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«Kagazin,
oderge ammleteSchriften
Unterricht undVergnügen
aus der Naturfor chung
und
den angenehmenWi en
berhaupt,
chaftenM Deser Bandesten viertes Stü. ttt,
Hamburg,
beyGeorg Chri tianGrund, 1747
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“Anmerkungen
/ 0 UberauseinigederNaturlehre
jLNE PS zurMu entworfengehörigenik von Sachen,
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Johann Gottlob Krügern,
HArzneygelahrheitProfe zuorHalle,und der römi ch
tay crlichen,wie auchkönigl.preußi chenAkademie| derWi enMitglied,chaften|
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$. T4 y ¿cias
“T= {X edermanni t darinnen mit mireinig, daß
O wir empfinden, wenn. etwas an un ers 9A)= Nerven an tößt,welches„nur daraus ero
hellec,daßman chonläng tensbehauptet
Loe„es ey ehen,hôren,riechenund {me>ennichts
anders,als einebe ondereArc des Gefühls.- Schneis
det einen Nerven von einander; owerden icheine Hâuctezurückeziehen. Sie indal geo pannte‘elas
ti Körper,che und derowegenin die Aber ichtwiedie.
Saicenaufeinemmu ikali chenJn trumentezu bes trachten.Nuni gus den Gründender Naturlehre
und der Erfahrungbekannt,daßein ge pannter.elas
ti cher.Körperin eine zitternde Bewegunggerathe,
wenn etwas an ihuan tößt.Werwollte al ozroei=
feln,daßun ereNervenhäutezittern mü wennen,
wir etwasempfindenollen?Aa2 zeigt ichfaes
364 Antnerk.aus derNätutlehre
esdeutlicher,als bey dem Gehör. Denn da der Schallin einerzitterndenBewegungder tuftcheilhen
be tehet:omußer nothwendigin den Gehörnerven
eine Bewegung hervorbrihgen,welchevon eben der
Arti t. Warum hac die Natur die enNerven die
Ge talt:einer Spirallinie gegebe? Warum hat ie ihn durch eine beinerneSchneckegeführt?J tes
nicht darum‘ge chehen,dámit er Fä ergenvon ganz ver chiedenerLängeb-kommenmöchte,und die eswar wiederdarum nôthig,damit \&wohl die hohenals
- tiefen Tönevermögend eynmöchten,ein gewi es Fâßergendes Gehörnervensin eine zitternde Bewe _guñgzu bringen. Denn ich eßeaus der Naturleh-
re als bekannt zuinGrunde, daßein in der Luft her- vorgebrachterSchall nur eine olheSaite in eine ZitterndeBewegungzu ehenvermag, welchemit dem-
elbenharmonii cht“Jh erkläreund erwei diee es nicht,weilih"die Blättere nicht ür olchechröibe, die von derNaturlehréund Mu ikgar keinen Be-
griffhaben;dochvérlange ich auch nicht,daßman
ein LTewton und Telemann eyn olle,um die el-
ben le enzu fönnen,
Bi CG, ls
“Alle mu ikaliJnchetrumentegehôrenentweder zu demPfeifwerk,oder es indela ti heKörpèr,‘ die durchan tö in eineenzitterndeBewegunggeräthen,
und da auchdie Pfeifen elb t’auseiner ela ti chen Macerie be tehenmü : enfolgt,o daßalle nmu icalis
- che Jn trumenteela ti cheKörper ind.Es wäre die beyes den Pfeifennichtnöthig,wenn die Meys nung eines großenMathematikver tändigengegrün- det wäre,welchexbehauptet,daß ichdie tuft
Be
N ei e
úbereinigezurMu gehör.Sachen.ik 365
Pfeife mit ihrerinnern Flächeparallelbewegte.Wie
‘wollte wohldie Pfeife beydem Schalle zittern kôn-.
hen, wenndie tu nichtt be tändigan ihreinnere Flâäz chean tie? eiewürdeaber unmöglichan to kön-en
nen, wenn ihre Bewegungmit der Flächeder Pfeife parallel wäre. - Damit man aber de towenigerdar-
an zweifele,daßdie Bewegungeiner flüßigenMate-
rie, welchein eine Pfeifehineingetriebenwird, niché
mit ihrer Flächeparallel, ondernhinund her ge che- he: o telleman folgendenVer uchan, Man neh-
me eine hôlzerneviere>kigePfeife, chneide-dieeine Flächeherab,und ebean deren tatteine-glä erne Platte von der vorigen Figur und Größe daran.
