W ä rm estau u n g stets schon in sehr viel kürzerer Zeit ein, sodaß also, wenn sich in ach t S tunden eine Schädigung bem erkbar gemacht haben sollte, diese in sechs Stunden auch zu erw arten wäre. Indessen scheinen einige Erfahrungen, w ie u. a.1 Beispiel 3 (Sigmundsball) dafür zu sprechen, daß die

Abkürzung der Schichtdauer einen günstigen Einfluß au f die Leistungen h atte, w ährend allerdings Beispiel 4 in dieser R ichtung keine W irkung erkennen läßt.

oder mehrstufiger Kompression.

z , Frankfurt a. M.

nicht nach. Man su cht den K raftbedarf des Kompressors herabzum indern und is t bestrebt, sich die billigste A ntriebkraft zunutze zu machen. So h a t m an in jüngster Zeit Kompressoren m it W asserturbinen, m it Gasm aschinen und m it Elektrom otoren direkt gekuppelt. W ieleicht m an aberbeidem B estreben, Erspar­

nisse zu erzielen, das Gegenteil erreichen kann, darauf m acht schon der Aufsatz von H a rt in dsr. Ztschr.

Jg. 1907, S. 811 ff aufmerksam . Darin ist nach gewiesen, daß bei elektrischem Antrieb gegenüber dem Dampfbetrieb eine Ersparnis erst dann zu erzielen i s t , w e n n m an die K W - s t zu 1,7 Pf.

beziehen oder erzeugen kann. Also n u r in ganz besondern F ällen h a t elektrischer Antrieb ein Ersparnis

2

(10)

zur Folge, w ährend bei normalen Elektrizitätspreisen und dort, wo Dampf zur Verfügung steht, der elektrische Antrieb eine B etriebverteuerung bedeutet.

Ähnlich steht es m it den Mitteln, durch die m an den K raftbedarf der Kompressoren herabzum indern sucht . Da durch Anordnung der zweistufigen Kompression m it R ückkühlung zwischen beiden Stufen, wie bereits anfangs erw ähnt, r. 13-pGt an A rbeitaufw and erspart w erden, liegt es nahe, w eitere D ruckstufen aalzuwenden und die dam it verbundene V erteuerung und Komplikation des Kompressors in K auf zu nehmen, w enn m an durch dieses Mittel eine K raftersparnis erzielen könnte.

Ginge die Kompression theoretisch vor sich, so w äre dies auch der Fall. In Fig. 1 sind für verschiedene

Nr. 45 Drücke die zugehörigen Kompressionsarbeiten für

1 cbm/min graphisch aufgetragen u. z. einstufig, zwei­

stufig, dreistufig, vierstufig und isothermisch. (Um das schnellere Steigen der adiabatischen Arbeiten gegen­

über der isotherm ischen hervortreten zu lassen, sind als Maßstab der Ordinatenachse die natürlichen Logarithm en gewählt.) F ü r 6 a t Luftdruck sind z. li.

die K om pressionsarbeiten:

einstufig adiabatisch 5,82 PS

zweistufig 5,01 „

dreistufig 4)77

vierstufig 4.65 .,

isothermisch 4,33 .,

Fig. l.

E s werden also durch die zweite Stufe theoretisch ca. lt> pCt erspart, durch die dritte nochmals 5 pCt, durch die vierte Stufe weitere 2,5 p ö t uud durch Ein­

schaltung unendlich vieler Stufen, d. h. bei isothermischer Kompression w ären gegenüber der vierstufigen wiederum ca. 7 pCt K raftersparnis zu erzielen. Die Isotherme s tellt das Minimum des .Kraftbedarfes dar, doch ist au s Fig. 1 deutlich zu ersehen, daß die A nnäherung an die Isotherme für jede Stufe umso geringer wird, je mehr Stufen m an einschaltet. Bei niedern Drucken is t diese Ersparnis geringer, mit steigendem Luftdruck vergrößert sie sich. Auch dies is t deutlich aus dem gekrüm m ten Verlauf der Kurven für die adiabatischen Kompressionsarbeiten zu ersehen.

