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Stahl und Eisen, Jg. 29, No. 48

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technischen Teiles

|Pf FT1 /l TT T TTUTH T O T^H T

wirtscLmiciM Teiles Dr.-Jng. E. Schrodter, H B B n n B I I | U I I i ■& R B Generalsekretar

Geschaftsfllhrer des \ g L g I | I I 1 1 1 9 I J B i g ■ 1 I f i l i Dr. W. Beumer, Yereins deutscher Eisen- 1 J rfUg 4 B B J | I M GesdiaftsfGhrer der

huttenleute. B^B J 9 Nordwestlichen Gruppe

des Yereins deutscher Eisen- und Stahl

Dusseldorf. ■ L * I I \» J I I I 1 I I I industrieller.

Yerlag Stahleisen m. b.H.,

Z E I T S C H R I F T

Eisen- und Stahl-

F U R D A S D E U T S C H E E I S E N H U T T E N W E S E N .

N r . 4 8 . 1 . D e z e m b e r 1 9 0 9 . 2 9 . J a h r g a n g .

Brikettierung von Metallspanen und dereń W ert fur die Eisen- und Bronze-Giefiereien.*

Von Ziyilingenieur O s c a r L e y d e aus W ilm ersdorf bei Berlin.

^ k e it einer langen Reihe von Jahren ist man in den GieBereien bemiiht, eine moglichst nutzbringende Yerwendung von Eisenspiinen zu flnden. Den mit den grofieren Produktionen arbeitenden HandelsgieBereien, bei denen die Er­

zeugnisse fast unbearbeitet oder ganz unbear­

beitet aus dem W erke gehen, liegt die An- gelegenheit ferner; doch haben die Maschinen- fabriken mit eigenen Giefiereien sowie diejenigen, welche ihren Bedarf ap GuBstiicken von aus- wiirts beziehen, und bei denen je nach der Art ihrer Arbeit 5 bis 1 0 % Gufispiine fallen — in ilhnlichen Verh!iltnissen auch Schmiedeisen- und Stahlspiine — , ein wohlbegreifliches, reges Interesse daran, dieses unbeąueme Nebenprodukt.

bestens zu verw erten. Denkt man sich eine mittlere Mascliinenfabrik mit einem Jahresbedarf von etwa 2 5 0 0 t GuBstiicken, so konnte eine solche jahrlich einbegriffen Schmiedeisen und Stahl unter Umstilnden 250 t Spiine abstofien mussen. D iese Spiine lassen sich in Eisenindu- strie-Bezirken zu verhitltnismitfiig guten Preisen unterbringen — nicht so in Bezirken, denen die Flammofenbetriebe fern liegen. W ohl braucht an einzelnen Pliitzen die chemische Industrie ziemlich bedeutende Mengen von Eisenspiinen, doch steht dieser Bedarf nicht im Yerhitltnis zu der Gesanitproduktion.

Schon der Platzm angel driingt viele Fabriken dahin, sich die lilstigen Spiine moglichst schnell aus dem Ilofe und aus dem Sinne zu schaffen;

ganz naturlich w ar da das Bestreben der Ma- schinenfabriken mit eigenen GieBereien, die Spiine durch Umschmelzung im eigenen Betriebe kurzer- hand zu beseitigen und gleich einem Phonix aus der Asche wieder erstehen zu lassen.

W ie viele GieBereichefs mogen nicht zur eigenen Information die Spiine ihrem Kupolofen direkt aufgegeben haben, wie viele mogen nicht

* Vortrag-, gehalten auf der 11. Yersam m lung deutscher GieGereifaohleute am 17. Septem ber 1909 zn Dresden.

X L Y III.!9

auf dic verschiedensten W eisen versucht liaben, das liistige Materiał mit fliissigem Eisen zu ver- binden! Ueberall stand man vor gleichen Mifi- erfolgen !

Einen eigenartigen Verlauf, das ersehnte Ziel zu erreichen, nalunen die beziiglichen Arbeiten in Amerika, von denen die Fachliteratur ein interessantes Bild entwirft. 1872 wurde G e o.

W h i t n e y das Verfahren patentiert, die Spiine dem Kupolofen in holzernen Kasten zuzufiihren.

A. E. O u t e r b r i d g e , dem wir diese Angaben verdanken, hat nach diesem Verfahren bei der Firma A. W hitney & Sons viele Jahre lan g ge- arbeitet und hat es, nachdem obige Firma ein- gegangen war, bei W illiam Sellers & Co. 1837 eingefiihrt. Bei W hitney wurden in der Riider- fabrikation auf diese W eise etw a 5 ° /0 Spiine yerarb eitet; ein bemerkenswerter Abbrand wurde dabei nicht beobachtet, wohl aber bewirkte der Spiinezusatz tiefere Abschreckung. Bei Sellers wurden dann etwa 8 0 0 0 kg Spiine in Holzkasten iiber etwa 1000 kg Roheisen zu Masseln ver- schmolzen, die einen Siliziumabbrand von etwa 2,5 °/0 zu 0,5 bis 1 ?/0 zeigten bei vollig weifiem Bruche; der V erlust bei solcher Schmelzung stellte sich auf 10 °/0. Wiihrend es bei (lirekter Benutzung der Spiine nicht zu empfehlen war.

Stucke von Qualitilt zu gieBen, da die Beschickung leicht durch einen eyentuell im Ofen vorzeitig zerbrochenen Kasten vo llig umgeworfen werden konnte, war das Materiał ais Zusatzeisen gut verwertbar. Das System hing aber von der Konjunktur im H olz- und Eiśenhandel ab. 1892 wurde das Holz so teuer und das Eisen so billig, daB man zur Verwendung- guBeiserner Topfe iibergehen m uBte; diese sollten nur aus R est- eisen gegossen werden — nicht immer entsprach aber das Quantuin des R esteisens der Menge der aufzubrauchenden Spiine. Obgleich nun das mit eisernen Topfen gegossene Materiał besser war ais das mit H olzkasten h ergestellte, obgleich es nicht der Roheisen-Unterlage bedurfte, obgleich

1 1 0

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1882 Stahl und Eisen. B rikełtieru n g to n Metallspanen. 29. Ja h rg . Nr. 48.

es direkt verwendbar war, 20 kg/qmm Zug- festigk eit ergab, im Korn fein, diclit und heli war, dabei niclit hart, so verbot sich die dauernde Verwendung doch, da cs sich hitutig zu teuer stellte. Im Laufe der Jahre hat sich nichts dabei geilndert. D er ais GieBereisehriftsteller hiiufig und mit Erfolg hervorgetretene Dr. E d ­ w a r d K i r k berichtet, dafi ihm mimlestcns 20 GieBereien bekannt geworden sind, welche

wendung der Spiinc ais Zusatzm aterial an Stelle teurcr Spezialiuarken, wo es sich darnin lian- dolte, Giisse von groBer F estigk eit und feinen) Korn bei guter Bearbeitungsfilhigkeit zu erhalten.

A ngeregt durch die Vorg!lnge beim Brikettieren von E rzen kam man auf den gliicklichen Ge- danken, dafi die schlechten Erfolge der Aufgabe loser Spilne in H olzkasten oder in Eisentijpfen darin zu suchen seien, dafi die Spilne die Schmelz-

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A bbildung 1.

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Abbildung 2.

das W hitneysehe System versucht, aber wieder autgegeben haben, da die E rfolge zu unsicher und nicht lolmęnd waren.