Man nehme ferner eine großeglä erneGlocke,der=
gleichenman beyder Luftpumpezu gebrauchenpflegk, erfülledie elbigemit Wa er,und eßedie aus drey
_hôlzernenund einerglä ernenFlächebe tehendePfeife derge talthinein, daß ieganz mit Wa erfüllter wer- de, und die Def nung,dadurh man hinéinbläobent,
über das Wa hervorragt.er Man’ nehmehierauf
einen hölzernenTeller, mache-in der Mitten ein Loch hinein,und durchda elbete>eman die Eröffnung
der Pfeife derge talt,daßkein Wa erdarzwi chen durchkommenkaun. Wenndie esge chehen,de>eo
man mic die emTeller diemit Wa erfüllteglä er-er
ne Glocke zu, und fehre ieum, daßdie Oeffnungder Pfeife unten zu tehenkommt. Unten an die Er- öffnung der Pfeife chraubeman eine meßingene _Spribe an, die vorhermit einem gefärbtenWa er
angefüllti , Wenn man nun die alleses gethan hat: odrückeman endlichdenStöp elder Sprißkein
die Höhe,und treibefolglichdas gefärbceWa iner
|
LOE Ma 3 die
366“Anmerk.aus der
Siatüriehte
die mit durch ichtigenWa erfüllte,er und in eben
dem Wa ertehendenPfeife: owird man mit Ver-
gnügenwahrnehmen,wie ein Theildes gefärbten
Wa durchersdas Lochbeydem tabiodurchfährt,und
einenordentlichen Wirbel macht, das übrigegefärbte Wa eraber wird’hin und her von einerFlächedec Pfeife-gegendie entgegenge eßtederge talltreflectirt, daßder Einfallswinkel dem Reflectionswinkelgleich
verbleibt, und damit man die es ehenkônnte, omü- téeine glä ernePlattean die Pfei egemacht werden.
Wie i est auch anders möglich.Das Wa ertößt
an ‘das Labium' unter einen chiefenWinkel an, es
muß folglichunter einen chiefenWinkel, und zwar gegen" die innere Flächeder Pfeife, zurückeprallen.
Jedermaun iehet,daßdie esauchvok der Luftgelten mü obgleiche: bey der elbendie Bewegungviel ge-
hwinderi ,weil ieneunhundertmalleichteri alsl,
das Hae,
Mandarfaichtdênkei;daßdieeine Sachees ey,
an welcher einem Natutkündigernichtsgelegenwäre,
und daßes auf eins hinaus liefe, es möchte ichdie Luftin einêr Pfeife parallelbewegen,oder hinund her reflectirt:werden: "Denn die ganze Erklärungder Möglichkeitvon dém Klingen einer Pfeife,und al o auch der Stimme der Men chenund Thiere,beruhet
auf die emGrunde, und es i ehrleicht, olcheszu
bewei en.Denn eber,die Pfeifen gäben[blos dar-
um einen Schall von ich,weil dié LuftbeyihremEin-
gange zu ainmengedeuüc>t,und dadurchin eine zittern-
de Bewegung ge estworden wäte,und daß ie ich
BTGmit der Stacheder Pfeifeparâllelbewegte{o:
übereinigezur Mu gehör.Sachen.ik 367
fowürde man folgénderge taltchliekönnenen: Weil
ein Körpernur uach der Perpéndicularlinieinden an-' dern wirke,die Wirkunge abernur möglichi t,went éx ichentweder gerade oder chiefgegen den anders
bewegt: jo kann die tuft in einer Pfeife nichtin die Pfeife,und folglichauchdie nichte in die Luft zurü>E
wirken. Wenn die Pfeife nicht in die Luft zurück
wirken kann: oi tsgleichviel, aus was füreiner
Materie die Pfeife be teht,und derowegen wird eine
von na Thoneem eben o,wie eineandere von ge chla-
genem Me inge,klingenmü en.Fa, es würdegleich-
viel eyn,ob die Natur ‘Un ereLuftröhreaus ela tis. {chenHäutenund Knorpeln,oder ob ie ieaus mu cu- lô enFä ergen,wie den Schlund gemachthätte.Da
