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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 105, Bd. 1, Nr. 17

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Chemisches Z entralblatt

1934 Band I. Nr. 17 25. April.

A. Allgemeine nnd physikalische Chemie.

J. Stark, Organisation der 'physikalischen Forschung. (Z. techn. Physik 14. 433—35.

Harold C. Urey, F. G. Brickwedde nnd G. M. Murphy, Bezeichnung fü r schweren Wasserstoff. (Vgl. C. 1 9 3 4 .1. 1439.) Die von Ru t h e r f o r d (C. 1 9 3 4 .1. 1602) fü r das Isotop H2 vorgeschlagene Bezeichnung „D iplogen“ an Stelle der von den Vff. ein- geführten Bezeichnung „D euterium “ kann wegen der gewohnten Bedeutung der Silbe

„ d i“ in der Sprache des Chemikers leicht zu M ißverständnissen führen. (Nature, London 133- 173. 3/2. 1934. New York, Columbia U niv., u. W ashington, Bur. of Stand.) Ze i s e.

Henry E. Armstrong, Bezeichnung fü r schweren Wasserstoff. Vf. bezeichnet den Vorschlag Ru t h e r f o r d s (vgl. vorst. Ref.) als Verstoß gegen die cliem. Sitten, als sprachlich inkorrekt u. als unvernünftig. E r schlägt die Bezeichnung „D euthydrogen“

dafür vor, da es das 2. Glied in der H -Rcihe darstcllt, fü r den Fall, daß noch ein 3. H -Isotop („T rithydrogen“ ) gefunden würde. (N ature, London 133. 173. 3/2. 1934.

N. V. Sidgwick, Bezeichnung von schwerem Wasserstoff. Vf. verteidigt den für das Isotop H2 vorgeschlagenen N am en „Diplogen“ m it dem bekannten Hinweis auf die Möglichkeit einer Verwechslung des W ortes „D iplon“ (der entsprechenden Bezeichnung für den K ern von H 2) u. des W ortes „N eutron“ . Das Gegenargument von Ur e y, Br i c k­ w e d d e u. M URPHY (vorvorst. Ref.), daß bei der Bezeichnung von Verbh. Schwierig­

keiten entstehen m üßten, glaubt Vf. durch den Hinweis auf die T atsache entkräften zu können, daß die Chemiker allzu um ständliche Bezeichnungen von selbst zweckmäßig abzukürzen pflegen; so würde N IE H L wahrscheinlich nich t „Di-Diplogenmonowasser- stoffnitrid“ , sondern einfach „D i-D iploam m oniak“ genannt werden, ähnlich wie C6H4C12 einfach als „Diehlorbenzol“ u. nicht als „D ichlortetrawasserstoffcyelohexa- carhid“ bezeichnet wird. Auch der Einw and, daß „Diplogen“ im Sinne von „v e r­

doppelnd“ an Stelle von „D iplon bildend“ verstanden w erden könnte, h ä lt Vf. nich t für stichhaltig. Auf jeden F all möchte Vf. aber die Verwendung des Symbols D für H2

befürworten. (N ature, London 133. 256. 17/2. 1934. Oxford, Lincoln College.) Ze i s e.

W illiam D. Harkins, Nomenklatur fü r die Wasserstoffisotopen (Prolo- und DevXo- wasserstoff) und ihre Verbindungen. U nter Ablehnung der von R u t h e r f o r d (C. 1934.

I. 1602) fü r die H -Isotopen vorgeschlagenen Bezeichnungsweise beto n t Vf. die N o t­

wendigkeit, diejenige von U r e y , B r i c k w e d d e u. M u r p h y (drittvorst. Ref.) so a b ­ zuändern, daß nicht jedem der oft zahlreichen Isotopen der Elem ente ein besonderer Name gegeben werden muß. Hierzu em pfiehlt Vf. die Kennzeichnung jedes Isotops durch die Ordnungszahl Z u. die „Isotopenzahl“ 1 = P — 2 Z , wo P die dem At.-Gew.

am nächsten kommende ganze Zahl darstellt. H iernach wäre z. B. H l durch das Symbol (1, — 1) oder, wenn m an u nter H das Isotop m it der M. 1 versteht, durch H1

zu bezeichnen; H2 wäre durch das Symbol (1,0) oder H° u. „schweres“ W. m it O1 6

som it durch das Symbol (1,0) 2 (8,0) oderH °20 ° darzustellen, wobei 0 also die Nullisotopen kennzeichnet. Vf. stellt vergleichshalber die bisher übliche Bezeichnung durch das At.- Gew. u. die von ihm vorgeschlagene Bezeichnungsweise fü r einige Verbb. nebeneinander, z .B . S3201 6 2 u. S °0°2, ferner S3 301 701 8 u. S10102 (S 02 besitzt insgesamt 18 Mol.- Isotopen). Den einzigen N achteil seiner Bezeichnungsweise sieht Vf. in dem Umstand, daß es eine kleine Anstrengung erfordert, sich m it der Bedeutung der „Isotopenzahl“

v ertra u t zu machen. Vf. weist dabei darauf hin, daß jeder Atomkern durch die Formel (n p )z n i dargestellt werden kann, wo n ein N eutron, p ein P roton u. I die Nummer des Isotops bedeutet; abgesehen vom P roton ist I stets gleich 0, oder eine ganze positive Zahl. — F ü r die H -Isotopen sehlägt Vf. die N am en „Protowasserstoff“, „Deutero- wasserstoff“ u. Tritowasserstoff“ vor, um die Zugehörigkeit zur H-Reihe zum Ausdruck zu bringen. — Übrigens würde nach diesem Verf. das negative Elektron durch (— 1,2),

20/11. 1933.) Et z r o d t.

London.) Ze i s e.

X V I. 1. 165

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das positive Elektron durch (1, — 2) u. das N eutron durch (0,1) zu kennzeichnen sein.

(Science, New York. [N. S.] 79. 138—40. 9/2. 1934. Chicago, Univ.) Ze i s e.

Herschel Hunt, Isotopische Fraktionierung von Wasserstoff. W. m it ca. 1 Teil H2

auf 200 Teile H l wurde m it einer Strom stärke von 1 Amp. elektrolysiert u. der erzeugte H2 bei 200° über CuO geleitet. Die Strömungsgeschwindigkeit des H2 wurde so reguliert, daß ca. 50% davon in W. verw andelt wurden u. der R est bei 000° über CuO ebenfalls W.

bildete. Die beiden W .-Eraktionen (je 10-ml) wurden getrennt kondensiert u. in cali- brierte Pyknom eter dest. D as bei 200° entstandene W. ergab sich um 6 , 6 mg leichter als das bei 600° entstandene. D er Vers. wurde m it 2 hintereinandergeschalteten Zellen w iederholt u. lieferte eine um 5,0 mg leichtere F raktion. (J . ehem. Physics 2. 106.

Febr. 1934. W est L afayette, Indiania, P urdue Univ.) Ze i s e.

Ch. Haenny, Das schwere Wasser. Allgemein gehaltener Überblick über die E n t­

deckung u. Haupteigg. des schweren W. (H220 ). (Ind. chimique 21. 86—87. Febr.

1934.) Ze i s e.

Colin G. Fink, Harold C. Urey und D. B. Lake, Die D iffusion von Wasserstoff durch Metalle: Fraktionierung der Wasserstoffisotopen. Nachdem Vorverss. m it 0,8 mm dicken Fe-Röhren, 0,2 mm dicken N i-Röhren u. 0,25 mm dicken P d-Itöhren in 25%ig- H2S 04-Lsg., 10%ig. NaOH-Lsg. u. 25%ig. M gS04-7 H20-Lsg. bei 85—90° gezeigt h atten , daß P d für die elektrolyt. Diffusion des H2 am besten geeignet ist, ergab ein Vers. m it einem 25 cm langen P d-R ohr als K athode u. eine Pt-A node in einem E lektro­

lyten, der aus 0,5%ig. schwerem W. u. rauchender H2S 04 im M ischungsverhältnis 335 ccm W. auf 25 ccm Säure bestand, bei einer Strom dichte von 60 A m p./qdm nach 28 Stdn. durch Verbrennung des hindurchdiffundierten H2 ca. 2 ccm W. von der D. 1,000 20. Som it diffundieren also beide H -Isotopen zugleich durch das P d, aber das leichtere merklich schneller. Die Diffusionsgeschwindigkeiten w urden u n te r v er­

schiedenen Bedingungen gemessen. E in weiterer Vers. zeigte, daß bei 40° u.

100 Am p./qdm im Laufe von 21/ 2 Stdn. kein 02 durch das P d diffundiert; es bildete sich aber ein dunkelviolettes H äutchen auf dem P d, durch das die Diffusion des 02 v er­

h in d e rt worden sein kann. (J . ehem. Physics 2. 105—06. Febr. 1934. New York,

Columbia Univ.) Ze i s e.

