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Der Schlüssel zum Weltgeschehen : Monatsschrift für reine und angewandte Welteiskunde, Jg.5. 1929, H. 8.

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Academic year: 2022

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Sclsl III-ZEI- ZUM

WELTSEFCHEHEN

Monat-hoffefürNatur und Kultur in ihrer kosmischen Verbundenheik

1929 5.Jahrgang Heft 8

ZEITSPIIEGEL Es istinSchlüsselheftenvor Jahren einmal dieRedegewesenvom »Kosmos«, jenem weit-verbreiteten Organ, daßTau- sendenund Abertausenden Gelegenheit gibt,derNatur und ihrenWundern merk- lichnahe zu kommen. Mit Recht berühmt und anerkannt worden sind jeneKos- mosbändchen,deren mehrere wir,neben- beierwähnt, selbst verfaßtenundindie Landeschickten. Daßder,,Schliissel«mit diesem»Kosmos«sichdamals befassen mußte,hatte seinen gutenGrund. Denn was er überdieWelteislehreverbreitete, klangbitter böse, vernichtendund fiir viele vielleichtkränkendsogar-

Wir sagten uns damals, daßder

»Kosmos« uns viel zu liebgeworden sei,um ihm zürnend begegnenzusollen Erist ja noch heute unser Freund, weil er eine Mission erfüllt,die einzigattig in der Zeitge- schichte steht. Wir sagtenuns aber gleichwohldamals schon, daß auchder

»Kosmos«,dernun eben malzuHun- derttausenden predigt, dereinstumlernen oder besser gesagt, seinen Lesern nicht mehr vorenthaltenwird,was umwälzend Schlegelv.(s s)

im RahmenderUaturgeschichtssorschung sich aufbereitet. EinigeJahre sinddar- über hinweggegangen;wir haben Recht behalten—- der »Kosmos« beginnt sich zumausern. Beileibe nicht, daßer die Welteislehre, wenigstensals gleichberech- tigteTheorie, seinen Lesernunterbreitete.

Das wird nochabermals einige Jahre dauern. Aber erhatanPerspektivenein- gehakt,dieamselbenStrangeziehen,die schlechterdings auchdieWelteislehrebe- rühren. Das populärste Echo sachlicher Forschung, das immer am bestenver- stand, dem Laien mundgerechte Speise vorzusetzem—- Wilhelm Bölsche hat ein Kosmosbändchenunter dem Titel

»Drachen«, mitdemUntertitel »Sage und Naturwissenschaft«,herausgebracht.

Mit einiger Spannungschon habenwir geradedieses Bändchenzur Handge- nommen undineiner behaglichenAbend- stunde gelesen. Und mußten erfahren, daß dieserderFachforschungnieanstößig begegnende Verfasser, getreulicher Inter- pret der gangbaren Forschung eines nahezu halbenJahrhunderts-, in alten Tagennochsoetwas wieeineErleuch-

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Zeitspiegel

tungerfährt,zum mindestenaber das peinliche Gefühl nicht mehrunterdrücken kann,daß wohl manchesindiesem halb- jahrhundertjährigenErkennen nichtganz stimmt.

Als Betrachter eines Vorweltfilmes drängt sichBölscheein»leisesBedauern«

auf, »daßnicht doch auchdasanderewahr seinsollte:der kolossale Brontosaurus etwa aus seinen Sümpfen aufderGrenze

von Jura und kreide sich wirklich noch begegnendmit —- demMenschen«Dies derfragendeAuftakt,demzunächsteine kleine orientierende Uebersichtüber die Saurierfunde folgt. Vor diesemBilde möchteder Verfasser dann weiterhin fragen,wie und warum nun eigentlich das Schicksal dieserSaurier dort am Ende derkreide besiegeltwar. »Was diesen Abgang geradeder Hauptspieler bewirkt haben könnte, darüber besteht noch ungeschlichteter Gelehrtenzwist.«

Man sprichteinstweilen vom ssgroßen Sterben«. Doch»rechtbesehen:einen wahrhafttriftigenGrund hatman noch niezuentdecken gewußt«. Bedauerlich schon, daß Bölschebeialler Aufzählung der Ansichten hierüberüber diediesbe- züglichen Erörterungen Hörbigers und deren ausführlichere Behandlungin unserem Buche »Planetentod und Lebenswende« sozusagen hinweg- geglittenist.So,wieseineFragestellung sichgestaltet,brauchte Bölscheum eine Antwort wirklich nicht mehr soganzver-

legen zu sein. Doch sehenwir etwas weiter.

