Jahresbericht über das Königliche Katholische Gymnasium zu Braunsberg in dem Schuljahre 1873-74

über bas

ju ^rnnnsterg

itt bettt ^djuljaljrc 1873 — 74,

mit mellem gu ber 5)

onnerftflg ben 30. ^iili iitib gteitaß beit 31. ^nlt

ftattfinbenben üffentlidjen Prüfung ber Eitler aller klaffen nnb her tëntlaffung ber Abiturienten

ergebenft einlabet

^rofeffor Dr. @ífо, Sirectoratê«$ertvaíter.

^nljatt: 1. SBiffenjcíjaftíidje 3lbí)anbíung beg ®l)imtafiaí=öberíe^rer§ Satocg^ùâii:

<ßolnifi)»sßreui3en gut ßeit beS elften fdjïoebifdj^oinifcïjen Krieges, bon 1626—1629.

2. (Sdjulnadjridjten bom ®irectorat8=$ertoaíter.

$raunS6erg.

®ebru(ft bei ճ. 21. § e y ո e.

/573/) V

KSIĄŻNICA MIEJSKA.

IM. KOPERNIKA

•v TORUNIU

й 6 (474

pohiildjni Eri rgrs unit 1626—1629.

(Síit 93citing gttr (ScfĄidjtc bei probing фгсп^сп.

I.

bes erftm

bent Zobe $օ!խոո0 III folgte auf bem Zerone bon ©фтеЬеп beffeit Sohu SigiSmunb, теіфег, bon mütterlicher ©eite ein Sprouting ber ^ageHonen unb ftreng erlogen in ber römifd)4atí)olifcheu 8el)re, поф bei Sehweiten feines SßaterS паф bem Zobe Stefan BatorpS gum Könige von Polen gemälzt morben mar. Z)ie Bereinigung ՏՓէոօծօոՑ unb "Polens Ьпгф biefe Perfonalunion Ьгафіе beiben Зіеіфеп leine Bortheiíe, fie mar gerabegit für beibe %еіфе unb vorgüglüp für Polen Verhängnisvoll1); bie Qntereffen beiber Stationen, ihre religiöfen Berhättniffe maren fo fetjr von einanber Verhieben, baß an eine ein«

тііфіде Politii, an ein gemeinfameS ^itfammeitgeheit in beit тіфіід^еп քօօսՍքՓօո fragen ber bamaligeit Seit піфі gu benlen mar. Der übermäßige Belehrungseifer SigiSmunbS III unb ber barauS entftanbene SJZißmuth ber Gúptveben bemirften giii^ft bie Entthronung SigiSmunbS unb bie Erhebung feines СфеітЗ Earl von Sübermannlanb auf beit |фтеЬі|феп Zljroit. SigiSmunb glaubte fein gutes Эіефі ѵегфеіЬідеп gu müffeit, unb biefer Umftaub Vermittelte beibe Stationen in große Kriege, bereit folgen für bie Proving Preußen im Іфф^еп ®rabe unheilvoll mürben unb bie ben feit Vielen fahren зіетЬіф blühenbeu Suftanb berfelben gerabegit ѵегпіфіеіеп. Anfangs moitié (іф Polen als fotójeS an biefem Kriege feines Königs піфі Ьефеііідеп, iveit eS bie gange ®афе als eine Privatangelegenheit feines Königs Ьеігафіеіе2). 31(3 aber паф bent Zobe Earls Von Sübermannlanb int 3ahre 1611 beffen großer Sohn ®uftav Abolf gur Regierung itt ՏՓւօօծօս getommeii mar, ba nahm biefe Angelegenheit für Polen eine gang anbere ЗРепЬппд.

(Siiftav Abolf патііф begnügte fiel; піфі bantit, bie Angriffe SigiSmunbS von Polen gurüti'giimeifen, քէՓ alfo SigiSmunb gegenüber in ber Defenfive gu Verhalten, er beßploß vielmehr, ba ber Starrfinn SigiSmunbS піфі gu Ьгефеп mar, nnb auf bem Pßege ber Unterhanblungen biefe Angelegenheit піфі um

’) Sanbťtie, Dzieje narodu polskiego, II, p. 199 nennt bie ^Regierung SigiSmunbS III ben Slnfang beS Untergangs polens; — ebenfo fprid;t fid; aud; 3, íeíetoel, ®efd;id;te polens, p. 166 aus, inbem er bie Siegierimg SigiSmunbS III für фоіеп aís uní;eiíbod bejeidjnet

2) bon Soíingnacs, allgemeine ®efd>id;te polens, p- 735, II. 0anb. — Sanbtíie, a. a. ©. p. 196.

1

4

einen Sdjritt bormärtS fam, bie Dffenfibe gegen фоіеп ju ergreifen unb entmeber Ьигф дійсіііфе ïriegerifdje (Ereigniffe SigiSmunb jur Ver^tleiftung feiner änfprü^e auf ben fĄtoebif^en EȘron յո jmingen ober Ьигф Eroberung ber poínifdfen Dftfeeprobinjen фоіеп bie Wögii^feit ju nehmen, einen Sinfaïl in ©фгоеЬеп іпафеп ju tonnen. Oiefer Sntf^tuß Suftab SIbolfS ¿eignete bemfelben ben Sattg beS Krieges oor, unb ber Gebaute, ѲфтеЬеп jur ՏրօքԽաՓէ im Often bou (Europa ju ergeben, mar Șiebnr^ gegeben unb barf nur als ^olge beS obigen Gntf^íuffeá bejeicȘuet merben.

Oer Singriff mußte alfo juuäd)ft auf Gftlatib, Siflanb, Surtanb unb VittȘauen erfolgen, unb eS tonnte Suftab Slbolf піфі baran liegen, tief iné Sanb gelfenbe (Eroberungen ju тафеи, ju bereu Behauptung bie Streittriifte beS fonft armen Sd)toebenS піфі ^іпгеіфіеп; benn troh ber (Einführung ber SIccife, troß einer Slbgabe bon ben junt Іадііфеи ОеЬгаифе beftimmten SebenSmittelit tonnten Ьоф bie Bebürfniffe beS Staates піфі gebeit merben; Sitftab Slbolf mußte StaatSlänbereien berpfänben unb bertaufen jur Oectung ber Bebürfniffe beê Staates. Oer Steuerbrud mar fo hart, baß Slufftäube auê=

Ьгафеп. 40,000 Шіапп maren für baê Keine @фтеЬеп, baß faunt 3 Millionen (Eiumohner jählte, eine фгфАаге Saft3). — Sein ^auptjiel mußte bie Befi^nahme ber Stiften oben genannter Sauber fein unb fid) auf bie (Eroberung ber an benfelben liegenbett feften фііфе unb Stabte Ье[фгЫеп. (Ein tieferes Vorbringen in bie oben հօյօէՓսօէօո Sauber tonnte außerbem für ihn unb fein .ßeer in fofern gefahrboll merben, als фт bon ber {еіпЬІіфеп 9ЛафІ ber 9îüdjug паф Sфmeben leidjt սհցրքՓոէէէօո merben tonnte4).

3) շ)ւ. 3Beiß, £*eȘrbitcȘ ber Sßeitgefd;id;te, SSanb 5, S. 377. — Satbiu« fagte einftmals auf einem Songreffe in íiibect:

„Sinbere Staaten fangen ßrieg an, toeil fie геіф finb, <Sď;meben toeií e8 arm ift" (SȘanut II, 12, 173, 305).

4) SengniĄ, ©efdȘidȘte ber Sanbe $reußen ítünigl. ȘțWnifdjen StntÇeifô feit bem 3aȘre 1606, p. 178.

*) Dr. Ł SB. %, S^mitt, ®е|фіфІе be@ Stuÿmer greife«, @. 56. @. %, bestoß aerobe auf ba« Öen «oten*

îo«jugeȘen.

6) Sengmd;, a. a. Q. p. 193. Յէսք bem 3îeid)8tage in ՋՀօրո am 19. ȘRobember 1626 nennt b er SBijdjof bon Samieniec

„Preußen bag SRarf be« polnijdjen Síeitýstorper«, beffen æerïuft ben Untergang ber Srone nad; fid; gieren mürbe".

МафЬет ПФ baher Suftab Äboif Ьигф дійіііфе fyeíbjüge in (Eftíanb, ßiflanb unb ВіЩаиеп ber bebeutenbften unb тіфіід^еи Stabte biefer Sauber Ьетйфііді hatte, unb ber Sünig SigiSmunb jur Ве^іфКеіфтд feiner Щргйфе auf ©фтеЬепё Зфгоп trofe ber фт bon Suftab Slbolf gebotenen feljr güuftigen Bebingungen піфі jit jmiitgeu mar unb jur Slnerfenmtng Suftab SlbolfS als Sünig bon

©фЮеЬеп піфі bemogen merben tonnte; fo faßte ber teuere ben (ЩфЩ bie btühenbfte ^robinj 'ßolenS5), bie ißrobinj Preußen патііф, anjugreifen, um Ьигф (Eroberung berfelben ju feinem Biete ju gelangen. Unb er gelangte tljeilmeife in ber £l)at baju, ebenfofefm Ьигф bie Ойфіідіей unb golgfamteit feiner Solbåten als Ьигф feine geniale Begabung unb feinen дІіфепЬеп (El)rgeij.

Oie ЗЗогфеіІе, теіфе ¡іф Suftab Slbolf Ьигф bie Eroberung unb BefeÇung BreußenS barboten,

lagen auf ber £anb, unb ber fdjarfe Blid' beê SünigS hatte fie taum erfaßt, als er and) fofort alle

Vortehrungen traf, um )іф biefelbeit піфі entgehen ju taffen. Оигф bie Eroberung bon Preußen

рфегіе er erftenS feine Srone fid) unb feinen 9?афІоіптеп; ÿoleu marb патііф bom 9)Ieere аЬдеГфпіііеп

unb ihm bie 9ЛодІіфІеі( genommen, eilte Qnbafiott паф (ЗфтеЬеп ju unternehmen; jmeitenS mürbe

Sфmebeп Ьигф %ealifirung obigen flaneé ýerr beS bailen leeres unb ЬаЬигф bie erfte ЗЯафі im

Dțten bon (Europa; brittens tam eS in ben Befih eines геіфеп unb фпфіЬагеп SanbeS, beS TíarfeS ber

роіі^феп ÍRepublit6); unb enblid) beherzte eS ЬаЬигф ben gaitjen Raubet ‘ßoleitS unb 9tußlanbS, ein

Utnftanb, Ьіігф теіфеп Sdjioeben in ben Stanb gefegt tourbe, feine «Stellung als ©^шаф( іш Often ton Europa behaupten gu tonnen.

