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Ostdeutsche Morgenpost, 1931, Jg. 13, Nr. 70

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Academic year: 2022

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Nr. 7o 13.Jafirg.ang. Einzelnummer 0.30 Elotj Katowice, den 11. März 1931

Herausgeber: Verlagsanstalt Kirsch & Müller, Sp. % ogr. odp., Katowice,

«1. Mariacka 1, TeL 483; P. K.O. Katowice, Verlagsanstalt Kirsch & Müller, Sp. % ogr. odp, Konto $61 989.

Erfie oberfdfilefifcfie Motg.enzeitu.ng

Erscheint täglich, auch Montags (siebenmal in der Woche), Bezugspreis: 5 Zloty.

Anzeigenpreise: 10 gespaltene Millimeterzeile im polnischen łnćfnstrłe- gebiet 20 Gr., auswärts 30 Gr, Amtliche und Heilmittel-Anzeigen sowie Darlehns-Angebote von Nichtbanken 40 Gr. 4 gespaltene Millimeterzeile im Rek ameteil 1,20 ZŁ bezw 1,60 ZŁ Gewährter Rabatt kommt bei gerichtlicher Beitreibung, A kknrdort» Konkurs in Fortfall — Anzeigenschluß: abends 6Ubr

irüv das Etfcńeinen von Anzeigen an beftimmten Tagen und Plätzen, die nacfi Möglidikeit innegeßatten werden fowie für die Ricfingkeii telefonifcń auf gegebener Inferate wird keine Gewähr übernommen und kann die Bezahlung aus dielet. Gründen ni«ßt __________ _______________________________________________________________________ verweigert werden.______________________________ ___________________________ ____________

Neuregelung n« ®lcilm6er Nbflimmungsfeier

Sie ©leimiger Heimattreuen ausgeWtet - tin „Offener Brief" non Bürgermeifter Sr. tolbift

(Eigener Settdjt)

Neuer 3entrumsbefutfi in Weis

ISDr ahtmeIbung uitfercr Berliner Eeb altioni Berlin, 10. 3Rar). %ro$ her - peinlichen 9tb=

fuhr, bie berfdjiebene SentrumBbertreter int Februar in BariB erfahren haßen, haben ^ auch ber 9leid)gtag§abgeorbnete Dr. 3 o o 3 unb bie fReichStagSabgeorbnete f$ran geleite 3B e b e r abermals nach Baris begeben, uni auf (Sinlabnng beS frangofifchen nationalen ŚtomtteeS für fogiale unb politifche Etubien fathoIifcb=toeItanfd)aulid)e 35 or träge zu halten. ($3 toirb ftarfer SöeifaH einer zahlreichen ßuhörerfdbaft ermähnt. %adh ben beiben beutfdjen Sprechern nahm bei* ehe­

malige fran&ofifdhe 2Ibgeorbnefe Bo t f f ar b ba§

B5ort. (Sr unterbrich bie patriotifäje (Srunbftim*

rnung unb fteHte ben ®ampf gegen ben rechten unb linfen ÜtabifaliSmuS in ShiSfidjt. 3)ie fa=

tboli che Betoegiiitg muffe ftd) gleichmäßig gegen ben BolfchetoiSmuS tote gegen ben 3'nfdjiBmuB in allen feinen formen richten.

5Ba§' b e ä' to e d t ba§ ßentrum mit biefen toie=

her holten Befugen in Baris? (Staubt e§ toirl=

lieh, baß e.3 bie Beziehungen gtoifeheit ben beiben Staaten unb Böllern baburd) berbeffern

tonnte? '

(SS

tfi zu befürchten, baß Me fidEjet gut gemeinten Bemühungen um Berfiättbtgnng nnb Berföhnung in Sranlretdj ganz anberS anfgefaßt merben. (Setoiß gibt eS auch bort einen ®rei§

bon SJZenfchen, bie ben prüften SB u u f dß haben, mit un§ in ^rieben unb ßrcnnbfchaft zu leben.

§Iber bie SBünfche biefer Greife fontuten nicht zur (Geltung., Außerhalb biefer etnflußlofeit greife aber totrb man biefe häufigen BeWeife beS beut«

fchen BcrföhttungStniHenS in BariS baßingehenb beuten, baß man fich feinerfcitS nicht allzufehr Zu bemühen braucht Sfußerbem ftnb biefe StuSeinanberfehungen ben Barifern Wifffontntene Gelegenheit, ftch in bie beutfdje B'oKtff )n mifchen, bemt bie Bemerhtng beS SIbgcorbneten Boiffarb gegen ben rechten unb Ihtfen StabifaliSmnS tarnt boch mohl nur ben Sinn haben, bah bie nationale Bewegung in 3)eutfd)lanb Befampft Werben iniiffe.

(Stfreulicfjertocife ift Dr. SooS bon biefen 9luS*

einanberfehungen abgerüeft, aber beffer märe c§

zweifellos noch getoefen, er halte fich einer folchen ShtSfprache überhaupt nicht auSgefeßt.

GleiWiß, 10. 9Jcärz. %n ben leßten 3Bodyen hatte bie Ortsgruppe Gleimiß be§ BerbanbeS Heimattreuer Oberfćblifter bie Borbereitungen zu einer großen 1B ft i tn nt u n g § f e i e r cingeleitet.

Gegen baS Brogramm her Ortsgruppe minien heftige pcrteipolitVcbe ln griffe gerichtet, in bereit golge bei beut Borfißenben ber OrtStruppe, Bür.

gerntelfter Dr. Gplbiß, am Dien Stag folgenbeS Dclegramm eittging:

„3entrale Berlin Bat bärtige Stebtber- Waltnng gebeten, baß IbftimntungSgebenf- ftunbe burch Zentrale Berlin nnb

©tabib er Weitung unter Bilbüttig eines befonberen OrtSanSidjuffeg erfolgt. —

Hofmeiftcr, Batibor."

yn einer Breffeloufercnz, bie im IrrttStimmer bon Biixgermeifter Dr. Salb iß ftattfanb, er»

ffaxte ber freiSnertraucnSmann ber BB0D., 3Jattdfd)uliebrer 9R e I ch i o r, baß fich bie Orts­

gruppe ftetS Bemüht habe, ihre aHfährlidie !B«

ittmittunaSfder io zu gehalten, baß feine Bartei fish perfekt fühlte. lu§ blefem Grunt? tuen

$1 ebner nerfchtebeucr Barteten zu Sort getont*

men. Inläßlich ber 10. Bieberfehr beg Ibftim.

ntunqsigaes habe man geglaubt, Befonberg ben ehemaligen BcIBftiĄut;, in ben Borbcrgrnnb rüden zu ittüfTen. InS blefem Gtmtbe feien amh bie Uniberfitdtcn gebeten Worben, IBftimmungS«

feiern m beranftalten, ba ia and) zahlreiche Stu­

ben im fich beut Selbfifdjuß zur Beifügung geftellt haben: lud), bie ehemaligen. Selb ft f d» u ß - f am p f er aus 0 e ft e r r e i ch tollten nach Oberichleften eingelaben Werben,

%)e Ortsgruppe habe für bie IBftimmungS«

fei er feTbft perfuÄt: einen Bebner zu gewinnen, ber

allen f arteten genefim

fei. 3unäd)ft 'ei ft« an ben Bei d) 8p x ä ft - beuten herangetreten, ber aber abgelehnt habe.

Um. allen Bartei en Genüg« zu tun, habe man berittebt, Eebner aus ben berffbiebenften Barteten Zn gewinnen. So habe man für ben ixaddzug am ©on nab er© Dberbürgermeifter Dr. Berger (Sozi unb für Sonntag ■ nachmittag BeidSminifter

% r e p i t a n u § unb ben preußischen 3SobliabitS- minifter Dr. 0 i r t f i« f er berpflidjten Wollen.

11S ft ebnet für ©nun tag box mittag habe man fich ben öfterreidiifdien. ©elbftfchußfübrer

girft gtßrftpmiieifl

gab acht. bag (Eingreifen beg Oberprćiftbcnien unb bureh bon anberer ©eite erfolgte Ingriffe habe fich nun bie ©etdjlage geänbert. Dr. H o f - m e i ft c r, ber bie Zentrale bei Bereinigten Berbern be Heimattreuer Ob e t fehle fier, Berlin, bertrete, habe befanntgegeben, baß bie Seairale Berlin genteinfam mit ber ©tabtberWaltung Glci- miß nnb einem zu bißenben OrtSauSfdjnß bie IbftimmungSfeier burchfühten Wotte. Die

Orts­

gruppe G I e t m i ß ber BBHO. habe zu biefer neuen Sachlage nach nicht Stellung genommen.