Fast möchteman sagen, daßderVer- fasser zum gelehrigenSchülerEdgar Dacquås wird. Jn Hinblick auf den DrachenspnkderUrzeitwürdenwirkliche Begebenheitensymbolisiertuns Gegen- wärtigen nahe sein. Soetwa dieman- nigfachenBilder und Geschichtenvon Drachentötern.»Bild will sichan Bild 226

reihen,wenn man mit diesemGedanken durchdieVölkergeht,undschließlichwill eserscheinen,alsseiderNiederschlagdes Größtendarin, dasdieMenschenseele,die sich ihrer selbst bewußtwurde und ihrer eigenenWandlungen, überhaupt gedacht.«

Wieist dieMenschheit überhaupt aufdas Drachenbildgekommen? So fragtder Verfasser, um die weitere Frage zu stellen: »Auch solche symbolischen Gestal- tungen sind jameistens nicht ohne irgend- einen besonderen Bezug.UmdasGrößte ihrerinne re nErfahrung auszudrücken

hat nichtdieMenschheit auch hierein schreckhaft dämonischesBild ihreraus-je-

ren Erfahrungbenutzt,das sich ihrir- gendwoundirgendwie,einmal oderöfter, aber jedenfallsüberaus nachhaltig auf- gedrängt...?« Wer aber gabdieses Bild ab,wer standhierModell-Z Sehr sinnigführt BölschealleMöglichkeiten

aus Sage,KultundWirklichkeitvor, die rechtfertigen könnten,was geradeeines KünstlersPhantasiefür Drachenbildnisse immer wieder beflügelte. Es gibtkein befriedigendes Auslangenhierfür, schließ- lichwäreauch»die Fragenichtwieder abgerissen,ob derMensch nicht doch noch irgendwie mit diesenVorweltsdrachen zusammengetwffen seinund ihr tatsäch- lichesBild inseinemDrachentraumbe- wahrthabenkönnte«. Bezeichnendge- nugwirdvermerkt,daßdieengere Fach- forschungaus Bedenken imgeologischen Abspiel heraus (bei Berücksichtigungins- besondere auch zeitlicher Faktoren), nicht irgendwieMenschundSaurier zufammen- bringenkann. Bölsche sprichtvon der

»hergebrachten Antwort derFach- wissenschaft«,die scheintihm aber nicht mehrzugenügen.

DieSaurier lassen sich schwer aufden Menfchen bringen: »istesdennganzun- möglich,denMenschen ungestraft noch aufdieSaurier zubringen? Daßer

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Zeitspiegel

doch noch irgendwiezu ihrer echten Zeitdabei gewesenwäre?« Nichtetwa in Gestalt eines Beuteltieres, sondern eben doch schonals »Mensch«!Nur sowürde ebendies Drachenerlebnis sich bisheuteerinnernd bewahrthaben!Mit Darwin undseinen Gewährsleuten istda kein Auslangen mehr. Der Mensch mußtezummindesten schoninrechtalten CrdentagenimmereinbevorzugtesHirn- tier gewesen sein. Dieser »fchwindelig wildeGedanke«führtdenVerfasser schließ- lichzuDacquä selbst.Underwirddessen Jnterpret mit der Miene eines mit GlacåhandschuhenWertenden. Immerhin einanerkennenswerter Schritt. Eswird nur wieder vergessenzusagen, daßge- rade indiesen Dingen Prof.Dacquödie Priorität Hörbigers ehrlichgenug betont hat. Bölsche scheintdasnichtzuwissen»

hat er aber DacquåsWerke wirklich einigermaßengenau gelesen,müßiecr von selbst aufdiese Tatsache gestoßen sein. Aber anzuvielEiskannman sich schließlichebensodieFingerverbrennen, alsan zuvielWärme. Folglich schweigt man und betrachtetdengroßen Meister

von Mauer beiWienals nicht vorhanden.

