Sckl LUFFEL ZUM
WELTSEICHEHEN
MonatsheftefürNatur und Kultur inihrer kosmischen Verbundenheif
1929 5.Jahrgang Heft6
ZEUTSIPIIEGEL
Helmut Mosaners Experimentalsorfchung im Dienste der welteislehre
ZugleicheinMahnwort an unsere LeierzurSicherstellungder begonnenen versuche) ZurRlarstellung dessen,um was es
sich handelt, seien unsere Leser zunächst an dieAusführungeninHeftZ,Seite 95deslaufenden Schlüsseljahrgangeser- innert; mitweiteren Hinweisen aufden Jahrgang1928,Seite 235, unddenlau- fendenJahrgang. Seite 10.Diebisjetzt durchgeführtenVorbereitungsarbeiten hat Jng. Mosaner einesteils diesbezüg- lichen lfachleutendesVereins fiirkosmo- technische Forschung, andernteils dem Herausgeberdes»Schliissels« aufgezeigt.
Mit demErfolg,daß seinePläneunge- teilten Beifall fanden und dieSchrift- Ieitung veranlassen, folgende Ausführun- gen der ernsthaftestenErwägung jedes einzelnenLesersanheimzustell«en.
Entsprechend den uns von Mosaner gegebenenJnformationen haben lang- lfshtigeUntersuchungeninallen Kultur-
IHMdeMgezeigty daß zwischendemjewei- IIgen Zustand unserer Atmosphäreund denAusbreitungsvorgängenderelektri- Schküsielvz(11)
schen Schwingungen innigeund eigen- artige Zusammenhänge bestehen.Vor- weggenommen seien hier gleichdiewich- tigsten Namen derBeobachterwieAustin, Anders, Bäumler, Appleton, Esau, StoYe,Watt und Wattsonsowiedas Reichspostzentralamt.Ueber diewichtig- stenErgebnissedieserteilweisehochinter- essanten Arbeiten sollbeiGelegenheitzu- sammenfassend berichtetwerden. Beson- deres Jnteresse verdienen dabei auchdie
neueren und neuesten Beobachtungender
Kurzwellenamateure, dieman-
chesProblemineinvölligneues Licht rücken.
Fastalle bisherdaraus geschöpften Erkenntnisse zielen darauf hin,daßunter gewissenatmosphärischenZuständendie Ueberbriickung bestimmterEntfernungen gewährleistetistoderdaß sievölligoder teilweise ausgeschlossenwird. Was allen Beobachtungenfehlt, isteine klar um-
rissene meteorologische Ex-
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Welteisgecianleen inei« Tageszeit-Isc-
kenntnis.Erstauf Grund klarer An- schauungenüber das einheitlicheWesen unsererWettervorgängeistes möglich.
die Beobachtung derAusbreitungsvor- gängederelektrischen Schwingungender- art zusystematisieremdaßsichaus ihr ungeahnteneue Schlüsseauf das Wesen unsererWettergestaltung sowie fürdie Wetterprognoseziehen lassen.
Diese Anschauung, die sich aufdie Kenntnis einer großen Zahl bisheriger fremderund eigenerBeobachtungenstützt, veranlaßtedenAutor,eine prak t is che
Methode zur Beobachtung der Erscheinungen auszuar-
beiten und die erforderliche
Apparatur zubauen. DieAuswertung der Beobachtungen erfolgt unter einge- hender Heranziehung desmeteorologischen Beobachtungsmaterials sowie astrothsi- kalischer Beobachtungen. Auf diese Weise ergibtsicheinvölligneues undklareres Bildüberdiegesamten Vorgängeinun- serer Atmosphäre,das uns über kurz oder langin dieLageversetzen wird, Prognoseninbindenderer Form,als dies bisher möglichwar, zustellen.Ueberdie ErgebnissederArbeiten wirdinZukunft
andieserStelle berichtetwerden. Hand in Hand mit diesen Untersuchungen laufeneine Reihe statistischer Forschun- gen, diedazudienen sollen,das seit
Jahren vorliegende Beobachtungsmate- rial, soweitdies noch möglich,auszu- werten.
