12. Jahrgang
5 61
DIE BAUTECHNIK
BERLIN , 28. September 1934 Heft 42
Alle Rechte V orbehalten.
Grundwasserabsenkung mit Wasserstrahlpumpen.
Von 2)r.=^ng. A. H in d e r k s , S tralsund.
1. L a g e d e r B a u s te lle , V o r a r b e i t e n .
Die A v en u e im T ale d er W oluw e bei B rüssel, die sich vo n der A venue de T erv u e ren in w eite m Bogen ü b e r C rain h em un d D ieghem bis nach V ilvorde erstrec k t, w ird als F o rtse tz u n g d es „B oulevard du S o u v e ra in “ einen Teil d es n e u e n A u ß e n rin g e s um d ie b e lg isc h e H a u p tsta d t b ild en . Die A v en u e m it ein em d a ru n te r a n g e o rd n e te n H a u p tsa m m ler lieg t d u rch w eg in einem G e lä n d e , das w e g e n se in er a u ß e rg e w ö h n lic h schw ierigen U n te rg ru n d v e rh ä ltn isse , b e s o n d e rs h in sich tlich d e r W asse rh a ltu n g , b e k a n n t und g e fü rc h tet ist.
Von dem H a u p tsa m m ler w u rd e in den Ja h re n 1932 u n d 1933 das 6. Los durch ein e b e lg isc h e U n te r
nehm ung a u sg efü h rt; Die bei den B auarbeiten e rfo rd erlich e G ru n d w a ss era b se n k u n g , ü b e r die im folgenden b e ric h te t w e rd e n soll, w urde d u rc h g efü h rt nach dem V orschläge d e r F irm a G rü n & Bil- finger A G , M a n n h e im , die auch die A b sen k u n g san lag e im e in z e l
nen en tw arf u n d alle m it d e r W asserh altu n g z u sa m m e n h ä n g e n den F rag en k lärte.
Das B aulos 6 b e g in n t an d e r Straße B rüssel— L öw en un d folgt etwa dem W o lu w eb ach au fw ärts bis W o lu w e -S t. L am b ert. Die G esam tlän g e b e trä g t 2550 m.
Abb. 1 z e ig t die L age d er B au
s te lle , A bb. 2 d as B au w erk im Schnitt. D ie S ohle d es S am m lers liegt bis e tw a 10 m u n te r G e län d e .
Die F ra g e , ob für die A us
führung d e r A rb e ite n G ru n d w a s se r
ab sen k u n g v o rz u seh e n u n d w e lch es System g e g e b e n e n fa lls zu w ä h len w ä re , w u rd e a n h an d von P ro b e b o h ru n g en m it ein em B o h r
gerät von 350 m m D urchm ., S o n d ieru n g en m it ein em K e rn so n d ier
gerät von 40 m m D urchm . sow ie anhand von P u m p v e rsu c h e n g e klärt.
Schon d ie e rste n S o n d ie ru n g e n z e ig te n e in en stark en W ech sel der Böden, zum T eil stark tre ib e n d e F lie ß a rte n , u n d d u rc h w eg a rtesisch en W asserdruck in tie fere n S c h ich ten . D er D ru c k h o rizo n t lag am A nfang der B a u stelle b is 1,50 m ü b e r G e län d e , w e ite r nach dem E n d e zu etw a in G e lä n d e h ö h e . N ach d e n z u ta g e g e fö rd e rte n B o d en p ro b en u n d dem Ausfall d e r P u m p v e rsu c h e , d ie k lein e W a sserm e n g en u n d a u ß e ro rd e n t
lich ste ile A b s e n k u n g s k u rv e n e rg ab e n , w a r zu e rw a rte n , daß die in der H au p tsach e v o rk o m m e n d e n B o d e n arten ih r W asser n u r sch lech t a b g eb e n w ürden.
Um fü r das g a n ze B au lo s e in e n g e n a u e re n A ufschluß ü b e r die zu erw arte n d en B o d e n a rte n zu e rh a lte n , w u rd e n die S o n d ie ru n g en m it dem g e n an n ten K e rn so n d ie rg e rä t ü b e r die g a n z e L än g e in A b s tä n d e n vo n 50 zu 50 m u n d bis zu e tw a 14 m T iefe a u sg e fü h rt. D ie g e w o n n e n e n B o d en proben e rla u b te n d ie A u fs te llu n g e in e s g eo lo g isc h e n Profils, das — in V e rb in d u n g m it d e n P u m p v e rsu c h e n — d e r P la n u n g d er A b s en k u n g s
anlage h in sich tlic h e rfo rd e rlic h er B ru n n e n tie fe u n d B ru n n e n ab sta n d sow ie der jew eils für d e n B e trie b s a b s c h n itt zu e rw a rte n d e n W asserm e n g en z u g ru n d e g e le g t w e rd en k o n n te.
D as g e o lo g isc h e P rofil, das sp ä ter w ä h ren d d e r A u s fü h ru n g d es B au w erks d u rc h d ie b e i d e r B ru n n e n b o h ru n g g e w o n n e n e n A u fsch lü sse w e ite r erg än zt w e rd e n k o n n te , ist in A bb. 3 d a rg e s te llt. D as P rofil w u rd e e n t
sp re ch e n d d e r A n o rd n u n g von zw ei B ru n n e n re ih e n , e in e auf je d e r S e ite des B au w erk s, für b e id e S e ite n g e tre n n t a u fg e s te llt, u n d es w u rd e d ab ei
— m it'R ü c k s ic h t auf e in en sch w ach en G ru n d w asserstro m im U n te rg ru n d
A bb. 1. L ag ep lan d e r B au stelle.
Station 0 - ‘tOO m A bb. 2.
vo n W est nach O st, also von d e n H ä n g en h e r nach dem W oluw ebach zu — u n ters ch ied e n zw ischen B e rg seite und T alseite.
D as Profil z eig t ln d e r H au p tsach e v ier g ru n d sätzlich v e rsch ie d en e B o d en g ru p p en :
1. G rau e u n d b rau n e, m e h r o d e r w e n ig er san d ig e L ehm e u n d T one, D iese Schichten sin d fast v ö llig w a sseru n d u rc h lä ssig , sie la s se n sich g u t b e arb e ite n u n d g u t b ag g ern . B öden d ies er G ru p p e fan d en sich in g rö ß e re r M äch tig k eit als D eckschicht ü b er d e n d u rch lässig e n Schichten
u n d a u ß erd e m hin un d w ie d er in g rö ß eren T iefen, a b er z u m e ist g e rin g er M ächtigkeit. V on e in em A bschluß d e r B a u g ru b e durch E in b in d en d e r S p u n d w an d in d iese Schicht m u ß te a b g e s eh e n w e rd en , da die S chicht d a , wo sie a n getroffen w u rd e, zu u n z u v erläs sig w a r, auf län g e ren S tre ck e n a b er b is zu 18 m Tiefe ü b e rh a u p t kein e T o n sch ich t a n g etro ffen w u rd e .
2. G e lb e , g ra u g e lb e un d
g ra u e F ließ a rten . D iese S ch ich ten , die in M ä ch tig k eiten bis zu 13 m an g etro ffen w u rd e n , sin d d ie g e fä h rlich ste n ; d e r Fließ h a t se h r g e rin g e D u rch lässig k eit u n d g ib t sein W asser n u r se h r sch w er a b ; er pflanzt a b e r d e n a rtesisch en D ruck fort u n d b e g in n t, so b a ld e r freig e le g t u n d nich t g e n ü g en d e n ts p a n n t w ird, zu q u elle n . D ieses Q u e lle n w ird stark b e sc h le u n ig t d urch A rb eiten in d em B oden m it S p aten o d e r Schaufel. Es k o m m t d an n leich t z u r B ild u n g ein es u n e rg rü n d lich e n z äh e n Schlam m s, d e r fast im g leic h en T em po w e ite r q u illt, in dem er a b g e tra g e n w e r
den kan n . Die u n d u rc h lä ssig e D eck sch ich t b rich t d a b e i s tre ife n w e ise vo n d e r a n g e s c h n itte n e n B ö sch u n g lo s u n d sch w im m t fort.
A bb. 4 z e ig t d iese V o rg än g e b e i V o re in sch n itt S tatio n 250 m. D er A b h u b vo n H and o h n e G ru n d w a s se ra b se n k u n g m u ß te h ie r als au ssich tslo s e in g e ste llt w e rd e n u n d k o n n te e rs t nach V o ra b se n k u n g m it ein e r R eihe B runnen in 10 m A b stan d w ie d e r a u fg en o m m e n w e rd e n . Ein ä h n lic h er V o rg an g (A bb. 5) sp ie lte sich ab b e i S ta tio n 950 m , w o nach F e rtig s te llu n g des B au w erk s ein m it G ru n d w a s se ra b se n k u n g b e g o n n e n e r V o re in sch n itt sp ä te r — nach w e ite re m V orrücken d e r B a u stelle — auf A v e n u e b re ite e rw e ite rt w u rd e ; das allm ä h lich e W ie d e ra n ste ig e n d es W asserd ru ck s h a tte h ie r ein lan g s am es Z erstö re n d er B ö sch u n g z u r F olge.