Den letzten Jahren war es vorbehalten, zu Resultaten zu fiihren, die zeigten, wie das sprode, schw ierig zu behandelnde Materiał nicht nur im W erte des Brucheiseus zu verwenden ist (was man friiher ais einziges Ziel erstrebte), sondern w ie es in seiner Eigenart berufen ist, die Eisen- mischungen fur QualitatsguB auf das beste zu beeinflussen. Yielfache Yersuche fuhrten auf sehr bedeutenden W erken zu dauernder Yer-

zone des Ofens in ganz lockerem Zustand er­

reichen; man setzte mit R echt voraus, dafi die Spilne unter starker Pressung brikettiert in der Sclim elzzone nicht so wie in lockerem Zu- stande dem Verbrennen ausgesetzt seien , dafi sie aber leichter aufzuschliefien seien ais dichte Roheisen- oder Brucheisenstiicke. Diese Y oraussetzungen wurden durch die Praxis glanzend bestiltigt. Von tuehreren Seiten wurde das Studium der A ngelegenheit mit groflem Eifer und gleich giinstigen Erfolgen aufgenommen.

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1. D ezember 1909. B rikettierung ron M etallspanen. Stahl und Eisen. 1SS3 W ir verdanken der Firma A . B o r s i g in

T egel bei Berlin die freundlichst zur Bekannt- gebung iiberlassenen R esultato von Versuchen und aus dem B etriebe, welche dort durcli Hrn.

Oberingenieur J. L e b e r und durch Hrn. Inge­

nieur E s cli e r in langer miihevoller Arbeit er­

zielt wurden. Auch einer anderen namhaften Ma­

schinenfabrik, die unge- nannt sein w ill, schulden wir Dank fiir die freund- liclist iiberlassenen R e­

sultate. Ferner hat die L okoraotiv-Fabrik von H e n s c h e l & S o l i n in Cassel beste Ergebnisse aufzuweisen. Aus Man- gel an Zeit konnte von dort bedauerlicherweise nicht die Erlaubnis ein- geholt w erden, dereń R esultate m itteilen zu durfen.

D iesclm elle Aufnahme, welche die Spiinebriketts bei so hervorragenden Fabriken gefunden haben, wiire nicht zu verstehen, wenn die Spiine durch Brikettierung nur zum W erte des Brucheisens zu bringen gew esen wa­

ren ; die Erfahrungen haben aber g ez eig t, daB den B riketts ein w eit hoherer W ert beigemes- sen werden kann, da sie berufen sind, bei Quali- tatsguB die S telle zum Teil recht teurer Spezial- eisen einzunehmen.

Der Aufschwung der inodernen Technik stellte auch an die Gute des GuB­

eisens immer hohere An- sp riiche; die Mascbinen- kriifte wuchsen, die Ma- schinen-Gewichte sollten leichter, die W andstar­

ken der GuBstiicke soll­

ten diinner w erd en ; wah­

rend die HandelsgieBe- reien bei diinnwandigem

GuB m eist auf hochsiliziertes Roheisen ange- wiesen sind und die Hochofen vielfach mit Riick- sicht hierauf ihr Bestreben auf die H erstellung hochsilizierter Eisen richten, haben die Quali- tatsgieBereien oft Miihe, die richtigen hiesigen

Marken zu erhalten. und sind yielfach au f den B ezu g recht teurer Spezialeisen angewiesen.

Nunuiehr ist in den Spanebriketts ein yorziig- licher E rsatz fiir diese Spezialeisen gefunden

sowie fiir die Zuschlage von Schmiedeisen und Stahl, dereń Anwendung nicht immer gefahr- los ist.

Hr. Oberingenieur Leber gibt iiber die bei A. B orsig angestellten Yersuche folgende Einzel- (a.

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Abbilclmior 3.

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1884 Stahl und Eisen. B rikettieru n g von M etallspSnen. 29. Jah rg . Nr. 48.

heiten: B riketts aus grauem GuBeisen ergaben unter YerschluB im T iegel geschm olzen weiBes E isen. B riketts aus grauem GuBeisen durch den Kupolofen geschmolzen (1 5 0 0 kg) ergaben bei wiederholten Yersuchen gleichfalls weiBes Eisen.

W alirend man bei Einschm elzung roher Spane etw a 50 °/„ V erlust feststellen konnte, und wahrend der Abbrand bei' der Einschm elzung von Roh­

eisen sich auf etw a 2,5 bis 3 ° |0 stellte, ergab sich bei der Einschmelzung von reinen GuBbriketts ein Abbrand von 8 bis 10 °/0 ; bei Einschmel­

zung von 80 o/o GuBbriketts m it 20 °/0 Roh­

eisen verminderte sich der Abbrand auf 3,5 °/o, so daB man im allgemeinen bei der Verwendung von GuBbriketts, die doch nur in kleineren Mengen b eigesetzt zu werden pflegen, von einer Er- hohung des Abbrandes gegeniiber den bekannten Normalien gar nicht sprechen kann.

B ei derUm schm elzuug reiner GuBeisenbriketts ergab sich folsrende chemische Y erilnderung:

Einsatz Ausbrlngen Silizium .

S c h w e fe l.

M angan . Phosphor Graphit .

2,51 0,105 0,33 0,50 2,08 Geb. K ohlenstoff 0,92

% 1,27 0,19 0,50 0,44

0,12 (mit T em perkohle) 1,96 (Karbidkohlo) 0,96 (H artungskohle) Um zu erm itteln, w ie w eit sich die Einwir­

kung der Brikettver\vendung in Gegenwart ge- brauchlichster Roheisenmarken bemerkbar macht, wurden Reihenversuche angestellt, dereń Ergeb­

nisse aus den Schaubildern 1 und 2 ersichtlich sind. Es wurden je 1 5 0 0 kg „Kraft 1 “ mit GuB- spanebriketts verschmolzen in Abstufungen von 5 zu 5 °/o, ferner hochsiliziert „Liibecka desglei- clien in Abstufungen von 10 zu 10°/o, w eiter- hin „Hamatit Krupp“ mit Abstufungen von 5°/ o B riketts aus GuBspilnen und von 5 °/o B riketts aus Stąhlspilnen.

D ie Schaubilder zeigen, daB der Schw efel­

geh alt mit zunehmender Brikettyerw endung steig t, ebenso der P h osph orgehalt, der M angangehalt bleibt unverandert, der Siliziunigehalt fallt be- deutend, der Kohlenstoffgehalt fallt ziemlich stark.

Die Durchbiegung nimmt mit zunehmender Y er­

wendung von B riketts ab, die Bruchfestigkeit steig t entsprechend, die Z ugfestigkeit und die Sch lagfestigkeit steigen auf Schaubild 1 zu den M ittellagen, w ogegen sie auf Schaubild 2 un- sicher schwanken. D iese physikalischen und chemischen Untersuchungen sind nur einmal aus- gefuhrt worden; bei dem stets etw as unsicheren GuBmaterial kann man kaum ganz genaue E r­

gebnisse erwarten, doch war aus den Versuchen die Tendeuz der Einwirkung der B riketts er- kennbar.

A uf Grund solcher Versuche haben die W erke A. B orsig und andere groBe GieBereien die Be- nutzung der B riketts in groBem MaBstabe auf-

genom m en; ganz besonders haben sich diese be- wahrt beim Gusse von Lokoinotivzylindern, von denen jedes dieser W erke schon mehrere Hun­

dert mit B rikettzusatz gegossen hat. Bohrung und Schieberflaclie zeigen ganz yorziigliches Korn, und die friiher sehr scliwer erfiillbaren Anforderungeu an die F estigk eit des Zyliiuler- eisens konnen je tz t spielend leicht und mit Sicherheit erfiillt werden. So forderte z. B.

die franzosische Eisenbalingesellschaft Paris- Orleans eine Z ugfestigkeit von 18 kg/qmm in einem Stabe, der 60 mm rund zu gieBen und auf 20 mm abzudrehen war; trotz der ungiin- stigen Abmessungen wurden hierbei mit H ilfe von Briketts Zugfestigkeiten bis zu 25 kg/qmm erreiclit.

A uf Schaubild 3 ist eine Reihe von Gattie- rungen mit ihren Festigkeitsziffern und zum T eil mit ihren chemischen Zusammensetzungen dargestellt, w ie sie in den GieBereien yon A. B orsig und einer anderen Mascliinenfabrik erfolgreich zur Anwendung kamen, und bei denen zum Teil yergleichsw eise die Einwirkung der B riketts ersichtlich ist. Aus diesem Schau­

bild geh t auch hervor, m it w ie vielerlei und zum groBen T eil auslandischen Spezial-Eisen- marken bislang hier gearbeitet worden ist.