, «

Durch ben Stäbtifchen Breffeblenft ■ geht unS Zu biefer In-gelegenheit folgenbe amtliche

Brfliraeg let StaDtbetiaoItang

P'

„Der Borftanb ber Ortsgruppe GleiWiß ber Heimattreuen Oberfdjlefier hat in feiner geftrtgen

©ißnng mit einer BZebrbtit bon 1 Stimme ben Befchluß gefaßt, bag bott ihm anfgeftellte ur»

fprüngliche Brograntnt für bie IbftintmungS- gebenfftnnbe n i eh t z« anbei«. Danach Würbe aber auf Grnnb ber bei ber ©tabtberWaltung eingegan­

genen Grllärimgeit ber Brozeutfaß ber 91 i d) t - Beteiligung ber Bcböllerung ein Wefentlich größerer feilt Wie berfenige ber Beteiligung.

(Eine foleße Berawftaltimg Würbe alfo beg Ghat of.

terg einer allgemeinen nnb einheitlichen Sn n bgeb u n g, Wie fie bon ber Bebölfermtg an biefern Dage bedangt Wirb, entbehren. 3;ir Abteilung ber SRißftänbe hat bic ßentrale Ber­

lin ber Bereinigten Berbmtbe Heimattrener Ober- fdjleiter ihre Hauptgefchäftsftelte in 9łctibor beauftragt, bie 9IbftimmnngSgebenlftunbc in Glei­

Wiß bon fi dj eng borsnberciten nnb burdjzn- führeit unb zu biciem Stoetfc ftd) mit ber Stabt- berwaltung GleiWiß zur Griangung ihrer Btitarbeit in Berbinbnng zu faßen. Diefen Anorb»

nungen ber Bentrale Berlin ift tnzWtfdjen ent- fprorfjen Worben, ittbent foWcßl bie HauptgefchäftS- ftelle in Botibor ben erwähnten luftrag ange­

nommen, Wie bie StabtberWaltung tn GleiWiß bie Mitarbeit zngefagt hat, Damit ift baS BZanbat heS Borftanbeg ber Ortsgruppe GleiWiß ber Heimattreuen Oöerfdjlefiet mit Beziehung auf bie Abhaltung ber AbftimmungSgebenffiunbe er - lofdjcn. 3nr Bermetbnng bau Blißbcrftönb»

niffctt fei jdf ließ ließ noch als ielbfiö er ft äib«

l i d) herborgehoben, baß bie ftabtfeitig gemachten 3«fagen betreffenb Stellung bon Sälen unb Bläßen unb etwaige finanzielle Unterftüßung fich nur auf bie allgemeine Ślunbgebnng ber Bürger»

feßaft beziehen, alfo nunmehr auSfcßließlich für bie in ben Hauben ber HauptgefchäftSfteHe Batibor unb ber Stabt GleiWiß Hegcnbe Beranftaltuitg Geltung haben."

3n einem »Offenen Brief" an bie „Oberfchie- fijthe BoIfSftimme" Wenbet fich

SQtgetmeittet St. ßol&ii)

gegen bie Borwürfe, feie ihm in ber Angelegen­

heit ber GletWißer ABftimmungSfeier bon ber Seite ber Sozialbemolratie nnb beg ßentrumS gemacht Werben. Gr ber wahrt fid) enttdiieben bagegen, baß er angeblich Barteiint e tc f - f e n Hör gerne infame dŚerjihlefiidge % nie reffen gcftellt hätte unb führt zu biefer vfrege u. a. auS:

„Am 21. unb 22. 9Rärz oeranftaltet ber

„Attbeutfdje Berbanb" in GleiWiß eine $unb»

gebung. %d) Bin SRitglieb be.§.lllbcutfdien Ber- hanbeS, habe aber auf ben Beitpnnft, baS Bro­

gramm nnb bie Deilnehmer an ber Beranftaltung nicht bie geringfte BZöglichfett eines GinflnffeS, habe einen folgen auch nicht berfneht. 35<h habe bag wieberholt nacbbrmfltćb erflärt unb ber- fichert, unb ich bezeichne eg alg eine freche Be*

I e i b i g u n g, wenn mir immer toi eher biefer Sufammenhang angcbichtet Wirb, G§ ift ber Gipfel bon — StaotSfunft —, wenn au§ ber Gin- labung ber „Bereinigten BerBänbe Heimattreuer OBerfchlefier" an ben „Mbcutidien BerBanb", ober ou§ ber Auriforberung heg „Affbeutfdjcn BcrBanbeS", bie großen Shtnbgebungert ber »Ber­

einigten BerBänbe" am 22. Bcärz mitznmachen, eine borherige A Br e Be zu fort fintieren unb mir Doppelzüngigleit borzuwerfen,

Die gef amte Beoolferung höt bas SRedjt, an bei BoIfslunbgeBung

teilzttnehmen,

Sog ich biefe Deilnahme beut Allbeutfchen Ber»

banb berbieten? Sagten Sic nicht, »bie gefamte Bebälfcrung bon GleiWiß foil teilnehmen an bie«

fern Gebenftag, ber nttg allen eine loftBarc unb heilige Grinnerung bleiben fall"? Sßofür mögen Sie wohl bie Bit tgli eher be§ „AUbeutfchen Ber- BanbeS" halten, Wenn Sie fie biefe Shnbgefmng nicht Befudfen taffen Wollen?

Ais Borftßenber ber Bereinigten BerBänbe Heintatfreüer 0Berfd>lefier habe ich bie Ginlabung bes dürften b. Starhemberg zu pertreten. 38er ift biefer %ürft Starhemberg? $iir mich

etn beutfßer 90łann, ber mit ber BBoffe in ber $onb für 3hie engere Heimat Dberfdjlejien, für mein

bentfdjes Baterlanb gelampft

hat. gür Sie ber polttifßc Gegner, ben Sie oblehnen, DctS tut mir aufrichtig leib, benn baS föhnte ich nicht ahnen, zumal, ba mir bon 3 h men neh’ftvhen'ber Seite getagt worben ift, baß ber»

felbe gnrft Starhemberg zu einer Shtitbgcbmtg am Shmaberg eingelaben Werben foil. 3n bte=

fern Aalte alfo ift er ber hoßgeehrte Ga ft, in meinem gälte ber fß Warze 9JZ a n n, hel­

fen Antoefenheit beit oberjßXefifßen Arbeiter beleibt gt.

Sie meinen, ich fei noch zu furze Seit in CbcrfßXefien, um feie oberfßlefifßen Berhältniffe zu Bennen. 34 gebe gern zu, baß ich b^r noch febr nie! lernen muß, eines aber habe id) fdhon gelernt:

3&enn zwei feaSfelhe tun, fei eS Guteg ober SßleßteS, bann ift cg feoß nicht baSfelbe. 9Zißt ich unb bie Heimattreuen Berbänbe haben bie AbftimmimgSangelcgenheit zur pcilittfßen gemacht, fonbern ganz anbere Kräfte."

Weiterhin geht Biiraermeifter G o 1 b i ß auf bag Geißen! bon VA BZiUtonen ein, bag ber Stabt GleiWiß burch tag Berfdfnlben ber Ber­

einigten Berbänbe Heimattrener Oberfcfilefier angßiliß entaanacn Wäre, ba infolge ber Amme»

fenheit be§ Gßeimratg Hugenberq unb be§

dürften Starhemberg unmöglich ber 91 e i d) § f a n z I e r zu biefer geier fommen tonnte. 3u einer Beßreßuna fei biefeg ber Stabt GleiWiß bie Ile ich t enfgehenbe Gefßenf als Drud mittel angeWgnbt worben, um Hugenberq imfe Starhemberg zu beftimmen, nicht zu fommen.

„Um enfelich auf bag zu fommen. Wag id) alleg zu oerantworten habe", fo ftelle id)

bor oder deffentlidifeit

feft:

3d) habe böllig unpolitisch ben ehrlichen 98it»

len gehabt, an jenem Doge alte beutfeh fühlen- beit grauen unb #änner zu einer machtbollen ännbgebung zujammeitzufaffen, auf bie bie Stabt GleiWiß unb ganz Oberfßlcfteit hätten ftolz fein tönnen. 34) habe itiemawbcn augfßließen wollen..

38er ba§ lagt, lügt. 38emt feie AnWefeißeit einer GefinnungSgenteinidiaft bie anbere bor ben $opf floßt, fo Beilage i4 bieg ebenfo Wie feber a mb e re, ber fein Bat erlaufe liebt. 9JHd) bafür o e r a n t W o r t li ß 3U maßen unb mir fee§=

halb oorzuwerfen, Barteiintereffen box feaS Baterlanb geftetit zu haben, nenne ich inner«

ließe Umwahrhaftigfeit. 38er hat feie berühmte Bolfgfeele zum Stoßen gebraßt? 9Zißt iß unb feie Bereinigten Berbänbe Heimattrener^ Ober- fßlefier, Ortsgruppe^ GleiWiß, fonbern Sie unb feie fozialtft'ifße Br eff e! ltnfe nun Wollen Sie, wie weilanfe Bilatug, bei1'eite treten unb 3hre Hämbc in Unfßulfe wafßcn."