Dacquäwird mit Recht als »geistvoller Fachpaläontologe« umschrieben,aber daß dieneue Perspektiveder Fachpaläontos logie schon1913 inder»Glazialkosmo- gonie« zulesen steht,wirdabermals ver- gessenzusagen.

DerRaum verbietet uns jaleider eine Parallele an Handvon Ausziigender

»Glazialkosmogonie« mit Bölsches

»Drachen«zuziehen. Hierzutagetre- tende Uebereinstimmungen sind verblüf- fend. Soverblüffend, daßman sichnur wundern muß, daßman sechzehn Jahre späterdieDinge so auszumalen versteht, als liegendieAnsätze hierzuetwa drei bisvier Jahre erst zurück!Wirkönnen uns hier auf diesen kurzen Hinweisbe- USH

scheiden.Denn auchdiehierzur Dis- kussionstehendeProblemfumme findet eine ausführliche Behandlung in unse-

rem Werke»Schöpfung des Men-

s chen«,Revolution um CharlesDar- winundseinErbe, das imSeptemberin R.Voigtländers Verlag erscheint. Es gibteinenOuerschnittüberdasForschen

ums MenschenrätselseitDarwins Tagen und darüber hinaus, wurde verfaßt aufGrund eines fast zwanzigjährigen Verfolgesdesfachwissenschaftlichen For- schensum die immer noch strittig ge- bliebene »Fragealler Fragen«. Bölsche beschließt seine Ausführungen sehrbe- zeichnendmitfolgendenWorten:»Schließ- lichwäreesaber schoneinGewinn die- seranspruchslofen Betrachtung,wenn sie

nur aufdieses ewige Jneinanderspielen

von scheinbar freier Menschenphan- tasieund gesetzlichen Uaturgestaltenein- malwiedernachhaltig hingewiesen hätte«.

DerWertdieses Satzes gipfelt wohlver- standenindemvon uns gesperrtenWorte

»fcheinbar«.Damit gibtderVerfasser unverhohlen zu, daßfreie Menschen- phantasieebenauch ihre Grenzen hat, daß Hörbigerdiehinterderphantasie sichver-

bergende Wirklichkeiterstmalsdurchschaut und in gesetzmäßigzuerfassendeBin- dungendesUaturgeschehens gekleidet hat.

Bölsche sagtdasja nicht,es müßten schon zahllose seinerWerke im gleichen Atemzugeals inwendig antiquarischbe- zeichnetwerden. Man begegnetstatt dessen vorteilhafter demZeitgeist der Kompromisseund verabschiedet sich fol- gendermaßenvon dem wissenshungrigen Leser: »Ichdenkemir,ichhabevor dem LesermeinMaterial ausgebreitet mag ernun wählenoderauchjenachseinem Bedarf bloßheiter darinspazieren gehen«.

Das klingt gewißnett,reizend, jazu- vorkommend sogar. Dem Laien steht aber das Wahlvermögen fern. Wird et

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Die Bedeutung rief Weit-einzelne imKulturbilci rief Gegenwart

dazu verführt,wirder an derWissen- schaft selbstirre. Mögeer inRomanen allenthalben heiter spazierengehen,im Rahmen naturforschlicher Aufklärung

liegtihmdasfern, selbstwenn es mal stattallerHeiterkeit gehörighageln sollte.

Bm.