U. S. Bureau of Standards, Änderung in der isotopischen Zusammensetzung des Wassers aus natürlichen Quellen. D urch die E ntdeckung angeregt, daß W. durch Dest.

einer Isotopentrennung unterw orfen w erden kann, werden W .-Proben verschiedenen U rsprunges bzgl. ih rer D.D. untersucht. E s zeigt sich, daß die D. des gereinigten W.

des T oten Meeres um (2,1 ± 0,5)-10~0, diejenige des W. vom Großen Salzsee um (2,7 + 0,7)- I O '8, u. diejenige des W. aus R asorit (B oraxtetrahydrat) um (6,9 ± 0,3)-10- 6 größer als die D. des n. W. ist. (J . F ranklin In st. 2 1 6 . 393. Sept. 1933.

W ashington, U. S. B ureau of Standards.) Ze i s e.

Eugene C. Binghain und W. H. Stevens jr., Schweres Wasser ist infolge ge­

ringer Assoziation träge. Obwohl schweres W. (H220 ) nach Le w i s u. Mc Do n a l d

(C. 1 9 3 3 . I I . 1293) viscoser als gewöhnliches W. ist, ergibt sieh aus den Unterschieden der Flüchtigkeit, daß schweres W. viel weniger assoziiert ist u. einen kleineren Temp.- Koeff. der Assoziation besitzt als gewöhnliches W. D aher ist H 220 in ehem. H insicht auch ziemlich träge. (J . ehem. Physics 2. 107—08. Febr. 1934. E aston, Pennsylvania,

L afayette College.) Ze i s e.

A. L. Casselman, Das ultrarote Absorptionsspektrum von Wasser, das Protium und Deuterium enthält. W . m it einem H2-Geh. von 56% zeigt an Stelle der im n. W. sehr starken Banden bei 3 u. 6,2 p nu r noch ziemlich schwache Banden, während die Bande bei 4,8 p p rak t. verschwindet. Dagegen treten neue starke Absorptionsbanden bei ca. 4,2 u. 6,9 p auf, die im Spektrum des n. W. fehlen. E rstere beruht wahrscheinlich a u f den Verbb. H2—H2 u. O1 6—H 2; letztere verm utlich au f der Verb. H1—H 2.

D as Verschwinden der 4 ,8 /«-Bande im schweren W. kann d arauf beruhen, daß die hierbei benutzte A bsorptionsküvette beträchtlich dünner als die bei der U nters, des n. W. verwendete K üvette war. W eitere Unterss. sind im Gange. (Physic. Rev. [2]

4 5 . 221. 1/2. 1934. Cincinatti, Ohio, U niv., Dep. of Physics.) Ze i s e.

Daniel B. Luten jr., Der Brechungsindex von IP IP O ; Brechungsindex und Dichte von Lösungen von IP IP O in IP IP O . D er Brechungsindex von nahezu reinem H 220 u.

einer 50% ig. Lsg. von H 220 in H 120 wird bei zahlreichen Tempp. zwischen — 10 u.

+ 3 5 ° fü r verschiedene W ellenlängen bestim m t. In allen Fällen existiert eine Temp., bei der der Brechungsindex einen H öchstw ert besitzt. Die Differenzen zwischen diesen Tempp. u. der Temp., bei der gewöhnliches W. seinen größten Brechungsindex besitzt,

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1 9 3 4 . I. A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 2 5 4 3 sind m it den Unterschieden der früher untersuchten physikal. Eigg. der beiden W .-Arten im Einklänge. Die Dispersion von H 220 ist kleiner als die von H ‘=0 . Auch bei anderen Konzz. von H 220 werden die D.D. u. Brechungsindizes bestim m t. E s ergibt sich, daß diese Lsgg. den Gesetzen der idealen Lsg. insofern nicht entsprechen, als die partiellen Molvoll, von der Konz, der Isotopen abhängen. Diese Abweichung tr itt aber in den Brechungsindizes jener Lsgg. nicht auf. F ü r die D. (s) u. das Molvol. (F,„) der Lsgg.

gelten die empir. Beziehungen:

s = 1,0000 + 0,1056 N2 — 0,0012 N aN 2; Vm = 18,014 + 0,100 N2 + 0,031 N ^ * ; darin stellen N x, N2 die Molbrüche von I I b z w . H 220 dar. (Physic. Rev. [2] 45.

161—65. 1/2. 1934. Univ. of California, Dep. of Chem.) Ze i s e.

D. Rittenberg u nd H. C. Urey, Thermische Zersetzung von Deuteriumjodid. Die tkeoret. Voraussage (C. 1933. I I. 2933), daß das Gleichgewicht bei der therm . Disso­

ziation von H J von der H2-Konz. im H J abhängen müsse, w ird durch Verss. m it ver­

schiedenen H2-Konzz. (zwischen 0,0 u. 72,1%) bei 398 u. 468° absol. bestätigt. Die beobachteten W erte von h = 2 [I2]/(2 [ /2] + [II /] ) , wobei die eingeklammerten Sym ­ bole die Gleiehgewichtskonzz. darstellen, stim m en m it den nach den früheren Ü ber­

legungen berechneten W erten g u t überein, w ährend sie von den ldass. W erten Bo d e n- S T E IN s um so m ehr nach oben abweichen, je höher die H2-Konz. ist. Ähnliche A b­

weichungen, wie sie hier fü r den G aszustand gefunden werden, sollen auch für die R k.

in kondensierten System en zu erw arten sein. (J . chem. Physics 2. 106—07. Febr. 1934.

New Y ork, Columbia U niv., Dep. of Chem.) Ze i s e.

Jarl A. Wasastjerna, Die Kräfte zwischen Atomen und Ionen. (Vgl. C. 1933.

I . 2509.) F ü r die gegenseitige Abstoßung zweier Ionen vom Edelgastyp m it dom K ern ­ abstand II u. den scheinbaren R adien r1 — £ ¡jj u. r2 = £ ö2 m acht Vf. den Ansatz E r = F (£)/It = cp (!)/(?! + Qi)< wobei F (£) eine schnell m it f abfallende F unktion ist. Mit Hilfe der in einer Tabelle zusammengestellten charakterist. W erte von für ein- u.

zweiwertige G itter aus Edelgasionon, ferner fü r homöopolaro Edelgasatom gitter u. für Stöße zwischen Edelgasatom en ste llt Vf. Ausdrücke für cp (£) auf u. findet d am it für das A bstoßungspotential die Ausdrücke E r = 1 5 -10-15 £° e-10£ J2_ 1 für £ sS |/ 3 , u.

E r = 5-10- 1 5 £ 8 e-1 °f Ii~ l fü r £ Hg j/3 ; der 2. Ausdruck gibt auch für f < Y 3 noch ziemlich genaue W erte, wTie ein tabellar. Vergleich der berechneten m it den beobachteten W erten von f0 zeigt; fü r die klass. Berechnung des A bstoßungspotentials zweiwertiger G itter kom m t nu r der 1. Ausdruck in B etracht. — D as Anziehungspotential in homöo­

polaren Edelgasgittorn wird zu E a — — K ■ Ii~° angenommen, entsprechend der VAN d e r WAALSsehen Anziehung. — Das beim Stoß zwischen 2 Edelgasatom en e n t­

stehende A bstoßungspotential w ird vorwiegend der hierbei erzeugten Störung innerhalb der Elektronensystem e beider Atome zugeschrieben. H ierdurch erleidet die Verteilungs­

funktion D (q) eines E lektrons der äußeren Schale (vgl. die frühere A rbeit) eine Defor­

m ation, m it der Störungsenergie A E = 0 ,0 8 1 e2 [D (p„)]2 q2/ R oder, m it der verein­

fachten SCHRÖDlNGERscken F u n ktion cp = const-e~r/s A E = 0 ,3 2 e2 [D (g0) ] 2 52/R . N ach der Theorie von He i t l e r u. Lo n d o n (C. 1927. I I . 1 6 5 7 ) ergibt sich für die Störungsenergie zweier H -Atom e bei großer A nnäherung ein Ausdruck, der sich vom letzten n u r durch einen etwas verschiedenen Zahlenfaktor (0 ,3 7 ) unterscheidet. Somit muß die Abstoßung zwischen zwei A tom en oder Ionen vom E delgastyp durch eine Wechselwrkg. von derselben A rt entstehen, wie sie die HElTLER-LoNDONsche Theorie annim m t. — F ü r das G esam tpotential E = E r -J- E a erh ält Vf. eine Funktion, die formal m it der P otentialfunktion von ElSE N SC H IT Z u. LONDON (C. 1 9 3 0 .1. 2 9 9 7 ) über­

einstim mt. (Soc. Sei. fenn., Comment. physic.-m ath. 6. N r. 2 2 . 15 Seiten.) Ze i s e.