Allein derBau derApparatur hat schon mehrere hundertMark verschlun- gen,diez. T.noch nicht gedecktsind.Der Konstrukteurist nichtinderLage, auch die weiter notwendig werdenden Geld- mittel von sichaus zubestreiten. Wir richten deshalb an jedenFördererder Welteislehre, derdazuinderLageist, diedringendeBitte um finanzielleBei- hilfe gleichwelcherHöhe.Allen Zuwen- dungenbitten wir,um Jrrtümer auszu- schließen.den Vermerk »Schliissetspende fiir Mosanerickorschung« beizufügen.
Ueber alle Eingänge, auch die kleinsten.
wird im »Schlüssel«alsbald quittiert.
SämtlicheEingänge werden ungekürzt Herrn Jng.Mosaner zugeleitet.DieBe- trägekönnen entweder an dieSchrift- leitung des»Schlüssels«direktoderdurch das PostscheckkontoBerlin 52859 (Ver- ein fiir kosmotechnische Forschung) ge- leitet werden.
Wir möchten hoffen, daß dieseAus- führungen auf fruchtbarenBoden fallen und mitdazu beitragen,eineGrundlage zuschaffen, ohnedieeineüberausprak- tische Auswertung der Welteislehre schwerstens gefährdet seinwürde. B.m.
DR.-11NG. H.C.HEINRICH VOIlGT I- XVIII-THIS-
GEDANKEN IN DER TAGESPRESSE
Beim LesenderZeitungenundUnter- haltungsblätter stößt man häufig auf Aeuszerungenvon Forschern und Fach- leuten, die wissenschaftlichenBlättern.
Gutachten oder Vorträgenentnommen, etwas selbstverständlich Erscheinendes ausdrücken,so daßderLeser sichbe- rechtigt glaubt, derartigeGedanken als 162
zum Gemeingut des heutigenWissens- schatzes gehörig ansehenzudürfen.Im HannoverschenKurier vom Sö.April d. J.findenwirz. B.einen kurzen Be- richtüberdieUntersuchungen.dieder bekannte Professor Dr. Königs- berger, Leiter desget-physikalischen Instituts derUniversität Freiburgi.Br»
Welteisgerianleen inrief Tages-»ewi-
inObergbeiPeinezur Erforschungdes Erduntergrundesin diesemCrdölgebiete Z-Z.anstellt. Es heißtindiesemBe- richt: »DieHerkunft des Erdöls in Oberg ist noch völlig unerforschtwie auchin denübrigennordhannoverschen Crdölgebieten.BeiObergtritt das Erd- öl hauptsächlichin flachgelagerten Scholleneines Sandsteins auf,derder mittleren Jurazeit angehört.Wie aber aus dengroßen Erträgnissen einzelner Bohrungen hervorgeht, kann es keinem Zweifelunterliegen, daß das Oel und Gas im Erduntergrunde
weite Wanderungen macht,
vielleichtaufSpalten,durchdiedieein«- zelnenSandsteinschollenimtiefenUnter- grund getrennt sind,und indenSand- steinschichtem hierallerdings sehrlang- sam..«Hieraus geht fürmichhervor, daßindiesem FalledieErzeugungsstelle des Oels weit von der Fundstelleent- fernt oder vieltiefer als dieseliegen kann.
Das lesen wir auchinHörbigers zfauths»Glazialkosmogonie«,nacheiner eingehenden Schilderung derEntstehungs- möglichkeitendesCrdöls,aufSeite 481:
»Hieraus ergibt sich alsovon selbsteine ausgedehnte zeitlicheund örtliche Sor- tierung dervorläufigenEndprodukteder primären Destillation.wobei auch noch dieVerschiedenheitderspezifischenGe- wichte eine besonderesortierendeRolle spielenmuß. Am weitesten ent- fernt vom Destillationsorte werden sichdie zuerst heraus- sortierten Dämpfe und Oele kondensieren bzw. ablagern, weil sie hierzudiekühlerenOrte auf- fUchMMüssen-Währenddieerdwachs- artigen Produktesichschoningrößerer Nähe desselben ansammeln, z.T.auch innerhalb des Muttergesteins bleiben dürfet-,da siesichmit wärmeren Erst- ON
lingslagern begnügenkönnen. Nachdem allediese StoffeleichteralsWassersind.
werden sie vornehmlich nach oben streben,solange, bis siedurcheine undurchdringliche Schicht aufgehalten werden und sichinnegativenMulden
nnd Becken (Antiklinalen) ansammeln
müssen.«
Diese Sätze scheint Professor Dr.