DR. RICHARD BIE EDIE BEDEUTUNG DER WELT-

EllsLElHIRE IIM KULTURBKLD DER GEGENWARTH

Hans Wolfgang Behm, deruns die kurzeund treffliche Einleitung in die Welteislehre (»WelteisundWeltentwickes lung«) geschriebenundder inseinem grö- ßerenWerk ,,Planetentod und Lebens- wende« dieVerwirrung indenheutigen Uaturwissenschaften durchdenSchlüssel HannsHörbigers gelichtet hat, läßtim Verlagvon R.Voigtländer, Leip- zig, eineneue kleine Schriftüber die Welteislehreerscheinen;betitelt »Welt·

eislehre, ihre BedeutungimKultur- bildderGegenwart«.Hier gehtesihmum diekulturelle Seite diesesnaturwissen- schaftlichen Vorganges, der umstritten, aber epochal ist. Wir wissen,was wir an der Welteislehre schätzen,dasge- schlossene Weltbild,dasaus künstlerischer Anschauung und intuitiver Gewißheit fließt.Behm schildertanfangs denIrr- weg der bisherigen Naturwissenschaft.

dieihre »Gesetze«von Zeit zu Zeit immer berichtigen mußte,weilihrenBe- hauptungenderletzteAnschauungsgrund, dieletzte organische Eindringlichkeit,vor sk)Wirentnehmen diesenArtikel der,,Dt.

Ztg.«, Berlin,vom 4.Juni1929,daernicht nuraus derFeder eines gegenwärtigviel besprochenenAutors stammt, sondernüber- zeugenderkennen läßt,was dereigentlich tiefereSinn desSchriftchens,,Welteislehre«

ist. Möchtenunsunsere Leser weiterhin gerade inderVerbreitungdieser Schrift unterstützen, dennesgeht ja nichtum dieSchriftansich, sondernum mutigesGeltendmachendesnoch vielzuweniggekanntenWerkes Hanns Hör- bigers. Anm.d.Schristleitung.

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allem aberdieehrfiirchtige Beugungvor denErscheinungenderNatur fehlte.Die Uaturwissenschaften waren inihrenBe- griffen erstarrt, sie richtetensichexpe- rimentierender Weiseauf das Aeußcre,

ohnedie inneren Zusammenhängeund

schließlichdieMetaphysikinRechnungzu ziehen. Unsere Zeit istaber soweit, daß siedieNaturwissenschafteninengsten metaphgsischen Zusammenhangmit den Geisteswissenschaften setzt. Die Be- mühungenum eingeschlossenesWeltbild und um eine beseelte Wirklich- keit sindüberall spürbar. Auchdie Erde, bisherdas Einbildungsfeld des menschlichen Aberwitzes,tritt wieder in ihrenbescheidenenRang zurück,in ihre Beziehungzum Weltall.

Behm glaubtnun, daßin alldiesem

neuem Drange nacheinem organischen

Weltbilde Hörbigers Lehredereinzigege- wisseund zündende Schlüssel ist. Er weißmit einer klaren und packenden UeberschaualleBeziehungen, die auf Hörbiger hinführenkönnen, auszuwerten.

Erbetont diegroße AnlagedesHörbiger- schen Systems,dasdenWandel derErde und denAufgang der Menschheitin einen imposantenSchicksalslauf einglie- dert,erbetont vor allem dieunerschöpf- liche, kreisendeund gebärende,flutende Kraftdeskosmos,dieschöpferischeZeu- gungundrhythmische Notwendigkeitdes Allgeschehens.Er nennt diesesWeltbild richtig in einem Atem mit Nietzsche,

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Gemeinverstaneiliobe Einjübrung diesWelteissMekeoyologie

Klagesund der Romantik. Er betont vor allem das VolkstiimlicheundVolks- geistige dieser Anschauung,dienichtnur die mathematische Spekulation irgend welcher naturwissenschaftlicher Gesetzgeber ist, sondern ihre große Beweiskraft —--her- leitet von denSagen und MYthender Völker,diedurchdasSchicksal kosmischer Einwirkungberührtwurden. Darum ist Hörbigers Lehre nichtnur einSchlüssel der Erkenntnis,sondern aucheinSchlüssel desErlebens. Hörbigerberührt nichtnur denVerstand, sondern bestimmtinwei- testemMaßedenCharakterdesMenschen.