Nach seiner giinstigen W irkung konnte man den B rik ettzusatz den besten Roiieisen-Zusatzmarken ahnlich b ew erten ; A. B orsig rechnet sich im eigenen Betriebe die B rik etts zu rzeit mit 50 cJ6 f. d. t ; dagegen stehen zurzeit die gebriiucli- lichen Zusatzmarken frei Ver\vendungsstelle

etw a wie fo lg t: ^ ^

Coldair . . . . 95 B earclilf . . . 140 L. O. C... 92 Frodair . . . . 115 B l a c k ... 150 Concordia Spez. . 120 C r o w n ...150 Siegerliinder . . 95 Dud ...150

Hiernach stellte sich friiher der Satz fiir

Zylindereisen: ^

30 °/o Coldair . . . f. d. t 95 30 „ L. O. C... „ „ 90 40 „ Zylinderbruch . . . „ „ „ 70 83,50

Bei Brikettverw endung stellt sich je tz t das Z ylindereisen:

10 °/o Stahlbriketts . . . f. d. t 50

20 „ GuBbriketts . . . . „ „ „ 50 30 „ Kraft 1 . . . „ „ „ 70 20 „ Zylinderbruch aus

dieser M ischung „ „ „ 60 61,00 -Ji D as macht bei jahrlich 1500 t Zylinder-

satz f r i i h e r ... .... 125 000 -X j e t z t ... 91 000 „ U nterschied rund 25 °/o Jaliresgew inn 34 000

W as die GuBbriketts fiir den Betrieb beson­

ders w ertyoll macht, das ist ihre durch Mi- schung der Spitne zu erzielende GleichmiiBig- keit; sie sind in dieser B eziehung nicht nur dem Bruclieisen iiberlegen, sondern selbst dem Roheisen derselben B ezugsąuelle und Sendung.

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Brilcettierung von Metallspanen. Stahl und Eison. 188 5 1. Dezember 1909.

Angenehm ist ferner ihre bcąueme Hantierung beiin W iegen (ev. brauchen sie auch nur ge- zfthlt zu werden), beim Setzen und Stapeln.

Sie brauchen beim Stapeln w en ig P la tz, auch sind sie wetterbestilndig und konnen selbst im Freien unbeschadet uberwintern.

Bei groBeren W erken lolint sich eine eigene B rik ettieru n gsanlage, kleinere W erke konnen ihren B edarf aus eigenen Abfitllen in Briket- tierungszentralen pressen lassen, die Briket- tierungszentralen kaufen mit E rfolg aus Ma- schinenfabriken Spilne auf zur Brikettierung nnd konnen B rik etts fiir Interessenten auf Lager halten. Der Kleinhandel wird auf diese W eise einen nutzbringeuden R egulator finden; schwer- lich werden kiinftig, wie das friiher wohl ge- schehen ist, die Spilne einfach zur Aufbesserung der W eg e verw endet werden. W as von den GuBeisenspiinen gilt, trifft meist aucli fiir die Schmiedeisen- und Stahlspiine zu. Die schwcr- steu, auf stiirksten W erkzeugm aschinen mit den modernen Rapidstiihlen erzeugten Spilne, welclie den Pressen zu grofien W iderstand entgegen- setzen, miissen mechaniscli vor dem Pressen zerkleinert. werden.

W ie in den EisengieBereien, konnen die Spiinebriketts auch erfolgreich in Tempergiefie- reien, Bessem ereien, im Martinbetrieb usw. An­

wendung finden — besonders wegen der be- ąuemen Handhabung, wegen Beschrankung des V erlustes und wegen der leichten Aufschliefibar- keit. Das Borsigwerk in Oberschlesien hat naeh dieser Richtung zufriedenstellende Yersuche aus- gefiihrt, desgleichen die Friedenshutte, Konigs- hiitte, Stahlw erk Falvahiitte. Fiir inanche Zwecke hiittenmilnnischer Natur sind auch die B riketts mit Kohlenstoft’, Ferromangan, Manganerz, Kalk­

stein usw. versetzt w orden; Versuche sind im Grange, auch Ferrosilizium , Titan usw. mit H ilfe der Briketts zur Yeredelung der Rohmaterialien

zu verwenden.

Unter den ausgelegten Musterstiicken ist auch auf die Versuche hinzuweisen, welche einige SchmiedeguBstiicke zeigen, die aus Schmiedeisen- briketts liergestellt wurden; dieses Eisen laBt sieli auch sehr gut schmieden und sehweiBen.

Aber auch in den B r o n z e g i e B e r . e i e n er- offnet die Brikettierung eine neue Epoche. Bei der losenEinschm elzung von Aluminiumspanen hat man leicht 50 % V erlust, bei der Umschmelzung von Messingspanen steigt der Y erlust wohl bis 20 0/0, bei Rotgufi bis 8 ° / o . Besonders schw ierig gestaltet sich die direkte Einschm elzung von harten, federnden, langgelockten Kupfer- oder Phosphorbronzespańen. Mit H ilfe der Briket­

tierung sind alle diese Spiine mit dem gering- sten V erlust einzuschmelzen, vor allem verlieren sie nicht an Gute und iiefern so tadellosen GuB wie Neumaterial, oder sogar besseren in An- betraeht der bei Neulegierungen gefiirchteten

Seigerungen. Natiirlich wird die Brikettierung auch mit Nutzen bei Umschmelzung jeder Art von W eiBmetallegierungen, B lei usw. angewandt.

SchlieBlich verdient noch die Brikettierung eines den Fabrikbetrieb belastigenden Materiales Erwahnung —- des S i i g e m e h l e s . Die Sagespilne lassen sich bei entsprechender Behandlung mit geringen Kosten zu einem brauchbaren Feuer- anziinder bezw. Brenumaterial umsetzen, womit namentlich Betrieben gedient sein diirfte, die eine eigene Presse haben.

So ist durch die Erfindung der Brikettierung von GieBereiabfilllen ein wesentlicher Fortschritt zu begriiBen, der den w eitesten Kreisen des GieBereigewerbes zum Segen zu werden ver- spricht, w ie er schon an yerschiedenen Stellen iieste E rfolge zeitigte. Ich schlieBe, indem ich an dieser S telle den Leitern der Finnen besten Dank sage, w elche mir gesta tteten , ihre Stu- dien und Betriebsresultate der Versammlung Deutsclier GieBereifachleute offentlich bekannt- zugeben. Dcm Erfinder der durch yerschiedene P atente geschiitzten Brikettierungsverfahren wiinsche ich w eiter guten E rfolg und Gliickauf!

* *

*

In der anscliliefienden Bespreclning des Y ortrages toilte Direktor Frhr. v o n G i e n a n t h (Berlin) ais Ku- riosuni mit, daB ihm bei Sehm eizversucheii, dic er unter Yerwendung von GuBspiincbriketts angestellt habe, dio auBerordentlicho F estig k eit der Probestiibe trotz hoher Silizieriiitgsstufe aufgefallen soi. Ein N acliteil sei dio bedeutende Abnnhme des K ohlenstolfes bei dem mit B riketts vcrsctztcn E isen, wodurch eine vorinohrte Schwindung und stiirkeres Śau gen yeranlaBt werde. Die von ihm bei jen em Y ersuche g eg o ssen en M aschinenguBstucke seien deshalb beiliahe sam tlich un- brauchbar gew esen . D ie G attierung nacb A nalyse sei noch nicht zu Y erlu ssig, denn der die Y ersu ch e leitende Herr habe z. B. angegeben, mail musse 2,8 °/»

Silizium setzen, 11111 1,8 °/o ‘m fertigen GuB zu er- halten. Trotzdem habe der fertige GuB 2,3 °/o auf- gew iosen. D er Herr habe zur Y o rn a liiiie der Y e r ­ suche sehr hoch siliziertes Roheisen yerlangt, da naeh semen Angaben der Abbrand an Silizium 1 bis 1,5 0/o betragen soli.

