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Chemisches Zentralblatt.
1934 Band I. Nr. 22. 30. Mai.
A. Allgemeine und physikalische Chemie.
Suzanne Veil, Die Isotopen des Wasserstoffes m ul ihre wirkliche Trennung. All
gemein gehaltener Überblick über die E ntdeckung, Trennung u. Eigg. der H -Isotopen, wobei aber z. B. die biolog. Wrkgg. nur gestreift werden. (Rev. sei. 72. 174— 77. 24/3.
1934.) Ze i s e.
H. Mark und E. Patat, Nochmals das „schwere" Wasser. Allgemein gehaltener Überblick über die Entdeckungsgeschichte, H erst. u. Haupteigg. von schwerem W.
(Um schau Wiss. Techn. 3 8 - 221—24. 18/3. 1934. W ien.) Ze i s e. Norris F. H all und T. 0 . Jones, Die isotopische Fraktionierung von Wasser durch Destillation. Aus einigen Verss. der Vff. ergibt sich, daß bei der D est. von W . schon u n te r gewöhnlichen U m ständen eine merkliche Änderung der isotop. Zus. s ta tt
findet. So liefert W. m it 3 % H 2 bei einm aliger D est. 3 F raktionen, von denen die 1. bei 25° eine um 2,6% kleinere, die 3. eine um 2,6% größere D. als die 2. F raktion besitzt. D er Brechungsindex n im m t m it steigender D. nahezu um gekehrt proportional ab. Bei einer anderen D est. m it 10 F raktionen finden Vff. eine A bnahm e des Brechungs
index von der 1. bis zur 9. F rak tio n um 5,7% u. von der 9. bis zur 10. F rak tio n um weitere 5,8% , bezogen auf den M ittelwert. Alle D estst. werden bei A tm osphärendruck ausgeführt. Bei kleineren D rucken ergeben sich bereits in einer gewöhnlichen Dest.- Flasche erheblich größere U nterschiede. (J . Amer. ehem. Soc. 5 6 . 749— 50. März 1934. Madison, W isc., U niv., Dep. of Chem.) Ze i s e.
Norris F. Hall, Everett Bowden u n d T. 0 . Jones, Austauschreaktionen von Wasserstoffatomen. I n ca. 2% ig. schwerem W. werden verschiedene Substanzen gel.
u. nach der Rückgewinnung des W . durch D est. in einigen F ällen Änderungen d e r D.
gefunden, die größer sind als die bei der Fraktionierung (vgl. vorst. Ref.) u. infolge der unverm eidlichen Verluste eintretenden Änderungen. H ieraus ergeben sich Schlüsse auf den Austausch der H -Isotopen in der Lsg. Auch m it gasförmigem H 2 fin d et ein solcher A ustausch s ta tt, u. zwar n im m t das V erhältnis H 1H 20 /H 1H 2 ohne bzw. m it Zusätzen eines N i-K atalysators um so m ehr ab, je länger das Gas m it dem schweren W. in B erührung steht. Die Ergebnisse entsprechen denen von B o n h o e f i ’EU (C. 1 9 3 4 . I. 1602); jedoch finden die Vff., daß die H -A tom e der A cetatgruppe n ic h t völlig träge sind, auch d ann nicht, wenn keine die Enolbldg. fördernde Substanz zugefügt wird.
Das Gleichgewicht ist bei den Austauschverss. nich t erreicht worden. Die Verss. werden fortgesetzt. (J. Amer. chem. Soc. 5 6 . 750. März 1934. Madison, W isc., U niv., Dep.
of Chem.) Z E IS E .
G. K. Rollefson, Die rdaliven Reaktivitäten der Wasserstoffisotopen m it Chlor.
Die kürzlich (vgl. C. 1 9 3 4 .1. 3315) für die Rk. zwischen H 2, Cl2 u. CO bei B estrahlung auf
gestellte Beziehung (zl H 2 -f- zl CO)/A H 2 = 1 + k (CO)/(H2) erm öglicht einen be
quemen Vergleich zwischen den relativen R e ak tiv itä ten der beiden H -Isotopen, da das V erhältnis der m it gewöhnlichem bzw. m it schwerem H 2 gefundenen ¿-W erte zugleich das V erhältnis der spezif. Geschwindigkeitskonstanten der beiden Isotopen für die be
treffende Rk. angibt. Diese M ethode h a t den Vorteil, daß die Ergebnisse nich t durch Inhibitoren beeinflußt werden, u. daher genauer sind als die auf dem üblichen Wege bestim m ten W erte. E ntsprechende Messungen m it dem früher verwendeten App.
zeigen, daß sich die beiden Isotopen sehr verschieden verhalten. Die W erte von (CO)/(H2) u. som it auch die von k j k ^ , für die (zl H 2 + A CO)/A H 2 = 2 ist, ergeben sich bei 0° zu 13,4 u. bei 32° zu 9,75. H ierm it berechnet Vf. durch Anwendung der Gleichung von A r r h e n i u s : k 2/k l — ( s j s j - e - (Ch - <2>>/R T die W erte — Q2 =
— 1630 cal u. s j s 2 = 0,66. W enn die beiden H 2-Moll. dieselben Stoßdurchmesser u.
dieselben ster. F aktoren besitzen, d an n sollte sfs« = ]/2 sein. Die Abweichung liegt innerhalb der experim entellen Fehlergrenzen. D aher folgert Vf., daß die Moll. H 22 bei der Bldg. von HCl weniger reaktionsfähig sind als die Moll. H 12, weil die R k. im
X V I. 1. 215
3 3 0 2 A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1 9 3 4 . I.
ersten Falle eine etwas höhere A ktivierungswärm e besitzt. (J. chem. Pliysics 2. 144 bis 145. März 1934. Berkeley, Calif., U niv., Dep. of Chem.) Ze i s e.
P. Zeeman und J. de Gier, Vorläufige Note über einige Versuche m it dev Isotopen einiger Edelgase und von Wasserstoff m it dem J . J . Thomsonschen Massenspektrograplien.
Vff. benutzen zu ihren Messungen einen TH O M SO N sehen Massenspektrographen, der in der Weise abgeändert wurde, um die Best. der verschiedenen Atom- u. Molekül
arte n m it kurzen Expositionszeiten durchzuführen. Einige Aufnahmen werden m it He, N e u. A r durchgeführt. Neben den bekannten Parabeln w urden einige schwache bei m /e = 5,23 u. 41 beobachtet. Diese P arabeln können den H ydriden dieser Gase zugeschrieben werden. E ine weitere Vers.-Reihe wurde m it einer Mischung von H -Iso topen ausgeführt, die 3 % H 1H 2-Moleküle enthielt. N ach sehr kurzer Expositionszeit u. ziemlich großer Spaltöffnung wurde die Parabel m /e — 4 erhalten. N ach einer Expositionsdauer von etwa 40 Min. erschien die P arabel m /e = 5. Die P arabel m /e = 4 entspricht dem (H 12H 2)+-Ion, die Parabel m /e = 5 dem (H 1H 22)+-Ion. Spuren einer m /e-Parabel = 6 konnten bis zu Expositionsdauern von 3 Stdn. nicht nachgewiesen werden. Die Erzeugung des n. dreiatom igen H -Ions vollzieht sich nach folgendem P rozeß: H 2+ + H 2 — >- H s+ + H . E n th ä lt das Molekül oder Ion ein H-Atom , so wird ein dreiatomiges Ion m it m /e = 4 wie folgt erhalten: H 1H 2 + -f H 12 — y H 12H 2+ + H 1; H 12+ -f- H lH 2 — >- H 12H 2+ H 1. E ü r die Erzeugung eines Ions m it m /e = 5 werden folgende Rldc. angenommen: H 1H 2+ + H H P — - y H 1H 2+„ + H 1;
IP + 2 + H L — >- H 1H 22 + H 1; H 22 + H 1+, — y H l H 22 + H l . F ü r die Erzeugung dreiatom iger Ionen ist hoher D ruck u. große S trom intensität im E ntladungsrohr Voraussetzung. W eiterhin ist es wesentlich, daß das R ohr frei von 0 2 gehalten wird.
(Kon. Akad. W etensch. Am sterdam , Proe. 3 6 . 609— 11.1933. A m sterdam .) G . Sc h m i d t. P. Zeeman und J. de Gier, Zweite vorläufige Note über einige Versuche m it dem Wasserstoffisotop. (I. vgl. vorst. Ref.) Vff. geben photograph. Aufnahm en wieder, die nach der P arabehnethode m it einer Mischung von 3 ccm H 2, das 10% H 1 H 2 e n t
hielt, erhalten worden sind. Neben einer Aufnahm e m it einer 10% ig. Mischung wird auch eine Aufnahm e m it einer 3% ig. Mischung abgebildet. Den zahlreichen au ftreten den P arabeln werden die entsprechenden Atome, Moleküle u. Verbb. zugeordnet. E in wichtiger E inw and gegen die Best. des M ischungsverhältnisses der Isotopen liegt in der Tatsache begründet, daß dieses V erhältnis nich t als k o n sta n t w ährend der p hoto
graph. E xposition b etra ch te t werden kann. (Kon. Akad. W etensch. A m sterdam , Proc.
3 6 . 716— 17. 1933. A m sterdam .) G. Sc h m i d t.