Gerade das istes,wonachwir hungern.

DieSchriftvon HansWolfgang Behm liest sich glänzendund feurig. Das wissenschaftlicheGut der Welteislehre wirdbekanntlich umstritten, javerspottet undverhöhnt.Darum kommt diese Schrift

von HansWolfgangBehmzurrichtigen

HELMIUT MOSANIDR E

Zeit,weil es heuteeinfachnicht mehr möglich ist,über Rechtoder Unrecht, Wahrheit oder Unwahrheit verein- zel te r wissenschaftlicherAbteilungen zuentscheiden.Man mußallesimGe- samtzusammenhange sehen. Der orga- nische AufbauderNatur mußdashöchste Vorbild fürdenorganischen Aufbauder Natur« und Geisteswissenschaften sein.

Undgerade dieses Organische spricht so unvergleichlichfürHörbiger. Wer die Zeit richtig abzuschätzenweiß,d.h.wer denrichtigen Abstandvom Alltag und von denGernegroßendesZeitgeistes hat, wirdempfinden, daß für künftige deutsche Geschlechter Großes und Bedeutendes nichtvon derPolitik,von derLiteratur,

vom Theater,von derStraße,vom Par- lament kommt,sondernvon dieserGenie- Lehredes stillenund zurückgezogenen HannsHörbiger.

GEMEUNVERSTÄNDLKCHE

EINFUHRUNG IINDIUB WELTEIIS-METEOROLOGUE «)

Einleitung.

Diedurchausungewohnten und son- derbaren WettervorgängederletztenJahre haben mehrdenn jedas Interessewei- tester Kreise fürdieWetterkunde wach- gerufen.Estritthinzu, daß auch gewisse ZweigederFachwissenschaft dieMe- teorologie selbst steht heutezum erheb- lichenTeilnoch abseits unserenAn- sichtenüber die Wetterentstehung eine neue Basis gegeben haben, insofernman

si-)Dauernd beiuns einlaufende Anfragen lassen erkennen, daß selbst elementarsteGrund- lagenderWelteislehrebeivielen noch nicht genügendverstanden sind.AusdiesemGrunde habenwirunserenlangjährigenMitarbeiter gebeten,diehierbestehendeLückeauszufüllen.

Anm. derSchriftleitung.

inneuerer ZeitAnzeicheneiner nichtun-

erheblichen kosmischen Beeinflussungir- discherVorgängefestgestellt hat.

Nochbisvor kurzer Zeit galt die Ansicht, daß unserWetter auchnur zum geringstenTeildurch kosmische Einflüsse bedingt fei,als derart absurd, daßdie Fachkreisenur mit einem bedauernden Lächeln über derartigeBehauptungen hinweggingen. Und dennoch ist unser Wetter nichtzueinem nur kleinen Teil, sondern wohl zum allergrößtenTeil durch kosmische Einflüssebedingt. Diese Lehre,zuderHanns Hörbigervor einigen Jahrzehnten denGrundstein legte,gibt

uns ingroßen Zügeneinen recht beacht- lichenEinblick indas Wesenzumalso eigenartigerWettererscheinungen,wiewir

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Gemeinverskäncilickce Einführung indie Welieis-Meteorologies

sieindenletztenJahrenerlebten und in abklingendemMaßein den folgenden Jahrenerlebenwerden.

Indieser Zeitschriftwurde indenbis- herigen Heften geradedasmeteorologische Problem eben wegen seinerbesonderen Aktualität ausführlich behandelt. Daes

jedochvielenderLeser bislangnichtmög- lichwar, sichindiebeiden grundlegen- denWerke der Welteislehre, Hörbiger- Fauths »Glazialkosmogonie«undVoigts