ShlimbgeMng Im Eaamebtet betfeoteii

(Sraßtmelbung unterer Serliner Stebaftion) Berlin, 10. BZärg. Die BegiernngSfout- milfion in Saarbrüden hat ber bentfßnatio»

nalen Stabibetorbneten grau 2 o W a d auS j Gleiwiß, bie in einer bon ber Ortsgruppe . D u b W c i l e t ber Dentfßnationalen BoIfS.

Partei etnbernfenen Berfammlnng über big 9tot I heg beutfßen SDfteng einen Bortrag halten I Wollte, batüber zu fprrßen perboten. GS I Würbe ber Bebnerin nur geftaftet, in einer ge»

I

tßloRencn _9JZiiglieberberfamntlung bas 38ort zu 1 ergreifen.

teine StteffaikU I dai# Soldaten 1

(Setepraphifße üJtelbung) 1 Berlin, 10. BZärz. 3m HßuShaltgauSfßuß beg I BeißgtageS begann am Dienstag bie G i n 5 e l - I Beratung beS HauShalteS beS 38ehrntinifte» 1 rium§. Die Eoziolfecmofraten haben auf jebe An» fl tragftcHung berzißtet. GS ift baher bie unber» I änberte Einnahme bcS GtatS im AuSfßuß zu er» I Warten. Gin fommuniftifßer Antrag, bie lieber- I tragbarfeit ber GtatSmittel nißt zuzulaffen, fl würbe abgetebnt, beSgleißen ein fommuniftifßer fl Antrag auf Streißung beS BZ i n i ft er g e |a l = fl teS. Angenommen Würbe unter Sufiimntung be§ fl Be i ßg W ei) r m i n t fter § etn Antrag, wonaß Auge» fl hörige bcS BcißsheereS nnb ber BZarine nißt fl als Grfaß für ftreifenbe ober anSgefperrte Arbeu fl

ter berWcnbet Werben bürfen. L

(2)

Banbbnnb'SmnbMage an Schleie

Seine ßinMnabme auf bie ßntltWe bet Meiett

(®ra6tme!bung unferer Serltnex SRebaftioit)

Berlin, 10. Mars. $-er 33unbe§borftottib beS 9ieicf)§Iattbbunbe§ war out $>ien§tag in 33 e 111 n berfammelt. lieber bie ©idling ifi folgenbe Mitteilung bercmSgegcben toorben:

„3üer 23nnbe£borftanb be§ 9ieteb§Ianb*

bnnbeS 6at ben Bericht beś (9eftbäft§iübren»

ben Vräftbenten, (Śrafen Staldrenth»

entgegengenommen unb billigt bie Haltung unb Mafcitahmen, bie ba§ Vräftbtunt in 2ttt§- Wirfung ber ^atnbfbeftblüffe bont bieSfährt- gen SRetthślanbbnnbtag ergriffen bat. 2lu§»

briicflid) erllärt and) ber Vunbesborfianb bie feitbcnt Befannt geworbenen 3Igrar­

bor lagen einfchtie&Ittb ber CitbUfe für unaureidfenb, inSbefonbere Wegen 91td)t*

bcrütfftdjttgung anberer ^orbernngen auf auf bent ©eb*ete ber allgemeinen Saften- fenf ung unb ber tmtertotrtfd)aftltdjcn Maßnahmen fotote be§ ^ehlenä feber ®a- rantie für foforttge nnb mtgefdjntälcrte Snrdbfübrnttg ber öollma&nabmen.

$en innerhalb unb anfeerhalb ber 9łcith§- regiernng berftärft Antage getretenen lanb- Wirtfdhaftltri&en Straften gilt nadh Wie bor nnfer fdfärffter Stambf. (Sine ßtnwir- fung auf bte Parteien in ben gegenwärti­

gen rein boltitfdjen (WfiWbungett lehnt ber SttttbeSborftaitb ab. 3)ie Verantwortung für bie ougenbltdlithe Sage nnb bie Weitere ßntwicflttng ber (Sefc^gelumg auf toirtfdjaft*

lidjcut nnb bolitifdjem (Gebiete liegt au§=

fdjließlidj beim 3icidjS£abinett unb ben Parteien."

2>er ©tßuna öe§ 33unbe§toorftattbe§ be§ 9leich§®

lanbbunbeg batte man nt allen bolitifcßen Grei­

fen mit größter ©pannung entgegengeieben. 33et ben tiefen ©egenfafcen ^ütfdjen ben Sanbbnnb- mitgliebern £>ugenbergfd)er unb Eitler»

f cf) 2 r ÜRid)tung, bie ficb um ben bommerfchen Śtittergutgbcfiher bon 9t o b r f(baren unb ben (Gemäßigteren, mußte man baraur gefaxt tein, bab eg gu heftigen 2lu§einanberfekun»

gen unb mögliche rtoeife sum 33rud) lammen würbe. © t ü r m 11 dj finb bie Verbanblungen, wie Wir erfahren, in ber Sat getoefen, aber ber 33 r u cb ift, Wie bie (Sntfdjließuna geigt, bermie- ben warben, Siefer ©rflärung, bie etwa ben 9In»

febattungen be§ 1. Vorft&enben, (Grafen $ a I f = tenth, entfbrechen biirfte, unb bie bemeift, eine wie grabe fftotle im Saitbbunb bie rein politic fdj en fragen fbielen, trägt ftarf ben ülofidjten unb 28nni4en be§ rechten ßlügelg Rechnung.

Sßirb ber Itnfe fid) bam it gufrieben geben, na­

mentlich ber Śeil ber Drganifation, ber bent fReiihSernährungSminifter © d) i e 1 e auch nach Stieberlegung be§ GbtentoorftheS treu geblieben ift unb feine Ülgrormaßnabmen billigt? fRegta- nal Betrachtet, hat ber rechte Flügel feine ©tärfe im D ft e n unb Starben, to ähre nb ber ©üben bie gemäßigteren ülnfcbmtungen oertritt, ©o wirb begannt, baß ber 31bg. to ebb lich febr ernftlich für ©Zieles 2tgrarbragramm etngefeßt habe.

Arbeit ffit oDe

3u ben Mitteln, bie gur Seit befonbcrS rege erörtert Werben, unt bie 21 r 5 e i t § 1 o f t g 1 e i t gu milbetn, gehört euch bie Allgemeine Arbeit?»

bienftöflidbt ober ein freiwilliger ArbeitSbienft Sie SieidjjSarbettSgemeinichaft für Seutfcbe Ar»

beitSbienftpflicbt bat einen A r b e i t § a u S f d) uß gur Prüfung aller mit biciem Gebiet gu»

iammenßängenben fragen _ eingelegt, unb biefer AuSfchuß * Deröffentlidit jeßl bie Vertäte, bie bon feinen Mitarbeitern gu ben etngelnen Seilen ber Angelegenheit eingegangen fin-b. Ser Arb-eitSauSfcbuß feßt febr hohe iQoff»

nungen airf bie Einführung einer Allgemeinen ArbeitSbienftbflicbt, bie unter Schilfen ah me ber bi§herigen ErWerbSlofenfürforgemittei unb fbäter au§ eigenen Erträgen ohne attgugroße Schmierig*

leiten finangtert werben fönnte. ES muffe ge­

lingen, ben ArbeitSmarft fo gu entlüften, baß ber Srucf ber ArbeitSlofigfeit über bent gangen Volle im wafenllicben gum © d) W i n»

ben fame. Surdj baS heraus gießen Beftimmter Jahrgänge aiS bem bisherigen Ar»

BeitSmarlt Würben bie entfbrechenben ArbeitS»

Retten frei, bie Kräfte be§ ArbeitSbienfteS fallen gu neuen Arbeiten, bie bisher tiernachiäfiigt

Würben, ßerangegogen werben. SwetfeTIaS gehen bie ^Befürworter ber ArbeitSbienftgflicht bon einem richtigen (Grimbfaß au§; ohne ihn aller, bingS herborguhehen.

Seuifdjlanb ift in bem engen Staunt feiner SfathfriegSgrengett Überböller t. AngefichtS b"r fRationnlifierung in allen Säubern ber 28eit befteht bie attergeringfte AuSftcbi bafür, ben VebölIernngSüberfdjuß banernb in ber AttSfuhtinbnftrte unterbringen gu fönnen. Abhilfe tihaffen lann nur bie AnSbehnnng ber beutfdten ErnnhrnngSgrnnblcge auf baS größt­

mögliche Maß. unb biciem 8Wcd foli bie Arbeit ber VflWtgen bienen, ©ie fatten aifo im w-efent- Iicben mit Urbarmachung bon Deblartb, Melio­

rationen, berbefferter 28 alb bile ge unb 28egeauS- bau beichäftigt Werben. (Gegenüber ben 93ered>- nungen, bie bie Balten beS ArbeitSbienfteS ais gti had) anfeßen. fteffte b’» Vrofcßüre bet fRetcßS“

arbeitSgemeinfdiaft eine gahlenmäßige Vi lang auf, au§ ber ßerbargebt, baß bie Boften ungefähr burdj bie Mittel ber bisherigen ErmerbSlofen- fürforge nnb bie fbäter eingehenbett Erträge auS biefer Arbeit gu beden wären.