P. Zeeman un d J. de Gier, Dritte vorläufige Note über einige Versuche m it dem Wasserstof fisotop. (II. vgl. vorst. Ref.) Nachdem die Massendifferenzen zwischen He u.
H 21H 2, H e H 1 u. H 1H 22, H eII2+ u. H 32+ bereits aufgezeigt w orden sind, w erden die nach der J . J . TriOMSONS-Parabelmethode gewonnenen Ergebnisse m it einer Mischung von H e u. H 2, das 10% des schweren Isotops enthielt, m itgeteilt. F ü r die oben a n geführten D ubletts sollen die m iteinander zu vergleichenden P arabeln sich nich t stark in der In te n sitä t unterscheiden. Gleichzeitig sollen die Parabeln so nahe wie möglich beieinanderliegen. Diese Bedingungen sind jedoch nicht säm tlich erfüllt. Die P h o to graphien werden m it einem K om parator ausgemessen. Die Massendifferenz w ird nach der THOMSONsehen Interpolationsform el berechnet. F ü r die U nters, der Massen
defekte der schweren Ionen müssen die P arabeln noch w eiter verfeinert werden. Es w ird eine nahezu vollständige Ü bersieht über die OH-Kom binationen einschließlich O H 1H 22 = 21 erhalten. Zur Lsg. des H ydrid-Isotopproblem s fü r die einem Elem ent m it dem At.-Gew. 23 entsprechende Linie w urden Verss. m it Ne unternom m en.
W eitere U nterss. m it H 2, das durch Leitung eines D am pfstrom es von dest. W. über Na erhalten w urde, lieferten eine schwache P arabel m it m/e == 4. D urch Hinzufügung einer sehr kleinen Menge H e wurde die Best. eines genauen W ertes des H -Isotops ermöglicht. (Kon. A kad. W etensch. A m sterdam , Proe. 3 7 . 2—3. Ja n . 1934. A m ster
dam .) G. Sc h m i d t.
Edward W. W ashbum un d Edgar R. Smith, Die isotopische Fraktionierung von Wasser durch physiologische Prozesse. (Vgl. C. 1 9 3 4 . I. 1761. 811.) B e id e r P h o to synthese in einem wachsenden W eidenbaum fin d et eine F raktionierung der H -Isotopen in dem Sinne s ta tt, daß das schwerere Isotop (H2) bevorzugt w ird; der S aft u. das Holz liefern schweres W. Dagegen fin d et bei der Diffusion des W . vom Boden in die W urzeln durch die Zellmem branen keine F raktionierung s ta tt. W enn jene Erscheinung im Pflanzenreiche allgem ein v erbreitet wäre, d ann w ürden viele pflanzliche Prodd.
ursprünglich nicht die n. isotoi). Zus. besitzen, aber wohl zum Teil bei ihrer Behandlung
1 9 3 4 . I. A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 3 3 0 3 m it W. zwecks Reinigung oder E xtrak tio n die n. Zus. annehm en. (Science, New York [N. S.] 79. 188—89. 23/2. 1934. B ureau of Standards.) Ze i s e.
H. Erlenmeyer un d Hans Gärtner, Über den Gehalt des Wassers der M ilch an H~H*0. M it der beschriebenen (C. 1934. I. 2083) u. inzwischen verbesserten A pparatur werden 8 1 W. aus reiner K uhm ilch elektrolysiort. Diese liefern 20 com W. von der D. 1,00083. D a aus 20 1 Elektrolytlsg. 20 ccm W. von der D. 1,00087 entstehen, so folgt, daß das W. der Milch innerhalb der experim entellen Fehlergrenzen dieselbe Zus. h a t wie das gewöhnliche W., daß also im tier. Organismus hei der Bldg. der Milch keine F iltratio n in dem Sinne sta ttfin d e t, daß das schwere W. als giftig abgelehnt würde. (Helv. chim. A cta 17. 334. 15/3. 1934. Basel, A nstalt f. anorgan. Chem.) Ze i s e.
Samuel L. Meyer, Deuteriumoxyd und Aspergillus. Das W achstum von A sper
gillus sp, w urde in 2 R eihen von PFEFFERschen Nährlsgg. untersucht, die teils m it doppelt dest. gewöhnlichem W ., teils m it schwerem W. hergestellt w urden; letzteres en thielt 1 H 2 auf 213 H 1 (D.20 1,00 1 9). N ach 5 Tagen h a tte sieh im gewöhnlichen dest. W. ein F ilz von 0,0481 g, im schweren W. dagegen ein solcher von 0,7719 g ge
bild et; d. h. im 2. Medium w ar Aspergillus 17-mal so schnell gewachsen wie im 1. Medium.
Vf. folgert hieraus, daß D euterium bei kleinen Konzz. einen w achstum fördernden Einfluß auf den lebenden Organismus haben kann, im Gegensatz zu seiner Giftwrkg.
bei hohen Konzz. (Science, New York [N. S.] 79. 210— 11. 2/3. 1934.) Ze i s e. Frank C. Whitmore, Geo. H. Fleming, D. H. Rank, E. R. Bordner und K. D. Larson, Neopentyldeuterid. E ine gewisse Menge des schon früher (C. 1934.
I. 29) untersuchten Neopontylmagnesiumehlorids wird in 2 Teile zerlegt, von denen der eine m it gewöhnlichem dest. W. zu N eopentan, der andere m it schwerem W.
(D. 1,0735) zu N eopentan -|- N eopentyldeuterid reagiert. Die Anwesenheit des Isotops H 2 in der letzten Verb. zeigt sich im R am anspektrum durch eine der C—H 2-Sehwingung entsprechende Linie im A bstand von A v = 2150 cm-1 von der erregenden Linie, in Ü bereinstim m ung m it d er theoret. Voraussage. D as erhaltene N eopentan schm, zwischen
— 21 u. — 20°, das N eopentan + Neopentyldeuteridgem isch aber zwischen — 22 u.
—21°, also ru n d 1° tiefer. D er Brechungsindex b eträg t bei -—7,4° für N eopentan 1,35375 ± 0,00005 u. für jenes Gemisch 1,35360 ± 0,00005. D er K p. des D outerid- gemisehes liegt bei 740 mm H g ca. 0,2° tiefer als der des Neopentans. — Die H erst.
von reinem N eopentyldeuterid ist im Gange. (J . Amer. chem. Soc. 56. 749. März 1934.
Pennsylv. S tate College, School of Chem. and Phys.) Ze i s e. Eugene Pacsu, Die Mutarotation von a-d-Glucose in Deuteriumwasser. Die früheren C. 1934. I. 994) Messungen der M utarotation w erden in 100°/„ig. D euterium wasser (H 220 ) wiederholt. H ierbei ergibt sieh die G eschwindigkeitskonstante für a-d-Glueose zu + k2 — 0,00221 bei 20°. In gewöhnlichem dest. W. ist nach Hu d s o n
u. Da l e (J . Amer. chem. Soc. 39 [1917]. 320) kx + k2 bei 20° gleich 0,00635 u. bei 10° gleich 0,00225. Aus der Ü bereinstim m ung des letzten W ertes m it dem im reinen H 220 gefundenen W erte folgt, daß die W rkg. des schweren W . auf die M utarotation der a-d-Glucose einer Tem p.-Abnahm e von 10° entspricht. Dagegen b eträ g t die spezif.
R otation für die N a-D -Linie im reinen D euterium w asser 52,14° u. im gewöhnlichen W.
nach R u b e r (Ber. dtsch. chem. Ges. 56. [1923]. 2185) 52,06°, also p rak t. dasselbe.
Dies b rau c h t aber n ic h t notwendig auch für sehr kleine W ellenlängen zu gelten.
(J . Amer. chem. Soc. 56. 745—46. März 1934. Princeton, Erick Chem. Labor.) Ze i s e. Linus Pauling und M. L. Huggins, Govalente Radien von Atomen und zwischen
atomare Abstände in Krystallen, die Elektronenpaarbindungen enthalten. E ine einfache quantenm echan. B etrachtung der Einelektronenbalm eigenfunktionen eines Atoms fü h rt zu der Möglichkeit der Bldg. verschiedener R eihen covalenter Bindungen, die sich durch ihre Zahl u. räum liche A nordnung unterscheiden. D aru n te r befinden sieh tetraedr. sj)3-B indungen, oktaedr. d? sp3-Bindungen, q u ad rat. d .sp2-Bidungen usw.
Nach einer Diskussion der K riterien, m it deren Hilfe K rystalle m it wesentlich covalenter Bindung von solchen m it m ehr Ionen- oder metall. C harakter unterschieden werden können, werden auf G rund beobachteter zwischenatom arer A bstände für verschiedene Bindungstypen die entsprechenden Serien von R adien berechnet. Diese R adien zeigen einige plausible Beziehungen untereinander u. sind im allgem einen m it der Erfahrung im Einklang, wenn gegebenenfalls die Resonanz zwischen verschiedenen elektron.
S trukturen berücksichtigt wird. E ine überraschende A usnahm e bildet der oktaedr.
Radius von Mn in den K rystallen MnS2 u. MnTe2 vom P y ritty p u s, wo der beobachtete W ert über 0,30 Ä größer als der berechnete ist. F ern er werden die S trukturen einiger K rystalle eingehender erörtert. (Z. K ristallogr., Kristallgeom etr-, K ristallphysik,
215*
3304 A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1 9 3 4 . I . K ristallchem . [Abt. A d. Z. Ivristallogr., M ineral., Petrogr.J 87. 205— 38. Febr. 1934.