Hidehiko Tamaki, Valenztheoretische Berechnung der Energie aromatischer Ver­

bindungen. A uf Grund der Theorie der chem. Valenz von He i t l e r (C. 1928. I. 2 5 6 7 ) u. We y l (C. 1931. II. 3 ) w ird die Bindungsenergie einer arom at. Verb. berechnet, u.

deren S tab ilität nach dem Verf. von Ru m e r (C. 1 9 3 3 .1. 2 3 5 3 ) abgeschätzt. Die Energie eines hexagonalen Ringes aus dreiwertigen R adikalen ergibt sich nahezu gleich der Energie von 3 P aaren solcher Radikale. W enn aber die Vorstellung der gerichteten Valenz herangezogen wird, dann kann m an vielleicht erklären, warum der Benzolring stabiler als das Mol. C2H2 ist. (Proc. physic.-m ath. Soc. Ja p a n [3] 16. 526 6 . Febr.

1 934. Tokyo, Im perial U niv., Physikal. In st. [Orig.: engl.].) Ze i s e.

Horacio Damianovich, Trägheit und chemische A ktivität der Edelgase. IV. Unter­

schiede in den Eigenschaften der Plalinheliumverbindung und des reinen Platins: E in ­ wirkung von Königswasser a u f beide Körper. (Vgl. C. 1933. I I. 847.) Die Löslichkeit

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der Pt-H e-Verb. in verd. Königswasser gebt dem He-Geh. der Verb. nahezu parallel.

D urch E rhitzen der Verb. wird ihre Löslichkeit herabgesetzt, u. zwar um so mehr, je länger erh itzt wurde (bis zu einem Grenzwert). Die Pt-O-Verb. ist erheblich weniger I. als die Pt-He-Verb., die Pt-N -V erb. noch weniger. K athod. in Ggw. von H2 a b ­ geschiedenes P t, das als rein angenommen werden kann, löst sich zu 1 4 % (gegenüber ca. 7 4 % hei einem He-Geh. von ca. 2 0 ccm /gPt). Der bei der Lsg. der Pt-He-Verb.

ungel. bleibende Anteil, sowie ohne He-Bindung abgeschiedenes P t sind von der P t- He-Verb. u. Mkr. deutlich verschieden. Die Ergebnisse werden als Beweis für das Vorliegcn einer chem. Verb. zwischen P t u. H e (gegenüber der Annahm e von Okklusion oder meehan. Bindung) gedeutet. (An. In st. Investigae. cient. tecnol. 2. 15— 2 3 .

1 9 3 1 .) R . K . Mü l l e r.

Horaeio Damianovieh, Trägheit und chemische A ktivität der Edelgase. V. Röntgen- speklrogramm der katholischen Abscheidungen der Platinheliumverbindung m it P latin­

überschuß. Sonderfall amorpher Verbindungen. (IV. vgl. vorst. R ef.; vgl. ferner C. 1929.

I I . 1638 u. Sa l v i a, C. 1929. I I . 829.) D er am orphe Hof, der im Röntgenspoktrogram m d er Pt-H e-V erb. a u ftritt, wird auch bei wohldefinierten Verbb., wie P t- u. Bi-Sulfid, gefunden. Nach E rhitzen der Verbb. erh ä lt m an ein deutliches Beugungsbild, der zentrale H of ist kaum noch wahrzunehmen. Das A uftreten eines Hofes scheint den kolloidalen N dd. vom Typus der Sulfide eigentümlich zu sein. Die P t-H e-, Pt-O- u.

Pt-N -V erbb. geben Köntgenspektrogram m e, die aus einem schwachen Hof u. schwachen Beugungsringen (vom Pt-Ü berschuß herstam m end) bestehen, w ährend das kathod.

in Ggw. von H2 abgeschiedene reine P t n u r Beugungsringe liefert. N ach den E r ­ gebnissen nim m t Vf. an, daß die Existenz der Pt-Edelgasverbb. ebenso feststeht wie diejenige der Sulfide des P t u. Bi. (An. Inst. Investigae. cient. tecnol. 2. 24— 32.

1931.) R . K . Mü l l e r.

José Piazza, Die Zersetzungsgeschwindigkeit der durch Einw irkung der elektrischen Entladung a u f Platinelektroden in Gegenwart von Helium, Stickstoff und Sauerstoff bei niedrigem Druck kathodisch abgeschiedenen Niederschläge. (Vgl. vorst. Reff.) Die Zers, der P t-H e-, Pt-N - u. Pt-O-Verbb. wird in einem m it zirkulierendem Öl beheizten waagerechten R ohr untersucht, in dem parallel zueinander kalibrierte Rohre liegen, deren eines die zu zers. Substanz en th ält, w ährend das andere zur Kontrolle n u r L uft e n th ält, der R est der Rohre ist m it H g gefüllt, das m it einem beiden R ohren gem ein­

samen Behälter in Verb. steht. Bei niedriger Temp. ist schon die Gasentw. teilweise irreversibel. Die irreversible Zers, beginnt bei P t-N - u. Pt-H e-V erbb. (m it Pt-O-Verb.

w ird nu r ein Vers. bei 83° m it reversibler Gasentw. beschrieben) von einer bestim m ten Temp. an m it größerer Geschwindigkeit zu verlaufen; die Tem p., bei der dies ein tritt, hän g t weitgehend von der D arst. des P räp arats ab. Die K urven zeigen bei beiden Verbb. analogen Verlauf; die Zers.-Geschwindigkeit ist zu Beginn gering u. steigt dann rasch, so daß A ktivierung oder A utokatalyse angenommen werden könnte. Es w ird auch period. Ab- u. Zunahm e der Zers.-Geschwindigkeit beobachtet. U n ter­

schiedliches Verh. von Zers.-Prodd. bei nochmaligem E rhitzen könnte durch das Vor­

liegen verschiedener Verbb. zwischen Metall u. Gas erklärt werden. (An. Inst. In- vestigac. cient. tecnol. 2. 33— 49. 1931.) R. K . Mü l l e r.

Erich Tiede, Über den sogenannten roten Chlorwasserstoff. (Nach Versuchen ge­

meinsam m it H. Reinicke.) Die von A. v. A n tro p o ff (C. 1932. I I . 2 1 6 1 ) gefundene u. als „K ryptonchlorid“ angesprochene rote Verb., die sich aus sehr geringen Spuren von L uft u n te r dem Einfluß der elelctr. E ntladungen gebildet h a t, ist in W irklichkeit die Additionsverb. N O-HCl. Dasselbe trifft fü r den von Y o s t u. K a y e (C . 1933. I I . 3 5 5 3 ) bei ihren vergeblichen Verss. zur Gewinnung von Xenonchlorid u. -fluorid gefundenen roten K örper zu, den jene Autoren nach G i a u q u e u. W i e b e (C. 1 9 2 8 .1. 1508) irrtü m ­ lich als eine rote M odifikation von HCl ansahen. Eine N achprüfung dieser Verss. zeigt, daß auch diese am erikan. A utoren n ur die Verb. N O -H Cl beobachtet haben, u. daß die ro te Modifikation des HCl nicht existiert; ste ts sind spurenweise Verunreinigungen des HCl m it NO die U rsache der rötlichen Färbung. Diese R k. bildet zugleich einen N ach­

weis fü r NO, der an E m pfindlichkeit die D iphenylam inprobe w eit ü bertrifft, wenn be­

stim m te Bedingungen eingehalten werden. Um die einzelnen Vorgänge restlos zu klären, bei denen auch das L icht eine Rolle zu spielen scheint (Aufspaltung des m it 0 2-Resten gebildeten N 02 in NO -j- 0 ) müssen die Bldg.-Bedingungen der Verb. NOHC1 noch näher untersucht w erden; entsprechende Verss. sind im Gange. (Ber. dtsch. chem. Ges. 67.

4 9 2 — 9 4 . 7 /3 . 1 9 3 4 . Berlin, Chem. In st. d. Univ.) Z e i s e .

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1 9 3 4 . I . A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 2 5 4 5 W. Blum, „Energische“ und „ endergische“ Reaktionen. Vf. schlägt vor, die R kk.

in „exerg.“ u. „enderg.“ (von „ergon“ = Arbeit) einzuteilen, u. zwar a u f Grund folgender D efinitionen: „Exerg. R kk. sind R kk., die m it einer Abnahme der freien Energie verlaufen.“ — „Enderg. Rkk. sind Rkk., die m it einer Zunahme der freien Energie verlaufen.“ Im Gegensatz zu der früheren Einteilung in „exotherm .“ u. „endo­

therm .“ R kk. wird fü r jene Einteilung volle Allgemeingültigkeit beansprucht. (Science, New Y ork. [N. S.] 7 9 . 84. 26/1. 1934. W ashington, U. S. Bureau of Standards.) Ze i s e.