3weifeIto§ ift ber (Gebanle ber ArbeitSbienft- pflidR itnb beS freiwilligen ArbeitSbienfteS ber atterernfteften Erwägung Wert. Mit Au Sh il fe­

rn i t tein ift ber beutfdjen Brife, bie ficb, wenn auch in abgemilbcrter gönn, gu einer Sauer- erfcßeinimg auSgumacßfen broht, unter Verüdficb»

tigung beS VeöölferungSüberfdjuffeS lanm abgu»

helfen, unb man wirb überlegen muffen, ob ber ArbeitSbienft eilt Mittel ift, gur grunblegenben Vefferung unb 9ieugeftaltung ber Verhältniffc beigutragen.

Sos erfte Stofen let Srbettslofensa&f

(SelearabBiicBe Melbuna)

Sowieldorlogen aur Sffltlfe

(Sr o6t melb u n o unterer Verltner 91 c b o f t i o n) Verlin, 10. Märg. Ser SteicßSrat hat błe

ohnehin feßon recht weit gezogene $3eftgrenge be§

Dfthilfegebicteg noch Weiter ins innere be§ Stet-

«he§ berlegt, nnb gWar bie öftlich ber Elbe ge­

legenen Seile be§ SanbeS nnb ber Vrobittg ©ach­

ten nnb ber Sänber Anhalt unb Olbenbnrg (Enflabe Bei Sübecf) nnb ©ihleSWig-Holftein ein- Begogen. Sie StetcßSregiermtg fann biefer Er­

weiterung n i d) t guftimmeit, fonbern will über bie SBeftgrenge bott Metflenburg-©chWerm nicht hmauSgehen, Weit nicht genfigettbc Mittel gur Vergrößerung be§ StanmeS gur Verfügung ftehen.

©ie hat aber erHärt, baß fie, foBalb mehr Mittel greifbar ftnb, bon ber Ermadjtiggng (Gebrauch machen Wirb, bie im Ofthilfegefeß borgefehenen, nnb bann bie allgemeinen Hilfsmaßnahmen auf Streife außerhalb be§ engeren ©rcnggü-tels au§- gubehnen. ©ic hat firn baoott übergeugt, baß weit mehr (Gebiete al§ btc bafiir für bie Entfcßutbting ießt in Vetracßt lontmenbea bureßgretienber Hilfe bebürfen unb Witt beSßalb bem Vefchlnß bc§

StctdjSrateS auch feine ©diWierigfeiten machen.

SeShalb Werben bem SteiihSrat gWei Vorlagen gngehen, nnb §War mit bem StegierungSentWnrf unb eine mit ben Weitergebenben Sorberungen be§ 9tei<hSrate§

Ebenfo will bie Steicßgregierung ben 9teicߧ«

tag über eine Meinunggderfdnebenhctt mit bem Stetdjgrot cntfd&eiben taffen, bie fid) auf bag

gnbuftrieionfgefeti

Begieht. Ser Steicßgrat hat nämlich befeßtoffen, fttß nid)t mit ben oon ber [Regierung borgefeßta- genen 29 AufficßcSratSmitgliebern gu begnügen, fonbern hat bie ßahl auf 33 erhöht. Sabon fallen gmei Vertreter bej Ö'nbuftrie fein, ferner foil bie Vreußenfaffe unb bie [Renten- Banffrebitanftalt je einen Vertreter im Aufficßtgrat erhalten. Sie Steicßgregierung hält an ißrer alten ßorberung feft, Weil fte eine nach

größere Börperfcßoft für 51t fdßwerfällig hält, ©ie will fidß auch Bei ber Auswahl ban 3eutral!rebit=

inftituten nicht einfeitig feftlegen laffen. Sn ber Srage ber Erweiterung be§ EefäßäftSbereichS ber neuen Önbufttiebanf ift ebenfalls eine aBwei»

chenbe Anffaffnng gwifdjen SteichSrat nnb SteW»

regiernng gutage getreten, ba ber SteirfjSrat bie Erteilung bon SErebiten für anbere als nnmittel- Bar gur Entfdjulbnng bicnenbe Steife bon ber 3ttftimumng beS SteidjerateS abhängig machen

toUL

Sie StetdßSregierung glaubt, baß burdj eine fblch.e Vefdßränfmtg i|re§ AufgabenfreifeS bie (Gefahr horaufbefäßwaren Werben fönnte, baß fie, wie Beim Aufbau ber Stentenbanürebitanftalt, bon Saht gu Saht neue Eefefenobettcn faffen muß. Auch hierüber wirb ber St e i dj§ t a g baS leßte entfcßeibenbe 2Bort fbretißen muffen. Var»

auSftäßtlicß wirb er ficß feßon am SoniterS»

tag in erfter ßefung bomit befdßäftigen. Man hofft, baß baS gange ©efeß Bis gum 25. unter Sach gebracht fein wirb.

ftfinuttg bet ÄeomtengehSItet in Solen nm 15 Stoient

(SelegEaphtfcbe eibang.)

SBarfchau, 10. Märg. Sic gefamte Margen»

breffe befcßäftigt ftd) mit einer tm ©enat ab­

gegebenen Erklärung beS Setters beS Hinang- minifterinmS, öberft M a t u i d) e to f f t, wonach baS Sefigit im laufenben Sinangiahr 1930/31 50 Millionen nnb im fonimenben ßinangfahr ungefähr 800 Millionen Stoth Betragen Wirb.

Matuf äße toffi fümbigte an. baß er, Wenn not- toenbig, gur teilto eilen SedEmtg biefeS Sefigits bie Veamtengehälter nm 15 Vrogent large#

werbe, toa§ eine ErfparntS bau 200 Millionen Statt) bringen Würbe. Sie Sitargenblätter ber»

muten, baß biefe Maßnahme am 1. %uli b. S.

in Brafi treten werbe.

Ski edHuesN bleiben ?

(S r a f) t m e T b u n ö unterer Berliner 3t e b a f t i o n) Berlin, 10. Mörg. Ser Setter ber Bre§»

lauer Sanbftelle, Vigebräfibent Dt. © dj to e n b 'q, hotte feinen Befdjluß, gurücfgutreien, bornit be- grünbet, baß bie Dtentenbaniffrebitanftalt ftd) ge»

Weigert habe, bie Vertrage mit ben ttmjdjnl- bungSinftituten gu untergeidjuen, fo baß babureß bie ban ber Sanbftelle beabfießtigteu Umfdjut»

buitgSfälle unerlebtgt bleiben mußten. %n»

gtoifeßen hat bie StentenbanffrebdanftnÜ iebodß bie Verträge uniergeichnet. lieber bie Erümbc gu ihrer Haltung erflärt bie Dienten*

Banffrdbitanftalt, bor ber Untergeidßnung müßte bie 5'rage geftärt Werben, ob nach Annahme ber neuen Dfthtlfe-Eefeßgebung in ber gwtfiheitgeit nach nadß bem jeßt borge’eßenen Vorgana bearbei­

tet werben fönnte, b:§ bie neue Drganifation — etwa im Sommer biefeg Jahres — ihre Sätigfeit aufnehmen lann. Sa§ ift bureß eilte bon ber Stentenbanflrebitanftalt bprgefdßtagene Abänbe»

rung ber UebergangSbeftimmungen, bie in ber gongen Sänge bon ber Cftftelle angenommen war?

ben ift. m d) e r g e ft e 111. Saraufßtn hat bie Scutfdße 9tentenbanffreb:tanftalt nunmeßr bie Verträge untergeid>nct. Ein idjlefiidjeg Vlatt' fbridjt bie Hoffnung auS, baß unter hießen Um»

ftamben Dr, © <h to e n b t) bielkicßt fein [Rüd*

trittSgefud) gurüdnebmen to erbe.

Ser 1. Siol in Srounfdbtteig

($ e I e a t o o b 116» SSelbune.)

Berlin, 10. Märg. Sie Braunfdjtoeigifcße [Regierung bat einen Eefeßenttourf auSgearbeitet, ber ben 1. Mai

als

gefeßlidiett Feiertag ab»

f cß a f f t. Ser 1. Mai tear feßoit einmal als gefcßlidjer Feiertag b e f c i t i g t, bie lebte fogial*

bemafratifeße [Regierung batte ihn Wiebe r gum Feiertag erhoben.

Äitdieniulaljfteuer fit Berlin

(Selegtapbifeöe IR e l b u n g.)

Berlin. 10. Märg. Sie Berliner ©tabtfßnobe bat bei ber Beratung tfjreS Etats neben ber üb»

ließen Birdßenfteuer bie Einführung eines Btr»

dßcngelbeS befdßtoffen, unb gtoar in einer Staffelung, bie fidß wie folgt auStoirfeit foU:

bei 12 bis 400 9tM. Einfoętmenfteuer 2,—- [RM., bei 400—600 [RM. 4 - [RM. bei 600—1000 [RM.