Pasadena, Calif. In st, of Technol., Gates Cbom. Labor., u. Baltim ore, Jo h n s H opkins
U niv., Chem. Labor.) Ze i s e.
A. A. Grünberg, Physikalisch-chemische Untersuchungen über die K om plex
verbindungen. A usführlicher zusamm enfassender B ericht über die A rbeiten des P la tin in stitu ts auf dem Gebiet der Kom plexverbb., insbesondere der K om plexverbb. des P t.
( Ann. In st. P latine Met. préc. [russ. : Isw estija I n s titu ta po Isutseheniju P latin y i drugicli blagorodnych Metallow] 1932. N r. 10. 47—64. Leningrad.) Kl e v e r.
G. Gutzeit, Bamerleung über eine Beziehung zwischen den scheinbaren A tom volumina und den Koordinationszentren unlöslicher innerer Komplexe. (Vorl. M itt.) Vf. zieht bei den nach Atom zahlen geordneten Elem enten zwei parabol. Linien, von denen die eine oberhalb von Be, Mg, Ca, Sr, Ba u. R a u. die andere zwischen Be u. C beginnend oberhalb Sc, Zr u. H f verläuft. Die oberhalb der ersten Linie liegenden Metalle bilden keine inneren Komplexe. Alle Metalle, die oberhalb der zweiten Linie liegen, verbinden sich nich t koordinativ m it Amin-N, sondern bloß m it 0 in den G ruppen C = 0 , oder OH. Bei den Elem enten unterhalb dieser Linie wächst die A ffinität zu N im um gekehrten V erhältnis wie die Atom volum ina. M it sinkender Tem p. verschiebt sich die zweite Linie etwas nach oben. Dieso A ufstellungen können insbesondere m it der A rbeit von A. MaGNUS (vgl. Z. anorg. allg. Chem. 124 [1922].
289) in Ü bereinstim m ung gebracht werden, nach der die Größe der Abschirm ungs
konstante von dom A bstand der Liganden abhängt. Die Bildungsenergie des K om plexes (Heranholen des Liganden aus der U nendlichkeit zum A bstand r) ist p (n — sv ) e2/r (p = Zahl der Liganden, n = W ertigkeit, sp — A bschirm ungskonstante).
Bei der Annahm e der dichtesten P ackung werden die Grenzwerte fü r das V erhältnis der R adien der Z entralatom e u. Liganden berechnet, bei denen der direkte K o n tak t (Berührung) noch möglich ist. F ü r Molekülverbb. ergibt sich bei Berücksichtigung des Dipolmom entes E = p n ^ e ^ / r - d / r ^ n — 1l v n i sp -d/r), wobei ?!, e = L adung des Dipolmoleküls, n e = L adung des Z entralatom s, d = Länge des Dipols, r = A bstand von seinem Zentrum zu dem K ern des Z entralatom s u. sp = A bschirm ungskonstante der p-Dipole. E ist also d irek t proportional dem D ipolm om cnt u. um gekehrt pro portional dem A tom radius. N ach dem Vergleich der Dipolm om ente, die P. De b y e
angegeben h at, scheint die von Vf. gezogene u ntere K urve eine Grenze anzugeben zwischen den M etallatom en, die fähig sind, Moleküle m it einem Dipolm om ent von weniger als 1 ,5 -1018 e.s.E . koordinativ zu binden, u. solchen, bei denen ein größeres Dipolm om ent nötig ist. (Arcli. Sei. physiques n a tu r., Genève [5] 15 (138). 409— 17.
S ept./O kt. 1933.) El s t n e r.
W. Seith u nd A. K eil, Die Verteilung von T h B in einigen Metallen. E s wird die Frage untersucht, ob die Diffusion von Blei in Metallen, wie Ag, Cd, Bi, TI, auch u nter Verwendung von Th B als In dicator bestim m t werden kann. E s w urde bei den Verss. die M ethode der Schmelzflußelektrolyse angew andt, um eine Oxydbldg. aus
zuschalten. Vff. stellten fest, daß T h B vorläufig n u r zur Messung der Diffusion von Blei in Blei u. Thallium geeignet ist, da die genauen Löslichkeiten des T h B in den anderen Metallen zunächst noch u n bekannt sind. Vff. m achen neben Blei u. a. Verss.
m it Cadmium u. glauben feststellen zu können, daß der Anteil des T h B im Innern des Cd-Krystalls von 2 F aktoren abhängig ist, von der Löslichkeit u. vom Verteilungs
gleichgewicht des T h B zwischen Metall u. Zwischensubstanz, die die R rystallkörner tren n t. Verss. zur K lärung dieser Frage sind im Gange. (Z. M etallkunde 26. 68— 69.
März 1934. Freiburg i. B., In st. f. physikal. Chemie.) Se n f t n e r. Birger W. Nordländer, Über Calciumcarbid und Kalkstickstoff. E in JDiskussims- beitrag. Vf. sieht einen W iderspruch in der Auffassung von Ge l h a a r (C. 1 9 3 4 .1. 2966, daß die Azotierung des CaC2 eine homogene R k. erster Ordnung ist) u. Ge l h a a r s
Beobachtungen über den Einfluß der Korngröße. F ü r die Diffusionsgeschwindigkeit eines reagierenden Gases durch eine Schicht von gebildetem R k.-Prod. wird die Glei
chung w = K ]/t (w = Gewicht des Gases, das in der Zeit t durch 1 qcm diffundiert ist u. m it dem festen K örper reagiert hat) abgeleitet. Bei U nters, der Ergebnisse von Ge l h a a r u n te r Verwendung dieser Gleichung ergibt sich, daß die Rk.-Geschwindigkeit im System CaC2-N2 völlig von der Diffusionsgesohwindigkeit des N 2 durch CaCN2 be
dingt ist. D er von Ge l h a a r für die exponentielle Steigerung der Rk.-Geschwindigkeit- m it der Temp. angenommene Einfluß der Ionisierung wird bestritten ; Vf. berechnet,
1 9 3 4 . I. A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 3 3 0 5 d aß der Ionisierungsgrad bei 1000° in der Größenordnung 10-32 (in einem Nickel
ro h r IO“ 6,1) liegt. Die Änderung der Rk.-Gescliwindigkeit lä ß t sich aus den für Diffu
sionsvorgänge geltenden Gleichungen ableiten. Auch Zusatzstoffe bewirken durch Auf
lockerung u. Sinterung eine Erhöhung der Diffusionsgeschwindigkeit. Ni-Rohre er
höhen die Rk.-Geschwindigkeit durch E ntfernung des bei der A zotierung gebildeten CO.
(Tekn. Tidskr. 64. N r. 6. K em i 9—16. 10/2. 1934. Schenectady, N. Y.) R. K . Mü l l e r. J. ßelhaar, Über Oalciumcarbid und Kalkstickstoff. (Vgl. vorst. Ref.) Vf. geht im einzelnen auf die Stellungnahm e von No r d l ä n d e r ein u. legt dar, daß seine eigene Auffassung durch die beobachteten T atsachen u. auch durch Angaben anderer A utoren gestü tzt wird. (Tekn. Tidskr. 64. N r. 6. K em i 16. 10/2. 1934. Ljungaverk.) R. K . M ü.
M. P. Wolarowitsch, Untersuchung der thermischen Ausdehnung des binären Systems N a 2B i 0 7-B 20 3 in geschmolzenem Zustande. Zur Best. der spez. Voll, von ge
schmolzenen Substanzen bei hohen Tempp. bis 1300° w urde eine neue Methode au s
gearbeitet, die auf dem D ilatom eterprinzip beruht. Die Substanz wurde dabei in einem P t-Ir-R öhrchen geschmolzen u. das Niveau m ittels eines elektr. K ontaktes gemessen. N ach dieser Methode w urden die spezif. Voll, von B 2Os, Borax u. von 3 Gemischen der beiden Substanzen für die Tem pp. von 500— 1300° erm ittelt u. daraus die Ausdehnungskoeff. berechnet, die m it den W erten von Sa m s o n (C. 1928. I. 2120) eine gu te Übereinstim m ung zeigten. E ür B 20 3 befindet sich der maxim ale W ert des Ausdehnungskoeff. im Erweiehungsgebiet. Bei hohen Tem pp. b esteht zwischen der F ließbarkeit 1/g (g = Viscosität) u. dem spez. Vol. eine geradlinige Abhängigkeit, bei niederen Tem pp. jedoch wurde eine scharfe Abweichung von dieser Gesetzmäßigkeit beobachtet, die durch Polym orisation zu erklären ist. Bei den Gemischen -wird eine Abweichung vom Additionsgesetz beobachtet. E s findet eine Kom pression s ta tt, wo
durch die E rhöhung der Viscosität erklärt werden kann. (Bull. Acad. Sei. U . R . S. S.
[russ.: Isw estija Altademii N auk S. S. S. R .] [7] 1933. 663—74.) Kl e v e r. W. J. Anossow und S. K. Tsehirkow, D as Gleichgewicht des Systems N a2S iF fl- NaCl-H„0 bei 15°. Es w urden die Isotherm en der Löslichkeit u. der D .D . des System s N a2S iF6-NaCl-H20 bei 15° bestim m t. Die Löslichkeit des N a2S iF 8 nim m t u n te r dem Einfluß von ansteigenden NaCl-Mengen anfangs schnell, dann langsam er ab. N ach Zugabe von 2,5 g NaCl zu 100 g der gesätt. N a2SiF0-Lsg. ru ft eine weitere NaCl-Zugabe n u r noch eine geringe Abscheidung von N a2SiF„ hervor. (Chem. J . Ser. B. J . angew.
Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. B. Shurnal prikladnoi Chimii] 6. 224— 27.
1933. P erm , Chem.-technol. Inst.) Kl e v e r.
K onstanty Hrynakowski u n d Franciszek Adamanis, Thermisches Gleich
gewicht in den binären Systemen von Phenacetin, Harnstoff, Äthylurelhan, A ntipyrin, Menthol, Salol und Chinin. (Bull. Soc. chim. France [4] 53. 1168— 75. Nov. 1933. —
C. 1933. I I . 2228.) R . K . Mü l l e r.
H. M. d a s s und W. M. Madgin, I n Aktivitäten ausgedrückte Gleichgewichts - konstanten, abgeleitet aus kryoskopischen Daten. Teil II. D ie Dissoziation von Pyridin- o-clilorophenoxyd in p-Dichlorobenzol. (I. vgl. 0. 1 9 3 3 .1. 2638.) U m die v a n’tHoFFsche Isochore zur Berechnung der Bildungswärme von Pyridin-o-chlorophenoxyd über ein größeres Tem p.-Bereich anwenden zu können, wird zur kryoskop. Best. von K a neben dem früher verw endeten Bzl. (vgl. Teil I) p-Diohlorbenzol als Lösungsm. herangezogen, das ebenso wie Bzl. m it den beiden K om ponenten P yridin u. o-Chlorophenol ein eutekt.
System darstellt. I n einer Reihe von Verss. werden die E.-Erniedrigung von p-Dichloro- benzol durch die getrennten K om ponenten u. durch ein Gemisch von beiden im m olaren Verhältnis b estim m t u. aus den Ergebnissen die A ktivitätskoeff. u. K a berechnet, fü r das als M ittelwert 34,78 bei der m ittleren Temp. 51,8° gefunden w ird. D araus u. aus K a = 216 bei 3,9° wird Q — — 6800 cal berechnet. (J. chem. Soc. London 1933. 1431—35. Nov.
Arm strong College [Univ. of D urham ], Newcastle-upon-Tyne.) El s t n e r. Konstanty Hrynakowski und Franciszek Adamanis, Thermische Analyse der Zweikomponentensysteme des Sülfonals m it einigen organischen Verbindungen. (Vgl.
C. 1933. I I . 2935.) E s w urde das Gleichgewicht der System e des Sülfonals m it einigen organ. Verbb. durch B est. des E . der Gemische untersucht. Nachfolgend ist der eutekt.
P u n k t (I) u. %-Mol. des E utektikum s (II) angegeben: Sulfonal m it Acetanilid: I 92°, I I 37,2; m it Phenacetin: I 105,7°, I I 54,2; m it Resorcin: I 55,0°, I I 32,5; m it Salipyrin:
I 80,0°, I I 32,3; m it Harnstoff: 1 120,5°, I I 83,6 (nicht m ischbar innerhalb 18,0—60,3 Mol.
Sulfonal). (Roczniki Chem. 13. 736—39. 1933. Posen, Univ.) Sc h ö n f e l d. Richard A. Ogg jr., K inetik der thermischen Reaktion von gasförmigen A lk y l
jodiden m it Jodwasserstoff. Die therm . R kk. von CHSJ , C2H 5J u. n-C3H 7 J m it H J werden
3 3 0 6 A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1 9 3 4 . I.
zwischen 250 u. 320° u. bei D rucken von einigen mm H g bis zu etwa l/ 2 a t untersucht.
Alle diese R kk. sind homogen u. frei von merklichen N ebenrkk. Die Geschwindigkeit der Rk. lä ß t sich am besten durch den kinet. Ausdruck
d (J,)/d t = Ar, (RJ) (HJ) -+• A, (RJ) (HJ)/(HJ) + (J5)
darstellen. Dies w ird durch 2 m iteinander konkurrierende Mechanismen gedeutet, wobei der die Geschwindigkeit bestim m ende S ch ritt in dem einen Falle die Rk.
R J + H J — y R H - f J 2 - f 16 kcal, in dem anderen Falle die R k. R J y R + J — 43 kcal ist. Ih re K onstanten sind k l bzw. k2. H ierfür ergeben sich folgende W erte:
CHSJ C2H 6J
k = 5 22 • io 13T ,/5e ~ (33ioo~ I/s RT1/RT 1 34-1013T v?e ~ (2!)soo-,/ï ltT)/RT k. = 3I93 • io 12e'~ i3000^ßT l',82 • 1 o13e~ i300°/RT
n-C3H ,J
Jfc, = 3,43 • lO ^ T ^ 'e - (29200— RT1/RT AJ = 2,80-1013e“ lsooo/RT
D ie unimolekulare K onstante k 2 fällt bei kleinen Drucken so ab, wie es nach der S toß
theorie der unim olekularen R kk. zu erw arten ist. (J . Amer. chem. Soc. 56. 526—36.
März 1934. H arvard U niv., Chem. Labor.) Ze i s e.
G. B. Kistiakowsky und Walter R. Smith, K inetik der thermischen Cis-trans- Isomerisalion. I I I . (II. vgl. C. 1932. II. 821.) Die therm . Isom érisation von Dimetliyl- citraconat ist der von D im ethylm aleat (1. c.) sehr ähnlich. Q uantitative Folgerungen sind nicht möglich. — Die Isom érisation von Isostilben zu Stilben besitzt eine A k ti
vierungsenergie von 43 kcal u. zeigt bis hinab zu 4 mm H g keinen Abfall m it dem D ruck; an der Isom érisation müssen wenigstens 12 Oscillatoren im Mol. beteiligt sein.
— Die G leichgewichtskonstanten des gasförmigen System s Stilben — y Isostilben sind in der N ähe von 600 Â von der Größenordnung 0,07. H ieraus ergibt sich für die W ärm e
tönung d er Rk. der N äherungsw ert 3000 cal. ( J . Amer. chem. Soc. 56. 638—42. März 1934. H arv ard U niv., M allinckrodt Chem. Labor.) Ze i s e.
Hans Saehsse, Para-OrthowassersloJ¡Umwandlung durch Katalyse der Ionen der Eisengruppe. E in Beitrag zur Frage der Konzentralionsabhängigkeit des magnetischen Ionenmomentes. Die Geschwindigkeit der para-ortho-H 2-Umwandlung wird in wss.
Lsgg. der Sulfate von Mn, Fe, Co, N i u. Cu bei 19° nach der schon früher (C. 1933.
I I. 1633) benutzten Schüttelm ethode untersucht. I n dem gesam ten Konz.-Bereich von 1 Mol/1 bis 1 Millimol/1 zeigt sich das für die Umwandlung maßgebende m agnet.
M oment der param agnet. Ionen von den Konzz. unabhängig. Auch die Vorgeschichte der Lsg. h a t keinen Einfluß auf die Umwandlungsgeschwindigkeit. D er maßgebende m agnet. Q uerschnitt der Ionen w eist innerhalb der Eisengruppe einen um gekehrten Gang auf wie die von Go l d s c h m i d t (C. 1927- I. 2052) aus brystallograph. D aten be
rechneten Ionenrädien, im Gegensatz zu dem früher (1. c.) gefundenen Ergebnis bei den seltenen E rden. W orauf das unterschiedliche Verh. dieser beiden G ruppen beruht, läß t sich noch nich t angeben. (Z. physik. Chem. A bt. B. 24. 429—36. März 1934. Berlin- Dahlem, K aiser-W ilhelm -Inst. f. physikal. Chem. u. Elektrochem .) Ze i s e.
Georg-Maria Schwab und Walter Brennecke, Z ur K inetik der katalytischen Hydrierung. (Vgl. C. 1931. II. 674.) Die H ydrierung von Z im tsäureäthylester an Ni in alkoh. Lsg. verläuft zwischen 700 u. 200 mm D ruck unabhängig vom H 2-Druck u.
h än g t von der Konz, des E sters gem äß der LANGMUlKschen Adsorptionsisotherm e ab.
Im Gegensatz zu den früheren Messungen d eu tet hier der Verlauf der Vergiftung des K atalysators durch eingeschlepptes oder zugesetztes G ift u. das Verh. des Temp.-Koeff.
auf eine Abstufung der W irksam keit der ak t. Bezirke hin. D er gemessene Temp.-Koeff.
entspricht einer chem. R k. m it einer Aktivierungswärme von ca. 11 kcal. Zusatz von Cu in Form von Cu-Ni-Mischkrystallen (bis zu 33 A tom -% ) bew irkt eine erhebliche V erstärkung. (Z. physik. Chem. A bt. B. 24. 393— 406. März 1934. München, Chem. Lab.
d. Bayer. Akad. d. Wiss.) Ze i s e.