Oberingenieur J a k . L o b e r (Tegel) erwiderte, daft seines W issens bei den Yersuchen von Frhrn. v. Gie- nanth etw a 40°/o GuBbriketts mit gew issein Roheisen zu einem ausgespioch en en Zylindereisen gattiert wor- den seien, mit dcm infolge seiner hoheren Schw in - dungsenergie ohne gew isse Yorkehrungen gew ohnlicher MascliinenguB kaum erfolgreich zu gioBęń sei. D ie charakteristischen E igen schaften des Zylindereisens stehen eben mit der N eigung zum Lunkern in einem ursachlichen Zusam inenbang. Mit seinem fruheren Zylindereisen ohne Briketts sei es ihm bei gewobn- liehen .MaschinenguBteilen nicht besser ergangen.

Prof. O s a n n (Claustlial) bem erkte, es sei ein w eitverlireitetes H ilfsm ittel, Sehm iedeisenabfalle zu- zusetzen, 11111 den K ohlenstoff- und Silizium gehalt im OuBśtucke zu drucken. Wenn man ein solch es Yer- fahren billige, so werde man zw eifellos die Ein- fuhrung solcher Jiriketts willkom m en heiBen; denn ihr lockeres, von den Feuergasen leicht durchdring- bares G efiige werde den Uebelstand beseitigen, dali schw ere Sehm iedeisenabfalle eine lange Zeitdauer im Ofen beanspruchen und zeitw eilig erst dann ge- schniolzen seien, wenn dio GuBstucke, w elch e von

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1886 Stahl und Eison. B rikettieru n g von M etallspunen. 29. J a h rg . Nr. 48.

ilinen Nutzon ziohon sollten , liingst abgegossen sind.

E s sei aucli glaubhaft, dali solcho Briketts aus Schm iedeisonspanen aus dem oben erwalinten Grundę einen geringeren Schm elzkoksaufw and erfordern ais Sehm iedoisoiisehrott. Er kom m e aber zuriick auf dic F ra g e: Ist es gerochtfcrtigt, auf geringen K ohlenstoff­

geh alt iiberall da zu sehen, wo es gescliieh t? Sollte nicht, obwohl die Bruchfostigkeitsziffer w achst, die Ziihigkoit EinbuBe erleiden, also die F iiliigkeit, eine groBe FormYcranderung zu crtragen, ehe der Bruch er­

folgt Y Seiner A nsiclit nach miisse man sich, wenigateiiB in Fiillen sehr hoher Anforderungeu, auf die Yor- ringerung des S ilizium gehaltes boschriinken und den K oiilenstoffgelialt so lassen, w ie er ist oder ihn w o- m oglieh noch e r h o h e n .

A llerdings miisse er zugeben, daB die silizium - arm eu uml dabei nicht zu m angan- und scbw efel- reiclicn Puddelroheisen, die man fruher zusetzte, kaum mehr auf dem Markte seien . H olzkohlenroh- eisen sei auBcrordenttioh teiier, dagegen seien Schm ied- oisonsiitze sohr billig und leicht zu bescliaffen. Sie werdon ja auch in sehr gut g eleiteten E isen- gioBoreien angew endet m it dem unbestrittenen Er­

folge, dali dic m it ihnen gesetzten GuBstiicke bessere F estigk eitsoigen sch aften haben ais die ohno Zusatz.

D ies bew eise aber noch nicht, dali es niclit noch andere G attiorungen gobo, die y ielleich t noch bosseres erreichen lassen. Darauf m ochte er im Zusam m en- liang mit den neuordings iu den Yordergrund treton- den SchlagYersuclien hinwoisen.

Zivilingeniour L o y d c w ies hierzu darauf hin, w ie die Giefierei oino em pirische W issensclm ft sei, und w ie hier ron Yerschiedenen hochansehnlichen Firm en so Yicle und einwandfreie, Yorzugliche F estigk eits- resultate bei Y o r r i n g e r t o m K ohlenstoffgehalto Y orge- fiihrt seien , daB man danach Y or einer bodingnngs- w eise n e u on A u f f a s s u n g v o m W e r t e d e s K o h l e n s t o f f e s i m G u B e i s e n stehe. Er erachte es ais eine dankbare Professorenaufgabe, dio Tlieorio den Yorliegenden Erfahrungon anzupassen, was gewiB fur dio weitero Entw icklung des G iefiereiwesens v o n Nutzon worden konno.

Zu diesen Fragen erklarte O beringenieur J. L o b e r , die im Yortrag angefiihrton V ersuchsergebnisse stam - m en aus den ilini unterstellton GieBereien y o u A. B o r ­ s i g in T egcl, und or konne Yielleicht auf g ew isse sich ergebonde F ragen Auskunft erteilen. Seiner Er- fahrung nach konne mail ein gcw issos MaB von physi- kalischon E igonsch aften dcm Graueisen durch bloBes Um form en des K olilonstofls geben, vorausgesotzt, dali dio in W ocliselw irkung stehenden iiblichen Fromd- korper ihren MengenYorhaltnisson nach dom Zweck n iebt entgegen stehen . W enn aber eino auBergowohn- licb e Steigerun g der physikalischon E igenschaften Yerlangt werde, dann soi eine E rniedrigung des Kohlen- stoffgehaltes ais w eiteres Moment unerliiBlich. W enn es inoglich sei, m it YerhaltnismiiBig hohem K olilen- stoff- und hohem Silizium gelialt auBcrgewohiiliche F estigk oiten zu orzielen, so sei das zur Yerhandlung stehende Yerfahren iiborholt und os erubrige sich eino D iskussion dariiber, denn dic W irkungsw eise der B riketts beruhe neben dor auf dio Erniedrigung des Silizium - und Zunahmo des Schw efelgeh altes zuruekzufuhrenden Yerw andluńg dos groBeren T eiles des K ohlenstoffes in legierten Zustand gerade in erstor Linio auf der absohiten Yerringornng des K ohlenstoffgehaltes. Y on welcliom EinfluB dio letztere auf dio YerBchiobung dor p liysikalischen E igen­

schaften dos G raueisens sei, lehren die englisch en Sp ezialeisen, die, nur auf don niedrigen K ohlenstoff­

geh alt gestutzt, sich ungew ohnlicho M engen an Phos- plior und auch an Schw efel leiston konnen und den- noch Yorwaltend v o r t e i l h a f t e E igen schaften zeigen.

Im Anschlufi bieran erinnertc Dr. lf. F i i r t h (Berlin) an den diese F ragen behandelnden Y ortrag you Oberingenieur C. H enning (Mannheim) auf der

Y ersam m lung des Yeroins deutscher Eisongiefleroion im Jahro 19U5 zu E isenach,* wolcher den gilnstigon EinfluB des niedrigen K ohlenstoffgehaltes auf die F estigk eit dos GuBeisons behandelt.