6,- [RM., bon 1000-10 000 [RM. 8,— %M. nnb über 10 000 [RM. 10 - [RM jährlich. Ser Be*

fd)Iuß unterliegt noch ber lirdjctt» unb ftaatS»

oufficßtlicßcn (Genehmigung.

j

Berlin, 10. Märg. Eube gebruar nad) bem Beriet ber SfteidjSanftali fur bie Seif bom 16. Big 18. geBruor b. 9. bie Saljl ber Ar- Beiffuißcnbett Wie ber Hau*itunteiftü&ungS=

embfättger in Ber ArBeitSlofenberitcßeruttg etwas aBgcnommen. 9lur bie Safjl ber Strifen»

unterftüBttitgScmbfänger ift ttoetj geftiegen, feboeß langfamer als im Vormonat. Sie śaljteng bom 28. ^eBrnar ergab, baß bon ben Bei ben Arbeitsämtern eingetragenen berfügBareu Arbeit«

fudjenben runb 4972 000 arbeitslos Waren, b. ff. runb 19 000 Weniger als am 15. geBruar.

ßatie Von ber © e f a m 15 a ß l ber Arbeitslosen Wür­

ben Eube Februar runb 2 589 000 auS ben Mittete ber Arbettslofenberjtdjerung, runb 908 000 aus benen ber Shifcnfiirforge unterftäßt. Sie Ent­

ladung ber ArbeitSlofenberfidiernng gegenüber bem lebten Stichtag Beläuft fidj auf anuäßerub 13 000, bie MeßrBelaftung ber Ärifeufürforge auf runb 46 000 HoubtuuterftüßuugSembfäuger. Von ben Beiben berftcßeruitgSmäßtgen UttterftüßungS- eittricßtitngcn Würben mitßiit Eitbe Februar raub 3% Millionen ArBeitSlofe Betreut.

enuring nerttiöigt feine ttloillüil

($elear o»6 if th e Melbun a)

Berlin, 10. Märg. ßm 6eS

Bteuß ließen ScmbtageS erklärte .

Abg.

©źen

er (Snat.), baS Verhalten be§

ÖnnenminiftertumS gegenüber bent Volksbegehren beS Stahlhelms fei ein @ cß to ä dj e b e to e i §.

Sie barteibolitifdj gufammengefeßten Ber- toaltungSorgane gebärbeten fid) bielfacß in erftcr Sink als Bropaganbiften ihrer Bartei, nicht aber als ©taatSBeamte, 5, B. Sübcmann in BreSlaii.

eS kin Schwanken, ber Beantieitabbarcf ki feft*

gefügt, unb bon einer Auflehnung gegen bie Bo*

lift? ber StaatSregierung könne feme Ąebe fein.

Er treibe feine © e ft n n n n g S f <h n ü f f eiet.

Verfamntlnngcn mit Aebnern, bie ft iß in bother, gehenben Verfautmlungett in Srobungen unb Aötigungen gegen Beamte ergangen hätten. Witts ben künftig als Berfainntlnngen nicht mehr ange- Rhen Werben können, ftc Würben berbote« Wer.

ben.

Abg. bon Ebnem (SVB*) hält eS für be*

benklicß, wenn bie Beteiligung bon [Reich unb Staat an beit Soften ber 28obtf aß r tSer to erb§»

loieit unb Srifenfürforgeberedßtigten nach feften Brogentfäßen erfolge, fobaß bie ©emeinben nun 25 Brogent gu tragen ßätteit. And) burd) bie Er riehtuit a einer AeidjSanftalt für ArbeitSB-efdiaf»

fung Werbe toieber einmal bie Rnftänbigieit breit«

früher Beworben anSgehöhlt. Vielfeiißi babe man kein Vertrauen, mehr nach ben Vorfällen etwa beim SRürburgring. Ser Aebner fragt ben Mi«

nifter, ob bie Beamten gegen lebe Benachteiligung bei Beteiligung am Volksbegehren gefcbüfct feien.

Abg. 3 a I k (©taatsp.) befürwortete einen

©rengfonbs bon 15 Millionen nnb fpradj fein Bcfremben über ben Bcfdjlnfe beS AeicßSratS aus, Woitadj bie Dftßilfe auf alle ©ebtete rechts ber Elbe anSgebefjtti Werben folie. Somit Werbe ber ©*banfe einer „Dftßilfc* gerfcß lagen.

Es Werbe Wieber ber Auf nach einer 28 e ft ß 11 f c nnb nach einer Aorbßtlf e ertönen, ©egen ben Abbau im ©tatiftifeßen SanbeSamt feien bie feßwerften Bebenfen berechtigt.

Äinifter Bes Sintern Bettering

Betonte, baß, noeßbem bie Dftßilfe bont AeiißSrat Bis gur Elbe auSgcbeßnt fei, eS gegen bie Be«

girfe Sri er unb Aachen ein unrecht wäre, Wenn nicht auch im preußifeßen Etat für eilten

©rengfonbs Mittel beret tgeftettt würben. Es fei nnbebingt nottoenbig, bie ©emetnben in bie Sage gu fetten, ihre Aufgaben auf fogierlern (Gebiet gu erfüllen. SSenrt aber ©elbmittel beS AeicßeS ber langt Würben, bann muffe ber Aach«

Weis borher gebracht werben, baft bie ©enteinben alle Duetten reftloS erfchöbft hätten, um ihrer

^inangnot Herr gn Werben. Sagu gehörten and) Steuerbetoiffigungen unpopulärer Art, toogu leib er auch oft bie ©emeinbebertretimgen nicht bereit geroefen wären. SeShoIb Blieb häufig nichts anbereS als baS Eingreifen burdh

©taatSfommiffare übrig.

. SaS VoIfSBegehren fei nicht aBftcßtltdi ber»

(dhfebbt Worben. Bei ber Einleitung eines Er»

mittlungSberiaßren gegen ben BunbeSfiißr-’r b;S Stahlhelms haubic es ftd) nicht um ben Aufruf gum Vbff Sb mehren. Sn ber ftroae ber lieber«

naßme bon Dffigiercn beS AcidjStoaffcrftbufeeS feien bte in ber CeffenUicßfeit BeWrocßenen ©‘reu tigfeitcit gtoifdhen AeicßSberfchrSmtnifteriunt unb bem ^nnenmnifterium Befeitigt. Brüfttna nnb AuSHe "eien bHidtogema! ermißt. BreimenS Be m e müßten boll mtb gang gttr Verfoffurq fteßeit. 3n ber Beamtenpolitu BreußenS gebe

9I6g. 3? o häufte n (SBB-) erklärt, bie baut«

ftfic Bropaganba mache fteh in Schleswig breiter als ie. Man folie bie A o r b g t c n je nicht ber­

ge ff en. ■

91ha. B i e ft c r (S.-Honnoberaner) krttifierte bie Maßregeluna ber bret Hannooerfeben ßaub»

rate unb erklärte pm Schluß, bie Hounoberaner Würben bie erfte (Gelegenheit ergreifen, bahin gu Wirken, baß Hannober ftd) bon Preußen trenne.

Ein tut Anschluß an bicie Ausführungen Wort geftettter Antrag F a I k (StaatSp.) bie

Ausfüh­

rungen beS Abgeorbneteu Bie Rer in begun auf Breußett unb Hannoüer in einem Befonberen Be­

richt ben Mtigfiebern be§ ßanbtageS gugätt glich gu machen, würbe angenommen.

fastnöe bet „fwjieitußg?"

($etegrapbif<6e ültelbung)

Berlin, 10. Märg. 2Bie ba§ „Berliner Säge­

blatt" erfahren haben Witt, wirb bie „^reug*

geitung", baS ältefte Berliner Blatt ber Aedßten, BaS jeßt int 83. Jahrgang befteßt, am 1. Suit biefeS SohreS ihr Erfdjeinen etnRetten. gu biefem Serntin ift bem genannten Blatt gufolge fämtlicßeit Aebakteuren unb Mitarheitcrn mit ber Begrfinbung gefünbigt Worben, baß Weitere BerlagSmittel für Fortführung beS UnternehmeuS nicht mehr borhanben feien. Verfließe, baS Blatt bitrcß Srudgemeinfcßaft mit einem anberen AecßtSMatt, aber oßne eigene Aebaftion gu erhalten, feien nmß ©egenftanb bon Verßanb»

lungen.

$

Saß eS ber „ßreuggeitung" nicht gut gegan­

gen ift, wußte man feßon feit längerer gett.

SBäßrenb ber leßten 25 a ß I e n hatten fteß Greife, bie ißre Hoffnung auf eine Aeubelebmtg be§

$onferbatiSmu3 feßten, beS Blattes angenommen, u, o. auch ©ta? 25 cRarp. Aber alle Be­

mühungen, neue Mittel gu erhalten, finb, tote eS fdieint, üergeblid; getoefeit. gu Bebauern ift eS, baß eine fo alte angejeßene geitung nun bon ber pofiiifcßen Bühne abtreten muß.