W. G. Burgers, Zur Erklärung der Plastizität in EinkrystaUen. Zu der C. 1934.
I . 2388 referierten A rbeit von Sc h l e c h t w e g bem erkt Vf., daß bei Stauchung eines zylindr. Probestückes zwischen flachen Blöcken die Möglichkeit fü r h o m o g e n e D eform ation vorliegt. Trotzdem wird auch in diesem F all der U nterschied zwischen theoret. Festigkeit u. experim enteller P lastizität gefunden, fü r die nach Meinung des Vf. (a)mikroskop. Biegegleitungen (u. nicht makroskop.) wesentlich sind. (Physik. Z.
34. 623— 24. 15/8. 1933. Eindhoven, Holl., N aturkundig Lab. der N. V. Philips Gloei-
lampenfabrieken.) Sk a l i k s.
1 9 3 4 . I . A ,. ATOMSTRUKTUR. RADIOCHEMIE. PHOTOCHEMIE. 3 3 0 7
Schlechtweg, Z ur Erklärung der Plastizität in Einkrystallcn. Auf die vorst.
referierte Bemerkung von Bu r g e r s erw idert Vf., daß auch bei noch so großer Sorg
fa lt die Verzerrung bei Druekverss. nicht als gleichförmig angesehen werden kann.
D er I d e a l krystall k ann plast. gleiten, die Annahme von Lockerstellen ist hierfür n icht erforderlich. {Physik. Z. 34. 624. 15/8. 1933. Göttingen.) Sk a l i k s. Arnold Berliner, Lehrbuch der Physik in elementarer Darstellung. 5. Anfl. Berlin: J. Springer
1934. (VII, 736 S.) 4°. Lw. M. 19.80.
Riccardo Ciusa, Appunti alle lezioni di chimica per gli studenti di medicine e farmacia.
Padova: A. Milani 1933. (V, 440 S.) 8°.
A ,, A tom stru ktur. R a d io ch em ie. P h otoch em ie.
J. J. Thomson, Bemerkung zur Arbeit: „Über Modelle des elektrischen Feldes u nd des Photons. (Vgl. C. 1933. II. 3657.) Das vom Vf. früher angegebene Modell er
m öglicht auch eine anschauliche D eutung der Um wandlung eines Photons (Wirbelring) in positives u. negatives E lektron (zwei W irbelfäden); die Mitwrkg. eines Kernes ist erforderheb, um die E nden der W irbelfäden festzuhalten. (Philos. Mag. J. Sei. [7] 17.
197— 98. Ja n . 1934.) Ko l l a t h.
L. Goldstern, Z u r Theorie der elektrischen Ladung. Erw eiterung eines Satzes des Vf. (vgl. C. 1934. I. 2087): E ine den Prinzipien der R elativitätstheorie u. der W ellenmechanik gehorchende Wellengleichung, die die Bewegung eines Teilchens der L adung e, der Ruhm asse m u. des mechan. M oments 1/2 h in einem elektrom agnet.
F eld beschreibt, ordnet ihm notwendig ein m agnet. Moment der Größe e - f l / 2 m c zu.
(C. R . hebd. Séances Acad. Sei. 198. 549—551. 5/2. 1934.) Ko l l a t h. R. C. Gibbs und R. C. W illiam s, Das Atomgewicht des Elektrœis und das Ver
hältnis von e/m . Das At.-Gew. des E lektrons w urde aus dem Intervall zwischen den entsprechenden K om ponenten d e r H 1 a- u. H 2a-Linien zu (5,491 ± 0,002)- IO“ 4 bestim m t.
U nter B enutzung dieses W ertes w urde für das e/m -Verbältnis (1,757 4 0,001)-107 elektrom agnet. E inh./g erhalten, was in g u te r Übereinstim m ung m it den nach m agnet.
Ablenkungsmethoden erhaltenen Ergebnissen steht. Die für die vorliegenden Verss.
erforderliche S trahlung wurde m ittels Durchgang einer elektr. E ntladung durch ein WoODsches R ohr erhalten. Das R ohr w ar m it W .-Dam pf gefüllt, der beide Isotopen des H in ungefähr gleicher H äufigkeit enthielt. (Physic. Rev. [2] 44. 1029. 15/12. 1933.
Cornell U niv.) G. Sc h m i d t.
A. L. Hughes u n d G. E. M. Jauncey, Strahlung aus der gegenseitigen Ver
nichtung von Protonen und Elektronen. N ach Ed d i n g t o n k an n die V ernichtung eines P rotons u. E lektrons n ur stattfinden, wenn diese Teilchen ein komplexes System bilden. Dieses System wird ein Restglied zurücklassen, daß den R ückstoß auf nim m t.
N ach der Annahm e der Vff. k ann ein Vernichtungsprozeß n u r stattfinden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: 1.—3. E rh altu n g der Energie, des Moments u.
der L adung; 4. U m kehrbarkeit des betrachteten Prozesses u. 5. keine Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit. Bei Erfüllung dieser Bedingungen kann ein y- Q uant nicht durch gegenseitige V ernichtung eines P rotons u. E lektrons gebildet werden. N euere Verss. von BLACKETT u. OCCHIALINI sprechen dafür, daß ein hochenerget. y- Q uant beim Zusam menstoß m it einem A tom kern die Bldg. eines E lektrons, eines Positrons u. eines K erns hervorrufen kann. Dieser Prozeß kann so verlaufen, daß er alle oben angeführten Bedingungen erfüllt. (Physic. Rev. [2] 45. 217— 18. 1/2. 1934. St. Louis,
Missouri, W ashington U niversity.) G. SCHMIDT-
E. Rupp, Polarisation der Elektronen an freien Atomen. Schnelle E lektronen von 20— 160 kV werden zweimal um 90° an Tl-Dampf gestreut. Hierbei wird eine un- - symm. Reflexion im Sinne einer Polarisation der E lektronen gefunden. D er Anstieg der P olarisation m it der Strahlgeschwindigkeit wird m it der MoTTSchen Theorie ver
glichen. (Z. Physik 88. 242— 46. 19/3. 1934. Berlin-Reinickendorf, Forsch.-Inst,
d. AEG.) Ko l l a t h.
Manfred von Ardenne, Beitrag zur Elektronenoptik Braunscher Böhren. Es wird insbesondere die Eignung eines elektronenopt. Im m ersionsobjektivs (besonders ge
staltetes Beschleunigungsfeld) für die Br a u nsehe R öhre diskutiert. (Z. Physik 88.
251—59. 19/3. 1934.) Br ü c h e.
Ferdinand Trendelenburg u n d Otto Wieland, Methodisches zur Untersuchung von K rystallpulvem mittels Elektronenbeugung. Eine Versuchsanordnung für Beugungs- verss. schneller Elektronen an pulverförmigen Substanzen wird beschrieben. Die
3 3 0 8 A ,. At o m s t r u k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1 9 3 4 . I . P ulver werden auf Spinnwobfäden aufgestäubt. Beugungsbilder an Kohlenstoffen, Aluminiumsilicaten, wie Kaolin, A galm atolith, P yrophyllith etc. werden m itgeteilt.
(Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 1 3 . 41— 47. 15/11. 1933.) R u p p . Ferdinand Trendelenburg un d Erich Franz, Über das Sektorkopierverfahren zur Verringerung der diffusen Uniergrundschwärzung bei Elektronenbeugungsaufnahmen.
D urch Verwendung eines geeignet geformten rotierenden Sektors w ird ein Umkopier- verf. entw ickelt zur Verringerung der diffusen U ntergrundschw ärzung von Beugungs
aufnahm en. (Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 1 3 . 48— 54. 15/11. 1933.) Ru p p. Louis R. Maxwell, V. M. Mosley un d Lola S. Deming, Elektronenbeugung an Stickstoffoxyden. Elektronen von 20—35 kV werden durch M olekülstrahlen von N 20 , N 0 2 u. N 20 4 hindurchgescliickt. D er A bstand der E ndatom e in N 20 wird zu 2,38 ± 0,05 A gefunden. E in Gemisch von N 0 2 u. N 20 4 gab einen Ring, aus dem auf einen A bstand von 1,6 A für N -N geschlossen wird. (Physic. Rev. [2] 4 5 . 293.
15/2. 1934.) Ru p p.
R. 0 . Jenkins, Elektronenbeugung an Graphit und Kohleflächen. Verschiedene natürliche u. polierte G raphit- u. Kolileoberflächen werden m it Elektronen von 30 kV untersucht. D as innere P oten tial des G raphits wird zu 10,5 V gefunden. Die Existenz von adsorbierten G raphitschichten auf Metallen wird nachgewiesen, durch K erbung t r i t t eine O rientierung dieser Schichten ein. (Philos. Mag. J . Sei. [7] 1 7 - 457— 66.
Febr. 1934.) Ru p p.
C. A. Murison, Untersuchung von K upferoxydfilm en mittels Elektronenbeugung.
Die K upferoxydschichten werden teils durch E rhitzen des Cu, teils durch A ufstäuben hergestellt. Die aufgestäubten Oxyde zeigen Cupro- u. Cupristrukturen, die durch E rhitzen von Cu gewonnenen nu r Cupro- u. eine unbekannte S tru k tu r. D urch chem.
Analyse wird die unbekannte F orm als ein neues Cuprioxyd erkannt. Die notwendige Behandlung des Cu, um dieses Oxyd zu erhalten, wird näher untersucht. (Philos. Mag.
J . Sei. [7] 1 7 . 96—98. Ja n . 1934.) Ru p p.