Max Bodenstein und Helmut Jockusch, Vereinigung von Wasserstoff m it Fluor- Vif. untersuchen die Bldg.-Geschwindigkeit von H F aus den Elem enten u. kommen zu dem Ergebnis, daß die Rk. ebenso wie die HCl- u. die HBr-Bldg. eine K ettenrk.

ist. Im vorliegenden F all entstehen die F-Atome, die die R k. einleiten, durch Rk. m it dem Gefäßm aterial, so daß Rk.-Beginn u. -Verlauf bestim m t sind durch die Rk.- Fähigkeit des F2 m it dem Gefäßm aterial. In Quarzgefäßen ist die Bldg. von F-A tom en besonders stark, so daß auch bei der Temp. der fl. L u ft Explosionen auftreten. In Glasgefäßen än d ert sich die Rk.-Geschwindigkeit in dem Grade, wie der S i02-Geh.

der Oberfläche abnim m t. In Ag-Gefäßen verläuft die R k. erst bei Zimmertcmp.

explosionsartig. Vff. zeigen, daß der entstehende H F durch die AgF-Schiclit adsorbiert wird. Dagegen fin d et zwischen F a u. einer m it F» vorbehandclten Mg-Wand keine Bldg. von F-A tom en s ta tt. Demzufolge w urde in Mg-Gefäßen auch bei Zimmor- tem p. keine Dunkelrk. zwischen H2 u. F2 beobachtet. Vff. geben eine neue analyt.

Methode zur Best. von elementarem F 2, nach welcher das F2 an erhitztes, sehr feines Ag-Pulver gebunden wird. Diese Methode g e sta tte t eine exakte Best. der gasförmigen Verunreinigungen des F 2, vor allem von 0 2. (S.-B. preuß. Akad. Wiss. 1 9 3 4 . 27—37.

18/1. Berlin, Pliys.-chem. In st. d. Univ.) Br a u e r.

Herman A. Liebhafsky u n d Ali Mohammad, Die K inetik der Wasserstoff­

peroxydreduktion durch Jodion in saurer Lösung. Vff. u n te r s u c h e n d ie Rk. H202 + 2 H ' + 3 J ' = 2 H 20 + J 3' , w e lc h e n a c h ä lte r e n U n t e r s u c h u n g e n v o n Ma g n a n i n iu. No y e s a u s z w e i Rkk. z u s a m m e n g e s e t z t i s t , w e lc h e u n a b h ä n g ig v o n e in a n d e r v e r la u f e n : 1. H202 + J ' H 20 -f- JO ', 2. H202 + H ' + J ' H 20 + H JO , so daß sich als Geschwindigkeitsgleichung ergibt: d J f / d t = K J J ') ( H20 2) + K2(H ')(J ')(H20 2), worin die K onstanten bei 25° K j = 0,69 u. I\ 2 = 10,5 betragen. Die Verss. zwischen 0 u. 50° liefern eine Aktivierungswärme von 13400 eal fü r die erste u. von 10450 cal fü r die zweite R k. Vff. geben eine einfache Methode, um die Genauigkeit in der Best.

der Aktivierungswärme zu kontrollieren, die bei ihren Verss. ca. 3 % b eträg t u.

diskutieren die Tem p.-Abhängigkeit der Aktivierungswärme in Lsgg. (J . Amer. chem.

Soc. 5 5 . 3977—8 6. O kt. 1933. Berkeley, Chem. Lab. U niv. California.) Br a u e r.

S. S. Doösay und W. V. Bhagwat, Die Dunkelreaktion zwischen Natriumformiat und Jod. Vff. untersuchen die Dunkelrkk. zwischen HCOONa u. J2 zwischen 16 u.

30° u. finden einen bim olekularen Verlauf u. einen Temp.-Koeff., der von 2,1 au f 4,5 fü r 5° Tem p.-Erhöhung anwächst. Durch hohe HCOONa-Konz. wird die Bldg. von IJ-Ionen, welche die R k. verzögern, verhindert. Zusatz von K J verzögert die Rk.

durch Bldg. von K J 3, was dadurch bewiesen wird, daß K B r ohne E influß ist, w ährend es die R k. m it freiem B r2 in entsprechender Weise hem m t. KCl beschleunigt die Rk.

proportional seiner Konz. In wss. J2-Lsg. ist die Geschwindigkeit fü r gleiche J2-Konz.

einige hundertm al größer, die Rk.-Ordnung bleibt dieselbe. D er Mechanismus geht offenbar über angeregte J2-Moll. (Z. anorg. allg. Chem. 2 1 6 . 241— 52. 26/1. 1934.

Agra, Indien, Chem. Dep. of Agra College.) Br a u e r.

V. Sihvonen, Die Graphitverbrennung an Osramfäden in strömendem Gas. (Vgl.

C. 1 9 3 3 . I. 1730.) M it der früher verw endeten u. n u r wenig abgeänderten A pparatur findet Vf., daß bei der Einw. von ström endem W .-D am pf auf den K ohlenstoff von Osramglühfäden bei niedrigen Glühtem pp. ein atom ares Sauerstoffadsorbat entsteht, das entweder unm ittelb ar als CO verdam pft oder durch den W .-Dam pf zu C 02 oxydiert wird, das wiederum den G raphit u n te r CO-Bldg. relativ langsam oxydieren kann, wie um gekehrt auch das vom 0 2-Gas p rim är gebildete CO bei hohen G lühtem pp. als Adsorbat an einer feinporösen K ohleoberfläche durch den W .-D am pf w eiteroxydiert werden kann.

Bei der Einw. eines W .-Dam pfstrom es von Zim m ertcm p. auf einen hoehgeglühten G raphitfaden nim m t die CO-Bldg. m it steigender Temp. ab, was durch die Rück­

verdam pfung der adsorbierten W.-Moll, gedeutet w ird. Die Verdam pfung des CO erfolgt hierbei erst oberhalb von 1400° u. ergibt für die gelockerten Carbonylgruppen der R an d ­ linie eine molare Verdam pfungswärme von 17 kcal. W enn bei Zimmertemp. ein

(6)

0 2-Strom auf einen geglühten G raphitfaden einwirkt, der durch CO vergiftet worden ist, dann t r i t t oberhalb von 900° als einziges Oxydationsprod. CO a u f; die R k. ist bzgl.

des 0 2-Druckes von der 1. Ordnung u. liefert als molare V erdam pfungswärme des an je einem C-Atom der R andlinie adsorbierten CO ca. 24,5 kcal. An einem unvergifteten G raphitfaden t r i t t im 0 ,-S trom c bei G lühtem pp. zwischen 800 u. 1400° ein Vorgang auf, der als O xydationsprodd. C 02 + 2 CO ergibt, eine A ktivierungswärm e von ca. 27 kcal erfordert u. bzgl. des 0,-D ruckcs von der 1. Ordnung ist. An G raphit, der bei Tem pp.

über 1500° geglüht ist, spielt sich im 0 2-Strom ein Vorgang 0. Ordnung ab, der ebenfalls C 02 + 2 CO liefert, u. eine Folge der prim ären CO-Verdampfung ist. D er bei niedriger Glühtemp. im 0 2-Strome stattfindende Vorgang, bei dem als Oxydationsprodd. 2 C 02 + 2 CO entstehen, beginnt m it der C 02 + 2 CO-Rk. 1. Ordnung. (Suomalaison Tiedea- katem ian Toim ituksia [Ann. Acad. Sei. fenn.]. Ser. A. 38. N r. 2. 1933. Helsinki, Techn.

Hochschule [Orig.: fin n .; Übersetz.: dtsch.].) Z E ISE .

V. Sihvonen, Die Oxydierung des Graphits durch elektrische Entladungen. (Vgl.

C. 1932. II. 3 356.1 9 3 4 .1. 1177.) Mit der etwas verbesserten früheren Vers.-Anordnung findet Vf., daß die durch einen hochgespannten Gleichstrom erzeugten Entladungen zwischen einer polierten G raphitplatte u. einem hierzu parallelstehenden Pt-B lech in CO« u. CO die folgenden R kk. bewirken:

C 02 + P t x CO + P t xO; C 02 + Cx v* 2 CO + C ^ .

Bei mäßig starken Entladungen stellt sich ein Gleichgewicht ein, das bzgl. der D rucke von C 02 u. CO linear ist, u. sich um etw a den halben W ert der Gleichgewichts- lionstante zugunsten des CO verschiebt, wenn das P t zur K athode gem acht w ird. In te n ­ sive W echsolstromentladungen in C 02 verursachen eine homogene Dissoziation:

2 C 02 = 2 CO + 0 2, wobei die Bldg.-Geschwindigkeit des CO kleiner erscheint als bei den heterogenen R kk. ohne starke 02-Bldg. — Bei intensiven W echselstrom entladungen in 02 zwischen jenen Elektroden bew irkt die anod. Strom kom ponente am G raphit keine w ahrnehm bare Oxydierung der Anode; der Strom verbrauch der kathod. Kom po­

n ente entspricht q u an tita tiv der Gesamtwrkg. folgender Vorgänge, die die G raphit-

— + — 4*

Oberfläche aufrauhen: Cx + 0 2 — >- Cx_x + C 02 u. Cx + O — y Ox_ x -|- CO, wobei der 2. Vorgang m it abnehm endem 0 2-Druek zunim m t. Bei nu r mäßig intensiven W echselstrom entladungen in 02 von relativ niedrigem D ruck ist die anod. S trom ­ kom ponente a n G raphit in bezug auf dessen O xydation wirkungslos, w ährend die kathod.