2)ip(.«J3ng. E. L o b o r fiihrto aus, es soi die F rage aufgew orfen wordon, wio sich die hohen Festigkoits- zifforn boi dom hohen Silizium gelialt erkliiren; seines Erachtons sei dio Erklarung naheliegond, man diirfo lilii' nicht bloB don Silizium gelialt und Kohlenstoff­

gehalt im Augo haben, das erkliire dio Eraclieinung nicht, Y ielm ehr m iisse man die iibrigen Fremdkorper, insbesondere das Mangan und den Schw efel, dem Si- lizium gegeniiberstollon und die W irkung dieser Kdrper aut' den Kohlenstoff bcachtcn. Der Mangan- gelialt soi Y erhaltnism iiB ig liocli gebliebon, also oin Moment, das zur Y o r m e h r t e n Bildung y o u H artungs- kohle und som it hoboren F estig k eit boitrago. Dann sei aucli der ziem lich hohe S ch w efelgeh alt nicht a u Bor acht zu lassen. Bis zu einem gew issen Prozentsatz w irke der Schw efel dem Silizium direkt entgegen , und zwar in schncllor waclisendom .Malie ais pro­

portional seiner M ongonzunahme. D er Schw efel arbeitc auf W eiBeisen hin, erliohe som it aus gleichon Grunden wio der M angangehalt dio F estigk eit, wenig- stons bis zu oinom gew issen Prozentsatz. Dann cr- kliire dor hobore S ch w efelgeh alt auch zum T eil dio K ohlenstoffabnahm e. Schon bei 0,15 o/o konne dioso N eigung, W eiBeisen zu bilden, eine ziem liche R olle spielen. Dio W irkung im Sinno der F estigk oits- steigerun g sclila g e dann bei w eiterer Steigerung naturlich ins G egenteil um. A lso der Schw efel konne unter TJmstandon auch e in in a l giinstigo W irkungen haben.

Oberingeniour S c h a i k (Kalk boi Kołu) teilte mit, daB er bei 100 °/o Einsatz GuBspanebrikotts etwa 10°/o Abbrand gehabt und weiBes E isen erhalten h a b e;

der S ch w efelgeh alt sei von 0,06 °/0 auf 0 ,1 2 % go- stiegen , wahrend dor K ohlonstoffgehalt y o i i 3,5 °/o auf 3,0 °/o zuruckgegangeji sei.

Oberingenieur J. L e b e r orwiderte, dali dio Ab- brandfoststellungen m it den seinen iib erein stim m en;

es sei abor auffallend und bislior nicht recht orkliirt, dal! schon bei etwa 20% RoheisenzuSatz dor Abbrand anf das norinale Mali heruntorgohe. W as den S chw efelgeh alt angeho, so sei eino gew isse N eigu n g zur Schw efelaufnahm e nicht zu leu gnen; es gebo in- dessen AbwehrmaBregoln. D ie hohen Scliw ofolgohalte in den aufgefuhrten A n alysen seien abnorm und niclit in Botraeht zu ziehen, da zur Zeit dor V ersuelie der Schw efel des Schm elzkoks oino tinzuliissige Holio, bis zu 1 ,5 % , aufgew iesen habe. Mit einom Koks y oi i

nur 0,8 bis 0,9 o/0 Scliw ofel seien gihistigere Erfahrun­

gon gem ncht wordon. Uobrigens fiirchten dio Giollerei- leute don S ch w efelgeh alt nicht bloB w egen seines bei reiehlichcm Auftroten unyortoilhafton Eintlusses auf die FeBtigkoitseigenschaften, sondern mehr noch dio mit ihm Y o r b u n d c n e B eeintrach tigu ng der GieBbarkoit des Eisens, das selbst stark iiberhitzt in dor Form rascli abfallo und die Fiiliigkeit, „abzuseheiden und sich zu sattigen", Y orliere. In den B orsigschen GieBereion werden mit Y o l l e m E rfolg bei bis zu 40%

Brikettzusatz Zylinder und gleich e Korper fur Dam pf­

maschinen, I j o k o m o t i Y c n , hydraulische M aschinen, Kompressoren fur Luft, sch w eflig e Sauro, Ammoniak (E is- und K alte m aschinen), gelegon tlieh auch Teile fiir G asm asch in en ,' H eiBdanipfmasohinen und D am pf- turbinen gegossen . Es sei nur w ie bei allen kohlen- stoffarmon E isen scharfes GieBen erfordorlich.

O beringenieur L o c h n e r (Sterkrado) bem erkte, dali w ahrseheinlicb boi lockeren Briketts der Graphit herausgeblason wordo. W erden gem isch te Briketts, d. h. aus Stahl- und Graueisenspanen zusam m en- gosetzte, Y e r w e n d o t , so durften wohl die Staliłgpąne auf Kosten dor Grauoisenspane sieli m it K ohlenstoff

* „Stahl und Eison“ 1905 S. 1253.

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1. D ezember 1909. B au der K upolofen, Schm elzvorgang und Begichtung. Stalli und Eisen. 188T anroichern. Letztoror A n sich t sehloli sich Ober­

ingenieur .1. li o b e r an, indom er ausfiihrte, dali diese Uoborloguiig, nebon dom Gedankon, damit eine noch innigoro M ischung herbeizufiihron, fiir ihn auch die Y eran lassu ng gew esen sei, beide Spanesorten in gew issen MongonyerkaltniBBon zusam m en zu hri- kettioren. N aeh sem en Boobachtungon yoliziehe sieli folgender Y organg im Ofon: ln den oberen Zonen Terbronne der Graphit dor Briketts, die trotz ihros hohen spezifischen G ew ichtes doch noch so locker seien , dali dio oxydieronde Flam ine ins [nnere Zu- ga n g limie, fast yollkom m en. In der Sclim elzzone linde eino W iedoranreieherim g statt, die aber don vorloren gegangenen Kohlenstoff nicht wieder ganz ersetzen konne, so dali das Endorgebnis oino be- traehtliehe Erniodrigung des G esam tkohlcnstoffgohaltea sei. Zylindereisen mit nur 2,6 o/o K ohlenstoff im Stilck sei keine Śeltenhoifc. Dio A nalyse dor oingo- setzten 100 °/0 GuB-Briketta babo 2,3 u/o Silizium und 3,5 o/o G esam tkohlonstoff boi 3 •/# Graphit gezeigt, wahrend nacli dem U inschm elzeii das Silizium auf 1,3 °/o, dor (iosanitkohlenstoff auf 2,7 o/„ gesunken war, und zwar habo or stets ais auffallendes E rgebnis festgestellt, dafi yon don 2,7% K ohlenstoff nur 0,2°/o aus Graphit und das iibrige anniilicrnd zur einen Italfte aus Karbidkohlo, zur andern aus Iiartungs- kohlo bostnnden habe. D as Silizium sei demnaeh um rund 40 "/o, dor K ohlenstoff um 20 o/n abgobrannt.

D er G egonsatz zwischen der W irkung yon GuB- apiinebriketts und der von Spezialoison, Stahl- und Schm iedcabfallen und yor allem das N eue der Er- sclieinung bostehe darin, dafi im Kupolofen allen bis- lierigen Erfahrungen zuwidor oine so woitgohendo Kohlonstoffentziehung m oglich sei.

Oberingenieur N e u f a n g (Deutz) teilto m it, daB or boziiglich des Zerfalles dor Briketts beim Schm elzen dahingeliondo Vorsuche gem acht habe. Er habe B ri­

ketts drei Stunden lan g der Woifiglut in einem T iegel- ofen ausgesetzt. D ieso B riketts seien angeschm olzen, abor nicht zorfallen. Des w eiteren liabe er roine Briketts in einem kloinen Ku])olofen yon 500 mm 1. W.

heruntergeschm olzen. Nacli dem Ausleeren, w elch es absiehtlich frillizeitig erfolgte, zeigten sich die noch yorhandenen Briketts angeschm olzen, also nicht zor­

fallen. Dio B riketts schm elzen demnaeh wio jed es andere Stiick GuBeisen. Dio Yersuchsstilcke, w elch e aus den fliissigen Briketts gegossen wurden, waren zum groBten Teil an den E cken woiB und durchwog solir hart. Dio N eigung zum Saugen wurde an Win- keln gepriift. D iese zeigten beim Z erschlagen keine Sau gstellen, so dafi es wohl m oglich soi, durch Zusatz von Spiinebriketts die N eigung zum Lunkern lierab- zudriicken. Ferner sollte man naeh seiner A nsicht die GuBspane zuerst sortieren und dann b rik ettieren ; doch diirfto sich das Sortieren schw ierig gestalton, da die m eiston Gufistilcke nuf m olireren W orkzeug- m aschinen bearbeitet werden miissen. Bei Keinen Yer- suehen habe er auch noch festgestellt, dafl die Scliw e- felaufnahm o bei reinen Spiinebriketts etwa 100 o/o be­

trage. D iese SchwefelaufnahiiiG zeige sieli ja aucli iu don bei dom Yortrag ausgostellten graphischen Auf-

zoiehm m gen. Es sei richtig, dafi der K ohlenstoffgełialt bedeutoml horabgodriickt werde, und diesem Unistande sebreibo er die erhohto F estig k eit zu. Der Zusatz yon Briketts zu Lokom otivzyliudorn m ogę gut sein.