aber die esnicht i t, ondernman vielmehran den Or- gélpfeifenund dem Hal edes Men chendas Dehnew fühlenfann: omußeine jedePfeife elbin einert zitternden Bewegung eyn,wenn ieeinen Schallvon fichgeben oll,und eben darum muß ie chlechterdings-
aus einer ela ti Materiechen be tehen; ja ebendarunt i t,wenn die übrigenUm tändealle einerley ind,der Schall de to tärker,jegrößerdie Ela ticitätder Ma-
terie i t,daraus einePfeife be teht.Denndiezittern-
de Bewegungder Pfeife erhältdas Zittern der Luft- theilgenund folglichden Schall. Hingegen,weil die Körper,wenn iean weicheMaterien ari to einenen, Theil ihrer Bewegung zu Eindrückungder Theile
“ anwenden mü welcheren, ihnen,wenn der Körper nichtela tii cht,nichtwieder er eßtwird: omußdie Uuft durchihr An to in eineren Pfeife,die aus einer weichen Materie be teht,ehe ieheraus kômmet,alle ihre Bewegung,und folglichauchdas Vermögenver-
Aa 4 lohren
3638 Anmerk.ausderNaturlehre
lohrenhaben,einenSchallhervorzubringen.Warum
habendie Waldhörnerund Trompeteneine krumlig- fe Ge talt,als darum, damit die Luftallenthalbenan-
toßenkônnez;freylichaber i tdie esnichtdieeinzige Ur ache,warum iedergleichenFigur haben; ondern
mangiebt ieihnenauch darum, damit ielange und kurzeela ti Fächeergenbekommen,und al oge chickt
ind,hoheund tiefeTone von ichzu geben. Bey
den Flôtenwird die esdurchdas Auf- und Zuthun
der tôchererhalten, Sind die Löcheroffen, ogeht
viele Luftheraus,und mght einen Wirbel; daher
wird die zurückgebliebenemit de größererto Ge chwin=- digkeitbewegt,únd giebtfolglicheinen hôhernTon.
Mankönnte hierausleichteaufdieGedanken gerathen,
als wenn ein hoherTon einer Flôteniche otark,als
ein tiefer, flingenmüßte,da dochdie Erfahrungdas Gegentheillehrt. Aber der in der Naturlehre\o-nüß- licheSab, daßdie Geivalt eines bewegtenKörpers
dem Quadrate einerGe chwindigkeitproportional ey, i vollkomment ge chi>t,die Schwierigkeite zuheben:
Denn die Stärke eines Schalles i tdie Gewalt der in eine zitterndeBewegungge eßtentufe. Da es
nun beyder Gewalt auf Maßeund Ge chwindigkeit ankômmt: okann wenige,aber {nell bewegte,Luft
einen eben o tarkenSchall, als viel und lang ambe- wegte, hervorbringen,wenn ichdie Maßeder er ten
zurMaße-derandern, wie dasQuadrat der Ge chwin- digéeitder leßternzum Quadrate derGe chwindigkeit
der er ternverhält. Weil aber die Tône denen Ge- chwindigkeiten,und die Stärke des Schalles dem Quadrate der Ge chwindigkeitproportional ind,mit welcherdieLufttheilchenzittern: oi klar, warumt
ordentli-
übereinigezurMu ikgehör.Sachen.369-
ordentlicherWei diee hohenTône cinerPfeife tärker klingen,als die tiefen,und warum diekleine Quer-
pfeifedie maje täti Trommetche über chreyt,Wird
man al o fernerbehaupten,daßdie mathemati chen Sâgte dec NaturlehreHirnge pingrillenfängeri-ten
cherKöpfe ind,welchebey Auflö ungen* gemeiner
Begebenheitender Natur nicht gedrauchtwerden
fönnten. Die esmag von dem Schalle der Pfeifen _genug eyn* Wovon ich nuè nochdie esanmerke,
daß ichdie Tône der Orgelpfeifenjederzeitwie ihr"
_ körperlicherJnhaltverhalte,woraus ich,durchHülfe
der Geometrie, Men urenausfündigmachen la en.