Kom ponente den m it atom arem Sauerstoff besetzten Oberflächenteil des G raphits

— +

angreift: der E ntladungsvorgang ist hierbei: (CxO) 2 + 0 2 — >- C2 X _ 3 + CO + 2 CO.

Die Wrkgg. von mäßig starken W echselstrom entladungen u. von Gleichstrom entladungen ähnlicher In te n sitä t in 02 von m ittleren D rucken lassen sich innerhalb der Fehler­

grenzen q u an tita tiv durch folgende E ntladungsvorgänge deuten:

( C j0) 2 + 0 2 — k C2 x _ 3 + C 02 + 2 C 0 u. (CxO)2+ Ö2— ^ C2 X _ 3 + C 02 + 2 C 0 ; die anod. Strom kom ponente ist hierbei bzgl. der O xydation nicht m ehr wirkungslos, u.

die G raphitoberfläche bleibt g la tt. Bei sehr hochgespannten W echselstrom entladungen von m inim aler S trom stärke zwischen 2 w eit entfernten Elektroden w ird eine außerhalb der E ntladungen stehende G raphitplatte infolge der stark en Ionisation des'Gases u nter Bldg. von C 02 u. CO w eit über die A usbeute des Strom verbrauches hinaus angegriffen.

(Suomalaisen Tiedeakatem ian Toim ituksia [Ann. Acad. Sei. fenn.]. Ser. A. 38. N r. 3.

1933. H elsinki, Techn. Hochschule [Orig.: fin n .; Ü bersetz.: dtsch.].) Ze i s e.

V. Sihvonen, Über die Oxydierung des Graphits mittels Röntgenbestrahlung. (Vgl.

C. 1933. I . 1744.) W enn das in den vorhergegangenen Verss. (vgl. die vorstehend ref.

Arbeiten) verw endete Glasgefäß, das m it C 02 u. CO gefüllt ist, u. die beschriebenen E lek ­ troden en th ält, m it einer kleinen Röntgenröhre bestrahlt wird, d an n treten — u n ab ­ hängig davon, ob die R öntgenstrahlen auf den G raphit treffen oder nich t — wie bei den elektr. E ntladungen folgende beiden R kk. auf: C 02 + P t x =£= CO -f- P t xO u.

C 02 -j- Cx 2 CO + Cx_x. Die R öntgenstrahlen machen aus C 02 nicht un m ittelb ar 02 frei; vielm ehr e n tste h t dies aus der sta rk schwankenden 0 2-Beladung des u nm ittelbar bestrahlten Pt-Bleches. — In einer 0 2-Atmosphäre en tsteh t bei der R öntgenbestrahlung an der durch das Pt-B lech abgeschirm ten G rap h itp latte als Oxydationsprod. zunächst ein Gemisch aus C 02 + 2 CO u. später ein Gemisch von der ungefähren Zus. 2 C 02 + 2 CO, das auch bei der direkten B estrahlung des G raphits bei einem n ich t zu kleinen 0 2-Druck gebildet w ird; w ährend dieser Randlinienvorgänge, die den früher gefundenen R k k .:

(7)

1 9 3 4 . I . A , . At o m s t r u k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 2 5 4 7

2 Cx -j- 02 — ->- 2 CxO, 2 CxO + 02 — y C2 X _ 3 -f- 2 CO + C 02 U - ^ 2 x—3 * t " C > 2 k C 2 X - 4 + C 0 2

entsprechen, hleibt die Graphitoberfläche glatt. Bei sehr Meinen 0 2-Drucken (jedoch nicht im Vakuum) erfolgt die Oxydation des G raphits n ur bei direkter R öntgenbestrah­

lung der P la tte ; hierbei spielt sich ohne merkliche A bnahm e des 0 2-Druckes in der Absorptionsschicht ein die G raphitoberfläche auflockernder Vorgang vom Typus Ux02 y Cx_! + C 02 ab, der an einer feinporösen Oberfläche auch bei höheren 0 2-Drucken sta ttfin d e t, u nter teihveiser Mitwrkg. des 0 2. D er bei den elektr. E n t­

ladungen gebildete dünne sauerstoffhaltige R ußnd. liefert bei der Röntgenbestrahlung in 02 als O xydationsprodd. C 02 -f- 2 CO. (Suomalaisen Tiedeakatem ian Toim ituksia [Ann. Acad. Sei. fenn.]. Ser. A. 3 8 . Nr. 4. 1933. Helsinki, Techn. Hochschule [Orig.:

finn.; Übersetz.: dtsch.].) Ze i s e.

D. Balarew, Das thermodynamische Gleichgevnclit im Krystallzustande. (Vgl.

C. 1933. I I . 1300.) Vf. bringt experimentelle Ergebnisse zur Stützung seiner B ehauptung, daß ganz allgemein bei gewöhnlicher Temp. im ICrystallzustand das therm odynam . Gleichgewicht bei kolloiddisperser S tru k tu r des K rystalls vorliegt. D urch m kr. Be­

trachtung von Auflsg. u. W achstum von Bleijodidkrystallen wird festgestellt, daß Zerfall u. A ufbau in Schichten von ca. 300 m/r erfolgt. Die Bleijodidkrystalle bilden sich mosaikartig aus gleichen B austeinen (Submikronen). Im zweiten Teil der Abhandlung werden Verss. geschildert, die sich m it dem Prozeß der Teilchenvergrößerung zer­

riebener suspendierter K rystalle befassen (B aS 04, S rS 0 4, CaE2 usw.). Die vergleichende B etrachtung der Veränderung der Dimensionen der kleinsten Teilchen m it der V er­

änderung der Gesamtzahl der Teilchen fü h rt zu K urven m it ein oder mehreren Maximas oder Minimas. Dies beweist, daß die sich abspielenden Prozesse nicht in einer einfachen molekularen Auflösung der Mcineren u. einem Wachsen der größeren Teil­

chen bestehen. Man muß unterscheiden zwischen molekularer u. submikron. Auf­

lösung einerseits u. P eptisation u. molekularem u. submikron. Wachsen andererseits.

(Kolloid-Z. 6 6. 51— 57. Ja n . 1934. Sofia.) St e p p.

Kötarö Honda und Ren’iti Kimura, Uber die Zugfestigkeit von Steinsalz. Die Diskrepanz zwischen theoret. u. experimenteller F estigkeit w ird auf dio Unzulässig­

keit der in der theoret. Berechnung gem achten A nnahm e zurückgeführt, die im P rü f­

körper wirkende Zugspannung sei gleichförmig. (Sei. Rep. Töhoku Im p. U niv. f l] 22.

3 7 5 -7 9 . 1933.) ^ Sk a l i k s.

Ernst Kordes, Über die Steinsalzstruktur der Verbindung Di2T i0 3 und ihre M isch- krysidlibildung m it MgO. D urch Zusammenschmelzen von Li2C 02 m it T i02 erhält m an L i2T i02 in isotropen Oktaedern, welche langsam u. in der H itze rascher doppelbrechend werden, wobei die D. stark abnim m t. Die D. der isotropen K rystalle ist >3,417, die Lichtbrechung höher als 2,0. Die Pulveraufnahm e der isotropen K rystalle ergab ein kub. G itter m it der K onstante a = 4,10 Ä m it 1,333 Mol. Li2T i03 in der E lem entar­

zelle bzw. bei Zusammenfassung der M etallatom e 4 Moll. MO. D as G itter h a t großo Ähnlichkeit m it dem von MgO. L i2T i03 h a t wie das L i2F e204 Steinsalzgitter. MgO u. Li2T i03 bilden in der Schmelze M ischkrystalle wahrscheinlich in jedem Verhältnis.

L i2T i03 kann nu r durch Kochen m it konz. H2S 04 oder H2S 04 + HCl in Lsg. gebracht werden. M it zunehmendem Geh. an MgO steigt die Löslichkeit der Mischkrystalle in Säuren, ebenso steigt die D. Diese M ischbarkeit lä ß t sich n u r erMären, w enn L i2T i03

Steinsalzgitter h a t. D er E rsatz von 3 Mg durch L i2Ti ist also nich t nu r bei kom pli­

zierten Verbb. sondern auch bei einfachen Steinsalzstrukturen möglich. (Fortschr.

Mineral., K ristallogr. Petrogr. 1 8 . 27— 28. 1933.) En s z l t n. John J. Guenther, Elementary tex t book of chemistry with laboratory experiments. London:

Me Millan 1934. 8». 7 s. 6 d.

William Me Pherson, Exercises in chemistry, systematically arranged to accompany ,,An Elementary Study of Chemistry“ ; rev. ed. Boston: Ginn 1933. (143 S.) 8°.' 1.20.

Julian Ortega, Las maravillas de la física moderna. Madrid: M. Aguilar 1933. (160 S.) 8o.