Hummel,Gießem übersehenzuhaben,
er erwähnt sie wenigstensbeiseinem Angriffauf Hörbigerin»Weltentwick- lungundWelteislehre« nicht,wo ermit Bezugaufdievon Hörbigerfürwahr- scheinlichangenommene Entstehungsmögi lichkeitdesErdöls nach EnglerundHöser auf Seite 179u. f. schreibt:
»Wirbrauchenalso fürdieCrdölbil-
dung keineKatastrophen anzunehmen,
sondernkommen mit denheutigenVor- gängen vollkommen aus. Wir können aberauchunmittelbar beweisen, daßdas ErdölnichtinderWeise gebildetwurde, wieHörbigerdies annimmt. Wenn es
nämlich auf derZusammenschwemmung und Zusammentreibung großerMassen
von höherenLebewesen(Wirbeltiere)in geschlossenenMeeresbecken beruhte, so müßtenwir indenölführendenAblage- rungen nichtnur das Oel,sondern auch dieknochendieserWirbeltiere ingroßen Massen vorfinden. Trotzdervielen Tausendenvon Bohrungen,dieman bis jetztindenölführenden Gesteinennieder- gebracht hat, istman aber nochnieauf größereAnhäufungenvon Wirbeltier- knochen indiesen Schichten gestoßen«.
Herr Professor Hummel Mag sich
— nichtvon Hörbiger—- sondernvon seinem KollegenDr.Königsberger darüber belehrenlassen, »daßdievielen Bohrungen ebenhöchstwahrscheinlichgar nichtdieEntstehungsstellem sonderndie Sammelbecken desOels und derGase angeschnitten haben, wobei es ganz
’«1JZ
Welteisgeaanleen i«ci» Tages-Presse
nebensächlich ist, ob das Erdöl aus
PlanktonundFaulschlamm nach Potoniä oderaus Kohle nachv. Weinbergoder aus Restcnvon Meerestieren entstanden ist,wieHörbigermitEngler undHöfer annimmt. Das Retortenhaus einer Gas- fabrikoderdiePumpstationeinesWasser- werkes liegenjainderRegelauch nicht im Gasometer oder imWasserreservoir selbst.
DenFreundenderWelteislehreistbe- kannt, daßHörbiger dieUrsacheder Erdbeben inunterirdischenWasserdampf- explosionenerblickt,diesichüberall ein- stellen können, wo Wasser durchErd- spalten bis zum Magma vordringen kann. Diesog. tektonischenBeben sind dieAuswirkung einer solchenStörung, diesich nichtinallen Fällenam Orte selbst durchAuswurf von Dampf und Lava bemerkbar zuwerden braucht.Sie pflanztsichindenverschiedensten Rich- mngen indemfestenTeil derErdkruste fortundläßt auf ihrem Wege Verschie- bungen und Einbruch schwacherStellen in der Erdkruste zustande kommen.
HörbigerlegtedieseGedanken bereits in den90er Jahrendes vergangenen Jahr- hunderts dem bekannten Naturforscher undAstronomenDr.WilhelmMeyer vor, dersieihm gegenüberals unwissen- schastlich ablehnte, sie dann aber in seineneigenen Arbeiten über Vulkaniss mus dochverwertete, (s.»Im Bannkreise derVulkane«).DieWelteislehrevertritt.
wiewir fernerallewissen, denStand- punkt, daßdie GebirgederErde nicht imSinne derLyellschenTheorie ent- standensind, sondernderen Entstehen aufkatastrophale,nur kurze Zeiträume hindurch wirkende Ursachen zurückge- fiihrtwerden müssen.DasolcheKata- strophenaus inneren Kräftender Erde nichterklärt werden können,führt Hör- biger sie auf äußereEinflüsseundzwar 164
aufdeneinesderErdenäher kommenden Mondes zurück,deringenügendgeringem Abstandedieuns allen bekannten Wir- kungen ausübt und nachseinerAuf- lösung durchdas Zurückflutender am Aequator zusammengezogenen Ozean- wassermengen die Erscheinunghervor- ruft,diemit demNamen Sintflut be- zeichnetwird. Da unter der Gra- vitationswirkung desdieErde in(lange Zeiträumehindurch)geringemAbstande umlaufendenMondes derErdball eine linsenartigeVerformungannehmen mußte, dienachdemVerschwindendieser äußern KrafteinZurückgehenindienatürliche Kugelgestaltzur Folgehatte,traten. da diese letztgenannte Bewegung gewisser- maßen plötzlich einsetzte,inder starren Erdkrnstean vielen Stellen Brücheein.