G. Aminoff und B. Broome, Über Durchstrahlung von T alk m it schnellen E lek
tronen. D urchstrahlt m an dünne Talksehichten m it schnellen E lektronen, so erhält m an Eläckengitterinterferonzen ähnlich wie an Glimmor. Eine vorläufige Auswertung der Aufnahm en ergibt pseudoliexagonale S tru k tu r m it« = 5,25 Ä. (Ark. Kern., Mineral.
Geol., Ser. B. 1 1 . N r. 25. 1— 5. 25/11. 1933.) Ru p p. J. Chadwick un d D. E. Lea, E in Versuch zum Nachweis eines neutralen Teilchens kleiner M asse. Die einfachste E rklärung der kontinuierlichen ß-Strahlenspektren b e
stellt in der Annahme, daß die Energie des zerfallenden K örpers gleichzeitig in einer Form em ittiert wird, bei der die Gesamtenergie pro Zerfall k onstant bleibt. Die so em ittierte m ittlere Energie von R a E w ürde m indestens 600000 V betragen. W enn solch eine Strahlung ü berhaupt vorhanden ist, m üßte sie sehr durchdringend sein;
die calorimetr. gemessene m ittlere Energie stim m t näm lich m it dem m ittleren E nergie
betrag, der aus der Verteilungskurve der /9-Strahlen abgeleitet worden ist, überein.
Die y-Strahlung von R a E kom m t wegen ihrer geringen Energie nich t zur E rklärung dieses Prozesses in B etracht. B ereits früher is t versucht worden, eine durchdringende S trahlung in der Emission von R a E aufzuzeigen. Diese U nters, ist von den Vff.
genauer wiederholt worden. E s lä ß t sich je tz t eine Grenze für die maxim ale Ionisation, die durch diese liypothet. S trahlung erzeugt werden kann, angeben. Bei dem Vers.
wurde eine R a (D + E + E)-Lsg. in eine bestim m te E ntfernung von einer Stahl- Ionisationskam m er, die N 2 bei 75 a t enthielt, gebracht. Die Ionisation wurde m it Pb- A bsorbern gemessen. Anzeichen einer härteren K om ponente als die der Po-y-Strahlen w urden nich t gefunden. Die R estionisation nach 5,8 cm P b-E ilterung ist nich t größer als 2 Ionen pro com pro Sek. E in ähnliches Ergebnis w urde orbalten, wenn die K am m er m it H 2 von 90 a t gefüllt w ar; die Restionisation betrug dann nich t m ehr als 0,5 Ionen.
E s wird das Verh. dieses negativen Ergebnisses in bezug auf die A nnahm e eines neutralen Teilchens betrachtet. W ird eine neutrale S trahlung durch R a E zur K om pensation der Energieverteilung der /?-StrahIen em ittiert, so m uß sie aus Teilchen kleiner M. m it einem m agnet. Moment = 0 bestehen. (Proc. Cambridge philos. Soc.
3 0 . 59—61. 31/1. 1934. Cambridge.) G. Sc h m i d t.
E m est Pollard, Anzeichen fü r eine einfache Beziehung zwischen Kemresonanz- niveaus und Kernladungszahl. (Vgl. C. 1 9 3 3 . II. 1474.) Die Zertrüm m erung eines K erns durch a-Teilchen kann im allgemeinen durch zwei voneinander verschiedene Prozesse erfolgen: 1. durch Ü berschreitung der K em potentialschw elle u. 2. durch Resonanz m it einem inneren virtuellen Energieniveau. Die U nters, der experi-
1 9 3 4 . I. A j, At o m s t r u k t d r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 3 3 0 9 m cntellen Ergebnisse über die M indestenergien deuten darauf hin, daß die Energie zum Ü berschreiten der Kernpotentialschwelle eine lineare F unktion der K ernladungs
zahl fü r leichte Elem ente ist. E s ist wahrscheinlich, daß eine ähnliche Beziehung für die Resonanzniveaus gilt. Experim entelle Ergebnisse liegen für Be, B, N, E, Mg u. Al vor. Die Meßgenauigkeit is t nich t sehr groß. E ine graph. D arst. der bereits vorhandenen W erte lä ß t erkennen, daß die Energien der Resonanzniveaus angenähert eine lineare F unktion der K ernladungszahl sind. N a u. P zerfallen bei Beschießung m it a-Teilchen u n te r Freigabe von Energie. Die so erzeugten P rotonen haben dem nach genügend große Reichweiten, um eine G ruppenanalyse durchzuführen. E ine Ü ber
prüfung dieser Protonenreichweiten zeigt die Existenz von Resonanzniveaus von 7,4-10° erg u. 6,6-10° erg für N a u. 9,3-10° erg sowie 8,4-10° erg für P an. F ü r die experim entellen Angaben werden Erklärungen abgegeben. (Physic. Rev. [2] 45.
218— 19. 1/2. 1934. Yale Univorsity.) G. Sc h m i d t. W . E. Duncanson, Einige Berechnungen über die Beichweite-QescJmindigkcits- beziehung fü r a-Teilclien un d Protonen. Neuere Verss. über die a-Teilchon u. P ro tonen erforderten eine genaue K enntnis der Reickweite-Gesehwindigkeitsbeziehung dieser Teilchen. Im Falle der P rotonen k ann deren Energie nu r indirekt durch Messung ihrer Reichweite bestim m t werden. Die Geschwindigkeit kann aus der Reichweite- Geschwindigkeitskurve abgeleitet werden. In den theoret. B etrachtungen über die Reichweite-Geschwindigkeitsbeziehung sind auch Reichweiten von kleiner als 1 cm behandelt worden. F ü r dieses Gebiet besteh t die W ahrscheinlichkeit eines Effektes durch das Einfangen u. den V erlust eines E lektrons durch das a-Teilchen. In den Form eln von Be t h e u. Bl o c h is t dieser E ffek t nich t berücksichtigt worden, da diese Form eln für ein a-Teilchen m it der gleichen Energie über die ganze Reichw eite a b geleitet wurden. Im Verlauf der theoret. U nterss. des Vf. werden diese Berechnungen wiederholt, wobei genauere Bestst. u. Geschwindigkeiten der a-Teilchen verw endet wurden. (Proc. Cambridge pbilos. Soc. 30. 102— 13. 31/1. 1934. Cambridge, T rin ity
College.) G. Sc h m i d t.
E m est O. Lawrence und M. Stanley Livingston, Die E m ission von Protonen und Neutronen aus verschiedenen Schichten, die m it Deuionen von drei M illionen Volt beschossen werden. (Vgl. C. 1933. I I. 2100.) B ereits früher ist beobachtet worden, daß bei Beschießung m it 1,3-10° V-Deutonen die N eutronenausbeute aus Be ü. Li größer ist als aus anderen Elem enten. Die Ausbeute ist z. B. aus Be 100-fach stärker als aus N H .,N 03. Obgleich die N eutronenausbeuten bei 3-10° V größer fü r die leichteren Elem ente sind, ist deren Änderung m it der K ernladungszahl viel geringer. W ird die Ausbeute aus Be = 100 gesetzt, so werden für die anderen untersuchten Schichten folgende Ausbeuten in relativem M aßstab beobachtet. Li = 62, B 30 3 = 34, CaF2= 1 8 , N H 4N 0 3 = 10, Al = 10, Ca(OH)2 = 8, P t = 1. Im Falle von Be w urden etw a 5000 R ückstoßprotonen pro Min. gezählt, was der Emission von 107 N eutronen pro Sek. entspricht. Die Neutronenemission aus P t rief etw a 40 beobachtbare R ü ck sto ß - protonen in der Ionisationskam m er pro Min. hervor. In einigen F ällen w urde eine Protonenem ission in großen Mengen beobachtet. E a st überall besaßen die P rotonen eine kontinuierliche Reichweiteverteilung, die sich bis etw a 40 cm L uftäquivalent erstreckte. Die Protonenausbeuten aus den verschiedenen Schichten waren angenähert proportional zu den N eutronenausbeuten, was verm uten läßt, daß die N eutronen u.
Protonen an der gleichen K ernrk. beteiligt sind. Aus einigen beschossenen Substanzen wurden Protonengruppen bestim m ter Reichweite gefunden. Al e m ittie rt z. B. eine Gruppe von 68 cm. Dieser Prozeß w ird als das Ergebnis der R k. der D eutonen m it den Al-Kernen betrach tet, wobei die N eutronen den A l-Kernen zugefügt w erden u. die Protonen e m ittiert werden. (Physic. Rev. [2] 45. 220—21. 1/2. 1934. U niversity of
California.) G. Sc h m i d t.