Stephen Timoshenko, Theory of elasticity. New York: Me Graw-Hill 1934. (432 S.) 8°. 5.00.

A t. A t o m s t r u k t u r . R a d io c h e m i e . P h o t o c h e m ie .

W. Pauli, Über die Formulierung der Naturgesetze m it f ü n f homogenen Koordinaten.

I. Klassische Theorie. (Ann. Physik [5] 1 8 . 305— 36. Okt. 1933. Zürich, Physikal.

In st. d . . E . T. H .) Sk a l i k s.

W. Pauli, über die Formulierung der Naturgesetze m it f ü n f homogenen Koordinaten.

(8)

I I. Dia Diracschen Gleichungen fü r die Materiewellen. (I. vgl. vorst. Ref.) (Ann. Physik [5]

18. 337—72. Okt. 1933. Zürich, Physikal. Inst. d. E . T. H .) Sk a l ik s. Al. Proca, Über die Partikeln, die man der Fortpflanzung einer Lichtwelle zuordnen kann. In F ortführung u. teilweiser Wiederholung früherer (C. 1934. I. 1606) theoret.

B etrachtungen zeigt Vf., daß m an jeder Lichtwelle, die sich den MAXWELLschen Ge­

setzen gemäß fortpflanzt, ein Teilchen von der Ruhemasse Null zuordnen kann, das den DlRACschen Gleichungen gehorcht, u. das sich vom P hoton nu r durch seinen kleineren Spin (i/2A/2jt a n s ta tt h /2 n) unterscheidet. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 198. 643

bis 645. 12/2. 1934.) Ze i s e.

G. Wataghin, Bemerkung über die Selbstenergie der Elektronen. Vf. weist auf die Möglichkeit hin, eine Begrenzung der W ahrscheinlichkeit der Stöße schneller Teilchen in relativist. in v arian ter Weise einzuführen. F erner schlägt Vf. eine Änderung des ÜAMiLTONschen Operators der Q uantenelektrodynam ik vor, die die Schwierigkeit der Eigenenergie der Teilchen verm eidet. Schließlich w ird die m agnet. u. Spineigen­

energie eines E lektrons nach der Methode von Wa l l e r u. Op p e n h e i m e r (C. 1930. I I.

1665. 1823) berechnet. (Z. Physik 8 8. 92—98. 21/2. 1934. T urin.) Ze i s e.

E. Brüche, Elektronenoptik und Elektronenmikroskopie. Abriß bekannter A rbeiten des A EG -Forschungsinstituts über das genannte Them a u nter W iedergabe einiger neuer Aufnahmen von N i u. P l-R h, die die krystalline S tru k tu r der Oberfläche deutlich zeigen. (AEG-Mitt. 1934. 45—47. Febr. AEG-Forschungsinst.) Br ü c h e.

E. Ruska, Über Fortschritte im B au und in der Leistung des magnetischen Elek- tronenmikroskopes. Der Vf. verbessert in einer sehr sorgfältigen konstruktiven A rbeit das magnet. Elektronenm ikroskop. Es werden m agnet. Präzisionslinsen gebaut, die 100-fache Vergrößerungen gestatten. Mit solchen Linsen werden vergrößerte Bilder durchstrahlter Folien u. verkohlter Baumwollfasern erzeugt, die durch eine zweite derartige Linse aberm als vergrößert werden. Die so erhaltenen B ilder von ru n d 10000- facher Vergrößerung lassen noch Einzelheiten erkennen. (Z. Physik 87. 580—602.

3/2. 1934. Hochspannungsinst. Neubabelsberg.) Br ü c h e.

Norman S. Grace, Kemmomente und ihre Abhängigkeit von der Kernladungszahl und dem Atomgewicht. (Vgl. C. 1934. I. 655.) Die Atom kerne können in 4 Gruppen, je nachdem ihre Kernladungszahl u. ihr At.-Gew. gerade oder ungerade sind, eingeteilt werden. Vf. fü h rt eine Zusam menstellung der experim entell beobachteten mechan. u.

magnet. Momente an. Diese Zusam menstellung weist G leichartigkeiten innerhalb jeder K erngruppe auf. Zwischen den einzelnen Gruppen bestehen dagegen bestim m te Unterschiede in bezug auf die mechan. u. magnet. Momente u. auf die K ern-y-Faktorcn.

Diese Ergebnisse lassen auf eine Beziehung zwischen den Kernm om enten u. dem period.

System schließen. (Physic.R ev. [2] 44.361— 64.1/9.1933. Univ. of Calif.) G. Sc h m i d t.

D. R. Hartree, Ergebnisse der Berechnungen von atomaren Wellenfunktionen, I I . Ergebnisse fü r K + und Cs+. (I. vgl. 0 . 1933. I I. 1834.) In Verfolg des in der 1. Arbeit entwickelten Program m es werden die Ergebnisse der nach der Methode des Eigenfeldes („self-consistent field“ ) durchgeführten Berechnung der atom aren W ellenfunktionen fü r K + u. Cs+ in tabellar. Form m itgeteilt, zusammen m it einigen Ergebnissen fü r Cu+.

(Proc. Roy. Soc., London. Ser. A. 143. 506— 17. 1/2. 1934.) Ze i s e.

K. Diebner, Der Resonanzeffekt, eine neue Erscheinung bei der Atomzerlrümmerung.

Allgemeine verständliche D arst. über die Zertrüm m erung von Atom kernen durch a-Teilchen m ittels Resonanzprozessen. (Umschau Wiss. Techn. 38. 123—25. 11/2.

1934.) G. Sc h m i d t.

T. E. Sterne, Alomumimndlung und stellare Temperaturen. Im Anschluß an die Betrachtungen über das Vork. von Li an der Oberfläche der Sterne wird auf die EDDlNGTONschen Annahm en eingegangen, wonach Tempp. von nu r einigen 106 V zu gering sind fü r die Befreiung eines ausreichenden Energiebetrages. Aus energet. Be­

trachtungen über die Zertrüm m erung k ann jedoch gefolgert werden, daß ein Ed d i x g- TON-Stern überstabil sein würde, wenn nicht eine andere Energiequelle als die U m ­ wandlung vorhanden wäre. D er wesentlichste Beitrag zur Gesamtenergie, die durch Umwandlungen frei wird, rü h rt von dem Verschwinden des H2 wegen seines großen Packungsanteils her. N ach der GAMOWSchen Theorie des K erns k ann der Energie­

betrag, bei dem die Geschwindigkeit des Verschwindens von H2 m it der Energie der Zusammenstöße zunim m t, berechnet werden. Die Möglichkeit einer weiteren Energie­

quelle, wie Zerstörung von Teilchen, kann nicht widerlegt werden. (N ature, London 132. 893. 9/12. 1933. Cambridge, Massachusetts.) G. Sc h m i d t.

(9)

1934. I . A , . A xO M STRD K TU R . RAD IOCHEM IE. PH O TO CH EM IE. 2549 William D. Harkins, David M. Gans und Henry W. Newson, Die Zertrüm­

merung der Fluorkeme durch Neutronen und die wahrscheinliche Bildung eines neuen Stickstoffisotops (iV10). (Vgl. C. 1934. I. 819.) 3200 photograph. Aufnahm en in einer WlLSON-Kammer, die zu 30% m it CF2C12 u. zu 70% m it H e gefüllt w ar, lieferten insgesam t 10 K ernzertrüm m erungen. Die Moment- u. Encrgiebezichungen zeigen, daß wahrscheinlich alle diese Zertrüm m erungen F-lvernzertrüm m erungen sind. Jeder zerfallende K ern sp a lte t sich in 2 Teile auf, von denen der eine eine 2— 11-mal größere Reichweite besitzt als der andere. F ü r die F-Zertrüm m erung m it Einfangen des N eutrons w ird folgende Rk. vorgeschlagen: F19 + n 1— >- F20 — >- N JB + H e 1. Die Geschwindigkeit des N eutrons unm ittelbar vor der Zertrüm m erung, die entsprechende kinet. Energie des N eutrons sowie der Energieverlust w ährend der Zertrüm m erung werden fü r 7 F älle bestim m t. In jedem Falle verschwindet kinet. Energie bei der F-Zertrüm m erung. E s wird angenommen, daß ein Teil der kinet. Energie in y-Strahlen umgewandelt wird. Die durchschnittlichen Energien der N eutronen, die leichte K erne durch Einfangen des N eutrons zu zertrüm m ern vermögen, betragen 5,8-IO8 eV fü r N, 6,1-10° eV fü r F, 7,0-10° oV fü r 0 u. 11,6-10° eV fü r Ne. Die Anzahl der bei F erhaltenen Zertrüm m erungen ist angenähert die gleiche wie bei N m it der gleichen H äufigkeit von Atomen u. N eutronen. Die Anzahl nim m t in folgender Reihenfolge ab : N oder F, O, Ne, C u. CI. W ird fü r die vorliegenden Verss. angenommen, daß der Cl-Ivorn u.

nicht der F -K ern zertrüm m ert wird, so w ürde die m ittlere kinet. Energie der N eutronen, die die Zertrüm m erungen hervorrufen, einen unmöglichen W ert von 21,4-10° eV ergeben. Die Zertrüm m erung k ann auch nicht von O herrühren, da viel zu wenig von diesem E lem ent vorhanden ist. (Physic. Rev. [2] 44. 945— 46. 1/12. 1933. Univ. of

Chicago.) G. Sc h m i d t.