»Eis, einWeltenbaustoff«,derart zuver- tiefen, daß ihnendie Grundlagen der WetterbildungimSinne derWelteislehre völlig geläufig wurden, sehenwir uns veranlaßt,indiesemund denfolgenden Hefteneinen kurzen AbrißderMeteoros logieimSinne der Welteislehreinge- meinverständlicher Darstellungsweisezu bringen. EssollindenfolgendenAus- führungenan Handeines ausführlichen Bildermaterials derVersuch gemachtwer- den,demaufmerksamen Lesereinen der- artigenEinblickindiekosmischenGrund- lagenunseres Wetters zu verschaffen, daßer mit Leichtigkeitallen folgenden Sonderarbeiten über dieWEL-Meteoro- logiezufolgenvermag. Trotzdem sei aber von vornhereindas Studium der obengenannten Werkeempfohlen. Hier

angezogene Vermerke auf

diese Werke hin werden ledig- lich im Interesse des ein-

geweihten Lesers gegeben

und sollen das Interesse des eigentlichen Laien nicht stö- rend behindern. NachderLektüre dieser Aufsatzreihewerden siedemWei- terfragendenvon Nutzen sein.

Indenvergangenen Iahren wurde es

gewissermaßenzur Mode,füralle ab- sonderlichen Wettererscheinungen das Sonnenfleckenmaximnm ausschließlichver-

antwortlichzumachen.DenGrund hier- zubildete dasgleichlaufende Schwanken 230

beider Sonnenfleckenhäufigkeitund den Wettererscheinungenim Großen. Man versuchtees mit Erklärungen,daßdie Sonne Elektronen inverschiedenenMen- genverhältnissen aussende,diedann un-

serenirdischen Wetterverlaufindenbe- obachtetenFormen beeinflussensollten.

Leider hat diese TheorieaberdenMan- gel, daß sie sichwieder mit einer Reihe anderer Erscheinungen nicht befriedigend inEinklang bringenläßt.Daß allerdings dieSonne ihre Handinauffälliger Weise imSpielehat, stehtinzwischeneinwand- freifest. Wie wir jedoch später noch sehenwerden,istes die Sonne nicht allein,von derwir Einflüsse aufunsere Witterungerwarten dürfen.

Wichtiger nochals die Koinzidenz zwischenWetter und Sonnentätigkeiter-

scheintuns die Tatsache, daßunser irdischer Wasserkreislaufbeiweitem nicht ausreicht, unseren Wasserhaushalt zu decken. Esliegt durchaus fern,denviel- genannten irdischenWasserkreislauf zu leugnen. Aberdieihmbeigemesseneüber- ragendeBedeutung bestehtinkeinerWeise zu Recht. (Vgl. »Glazialkosmogonie«

S.28—Z4, 181—258 und737.)Eshat sich nämlich herausgestellt, daßwir für unseren Wasserhaushalt nochweitere Deckungsfaktoren suchenmüssen,deren Ursachenaber weder inderAtmosphäre nochim Erdball selbstzu findensind.

Esmuß sich hier alsoum Einflüsseaus dem Kosmos handeln. Zunächst seien einigeGrundlagenerörtert. Indenfol- gendenArbeiten solldann nach diesem Schema jeder einzelne Punktinerweiter- terForm behandeltwerden.

ImSinne der WEL müssenwirneben demirdischen Wasserkreislauf,überdessen Bedeutungsoeben schon gesprochenwurde, noch zwei weitere Ursachenkosmischer Wasserbeschickung annehmen. Einmal handeltes sichum dasEindringenvon

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cemeinveystamitiobe Einführung inriie Welteis-Meteorologie

GrobeiskörpernverschiedenenAusmaßes, dieaus derfrei sichtbarenMilchstraße stammen,indieAtmosphäre.DieFolgen dieser Erscheinung sind Hagelunwetter, Wirbelstürme, SandstürmeinderWüste und Gewitterstiirme. Zumandern tritt eineVersorgung derobersten Atmosphä- renschichtender Erde mit wechselnden Mengenvon feinstem Eisstaubein,dessen Ursprung wir in der Sonne suchen müssen.Die Folgen dieses Vorganges sindplötzlicheEintrübung, Tiefbildungen, Dauerregen, Frontgewitter, Schneefall.