D ie T iefsen k u n g u n d v ö llig e E n ts p a n n u n g b is u n te r B au w erk so h le ist in d iesen B öden, sofern sie g ro ß e M äc h tig k eiten e rre ic h e n u n d die d a ru n te rlie g e n d e S and- o d e r K iessch ich t n u r schw ach ist, se h r sch w ierig .
3. T o rfb ö d en , ln g e rin g e n T iefen h a t d e r Torf h e llb ra u n e F a rb e u n d m eist lo ck ere S tru k tu r, in g rö ß e re n T iefen ist er sc h w a rz u n d fest.
S te lle n w e is e ist er m it H olz, auch g an zen B a u m stä m m e n im V e rto rfu n g s
z u stan d e d u rc h s e tz t; Ü b e rg a n g s z o n e n tre te n auf a ls sa n d ig e M u s c h e l
o d e r M uschel-K alk-B änke. H in sich tlich d e r W as se rh a ltu n g v e rh ä lt sich d er T orf se h r v e rs c h ie d e n ; da, w o er auf u n d u rc h lä ss ig e n B ö d e n , L eh m o d e r Ton a u fru h t u n d k ein e m W asserd ru ck vo n u n te n h e r a u s g e s e tz t ist, ist er g u t zu b e a rb e ite n ; w o e r d a g e g e n ü b e r B o d e n sc h ic h ten lie g t, d ie u n te r W asserd ru c k s te h e n , g ib t d e r fre ig e le g te T orf d e n D ruck w e ite r u n d b e g in n t s e lb st zu q u elle n . E in sta rk sc h lam m ig e r T orf fand sich auf d e r S u m p fstreck e S tatio n 330 bis 600 m. — O b die T o rfsch ic h ten für d e n B au fo rtsch ritt a ls g ü n stig o d e r u n g ü n s tig zu b e ze ic h n e n sin d , h ä n g t h ie r n ach g a n z d av o n a b , auf w as für S ch ich ten sie g e la g e rt sind.
Station W -m o m
S ch n itte d u rch d e n S am m ler.
Station m o - 2550 n
. . . . , , . _________ D IE B A U T E C H N IK pt1' 1
5 6 2 H i n d e r k s , G r u n d w a s s e ra b s e n k u n g m i t W as s e r s tr a h lp u m p e n F a c h s c h r i f t f. d . g e s . B a u in g e n ie u r w e s e n
Avenueplanum
\6rundwasserspiegeI
4. G e lb e o d e r g ra u e San d e. Es h a n d e lt sich d u rc h w eg um S ande, d ie in fo lg e ih rer K o rn fein h eit o d er ih res L eh m g eh alte s n u r g erin g e D urch
lässig k eit au fw eisen . E ine g e w isse A u sn ah m e b ild e t n u r d er Sand auf d e r S trecke 240 bis 340 m, d e r stark m it S te in p la tte n v e rsch ie d en e r G röße d u rc h setz t, im ü b rig en a b e r re in ist un d sein W asser v e rh ältn ism ä ß ig leich t a b g ib t. S eh r u n b e q u e m fü r d a s B ohren w ar ein g rau -g elb er F lie ß sa n d , d er v ielfach u n te rh a lb ein er K iesschicht o d er u n m ittelb a r u n terh a lb d es g elb e n F ließ an g etro ffen w u rd e un d se h r stark zum H o c h treib en im B ohrrohr n eig te.
H insichtlich d er B o d enschichtung kann m an die B au stelle g ru n d sätzlich in zw ei A b sch n itte teilen , einen von A nfang des L oses bis Station 1030 m, in dem g e lb e r F ließ , Sand u n d Torf in g rö ß eren M äch tig k eiten v o rh e rrsch e n , d e n zw e iten von S tation 1030 m bis L o sen d e, in dem S ch ich ten g e rin g e rer M ächtigkeit stä rk er a b w ec h seln un d in dem g eg en E n d e d e r g e lb e F ließ zw ar noch in sta rk e r Schicht, a b er b e d e u te n d tiefer a n g etro ffen w urde.
noo 1200 1300 w o
A bb. 3. G eologisches Profil, liehe A b sen k u n g stie fe e in e ein staffelig e A b s en k u n g im S au g b e trieb mit N ie d erd ru c k -K reise lp u m p e n au ssc h e id e n .
Auch eine A b s en k u n g in zw ei S taffeln kam nicht in F rage wegen d e r h o h e n K osten für die A b s e n k u n g s a n la g e se lb st u n d d e r V erteuerung, die d ie ü b rig en B a u arb e ite n b e i d em e rh e b lic h u m stän d lich eren Bau
vo rg an g erfah ren h ä tte n .
Bei e in e r A b s en k u n g m it T ie fb ru n n en p u m p e n , d ie ebenfalls erwogen w u rd e, w ar b e i d en k lein e n zu e rw a rte n d e n W asserm e n g en m it schlechtem W irk u n g sg rad e d e r P u m p e n zu re c h n e n ; fern er w ären die Brunnenkosten seh r hoch g e w es en , d a — au ch b e i W ahl e in e r k lein e n Type von Tief
p u m p en — d e r F ilte rd u rc h m e ss er kaum u n te r 200 m m h ä tte gewählt w e rd en k ö n n e n ; d e r erfo rd e rlich e B o h rro h rd u rc h m e sse r h ä tte dabei etwa 400 bis 500 mm b e tra g e n m ü sse n , da m it R ücksicht auf d ie G efahr der V ersch lam m u n g d er F ilte r auf e in e n s ta rk en K ie sm an tel nicht verzichtet w e rd en k o n n te. W e iter fallen b ei d iesem S y stem die K osten für die T ie fb ru n n en p u m p e n s e lb st se h r stark ins G ew icht.
Auf G ru n d d ie s e r E rw äg u n g e n u n d vo n V erg leich sk o sten b erech n u n g en e n tsch lo ß sich ■ die F irm a G rü n & B ilfinger z u r A u s arb e itu n g einer Ab
se n k u n g durch m it P re ß w a ss er b e trie b e n e W asserstra h lp u m p e n .
A bb. 5. Z e rstö ru n g d er B ö sch u n g bei S tatio n 950 m.
ü J I
2. A u s f ü h r u n g d e r G r u n d w a s s e r a b s e n k u n g .
Eine Ü b ersich t ü b e r die B a u stelle g e b en A bb. 6 u. 7. Die Bagger laufen seitlich d er B a u g ru b e; alle a n d e re n M asch in en , die S pundw and
ram m e, die P fah lram m e, B e to n m isch m asch in e u n d d a s Z ie h g e rä t für S p u n d w a n d un d B ru n n en , sin d auf R ollbrücken m o n tie rt, die auf b eid er
seits d e r B a u g ru b e v e rle g te r S ch ien e laufen. D ie S c h a lu n g w ird als M e tallsc h alu n g a u sg e fü h rt. D ie In n e n sch a lu n g w ird e in g e b a u t, ausgebaut un d vo rw ärts b e w e g t m it H ilfe ein es M o n ta g ew ag e n s, d e r auf besonderem , auf d er B eto n so h le d es S a m m lers v e rle g te m G leis läu ft u n d m it E lektro
m o to r a n g e trie b e n w ird. D ie g an ze B a u stellen e in ric h tu n g ist für einen täg lich en F o rtsc h ritt von 8 bis 10 m b em essen .
Die B ru n n en sind a u ß e rh a lb d e r S p u n d w an d a n g e o rd n e t. F ü r die W as sers tra h lp u m p e n k o n n te ein F ilte rd u rc h m e ss e r von 130 m m g ew äh lt w e rd en , u n d bei A n w en d u n g ein es B o h rro h rd u rch m e sse rs vo n 350 mm * t w ar m it e in em F ilte rk ie s m a n te l vo n 11 cm D icke d e r G e fah r d e r V er
A bb. 4. S ch w im m en d er B oden b e i S tatio n 250 m.
A uf d er S treck e 1030 b is etw a 1750 m ist die sta rk e Z errissen h e it d er S chichten b e so n d e rs auffallend. In d em g ra u en L ehm u n d dem tie fer lie g e n d e n Torf sind u n re g e lm ä ß ig b e g re n z te S a n d e in la g eru n g e n in v er
sc h ied e n en T iefen ein g e sc h lo sse n . Es h a n d e lt sich h ierb e i um ein en fein en g ra u en leh m ig e n T rie b sa n d , d e r dem Sand im B ett d e r W oluw e g leic h t. M an m uß a n n e h m e n , daß die W oluw e in diesem G e b ie t w äh ren d d e r A u ffü llu n g des T ales im L aufe g eo lo g isc h er Z e iträu m e ih r B ett m e h r
fach v e rla g e rt u n d auf d iese W eise F e in sa n d stre ifen in v ersch ie d en e r H ö h e im B oden g eschaffen h a t, d ie, d urch die B ohrungen längs des S am m le rs a n g esch n itte n , e in e n v ö llig u n re g elm ä ß ig e n E indruck erw ecken.