F. Jentzsch und H. Steps, Über die Abhängigkeit des Brechungsindex der Rönlgen- siralilen vom Einfallswinkel. Von Or b An (C. 1934. I. 657) w urde auf die theoret. zu erw artende A bhängigkeit des Brechungsindex u. des Absorptionskoeff. der R öntgen- strahlen vom Einfallswinkel hingewiesen. Vff. sind zu fast denselben Form eln wie Or bAn gekommen, außerdem gelang ihnen aber auch der e x p e r i m e n t e l l e Nachweis der W inkelabhängigkeit. D er durch Brechung von monochrom at. W L oq- Strahlung an Glas bei streifendem A u stritt für verschiedene W inkel bestim m te Brechungsindex zeigt eine deutliche W inkelabhängigkeit, wie aus der m itgeteilten kleinen Tabelle zu ersehen ist. (Naturwiss. 21. 883—84. 15/12. 1933. Jen a, In st. f.

angew. O ptik.) Sk a l i k s.

J. J. Shonka, W irkung der Temperatur a u f die Intensität der von gepulvertem Natriumfluorid gestreuten Röntgenslrahlen. Das V erhältnis der integrierten In te n ­ sitäten einer Reihe von regulär reflektierten Linien bei Zim m ertem p. u. bei der Tem p.

der fl. L u ft wurde photograph.-photom etr. bestim m t. App. u. Meßverf. werden be­

schrieben. — Das Verhältnis der In ten sitäten bei den beiden Tem pp. än d e rt sich m it dem W inkel nach der Form el von De b y b-Wa l l e r. Aus den Beobachtungen lä ß t sich die charakterist. Tem p. des N aF bestim m en: 442° K . Aus den für Zimmertemp.

bekannten F -W erten des N aF wurden, u n te r den beiden A nnahm en: daß N ullpunkts­

energie existiert oder nich t existiert, F -W erte für die ruhenden Atome berechnet.

D er Vergleich m it den theoret. F -W erten des N aF u. des Ne (NaF-ähnlich) u. m it den experim entellen W erten des gasförmigen Ne spricht für die Existenz von N ull­

punktsenergie. Die Q uadratwurzel aus dem m ittleren A m plitudenquadrat der W ärm e­

schwingung der Na- u. F-Ionen bei R aum tem p. ist 0,182 Ä. (Physic. Rev. [2] 43.

947— 54. 15/6. 1933. Chicago, Hl., Univ.) Sk a l i k s.

G. E. M. Jauncey und Paul Ehrenfest, D iffuse Streuung von Röntgenstrahlen an einem komplizierten K rystall. (K urzer V ortragsbericht.) Um die von Ja u n c e y

vor kurzem abgeleitete Form el für die diffuse Streuung von R öntgenstrahlen an be­

liebig zusamm engesetzten u. aufgebauten K rystallen zu prüfen, w urden Messungen an Calcit gem acht. Die beobachtete S-K urve fällt zwischen die für N aF u. die für KCl u. liegt sehr nahe bei der K urve für NaCl, ganz wie es die Theorie verlangt. Interessant ist, daß die In te n sitä t der diffusen Streuung nicht wie die BRAGGsche Reflexion von der Güte des K rystalls abhängig ist: Calcit ist ein fast vollkommener u. Steinsalz ein sehr unvollkom mener (Mosaik-) K rystall. (Physic. Rev. [2] 42. 907. 1933. St. Louis,

W ashington Univ.) Sk a l i k s.

K. V. Manning, Die W irkung des Ätzens a u f die Breite der Reflexionskurven von Calcitkrystallen. (K urzer V ortragsbericht.) E in P aar irisch polierte Calcitkrystalle in (1, — 1)-Stellung gab für 7. = 0,707 Ä eine B reite (in halber Höhe des Maximums) von

(10)

15". N ach Behandeln m it sehr verd. wss. HCl verringerte sich die Breite auf etw a 10".

W eitere Behandlung m it etwas stärkerer Lsg. führte zu der Breite 6" . M it frisch ge­

spaltenen K rystallen wurde eine Breite von 3" erhalten, die sich nach künstlicher Ver­

schlechterung der Oberfläche auf 25" vergrößerte. Behandlung m it verd. HCl ver­

besserte auch in diesem Palle die Schärfe auf 5". E s scheint also möglich, nach dieser M ethode scharf reflektierende polierte K rystalle hcrzustellen. (Physic. Rev. [2] 43.

1050. 15/6. 1933. Cornell Univ.) Sk a l i k s.

F. K. Richtmyer, S. W. Barnes und K. V. Manning, Die Wirlaing des Schleifern und Ätzens a u f ein Paar von Calcitspaltkrystallen. Bei einem P aar von Calcitspalt­

stücken wurde m it 0,2 Â eine anom al breite Spektrallinie erhalten (verm utlich infolge von Stufen auf den Spaltflächen). Vorsichtiges Schleifen u. Ätzen m it 0,7-n. HCl (vgl. Ma n n i n g, vorst. Bef.) verbesserte die K rystalloberfläche bedeutend, so daß Vff. empfehlen, Caleitkrystalle für Unterss. im Gebiet 0,1-—0,2 Â stets einer solchen Vorbehandlung zu unterwerfen. E s ist allerdings nicht ausgeschlossen, daß die Reflexionskurven solcher K rystalle m it der Zeit eine Änderung erfahren. (Physic.

Rev. [2] 44. 311— 12. 15/8. 1933. Cornell Univ.) Sk a l i k s.

I. G. Geib und K. Lark-Horovitz, Die dynamische Reflexion von Röntgenstrahlen an Z n S . N ach E w a l d (C. 1927. I I . 543) ist der Satz von der Zentrosym m etrie der Röntgeninterferenzen für K rystalle m it absorbierenden A tomen nicht m ehr gültig:

die Intensitätsverteilung hängt von der R ichtung ab, in welcher der R öntgenstrahl auf den K rystall trifft. — ZnS-Ivrystalle, senkrecht zur trigonalen Achse geschnitten, liefern parallele P latten , von denen die eine -f- 111, die andere — 111 als Begrenzungs­

fläche zeigt, wie durch Adsorptionsverss. m it radioakt. Dämpfen bewiesen wurde.

Zwei solcher P la tte n w urden im SEEMANN-Spektrographen parallel justiert, u. es wurden dann die L -Spektren von Au, W u. T a aufgenommen. Dje W ellenlängen dieser Spektren liegen auf beiden Seiten der Absorptionsgrenze des Zn, es sollte sich also der von E w a l d vorausgesagte E ffekt zeigen. Tatsächlich weisen die durch Reflexion an der + 111 (Zn)-Fläche u. der — 111 (S)-Fläche gleichzeitig erhaltenen Spektren verschiedene Intensitätsverteilung auf. Die in einer Tabcllo wiedorgegebenen Ver­

hältnisse der R eflexionsintensitäten stim m en m it den Ergebnissen von C oSTE R (C. 1930. I I. 1827) g u t überein. (Physic. Rev. [2] 42. 908. 1933. P urdue

Univ.) Sk a l i k s.

Max Köhler, Dynamische Reflexion von Röntgenslrahlen an idealen insbesondere absorbierenden Krystallen. Es wird die neue Form der dynam . Theorie der R öntgen­

interferonzen kurz skizziert u. m it ihrer Hilfe das R andpfoblem für nichtabsorbierende u. absorbierende K rystalle gel. Im BRAGG-Fall stim m t das für absorbierende K rystalle u. symm. Reflexion erhaltene Ergebnis für die In te n sitä t m it einer von Pr i n s (C. 1930.

I I . 1659) angegebenen Reflexionsformel überein. Die Interferenzabspaltung in a b ­ sorbierenden K rystallen ist kein zentr.-sym m . Vorgang. Die In ten sitäten zweier durch um gekehrte einfallonde Strahlen erzeugter Interferenzstrahlen verhalten sich wie die Q uadrate der zugehörigen S trukturfaktoren. Dieser Satz gilt sowohl für den La u e- als den BRAGG-Fall, u. für beliebig dicke K rystalle. Auf G rund vereinfachender A n­

nahm en lassen sich im speziellen F all von W L ß t -Reflexion an ZnS die S tru k tu r­

faktoren berechnen, u. es ergibt sich merkliche Ü bereinstim m ung m it dem Vcrs.- Ergebnis von Ge i b u. La r k- Ho r o w i t z (vgl. vorst. Ref.). Die Reflexionskurve a b ­ sorbierender K rystalle ist unsym m . um den nach Ew a l d korrigierten BRAGGschen W inkel. F ü r W L ß 1 -Reflexion an ZnS erhält m an (ohne Berücksichtigung der W ärm e­

bewegung) eine Verkleinerung der EwALDSchen K orrektion um nahezu 30%- D urch eine andere W ahl der Neigung der wirksamen Netzebene zur Grenzfläche des K rystalls lä ß t sich eine prozent. Vergrößerung dieses Absorptionseffektes nicht erzielen. (Ann.