Die Perhältniffe unb bie роІіЩфе Sage polené toaren bent Unternehmen ©itftab SlbotfS fehr günftig. Der langjährige Triebe in ber proving Preußen hatte bie ßintoohner gegen jebe ©efahr ton Sinken forgloS gemacht; bie ^eftungStoerfe ber eingellten befestigten Stabte toaren im {фіефіеп guftanbe; bon miíitärifthen Streitträften toar baS Sanb bollftänbig entblößt; bie Sangfamteit in ber giifammengiehung ber Streitbaren 9)ïannfchaft toar allgemein betanut unb lag gum Zhe it begrünbet in ber fcțtlecftten triegerifchen SBerfaffung beS SanbeS felbft7). Sdjließ^ toar ber SOÎangel an einheitlicher Settling in ben triegerifchen (Bewegungen ber bamaligen polnifchen Slrinee ЬигфаиЗ піф( Sieg berfpredjettb. Qn biefeni Sinne fpradj auf bem 9teicl)§tage gu Zhorn am 19. 9îobember 1616 ber 23ifchof bon Kulm @acob gabgif. ,/DaS jelige Ungliid rühre baljer", äußerte er fid), „baß man gur geit beS griebenS an teinen Krieg gebente, ficß mit ©efdjiih unb Lüftung nicht berforge, bie Stable unb Schloff er berfallen taffe" it. f. to.8) gu allen biefen Dingen tarn nod) ber llntoille ber Station gegen einen Krieg mit Schtoeben. 9Jîan gab fid) in Preußen forgloS ber gutunft քո», man tümmerte ficE) wenig ober gar nicht um beit fdjon feit einigen fahren in ben entfernter liegenben Dheilen beS polnifchen ЭІеіфеЗ mit Schweben geführten Krieg. 9îiemanb in Preußen ober nur fehl' wenige glaubten an eine giibafioit ber Schweben. Die Stimmen eingetner 9)?änner, wie bie beS Marienburger Staroften 9iic. Raphael Koftta, welcher bie Pläne ©uftab SlbolfS errieth unb auf bem Sanbtage in ©raubeng am 22. SIpril 16269 10 * ) bie Stäube gur ^nftanbfejșung ber PertheibigungSWerte ber probing aufforberte, fanben teilten ©tauben unb nidjtS gefdȘah, bie probing in gehörigen ЗЗегфеіЬідипд8=

guftanb gu fejsen. Թրքէ als am Anfänge beS ffrühjahrS 1626ю) bie Dangiger melbeten, baß ©uftab Slboíf gur See bebeutenb rüfte unb mit ihnen für beit gall eines Krieges in ber probing Preußen wegen 9teutralität ber Stabt untcrhanble, würben (Befehle gegeben, bie ffeftungSwerte ber eingelnen Stable auS=

gubeffern unb bie waffenfähige Mannfchaft gu mufterii. Der König bon Polen SigiSmunb III fdjidte borläitfig 3000 Mann in Oeutfdjlanb geworbene Zruppen gum Schutte ber Probing, bie Pitterfchaft bewilligte 4 Poborren unb bie Stable eine einfache Slccife auf ein 3ahr, нт bie Lüftungen gehörig gu betreiben unb bie Solbtruppen gu befolben"). Der «fpergog bon Preußen ©eorg РЗіфеІт würbe aufge՛

forbert, Pillau gut bewa^en gu (affen unb 4 mit allem ginn Kriege 9tothwenbigen berfeßene Schiffe in (Bereitfdjaft gu halten. Droh bief er (Befehle unb Perorbnungen glaubten bie eingelnen Stäbte поф immer

7) gitrft 9?. S. ©alițșin, ЗШдешеіпе Kriegsgefdpèpte bet Zeitjeit, aus bem Síuffifdmn in’s ©eutfdfe iiberfețșt bon (Sidjroatb, p. 13 nitb 14. Kein Staat țatte eine geregelte mtb babei nationale Slilitairorganifation, Schweben ausgenommen, am @nbe bes 16. unb am anfange beS 17. 3ahrhunberts. Seftänbige unb regeltest organifirte gruppen, bie aud? in griebenSjeiten gehalten mürben, gab es fepr menige. Յո Kriegsfällen mürben bie ^eere entmeber burd; midlürlitpe (Eon*

flription ober burd; Sufammenberufung einer bollstl;iimlid;en SDîilig, раиріійфііф aber Ьигф anmerbung bon Si5íbnerfd;aarett jufammengebradjt ®ie äKilitärorganifation Sdfmebens in biefer geil madft eine bemerlensmertpe auSnapme. Sdfmeben mar bas ȘDÎufter eines Staates, beffen Streitfräfte hauptfädflid; aus nationalen gruppen unb nur tpeilmeife aus auslänbifdfen SBlbnern beftanben. Sie maren gufammengefept aus ftänbigen, regelmäßig organifirten, bont Staate unterhaltenen gelbtruppen unb aus ber Sanbmebr ober SDÎitig, bie bont Solle unterhalten mürbe.

8) Еепдпіф, a. a. Շ. p. 192.

9) Sengnitp, a. a. £>. p. 178. 2) er Staroft 9t i lot ans Ko fila bon SUarienbnrg fețșt bie abficbten ®uftab aboi fs in betreff ber probing Preußen aitseinanber unb forbert bie Stable auf „hiermiber einen heiífamen Sntfdflufj gu faffen" te.

10) $aul Siafedi, Chronicon gestorum in Europa singularium, p. 456.

n) £епдпіф, a. a. Զ. P- 179.

1*

6

nicpt an einen Sinfatí ber ©cptoeben unb bie in Setreff ber Lüftungen gegebenen Slnorbnungen tourben im langen fepr faumfeíig betrieben. ©ie SraunSberger g. S. erhielten am 19. guni 1626 ben Sefepl, alíe ©ienftpfíicptigen non ber G5efaí>r bon ©eiten ber ©cptoeben in Senntniß gu fepen, bamit fie fiep riffteten; „man folie", pieß её, „bie ©labt in Slept nepmen"; aber gtocifelpaft toar man im popen 9tatpe bettnoep, ob man eine SDlufterung ober einen ©urepgang ber betoaffneten Sürgerfdjaft abpalten füllte; am 26. guni tourbe ein ©urepgang ber Sürgerfcpaft mit iprem Setoepr burep’8 (RatppauS gepalten, unb toeil bie ©etoepre ber meiften Siirger fcplecpt toaren, fo tourbe befoplen, binnen PconatSfrift fiep mit guten (Setoepren gu berfepen. ©oep fepon am 6. guli erpiett man Sünbe bon ber Sanbung ber

©eptoeben in ‘pillan. ©a erft toarb ein getoiffer SJÍattpiê Spiel als Sapitän ber ©tabt in Sib unb pfliept genommen unb 63 ©efellen ber eingelnen (Setoerfe auSgepoben12 13 * ). Um fiep übrigens über bie SluSfüprung ber angeorbneten Wlafjregeln in Setreff beS SertpeibigungSguftaiibeS bon ©ft» unb SBeftpreußen gu überzeugen, fepiette Sönig ©igiSutunb Sommiffarien bapin unb bie Sericpte berfeiben lauteten fepr günftig, alles gur Sertpeibigung beS SanbeS patten fie im genügenbeit guftanb gcfunbeit,3).

12) Acta Senatoria Praetorii Civitatis antiquioris Brunsbergensis ab initio anni 1622, p. 153.

13) ißiafecti, a. a. £>. p. 456: „securități regni ab ilia parte sufficienter esse prospectam“.

,4) 3№. S. fbartfnodf, Štít* unb 9teues Preußen, p. 346: „er Ifat bie geftnng olfne æerluft eines einigen ȘSianneS eingenommen".

,5) 2>ie Slnfidften über bae (Sreigniß finb feljr geteilt: IßiafecH’s a. a. ö. ©tette lautet: G. Pilaviam intravit nemine resistente, et tormenta solo pulvere nitrato sine pilis onerata, adventante hoste plane laetitiae causa explodi fecerat praefectus eins loci, qui etiam convivio lauto tantum hospitem excepit.

Ջօ1ք. Seo, historia Prussian, p. 498 weiß nidjtș tion æerratlf, er fagt nur Gustavus Adolfus occupaverat portum Pilaviensem male constoditum.

Sengnidf, a. a. Զ. p. 186, (fließt jebeu æerratlf tion ©eiten bes Surfürften ®eorg SSiíIfeftn aus itnb fagt, baß nur bie ©orglofigíeit ber SBetoofmer ber ÿrotiin; unb bie fddedften %ertl;eibigung8maßregeln eine Іоіфе Ueberrutnpelung mögliäf gemadft jätten.

KȘoma8 Kreter, in appendice de episcopate et episcopis ecclesiae Varmiensis, p. 510 ftimmt faft mörtlidf mit Sßiafedi überein. Portum Pilaviam cum triginta navibus nemine resistente et arma opponente intravit; eins loci prae­

fectus officioso tormentorum displosorum fumo, hospitem non liostem advenientem salutavit, lautoque ac liberali tractavit epulo.

©froerer, Seben ©uftati Slbolfa, p. 229, Ifält es für ltnluatyrfdfeinlidj, baß $toifd)en ben beiben §öfen tion ©todboïm unb ^Berlin junt tioraue gar nichts ;ur ©pradfe gekommen fein főtt in ^Betreff ber beabfidftigteu Sțpebition ©uftati Ülbolfs nadf Preußen, fügt aber Ifinjit, baß ®eorg SBilȘelm nie ein magrer greitnb (Suftati SIboIfS getoefen.