Bei d e r G ru n d w a s se ra b se n k u n g w e rd e n die B ru n n en m ö g lich st so a n g e o rd n e t, d aß d iese S a n d a d ern m it en tw ä ssert w e rd en , da es sonst b eim A u sh u b leich t zu Q u e lle n b ild u n g e n kom m t.
Bei d en g e sc h ild e rte n U n te rg ru n d v e rh ä ltn isse n — stark tre ib e n d e r B o d en u n d g e rin g e s W assera b g a b e v e rm ö g e n — m u ß te für die erforder-
J28.riepfemherl9M H i n d e r k s , Grundwasserabsenkung mit Wasserstrahlpumpen
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gelbe, graugelbe und graue Fließarien
Torfboden
gelbe oder graue Sande
Sand mit Steinen
lOfach ü b e rh ö h t.
schlam m ung d e r B ru n n en g e n ü g e n d v o rg e b e u g t. D ie G e sa m tz ah l der auf der B erg seite g e b o h rte n B ru n n en b e tru g rd. 300, die auf d e r T alseite rd. 200 B runnen. Tiefe u n d A b stan d d e r B ru n n en w u rd e d e n jew eils a n getroffenen B o d e n arten a n g ep a ß t. D ie B ru n n en tie fen sc h w a n k ten zw ischen 13 un d 17 m.
D ie H o c h d ru ck p u m p e n an la g e w ar b e m e s s e n für d e n g leich zeitig en Betrieb von 30 bis 35 B ru n n e n e n ts p re c h e n d ein em B etrie b sab sch n itt von 12 0 bis 160 m.
D ie vo n je d e m B ru n n en g e fö rd e rte W a sserm e n g e sch w an k te stark mit den B o d en arten u n d lag im a llg e m e in e n zw isch en 0,2 un d 1,5 1/sek;
die T iefsau g er k o n n ten , je nach d e n E rfo rd ern isse n , für v e rsch ie d en e W asserm en g en a b g e ä n d e rt w e rd e n , ein e w e ite re A n p assu n g d e r M asch in en leistu n g w u rd e du rch R eg elu n g d es B e trie b sd ru c k e s erm ö g lich t.
Z u A bb. 3.
A u ssch läm m en fe rtig g es te llte r F ilte rb ru n n e n , fü r das Z ie h en vo n au ß er B etrieb g e se tz ten u n d das R einigen v on g e zo g e n en B ru n n en .
D ie P u m p sta tio n , b e ste h e n d aus zw ei H o c h d ru ck -K reise lp u m p e n für 2 m 3/m in 2W0 2500m g rö ß te F ö rd e rm e n g e , ein e als B etriebs-, eine
als R e se rv e p u m p e , w u rd e im V erlau f d e r B a u arb e ite n zeh n m al v e rsetz t. D er U m bau w u rd e jew eils so v o rb e re ite t, d aß B e trie b su n terb re ch u n g e n dabei nich t a u ftra te n .
F ü r die rech n erisch e U n te rsu c h u n g d e r A b s en k u n g tre te n als U n b e k a n n te die W a sserm e n g e q , die R eic h w eite R u n d d er D u rc h lässig k eits
w e rt k auf. D ie G rö ß en w u rd e n auf b e k a n n te W eise e rm itte lt durch P u m p v e rsu c h e u n d B eo b ach tu n g en d es S p ieg els in b e so n d e rs für d iesen Z w eck a n g e o rd n e te n B eo b ac h tu n g sro h ren bzw . in F ilte rb ru n n e n , die noch n ich t in B etrieb g e n o m m e n w aren. Z u sätzlich e B e o b ac h tu n g e n e rg ab e n sich in d en auf u m lie g en d e n H öfen v o rh a n d en e n a rtesisch en B ru n n en . Da es sich um die E n tsp an n u n g e in e s a rte sisc h en S p ieg els h a n d e lte , sc h ritt die A b s e n k u n g rasch fort. N ach ein b is zw ei T agen P u m p z eit m ach ten sich S e tzu n g srisse in e in e r S traße in 60 bis 80 m E n tfern u n g b e m e rk b ar, a u ß erd e m fiel in d e n a rte sisc h en B ru n n en d e r N ach b arsch aft
undurchlässige Böden, Lehme und Tone
feiner lehm iger FUeßsond T alseite
Bodengruppe 1
M ischform
2W0 2500m
ß e rg se ite 1500
A bb. 6. Ü b e rsic h t ü b e r die B a u ste lle S tatio n 0 bis 100 m m it V o rein sch n itt.
In A bb. 6 sin d lin k s u n d re c h ts d e r B a u g ru b e die B ru n n en sow ie die R o h rleitu n g en zu e rk en n e n . A uf je d e r S eite ist e in e vo n d er P u m p station k o m m e n d e D ru c k w a ss e rle itu n g , die d ie W as se rs tra h lp u m p e n m it D ruckw asser sp e ist, u n d e in e F ö rd e rle itu n g , d ie das e n ts p a n n te D ruck
w asser u n d das a b g e s a u g te G ru n d w a s se r a b fü h rt, a n g e o rd n e t.
Bei dem g e w ä h lte n S y ste m m it D ru c k w a ss e rb e trieb b e s ta n d die M öglichkeit, die W a s se rv e rso rg u n g d e r B au stelle (S p eisu n g d er K essel, W asser zu m B eto n ieren ) so w ie die O b e rflä c h e n w a ss e rh a ltu n g , A b fü h ru n g von R e g en w asser, W asser aus a n g e s c h n itte n e n Q u e lle n o d e r W ie se n d rä n ag e n , m it d e r G ru n d w asse r-A b se n k u n g sa n la g e z u sa m m en z u sc h a lten . F ü r d ie p ra k tisc h e A u s g es ta ltu n g d e r d a fü r n ö tig e n G e rä te u n d H ilfs
r o h rle itu n g e n w a ren im A nfang g e w isse E rfah ru n g en zu sa m m e ln , die b a ld z u e in e r N orm für das g an ze W a s serh a ltu n g s - u n d W a s se rv e rso rg u n g s
sy ste m fü h rte n . D ie G e sa m ta n la g e ist in A bb. 8 sch em atisch d a rg e ste llt.
S ie u m faß t a u ß e r d er A b sen k u n g s- u n d W as se rv e rso rg u n g s an lag e noch d ie H ilfsg e rä te für offene W a s se rh a ltu n g in d e r B au g ru b e u n d im G e län d e , so w ie d ie m it D ru ck w a sser b e trie b e n e n H ilfse in rich tu n g e n für das
d e r W assersp ie g e l bis u n te r d e n E n tn a h m ez ap fh a h n . D ie W asserv e rso rg u n g d e r N ach b arsch aft w u rd e darau f vo n d e r A b s en k u n g s an la g e m it ü b e r n o m m e n .
Z ur B erech n u n g d e r g e n a n n te n W erte sin d im v o rlie g e n d e n F a lle d ie B e zieh u n g e n für g e sp a n n te n S pieg el o d e r d o rt, w o im L au fe d e r A b s en k u n g ein g rö ß e re r in n e re r T eil d e s A b se n k u n g s tric h te rs u n te r die u n d u rc h lä ss ig e D eckschicht fällt, die G le ic h u n g en für te ilw e is e g e s p a n n te n , teilw e ise freien S p ieg el a n z u s e tz e n . Z u r E rm ittlu n g von R aus V ersu ch m it E in z e lb ru n n e n , a ls e in fach stem F a l l 1), b e i d em d e r g rö ß te T eil d es S p ie g e ls in n e rh a lb d e r D eck sch ich t b le ib t, ist nach A bb. 9
J) Ü b e r A u sw e rtu n g e n m it G ru p p e n vo n P ro b e b ru n n e n v g l. z. B.
W. S i c h a r d t u n d H. W e b e r . B au tech n . 1930, H e ft 29, S. 451 ff.
A bb. 7. Ü b e rsic h t ü b e r d ie B au stelle.
564
H i n d e r k s , G ru n d w a s se ra b se n k u n g m it W asserstra h lp u m p e n DIE B A U T E C H N IK F a c h s c h r i f t f. d . g ^ s . B a u in g e n ie u r w e s e no d e r nach Z u sam m en fassu n g d er K o n stan ten ( y = H— Cx • ln /? + Q
\ v = i
(
2
) ln ry = C + C\ • ln r.