diedemWassereinen leichten Zutritt zu demheißenErdinnern gestattetenund zu zahlreichen gewaltigen Eruptionen führten. Diesen Vorstellungenbegegnen wir an einer Stelle, wo man siekaum erwarten sollte. nämlichinder»Re vue des Palasthotel Berlin«. einer Zeitschrift.dieeigentlichnur zurUnter- haltungderGästeerscheint.DerSchrift- leiter mußeinebesondereVorliebe fiir naturwissenschaftliche Fragen haben.
denn wirsindindemBlatte schonöfter interessanten Uotizen dieserArt be- gegnet, von denen wir aus demApril- heft1929 zwei solcher Hinweiseent- nehmen.Esheißtdaaus Seite 12:
»Die Sintflut eineunterirdische Damp- cxplosion«.— »Dasgroße Rätselder biblischenSintflut beschäftigtnachwie- vor dieGelehrten.Ueuerdingsstellteder englische GelehrteundGeologe Phi l i p p Le Riche für dieEntstehung dieser Weltkatastrophe eineneue Theorieanf.
überdieerimViktoriainstitutinLondon einen Vortrag hielt.ErführtdieSini- flutauf riesigeDampfexplosionen zurück-
Welteisgesianleen i«der Tagespfesse
diedadurch verursachtwurden,daßin- folge Bildungvon Spalten und Rissen imMeeresboden Wassermit demFeuer inBerührungkamundglaubt, daßder- artigeExplosionen an vielen Stellen derErde vorgekommen seien. Es seien dadurch teils gewaltigeBodenmassen, teils riesige Wassermengen emporge- schleudert worden, diesichals Flut-
wellen oder Regenmassen über weite
Strecken ausgebreitet hätten,womit die fast aufderganzen Erdevorkommenden ErzählungendesSintflutmkthos ihre Erklärung fänden. UebrigensziehtLe Riche aus seinerTheorie auchden Schluß, daßdieSchichtenderErdrinde plötzlich entstanden seienundnichtim Laufelanger"Zeiträume.«Wenn es auch für jeden Kenner derWelteislehre auf derHand liegt, daßdiese Vorstellung von der Sintflut abwegigist, denn es
fehltinihrjeder HinweisaufdieUr- sacheder Katastrophe, so sindwir doch erfreulich überrascht,zusehen, daßein auslandischer Forscherdas, was Hör- biger als vorübergehende Uebenerscheis nung beimganzen Verlaufeiner Mond- auflösung ansieht,zur Hauptsacheeiner
neuen Theoriemacht. ohne, wiewohl
sicher anzunehmenist,von der Welteiss lehre und besondersdemHörbigerschen HauptwerkeineAhnungzuhaben.Esist
uns nicht möglich gewesen, einaus- führliches ReferatüberdenVortrag zu erhalten, aus demman Einzelheiten hätte ersehenkönnen; wienahe jedoch die Gedanken beieinander zu liegen scheinen.erkennen wir am besten,wenn wir einigeSätze aus demhierherge- hörigen Kapitelder»Glazialkosmogonie«
entnehmen:
»Wir sehen alsobald vor demMond- niederbruch nichtnur dastropengiirtels förmige Sintslutreservoir gefüllt und dessen Schleusen aufzugsbereit, sondern
auchdieLithosphärezueinemgotischge- wölbtenTropenwulstverzogen, dasGeoid linsenförmig »gesetzt«und bereit, sich sofort wieder nahezu zur Kugelform zurückzusetzen,wenn dieser äquator- wölbende Zwang aufhört. Und dieser Zwang endet mit dergeologisch plötz- lichen Mondauflösung ebenso plötzlich;
denn indemMomente, als durchdie MondauflösungdieSchleusendes tro- pisch ringförmigen Sintflutreservoirs ge- zogen werden, weichen auchdieWider- lager des erwähnten Tropenwulftge- wölbes derLithosphäre2Die Linse n-
form des unmittelbar vor-
sintflutlichen Geoids be-
ginnt geologisch plötzlich sich zur beiläufigen Kugelform
einer nunmehr mondlosen
Erde zurückzusetzen. Dadurch werden ebenso plötzlichsoviele Ver- werfungen, Grabenbrüche, Schollensens kungen ausgelöstund demOzeanwasser ebensovielfache Gelegenheiten geboten, bequem undingrößeren Mengen, rasch Undunter hohem hYdrostatischemDrucke an das feindliche, innerirdjscheGlut- element heranzukommen und in ein hochdruckiges, permanentes, explosives Sieden zu geraten,so daßvom Aequator bis zudenPolenringsum einuniver- sellesExplosionsstoszenvon unten ein- tritt, ein förmliches wochenlanges