Die an einem Kompressorzylinder indizierte Arbeit entspricht aber m it A usnahm e der eigentlichen Kom­

pression im Zylinderinnern nicht der theoretischen Arbeit, Das Ström en der L uft durch die Steuerorgane erfordert vielmehr eine 'gew isse M ehrarbeit, die sich

im Diagram m durch Erheben der Kompressionslinie über die Endspannung bem erkbar macht. Bei Kom­

pressoren m it freigängigen V entilen kom m t noch eine gleiche Mehrarbeit beim A nsaugen der L uft hinzu.

W endet m an einstufige Kompression an. so h a t man diese M ehrarbeit einmal, bei zwei Stufen tr i t t sie zwei­

m al auf, bei drei Stufen dreimal usw. Sie wird also größer, je größer die Anzahl der S tufen ist. und die wirkliche K raftersparnis w ird von Stufe zu S tufe geringer sein als die theoretische. D a nun die M ehrarbeit allein dadurch hervorgerufen wird, daß die L u ft durch "'die Steuerorgane strömen muß, und w eil sie ferner im Dia­

gram m in der Drucklinie zu erkennen ist. so können die Drucklinien als Maßstab für sie gelten. K en n t man also die W iderstände an einem Kompressor, so kann m an bestim m en, wie groß diese bei verm ehrter Stufen­

zahl sein werden, indem m an sie proportional der

Summe der Drucklinien setzt.

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9. November 1907 G l ü c k a u f 1503

■¿. \\ irkliclic Kompressionsarbeiten lur ] cum/mm.

W iderstan de bei einstufiger Kompression erm ittelt, zu den theoretischen W e rten addiert und eingezeichnet worden. Es ergibt sich ein ähnliches Bild. Bei ge­

ringerin Luftdruck wird die Ersparnis durch die W kler-

* Glückauf 1904 S. 1428 ff.

stände vollständig aufgezehrt, erst bei hohem Drücken ist eine K raftersparnis zu erzielen. Von ca. 1.9 a t Luftdruck au fw ärts w ird die Arbeit im Luftzylinder geringer. Trotzdem wird kein F achm ann z. B. für 2,5 a t Luftdruck einen zweistufigen Kompressor auf- steilen. Man weiß eben, daß die K raftersparnis bei

2*

An zweistufigen Kompressören sind häufig genaue Untersuchungen vorgenommen worden. Gute Kom­

pressoren arbeiten bei 6 a t Enddruck m it einem W ir­

kungsgrad von 95 pOt. Z. B. h a t ein Kompressor der M aschinenbau-A ktien-G esellschaft Pokorny & W itte ­ kind auf der Zeche Neuessen 1 zum Komprimieren von

1 cbm/min auf 6.13 a t 5,28 PS gebraucht, auf 6 a t

"’•(,U = 5 22 PS.

5,06

stän de betragen also * - 100 R echnet man für moderne Kompressoren

umgerechnet also 5,28 • Die Wider*

= 4,4 pOt.

Mittel bei im

im zweistufigen D iagram m :

6 at 5 pCt. W iderstände, so ergibt sich die Arbeit für W iderstände zu 0,25 PS. Für. andere Drücke ist die W iderstan darb eit proportional der Länge der Drucklinien im Diagramm, die zeichnerisch oder rechnerisch zu ermitteln ist. Die so gefundenen W erte, sind in Fig. 2 zu den theoretischen W erten addiert und die Linie der wirklichen Luftarbeiten bei zweistufiger Kom­

pression eingezeichnet worden. Bei dreistufiger Kom­

pression muß die Luft dreimal durch gehen, die W iderstände sind also Drucklinien im Diagram m größer.

Bei 6 at beträgt ihre Länge

die Steuerorgane proportional den

v ; ,

0,5 -1- 0.19 == 0,69 im dreistufigen D iag ram m :

also 0.25

0,63 + 0,33 + 0.17 1.13.

Die W iderstandarbeit b eträ g t

0.41 PS. ln gleicher W eise sind die M ehrarbeiten für die w e ite m Drucke erm ittelt u n d in Fig. 2 zu den theoretischen W erten addiert worden. Von 4,5 a t

Luftdruck au fw ä rts ist der wirkliche K raftbedarf bei dreistufiger Kompression noch geringer als bei zw ei­

stufiger, bei geringerm Luftdruck h ab en aber die ver­

größerten W iderstände die theoretische Ersparnis schon

vollständig aufgezehrt, ln gleicher W eise sind die

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