Bei dem A ufträgen d e r beim V ersuch b eo b ac h te ten z u sa m m en g e h ö rig e n W erte y u n d r u nd W ahl d es log arlth m isch en M aß stab es für r e rg ib t sich so m it e in e G e rad e , die, m it d em D ru ckhorizont zum Schnitt g eb rac h t, d e n W ert R erg ib t. Bei stark er S treu u n g d er V ersu ch sp u n k te kann m an m e h re re N äh eru n g sg erad en a u ftra g en o d er die V ersu ch s
e rg eb n iss e nach einem N ä h eru n g s v e rfa h ren , etw a d e r M e th o d e der k lein ste n Q u a d ra te , au sw erten .
Im a llg e m e in e n g e n ü g t es, die R eichw eite R zw ischen g ew issen G re n ze n a n zu g e b en , da R nur lo g arith m isch auftritt, ein feh lerh aftes R d a h e r für die w e ite re E rm ittlu n g von k n u r von ge rin g em E influß ist., Im v o rlie g en d e n F a lle w u rd e n R eichw eiten von 150 bis 200 m e rm itte lt Da sich W irk u n g en d e r A b sen k u n g b is auf 100 m E n tfern u n g noch d e u t
lich b e o b ac h te n ließ en , w e rd en d iese W erte m it den w irk lich en V er
h ä ltn isse n g u t ü b e rein stim m en .
F ü r die E rm ittlu n g d es D u rch lässig k eitsw e rte s k b e sta n d e n g ew isse U n sich erh eiten w eg en d e r stark w ech seln d en B odenschichten sow ie w egen d e r Ü b erg an g szo n en zw ischen d u rc h lä ssig en un d u n d u rch lässig en Schichten un d d a h e r w eg en d er U n sic h e rh e it in d e r B estim m u n g d e r M ächtigkeit d e r w a ss e rfü h re n d e n Schicht. A llg em ein g ü ltig e W erte für k la s se n sich d a h e r n ich t a n g eb e n . N ä h eru n g sw e ise erfaß b are V erh ältn isse e rg ab e n sich a b er im m erh in für die Strecken, in d e n e n sich g leich m äß ig er B o ^en in g rö ß e re r M äch tig k eit un d auf au sreic h en d e r Strecke vorfand.
E in setz u n g d er o b en an g e g e b en e n W erte R u n d der g e m e ssen e n W asserm en g en in die A b sen k u n g sg le ich u n g erg ab D u rch lässig k eitsw erte k von 0,000 03 b is etw a 0,000 1.
D ie D u rch lässig k eit d e r B odenarten ist h iern ach se h r gerin g . F ü r die G ru n d w asse ra b se n k u n g erg ab en sich d araus S ch w ierig k eiten , die so rgfältigste D u rc h arb e itu n g d e s A b sen k u n g ssy ste m s ratsam ersch ein en ließ en . Da es sich fast d u rc h w eg um A b sen k u n g in artesisch em G e b ie t h a n d e lte , h ä tte m an bei U n te rb re c h u n g d er H a ltu n g m it einem raschen W ied era n stieg
A bb. 9.
d es D ruckes rech n en m ü ssen . Ein P ro b e a u sh u b zw ischen Spundw änden o h n e G ru n d w a s se ra b se n k u n g ließ die G efah ren d eu tlich e rk en n e n , die bei n ich t g e n ü g e n d e r E n tsp an n u n g zu e rw arte n g e w e s en w ären . D er Boden quoll d a b ei um m eh r als 1 m in d er B a u g ru b e hoch. Die Spundw ände w u rd e n stark e in g ed rü ck t.
N eb en d en o b e n g e n a n n te n A n fo rd eru n g en m u ß te h iern ach die Frage d e r B e trie b sich e rh eit d er A b sen k u n g san lag e g e ra d e z u als eine Lebens
frage für d en B e stan d d e s in A rb eit b efin d lich en T eils des B auw erks be
tra c h te t w erd en .
Bei dem E n tw erfen der A n lag e sta n d d ies er G esich tsp u n k t mit im V o rd e rg rü n d e , u n d w ä h re n d d er B a u zeit k o n n te in d ieser Rich
tu n g noch m an ch es an dem S y stem v e rb e s s e rt un d w e ite r entw ickelt w erd en .
Die B e trie b sich e rh eit m uß sich erstrec k en auf die E in zelg lied er der A nlage, R o h rleitu n g , P u m p sta tio n u n d B ru n n en m it T iefsaugern. Durch p a sse n d e A n o rd n u n g d e s L eitu n g ssy ste m s w u rd e d a fü r S orge getragen, daß b ei B e sc h äd ig u n g d e r L eitu n g d urch a n d e re B aum aschinen oder bei e tw aig e n R o h rb rü ch en m öglichst nur ein k lein e r T eil d e r A n lag e für kurze Z eit s tillg e le g t zu w e rd en b ra u c h te , d er ü b rig e T eil d e r A nlage ab er un
g e stö rt w e ite r b e trie b e n w e rd en k o n n te. D ie P u m p sta tio n b estan d , wie o b en erw äh n t, aus B etrieb s- u nd R eserv ep u m p e. Z um B etriebe der B ru n n en w u rd e n W asse rstra h lsa u g er v e rsc h ie d e n e n S y stem s b e n u tz t und nach län g e rer B e trie b sze it die A u s fü h ru n g b e v o rz u g t v e rw e n d e t, die hin
sichtlich W irtschaftlichkeit im B etrieb e un d b e i Ein- u n d A usbau am m eisten b e frie d ig te .
N ach d en A b s e n k u n g s e rg e b n is se n , die m it d e n m it P reß w asser be
trie b e n e n W asse rstra h lp u m p e n e rzie lt w u rd e n u n d v oll b efried ig ten , ist das A b se n k u n g ssy ste m b e so n d e rs g e e ig n e t auf B a u stelle n , auf denen äh n lich e V e rh ältn isse hin sich tlich B o d e n stru k tu r, W as sererg ieb ig k eit und D ru ck ersch ein u n g en zu e rw a rte n sin d , ln zw e ijäh rig e r B au zeit auf der B a u ste lle W o lu w e Los 6 k o n n ten h ie rü b e r re ich e E rfah ru n g en gesam m elt w erd en .
Neue Fahrbahnkonstruktionen für stählerne Straßenbrücken.
Von $r.= 3ng. Karl S c h a e c h te r le , S tu ttg art.
(Schluß aus H eft 37.) III. V o r s c h lä g e für le ic h te F a h rb a h n en .
D urch d e n g ro ß zü g ig en A rb e itb esc h affu n g sp la n d e r R eich sreg ieru n g sin d die B rü c k en b a u er vor sch w ierig e u n d v era n tw o rtu n g sv o lle A ufgaben g e s te llt. D abei g ilt es, die E rfah ru n g en zu n ü tze n , die im In- un d A us
lan d e m it N e u k o n stru k tio n e n im S tah lb rü ck en b au g e m a ch t w o rd en s in d .’) Im In tere sse e in e r ste tig fo rtsch reiten d en E n tw ick lu n g m uß zu n äc h st v e r su c h t w e rd e n , die b ish e r b e w ä h rte n F a h rb a h n k o n stru k tio n en technisch w e ite rz u b ild e n u n d zu v e rv o llk o m m n e n so w ie w irtsch aftlich er zu g e stalten .
Die sch w eren F ah rb a h n d ec k en b e g ü n stig e n durch ih re D icke d ie V er
te ilu n g sc h w e rer R ad laste n auf e in e g roße F läche. Bei d e r A u sfü h ru n g v o n h o c h w ertig en d ü n n e n V ersc h le iß d ec k en , d ie z u r G ew ich tsersp arn is u n m itte lb a r auf die tra g e n d e F a h rb a h n ta fel au fg eb ra ch t w e rd e n , ist die F lä c h e n v e rte ilu n g von E in z ellaste n u n g ü n s tig e r u nd m uß in d e r H a u p t
sache d u rc h die F a h rb a h n p la tte g e w ä h rle is te t w erd en .