»Brodeln«derLithosphäre gleicheinem belastetenKochtopfdeckeLDenn all die seismischen Paroxismen, welchemit der allmählichen, viele Jahrzehntausende währenden »Setzung«des in stationär- naher Zeit arg zerschiittertenGeoids (etster Hauptursprung aller großen Verwerfungen) zu einer schließlichen LinsenformderLithosphäre einhergingen
— all diese deformierenden Paroximen werden jetzt gleichsam rückbildend wiederholt (zweiter Hauptursprungvon 165
Wetteisgedanleen inder Tagespresse
Verwerfungen), aber in ihrer über- wiegenden Mehrheit auf we ni ge Woehe n, im größerenund kleineren Reste aufwenigeJahreund Jahrzehnte zufammengedrängt. aber in ihren letzten rückbildenden Zuckungen allerdings wohl auchinweitere Zukunft verlängert.«
Jn dergleichenoben genannten Zeit- schrift findenwir denArtikel ,,2«leues aus unserer 2ltmosphäre«,denwir nach- folgendwiedergeben:
»Bevordieultravioletten Strahlen in der Heilkunde ihre überragendeBedeu- tung«gewannen, widmete man- einem überwiegend inwaldigen Gegenden, an der See und imGebirge austreten-den Gase,dem O-zon, besondere Aufmerksam- keit,weil esdurch seinenreichenSauer- stoffgehalt außerordentlich günstig aus denmenschlichen Organismus wirkt. Der Ozongehasltder Luft wurde schon seit langem auf zahlreichen meteorologischen Stationen gemessen. Jedoch weißman erstseit kurz-em, daß sich»die weitaus grö- ßereMenge dieses Stoffes als breite Schichtinbedeutender Höhe lagert. Die Tatsache ergabsichaus der Entdeckung, daß Sonnenstrahlen bestimmter Wellen- längenvonihrverschlucktwerdenzDiese Strahlen gehörenzuden«ultravioletten, mithin wird dieMenge des zur Erde gelangenden ultravioletten Lichts durch eine solcheOszonschichtunter Umständen starkgemindert Der Grad derAbsorp- tion wechseltvon Tag zuDag; siebe- ruht offenbar aufdem Schwanken der Ozonmenge. DerVersuch,diese Schwan- kungennäherzubestimmen, hatnun zu interessanten Ergebnissen geführt.
Man weiß, daß diefragliche Schicht etwa in40bis 50Kilometer Höhe liegt.
Das Ozon in ihr ist außerordentlich sein verteilt, eswürde ausderEridobersläche nur eine Schicht von etwa 0,3Zenti-
meter Stärke ausmachen Geistreiche
Methoden ermöglichen es, auchganz ge- ringe prozentuale Aenderungen des Ozongehalts hochüber derStelle, an deraufderErde derMeßiapparsat steht, zubestimmen.
·Nacheinigen Versuchen konntet man
einen gewissen Zusammenhang zwischen
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demOzongehalt unddemLuftdrucl fest- stellen. Stieg das Barometer, so nahm derOizongehaltabundumgekehrt.Auch fandman, daß zwischen letzteremunddem magnsetischenKraftseldderErde einZu- sammenhang besteht,wenn auch nichtso ausgesprochenwiebei Luftdruck. Dies letztereVerhältnis istdurch ausgedehnte Messungenin ganz Europa besonders gut erforscht. Es kann jetztals erwie- sen gelten-,daßder OzongehaltderLust sichdenaus dentäglichen Wetter-kamen verzeichneten Druckveränderungen in üsberraschender»Weise anpaßt. Lleber einem a.usgepragten Tiefisterviel grö- ßer als übereinemGebiet hohenDrucks
Um»die Bedeutung dieserEntdeckung zuermessen,müssenwir einigeJahrezu- rückgehen Vor etwa zweiJahrzehnten hattederinzwischenverstorbene englische Gelehrte W. H.Dines nachgewiesen, daß dieZyklouensund AntizyklonenEr- scheinungen der höheren«Luftschichten sind,«an welche die Verhältnisse nahe derErdoberflächenur geringen Einfluß haben. Ersand,daß dieunteren zehn Kilometer der Atmosphäredie ausder Erde beobachteten Dsruckänderungen so gut wieaar nicht beeinflussen Dabei befinden sichdrei Viertel des gesamten Luftgewichtsindieser verhältnismäßig schmalen Schicht. Neuere Forschunan haben gezeigt,daßdieaufunseren Wet- terkarten verzeichneten Zyklonen und Antizyklonen sichbiszueiner Höhevon 40bis50Kilometern, also biszu der erwähntenOzonschicht, auswirken
Jnwelcher WeisederOzongehaltdie- ser Schicht aufdieEntstehunghemme- trischer Depressionen und Antizyklonen wirkt, läßtsichheutenoch niicht sagen.