SBanbtfie, a. a. Ձ. p. 197, fdfließt fid) an ißiafedi unb Kreter an, Wälfrenb Srotyfen, @eftf)idfte ber Ipreußifdfen fßolitit.

©o ftanben bie Slngelegenpeiten in Preußen, als ®uftab Slbolf, toelcper feine Slbficpten bor geber»

mann gepeim pieli, ploplicp mit einer bebeutenben glotte ant 6. guli bor Pillau lanbete unb ficp opne aile Oegentoepr bon ©eiten ber Sefapung in beit Sefip ber geftung unb bes $afenS fepteu). Sie SertpeibiguitgSmaßregeln in pillan toaren fo unbolílommen unb baS Senepmen beS SefeplSpaberS ber pergogliepen Sruppen fo cigeittpümlicp, baß bon polnifcper ©eite, toemtgíeicp ungereeptfertigt, bem Surfürften Serratp borgetoorfeit tourbe. @S faun aber bon einem Serratp bei ber Uebergabe pillauS teilte 9îebe fein. Sei biefer (äelegenpeit nämlicp tritt ber unentfepiebene Sparafter ®eorg PMlpelmS ebenfo perbor, toie er fiep toäpreitb beS 30jäprigeit SriegeS genugfam gegen bett Saifer, gegen Dänemark unb gegen

$uftab Äbotf bofumentirt pat. ©er feptoaepe fepr gutmütpige Surfürft toar ein ©pietball feiner dlätpe

unb namentlicp ©cptoargenbergS15). ©er politifepe guftanb SranbenbitrgS unb ©ftpreußenS toar gewiß

lebiglicß baran Scßulb, baß ba§ 8anb nicßt in bem gehörigen PertßeibigungSjuftanb fid) befanb; benn её fehlten erftenS bie materiellen Pi i էէ e í, um eine energice Pertßeibigung ber gänber bewirten ju lönnen,.

unb jtveitenš lag in ber geograpßifcßen gage unb ber ßerriffenßeit beiber gänber ein großes ^inberniț, benfelben Straft unb (Starte nad) Wen ju »erleiden; baju lam nod), baß ®eorg 3öilí>eím burd) bie (Stäube Preußens in feiner gtegierungêroeife befordult tourbe unb öfter beim heften Villen niößtS burdj»

jufeßen vermodfte oßne vorßergegangene SBerftänbigung mit ben ¿ytänben, welcße mit wahrer @ifeifud)t unb <ßeinlid)leit ißre privilegien unb 9lecßte wahrten unb in her Scßtoäcße beS SanbeSßcrrn ißre (Starte faßen *6).

®ie Piacßt, mit welcßer SuftaV Mbolf in Pillau (anbete, toar für bie bamaligen Perßältniffe nicßt gering, fie beftaub an Kriegs» unb SranSportfcßiffen aus 150 Segeln unb bie 9lrmee felbft fcßäßte man auf ungefaßt 15,000,7) Piann Infanterie unb Kavallerie, welcße unter ©itftav Slbolf vom ffelbmarfcßall SSrangel befestigt würben. Pacßbem fid) ber König burd) bie PJegnaßme PiííauS ben Püd'jug nad) Scßtoeben auf alle [fälle gefidfert batte, richtete er fid) junäcßft in bet ßeftung militärifd) ein; neue

«Scßanjen würben aufgeworfen, bie vorßanbenen anSgebeffert unb verftärtt, eine fiarte Sefaßung Von 3 ^Regimentern* * 18) unter beut tSefeßle beS UnterabmiralS -RiclaS Sternfd)ilb, tvclcßer jugleicß jum Kommanbanten von Pillau ernannt worben war, in bie Heftung gelegt.

ПТ. Здеіі 1. Slbtbeiíung, p. 52 anfüprt, baß ber Curfiirft l)öd)ft cntriiftet geroefen fei auf bie 9lad)rid>t tion ber SitmaȘme (ßillauS, „es toäre ii,m jefct erft Unepre begegnet".

3n ßeopotb Bon Drlidj, ©efcȘi^te bes preußifèpen Staates int 17. Saprpunbert, 1. Xljeií, p. 8 ^eißt es: „Sonberlidj țat man mir große Hoffnung Bon Śeptoeben gemalt, unb nimmt mir jefet pillan; unb bas fotte greimbfd)aft fein unb bie gemeine ©асре beförbern Reißen ! SBaS pelfen mir Șreunbe, toenn fie mir bas tpun, toas id) tion meinen ärgften ßeinben erwarten fottte." - Leiter jagt ©eorg SBilpelm: „(Mit allen Stäben fottte i* billig rcben; aber fie finb fo fcßr auf bereu Seite, bie mid) bespotiren, unb aufs äußerfte ruinireit, baß id) bariiber mel)r erjürnt unb betrübt, als getröftet unb $u einer Refolution fdjlüfftg werben Knute".

(Sbenfo fagt and) Bon Solingnac, а. а. D. p. 737 in ber Slnmerïung p. „biefe 9ia<pridjt (bie Sefdjuíbigung wegen æerratl)« bur* ^iafedi) f*ieii aus einem £aß gegen ben Surfiirften entfprungen ju fein".

ie) Stopfen, a. a. Զ. p. 27, 28, 29.

it) @0 pengni*, а. а. D. p. 181. ЗВо^ег ©froerer, а. а. D. p. 229, bie W ber Gruppen auf 20,000 țergenommen bat, babe i* aus bem (Material, bas mir ju ©ebote ftanb, ni*t erfeljen lönnen. — »on Drlid), a. a.D. p- 9, giebt ebenfalls nur 15,000 (Mann an.

is) gürft 9Í. S. ©alibin, a. a. D. p. 17, giebt bie Starie ber f*toebif*en Regimenter an. ,,3n S*meben beftanben Slnfangs bie Regimenter aus 24 Compagnien, jebe toenigftens aus 150 (Mann actitier Solbåten unb 24 (Mann Refertiiften (passe volante). Somit beftanb ein Regiment aus 3600 (Mann actitier unb 576 Refertiefolbaten. Siu Regiment tourbe tion einem Dberft, unb 4 Compagnien Bon einem Capitän befehligt. Späterbin beftanben bie f*toebif*en Regimenter aus 8 Compagnien ju 144 (Mann actitier Solbåten (54 Sanjenträger unb 72 (MuSletiere) unb 18 (Mann Refertiiften, alfo ein Regiment aus 1286 (Mann. Sie beutfdjcn unb englif*en Regimenter ©uftati %bolfs beftanben aus 10 bis 12 Compagnien ju 150 (Mann, im ©aitjen 1500 bis 1800 (Mann.

i9) íeugni*, a. a. Շ. P. 181.

Unmittelbar nad) ber Ginnaßme von Pillau erféßienen ©efanbtc von Oftpreufjen unb Königsberg vor Ouftav 2lbolf unb wünftßten von ihm bie (Sriinbe ber %uvafion ju erfaßten unb „weffen fie ficß ju Ößm ju verfeßen ßätten" I9). Offen ertlärte ißuen ber König, baß er Oftpreußen gegenüber feine feint»

felige 2lbfid)t ßege, er ßätte aber Pillan neßmen muffen, um ficß ben 9tocfjug nacß Sdjwcben ju ficßern;

fie würbe er als [freunbe beßanbeln unb er gäbe ißnen bie Ъегрфегинд, baß ißuen ni eßt einmal ein

8

Փսխէ genommen »erben mürbe, menn SönigSberg unb bie Stänbe neutral biteben. Die Stänbe gaben ferne binbenbe (Srllärung ab, fie f fügten bte iß flirten vor, іѵеіфе fie Bolen unb bem Surfürften gegenüber flatten, unb baten, als trombem ber Sönig Ьеппоф auf eine beftimmte Antwort brang, um eine mehrtägige Stift, bte ®афе in ©rtoägung 31t giehett. Die ^rift mürbe ihnen gemährt, Ьоф »artete bér Sünig ihre gtüdfehr in ‘ßiüau nicht ab, fonbern fegette mit feilten Druden nach bem ißiliau gegenüber auf bem

^eftianbc liegenbeit unb befeftigten SBranbenburg, »o խո ber Sommanbant Bort auf baë freunblichfte aufnahm unb mit ßagergeräth unb Bferben verfah20). Bon bort fdjiffte er fid) toieberum ein unb fefjte am 10. Quli früh fein феег an ber BRünbung ber Baffarge an« 8anb, um, roie er bett (gefanbten BreußenS fagte, „bie (SeiftliĄleit im @rmläubifd)en BiStl)um hetmgufmhen"2').

20) So Sßiafedi, a. a. O. p. 457 unb Cretei, in append, a. a. £). p. 510. — £епдпіф ¡ргіфі піфів batiou.

21) 8епдпіф, a. a. £). p. 181. — (Stenget, ®е)фіфІе bež ргеи|і|феп Staates, 1. Zbeií p. 448. „Зф го i [í nun bie

<Pfaffenfned?te im Bistpume Srmlanb befugen unb фпеп betoeifen, baß іф фі geinb bin".

зг) Kreter, a. a. O. p. 510: „omni inunitione vacuam“.

23) ípiafedi, a. a. £). p. 457. — In appendice Treteri, a. a. O. p. 510: Brunsbergam omni munitione vacuam magistratu, et civibus terrore insperato consternatis ad deditionem coegit.

2i) Dr. Silieittpal, BraunSberg in ben erfteii Secennien bed 17. 3aprl)unberts, p. 49.