H. R. Crane und C. C. Lauritsen, Zertrümmerung des Beryllium s durch Deutonen.
Bei den Zertrüm m erungsverss. des Be durch D eutonen m it Energien zwischen 400000 u. 800000 eV w ar die Ionisationskam m er durch 5 cm P b geschützt. Um festzustellen, ob eine K ern-y-Strahlung bei der Zertrüm m erung hervorgerufen wird, werden Verss.
m it verschiedenen Pb-Sehichten durchgeführt. F ü r die A bsorption der B e-Strahlung in P b u. in P araffin w urde eine m it P b u. m it P araffin ausgelegte Ionisationskam m er benutzt. Die m it Paraffin ausgelegte K am m er ist m ehr als doppelt so empfindlich für N eutronen u. nu r 0,6-mal so em pfindlich für die y-Strahlung wie die m it P b aus- gelegto Kam m er. Aus den aufgenommenen A bsorptionskurven geht hervor, daß der Abfall für die P b- u. P araffinkam m er der gleiche ist, wodurch angezeigt wird, daß
3 3 1 0 Aj. At o m s t k i j k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1 9 3 4 . I.
die S trahlung einfacher N atu r ist, entweder völlig N eutronen oder y-Strahlen. Zum Vergleich wird eine m it den gleichen Vers.-Bedingungen aufgenommene A bsorptions
kurve fü r die y-Strahlen einer Ra-Q uelle wiedergegeben. Die y-Strablen von Be scheinen monochrom at. zu sein, ihr Absorptionskoeff. ist der gleiche wie der fü r R a-y-S trahlen nach 1 oder 2 cm P b-Filterung. D urch diese Vergleichsmessungen k ann die Anzahl der von Be em ittierten y-Strablen berechnet werden. Diese Zahl ist etw a gleich der der em ittierten N eutronen. Dieses Ergebnis lä ß t verm uten, daß die N eutronen u.
y-Strahlen bei der gleichen Rk. entstehen: Be9 + H 2 — B 10 + n 1 + y. Bei diesen Messungen betrug die angelegte Spannung 800000 V, der S trom 2 - 10-0 Amp. Die Anzahl der erzeugten y-Strahlen ist angenähert gleich der durch 0,15-10-3 g R a em ittierten y-Strahlen. Die H ä rte der beobachteten y-Strahlen ist gleich der bei der Zertrüm m erung von Li durch P rotonen erzeugten. (Physic. Rev. [2] 45. 226—27.
1/2. 1934. California In stitu te of Technology.) G. Sc h m i d t. G. H. Henderson, Pleochroitische Höfe und das Aller der Minerale. M it einem M ikrophotom eter w urden vom Vf. dio In ten sitäten in den pleochroit. Höfen q u a n ti
ta tiv untersucht. Auf dem D iagram m erscheinen 6 Ringe, von denen 5 den 8 a-S trablem der U-Fam ilie zugeschrieben werden. Die W orte für die R ingradien stim m en m it den Berechnungen aus den a-Teilchcnreichweiten g u t überein. Eino Zunahm e der R adien m it zunehmendem A lter des Minerals wird nicht festgestellt. Außerdem werden zwei weitere kleine Ringe beobachtet, die a-Teilchen von 1,74 u. 1,05 cm R eich
weite entsprechen. D er sechste Ring ist bisher noch nicht festgestellt worden. E r wird der Ac-Familio zugcsclirieben. (Physic. Rev. [2] 45. 216. 1/2. 1934. Halifax,
Canada, Dalhousie U niversity.) G. Sc h m i d t.
Arthur E. Ruark und Forrest Western, Das Radium -U ranverM ltnis und die Anzahl der Actinio-Uranisolopen. (Vgl. C. 1933. I I . 1639.) Verschiedene Beob
achtungen sprechen dafür, daß der U rsprung der Ae-Reihe ein U -Isotop m it dem At.- Gew. 235 ist. W eitere Angaben können aus den Zerfallskoeff. des R a u. U in Verb.
m it dem R a-U -V erhältnis gewonnen werden. Das Ra-U-Verliältnis ist im m er gleich dem At.-Gew. des R a im Gleiehgew. m it 1 g U. F ü r das Ra-U -V erhältnis w ird ein A usdruck angegeben, der die Anzahl der von 1 g R a oder U pro Sek. em ittierten a-Teilchen en th ält; außerdem erscheinen in dem Ausdruck das Ac-Abzweigungs
verhältnis u. die Anzahl der Ac-U-Isotopen. Die Ergebnisse, die u n te r Verwendung bekannter W erte für die einzelnen auftretenden Größen gewonnen wurden, zeigen die E xistenz n u r eines Ac-Isotops m it großer W ahrscheinlichkeit an. (Physic. Rev. [2]
45. 69—70. 15/1. 1934. Univ. of P ittsburgh.) G. Sc h m i d t. O .A . Gratias, Die Halbwertszeit von Uran I I . D ie H albw ertszeit von U I I ist bis je tz t auf zwei verschiedenen W egen bestim m t worden, u. zwar 1. aus der Reichweite der a-Teilehen von U I I in Verb. m it der GEiGER-NuTTALLschen Beziehung u. 2. aus der direkten Best. der Zerfallskonst. durch Messung der Zahl der a-Teilehen einer bekannten Menge von U II-A tom en. I n der vorliegenden A rbeit sollen die sich stark voneinander unterscheidenden Ergebnisse der direkten Best. üb erp rü ft werden. Zu den Verss. wurde ein starkes U X -P rä p arat hergestellt; dieses w urde gereinigt u, elektrolyt. von U befreit. Das U X w andelt sich in U I I um, dieses wurde dann elektrolyt. auf einer P t-K a th o d e abgetrennt. Die A nzahl der a-Teilchen w urde m it einer Ionisationskam m er u. V erstärker bestim m t. W ährend der E lektrolyt, der den n ich t auf der P t-K athode abgeschiedenen Teil des U I I enthielt, sta rk säurehaltig war, schlug sieh das Ce u. Io als Fluorid an den Pt-G efäßen nieder. Die A k tiv itä t des U I I w urde m it einem LiNDEMANN-Elektrometer gemessen. Die Verss. ergeben eine H albw ertszeit des U I I von 1,7-105 Jah ren . D er U nterschied zwischen den meisten Messungen der Zerfallskonstanten ist durch die W ahl der U nters.-M ethode (elektrolyt.
u. Ionisationsm ethode) begründet. Vf. nim m t ferner an, daß bei seinen Verss. das U I I nich t völlig bei der elektrolyt. Methode ab getrennt worden ist. (Philos. Mag.
J . Sei. [7] 17. 491— 96. Febr. 1934.) G. Sc h m i d t. Maurice Curie und F. Joliot, über die Radioaktivität des Sam arium s. E s wurde die R a d io a k tiv itä t des Samariums m it Hilfe der Nebelbahnenm ethode in einer Ioni
sationskam m er in Verb. m it einem Elektroskop von W u l f bestim m t. D a die Reich
w eite der a-S trahlen des Sam arium s sehr klein ist, arb eitet m an u n te r verm indertem D ruck, ca. 25 cm Hg, um größere Flugbahnen zu erhalten. Ausgangsmaterial ist Sam arium oxalat. — E r g e b n i s s e : fü r 475 Expansionen sind 5 a-Strahlenbahnen photographiert, die dem Sam arium zukommen, m it ganz verschiedenen Reichweiten von 0,8— 1,5 cm in L uft, da wahrscheinlich die a-Teilchen aus verschiedenen Schichten
1 9 3 4 . I . A ,. At o m str u k tu r. Ra d io c h em ie. Ph o to ch em ie. 3 3 1 1
gekom men sind. E s ist bisher kein Radium elem ent m it einer so kleinen a-Strahlen- reichweite bekannt. Vif. fanden, daß 7 a-Teilchen pro Minute ausgesandt werden u. berechneten daraus eine m ittlere Lebensdauer von 1012 Ja h re n in Ü berein
stim m ung m it He v e s y u. Pa h l. N ach den U nterss. der Vff. ist nicht anzunehmen, daß die gefundenen A k tivitäten au f radioakt. Verunreinigungen unbekannter A rt (Elem ente 85, 87, 93) zurückzuführen sind, da sie berechneterweise prakt. nicht zu messen wären. — Aus der K enntnis der Isotope des Samariums nach As t o n kann die Zerfallsgleichung aufgestellt werden:
^ Sm = ^ N d + f2 He + 0,0030, .
wo 0,0030 den Energieverlust bedeutet. (C. R . hebd. Séances Acad. Sei. 1 9 8 . 360— 63.
22/1. 1934.) S e n f t n e r .
E. V. Appleton u nd E. G. Bowen, Ursprung der atmosphärischen und durch
dringenden Strahlung. Gleichzeitige Richtungsbeobachtungen sind über den E in tr itt der atm osphär. u. durchdringenden Strahlung m it Hilfe eines K athodenstrahlrichtungs
anzeigers u. eines P aares von GEIGER-MÜLLER-Zählern ausgeführt worden. D er E in tr itt eines atm osphär. Strahls aus bestim m ter R ichtung wird durch die Ablenkung des Strahlenbündels des K athodenstrahloscillographen in entsprechender R ichtung angezeigt. Die Zähler, die die durchdringende Strahlung registrieren, w aren in der Weise angeordnet, um Teilchen aus östlicher R ichtung zu erhalten. Eine Analyse der kom bi
n ierten Messungen liefert folgende Ergebnisse: Die A nzahl der Koinzidenzen zwischen dem E in tr itt atm osphär. u. durchdringender S trahlung is t nich t größer als bei zu
fälliger V erteilung erw artet wird. F ü r die In terv alle 0— 1, 1— 2 u. 2— 5 Sek. vor u.
n ach dem E in tr itt der durchdringenden S trahlung w ird die Zahl d e r einfallenden atm o sphär. Strahlen tabellar. angegeben. U n ter der Annahm e, daß die atm osphär. Strahlen von Gewitterwolkenentladungen herrühren, stim m en die Ergebnisse der Vff. m it den Messungen von Sc h o n l a n d u. Vi l j o e n (C. 1 9 3 3 . I I . 1143) überein, nach denen die A nzahl der E ntladungen eines einzelnen Zählers größer is t in einem Z eitintervall vor einem B litz als w ährend eines gleichen Intervalls nach einem Blitz. (N ature, London 1 3 2 . 965. 23/12. 1933. London, K ings College.) G. Sc h m i d t.