Dr. Do-bsoU,glelchsalls einEngländer, hat aefundeu,·diaßder Ozongehact mit der geogisaphiicheiiBreite zunimmt, vor
allem imFrühjahr. Es scheintdaher
wahrscheinlichzdaß bsarometrische De- pression-enJmtdemAbflußstarkozon- haltiger LuftvondenPolen imZusam- menhang stehen,WährendbeiHort-druck- gebietendasGegenteilderFall ist.Diese Theorie streut an den Gedanken der ,polaren« ·und,äquatorisalen«Lüftströ-
mungen, dienachmoderner Anschauung
,unserWetter machen-a Wir glauben, daßdieWelteicslehre einigeWinke geben kann,diezur Klä-
— Welteisgeeianleen insie- Tagespyesse
Ums der Frage, wodurchbei einem ausgeprägten Tief der Ozongehalt größerals iiber einem Gebiet hohen Drucksseinkann, oder besser gesagt.
sein muß.wir wissen, daßfiikjeden irdischenMeridian ein regelmäßigtäg- liches Schwankendes Luftdrucksbesteht, dassichineinem mittägigemMinimum und einem morgens und abends auf- tretenden Maximum äußert. Hörbiger erklärt die Erscheinung mit dersoli- fugalen Feineisanblasung, diedurchdie Umsetzung ihrer kosmischenBewegungs- cnergieinDruckaufdieelastischeLuft- hülle ringsum denOrt desjeweiligen Sonnenhochstands eineDepressionher- vorruft.wobei dienachallenSeiten ab- flutenden Gase der äußerstenAtmo- sphärenschichteneine Erhöhung der Randpartien hervorrufemdiesichdann als Drucksteigerung in den erdnahen Schichtenbemerkbar macht,natürlich erst dann,wenn diekünstlicheErhöhungder Lufthiille sichdurchihre Schwere nach
unten ausgewirkthat. Jnumgekehrter
Weise empfinden dietieferliegenden Luftschichten das durchdieAnblasung hervorgerufene Abfluten der obersten nacheiner gewissen Zeitals Entlastung und sieantworten darauf mit Hinauf- expandierem was eben gleichbedeutend mit einemMinimum ist.
Denken wir uns nun denLuftmantel
aus einer Reihe von Gasschichtenbe- stehend,dieihrenspezifischen Gewichten entsprechendübereinander gelagertsind, so können wir uns. wenn wir den englischen Forscher-nfolgen, vorstellen, daszindergenannten Höhevon etwa 40 bis50kmdieOzonschiehtliegenkann.
Sie istleichterwie diedarunter, aber schwerer, wie die dariiber liegenden Schichten.Werden diesedurchdie Fein- eisanblasung zum Auseinanderfluten gezwungen, dann sinkt derauf dem Ozon liegendeDruck. wodurches sich ausdehnt. Daabergleichzeitigringsum das Tief einHochder äußerstenLuft- schichten entstehenmußte. so lastet auf
demunter diesen liegendenOzonein
größererDruck, der es zumAbflieszen nach dem Tiefhinzwingt. wodurch hierdieOzonmengeeine größerewird.
Wird die normale Feineisanblasung durch einen aufdie Erde gerichteten Koronastrahl verstärkt, dann erhöhen sich,wie jederWelteiskenner weiß,auch allediemitder Erscheinung zusammen- hängenden Nebenwirkungen, wie die magnetischenStörungen.stärkerausge- prägte Depressionenunddergl.,und es wird nichtWunder nehmen, wenn in solchem Zeitpunktaucheinauszergewöhw lich erhöhter Ozongehalt festgestelltwird.