25) Siíientpal, a. a. ©. p. 49. SSlabiSíauS IV erteilte $ur Belopnuttg bem %афе ber ülltftabt bie Wicierroürbe, geftattete фт mit rotȘem 2Ваф(е ;u fiegelu, bermeprle bie 3nfignien bed äSappens mit einigen aus feinem gamilienioappen unb erpob bie bamaligen SKitgiieber ;u @е|ф1еф1егн. Sie поф íebeitben toaren: Simon Жфтапп, ȘDÎattpăus Sirften, Sucas ՏՓւմհ, Petrus Slugften, ÿetrus ՏՓսէոօՓէ, ЭМіфаеІ фгофтапп, Spriftopp ՏՓաՓէ, @eorg ißrotpmann, ^etrus Siebiert, Slitbreas Subroig unb Slnbreas geliert; bie feitbem geftorbenen gießen 3ohann unb Slnbreas §inb, SJîattȘâu?

ЗВіфтапп, ЗЯіфаеІ fiirften, ber ältere, ЭЛіфаеІ Ã ir fien, ber jüngere, unb Bartholomäus geliert.

26) Acta senatoria Praet. Civ. Brunsbgs. а. а. O. p. 158.

ЭМ Slufftellung feines фееге« rücfte er fofort gegen bie fpauptßabt beS ganbeS BraunSberg vor.

Sei bent 3uftanbe, in гоеіфет fid) bie Stabt befanb, ïonntc fie fid) unmügiid) gegen eine fo bebeutenbe BRadht roie bie ®uftav SlbolfS mit (£rfolg Vertheibigen. Die fJeftungSroerte waren im f^ledften ßuftanbe,

^Munition roar beinahe gar nicht vorhanben22) unb bie bewaffnete SDÎannfdȘaft »ar fehr gering, (gegen Mlittag beS 10. %uli erfĄien (guftav Slbolf mit vielen taufenb Statut gu Bloß unb 31t fjuß an bem tinten Ufer ber Baffarge Vor BraunSberg; bie Reiterei BraunSbergS, »eld)e aus einigen Dragonern beftanb, Wagte einen Ausfall, Ьоф ohne allen @rfolg unb lehrte in bie Stabt gurüd; bie angenommenen Solbåten, aus 3 Sompagnien befteheitb, verließen bie Schangen unb ber frembe SuccurS roar gu fd)tvad).

Der grüßte Зфеіі ber Bürger roar von fo großer fyurdjt ergriffen23՝), baß er an eine Bertpeibigung nid)t badjte, fonbern fid) bemühte, bie Stabt nad) Siüglid)feit vor Schaben gu bewahren. SlllerbingS leiftete, um bie ®l)re ber Stabt gu retten, ein Heines фаиреіп ber Bürger BraunSbergS unter Einführung ihres ebettfo tapferen als umfidȘtigen BürgermeifterS Simon ВЗіф mattit mit einem an Unbefonnenheit grengenben Slutpe ben SĄtoeben BMberftanb, aber аиф fie mußten Ьеппоф vor ben ЗфгоеЬеп гоеіфеп24). Das тифѵоііе Benehmen ber Bürger tourbe fpäter unter ber Regierung beS SünigS ælabiSlauS IV am 22. februar 1637 auf bem Веіф«1аде gu SBarfdjau ehrenvoll anertannt25). Die Befațșung hatte bie

^Іифі ergriffen, пафЬет fie bie Borftabt Süßlitt in Branb geftedt unb tourbe verfolgt von bett ՏՓոէօհօս,

гоеіфе ingroifd)en ein 2ф°г eittgefd)(agen unb in bie Stabt eingebrungen toaren. Bei biefer ©еіедепреіі

brannten ber Süßlitt, {аттНіфе ՏՓօսոօո, Зреіфег, фоізі^е unb Srambuben gum großen ЗфаЬеп ber

Betvohner ab26). Slit ben @іпгооІ)пеги felbft verfuhr ber Sünig fepr rüdfaptSloS unb gab діеіф bei

ber SBegna^me Braungbergg ju ernennen, tote er überhaupt gegen bie Stabte ©rmtanbS ju Verfahren gefonnen fei. Sie SBaffen mußten juuäcfift auggeliefert toerben; bann tourben Scanner unb SBeiber in bie ißfarrfir^e getrieben, toâțrenb injtoifdjen bie Solbåten eine große Uujal)i bon Käufern plünberteu.

Um bie Stabt oor gänjlic^er ißtünberung unb Kinäfcljeruug ju betonten, mußten bie (Sintoo^ner 50,000 fdjroebifdje Abater Kontribution erlegen. SBeil man biefe für bie bamalige Seit feljr große Summe unmöglich auf einmal erf^roingen tonnte, fo tourbe fc^toebifcfjerfeitS na^gegebcn, biefelbe in mehreren (Raten bejahen ju bürfen. Sie Softbarfeiten ber Stabt unb bie ber Sii-феп, fo toeit man itérer eben ljabljaft toerben tonnte, bie ВіЫіофеі beë Qefuiten=Sollegium§ tourben weggenommen unb ju Skiffe паф SĄweben gebracht27). Sie ^efuiten felbft würben vertrieben. Sie begaben fidj паф Stoffet, wo фпеп mit Bewilligung beg bamaligen ՋէքՓօքՑ $ol;aun Albert Stofter unb Sii-фс beg Հ. Stuguftinuå eingeräumt tourben. Uber аііф bie (ßfarrgeift^teit mußte bie Stabt vertaffen, unb mehrere Qa^re ^іпЬпгф ließ man bie Kintoofjner офіе ben Stoft ber ^Religion. Sag (Slenb, пэеіфей Ьигф bie քՓ«օհէքՓօ Occupation entftanb, toar епііе^ііф. Ser B5ot)íftanb ber Stabt toar auf felpe lange Seit Ѵегпіфіеі28).

27) Kho. Kreter, a. a. D. p. 510—511. — £artfnod?, а. а. £). р. 346. _ SoȘ. geo, а. а. Շ. р. 498.

28) Dr. gilientl,al, а. а. £>. р. 23, խցէ: (Sin Kbeií ber (Sintootmer toar entflohen, ben größten rafften Sunttner, 91otȘ unb ©еифе bahin; unb al« am 3. October 1635 bie Stabt ihrem alten ganbe§Șerrn toieber übergeben tourbe, toaren nid,է mehr ató 68 Bürger übrig, юеіфе ben (Sib ber Kreite erneuten. (Sê toaren porbanben: 23 Kaufleute unb Mäl$eiťbräuer, 9 ©фиртафег, 5 @d,miebe, 9 æâder, 5 Кифтафег, 5 ©фпеіЬег, 1 Äiemer, 1 Köpfer, 1 geintoeber, 3 S3öttd,er, 1 Kanne«

gießer, 3 Kürf^ner unb 2 fpöfer. Sie gaȘl aller SintooȘner ber Slttftabt toar Porter паф ben КігфепЬііфегп 3950 unb bie ber Waffenfähigen æürger 265.

29) Kreter, a. a. Զ. p. 511: serpebat ulterius per provinciám haec rabies hostilis. — ®1еіфе8 Ьегіфіеп 6. ÿarej, ber Marienburger Kreis, 1. Kheil p. 83. — (Seiger, @е{фіфіе ©фтеЬепё, 3. æanb p. 120.

30) 3eitfcȘrift für bie ©еіфіфіе unb Üllterthumsfunbe (Srmlanbè, 7. tpeft p. 143. — ^rof. Dr. Ձօք. æenber, (Srmlanbs роІіЩфе unb nationale ©tettuug innerhalb tßreußenè an ben §au!ptmomenten feiner früheren ®е)фіфІе unb æerfaffung bargefteüt. p. 129.

ЗіафЬет ber Sünig bie SSerpältniffe in Braungberg georbnet tjatte, ließ er ben Oberfteu Sagge mit feinem (Regiment alá Befa&ung jurüct, toäprenb er felbft քՓօո am 11. %uli паф grauenburg таг?фігІе, um і'іф in ben Befit? beg геіфеп Som eg ju feíjen. ®1ոՓյոէէց fanbte er Ubtpeilnngen feiner Sruppen ing innere von Krmlanb, теіфе in turjer Seit і'іф յո £errn beg faft toe^rtofen Sanbeg тафіеп. Sie ՏՓէօօհօս ergoffen і'іф діеіф einer ѵегпіфІепЬеп քՓոէքէէՓօս $-1иф über bag 8anb, raubenb, fengenb unb plünbcrnb. Sie Süter ber Sefuiten, ber (Seifigen, beg ро(пі]феи Ubelg unb aller berer, пэеіфе ber potпifфeп Stone ergeben toaren, tourben für verwirft erftärt. Kinjig biejenigen, юеіфе ііф freitoiílig unter քՓէոօհէքՓօ Botmäßigfeit begaben, toaren frei von (ßtünberung. Seben SRorgen gingen 300 ЗЛапп յո g-uß unter einem Oberften, unb 150 Steiler unter einem Stittmeifter aug bem Saget, mit bem Befehle gemein»

fame Beute einjutreiben unb St lieg ing Sager ju bringen, too eg vom (ВепсгаІтафІтеі#ег verteilt tourbe29). 5а^геіФе ©րէքՓօքէօո tourben voííenbg Ѵегпіфіеі, fo baß bie Stetten, too fie քէՓ befanben, faum angegeben toerben tonnen. Unbere tagen lange %аф՝е in ՏՓսէէ unb Щфе unb bie früheren Betoopner toaren an ber Stott; ber Seit unb an ѵеіфеегепЬеп Sranfpeiten ju ©rímbe gegangen.

grauenburg, bag пйф]1е S'el SuftaV Ubotfg, liegt unmittetbar am £aff unb toar unbefeftigt. Ser-

Som fammt ben ЗВофшпдеп beg ՑէքՓօքՅ unb ber Somljerrn befinbet քէՓ auf einer bebeutenben £)öt;e,

bie einigermaßen befeftigt toar. Ser Տ1քՓօք %օխոո Ulbert toar in ^rauenburg піфі antoefenb unb bag

Bigttjum tourbe vertoattet Ьигф beffen Stellvertreter ben 50ефЬі]'фо) ЗЛіфаеІ Sjiaípngfi30). fyaft