P hysik [5] 18. 265— 87. Okt. 1933. Berlin, In st. f. theoret. Physik.) Sk a l i k s.

Pierre Jolibois un d Georges Fouretier, Krystallanalyse unstabiler Fällungen.

HgCl2-Lsg. u. K J-Lsg. werden in einer Capillare von 0,4 mm gemischt. D urch die in dünnem Strahl austretende Fl. wird monochromat. Röntgenlicht geschickt. D as Spektro- gram m der frischen H g J 2-Fällung (etwa 1 /50 sec. nach der Mischung beider Fll.) ist ident, m it dem der gelben H g J2-Modifikation. Methode ist generell anw endbar auf die U nters, unstabiler Fällungen. (C. R. hebd. Séances Acad. Sei. 197- 1322—23.

27/11. 1933.) Ho f e d i t z.

Fritz Ebert und Hellmuth Hartmann, Z u der A rbeit: Krystallstruktur und Gitter - konstante von a- (ß) Wolfram von M . C. Neuburger. (Vgl. C. 1933. I I . 13.) Vff. sind gegen die von Ne u b u r g e r vorgeschlagene Umbenennung der W -Modifikationen.

(11)

1 9 3 4 . I . A j . At o h s t r u k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 2 5 5 1 (Z. K ristallogr., K ristallgeom etr., K ristallphysik, Kristallchem. [Abt. A. d. Z. K ri- stallogr., Mineral., Petrogr.] 87. 183. Ja n . 1934. Breslau, Anorgan.-ehem. In st. d.

Techn. Hoehsch.) Sk a l i k s.

G. I. Finch und A. G. Quarrell, D ie Struktur von Magnesium-, Z in k - und A lu ­ miniumfilmen. Die wichtigsten Ergebnisse der A rbeit wurden bereits C. 1933. I I . 3390 referiert. Eine Kamera für Elektronenbeugungsaufnahmen w ird beschrieben, in der die dünnen, leicht oxydablen Metallfilme durch Verdampfung oder K athodenzerstäubung hergestellt werden können, u. in der eine Veränderung dieser Film e während der A uf­

nahm e infolge von Oxydation oder Erw ärm ung möglichst lxintangchalten wird. — U ntersucht w urden oxydfreie Film e von M g, Z n u. A l auf P t, ferner die Dämpfe dieser Metalle u. die Oxyde ZnO u. MgO auf Zn bzw. Mg als Unterlage. Die 1. c. referierten abnorm en S trukturen werden in dickerer Schicht der Substanz n ich t beobachtet.

D ie Dämpfe der Metalle Mg,i Zn u. Al streuen die Elektronen, geben aber keine Beugungseffekte, die Metalldämpfe sind also einatom ig. (Proc. Roy. Soc., London.

Ser. A. 141. 398—414. 1/8. 1933. Im p. College of Sei. and Technol.) Sk a l i k s.

Linus Pauling und Sidney Weinbaum, Die Struktur von Calciumborid, C aB e.

Die Ergebnisse von v . St a c k e l b e r g u. Ne u m a n n (C . 1933. I . 2647) werden be­

stätigt. a = 4,145

±

0,005

A.

D er P aram eter des B w ird genauer bestim m t. Jedes B-Atom is t von 5 anderen B-Atomen in gleichgroßem A bstand umgeben. Entfernung B — B = 1,716 Ä. (Z. K ristallogr., K ristallgeom etr., K ristallphysik, Kristallchem . [Abt. A. d. Z. K ristallogr., Mineral., Petrogr.] 87. 181— 82. Ja n . 1934. Pasadena.) Sk a l.

Heinz Schilt, Die Kohärenzeigenschaften der emittierten und gestreuten Strahlung.

Aus der wellenmechan. berechneten elelctr. F eldstärke w ird korrespondenzmäßig der Ausdruck f ü r die In te n sitä t der Strahlung gewonnen; hieraus werden die Kohärenzeigg.

der Strahlung abgelesen. Im 1. Teil wird die gestreute Strahlung ohne Strahlungs­

däm pfung behandelt; im 2. Teile wird die Strahlungsdäm pfung an speziellen Beispielen berücksichtigt, u. die em ittierte, gestreute u. Resonanzstrahlung betrachtet. (Helv.

physica A cta 7- 83—107. 1934. Zürich, Physikal. Inst. d. E. T. H .) Ze i s e.

A. R. Gordon, Die Berechnung thermodynamischer Größen aus spektroskopischen Daten fü r vielatomige Moleküle; die freie Energie, Entropie und Wärmekapazität von Wasserdampf. D as von G o r d o n u. B a r n e s (C . 1933. I I . 1980) entw ickelte Näherungs- verf. zur Berechnung therm odynam . Größen aus den bandenspektroskop. D aten zwei­

atomiger Moll, w ird auf den F all eines dreiatom igen unsym m etr. R o tato rs übertragen u. dam it die freie Energie — (F° — E 0°)/T, die E ntropie S° u. die W ärm ekapazität Cv°

für idealen W asserdampf im Temp.-Bereich von 298,1— 1500° absol. aus den Spektro­

skop. D aten von M e c k e u. M itarbeitern (C . 1933. I I . 14), ohne Berücksichtigung des K em spinanteils der beiden H-Atom e berechnet. M it diesen Spektroskop. W erten von

— (F° — E 0°)/T u. m it denen für H , von G i a u q u e (C . 1931. I. 1578), für CO von C l a y t o n u . G i a u q u e (C . 1932. I I . 1420) u. für C 02 von G o r d o n (C . 1934. I . 18), sowie m it den therm . D ate n von R O S S IN I (C. 1931. I I . 2433) w ird die Gleichgewichts- konstante für die R k . CO + H 20 = C 02 + 11, zwischen 600 u. 1500° absol. von 100 zu 100° erneut berechnet; es ergeben sich je tz t W erte fü r R ■ ln K v , die durchschnittlich um oa. 0,07 cal/G rad kleiner als die von G o r d o n (1. o.) berechneten W erte sind, u.

die m it den experim entellen D aten von N e u m a n n u . K ö h l e r (C. 1928. I I . 835) u.

E m m e t t u . S c h u l t z (C. 1933. I I . 5) befriedigend übereinstim m en. Zum Schluß versuchen Vff. die Differenz zwischen dem Spektroskop, u. dem therm odynam . (auf dem 3. H auptsatze fußenden) W erte der E ntropie von W asserdam pf nach G i a u q u e u. A s h l e y (C. 1933. I I . 3247) durch die R otation der Moll, um ihre Symmetrieachse im K ry stall zu deuten. (J. ehem. Physics 2. 65—72. F ebr. 1934. Toronto, U niv., Dep.

of Chem.) Z E IS E .

Viktor Weisskopf, Über die Lebensdauer angeregter Atomzustände. V f. v e r s u c h t d e n B e g r if f d e r L e b e n s d a u e r e in e s a n g e r e g te n Z u s ta n d e s n a c h q u a n te n m e c h a n . G e s ic h t s p u n k t e n z u p r ä z is ie r e n . W ä h r e n d d e s A n r e g u n g sv o r g a n g e s, d e r e ig e n t lic h e n

„ S t ö r u n g “ , b e f in d e t sic h d a s A t o m n ic h t in s ta t io n ä r e n Z u s tä n d e n , in fo lg e d e s s e n g e b e n n u r d ie V e r s s. z u r F e s t s t e llu n g d e r L e b e n s d a u e r r ic h tig e W e r te , w o d ie err e g e n d e S tö r u n g a b g e b r o c h e n is t , w e n n d ie M e s s u n g c in s e t z t . D i e s sin d d ie K a n a lstr a h le n - v e r s s . n a c h Wi e n, w o d a s a n g e r e g te A t o m v o r d e r R e e m is s io n e in e n g e m e s s e n e n W e g z u r ü c k le g t, u n d d ie V e r s s ., w o d ie A n r e g u n g p lö tz lic h a b g e b r o c h e n w ir d u . d a s N a c h ­ le u c h t e n b e s t im m t w ir d . W ie a u s d e r K R A M E R S-H E ISE N B E R G schen D isp c r sio n sfo r m e l g e z e ig t w ir d , b r a u c h t in d ie s e n F ä lle n d ie A n r e g u n g n ic h t m i t d e r E ig e n fr e q u e n z z u e r fo lg e n . D ie L e b e n s d a u e r d e s b e tr e f fe n d e n Z u s ta n d e s i s t u n a b h ä n g ig v o n d e r A r t

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