Bei beiden Gruppenvon Wettererschei- nungen lassen sich ständig gewisse perio- dische Vorgänge feststellen,deren Erklä- rung aus irdischen Ursachennichtge- lingt. Aus derBeobachtung hat sicher- wiesen, daßwir es einerseits mit ver- hältnismäßigkurzen Perioden, ähnlich Ebbe undFlut,andererseitsmit Perio- den von langer Dauer zutun haben.

Außerdem gibt es noch Vorgänge,die scheinbar völlig gesetzlos verlaufen.Aus diesen Feststellungen läßtsich für unsere weiteren Betrachtungen folgendeGliede- rung aufstellen:

Gründe undWesendeszwiefachenkos- mischen Wasserzuflusses.

DieUrsachenderkurzperiodischenVor- gänge.

Das Wesender langperiodischenEr- scheinungen.

DieGrundlagenderscheinbar gesetzlos sichabwickelnden Vorgänge.

DamithättenwirdasProgramm, nach demimweiteren vorgegangen werden soll und an Hand dessen auchderpraktische Ablauf unseresWetters in Form von Beispielenerläutert werden soll.(Vgl.

dieTafel!) I.

AufdieEisnatur derMilchstraßehier näher einzugehen ist nichtderZweckdie-

serAusführungen. (,,Glazialkosmogonie«

Seiten 77—86, 108—118, 540—557 und 574.)

Abb. 1stelltin starkschematisierter FormdieSonne mitdemRing der frei- sichtbaren Eismilchstraßedar. Dasganze SystembewegtsichinRichtungdesgro- ßen Pfeiles nachlinks weiter durchden Weltraum. Beidiesem Vorwärtsschreiten bleiben andauernd einzelne Eiskörperaus derMilchstraße,dieimGegensatzzuden Planeten keineUmlaufbewegungum die Sonne mehr ausführen,gegen dieBewe- gungsrichtung zurück.Esbildet sich so gewissermaßeneineSchleppeaus, dieim vorderen Viertel der Milchstraße (links inderAbb.) gegen dieSonne zurück- hängt. Diese Schleppe istinderAbbil- dung derUebersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Dafür sindaber dieBahnen

von vier derartigenZurückbleibernver-

schiedener Größe eingezeichnet.DieseRe- lativbahnenzurSonne zeigen, daßsolche Zurückbleiber langsamin das Schwere- gebietderSonne eindringen müssen.Die SchwerekugelderSonne istmit ihrem Aequatorgestrichelt(GrenzederSonnen- schwere) dargestellt. JenachderGröße deseinzelnen körpers unterliegterfrüher oderspäterderAnziehungunddurchläuft demnach entsprechendverschieden ge- krümmteBahnen,dieaberalleim Mittel- punktderSonne enden. So stellendie Bahnen a- und a2die Fallinien von zweiGroßkörpern dar,dieaus demvor- deren Quadranten derMilchstraßestam-

men. as und dagegen sind Bahnen eines körpers mittlerer und kleiner Größe.

Auf diesenund ähnlichen Fallbahnen strebender Sonne aus dem vorderen Qua- dranten der fast unerschöpflichenMilch- straßedauernd ganze Ströme von Eis- körpern verschiedenster Größenzu und bilden soin größererSonnennäheein 231

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Gemeinverstckntilickie Einjüärung indie Welteis—Me-teosologie

kegelartiges Gebilde, dessen Spitzeim Mittelpunktder Sonne liegt. Abb. 2 soll dieses sonnennaheEndedesGebildes, das wir mit Hauptgrobeistrichter oder kurzHaupttrichter bezeichnenwol- len,versinnbildlichen. DieFallbahn ax derAbb. 1entspricht hierderganzlinks gezeichneten Fallbahn ai, d.h. eines Großkörpers.a-unda-entsprechen Bah- nen, dienäherderBildmitte liegen,und dergezeichneten Bahnenas-ganz rechts inAbbildung2.DieSumme aller Bah-

nen bildet dann das dargestelltekegel- förmigeGebilde, dasim Innern einen fast völlig eisfreienHohlraumaufweist.