Sie 2 885 Meter hochgelegene ehemalige Stet­

tiner Hütte lAitttgio Bet rar ca] am Fuße ber Hohen Aeiffe ift bon einer Satoine bcrfdjiitict unb gerftört Worben,

(3)

dftbeutfdje ŚBłotgenboff 91t. 70 11. fflöti 1931

clin (erftaUiinasbeilaue

Kingfambf auf ber Siffilftwibrötfe

Solfmor 3 ro

S)er „<8aloon" be§ 9JZr. 0urflet), ber in (£I)t= llingtonbrüdle über ben 9J?iffiffił>łn _ für bie Caan in einer fcbmufeigen Seitenftra£e ber fünf ten 15£ramH freigentadjt bat! 0ier finb fünf nr0... f Xnrtv» Ka 2 fCnv>4-1 ni v> rutł S"Rr rttf rrrt nnoTrt Sloenue liegt, füllte fid) langfam, benn ba§ tägliche

Wettrennen ber SlrbeitStofen um bie erften %emß=

lare ber ©Bicagoer „SIBenbboft". bie in jeder 9hiin=

mer bie freien ÜIrBeitSfteden beröffentlidit, tear fbon borbei. Wie an febem Sag, Batten fid) bar den WtSgabefbaltern ber Leitung etliche Bundert WrbeitSlofe äufammengebrängt, Batten bie erften

%emblare ber „Ebenddofi''' an ficb geriffelt unb rafd) bie offenen ©teilen überflogen, ein Seil mar bann fofort baüon gerannt, um bie Barte ErbeüS»

fncBe aufsuneBnten, aber ber ©rofjteil ber Befer Batte mieber nibtS gefunben unb 50g enttäufbt ab, unb nur bie ©lüdlidjen, bie nob 10 ©ent, in ber Safdje Batten, gingen in ben ©aloon Surf*

le9§, um menigftenS im ©efbräb mit ben ©bid=

falSgenoffen Sroft §u finben, fib für eine ©tunbe 8U märmen unb ben 9Jfagen §u füllen, Sa Bod=

ten alte, anSgemergelte SDLänner neben jungen Surf ben, bie nob an ba§ Beben glaubten, grauen unb Eßöbdjen in fabenfbeinigen Kleibern faßen neben abgeriffenen ©tromern, unb 3Rr. Surflet) Batte feine leibte Arbeit, beim er forderte bon jedem ©aft guerft fbroff bie 10 ©ent, Bebor er ben Seder mit geBadtem fßodelfledb, mit ©bed*

leBer ober Beider Wurft auf ben Sifdj fteHte.

©ein ©aloon mar eBenfo fbmufeig unb eng toie alle bie „BafBcufeS" — man nennt drüben diefe deinen ©geifeBäufer „©ubelfüben" — und Beftanb au§ einem einzigen 9faum, ber burb eine Srettermanb in amei Hälften getrennt mar, in ber einen Befand fib die $übe, in ber anderen bie Sifbe unb Śanfe- unb bie Bar, an ber ein bünneS Bier auSgefbenfl mürbe.

9Kr. Surftet) Batte aber aub ein gutes Enge für feine ©äfte, und als jefet ein abgemagerter SJfann, dem bie Stoben auS den Wangen ftaben, einen Seiler föafergrüte mit ĘRilb berlangte und

4- a I A l'.'ChrtrVwflitdv»

©ent!' Surflet), ein ©leaf mii Sratfartoffeln, Kaffee unb Sutter für ben 3Jfann. 3e6n Sent fehlen nob!"

©r faß um fib, fing gt^ei günf=©ent=©tüde, bie gegen iBn flogen, mit ber föanb unb reibte ne bem^Wiri. granf Bob mübe ben #pdf, nidte ben

©enbern §u, mehrte ärgerlib ob, als einige frag­

ten, maS er auf ber SurlingtonBrücfe ©roßeS ge=

'leiftet Bube, oergeBrte BeißBungrig fein ©ffen unb ging.

NIS er ba§ ßofal berlaffen Batte, ftanb Bane auf. ©ofort mar ein Nudel Neugieriger um ißn, er sog bie 0änbe auS ben ^ofenfgfben. Brannte fib eine fßfeife an unb begann gu ergäBIen:

„Sag mar bor hier fahren, ©entfernen! _ Sa faßen mir au abt in Burlington nnb bliefen

Wir ba

nab i&m, bob bie Neger maren nibl faul unb marfen ebenfalls, bie %oBtenftüde flogen floßtg gegen granf, ber bWib auffbrang nnb feinem näbften ©egnef an ben £>at3 fuhr — im uabften Wtgenblid folterte ber ©bmarae auf bie Brüde, überfblug fib unb berfdjmanb unten, roäbrenb granf fbon einen ribtigen Ningfambf auf Beben nnb Sob mit bem ameiten ©cbmaraen auffüBrte.

%b faß etlibe Waggons metier rücfmärtS, formte nicBt helfen unb Brüllte dafür mie toll, bie JQeiaer ließen bie Sampfbfeife Beulen nnb einer ber 8ug=

Begleiter fbrang bon bei NZafbine auf ben erften Wagen, aber er fam au fbät. denn granf batte feinen ©bmaraen bereits mit einem tübtigen

£innBafen meBrloS gemabt, fbrang, als der Sug bie Srüde paffiert Batte, als erster ab, mir ande­

ren iBm nab, rannten in bie gelber, marfbierten bann ein gutes ©tüd an guß unb trampten fbließlib mit granf big ©Bicago.

Srnbfal Batten ung nab ber ©rnte ban

$anfa§ big aunt NZiffiffW burbflebfbumbt, bon immer nab jedem BabnBof auf euren

SsaaXv^it öK^v

greb Bane Brannte fib trneber eine Weife an unb mabte einen ©bludL

„©either ift bie Burlingtonbriüfe über ben Nlifftffibbi frei, unb toenn granf morgen Bier toieber erfbeint, fo mill ib hoffen, baß einer bon

©ub bie 10 ©ent für fein ©ffen au§ ber Safbe )ieBt!"

Oie $(ntfet

Bon Sßeter Soon

$13 e§ ntenmit'b nob behöbt fount, baß fib ber Niorgen ftibf rieb bie Singen beibe,

tropfte in ben grauen Sag fling um flang ein Slmfelfblag bau ber gelben Weibe.

Mang nnb fbrang tote ©olb fo ßed, tote ein ^inb erlaben fbnell,

flocfenleibte ©eibe

Sift hinauf Unb Stoeig hinab, tote ihm ©ott au fingen gab in ber gelben Weibe.

Eber too ber iiiße Mang in ben ntüben ©chatee betfanf

©alben glüht bie Weibe — blühte ou§ bent Wintergrau blatterfb'toal unb beilchenMatt erfte grüblingSfreube.

Bafttoagen hinauf unb bot bem nädtften toieber herunter, aber in Burlington toar ©djluß mit ber gaßrt, benn ba hieß e§, baß über bie Brüde letn Stamp hinüberfotnme, bie Sireftion _ ber Smte hatte gtoei riefige Neger angeftedt, bie bot ber Briide auf bie Rüge fprangett unb leben ^ramb, ber fid) nicht felbft babon ma^fe, erbarmungslos henmterfdimiffen. Wenige Sage subor toar einer unter bie Näber gef om men nnb 3 to ei flogen tm Bogen in baS W aff er.

Wir toaren stoat su acht unb hatten fchon manchen $ampf mit ben Rugbegleitern beftänben, aber bor ben Negern auf ber Briide hatte feber Slngft, benn toir fonnten nicht unbemerft ade auf einen Wagen hinauf, unb einsein toar gegen bte auSgefreffenen ©d) to argen nicht aufsufomtnen.

©o faßen toir hungrig in betn Neft, fluchten

SSHBSSśB

Sifch faß. Sag roar feine getoofmte Eufforbe»

söf ft s

rung, enttoeber für bte Reihe be§ gahlungS»

fähigen Mrnteraben aufgufommen ober ba§ Bofal gn berlaffen, nnb biefe ftumme Eufforberung BlieB feiten ohne ©rfolg, benn feber gaB fein Seß'teS, Bebor er gufah, toie fein Nachbar ttüeber hungrig fortfehliefj.