Ob es auch ratsam sei, sie fiir Gasm aschinouzylinder żuzusotzon, miisse er ein stw eilen dah ingestollt sein lassen. Jedenfalls sei das A rbeitsyerm ogen, w elches ausgedriickt werde durch D urcbbiegung m ai Brueh- festigkeit, geringer, ais bei Gufistueken ohne Brikett- znsatz, und ferner gebe dio bedeutende Scbw efelanf- jialime zu denken.

(iioB ereichef A d a ni m o r (H ońgelo) bomorkto, daB dio au sgestellten Proben zuweilon einen Bruch yonordgrauor Fa rbę zeigen. Er liabe dieses haufigor bei E isen beobaeli- tet, w eićlies im K upolofen durch irgend w elclie Um - stiindo starker oxydierendon Einflilsseii unterworfen ge- weseh sei. Hund in Hand hierm it goho eino betrachtlicbo Schw efelaufnahm e uud eine Yernundcrung der Dureli- biegun g der Prohestabe. Die Abnahmo des K ohlen- stofles und die gesteigert-e Schw efelaufnahm e beim Schm elzen der Briketts lasse sieli demgomaB dadurcli erklitren, dali dieso beim Schm elzen stiirkor oxydiort werdon, ais andoros Eisen. Redner bat diese Er- scheinung auch an sogenanntem Spaneisen beobachtet, ontatandon durch Schm elzen von Gufidrehspanon im Kupolofen unter besonderen Yorsichtsm afiregeln. Dio

niclit liervorragond und finde ihro Erkliirung in dem yorhergesagten.

Oberingenieur J. L e b e r entgegnete, daB das fahle A ussehen dor Briielie nur boi den auf Kokille gegossenen Proben zutreffe. Wonn dor Schw efel der- art iiberhand genom m en habo, dali das erwahnte charakteristischo Gran eintrote, so soi os auch mit der hoheren B iege- und S ch lagfestigk eit, w ie sio dio Proben besitzen, yorbei. Im ilbrigen waro os, wonn es ihm darum zu tun gew esen wiire, ein loichtos ge- w esen, aus der Norm berausspringondo hoho Ziffern bekanntzugeben. Sio werden g elegen tlieh auch bei anderer G attierungsw eise erreicht, haben aber ais zufiilligo Ergobniase keine Bedeutung, wahrend den Brikotts dio E igen sch aft zukom m e, oinon zu yerlassig hohen Durchsclinitt zu yerm itteln. Wenn man die niedrigen Biogeziffern des R oheisens ais A u sgan gs- material m it don bei Brikettzusatz erreichten HScbst- ziffern yorgleiche, so soi der liervorragende EinfluB dor Briketts doutlich ersichtlich. Die Reihenver8uche hatten ja aucli nur den Zweck, die G esetzm iifiigkeiten der Einw irkungsw eiso der Brikotts festzu stellen, um an Hand der so gewonnenen Erkenntuisso dio Gattio- rungori yornehmen zu konnen.

Im SchlnBworte sprach Ziyilingenieur L e y d o den Herren, w elch e durch dio lebhafte Erorterung dem G egenstande ihr Interesse bew iesen haben, soinen Dąnk aus und erwahnte noch, w ie sieli die B rikettie­

rung auch in den D ienst der Landw irtsehaft gestellt habe durch H erstellung yon gepreBtem Vieh»alz zu sehr praktisch yerwertbaren „L eck stein en“, die das

Yieh auf der W eide sehr g e m annimmt.

Bau der Kupolófen, Schmelzvorgang und Begichtung.

Von Ingenieur A. M e s s e r s c l n n i t t in W iesbaden.

(SchluB yon Seito 1738.) XVI. V orherdbau.

| | i e Yorherde sind Behalter zur Ansamtuiung

^ von fliissigera Eisen, also gewissermafien fest- gelagerte, unbewegliche Pfanneu. Dadurch, dafi sie a llseitig geschiossen sind und in fester Ver- bindung mit dem Ofen stehen, ist die Abkiihlung

ihres fliissigen Eiseninhaltes eine geringere ais bei der offenen Pfanne. Man stellte die Yor­

herde friiher aus gufieisernen Platten zusam­

m en, die man mit feuerfestem Materiale aus- mauert.e. Neuerdings wendet man nur noch Bleclunitntel an. Die Abbildune; 12 z e ig t einen

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1888 Stalli und Eisen. B au der K upolSfen, Schm elzvorgang und B egichtung. 29. Ja h rg . Nr. 48.

solchen Vorherd in Verbindung mit dem zu- gehorigen Ofen.

W ie aus friiher Gesagtem hervorgeht, soli ein Vorherd fiir nicht unter 3 0 0 0 kg Fassungsraum angelegt werden, besonders fiir die Schmelzung von weichem, siliziumreichem Rohmaterial. Auch der Ofengang soli ein heifier sein, da sonst die Gufistiicke derjenigen ersten Abstiche, welche aus dem nur z u einem geringen T eil geftillten Vorherd vorgenommen werden, charakteristische Miillflecken zeigen, sobald sie grofiere W and­

starken besitzen. E rst nachdem etw a 3 0 0 0 kg

Abbildung 12. Yorherd.

Eisen durch den Yorherd gegangen sind, hort dieser Uebelstand auf. Bei Starken unter 40 mm z e ig t sich die Erscheinung an bearbeiteten Gufi- stiicken w en ig oder gar nicht. Trotzdem kann man daraus ableiten, dafi die ersten kleinen Eisen- massen sich im Yorherd nicht innig m isch en ; es bedarf hierzu einer groBeren Eisenmenge ais Warmespender.

Der Yorherd, der stets vor dem Kupolofen gelagert ist, bedingt eine erhohte L age des Ofens, die man jedoch m oglichst niedrig bemessen wunscht. D ieses Verlangen kann zweckmiiBig durcli eine eckige G estaltung des Vorherdes erreicht werden. Die Abkiihlungsflachen werden alsdann fiir gleichen Inhalt etw as grofier, ais bei der runden G estalt, dagegen laBt sich die Armatur bei der eckigen G estaltung leichter anbringen, und auch die Auswolbung ist eine beąuemere und bessere.

Ais kleinster Vorherd fiir 3 0 0 0 kg Fassung bis zum EinfluBlocli ergeben sich nach Ab­

bildung 12 6 0 0 mm Iloh e, wozu noch ais nach dem Schlackenabstich restlich yerbleibend 50 mm Schlacken zu rechnen sind, also insgesam t 6 50 mm Hohe. Der Herd muB eine Tiire zur A usbesserung und Anwarmung haben, er soli einen Schlackenabstich besitzen, der nach dem Prinzip der alten H olzkohlen-H ochofen ais kommuni- zierende Rohre, wie unter „X III.Schlackenabstichu naher angegeben ist, g estaltet werden kann, so daB die Schlacke durch den im Ofen herrschen- den Winddruck ausgedriickt w ird ; es muB auch ein Schauloch zur Beobachtung der ansteigenden Schlacke w ie des fliissigen Eisens vorhauden sein; dasselbe schragt man am besten nach unten ab, wodurch die Beobachtung erleichtert wird. Man kann auch auf dem Ofendeckel eine mit einer guBeisernen Kugel oder sonstw ie ver- schliefibare Oeffnung vorsehen, verm ittelst der man durch Liiftung den W inddruck im Ofen beseitigen kann, ohne erst das Geblase abstellen zu miissen, was beim SchlackenablaB wie auch dann sehr beąueni ist, wenn das le tz te Eisen aus dem Yorherd flieBt. Bei dem kleinen Ofen der Abbildung 12 ist dieser VerschluB w egge- lassen, da man dort durch Oeffuen der Schauloch- klappe dasselbe erreicht. D er DeekelverschluB muB sich m ittels S tiitze sow ie eines Hebels und einer daran befestigten Zugkette leicht hand- liaben lassen. D ie Herdtiire soli den Herdboden frei lassen, damit die restliche Schlackenschicht leicht gebrochen und entfernt werden kann.