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f amintitele Фопфеггеп toaren auf bie Kunbe von ber Sanbung ber ©фйеЬеп in (Srmlanb феііё паф 3lűenftein, феіІ§ паф (Suttftabt, феіід паф фоіеп geflohen; man hatte, fo viel e§ bie Stirne ber ßeit uub bie ïOîittel erlaubten, bie Softbarleiten unb bie heiligen ©efäfje ic. фгІдеЬгафІ, unb ber guritef»

gebliebene Somherr .^еіпгіф ^inbenberg begab ficȘ паф SraunSberg, um ben König um ©фопппд be§

SomeS unb ber (Stabt 31t bitten31). Ser König gab baë Ѵефгефеп, Ьоф forberte er unbebingte lieber»

gäbe. ցոՅէուքՓօո ег^фіеп am 11. %uli Vormittags bie ТфіѵеЬіТфе flotte vor ^rauenburg unb дІеіфзеіНд verlangten an ben Shoren be§ SombergeS і'фтеЬіуфе Struppen (Stnlaß. Ser Somherr ^inbenberg hielt baS Shor Ѵег|'фІоі';'еп uub erflärte, eS піфі eher gu öffnen, bis ber König фт bie пофіде (Garantie in Vegug auf fein фт in VraunSberg gegebenes Ѵегфгефеп toegen ber Ѳфонипд beS SomeS gegeben hätte. Sie քՓէոօհւքՓօււ Solbåten flimmerten քէՓ inbeffen піфі um bie Vwtefte ^inbenbergS, fonbern brangen auf ѴегУфіеЬепеп fünften auf ben Somplah ein unb plüuberten auf baS entfețș^fte. Sen Som hatten fie Vollftänbig aufgeräumt, alle Softbarfeiten, 3lltarbilber, Elitäre tourben toeggenommen; bie (Gräber ber Verdorbenen ՅՅւքՓօքօ tourben піфі деіфопі, ja felbft bie heiligen pofiién tourben gerftreut,

<tohn bamit getrieben unb ber König felbft foil biefeS Sreiben піфі детфЬШідІ, fonbern bemfelben fogar gugeftimmt haben32). — ©Іеіфзеііід mit biefeit Sreigniffen auf bent Some plünberte man bie Stabt aus, Ьигф ІІеЬегтиф ber geiiibe entftanb in berfeiben geuei’ uub faft bas gange ©ІаЬіфеи ging in Эіаиф unb glammen auf. Sille toerthvollen ՏսՓօո, bie geraubt toaren, Ьгафіе man auf bie glotte unb ІфіЙе fie nebft ber in VrauuSberg beit gefuiten toeggenommeueit fehl’ юегфѴоИеп ѴіЫіофеІ паф ©фтеЬеп, toohiu man аиф beit gefangenen Somherrn ^inbenberg Ьгафіе, ber erft f(päter паф Erlegung eines піфі unbebeutenben ßöfegelbeS feine дгефеіі erhielt.

31) tßtafedä, a. a. D. p. 456. — Sßom. Ureter, a. a. £>. p. 510 unb 511: „Hanc immunitatem Gustavus non gravatim spondebat promittebatque.

32) ißiafedi, a. a. Զ. p. 457. — SBarum £епдпіф, a. a. £>. p. 182, bie (SlaubWiirbigfeit biefe« gaftnntg begweifetn gu müffen glaubt unb toarrnu er itt ber Sínmerhtng ju p. 182 fagt, baß Sreter, a. a. D. p. 511, bent ÿiafetft nur паф»

деІфгіеЬеп ßabe, ifi mir ипегНагІіф. Saß Ьоф bie ©фтеЬеп bei ißren фШпЬ erungen eg ьоцйдПф unb патепіііф auf bie iatȘolifcȘen Лігфеп abgefeßen ßatteit unb biefeïbett enttoeber Bottftänbig augplttnberteii ober gar Verbrannten, geigt ißr Auftreten wäßrenb beg gangen Äriegeg. @0 деіфаі; eg in SJießlfad, wie gu erfeßett ift aug bett Collectaneis ex diversis manuscriptis cura et manu Simonis Thadei Schwengel tiont3aßre 1741, p. 373. Saffelbe geigt bie ©ßronif ber Stabt Sßormbitt, S. 2; gteießes fann пафде!е|еп werben bei $. §гі)1іф, ©еіфіфіе beg (Sraubenger Sreifeg, p. 195, wo bie Йігфеп voit ăJlofrau, gtoggenßanfen, Dfonin, Sieben, Seffen anggepliiitbert unb bann iiiebergebrannt würben. Saß ferner bie SdWeben ȘDiutȘwitten mit ß. Silbern, Statuen ic. trieben, Wirb Woßl iaum bei ber Stoßzeit ber ІфтеЬіІфеп Solbåten gu begWeifeln fein. @in SSeifpiel filßrt ber bent Вепдпіф glaubwiirbige 3. geo, а. а. Շ. p- 502 au: ©in ft^ivebifdȘer Solbat folt bei Sraungberg ein ŽBiíb beg fõeilanbeg mit 3 Äugeln bunßboßrt ßaben. Sie Stelle lautet: Hoc tempore, id est circa annum 1626, miles sueticus imaginem Christi tribus globis trajecit prope Brunsbergam, quae sanguíneo cruore fluxit.

33) ©ßronif ber Stabt SBormbitt, p. 2, bag Satum ber ©innaßme unb bie naßeren Umftänbe finb піфі angegeben ; j eb eit falig gefcȘați bie (Siitnaßme ;ті(феп bem 10. unb 12. Зиіі.

Um |’іф gegen einen etwaigen Singriff Von Dftpreitfieu aus gu beefen (benn поф immer (фіпаиііе

®eorg ЗВіфеІт in feinen @ոէքՓ1սքքօո), hatte (Suftav Slbolf, wie քՓօո oben bemerft, діеіф паф ber (Einnahme von töraunSberg feine Kolonnen itt’S innere von Srmlanb деТфЩ теіфе bie an ben (Sirengen Von SDftpreußen liegenben егтІапЬі)феп Stabte einnehmen unb beferen feilten. Qu golge beffen tourbe gu діеіфer geit mit grauenburg bie Stabt SBormbitt erobert unb nebft ber ^farrfii-фе auSgeplünbert;

eine außer ber Stabt gelegene Кігфе, bereit Spuren քէՓ поф heute auf bein Khxhhofe vor Ьет ОЬегфог

finben folien, tourbe дап^ііф jerftört33). Von einem діеіфеп ՏՓէմխԱ tourbe аиф SJlehlfaá betroffen.

Diaffeibe tvurbe, roie mir fpäter fehen Werben, im folgenben Qabre burd) одіфгоііііде Anlegung вон Șeuer gerftört3*).

Son SJormbitt aus machten bie S^toeben in ben testen Zagen beS ^uii eine Diverfion gegen Euttftabt, nahmen eS ein unb verfuhren bafelbft gegen bie Einwohner mie in SBormbitt unb Stehlfad* 35).

Son ben Sürgcrn SlllenfteinS bagegen mürben fie blutig gurüdgeroiefen. 2luS SButf) barüber Ratten fie auf ihrer Nüdtehr entfei^ gemirtljfdjaftet; фге SJutl) galt namentlich ben geiftlidjen (Gütern; fie nahmen Sferbe meg, trieben anbereS Sieh fort unb bann Verbrannten fie bie Sefifjungen. — So gefd)ah es mit flauten, Siergighuben, Soffen u. f. m.36). — Seit ber Einnahme oben bezeichneter Stabte SrmlanbS hatte Euftav ülbolf EroßeS еггеіфі; Srmlanb mar erftenS reich unb tonnte unb mußte bor ber фапЬ bie Sîittel jur metieren Kriegführung hergeben, unb groeiteuS hatte ber König feinen Niiden gegen Dftpreußen unb bamit bei etroa cintretcnben UitglüdSfällen feinen fftüdgug nach ißillau unb ©фгоеЬеп gebedt.

34) Collectanea ex diversis manuscripts etc. cura et manu Simonis Thadei Schwengel nom 3<Փ« 1741, p. 373, 393 unb 411. Sie Verbrennung ber Stabt fanb ftatt am 3. Suit 1627.

35) 3). ЗВіфеІт Grid)ton, Urhutben unb ¡Beiträge ;ur preußifd;en @e^id?te aud Șanbf$riftlidjen 9ładjrid)ten, 1. Sammlung, p. 147.

36) 3. Seo, a. a. Շ. p. 501.

37) Dr. g. gober, bie §aitpt» unb 9îefiben$»®tabt Königsberg in Preußen, p. 214.

38) 8cngni$, a. a. Շ. p. 184.

¡Durch biefe großen Erfolge ermuthigt, nahm Euftav Slbolf ben preußifchen älbgefanbten gegenüber, гоеіфе gur fjortfehung ber in 'ßillau unterbrochenen Serhanblungen am 12. ՋԱՍ gu ihm nach Zottemit getommen maten, roo er, nach einer in fjrauenburg gurüdgelaffenen Sefa^ung bon ЗОО Staun, auf feinem Starfch gegen Elbing fein Hauptquartier aufgefchlagen hatte, eine gang anbere Sprane an, roie turg vorher in Sidan. Er verlangte von ihnen eine fofortige binbenbe Erklärung in Setreff ihrer Neutralität ihm gegenüber ober gu feiner Sicherheit bie Einräumung ber feften фіа^е Sochftäbt, Salga unb gifch*

häufen. Die Slbgefanbten fchüßteu Staugel an Qnftruttionen vor, in bief er SBeife verhanbeln gu bürfen.