Robley D. Evans un d H. Victor Neher, Die N atur der statistischen Schwan
kungen m it Anwendung a u f die Höhenstrahlen. Viele physikal. Vorgänge, die k o n ti
nuierlich u. einheitlich zu verlaufen scheinen, sind diskontinuierlich, wenn sie m it sehr em pfindlichen App. untersucht werden. I n der vorliegenden A rbeit wird die Theorie der sta tist. Schwankungen verallgem einert, nachdem mehrere neuere physikal. P ro bleme als Sonderfall der allgemeinen Theorie behandelt worden sind. D er Ausdruck für das Q uadrat der m ittleren Abweichung des H aupteffektes aus m ehreren zufälligen Prozessen w ird festgestellt. N ach Angabe der natürlichen Beobachtungsgrenzen werden die sta tist. Schwankungen der Ionisation durch H öhenstrahlung in einer kugelförmigen Ionisationskam m er behandelt. Dio Schwankungen, die durch die H eterogenität der Reichweite u. durch Gruppenbldg. hervorgerufen w orden sind, werden abgeleitet. Die in der Nebelkam m er beobachteten G ruppen der H öbenstrablen sind in der Ionisationskam m er in etw a gleicher H äufigkeit vorhanden. F ü r die G esam t
ionisation längs des Weges eines einzelnen sekundären H öhenstrahls wird eine obere Grenze von 70 4 10 Ionenpaaren pro cm in L uft bei 1 a t angegeben. Die In te n s itä t u. die relative H äufigkeit der G ruppen ist größer in etw a 4900 m H öhe als am Meeres
spiegel. (Physic. Rev. [2] 45. 144—51. 1/2. 1934. California In s titu t of Technology,
Pasadena.) G. Sc h m i d t.
Robert A. Millikan, Carl D. Anderson un d H. Victor Neher, Die drei Arten von Höhenstrahlungsschwankungen und ihre Bedeutung. Bei der Theorie der Vff. über die H öhenstrahlenstrom stöße kom m t die Energie nicht von den H öhenstrahlen selbst, sondern von der B atterie, dio das Elektroskop auflädt. Diese Strom stöße stellen A pparatureffekte dar, die ausgesckaltet werden müssen, bevor die restlichen Schwan
kungen aufgezeigt werden. Die Feststellung, daß restliche Ionisation, die in einem H öbenstrablungselektroskop beobachtet wird, vollständig durch Positronen und Nega- tronen hervorgerufen worden ist, ermöglicht die Schwankungen zu berechnen, die aus einer zufälligen V erteilung dieser E lektronen erw artet wird. Die beobachteten Schwan
kungen werden nach Elim inierung der Strom stöße etwas größer als die so berechneten Schwankungen gefunden. (Physic. Rev. [2] 45. 141—43. 1/2. 1934. California I n
stitu te of Technology.) G . SCHMIDT.
3 3 1 2 A j, At o m s t r u k t u b. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1 9 3 4 . I.
Bruno R ossi, Richtungsmessungen m it den Höhenstrahlen in der Nähe des geo
magnetischen Äquators. Die Verss. des Vf. w urden in A s m a r a (Ostafrika) in einer geomagnet. B reite von 11° 30' u. in einer H öhe von 2370 m ausgeführt. Zur R ichtungs
best. w urde die Doppelkoinzidenzmethodo benutzt. Die Achsen der beiden Ge i g e r- MÜLLER-Zähler w aren parallel zueinander u. horizontal angeordnet. Die A nordnung konnte um die vertikale u. horizontale Achse gedreht werden. I n einigen Verss.
werden die Zähler m it einem zylindr. Pb-Schirm umgeben. Zwischen die Zähler konnten Pb-Schichten verschiedener Dicke eingeschaltet werden. Alle Verss. zeigen überein
stim m end eine wesentlich größere In te n sitä t von westlicher als von östlicher R ichtung für den gleichen Zenithwinkel. Die In ten sitäten von nördlicher u. südlicher R ichtung sind innerhalb der V ers.-Fehler gleich. D araus wird geschlossen, daß wenigstens ein Teil der H öhenstrahlung aus positiv geladenen Teilchen besteht. Neue Ergebnisse über den azim uthalen E ffekt der H öhenstrahlung zeigen an, daß die Ladung v o r
wiegend positiv ist. Die Möglichkeit, daß neben den positiven Teilchen auch eine geringe Menge anderer Strahlenarten (negative Teilchen, Q uanten) in der H öhen
strahlung vorhanden ist, wird nicht ausgeschlossen. W eitere Verss. ergeben, daß die In te n sitä t der H öhenstrahlung sehr schnell m it zunehmendem Zenithwinkcl abnim m t.
Die Ergebnisse dieser Verss. sprechen dafür, daß die H öhenstrahlung eine kom plexe S trahlung ist. E s wird angenommen, daß die S trahlung eine y-K om ponente besitzt.
Im Zusam menhang m it dieser Annahme w’crden die Ergebnisse der A bsorptions
messungen betrachtet. (Physic. Rev. [2] 4 5 . 212— 14. 1/2. 1934. Asmara, E ri
trea.) G . Sc h m i d t.
Sergio de Benedetti, Absorptionsmessungen der Höhenstrahlen in 11° 30' geo
magnetischer Breite und in einer Höhe von 2370 m. Die Verss. von R o s s i (vgl. vorst.
Ref.) haben ergeben, daß die I n te n s itä t der H öhenstrahlung m it zunehmendem Z enith
winkel schneller abnim m t als nach der atm osphär. Absorption erw artet wird. D abei ist vorausgesetzt, daß die prim äre H öhenstrahlung n u r aus positiv geladenen Teilchen besteht. Dieses Ergebnis kann durch folgende Annahm en erk lä rt w erden: E ntw eder ist die A bsorption der H öhenstrahlen u n tersch ätzt wrnrden oder die H öhenstrahlung b esitzt eine komplexe S tru k tu r. Zur P rüfung dieser A nnahm en w urde die A bsorption der H öhenstrahlung in P b nach der D oppelkoinzidenzm ethode untersucht. Die Koinzidenzen w urden abwechselnd ohne Schicht u. m it Pb-S chichten von 4, 10 u.
16 cm Dicke zwischen den Zählern bestim m t. Die beträchtliche V erringerung der Koinzidenzen bei 0— 4 cm P b wird durch die A bsorption der sekundären Teilchen hervorgerufen. Von 4— 16 cm P b ist dagegen nu r eine sehr kleine Abnahm e der Koinzidenzen vorhanden. Diese A bnahm e entspricht wahrscheinlich der A bsorption der prim ären Teilchen selbst. Befinden sieh 12 cm P b zwischen den Zählern, so wird bei einer Änderung des Zenithwinkels von 0—30° eine Abnahm e von 4,6 4 2,5%
gefunden. Dieser E ffek t k ann nicht allein durch die atm osphär. A bsorption der p ri
m ären H öhenstrahlen hervorgerufen worden sein. A uch hier w ird wie in der A rbeit von R o s s i zur E rklärung des Absorptionseffektes eine y-K om ponente angenommen.
Bei Neigung des Zählersystems um 30° gegen W estrichtung nim m t die Zahl der Koinzidenzen stärker ab als durch E inführung einer 12 cm Pb-Schicht. Die Existenz einer hypothet. y-Strahlung scheint daher noch nich t völlig den beobachteten Z enith- effekt zu erklären. (Physic. Rev. [2] 4 5 . 214— 15. 1/2. 1934. A sm ara, E ri
trea.) G. S c h m i d t .
W. A. Macky, E in Versuch zum Nachweis von Strahlung in Gewitterwolken. Vf.
berichtet über eine Reihe von Ballonaufstiegen zum Zwecke des Nachweises einer Strahlung in Gewitterwolken. Die S trahlung sollte durch Schwärzung von photo- graph. P la tte n bestim m t werden. D as Ergebnis w ar fü r alle Verss. negativ. A n
schließend w'ird eine kleine Ionisationskam m er m it Qüarzkondenser ebenfalls zum Nachweis von Strahlung in Gewitterwolken beschrieben. (Proc. Cambridge philos.
Soe. 3 0 . 70—73. 31/1. 1934. Cambridge.) G. Sc h m i d t. A. Komar, Z u r Auswertung des asymmetrischen Asterismus von Laue-Diagrammen deformierter Krystallc von NaCl. Im F all des sogen, asymm. A sterismus stim m en die Berechnungen von Le o n h a r d t (C. 1 9 2 5 . I. 1692) über F orm u. Lage der „Schwänze“
der Interferenzflecke nicht m it dem E xperim ent überein. Die Asym m etrie ist be
sonders sta rk ausgeprägt bei den Flecken (311) u. (311) bei Beleuchtung längs (001).
— Vf. h a t gefunden, daß der Längenunterschied der „Schwänze“ der symm. Flecke m it der V erringerung der Dicke der P robe abnim m t. D as Ergebnis lä ß t sich so deuten, daß die D rehung einer einzelnen krystallograph. Ebene an dem Strahlenbündel ent-