An dieser Tiire bringt man zweckmafiig die kleine AbfluBrinne fiir das flussige Eisen an;

letztere ist, wenn das Hochheben der Pfanne mit fliissigem Eisen maschinell erfolgt, drehbar zu gestalten , damit sie nicht durch die Pfanne erfafit und abgerissen wird, was bei Hand- betrieb des Hebekranes nicht vorkommen kann.

D ie Tiire erhalt in dor anstehenden Abflufirinne das Stichloch fiir das flussige Eisen, das mit dem Herdboden in einer Ebene liegen mufi.

B ei allen Vorherden, die ihr fliissiges Eisen nicht sehr lieiB niedergeschmolzen empfangen, oder dereń Anwarmung eine eilige und un- geniigende war, mufi der erste Abstich gew alt- sam erzwungen werden, indem man durch das zuerst am Stichloch angelangte, dort abgekiihlte und teig ig fest gewordene Eisen eine spitze eiserne Stange mit H ilfe eines schweren Vor- schlaghammers eintreibt. Diese Arbeit ist oft eine recht schwierige und zeitraubende. Es konunt aber auch vor, dafi die Durcharbeitung nicht gelin gt, dann ist der w eitere Ofenbetrieb gefahrdet oder unmoglich. Um diesem F ali zu begegnen, ist unmittelbar oberhalb des Stich- lochs in der Ofentiire ein zw eites kleines Loch von 30 bis 40 mm, das gut zugeschm iert bleibt, vorzusehen. Im N otfalle durchstoBt man dieses

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1. D ezem ber 1909. B a u der K upolofen, Schm elzvorgang u nd Begichtung. Stahl und Eisen. 1889 N otstichloch, das an keinem Yorherd fehlen

sollte. Zuweilen bringt man gegenuber dem AusfluB des Eisens aus dem Ofen in dem Herd ein Schlackenstiehloch an , das aber bei den Grofien, die man den Ausfliissen gibt, w ertłos ist, denn es kann nicht vorkommen, dali sich ein solcher yerschlackt. D ie innere, gernauerte Herdform genau eckig zu gestalten, ist nicht immer ratsam. B ildet eine Ausschmierinasse das Herdfutter, so gewitlirt diese Form einen ge- ringeren H alt ais eine bogenformige.

XVII. Kupolo fenstein e.

W ie sieli aus den Erorterungen iiber das Kupolofensclunelzen folgern laBt, ist es von praktischem V orteil, ferner auch fiir die GuB- waren, an w elche hohere Anforderungen g estellt werden, unerlilBlich, daB das Eisen lieiB, also rasch mit geringstem Brennstoffaufwand ge- schm olzen wird. Die Schraelzleistung findet jedoch in der Haltbarkeit des Ofenfutters oder der Steine eine Begrenzung. W erden die Bedingungen einer vorteilhaften Schmelzung erfiillt, und wird die Verbrennungsluft in vollkom menster W eise durch eine Ringdiise in den Ofen eingefiihrt, so schm ilzt das Ófenfutter rasch w eg. Es kann einer so raschen und ungestorten Entwicklung der Kohlen­

saurebildung und der dadurch bedingten hohen Temperatur nicht w id erstehen ; man ist genotigt, durch Anwendung vonDiisen dieser stiirmisclien Ent­

wicklung Einhalt zu gebieten. Infolge des Diisen- drucks dringt der W ind gewaltsam bis in die Mitte des Ofens und von dort unter Ueberwindung der Ofenpressung nach ob en : er en tlastet dadurch die Ofenwande. D ie Ofenwilnde leiden unter diesem aufwiirts gerichteten Windstrom nicht so sehr, w ie beim ringformigen E intritt, bei welchem das Bestreben herrscht, am ganzen Umfange der Ofenwiinde zunachst emporzustreichen. D ie hohe Temperatur, die infolge der gleichm aflig ver- teilten W indmenge sich bildet, schm elzt das Ófenfutter, auch wenn es aus den besten Dinas- steinen bestellt, rasch ab. D ie Ofenschlacke w irkt nicht so zerstorend, denn sonst muBte dies bei jedem heiBen Schmelzen der F a li sein.

Ich habe das Ringdiisenschmelzen aufgeben miissen, da es trotz der yollkommensten Aus­

nutzung des Koks bei nur 25 0 nim Ofendruck und 1,2 ni Cp des Ofens nicht lohnend war.

Etw as mehr Koksyerbrauch bei Blasen durch Diisen und dadurch erzielte Schonung des Ofen­

futters ergaben okonomisch die gleichen R esul­

tate, auch soli dadurch der Eisenabbrand, der V erlust an Kohlenstoff, Mangan und Silizium yerringert, werden. W ie ich aus meinen Ver- suchen in meinem W erkclien „Technik in der EisengieB erei“ Seite 173 m itgeteilt habe, betrug unter gleichen Bedingungen der Steineabgang bei Ringdiisenschmelzung 16 °/o auf 1 t Roh­

eisen und bei Verwendung von Diisen nur 5 °/o X I; V I 11.28

in einem und demselben Ofen. Im ersteren Falle waren an der Ofengicht keine Gichtflamnien be- merkbar, im letzteren F alle zeigten sich solche ais EinfluB der geilnderten W indverteilung.

Tonhaltige Steine, ferner basische, endlich kieselaiiurehaltige oder kurz sau re, sind die beim Ofenbau zur Anwendung kommenden Futter- steine. Die ersteren sehwinden, die letzteren wachsen im Feuer. Kupolofenschlacke g reift Scham ottesteine mehr an, ais saure (Diuassteine), da sie m eist sauer i st; ist sie jedocli basiscli, so liiilt ihr das saure D inasfutter schlecht stand.

W enn die tonhaltigen Steine trotzdem sich besser bewaliren, so lie g t das an der H erstellung der­

selben. D ie Steine sollen klein sein, damit sie sieli gu t und gleichmiiBig durclibrennen la s s e n ; sie sollen sehr fest und diclit gepreBt sein, damit sie nicht poroś sind und der Schlacke vergroB erte Angrifffflachen bieten. lin en tgegengesetzten Fali konnen beste Ton- oder Scham ottesteine, die erst bei 1 7 4 0 ° C schm elzen, sich ganz schlecht bewaliren und weich werden. D ie sogenannten

„deutschen" D inassteine, das sind D i u a s s t e i n e , die mit Tonerde y ersetzt sind, sollen sehr zu empfehlen sein; sie wachsen infolge ihrer Mi­

schung im Feuer nur sehr w enig. K o r u n d - s t e i n e sind auBerordentlich feuerfest und ent­

sprechen allen Anforderungen, dagegen yertragen sie Temperaturdifferenzen nicht., sie werden rissig und fallen auseinander; solche Steine eignen sich nur fiir Dauerbetrieb.