F ü r B rü c k en fa h rb ah n e n , d ie vo n sc h n e lle n u n d sch w eren K raftfahr
z e u g e n b e fah re n w e rd e n , k o m m en in e rste r Linie V e rsch leiß d eck en aus h o c h w ertig em B eton m it S ta h lg e w e b e e in la g e n un d G uß- o d er P reß asp h alt- d e c k e n in B etracht. Z ur E rz ielu n g ein es vo llen G le itsc h u tze s u n d zur V e rh in d e ru n g d e s S c h le u d e rn s m uß die V ersc h le iß d eck e ein e ra u h e O b e r
*) S c h a p e r , F e s te s tä h le rn e B rücken, 6. A ufl. (D as B auen in S tah l, 11. T eil, I. Bd.). B erlin 1934, W ilh. E rn st & Sohn.
fläche un d griffige S tru k tu r e rh a lte n . E rw ü n sch t ist ferner, daß die Decke im B etrieb sich m ö g lich st g leic h m ä ß ig ab n u tz t. D ie p lastisch en Decken a u s G u ß - o d e r W alza sp h a lt e rh a lte n e rst b e im B efah ren d ie erforderliche D ichtigkeit, w o b ei die G e fah r von W ellen -, S ch lag lo ch - u n d F ahrrinnen
b ild u n g b e s te h t. S p rö d e B e to n d e ck e n n e ig e n z u r R isse b ild u n g . Bei beiden B auw eisen m ü ssen n e b en d e n V o rzü g en g e w isse M ängel u n d U nvoll
k o m m e n h e ite n in K auf g e n o m m e n w e rd e n ; im m e rh in ist es möglich, d urch so rg fältig e A u sw ahl d e r B in d em itte l un d Z u sch la g sto ffe, du rch b e
s o n d e re H e rste llu n g sv e rfa h re n u n d au ch durch b a u lic h e M aß n ah m en die F a h re ig e n sc h afte n d er S tra ß e n b e lä g e zu v e rb e s s e rn u n d d urch sorgfältige U n te rh a ltu n g b e trieb s g efä h rlic h c A u sw irk u n g en d e r u n v e rm eid lich en M än g el zu v e rh ü te n .
A b g e se h en von d e r D eckschicht ist die H e ra b m in d e ru n g des F ahr
b a h n g ew ic h te s d urch G e w ich tsersp a rn isse b e i d e r tra g e n d e n U n terlag e, also d er F a h rb a h n ta fel a n z u s tre b e n .
B ei dfer F a h rb a h n ta fel a u s B u c k elp latte n o d e r T o n n e n b lec h e n b e ste h t d ie M ö g lich k eit, d e n F ü llb e to n zum M ittrag en h e ra n z u z ie h e n . D ie V er
b u n d w irk u n g ist d ad u rch zu erreich en , d aß auf die H ä n g e b le c h e F lach o d e r P ro filstäb e o d er S ta h lg itte r au fg esch w eiß t w e rd e n . D as in sich a u s
g e ste ifte , a u sb e to n ie rte H ä n g ew erk w irkt als P la tte , ü b t b e i lo trech ter B e la stu n g auf die F a h rb a h n trä g e r n u r lo tre ch te S tü tze n d rü ck e au s und darf als V e rb u n d p la tte b e re c h n e t u n d b e m e ss e n w e rd e n . Indem d e r v e r
J a h r g a n g 12 H e f t 4 2
2 8 . S e p t e m b e r 1 9 3 4 S c h a e c h t e r l e , N eu e F a h r b a h n k o n s tr u k tio n e n für stä h le rn e S traß en b rü ck en 5 6 5
dem lerschleißschicht
Drahtgewebebewehrung ' den Flach eisenrost auf-
geschweißt beton JOOkglZementlcbm
t Meisen 2 Stück I Ifdm
A bb. 25.
DRP a n g e m e ld et.
ankerte B eton zum M ittra g e n h e ra n g e z o g e n w ird, e rh ält m an bei g erin g em W erkstoffverbrauch e in e a u ß ero rd e n tlich ste ife U n te rla g e. D ie S ta h lte ile der K onstru k tio n w e rd en in g rö ß e re n S tü ck en fa b rik m äß ig z u sa m m en geschw eißt, so d aß sie m it einfachen H e b e z e u g e n auf d en U n te rzü g e n v erlegt w e rd en k ö n n e n . D ie e in z eln e n T afeln w e rd en ü b e r d e n U n te r
zügen m it S ch rau b en o d e r N ie te n auf d e n F a h rb a h n trä g e rn b e fe stig t un d an den S tö ß en der H ä n g e b le c h e m it S tu m p fn ä h te n u n d D eck la sch en zu sam m en g esch w eiß t, so d aß e in e d u rc h la u fen d e F ah rb a h n ta fel e n ts te h t.
Nach dem A u s b eto n iere n d e r M u ld e n b is auf 1 cm u n te r O b e rk a n te der
A bb. 2 6 a . DRP a n g e m e ld e t.
oben d u rc h la u fen d e n F la c h s tä b e w ird d arau f ein S ta h ld ra h tg e w e b e o der ein M a sch en g itter au s R u n d eisen o d e r S tre ck m eta ll ü b e i die g a n ze F a h r
bahn v erleg t, auf die S te g e a u fg esc h w eiß t, so d a n n o h n e U n te rb re c h u n g die V ersch leiß d eck e a u fg eb ra ch t.
In A bb. 25 ist d e r A u sfü h ru n g sv o rsch lag für e in e V e rb u n d k o n stru k tio n mit au sg e steifte n T o n n en b le c h e n d a rg e ste llt. D urch d ie auf die T o n n en bleche au fg esc h w e iß te n F la ch s tä b e in V e rb in d u n g m it d e n S ch rä g eisen
Das G e w ich t d e r F a h rb a h n ta fel bei 2,5 m A b stan d d e r F a h rb a h n trä g e r ein sch ließ lich V er
sc h leiß d eck e b e trä g t r d . , 450 k g /m2 u nd ist d a m it n u r h a lb so groß w ie das G ew ich t e in e r g le ic h w e rtig e n 200 mm d ick en F ah rb a h n ta fe l au s E isen b e to n m it 15 cm h o h e r D eckschicht.
Bei B u ck elp latten läß t sich in g leic h er W eise durch A ufsch w eiß en ein es S ta h lg itte rro ste s ein e V e rb u n d d ec k e e rz ie le n , die in sich a u sg esteift ist u n d die L asten sch u b frei nach zw ei H a u p t
rich tu n g en auf d ie U n te rzü g e ü b e rträ g t.
U m die V orteile d er k re u zw e ise b e w e h rte n E is e n b e to n p la tte m it d ü n n e r A sp h altd ec k e in rein er S ta h lk o n stru k tio n au sz u n u tz en , ist die in A b b .2 6 a u .b d a rg este llte S ta h lz e llen d e c k e e n tw ic k eltw o rd e n . Die kreu zw eis b e w eh rte E is e n b e to n p la tte w u rd e d ab ei d urch ein en die L asten nach zw ei H a u p tric h tu n g e n v e rte ile n d e n , au s P ro file ise n , g e p re ß te n B lechen und F la ch s tä b en z u sa m m en g e sc h w e iß te n T rag ro st m it e b e n e r B lech ab d ec k u n g ersetzt. Bei d e r A n o rd n u n g A bb. 27 u. 27 a lau fen die L -fö rm ig en H a u p ttra g eise n ü b e r den F a h rb a h n q u er- u n d e tw aig en Z w isc h en q u erträ g ern durch.
D ie S te g b le c h e d e r H a u p ttra g e ise n sin d ob en m it Schlitzen zur A ufnahm e d e r q u e r zur B rü ck en ach se lau fe n d en F la ch stä b e v e rs e h e n . Z w ischen den ü b e r die O b e rk an te d e r H a u p ttra g eise n em p o rra g en d e n F la ch stä b en sind die D eck b lech streifen v e rse n k t a n g e o rd n e t, so d aß sie auf d en H a u p t
tra g e is e n a u flieg en u n d an d e n Q u e reise n vo n o b en d urch K e h ln äh te a n g esch w e iß t w e rd en kö n n en . Zur A u sfü h ru n g der in n e re n K e h ln äh te m ü ssen die Tafeln in d e r W erk sta tt u m g e d re h t w erd en . U m die V e rtei
lu n g k o n z en trie rter L asten auf eine m ö g lich st gro ß e P la tte n b re ite sicher
z u stellen , sin d u n te r d en F lach stäb en noch Q u e ru n terz ü g e an die U n te r
flanschen d e r H au p ttra g eise n a n g esch w eiß t. D ie Z ellen d e ck e w ird in g ro ß en Tafeln fab rik m äß ig h e rg e s te llt und ü b er den F ah rb a h n trä g ern auf d er B a u stelle so g e sto ß e n , d aß ein e d u rc h g eh e n d e Tafel e n ts te h t.