Aus allemgeht hervor. daszdieWelt- eislehre in der Lage ist, eine unge- zwungene Erklärung fiirdieBeobach- tung der englischenForscherzugeben.
nach derbeisteigendemBarometer der Ozongehalt fällt und bei sinkendem Luftdruck ansteigt.
Diesedrei Beispieleaus derTages- presse dürften sichbeim aufmerksamen Lesen derZeitungen leicht vermehren lassen,undes wärezubegrüßen,wenn unsereFreunde ein achtsamesAuge aufsolche manchmalnur Ieicht versteckt daliegenden BestätigungenderHör-biger- schen Lehre habenwürden.
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Aus der Meteomiogie tief sei-tara
WERNBR SANDNER I-AUS DER METEOROLOGIE
DER sAHARA
Ein Beitrag zur kenntnis der kosmischen Komponente
des Wetters.’) Ein Hauptpunkt derWelteislehre ist dieAnnahmeeines kosmischen Wasserzu- flusseszurErdeinGestaltvon solifuga- lemFein-undvon solipetalemGrobeis.
und daherdiekosmischeBedingtheit der Großtvetterlage derErde. Mit dieserTheoriedes kosmischen Eiszuflusses stehtund fällt das ganze Gebäude der Glazialkosmogonie.Aus diesemGrunde war es das Bestreben des Verfassers, Stützenzusuchenfiir diegenannte An- schauung.
Eine theoretische Ueberlegungzeigte, daß sich diesersolareEinflußnirgends so gutstudieren lasse,wiean derMe- teorologie der Sahara. Denn einmal liegtdieSahara nahegenug am Aequator, um die durch Feineisam blasung entstandenen Witterungserschei- nungen ohnenennenswerte Komplikatio-
nen zuzeigen,andererseitsmußsichin derSahara, alsdemgrößten Trockenge- biete derErde,kosmischer Wasserzufluß
am sicherstenerkennen lassen.da— mit AusnahmederRandgebietederWüste— ein rein terrestrischbedingter Nieder- schlag, dessen Existenzwir durchaus nicht etwa leugnen, hiernahezu ausgeschlossen erscheint.
Das nordafrikanische Wüstenplateauist dadurch gekennzeichnet,daßseineRänder steilzur Meereskiiste abfallen,und wo, wie inAlgerien.dieWüste nichtdirekt si) Durch seine VergleichungderSonnentätig- keitmitirdischen Erscheinungenmeteorolo- gischerundgeotektonischerArtwurde Verf.
dazu geführt,dieNiederschlägeinderSahara mitderSonnensleckenhäusigkeitinBeziehung zusetzen.Das ResultatdieserUntersuchung ist aufdenfolgendenSeiten enthalten.
DieSchristleitung 168
ans Meer grenzt, sievon diesem durch einGebirge, imAlgerischendenAtlas, getrennt ist.Dahermußsich terrestrisch verursachter Regenbereits andenSteils rändern derWüste, bzw.an denRand- gebirgenniederschlagen,kann also nicht bisins InneredesErdteils vordringen;
dies ist fürdiefolgenden Betrachtungen sehr wesentlich.DasJnnerederSahara stellt einHochplateaudar,aus demsich
einzelneGebirgsstöcke— Tibesti,Asben n.a-.— erheben.
Wieungeheuerseltenindenvon der KüsteentfernterenRegionenUiederschläge sind, gehtaus derfolgenden Uotizher- vor, die wir der »Meteorologi- schen Zeitschrift«1904,S. 285, entnehmen:
»Regenfall"inWadi Halfa (Ae- gizpten) 1891—1901. Während des ganzen Dezenniumsgabeskeinerlei meß- baren Niederschlag. Regentropfen wur- denwährenddieses Zeitraumes an 24 Tagen beobachtet. In denangrenzenden Wüsten gibtes inlangenZwischenräw
Inen schwere Regenstiirme. Regentropfen fielen imJahre
1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900
1901 2«.
Desgleichen sagt Nachtigal, der sich aufseinerReisedurchdieSahara mehrereMonate inMurzuk,der Haupt- stadtvon zfezzam aufhielt, inseinem
anTagen