D y n a m i d o n s t e i n e sollen allen Anforde­

rungen genugen. Sie sind ein Erzeugnis, dessen Grundmasse der Korund bildet. Sie sollen hochst widerstandsfahig und im Kupolofen unsclimelzbar sein. Ihre Śchm elzbarkeit soli iiber S egerkegel 3 , also 1 9 1 0 ° C, liegen, wahrend beste Ton- und D inassteine bei S egerkegel 36 ( 1 8 5 0 ° C) schmel­

zen und darunter schon weich werden. Auch sollen sie volumbestiindig sein, weder schwinden noch wachsen und sich ganz unempflndlich gegen Temperatureinfliisse yerhalten. L etzterer Umstand ist ein grofier V orteil allen Dinas- steinen gegenuber, die bei plotzlichem Tempe- raturw echsel, w ie solcher beim Kupolofenentleeren nach beendeter Schmelzung durch den L u ftzug yerursacht wird, rissig werden und abspringen.

mithin Luckstellen erzeugen, was bei kleinen Kupolofen dem Aufhftngen der Gichten fórder- lich ist.

Hoclifeuerfestes Materiał wird im elektrischen Ofen dargestellt und kommt im Handel ais S i - l o x i k o n yor. E s soli bis 2 7 5 0 0 C feuerbestan- dig sein und weder yon saurer noch basischer Schlacke angegriffen werden.*

Ais Temperaturen, die das Ófenfutter in den yerschiedenen Schmelzen auszuhalten hat, nimmt.

man an fu r :

* „Stahl und E isen” 1904 S. 795.

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1890 Stalil und Eisen. B a u der K upolofen, Sćhm elzvorgang u nd Begichtung. 29. Ja h rg . Nr. 48.

o C T ieg el- und F lam m ofen bei GelbguB 1200— 1400 K upolofen und Flam m ofen bei

E i s e n g u B ... 1500— 1600 T iegelofen bei S t a h l g u B ... 1650 — 1700 M artinofen boi S t a h l g u B ... 1700 — 1800

A lles mit dem teigigen, schmelzenden und fiiissigen Eisen in Beriihrung kommende Ofen­

futter is t aus den besten, g eeig n etsten , feuer­

festen Steinen herzustellen. D agegen kann der obere Teil eines Ofenschachtes aus gut ge- brannteni, sogenannteni halbfeuerfesten Materiał bestehen. Oberhalb der Gicht kann die Ofen- esse aus gewohnliehen bart gebrannten Mauer- ziegelsteinen auf- oder ausgemauert sein.

Die S c l i l a c k e der Kupolofen ist, w ie er- wilhnt, m eist sauer, sie zieht in diesem F ali Fftden, ist also lang. Basisehe Schiacke ist da­

gegen kurz und w echselt in Farbę von hellgrau, blau und g r a n ; bei Schwarzem oder anderem Aussehen enthiilt sie grofiere Mengen Eisenoxy- dul, ein Zeichen, daB im Ofen ein groBer Eisen- abbrand stattflndet.

XVIII. A llg e m e in e B etrach tu n gen .

Aus den oben aufgestellten Grundsatzen fur den Ofenbau ergibt sich ohne w'eiteres, daB jeder Kupolofen ohne Oberdiisen auf eine H ochst­

leistung gebracht wrerden kann, sobald das Ge- bliise den Erfordernissen gen iigt und die Koks- und sonstigen Gicbtmassen richtig bemessen bleiben.

Es ist jedoch aus Griinden der Betriebssicherheit nicht tunlich, den Sehtnelzkoks iluBerst zu be- schrunken und der Schmelziing nur anzupassen;

es ist zweckmaBig und geboten, stets mehr Koks aufzuwenden, ais erforderlich sein miiBte.

D er GieBereikoks wird schon mit Schwan­

kungen von 7 o/o im A schengehalt geliefert und sehwankt, selbst von ein und derselben Kokerei bezogen, oft in seinem W erte. Es ist aus technischen Griinden einer Kohlenzeche oft un- moglich, Kokskohlen aus bestimmten und geeig- neten Kohlenflozen zu fordern, stets wird mehr oder w eniger mit den Flozen gew echselt, ge- mengt und gem ischt, so daB der A schengehalt und die Koksgiite haufig wechseln ; das Schmelz- vermogen ist dann gleichfalls wechselnd, ohne daB der Koks dabei ein verandertes Aussehen hatte.

B etrachtet man die Reklamen fiir groBe Ofenleistungen, so sind immer die Bedingungen an beste Koksąualitat gekniipft, auch wird ein Schmelzm eister gestellt, der fiir vertragsm aBige Ablieferung zu sorgen hat. Ein solcher weiB seinen Koks genau einzuschatzen und ist auch fiir den Ofenbetrieb gedrillt. Wenn aber nach der Ablieferung ein Ofen in Betrieb genommen ist, so kommt vieles anders; besonders kann m eist den Anforderungen an den Schmelzmeister und den Koks dauernd nicht entsprochen werden;

auch andere Uebelstande kommen zum Vorschein, wie wir weiterhin sehen werden.

So findet man, daB an liochst leistungsfahigen Oefen mit Unterdiisen und dariiber angeordneten Oberdiisen spaterhin alle oberen Diisen wieder zugem auert sind. Man ist zur Erkenntnis ge- kommen, daB bei gutem Geblase und grofierer F iirsorge beim Ofenbetriebe in Gichtung und Handhabung der Ofen gleich leistungsfahig wird, und daB die angepriesene Theorie der Gas- bihlung und Koksnutzung unter Uinstanden gar nichts oder nicht viel auf sich hat. Es soli sich beispielsw eise eine Koksersparnis ergeben, wenn die in der Schm elzzone anfanglich sich bildende Kohlensaure tunlichst wieder in Kohlcn- oxyd sich umbildet, so daB die ihr innewohnen- den 8 0 8 0 W arm eeinheiten sich auf 2 4 7 3 W E reduzieren, denn dann hat man es in der Hand, vom oberen T eil der Schmelzzone, der F iill­

koksmenge ab, durch Diisen an yerschiedenen Hohenlagen Luftsauerstoff durch das Geblase dem Oxydgas zuzufiihren und wieder in Kohlen- sfture umzubilden. Dadurch traufelt das schmel- zende Eisen durch die darunter befindliche Oxyd- gasatmosphare und bleibt „che mis cli unveram lert“.

W ie letzterer V organg beim Ofenbetriebe und bei der geringen Schmelzzonenhohe eines Ofens sieli zutragen soli, ist nicht begreiflich.

Man braucht beim Ofenbetriebe die volle Kohlen- saurebildung aus der Fiillkoksm enge zu einer gew issen Steigerung der Ofentemperatur, die fiir eine gu te Schm elzleistung yorhanden sein mufi.

D iese kann aber nicht erreiclit w'erden, wenn ihre Anstauung eine gestorte bleibt dadurch, dafi sich Kohlenoxyd bildet und die Schm elzung durch niedrige Temperatur verlangsam t wird. D er W eg , den die fliissigen Eisentropfen bis zu ihrer Ansammlung zuriicklegen, soli in reiner Kohlen- saureatinosphare ein kiirzerer sein, ais wrenn in einem T eil der Schm elzzone Kolilenoxydbildung stattfindet. Man vergiB t hierbei, daB es nicht aliein auf die W eglange, sondern auch auf die Beharrungszeit ankommt, und daB diese bei ge- ringerer W arm eentwicklung durch langsameres Schmelzen eine groBere wird. Es stehen mithin W eglan ge und W egzeit. in Gegen wirkung. Bei dem Verfaliren erregt weiterhin Bedenken, dafi die brennbaren Gase sich durch den L uftzutritt entziinden mussen, sie sollen also noch wrarm genug sein, ohne daB die von ihnen durcli- strichene Koksmasse eine Temperatur erreiclit hat, die sie entziindet.

E s ist in einem Betriebe unmoglich, die dem Verfahren geinafi bedingten Treffpunkte fiir den W indeintritt im A uge zu halten, das heiBt, die W indmeugen beliebig zu leiten und zu korri- gieren. Warum aber alle diese Umstande ? Ver- brennt der Fiillkoks zu Kohlensaure, und diese gibt ihre W arm e an die zweckmaBig groB ge- wahlten Eisengichten ab, und stromen die Gase durch diese Abkiihlung kalt oder mit geringer W arme aus der Ofengicht, so ist alle verfiig-

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