Da aber fagte ihnen ber König: „$ф merte mohi, ihr tönnt euch nicht entfchließen unb іф ГО erbe fehen, roie фг епф halten »erbet; werbet il;r füll fein, fo ift eS gut, unb ici) werbe, wenn іф mit Elbing fertig bin, weiter rüden, Werbet ihr aber піфі пфід fein, fo will іф mir bie Stühe піфі Verbrießen laffen, gurüdgugehen unb in Samlanb eingunehmen, roaS іф tarnt te. gule^t roili id) тіф mit meinen Riffen unter Königsberg feigen unb епф ja ober nein fpredjen lehren/' Er bewilligte ben preußifchen Eefanbten поф einmal eine unbeftimmte fÇrift für ihre befiuitive Erttärung, ben 2lbgeorbneten Königsbergs aber ftcllte er eine fýrift von nur brei Zagen: „Er wolle von ihnen in bref Zagen bie Serftójerung ber Neutralität haben, benn Königsberg ift eine große unb тафііде Stabt, bie іф піфі hinter meinem ¡Rüden laffen tann, unb wenn іф baran bente, fo flehen mir bie Haare gu Serge 2c."37). Sei ber Enttaffung ber Eefaubten Königsbergs fügte er поф bie Drohung ljingu: „ՉՓ і’фтогс епф bei bem wahren (Sott, baß, wo ihr епф länger aufhalten ober mit einer iin^roeifenbcn Slntlvort aufgegogen tommen werbet, ihr fehen follet, baß іф alsbann mit meinen Ծր(օց«ՏՓէքքօո тіф vor eure Srüden unb Häufer legen, bie Erttärung in eurem Slute fud)cn unb сиф baSjenige lehren will, beffen фг епф піфі Vermutet. Habet сиф beffen unb feines aubern gu verfehen unb bie eitrigen Vor ՏՓսծօո gu warnen"38).

3lm 13. $uli Ьгаф Euftav Slbolf von Zolfemit gu Staffer unb gu Sanbe gegen Elbing auf, пафЬет фп feine Kltnbfфafter in Kenntniß gefețșt hatten, baß feilte bisherigen {фпеііеп Erfolge bie Serooljner

2

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©íbingS unb Marienburgs feíjr mutíjíoS gemacht fatten unb baß, toemt er bie Seftürjung ber Sürger benu^te, ein (фпеПег Singriff bie genannten (Stabte jur Uebergabe j win gen würbe, ©thing hatte auf bie ŚJiadjridft tion ber Sanbung ©uftati SlbolfS in Zittau in alter (Site gerüftet. ©S hatte fid) überall nad)

^ilfe uingefeljen, aber feine erhalten, ©in panifdfer Sd)reden ljatte fiel) aller Sewolpter ber einzelnen Stabte tior ©uftaü Slbolf bemächtigt, fie Rattert faft fämmtlid) bie SeifteSgegenwart tierloren. Die Slujahl ber geworbenen Solbåten in ©thing betrug ungefähr 200 Mann. Die waffenfähige Mannfdfaft unter ben Bürgern ber Slltftabt, benn nur biefe War befeftigt, machte noch nicht 600 Mann aus, unb bie Bewohner ber ȘReuftabt, Welche offen war, Wollten fid) an bem Kampfe nid)t betl)eiligen. Somit reichte bie bewaffnete Macht nicht հ՛ո, um bie Slltftabt, ben «ßafen unb bie Slußenwerfe gehörig ju beferen. Unb was waren baS übrigens für Gruppen im Sergleidj mit ben triegSgeübten Sdfweben, welche baju geführt würben non einem fo ausgezeichneten g-elbherrn, wie eS ©uftati Slbolf war. SßaS übrigens bie Sefeftigungen ©things betrifft, fo waren biefelben in fehr gutem Saftanbe. ©in boppelter

©rabén umgab bie Stabt, hoppelte Mauern, fiarte Stürme unb biefe Sßälte tiollenbeten ihre Î3iber=

ftanbSfähigteit. $ur Sicherung ihres ^afenS hatten bie ©Ibinger in aller ©ile eine S change am Sollwert aufgeworfen unb einen mit Steinen belabeneu $8eid)feltahn in bemfelben tierfenten taffen.

Die Donnen unb Saaten würben aufgehoben, bamit ber fyeiub in ben KM nicht einlaufen tonnte.

©egen SIbenb beS 13. ^uli langte ber König tier ©thing an unb legte fid) tior bie Stabt. Die Sorfehrungen, welche jur Sertheibigung beS ^afenS getroffen waren, würben tiom Sturmwinb befeitigt, inbem berfelbe ben ՋՋ5 e i ď) f etfal) и umlegte; erfahrene Schiffer jeigten ben Schweben bie f}ahrt ohne alle

©efahr troh ber SBegnahme ber Donnen u. f. w. Die Sdfanje, welche baS Sollwert beden feilte unb nur mit 3 ©efdfühen armirt war, würbe nad) Sernagelung ber Stüde tion ber Sefafeutig, welche aus nur 70 Seelen beftanb, tierlaffen. So warb bie ©infd)ließung ber Stabt nach allen Seiten h'" mit ber größten ©efd)idiid)teit auSgefül)rt. Der König fd)lug fein Sager auf tior bem ©¡chwalbę, unter bem

§üge( ©mauS, befeftigte benfeiben burch eine Sdfanje unb ließ biefelbe mit 8 ©efd)üheit armiren. Diefe ißofition beherrfd)te bie ganje umliegenbe ©egenb. Sim 14. Qitli fchidte er einen Drompeter tior bie Stabt unb mit ihm jwei Kommiffarien, feinen £)ofmarfd)all Dietrich tion Kaltenberg unb ben Qberften bon iß. Dîebwin, welche in bem Kruge bor bem Marfeutljor Quartier nahmen unb bon bort aus mit bem hohen ¡Ratlje ber Stabt wegen ber Uebergabe nerhanbelten. Die Slbgefanbten ber Stabt ©Ibing fül)rte ber Sürgermeifter Sraun. Qu ber Unterhanbluug bebauerte Kaltenberg im ¡Mamen ©uftaö SlbolfS fehr, baß er ben braüen ©Ibingern läftig falle, aber ©Ibiiig müffe ber König haben, beim foldjeS erforbere einmal ber status rei. „Sie müßten fid) fdfleunigft ertlären, ob fie morgen fd)toebifd) ober polnifch ju fein begehrten; ber König würbe fie im ©enuffe ihrer ¡Rechte unb ihrer Freiheiten fdfüheu, aber bie Dl)ore ber Stabt müßten ltntierjüglich geöffnet Werben". Der Sürgermeifter Sraun gab teine entfdjiebene Antwort, fonbern ertlärte, bie Korberungen bent ¡Rath unb ber ©emelne referiren unb bie Slntwort feiner gelt ben t'öniglid)en Kommiffarien jutommen laffeit ju Wollen. Kaltenberg bewilligte ihnen eine Sebentjeit tion 20 Stunben, ertlärte aber, nicht ju jaubern, benn ber König fei tion ihrer Schwäche unb Unfähigteit, fid) ju tiertheibigen, fel)r gut unterrid)tet. „Kh^ lieben ^errn, fagte er, eS ift uns fchon längft eures SanbeS unb eurer Stabt ßuftanb, was il)r tiermöget unb nicht tiermöget, wo bie Stabt fehr fdjwad) ift, tion unfern Seuten, bie im ¡ßreußenlanbe herumgejogen unb bie tiornehmften Stabte unb Kefttmgen epploriret unb burchfmhet, genugfam ju w iff en getljan worben :c." Das große

©tüd ©uftati SlbolfS, bie Sicherheit feines SluftretenS, bie Sorbereitungen ber Schweben jum Sturm

gegen bie Stabt, bie ßroietradjt gtrifdjen ben Bürgern ber Sitte unb Beuftabt, von benen festere ՏՓսէտ bei (Suftab Slbotf fugten, beroirtteu, baß man aderfeitS bie (SeifteSgegentoart oertor. (Der eine bon ben Bürgermeistern, Qoțann Qungf^ntb, roar fei)on vorder frant getoefen, ber anbere, Braun, roar fo angegriffen burd) baS Begegnen mit beit tönigt. Sommiffarien, baß er паф ber abgeiaufenen fȘrift bon 20 Stituben іііфі erflehten unb bie Slngetegeiit)eiten toeiter führen 31t főimen erftärte. 31(8 bie Slugetegenßeit fo ftanb unb bie (Semeinbe, fo 31t fagott, bou ¡tiren ^auptern bertaffen, гафІо8 baftanb, erf^otl plö^lidj bie Вафгіфі, baß (Suftab Slbotf mit feinen (Regimentern gegen bie Stabt im Slnguge fei. (Darüber roar ber Statt) fo beftürgt, baß er fanéit ben Bürgermeifter fyucfiS mit feinem Sefretär bem Könige entgegeufd)idte. (Die Borfteííuitg ber Slbgefanbten ber Stabt fanb bor bem (Dijere ftatt.

(Die Вогіфіаде Ье8 SlatljS itațin ber ßönig nidjt au, unb roäbrenb ber Bürgermeifter burcfjS Зфог gurüdfetjrt, folgt ißttt (Suftab 3lbo(f mit feilten Officieren паф unb befett ba8 Sțor. Buiuiieljr rief ber Sönig, um bie Bürger поф met)r eiiigufd^tern, mit fo ¡jeder Stimme, baß man’s toeit Ijören tonnte: „(Siebt einer geuer, fo foit beS SittbeS in ber ВЗіеде иіфі ցօքՓօոէ toerben". Sie Stabt ergab )Чф fo ütme aűeit Sampf am 15. %uti. Sie Bürger rottrben bon ițren poften abgetöft unb քՓէօօհէքՓօ Truppen bezogen biefeiben39 40 41 * ). (Der Soltig tegte in biefe bebeutenbe ^eftuitg 1300 Wann, шафіе gum Sommanbanten berfetben ben Dberften (Seorge Suuingtjau, einen Sd)otten, unb ernannte gum Statthafter ben g-redjerrit Beneblet Djenftierna. Sags barattf, atfo bett 16. ^uti, hielt ber Sättig feinen Gingug in bie Stabt.

39) ©ie Beitreibung ber (Einnahme (Elbings, bon einem (Eibinger berfaßt, befinbet ftcb in (Erittou® llrtunben unb Beiträge jur preußiften ©efcbitte au8 tyanbfttiftliten 9iat$itten, I. (Sammlung p. 147—151. — Sengnit, a. a. Զ. p.