Der höch Ton,te welchervon einer Pfeifegemacht
werden kann,i t}vermögeder Erfahrung,derjenige, welcherent teht,wenn eine Pfei einene Zollhoch,und
eine Linieweiti t:
Étiigs «A
Die übrigenklingendenKörperwerden durchAne toßeneines andern Körpers,der von der ¿uftunter-
chiedenift,in eine zitterndeBewegungge eßt.Dae hin gehörendie Jn trumente,welchemit Saiten bez
zogen ind.Jch könntemeinen Le ernvon die enver- chiedeneserzählen,wenn ie fichmit mir in die Ma- thematikund Algebrawagen wollten Jch würde ihnen agen,daßman eine richtigeTemperatur herz ausbringen könnte,wenn man anfinge,zwi cheneinem Tone und einerOctave eine mittlere geometri che Proportionalzahl zu uchen,und weiter fortführe,mit
dem gefundenenund gegebenenTone ebendergleichen
zu thun. Jch würde ihnenetwas voneiner Parabel erzählen,welcheheraus käme,wenn Saiten von glei}
cherDickeund Spannung immer um einen halben
Aa 5 Ton
370 Anmerk.aus derNaturlehre
Ton voneinander unter chiedenwären.Aber dieLies
be desNäch teni tbeymir viel zugroß,als daß ich die eschun ollte,Denn ichweißwohl,daßdieMathema-
“tif wie der we tphaäliBonpourniel iche t,welchertarte (eutemacht; abec nur er alsdenn,t wenn man vorher
“ tarkgenugi t,um ihnvertragen zu können.
Wenn ichdie Mu ikerklären ollte; owürde ich fagen: daß ieeine Wi en chaftey,dieTone zu ver“
Énüpfen.Wer nun nurein bisgenein Metaphy ikus i t,.derweiß,daßA mit B verfnüpft ey,wenn A den
Grund in ichenthält,warum B i t.B i entweder
mit À zugleich,oder es folgtdarauf; das er terenennt
man eine Berknüpfungdem Raume, und das andere
der Zeit nah. Solcherge talti tdie Verknüpfung
der Tône der Zeitnachdie Melodie,und die Verknü- pfunñgder Tone dem Raume nachdieHarmoniein weit- läuftigermVer tande,oderder Generalbaß.Denn da es uichtgleichviel i t,wenn ih eine Melodie machen will,was fürein Ton aufden vorhergehendenfolget,
und wenn ichden Generalbaß piele,was ich fürTô-
ue zu dem Ba hörene la e:oi tklar, daßbeyder Melodieder vorhergehendeTon den Grund in ich hâlé,warum vielmehrdie erals ein anderer darauf folgt, und daß bey dem Generalba dereBaß den Grundin ichenthalte,warum vielmehrdie alse an-
dere Tône mit ihmgehörtwerden. Hier hätteich uun wieder die\chôn Gelegenheit,te michin die Me- taphy zuikvertiefen,und meinen Le ernzu erzählen, daß nichtsge chi>terey,den Begriffvon der Welt überhauptzu erläutern,und zu zeigen, daßdie Welt
eine
+
úberéinigezurMu gehör.ik Sachen. 371
f
eineReiheveränderlicherDinge ey,die mit einander zugleich ind,und auf einander fölgen,alle ammtaber
unter einander verknüpft ind,als ein mu ikali ches
Struck. Aber würdees wohl be géthaner eyn,um
der Algebrazu entgehen,in die Metaphy zuikverfal-
len? So chweri es, die Mittel trazuhaltén,e und wie viel habeichnichtgewagt, da ichmich in die Ge-
fell chaftolchergelehrtenMänner begebenhabe,deren
_ rühmlicheAb ichtes i t,den mürri chenVer tandzu
ermuntern, und dem ra endenWibkedie Fe anzu-eln legen?
PEO
; “ASE
© LaßthundertMen chenzu ammenkommen, greift auf der OrgeleineSecunde, und fragt ie,wie es Élingt:
owerden gewißneun und neunzig agen,es klinge übel,und der hundert welcherte, behauptet,daßes we-
der wohlnoch übelklinge, hat nichtUr ache,der Na-
tur für einmu ikali Gehörches onderlichverbunden
zu eyn.Eben owird es ichmit den Con onantien verhalten. Unter uchenwir den Grund davon, \o finden wir keinen andern, als daßbeyden wohlklin-
“gendenTônen die zitternden Bewegungender Luft oft, und beyden übelklingendenfelten zu ammenkom-
men, das heißt,die ganze Sache komint aufeine Ver- hältnißder Bewegungan. Aber warum vergnügenwir
uns an die enVerhältni unden,nicht an andern ?