Bei dem A u sfü h ru n g sv o rsch lag A b b . 28 u. 2 8 a lie g e n die L -fö rm ig en H a u p ltra g e ise n q u e r zur F ah rric h tu n g auf d en L än g sträg ern . Das A b d eck b lech ist zw ischen d en H a u p ttra g e ise n v e rse n k t an g eo rd n e t un d ru h t auf F lach stäb en , die in d er L än g srich tu n g ve rla u fen un d d urch S chlitze im S teg b le ch d er H a u p ttra g eise n h in d u rch g e ste c k t sind. D ie D eck b lech streifen w erd en in d e r W e rk sta tt m it K e h ln äh ten vo n o b en an die S teg b lec h e an g esch w eiß t. S o d an n w ird die Z ellen d e ck e um 180 ° g e d re h t, um die
in n ere n K e h ln äh te ein w an d -
f
n n frei au sfü h ren zu kön n en ./ / v A /X i k / / \ ®e ' g rö ß e re n S tü tz-
//I/Z ^ / I ^ /I//M we‘ten
m ü sse n die h o h e n / / // ' / L / / / / / / / / unc* d ü n n e n L ängstrag- / / j f J J J Z / ZZZ Z j / / / / / / / / / w ä n d e d e r T afel m it Q u er-// //ZZ^'!<'''% ... HZ, ///
sch o tten v o llw an d ig aus- / T / i / / / / g e steift w e rd e n , d a m it einZ/ff KZ ///
A usk n ick en d e r d ü n n en e aSer tyr / I S te g b le c h w än d e v e rm ied e ntdn g strö g e r W u n d e in e Ü b e rtra g u n g kon-
boiipiträger A bb. 2 6 b . z e n trie rte r L astangriffe m ög
lich st g leic h m äß ig nach b e id e n H a u p tric h tu n g e n g e w ä h rle is te t w e rd en kan n . D ie L än g strag eisen b e ste h e n nach dem A u sfü h ru n g sv o rsch lag A bb. 29 u. 2 9 a w ie d er aus L - f ö rm ig g e p re ß te n B lechen, d ie an d er O b e rse ite m it S ch litzen zu r A uf
n a h m e d e r Q u e rstä b e v e rse h e n sin d , d ie ü b e r d ie O b e rk an te d e r L än g s
trag e isen h e rv o rra g e n . An d ie q u e r zur F a h rric h tu n g v erla u fe n d e n R ost
stä b e sin d d ie Q u e rsc h o ttb lec h e a n g esch w eiß t, die ih rerseits ü b e r die U n terfläch e d e r L än g sw in k el h e rv o rtre te n . Auf der O b e rs e ite w e rd en die
'SO-6
A bb. 27 a.
w ird d e r H o riz o n ta lz u g d e s H ä n g e g u rte s a u fg eh o b e n u n d auf d e n B eton ü b e rtra g e n , so d a ß sich e in e sc h u b fre ie A u flag eru n g d e r D ecke e rg ib t.
D am it k ö n n e n die b is h e r ü b lic h e n A u ssteifu n g en d e r U n te rz ü g e u n te r d e r F a h rb a h n g e s p a rt w e rd e n .
D e ck b le ch e in S treifen zw isch en d e n Q u e rs tä b e n v e rs e n k t ein g e sc h w e iß t;
auf d e r U n te rse ite d ie S c h o ttb le ch e d u rch F la c h e ise n v e r b u n d e n , so daß ein d u rc h g e h e n d e r Z u g g u rt e n ts te h t, d e r e in e g ü n stig e L a s tv e rte ilu n g in d e r Q u e rric h tu n g sic h erste llt.
winkelförmig
! Bleche
A bb. 27. DRP a n g e m e ld et.
Zerschleißdecke
Moschengitter Deckblech
Hachstdbe
5 6 6 S c h a e c h t e r l e , N e u e F a h r b a h n k o n s tr u k tio n e n für s t ä h le r n e Straßen brücken D IE B A U T E C H N IK F a c h s c h r i f t f. d . g e s . B a u i n g e n i e u r w e s e n
Ccm Sußasphalt
an den uberstehenden Itauptrageisen wird ein Drahtgewebe befestigt zwischen den ßaupttrageisen wird die Blechplafe auf den flacheisen Hegend aufgeschneißt
durch die Löcher werden Flacheisen gesteckt und angeschweißt ttaupttrageisen, gepreßtes Blech mit eingestanzten Löchern
DRP a n g e m e ld et.
— 2500
A bb. 28a.
E in e solche D ecke kann b ei v ie rs e itig e r A uflag eru n g bis zu 12 m frei g e sp a n n t w e rd e n ; m an sp a rt also an L än g strä g ern und b ra u ch t k ein e Z w isch en q u erträg er.
A uf d ie Z ellen d e ck e n k o m m t die 50 b is 70 mm h o h e V ersch leiß schicht aus Q u ß a sp h a lt zu lieg en . Da die H aftu n g d es A sp h altte p p ich s auf ein er e b en e n B lechtafel nicht g e n ü g t, um u n te r schnellem un d sch w erem K raftw ag en v erk e h r L än g sv ersch ieb u n g en auf d e r S ta h lu n terlag e zu v erh in d e rn , die zu R issen, U n e b e n h e ite n d e r O b erfläch e u n d W ellen b ild u n g V e ran la ssu n g g e b e n k ö n n e n , un d au ß erd em die G efah r b e steh t, d aß die a b g e n u tz te V e rsc h le iß d ec k e sich von d e r U n te rla g e lö st un d u n te r d e r S au g w irk u n g d e r sch n ellen F a h rz eu g e a b g e h o b e n w ird, so sind b e s o n d e re S ich eru n g sm a ß n ah m en n o tw e n d ig . Z u n äch st m uß v ersu ch t w e rd e n , die H aftu n g d e r A s p h a ltb e läg e am E isen du rch b e so n d e re K leb e
a u fstrich e auf die E is e n te ile zu v e rb e ss ern . Als w e ite re S ich eru n g sm aß n a h m e k o m m t ein e V e ran k e ru n g d es T eppichs auf d e r e b en e n S ta h l
u n te rla g e in B etrach t. H ierfür sind von G e h eim rat Sr.=2>ng. ef)r. S c h a p e r b e ach tlich e V o rsch läg e g e m a c h t w o rd e n . Bei d en oben g esch ild erten Z ellen d e ck e n (A bb. 27 bis 29) d ü rften die ü b er die B leche h e rv o rtre te n d e n Q u e rrip p e n a u sreic h en , um L än g sv ersc h ieb u n g e n zu v erh in d e rn .
D ie nach B au a rt S ch ap er durch D rah tg ew eb e o d er S treck m etall b e w eh rte G u ß asp h a ltd ec k e w ird zw eck m äß ig in
ein V ersuch m it P reß asp h altk lö tzen nach A rt der H o lzp flasterk lö tze an g ez eig t. A us P reß asp h altk lö tzen vo n 8 bis 12 cm H ö h e h e rg estellte D ecken sind leicht, elastisch , raum b e stän d ig u n d g e g en W itteru n g s
einflüsse w e n ig er em pfindlich als H o lz p fla ster, das b ei trockenem W etter u n d S o n n en b estrah lu n g sch w in d e t un d in d e r N ässe quillt.
In fa h rte ch n isc h e r H insicht dürften D ecken aus A sp h a ltp la tte n oder -k lö tz en g ü n stig e r zu bew erten sein als H o lz p fla ste r, da durch e n ts p re c h e n d e K ornzusam m en
s e tz u n g d e r D eckschicht eine d a u e rn d ra u h e O b erfläche ge
w ä h rle is te t w e rd en kann.
D ie leic h te ste Brückenfahr
b a h n lä ß t sich m it offenen Stahl
trag ro ste n erziele n . W eg en d e r g ro ß e n w irtsch aftlich en V o rte ile , die die A u sfü h ru n g d er offenen F a h rb a h n b e i S ta h lb rü c k en b ie te t, die vorw iegend von K raftfah rzeu g en b efah ren w e rd e n , ist d ie p rak tisch e E rprobung der offenen S ta h ltra g ro s te 2) auf sta rk b e fa h re n e n B rücken ernstlich in Er
w ä g u n g zu z ie h e n .
D ie B rü ck en fah rb ah n en aus o ffenen S ta h ltra g ro ste n m ü ssen folgenden A n fo rd eru n g en en tsp rec h e n :
1. Die S ta h ltra g ro ste aus rech teck ig o d er ra u te n fö rm ig angeordneten S ta b g ittern m ü ssen die R a d lasten m ö g lich st nach zw ei H aupt
rich tu n g en auf die U n te rk o n stru k tio n ü b e rtra g e n .
2. Die R o sttafeln sin d fa b rik m äß ig in so lc h er G rö ß e h erzu stellen , daß sie m it ein fach en H e b e z e u g e n v e rle g t w e rd e n kön n en .
3. Die e in z eln e n , auf d e n U n te rz ü g e n u n v e rsch ie b lic h befestigten R osttafeln sin d so zu v e rb in d e n , daß ein e ein h e itlich e durch
lau fen d e F a h rb a h n p la tte e n ts te h t.
4. Die R oststäbe m ü sse n in d e r F a h rfläch e a b g e ru n d e te K anten er
h a lte n .
5. D ie Ö ffnungen d e r R oste d ü rfen n ich t g rö ß e r se in als 50 mm.
6. Zu d en R osten ist h o c h w ertig er, k o rro sio n sfe ster S ta h l zu verw enden.
7. D ie A u fla g eru n g auf d e n F a h rb a h n trä g e rn ist so zu g estalten , daß die L uft ü b e ra ll d u rc h stre ich e n kan n , W assersäcke u n d Schmutz
n e s te r v e rm ie d e n w e rd en .