184 unb 185. — ®froerer, a. a. Զ. p. 231. — ©eifer, a. a. £). p. 119 etc. — ÿiafecfi, a. a. Շ. p. 457. — ©er ginbrud, Welten bie großen gortftritte ber Streben in fo furjer gelt auf 3ebermann, alfo aud; auf ißiafedi matten, mag luoȘl baran @>tuíb feilt, baß festerer bei ber Uebergabe ber Stabt BerratȘ Wittert. — 3oft. Seo, a. a. Զ. p. 498.

40) ißiafedi, a. a. D. p. 457 „praesiclio vacuam“.

41) Sengnit, a. a. Շ. p. 185. — (ßiafedi, a. a. Շ. p. 457. — ՅօՏ. Seo, a. a. Զ. p. 500. — Dr. fermait n (Ederbt, ®eftitte be® Steife® fDłatienburg, p. 131. — ©ormann, ©efdȘit^te be® Steife® ȘDÎarienbutg, p. 28.

3Iuf bie Beftürjung ber Berooljner BlarieuburgS bauenb, forberte er fd)on am 17. ^yuft StbenbS bie Stabt unb baS Sфíoß jur Uebergabe auf. (Der BertfjeibigungSguftaiib ber Stabt fotooljl roie beS ՏՓէօքքօՏ roar feljr ¡ф(ей)і. (Die Blattern beS (extern toaren bem Berfad nație, Broüiaiit ittib SriegS- Blateriat roar ebenfalls uid)t l)inreidjenb borfjanben, bie Stabt roar bon Bertțeibigern bis auf 40 Blanit beinahe gang entblößt411). (Die Bürger, betten atfo bie Berttjeibiguug ber Stabt überfeinen roerbeit mußte, fanbeit fidj gar піфі geneigt bajit, roed fie bie Unmöglidjfeit beS BMberftaiibcS eiufaljen. (Die Bejahung beS ՏՓէօքքօՏ beftanb aus 300 Blanu ^apbttdeit unb ®еиІ)'феп, an bereu Spițșe ber Sd)toß=

^auptmattn %ac. SoènoroSfi ftanb, bereit, roie eS fchien, քէՓ im ՏՓէօքքօ Martnadig 31t bertțeibigen.

(Die Stabt ergab fid) (фои am 17. SlbenbS офие adelt Sainpf, пафЬеіп bie melften Boten, unter it)nen аиф ber Biarienburger SBoproobe í^aíinâft, fфон bor ber Slnfunft (Suftab SIboIfS bie Stabt bertaffen fatten. %n ber 9lad)t bom 17. gum 18. Quit befd)oß SoSttoroSfi гефі tüchtig bie Stabt; aber аиф er falj bie ^ri^ttofigteit beS tängern SampfeS ein unb ergab fid) am 18. fammt ber Befațșimg, ats fid) eben bie $фгоеЬеп anfd)idten, bie Seilern an bie Blattern angufețșen unb gum Sturme borgugeljen. (Der ՏՓէօքխսքէէէոոաւ SoSnotoSfi tourbe als befangener паф (Stbiug gebrad)t unb bie Qefuiten, гоеіфе )'іф aus Biarienburg auf baS Sd)loß gurüdgegogen fatten, mürben außer SanbeS bertoiefeti. Bebeutenbe Beute fiel hier bem Sieger in bie ^jäube4՛).

2*

и

Söte ñafie ber (jebanie bantats bei ben überrafcfjenben Srfolgen (Guftab SIboífê tag, bei ber Uebergabe ber einzelnen Stabte überaíí SJerratl; ju toittern, gebt aus bent ¡Benehmen ber Marienburger uadj ihrer Uebergabe herber. Cípte baß fie $emanb beS SSerratfes befeijuibigte, »erfaßten fie ein Schriftftücf, burci) toeldjeS fie nadjjutoeifen fitesten, baß bei ber Uebergabe Marienburgs bon æerratb nidjt bie Nebe fein lönne42). Marienburg tourbe bon ben Sdjtoeben ftart befest, bie berfallenen Söerfe toieber l)ergefteíít, neue ®фап@еп jur ¡Befeftigung ber Stabt unb beS SdjloffeS aufgetoorfen, unb bie Stabt bilbete feit biefer Seit, fo ju fagen, ben Mittelpuntt ober bie SafiS ber toeiteren Operationen (Guftab SlbolfS. — (Gleichzeitig mit Marienburg fielen bur^ abgefeimte Kolonnen auch bie Stabte Stubin unb Sljriftburg faft ol)ne Söiberftanb in bie ^anb beS Siegers43).

42) Sei Sengmd) a. a. Զ. p. 125, 146 finb bie Serttjeibigungdfdjriften ®eorg æitljelmd in Setteff bet Uebergabe toen фіПаи, bann bie ber ©hinget unb SKarienbnrger toegen Uebergabe iýter Stabte angeführt.

43) Sdjmitt, ®е|фіф!е bed Stuijmer itreifed, p. 55.

44) Jetemet, a. a. Զ. p. 147.

43) Sanbtfie, a. a. Ծ. p. 199.

46) ©froerer, a. a. D. p. 233. ®ied gefcȘaȘ in grauenburg unb Stanndbetg; in einem ©esteiben an ben Snperintenbenten in ©thing fagt er: er fette jtoei toerbienfttootte Mnner audfudjeit, um nad) Stanndbetg unb granenburg gefdjictt ;u kerben, bamit fie bafelbft mit Sanftmut!), toeldfe etoangetifdjen ÿrebigern juïommt, bad reine SBort ©etted toerfünbigen re. re.; аиф fe£te er fiit biefetben ein taufenbed 3at)rget)att and, bamit fie nidjt burd) gtatraragdforgen geWnbert kerben.

©ie näd)fte golge biefer дійейіфеп (Sreigniffe toar, baß bie Slbgefanbten ber Stäube unb Stabte DftpreußenS nachgiebiger tourben unb in einer Slubienj, toeidje ihnen in ber Nähe hon ©irfdjau im

©orfe ßiffau oon (Guftab Slbolf ertheilt toar, Neutralität mit Vorbehalt ber (Genehmigung beS Kurfürften (Georg Söilhelm gelobten, ©er König bagegen erklärte feierlich, baß er alle ihre Freiheiten fdjühen unb фен Raubet nidjt ftören toiirbe. — 3ln biefer Stelle ¡toollen toir gleichzeitig ber Maßnahmen gebenden, toelche (Guftab Slbolf jur Regelung ber religiöfen Verhältuiffe ber proteftanten ben Katholifen gegenüber erlaffen hatte. Vei ber Nealtion beS Katholizismus gegen beit proteftantiSmuS in bamaliger Seit in Europa überhaupt fudjte auch in Polen bie latbolifche Kirdje ihr altes ©errain toiebergugetoiunen, unb baS

¡Beftreben, ben ProteftantiSmuS ju oerbrängen, tourbe bon SigiSmunb eifrig unterftü^t; unb toenn in ben anbern Staaten Europas Ströme bon ¡Blut ju biefem Speele bergoffen tourben, fo lann man fidj nicht tounbern, toenn in bem lange Seit bor ähnlichem Unglücf betoabrten ‘Polen gärten in ben einzelnen Probinjen unb Stabten beS NeidjeS gegen bie proteftanten borgelommen toaren, jurnal fich ©igiëmunb nicht immer mit ben heften Natljgebern umgeben hotte44) unb nicht ju regieren berftanb45); aber ein befonberS großer ©rud, tote man fotelen öfters anjuitehmen pflegt ober barjutbun fich bemüht, möchte toohl fchtoer uadjjutoeifen fein. Sßitrbe bieS ber Fall getoefen fein, bann hätten fich bie ©anjiger, beffen

¡Betool)ner faft burchgängig proteftantifch toaren, gewiß gegen ein ¡Bünbuiß mit (Guftab SIbolf nicht gefträubt unb fie hätten ficher nicht (Gut unb Slut für baS ihre ¡Religion unterbrüdenbe Polen in biefem Kampfe eingefe&t. — Nach ber (Einnahme ber oben bezeichneten Stäbte nuferer Probinj fuente (Guftab Slbolf ben Proteftanten felbft auf Koften ber Katl)olifen unb nicht oljne ^ärte gerecht ju Werben;

er gab junächft ben Proteftanten alle Kirdjen z^rüd, bereu fich Katljolilen im Saufe ber Seit

bemächtigt hotten, jebe Verfolgung beS ProteftantiSmuS berbot er aufs ftrengfte unb führte in einzelnen

Stählen ebaugelifdjen (GotteSbienft ein46). So gab er in Marienburg ben Proteftanten bie

^аггкігфе gurítd, tocile fie 1594 ben Katifoliten Ratten einräumen muffen, unb fd)on am 19. ^nli 1626 hielten bie ißroteftanten barin фгеп (SotteSbienft ab; ebenfo erhielten bie Sßroteftanten ©irfdjauS bie feit 31 ^a^ren toieber ben Katholiken gehörige Кігфе jur Zeitigen Kreujerí)Dt)ung (jelige í'atljoíifdje

^аггкігфе) toieber. ЭІеІ)пІіфе8 gefdfat) aud) an anbern örten47). ©игф biefe unb äimlidie Maßregeln hatte er jtoeierlei erreicht; յսոսՓքէ Ijatte er fid) in bem eroberten Sanbe eine gefc^toffene роІШ)-фе fartei gebiibet unb ЬаЬигф fid) feften Boben in Preußen gefd)affen, ferner Ьегтофіе er feinen <Sd)toeben and) biefen Krieg, toie faft ade übrigen, al§ einen dteligionSfrieg barjufteűen, ben յո führen bie Sl)re toie bie (SI)riftenf?fii^t erforberte.

47) Dr- ®irf$au§ l>iftortf$e Sení'toMigíeiten, p. 29. — Dr. «S^ntibt, а. а. £>., p. 55.

48) (Sďerbt, а. а. ©. р. 132.