“InWahrheit,ih weißes nicht. Soll man aber was - muthma en:oi es die es,daßdie Seele beyeiner allzugroßenVerhältniß,die ienicht allzuwohlüber-
ehenkann, in eine Verwirrung gerathe, welcheder
Grund ihresMißyuergnügensi . F aber die es;
warum bedient ichder Mu ikver tändigeder Di o-
nantien ?
—_
372 Anmerk,ausder Naturlehre
“ nantien? Jh age,erthutes darum, damit nacheinein olchenUebelkflangeder Wohlklangde tolebhafterem- pfundenwerden könne. Denn laßtes uns nurge-
tehen,daßwir ein Vergnügennichteherrechtzu
{àbßenwi alsen,wenn wir de elbenberaubt gewe-
en ind.Daher pflegenauchaufeinander folgende Con onanctiennicht onderlichzu gefallen,und eben
darum muß ichein Uebelflangin einen Wohlklang
re olviren. | HUE
| |
Die eBetrachtungenhabenA mih ehemalsaufden Einfallgebracht,daß ichwohldie übrigenSinne in Beurtheilungder Annehmlichkeitnah eben den Ge- ebenrichteten, welchedas GehördabeyinAchtnimmt,
und ich habegefunden,daßih michzum wenig ten.
in An ehungdes Ge ichtesnichtbetrogenhabe,indem
die Regelnder Symmetrie ebendie Verhältni wie e
die Con onantieninder Mu ikerfordern,und ein großer Theilder Schönheitdes men chlichenKörpersaufeben die emGrunde beruhece.Die esmachtemir die Ho f-
nung ein Mittel zu erfinden,dieAugendurchdieFar- ben auf eben die Art, wie die Ohren,ergôbenzufôn-
nen. Beym er tenAnblicke ollteman. meynen, daß die es ehrleichte ey,weil ichdie Breiten der ieben
Regenbogenfarben,welhe das Prisma hervorbringt,
eben owie die icbenTone in der Mu ikverhalten.
Aber folgtes wohl,daß ichdieKräfteoderGe chwin- digkeitender Strahlengerade oder umgekehrt,wie ih-
re Breiten verhalten mü en?Wenn aber die esnicht i t: okann man zum wenig tenoviel behaupten, daßein,auf dem-Farbenclavecymbelcomponirtes Au-
gen tückanders, als einaufeinem mu ikali Juchentru-
meute.
úbereinigezurMu gehör.ik Sachen. ‘373
mente ge eßtes,componirt werden mü “Nun abere.
wird man michfragen,wie man’ die Regeln der Far- bencompo itionlernèn olle,das i t,wie man finden _fônne,ob einigeFarben in ihrer“Vermi chungoder
Folgeeine angenehmeoder unangenehmeEmpfindulig
verur achenwerde; und da i meinesk Erachtensebetz
das Mittel zu erwählen,de manen ichin der Mu- ibedient hat/um zu finden,welcheTône gut zu{am-
- men klingen,und welcheaufeinander folgenkönnen,
Wie hat manaber die gelernt? Nichtes anders,âls
aus der Erfahrung. Jch habezu dem Ende “ein Farbenclavechmbeler onnen,welchesin den Sc\rife
ten der berlini chenAkademie be chrieben,und ‘von gánzanderer Arti , als dasjènige,welchesder Pater Ca telverfercigenla en.Die eswäre al eineo neue Art des Vergnügens,und die Ergößlichkeitenhaben
ichbeydenen Men chen‘vonallen Zeitenher obes
liebt zu machenge ucht,daß'ichmir die Hoffnungma- chen darf, durcheine fürzeBe chreibungdie Mag=er
chinedie GewogenheitderèrLe erzuerwerben,die ich
durch meine mäthematiUndchemetaphy iEinfälleche verdrießlichgemachthabenwürde.Manla e ichal-
oein ordentlichesflingendesClavecymbelmachen,vait welchemdas Farbenclavecymbelverbunden werben Fann,und die esaus einer doppeltenUr ache.1)Da-
mic das Ohr neb demt Augezugleichergößtwerden fóönne,und 2) damit man denUnter chiedzwi chen
der Verhältnißder Tône und der Farbende todeutlis chererbli>en möge,und al deo toehereine Comps
icionerfinden fönne,welchedenen Augengerade das vor telle,was ein gewi muesikali Stückchesbeydem
Gehöôreverrichtet, Hinterdie Clavecymbeles wird
noch