(Eisfreier Jnnenraum.) DieinAbb. 2dargestellte Größensor·

tierung derEislinge ist folgendermaßen zuerklären: Jm LaufederEntwicklung unseres Sonnensyzstems istdieSonne aus demMittelpunkt derMilchstraßeetwas inRichtung ihrerBahnnachvorn ge- eilt,so daßdieGrenzenihrerSchwere- kugelgegen den vorderen Quadranten derMilchstraße näher heranreichen als gegen dieseitlichenQuadranten. Das Ergebnis dieses Vorganges war ein in längstvergangenen Zeitenerfolgtes star- kesAusfischenderkleinen und kleinsten Zurückbleiberaus dem vorderen Qua- dranten,so daß dieser heute schonziem- lichleervondiesen Größen ist. Heuteer-

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hältdieSonne aus diesemGebiet der Milchstraße fastnur noch großeund größte,aberverhältnismäßig selteneEis- linge.BezüglichderseitlichenQuadran- ten liegendieDingeaber so,daßdie Sonne hier diesesGebiet infolge ihres größeren Abstandesnoch langenicht so beeinflussenkonnte, daß sie auch diese Zoneder mittleren und kleinen körper schonganzberauben konnte. Das Ergeb- nis dieser LagederSonne zur Milch- straßeäußertsichnun darin, daßwir im vorderen Quadranten desHaupttrichters derAbb. 2dieAnsammlungderBahn- wegedergrößtenund großenEislinge findenund nach rechtshinabnehmend bis zumhinterenQuadranten diemitt- lerenbis kleinen körperfallbahnem Diese klare Sortierung der Eislinge findet später ihre Bestätigungindenhervorge- rufenenWirkungen ausderSonne.

Damit wäre in großen Zügendie Hauptgrundlage aller weiteren zu be- sprechendenErscheinungen dargelegt. Jm wirklichenAblaufdes Geschehensstellen sichaber eineReihevon Unregelmäßig- keitenimskizziertenJdealablaufdesEis- zustromeszur Sonne heraus. DerEr- gründung dieser Ursachen solldernächste Abschnitt unserer Betrachtungen gewid- metsein« (ckortsetzung folgt.)

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Desgleichen werden letztgenannte eine kleinere Begleitschar solcher Meteoriten noch mitschleppen, die sie aber schließlich bei gewissen Auslösungsfakto- ren, wie Perihelieii (oder

Die Frage: »Wenn die Sonnenflecken die tiefer versteckteUrsache der jetzigen Februarkälte sein sollen, warum war dann nicht schon der Februar des Flecken- Maximaljahres 1928 der

mehrt werden kann. Zeichnet man nun diese Sagen nach ihrer Herkunft in eine Weltkarte ein, so erkennt man auf den ersten Blick, daß an der Universalis tät der Sintflutsagen über-

Wenn wir uns jedoch vergegenwärtigen,daß wir auch während des ganzen Tertiärs in einer großen und gewaltigen Katastrophen- zeit stehen, wo gleichzeitig alle Fak- toren der

»das Phantaftische immer mehr lockt als die nüchterne Deutung«. Wir möchten jedenfalls, angesichts der uns bekannten widerstrebenden Lehrmeinungen über die Natur des Nordlichts

keitsunterschiede im Weiß: Alles Weiß des höheren Reliefs und der hellen Streifen in den Maren kommt nicht vom kompakten Eis sondern vom »pu·-l- verisierten« Eise, d. vom daselbst

Natürlich werden diese feinen Sonnen- stäubchen am Ware-Eis kaum jemals tiefer einsinken können als etwa 1 bis me und oft auch nur Bruchteile eines Millimeters. Wenn aber dasselbe

abhängt, und als solche stehen kos- mische Kräfte mindestens im stärksten Verdacht, mitzuwirken. Diese Möglich- keit wird von niemand geleugnet. Was wir bisher im Wetter studieren,