D ie U n te rk o n stru k tio n fre itra g e n d e r S ta b g itte rro s te w ird in der Regel aus Q u er-, Längs- u n d Z w isc h en q u e rträ g ern b e s te h e n . M an kann aber auch die S ta b ro ste m it U n te rla g sc h eib e n auf Z elle n d e ck e n aufschw eißen u n d nach träg lich m it S a n d a sp h a lt a u sg ieß e n . S chließlich sin d Ausführungen m öglich, b e i d e n en au s dem A b d eck b le ch e in e r Z ellen d e ck e Öffnungen h e ra u sg e d rü c k t w e rd en , so d aß ein e griffige F ah rfläc h e e n ts te h t und eine b e s o n d e re V e rsc h leiß d eck sch ich t g e sp a rt w e rd e n kann.
Die W eitere n tw ic k lu n g d e r am e rik a n isc h en S ta h ltra g ro ste verdient nich t n u r im e n g ere n K reise d er S ta h lb rü c k e n b a u e r, so n d e rn auch im w e ite ren K reise d er an d e r A u s g e s ta ltu n g d es n e u ze itlic h e n Straßen
v e rk e h rs B e te ilig te n B each tu n g .
V or d e r p ra k tisc h en A n w en d u n g d e r o ffen en S ta h ltra g ro ste und der
H
i i1 1 1
1— m - ü w o— h Löngstrager
m eh re ren S chichten a u fg e trag e n . Auf ein e U n tersch ich t aus A sp h altb eto n , d e r in Z u sa m m e n setz u n g u n d K ö rn u n g ein e d ich te U m sch lie ß u n g d e r E isen e in la g en s ic h e rs te llt u n d a u ß erd e m a u sreic h e n d e D ru c k festig k eit b esitzt, folgt ein e Z w isch en sch ich t m it F e in sp litt u n d sch ließlich d ie O b e rflä c h en schicht aus S a n d a sp h a lt.
A llen A sp h altd ec k en h a fte n noch M ängel an, die ein e steils in den B au sto ffeig en sch aften b e g rü n d e t sind, a n d e rn te ils m it dem H e rs te llu n g s v e rfa h re n Z u sam m en h än g en . D ie G u ß a sp h a ltd e ck e w ird d urch schw ere R ad lasten p lastisc h v e rfo rm t u n d v e rd ic h te t, beim Ü b e rsc h reiten d e r P la stiz itä tsg re n z e w e ic h t das h o c h g ep re ß te M a terial nach d e r S eite aus, so d aß U n e b e n h e ite n d e r O b e rflä ch e e n ts te h e n . G rö ß e re W id e rstan d s
fä h ig k e it w e ise n B eläge aus fab rik m äß ig m it H o ch d ru ck p ressen h e rg e ste llte n A s p h a ltp la tte n auf. Es ist a b e r noch nich t b e w ie s e n , d aß sich d e rartig e P la tte n b e lä g e au f fe d e rn d e n U n te rla g en g u t h a lte n . D abei b e s te h t die G efah r, d a ß d ie P la tte n sich im B e trie b vo n d e r U n te rla g e lö se n u nd d e r V e rb an d g elo ck ert w ird. D e sh a lb e rsc h e in t b ei S ta h lb rü c k en b e läg e n
Z ellen d e ck e n m it b e w e h rte n u n d v e ra n k e rte n A s p h a ltb e lä g e n ist es un
b e d in g t n o tw e n d ig , die W irk u n g sw eise u n d das V e rh a lte n u n te r rollenden L asten d u rch V ersu c h e in ein e r M a terialp rü fu n g sa n sta lt zu erk u n d e n und zu k lären .
D a b ei ist fe s tz u s te lle n :
1. die T rag fä h ig k e it d e r v e rsch ie d en e n A n o rd n u n g en b e i statischer B e la stu n g ; d a z u g e h ö re n D u rc h b ieg u n g sm e ssu n g e n u n d Beob
a c h tu n g e n ü b e r V e rfo rm u n g e n u n te r d e n e in z e ln e n L aststu fe n bis zum B ruch;
2. das V e rh a lte n b ei o ftm als w ie d e rk e h re n d e r B e la stu n g u n d schw in
g e n d e r B e an sp ru ch u n g b is zum E in tritt d es D a u e rb ru c h s.
Zur E rk u n d u n g d e r fa h rte ch n isc h e n E ig en sch aften d e r o ffen en Stahl
trag ro s te un d d e r d ü n n e n A sp h altb eläg e auf S ta h lz e lle n d e c k e n sin d F ahr
v e rsu c h e auf dem R undlauf b eab sich tig t. M it d ie s e n F a h rv e rs u c h e n sind 2) V gl. B au tech n . 1932, H eft 43, S. 575 ff.
J a h r g a n g 1 2 H e f t 4 2
2 8 . S e p t e m b e r 1 9 3 4 S c h a e c h t e r l e , N eue F a h r b a h n k o n s t r u k ti o n e n für s tä h le r n e Straß en b rü ck en 5 6 7
B eo b ach tu n g en u n d M essu n g en ü b e r V erform ungen, A b n u tzu n g un d V er
schleiß, ü b e r d en E in flu ß d e r S c h w in g u n g e n auf die H aftu n g d er A sp h alt
b eläg e auf d e r B le c h u n terlag e un d d e n N utzen d e r V e ra n k e ru n g zu v erb in d en , au s d e n e n auf d ie G e b ra u c h sd a u e r der B eläge g esch lo ssen w erden kann.
D er R u n d lau f erm ö g lich t, d ie der B elastu n g e in e r stark b efah ren en Ü b e rlan d stre ck e im V erlau f vo n v ier Ja h ren e n ts p re c h e n d e V e rk e h rs m enge in 14 T ag en ü b e r d e n B elag rollen zu lassen. Die m it V o ll
gum m ireifen a u s g e s ta tte te n L au fräd er w e rd en m it 2,5 t b e la s te t u n d laufen mit e in e r G e sc h w in d ig k e it von 28 k m /h . W äh ren d d es F a h rv e rs u ch s können W itte ru n g s e in flü s se u n d T em p era tu rw e ch se l durch b e so n d e re E in richtungen (H eizk ö rp er, S p rin k ler, G efrieran lag en ) w irk lic h k e itsg e tre u n a ch geahm t u n d die A u sw irk u n g en h ä u fig en A n fah ren s u n d B rem sen s b e o b achtet w e rd en . W egen d e r E rh itz u n g der A sp h altd eck e im ste tig e n B etrieb
m ü ssen o h n e h in vo n Z eit zu Z eit R u h e p au sen e in g e s c h a lte t w e rd e n N ach d e n E rfah ru n g en , d ie b ish e r m it dem R undlauf g e m ach t w orden sind, k an n aus d e n V e rsu ch en m it S ic h erh e it auf das V e rh alten d e r F a h r
b a h n e n im B etrieb g e sc h lo sse n w e rd en .
M it d en v o rs te h e n d b e h a n d e lte n A u sfü h ru n g sv o rsc h läg en für leichte F a h rb a h n en sin d n atü rlich die tech n isch en M öglichkeiten nich t erschöpft.
S ie so llen n u r d ie E n tw ick lu n g srich tu n g k en n zeich n e n . Es ist nicht a n z u n e h m e n , d aß d ie b ish e r b e w äh rte n F ah rb a h n k o n stru k tio n en v o ll
s tä n d ig v e rd rä n g t w e rd e n . D ie u n b e s tritte n e n V o rteile d er ä lte re n sc h w e ren F a h rb a h n e n k ö n n en a b er auch b ei d en le ic h te n F ah rb a h n en e r h a lte n w e rd en . D ie V erm in d e ru n g d er to te n Last durch V e rw e n d u n g le ic h te r F a h rb a h n e n w ird w esen tlich dazu b e itrag e n , die W irtschaftlichkeit d e r S ta h lb a u w e ise im S tra ß en b rü c k en b a u zu h e b en u n d dad u rch das A n w en d u n g s g eb iet d e r S tah lb au w eise zu e rw eitern .
Vermischtes.
H a u s d e r T e c h n ik in E s s e n . Das n e u e V o rle su n g sv e rze ich n is für das W in tersem ester 1934/35 e n th ä lt u. a. w ie d e r V o rle su n g en aus dem G ebiete des B a u in g e n ie u rw e se n s:
11. O k to b e r 1934, 20 b is 22 U hr im S tä d t. S aalb au , E sse n : D i e d e u t s c h e n R e i c h s a u t o b a h n e n . (A llg em ein er V ortrag.) G e n e ra l
inspektor Sr.=2>ng. T o d t , B erlin. — 26. O k to b e r 1934, 19 b is 21 U hr:
F o r t s c h r i t t e in d e r B a u g r u n d f o r s c h u n g . G eh . R eg.-R at Prof. Dr.