Eher bieSmal rührte ft<h niemand, denn an bem Sifch faßen lauter arme Senfei, bte ihre 15 ©ent für ba§ Niatrafeenlager im 9Naffegguar=

tier Brauchten, nnb ber Wirt gab bem ÜJIann fd)on einen nicht mißgitberftebenben Wmf, als bęm Bartifdj

fyevuhex

greb Sone, bent bte ©ölten bon ben ©djuhen hingen, laut in bie ©tuBe rief:

„©entfernen, teenn btefer gunge- hungrig bout Sifch auffteht, ift feiner bon Such teert, baß man ihn anfpucft! @§ ift granf, ber bte Bur-

©(hatten bon bamalS, er hatte gäufte, bte jeben bon un8 fdjtoinblig machten unb tear gang allein bon ■ Kalifornien hernhergefommen. EIS toir ihm er gälten,' baß bte Brüde ltnpaffierhar fei, lachte

unS feige ©chafe unb erflärte, baß er nur, nannte — --- - -- , er bie Briide für einige Reit für bte SrantpS freimadjen tootle. Wir toarteten alfo auf ben nätihften ©ütergug, fprangen ber Neiße nach auf, grani gleich auf einen Wagen hinter ber Solo- nrotibe. @,r totulte ladjenb gn ben Reigern hiu=

über, bie als Enttonrt tior ber Brüde 0alhbantbf fuhren, unb ha fprangen auch fdmn bte ' gtoei Neger auf ben ßohlentoagen grants, ©r hodte tote ein Banther auf ben Mhlen, ichntiß mit ben großen ###en üa# bem erften ©cfitoargen, ber ihn anging unb .hielt, ihn in Schach, aber ber gtoeite fam non hinten, granf f#miß jeßt an#

Rotsiegel-Seife

ist doppelt so gut

Sbgar Wallace dis 6bef=2!ebaffeur

©bgar Wallace, Neforb-Berfaffer bon Se- teftib-Nomanen unb Sheaterftudeń, hat, tote auS Soitbon gemelbet totrb, bte rebgftimtelle Settling beS großen ©onntagSblatteS „© unb at) N e to S"

übernommen, ©r hat bet ber (Gelegenheit einem ßbdegen ein Unterbiete) gegeben, baS untfo inter- eff enter ift, als eS geigt, baß bte fülle Siebe beS NontancierS immer ber sWeffe gegolten hat unb noch gilt.

„Senfen ©ie, baß ber gourualiSmuS ber hefte Beruf in ber Welt ift?" hat ber eng- lifcfje gournalift ©bgar Wallace gefragt.

„Unbebingt", hat Wallace geanttoortet.

„geh habe eigentlich gleef«@treet (bie ©traße ber ReitungSberläge) niemals Perlaffen, aber ich bin froh, borthin als ©hefrebalteur gurüdgufefj- reu. geh liebe bie ©chriftfteder unb ich habe eine große Runeignng gn ben Sonboner Reitun­

gen, — fie erfiheinen mir tote Berfönlidjfetten.

Ser hefte Boften bei einer Reitung ift ber eines NeporterS, porauSgefeßt, baß er einen intelligen­

ten Nadjrichten-©befrebafteur hat nnb einen fput- pathifchen unb berftänbniSboIlen Nebafteur. Eber ba bie betben Singe niemals gugleich borfontmen, fp ift ber Boften nicht immer ibeaV , :

„Eber ©ie tooßen both feine Neporterarbeit berri(fiten.■

„D ia", atttto ortete 23aIIace, „(Śbefrebatieur heißt gar nichts."

Nun fragte ihn ber englifche gournalift, toaS er ft<h in feiner ©igenfehaft als ©hefrebalteur ber

„©ltnbat) NetoS" gum Riel feße. „Ru berfudjen, ein Blatt herauSgugeben, baS unbebingt to ah * * h eitSgetreu ift, baS abfolnt feine BtiPat- gntereffen berfolgt. geh toerbe eS nach ben ©runb- fäßen ber „Satlp NetoS" unb beS ,,©tar", bie im­

mer, gegen febermann fehr anfföitbig getoefen find, IXnb bann fuhr. Wallace fort: „SaS ciugige, toaS toirflich ber Blühe toert ift, bas find N a dj r i <h t e n. Enfidjten (9Hnfidjten (NleinungSäußerungen) to er­

ben auf ein Nlinimum befhränft toerben. Wir toerben berfndjen, toaS. bie Nachrichten angeht, einige N e £ o r b e aufguftellen."

Ser gnterbietoer ging nun gu einem anderen unb heiflereit Shema über unb fragte Wallace, ob eS toahr fei, baß eS gtoei ober brei Wallace gebe, ob er mirflih a n b er e ©chriftfteller für fidj arbeiten laffe nnb bann bereu Erb eiten nur mit feinem Namen geichne.

„Ebfoluter 1t n f t n n", memte Wallace bagit,

„Rente, bie fo ettoaS fagen, toiffen rticfjt, toie ih arbeite ober too ich meine EuSbilbung erhielt — auf ben ©hreibiifhen ber Selegraphcn-BüroS nämith, ' toenn ich fhrieb, damit meine Sele- gramme noth für bie EuSgaben ber Rettungen gu- rechtfommen foHten. geh arbeite furchtbar fchnell.

geh benuße giemlih auSgiebig ein Siftap|on unb ich halte gtoei ©tenographen hei ber Erbeit. geh fann eine ReitungSfpalte in einer halben ©tunbe feßreiben unb brauche bann !aum irgenb ettoaS gu Eorrigieren. geh hin im Sienft — baS ift ber richtige EuSbrud - bort morgens hath acht Uhr bis nachts um halb gtoolf Uhr. geh Ware ge- toöhnlid) 7 ©tintben. ©inmnl ober gtoeimal habe ich 9 ©tunben gefchlafeu unb fühlte mich nachher gräßlich elenb. Nichts bemoralifiert fo fehr toie gubiel ©chlaf." Unb bann fügte Wallace noch hingit: „geh hin faul."

©in bißchen fomifh, biefeS BefenntniS beS Welt=©efchtoinbigfeitS=Nelorb-%riminologen, -No- mancierS, -Bühnen-EntorS, -gournaliften unb -BolitiferS, meint ber gnterbietoer. E. L.

DIE SIEBEN STUFEN

Roman von PAUL OSKAR HÖCKER

Sie ©tute f(hießt fdjon baboit, noch hepar ber guftigrat bie Hilfen gum (Galopp gegeben hat Unter bem f(häufelnden, biefen, furgen Beiter galoppiert fcaS Bferb der Mbalfobe nach.

,/WaS haben toir ung ba für einen fabelhaften (Gönnet angebänbigt!" fagi Soloreg gu ihrem greunb. ©g ift ihr eisfalt auf bem Nähen ße- toorden, und fte fucht raf<h die Samenfabine auf, am fich umgugiehen.

Sie Ueberheblih'feit, mit der biefer g-tembe über ihren Batet fprah. hat fie miedet einmal Bitter getroffen. Sag Egentendafein ihres alten Berrn bietet fo mancherlei EngriffSpunfte. Bapa

©ho lg hat Bunder ie bon © t am m. t if h b r ü b e r n, Bei denen er fich beliebt macht als Wißbolb und Enefbofenergähhr, er lotrb bon ihnen auf gag- den unb gu Berreneffen eingelaben, er fißt im geftauSfchuß bon ein paar Süßend üb er flu fügen Ber einen, für die er fich aufrappeln muß — und darf alg ©rfennflihfeit bafür bie feiner ©uaba . ettoa noch nicht gemahlenen Niitglieber gegen gen er, Sod, Eutonnfätle und ©inbruhSbieSftahl berühern, gelegentlih and) mit Wein und 3j‘

garten berforgen. Sie ©infünf'e darang find in den leßten gahren immer dünner gemorben.

©eit den ©ommerferien hat Soloreg bon ihrem - Batet überhaupt nichts mehr gehört.

„Wirft b| Sa Iler hailing gütiger ©iniabung golge lei fte n ?" fragt SoloreS ihren greunb, als fte in der ©tabtbabn heimfahren.

v. „gh ben'fe niht daran, ©ttoa, um nad)ttög=

Ith noh fo eine Ext bon Elmofen bei grau bon Bohepn herauSgufhinbeiV?"

Nah Bürgern ©htoeigen feßt Soloreg miedet cm: ,.,Sie§ hat eS dir ber ihm fegen: als fie nah dem Brogeß noh einmal bei Sallerbanm mar — fie hoffte, baß ihr bag Ermen recht für die gm eite gnftang bnrhfeßen fönutet —"

„Unfinit! Sag hätte fhon Dnf'el Ben neto iß AUS arhibrätlihen Bteftiaegrünben abgelehnt."

„— fa, ba ift alfo ber Sperr guftigrat in fei- uem ^ BriPatfontor fehr frech gegen Ste§ gem or-

Sheo fährt hoch. „Ser %erl?! Unb baS er­

fahre ich erft feßt?!"

,,©S ift noh früh genug. Wal hätte# du ba-

»als tun föneen? Steg §ai ihn fhon energifh

genug abgefertigt, baS fannft, bu glauben. Eber toenn er nun abermals anbanbeln toodte mit ihr

— ober and) mit bit."

„9Rit mir? Wiefo?"

„Nun, biedeid# benft er fich, baß feme fhöne (Gegnerin, bie midimtenfhtoere grau bon 0odepn, guter eff e für einen dritten Nlann hat."

„Ser id) fein fönnte? Sit Bi# ein goldiges

©haf, Heine Sol." Kr patfht ihr anfS Mtie unb gtoidt fie ein bißchen.