A. H e r t w i g , T. H. B erlin. — 6. N o v e m b er 1934, 19 bis 21 U h r: a) W i s s e n - s c h a f f u n d P r a x i s d e s n e u z e i t l i c h e n T e e r s t r a ß e n b a u e s . D irek to r Dr. H ans L ü e r , E ssen . — b) B e t o n a l s S t r a ß e n b a u s t o f f . Prof. Dr.
R. G r ü n , D ü sseld o rf. — 28. N o v e m b er 1934, 19 b is 21 U h r: D ie V e r t e i l u n g d e r c h e m i s c h e n E l e m e n t e im W e l t e n r a u m . R eg.-R at Dr. W. N o d d a c k , B e r lin .— 14. D e z e m b er 1934, 19 bis 21 U h r: M o d e r n e T o n - u n d B o d e n f o r s c h u n g s o w i e i h r e t e c h n i s c h e B e d e u t u n g . Prof. Dr. K. E n d e i l , T. H. B erlin. — F re ita g , 11. J a n u a r 1935, 19 bis 21 U hr:
B e m e r k e n s w e r t e S t e i n - u n d E i s e n b e t o n b a u t e n im I n - u n d A u s l a n d e . G en .-D ir. R e g .-B au m eister ®r.=^ng. efjr. V o g l e r , E ssen . — 29. Ja n u a r 1935, 19 b is 21 U h r: S c h n e l l f a h r t a u f S c h i e n e n . Dipl.-Ing.
Franz K r u c k e n b e r g , H a n n o v e r. — A u ß erd em S o n d e rv e ra n sta ltu n g e n . H örerk arten an d e r A b e n d k a s se , d e r G e s c h ä ftste lle d e s H dT u n d in den b e k an n ten V o rv e rk a u fs te lle n . H ö re rk arte n für e in e tec h n isch e V or
lesung 1,50 RM, E in tritts k a rte n für d ie a llg e m e in e n V o rträg e im V or
verkauf 0,75 RM, an d e r A b e n d k a s se 1 RM, S e m e s te rk a rte n für alle V o r
träge (ohne S o n d e rv e ra n sta ltu n g e n ) 10 RM.
Program m von d e r G e sc h ä ftste lle d e s H a u se s d er T ech n ik , E ssen, Postfach 254, erh ältlich .
W ie d e r h e r s t e ll u n g d e r B r ü c k e ü b e r d e n R io G r a n d e b e i H id a lg o , T ex. Im N o v e m b e r 1933 w u rd e d e r an d e r n o rd a m e rik a n isc h en S e ite g eleg en e P fe ile r d e r H ä n g e b rü c k e ü b e r d en Rio G ra n d e zw isch en H idalgo, Tex., un d R ey n o sa, M ex., d e r auf H o lz p fäh len sta n d , d u rc h H o ch w asser u nterspült u n d in ein e e rh e b lic h e N e ig u n g a u ß e rh a lb se in es S ta n d o rte s verschoben (A bb. 1). Ü b e r d ie W ie d e rh e rs te llu n g s a rb e ite n g ib t Eng. N ew s- Rec. 1934, Bd. 112, Nr. 24, S. 777, v om 14. Ju n i, e in e n b e m e rk e n s w e rte n Bericht.
Als h au p tsäc h lic h stes H ilfsm ittel für die W ie d e rh e rste llu n g sa rb e ite n w u rd e ein K ran v e rw e n d e t, d e r m it einem A u sle g erb au m von 33,5 m L änge a u s g e rü s te t w ar u n d 15 t bei ein er A u s la d u n g v on 24,5 m h e b e n k o n n te. G leich zeitig m it d iesem K ran w u rd e ein e R eihe von schw eren W inden v e rsc h ie d e n e r B auarten, D am pfram m en u n d U n te rb au g e rü ste aus E isen b a h n sc h ie n e n u n d H olz v e rw e n d e t. A bb. 2 z eig t d ie B a u stelle un d lä ß t im b e so n d e re n noch e rk en n e n , daß d e r Q u e rb alk e n , d e r die b eid e n F ü ß e d es a lte n P feilers v e rb a n d , durch V e rd reh u n g sk räfte zerstö rt w o rd en war.
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W äh ren d d e r H o c h w a ss e rz e it d es v e rg a n g e n e n J a h re s w a r das K a b e l
w iderlager am U fer zum S c h u tze g e g e n U n te rsp ü lu n g d urch e in e S te in sch ü ttu n g g e sich e rt w o rd e n . D u rch d ies e S c h ü ttu n g w u rd e n d ie S trö m u n g s
v e rh ältn isse in d e r N ä h e d e r P fe ile rg rü n d u n g u n g ü n stig v e rä n d e rt, so daß die u rsp rü n g lic h e G rü n d u n g (auf H olzpfählen) d en F lu te n n ich t w id e r
steh en k o n n te. D ie H id a lg o -R e y n o sa -B rü ck e ist e in e d e r w ic h tig ste n V er
b in d u n g en für d ie S tra ß e n n e tz e d er b e id e n S ta a te n , so d a ß sc h n e llste W ie d e rh e rste llu n g d e r B rücke erfo rd e rlich w ar.
D er P la n z u r W ie d e rh e rs te llu n g s tü tz te sich im w e se n tlich e n auf d en U m stand, d aß d ie B rü ck e e in re in e s H ä n g e sy stem o h n e V e rsteifu n g strä g er ist. D em zu fo lg e k o n n te d ie F a h rb a h n o h n e sta rk e B esch ä d ig u n g en d e r A n sch lü sse d ie d u rch d ie P fe ile rv e rs c h ie b u n g e n ts ta n d e n e V e rd re h u n g a u sh a lten . D ie K a b e l h a tte n d a zu b e ig e tra g e n , d aß ein v o lls tä n d ig e s U m k ip p en d e r B rücke ein trat.
D ie b e id e n S ta h ltü rm e w u rd e n u n te r V e rstärk u n g ih res b e s te h e n d e n Q u e rv e rb a n d e s g leic h ze itig in die richtige L age auf d en n e u e n P feiler g e s e tz t, d er auf e in g e ram m te n E isen b e to n p fä h len ste h t. S ein e E rric h tu n g an d e r u rsp rü n g lic h e n S te lle w u rd e d a d u rch e rm ö g lic h t, d aß d er alte P fe ile r in se in em u n te re n Teil nach d er F lu ß m itte h in d u rch d ie F lu t
w e lle v e rsch o b e n w o rd en w ar. F ü r die B e to n ie ru n g des n e u en P feilers w u rd e b e so n d e rs in d en o b e ren T eilen z u r B e sc h le u n ig u n g d e r A rb eite n s c h n e llb in d e n d e r Z e m e n t v e rw en d e t.
In 21 T ag en w ar die B rücke für leic h te n V e rk eh r w ie d e r v e rw e n d b a r.
Am 28. F e b ru a r 1934 k o n n te d e r g ew ö h n lic h e V e rk e h r w ie d e r eröffnet w e rd e n . D ie g e sa m te n K o sten für die W ie d e rh e rste llu n g ein sch ließ lich d e r V o rrich tu n g en un d d e r B austoffe b e liefe n sich auf rd. 16 000 $. Zs.
Z usch riften an die S ch riftleitu n g .
N e u e s A u s b a u v e r f a h r e n f ü r T u n n e l. D ieser in B autechn. 1934, H eft 24, S. 295, e rsch ie n e n e A ufsatz von B e r g u n d E w e r s v era n laß t m ich zu fo lg en d e n B e m e rk u n g e n :
D er K e ilk ra n za u sb a u s te llt fü r d e n B e r g b a u zu r Ü b e rn a h m e d e r m eiste n s k au m re ch n e risc h z u e rfa ss en d e n G e b irg sd rü ck e zw eifello s ein e id e a le L ö su n g d ar. S ein e S ta n d festig k e it u n d S ta n d d a u e r k ö n n te m . E.
d u rc h V e rw e n d u n g e in es ela stisc h en M ö rtels (B itu m en m ö rtel), d e r die W irk u n g d e r Q u e tsc h h ö lz e r a u fzu n e h m e n h ä tte , noch b e d e u te n d g e ste ig e rt w e rd e n . D u rch V e rw e n d u n g d ie s e s e la stisc h en M ö rtels w ü rd e die V er- fo rm u n g s- u n d A n p a ssu n g sm ö g lic h k eit d e r S tü tzlin ie des G e w ö lb es an d e n G eb irg sd ru ck g rö ß e r sein , o h n e die G e fah r d e r K a n ten p re ssu n g zu e rh ö h e n . Ein V ersu ch in d ie s e r R ich tu n g , d e r o h n e g ro ß e n K o s te n a u fw an d d u rc h fü h rb a r ist, w ü rd e d ies b e stim m t b e stä tig e n .
A bb. 2.