„Oh, der Sperr Effiftengargt bemühen fid) felbit!" fagt fi- troden.

Sarauf lachen fie beide unb toerben troß ihren fchioeren ©orgen miedet jung.

Eber eine halbe ©trntbe fpäter, als fie in der Oranienburger ©traße eintreffen, padt fte bie SebeuSfurht bon neuem. SieS hat gtoeifelloS lie­

ber, aber fie fträubt fih mit alten Ńlitteln, fid) bon Speo unterfnchen gu laffen.

Speo lünbigt an: „©o, nun gehe ich gang einfach gu Wmf eff or Nenneforip, ber fennt mich, bi eit eicht fommt er her, unb menu’s nötig ift, fdfafft er bann für SieS gleich einen Blaß im KrattfenhauS!"

„Berfuch’S!" rät SoIoreS.

Eber ber Brofeffor ift über ©onntag bei fei­

nen Mn bent in Hamburg und lehrt erftgünt Kolleg am SienStag gurüd.

SieS fcpläft fa# ben gangen Sag. Wenn fie auftöadjt, irren ihre Blide toie flatternd burd) die Kellerftübe. „Wie fallen mir hier herauSfommen, Sol?" fragt fie einmal die Rteunbin nnb preßt deren fühle $anb mit ihren feuchten mageren Ringern. „SaS (Gelb bon Brennede ift heidi,

©ar fein EuStoeg. geßt fann eS fommen, toie bei ©ftper, toeißt bu, borigeS gapr, als die ben (GaSfddaud) nahm. . ." lipeftifh lacht fie auf, friimmt fiep aber gleich darauf unb preßt bie Söhne aufeinanber.

„Wenn bu bod) nicht fo fraßbürftig märft, SieS! Sn mußt bid) unterfnchen laffen."

„Ech, Speo tneiß fa nicht biel mehr als jch.

geh Bin mir felber gong im Bilde. SaS oenügt.

Nicht? geh habe Untfhläge gemacht unb Del ge- trunf en. Meine Blinbbatmteigung. — Wa§

haben dir die ©trittS geanttoortet? 0a# bu

EuSficht, im Büro angnfommen? ©S toar doch ein Brief mit ber Rirnta für dich da."

„Bloß bte übliche Ebfage." ;

„Wer hat untergeichnet? Softer Rtnbeßfen ?

„grgenbtoex im Büro."

,,©ieh doch gn, baß bu ihn morgen noch felbft triffft. ©onnt) fennt ihn bom ©olf und fagt, Rinbepfen ift ein feiner, beständiger ENenfh. . . Unb er bat doch fchon mit ihm über dich ge- fprochen."

„Sn fiehft baS ©rgebniS.

„Nun, in fo einem Niefenbetrieb. Bedeute bod), baS Berliner Büro bon ©tritt-KopIe ift noch gtoangigmal umfangreicher als baS bon ©tritt- Banf. Su’S mir guliebe, Sol, berfudj’S morgen nod) einmal."

,,©ut, ih berfpreh’ eS. Eber nun mußt bu auch endlich bernünftig fein Sheo bringt ein Riebettpermometer auS ber Mini! mit. Rür alle Ralle."

„£>at er heute Nahtbienft?"

„Eber morgen früh fommt er fpäteftenS um aht."

SieS lächelt befriedigt. „Bis dahin ift mir läng# miedet gut." Unmittelbar darauf fdjläft fie ein.

SbloreS feßt fid) an ihre Erbeit fürs Kolleg.

Eber fie findet nid# bie rehte ©ammlung. gm- mer miedet fdjleihf fie anS Bett bon SieS unb laufd# auf ihren Etem. Sie ©tirn fühlt fid) nicht übermäßig heiß an. Biedeid# ift baS Riebet fhon im Weihen.

(Gerade hat Solo res Sicht angedreht, da pocht eS an die Sür.

„Wer ift da?" fragt SieS, auS dem ©d)Iaf fhtedenb.

©in langaufaefhoffener Sperr in (urgent ©port- pelg unb gägerpütheit #el)t auf ber ©hmeile, ©r fhlepPt einen boHgepadten Nudfad mit fid).

„Sarf man ? ©eporfarnfter Siener, meine Samen! 0ier fommt ber Weihnachtsmann. ©tloaS berfrüpt, toie? -t>aben die adergnäbiaften 0err- fhaften fhon gu toupieren geruht? Wo find der 0er'r Kandidat?"

„Eh - Baba!"

Ser ©intretenbe Iaht nnb ahmt übertreibend ben traurigen Son feiner Sod#er nah. „Kinder, id) bringe ein Süßend Nebhübtter, hier Rafanen, gtoei Bullen Burgunder, ein Boftpafet ©ped unb Butter, nnb Sol flötet: Ed), Bapa!"

„Su, ettoaS leifer, bitte, eS geht SieS gar nid#

gut!"

„ENir? ©längend! gtnmer pereinfbagiert!

Ser erfte Blaß ift mit rotem Sud) auSgefhlaaen!

©tubenten gahlcn auf bem DIpmp die Hälfte!"

SieS fpielt bie Rorfh-e. ©ie fiept feßt auh gar nid# fd#ed# auS. „Saß boh deinen alten 0errn bergnügt fein, Sol! EDlon hat fo feiten ©elegen- heit. Brngelt mal toaS auf dem ©aSfodjer. gh tied# heute auh gern toaS ©uteS."

„SieS, bu füllte# feßt gang ftiü liegen bleiben.

NiudSmäuSdjenftill."

„Siegenbleiben fann ih nah meinem Sode noh fo biete, bi eie gaprtaufenbe. 0etr ©holg, mähen

©ie ©timmung, ©ie fönnen baS fo famoS."

Bapa ©holg hat ingtoifhen xtd feine Igerrlid#

feiten auSgepadt unb auf bem Boden auSgebreitet.

Eber er framt und rafhelt noh immer in den Bapieren: „Sie halbe Rlafd# ^ennefft) fehlt.

Sie hat mir boh einer ge mau#. Naffelbanbe."

©r rihtet fid) mit rotem ©eftd# toieber auf. „Bon to egen Siegenbleiben, Rräuletn Bennetoiß? Kar­

toffeln bon unten toahfen f epn ? Ser Sehende bat red#, fogte Ji>aS Nebpupn, da friegt eS ber gagbpunb am ©hlafitthen gu paden. g# ber 0err Softer in ber Rauftfemenate nebenan?

Brp Nafe ein Bogel, in ©ped getoidelt. Wem drehen toir baS andere Kroppgeug an? Natürlich nur gegen Bar. Wie ift baS eigentlich) mit der Rrau Boftulat? Sie hat bod) fhon einmal 0afen gefauft. DB fie heute gu 0aufe ift?"

Natürlih fäme er pier bei feiner Sod#er überhaupt niht fo als WeipnahtSmann berein- gefhneif, toenn eS nicht ©onntag toäre unb toenn er eine bequemere ©elegenpeit, feinen gagbbeute- anteil in flingenbe ENünge umgufeßen, gemußt Batte, ©etoiß ift ihm die Rrau Boftulat, die pier int ©rbgefhoß beS BorberpaufeS baS ©tedenber- mittlungshüro inne hat, er# emgefaden, als er fid) auf dem ©tettiner Baptipof bon den gagb- genoffen trennte, ©r bat im Berlauf beS SageS fhon biel getrunfen unb bat niht mehr adgu gro­

ßes Bedürfnis naai ©efeilig!eit, Eber SieS fiept tritt ihren heißen Eugen BefoitberS bübfh auS. 1

©r mäht ihr Komplimente, ©i. unb fogar ein

©pißenhemb trägt fie. „5Nir gu ©Brett? Nein, Rräulein Softer, baS fann ih ja gar niht an- nehmen!"

„Niht auSgubalten, .wie?" SieS ift gang mutt-;

ter geworben. „Betrieb, Betrieb!" fpornt fie So­

IoreS an, bie fih iebeSmal fhämt, toenn ihr Bater feine platten ©päße aitbrtngt — unb ber ihr bann boh auh Wieder leib tut.

„geh Werbe mal biolomatifh Bei Rrau Boftu- lat anflopfen", fagt SoIoreS unb oertäßt die

©tube, während Baba ©holg ohne ©äumen fih gioifhen ber Wafferleitung unb bem fleinett ©aS»

foher an bie Erbeti mäht: er ift natürlih auh als Koh BeftenS erfahren.

(Rortfeßung folgt)

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gaft erftarrt bor Stauen über all baS Sdjred- liehe faß Sßeo Korff ba, bie Eifesfälte peitfcfjte ihr ®eftht toie mit fpijjen, ftedjenben Stab ein, ihre Hänbe brühten ju

ten Wollte als ba§, für ba§ fidj bie Vebölkernng entfdjeiben Wirb. %h hoffe, man Wirb auch bei ben anberen beteiligten Stellen erkennen, baß foldje Vläne, benen Wir niemals nnfere

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