So groß and) bie Вогфеііе toaren, іоеіфе (Suftab Slbolf bis baíün errungen Șatte, fo toar bie Spaltung berfelben fo lange nid)t gefiebert, fo lange ©anjig, baS Bodtoert ber probing Preußen, fid) toeigerte, bie öberlwheit ©фюеЬепЗ anjueríennen. öljne ben Befih bon ©angig toar an eine bauernbe

©roberung unb Sinberíeibung ber probing in ben fd)tocbifd)en Staatenberbanb famn gu beulen. ©er Sünig itatte biefen Umftanb längft erkannt unb Ijatte balper поф bor bem SluSbrud) beS Krieges, toie oben bemerd toorben ift, mit ©angig toegen Neutralität berhanbelt; er íjatte ben ©attjigern glänjenbe Вефгефипдеп gemalt, bod) ade feine æorfdplâge tourben gurüd'getoiefen. ©angig alfo auf bem SBege ber llntertpanblungen für fid) unb für fein ^ntereffe git getoinnen, toar ge քՓ eitert. ®eSl)alb befc^lo^

(Suftab Slbolf bie (Stabt je^t mit (Setoalt in feinen SBillen git gtoingen. ©angig toar aber nid)t fo leid)t gu nehmen. Seine Bewohner toaren beS SBaffen^anbtoerlS felfr funbig, bie fyeftungStoerfe toaren in auSgegei^netem 8"P^nbe, SSorratl) au Kriegsmaterial toar in ^üde borĘanbcn, eine піфі unbe=

beutenbe flotte fdjü^te ben piafen. Sides ©inge, іоеіфе troh beS heften SBidenS (Sitftab Slbolf Ьоф ЬеЬепІІіф тафіеп, gu einem bireften Singriff gegen bie Stabt borjugelpen; il)r Ьафег bie Kommunikation mit ißolen abgufdpneiben, fie gu 8anbe unb gu SBaffer aufs engfte eingupäijließen unb Ьпгф Вегпіфіипд beS ^anbelS unb SSol)lftanbeS fie յոր llebergabe gu gtoingen, bas toar ber ißlan, beffen Slugfüljrung ben König gu feinem giele führen gu moden ferien. 3« biefem 3toede mu^te er рф in ben Befih bon

©irfdjau, Metoe einerfeitS fe^en unb anbererfeitS ©liba, фіфід unb bie in ber Umgegenb bon ©angig liegenben kleinen befeftigten örte unb ՏՓէօքքօր entnehmen48). Sr rüdte bakier am 20. ^uli 1626 in baS große SBerber unb eroberte faft ohne @фтег1^геіф 9íeuteid) unb bie Starofteien Bärtoaibe unb Ziegenhof. ©ie Sintoofmer ließ er überall ben Sib ber ©reue fd)tooren unb lagerte fid) mit feinen

@фаагеп ©іг;"фаи gegenüber am $8еіф{еІЬатт. Sim 21. ließ er eine Sdpiffbrütfe über bie SSSeidȘfet fd)lagen unb rüdte поф an bemfelben Zage gegen ©էրքՓոս bor. Stuf feine Slufforbernng, fid) gu ergeben, überfanbte фт ber fftatl) ber Stabt bie ՏէօհէքՓ1սքքօ1 unb fofort gog ber König in bie Stabt ein; er flieg in ber Komtlpurei am Markte ab unb tourbe bom ißaftor öpitiuS unb bent ĘoĘen Зіафе ber Stabt !еіегІіф empfangen. Sßie Marienburg bie öperationSbafiS für ben König auf bem гефіеп SBeithfeíufer getoorben toar, fo erhielt ©іг)фаи eine діеіфе Beftimmung auf bem linken Ufer biefeS

^iuffeS. Sobalb аиф bie übrigen Zruppen iiinübergefüijrt toaren, fo tourbe ©irfd)ait auf baS hefte befeftigt unb in SSertlpeibigungSguftanb gefegt. Side ՏՓօսոօո bor ber Stabt tourben niebergeriffen, Baumgarten bertoüftet, bie bor ben Зфогеп ЬефіЬІіфеп Käufer nebft ber еЬапдеЩфси Кігфе յո St.

(Seorg auf bem jeligéit Kii^hofe unb baS фофііаі аЬдеЬгофеп. Slußerbem քՓս$էօ man bie Stabt

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noi) bitrdj stoet fangen, bon benen bie eine an ber Marienburger Sorftabt Пф befanb unb bie gtoeite auf bem Pla^e beg heutigen (Șjeri^tSfiaufeS49).

49) Dr. Preiifi, Sirfdjaug biftorifd)e Senfroiirbigfeiten, p. 29, 30.

Պ Seo, а. а. D. p. 500: Hic ex eo (monasterio) penitus sustuUt, ita ut solos muros relinąueret et verum esse comprobaret illud dictum poetae.

„Nulla fides pietasque viris, qui castra sequuntur“ —

51) Dr. £(>eobor $ir№, bag «öfter Oliba, p. 56: 3)er Anführer ber ©фіьеЬеп Sari Sarlfoltn bat, иафЬет er mehrere Altäre hatte bereit turnéin unb bie Orgel gang unb gar jerftbren laffen, fielen oȘne ßmeifel ber lefferu Altäre fanunt ben Sirdfengtoden паф ©фіѵеЬеп fortgefanbt.

МіфЬет biefe Verteerungen getroffen toaren, tourbe bon ©trfdjait aug ein Streiftorpg nad) Mette gefdjúft; Stabt unb Sd)(o6 tourbe паф turner ©egentoe^r genommen, befett unb շոր ѴегфеіЬідипд еіпдегіфіеі. ©ag erfte Biel, ©angig bon "poten аЬде?фпіНсп gu Rabéit unb фегг ber аВеіф[еГ gu fein, toar еггеіфі. Аиф gur See toar eine ԹԽքՓ^սոց ber Stabt giemtid) bollftänbig betoirft. (Sb^geitig патііф, alg @uftab Abolf aug "pillau aufgebi-офеп, toar аиф eine glotte unter bem gommanbo beg Abmiraíg Sarífou bon ®ülbenl)ieím abgefegelt, um bie Abfperrung bon ber See gu bewirten unb ben

^anbel ©angigg gu ьегпіфіеп. An bemfelben ©аде, an іьеіфет Sraungberg fiel, alfo am 10. guli, legte քէՓ ber քՓաօհէքՓօ Abmiral bor ben §afen ber Stabt, fe%te einen քՓ%օհէքՓօո Bittner ein unb ertlärte ben außlaufenben unb antommenben ՏՓէքքօո, baß ber Boll, ber big bal)in beit ©angigern entrichtet gu toerben pflegte, nunmehr ben ՏՓհ)6հ6ո gu еиігіфіеп fei. Außerbem fetzte er поф an bemfelben ©аде 400 Mann ang, іоеіфе bie llmgegenb паф iljrer gewohnten SBeife plüuberten unb bag gíofter gu ©liba ЬгапЬІфа^Іеи. ©er [фтеЬі|фе Kapitän Stoett^, №еІфсг biefe Sppebition befestigte, erhielt bom Abte beg Kíofterg 500 gíorenen, um bag Kíofter bor piünberuug gu beroaí)ren; er gog ab unb toanbte |іф паф Ріфід, теіфеі bem діеіфеп ՏՓւժքոէ ber oben erwähnten Stabte аіфеіпіреі.

©er Abt bon ©liba glaubte infolge ber erlegten Krieggcontribution Пфег gu fein, Ьоф Іаи)фІе er ¡іф;

benn քՓօո паф larger Beit, am 15. Aiiguft патііф, ¡фісЕіе ber Abmiral feine gente bon neuem паф

©liba, теіфе bag glofter nunmehr fo rein augplünberten, baß fie nur bie bloßen Mauern gitrüdließen50 51 ) unb alteé $ßertl)bolle паф ©фіиеЬеп ^ффіерріеп61 ). ©er plan beg Sönigg, ©angig bollftänbig ein՛

gufфíießen, toar alfo gelungen, unb nun ьефіфіе er, ob er toof)l ohne Kampf bie Stabt gur Neutralität

refp. Untertoerfuug bewegen tonnte. Am 16. Quit, alfo gu ber Beit, alg er )'іф im Heinen Sperber

befanb, քՓէէէէօ er ein ՏՓւ-eiben паф ©angig, Worin er bie Bewohner gltr Neutralität aufforberte unb

bie §anbelgfreiȘeit bafitr ber Stabt garantirte, toibrigenfallg er mit Sßaffengetoalt gegen fie borgenen

würbe, ©ie ©angiger, Weil fie Ьигф bie ®n)^I)ließung gu große materielle Verlufte erlitten batten,

waren gur Uuteipanblung bereit unb ¡фісЙеп beg^aíb beit Spnbifitg Johann Keferbart ing [фп?еЬі(фе

Sager. Sei ben nunmehr angeïnüpften Uuterpanblungen Ьег?ргафеп bie ©angiger, bie ро1пі|феи ՏՓէքքօ,

теіфе քէՓ im piafen ber Stabt befanben, abgiitafeln unb քօՓսքՓօքքօո, feine SBerbung gegen bie

ՏՓՈ)6ծօո gugulaffen unb eine bollige Neutralität gu ЬеоЬафІеп. ©tefe Э^афдіеЬідІеіІ hielt ®uftab

Abolf für ՏՓէոսՓօ, babér fteigerte er feine g-orberungen fo febr, baß bie ©angiger fie иптодііф

annebmen tonnten, ol)ite ¡eben Зфеіп bon Selbftänbigteit aufgugeben. Suftab Abolf berlangte патііф

freien Aufenthalt für bie [фтеЬіТфеп Solbåten in ©angig, B"Mr in§ |ф№еЬі[фе gager, Verringerung

ber ©autifon ber Stabt, Qèinftellung ber weitern Vefeftigung ber Stabt unb {фііе^ііф bie Sefe^ung

beg bei ©angig рф befinbeitben ՏէքՓօքՅհօրցօօ Ьигф քՓաօհէքՓօ Solbåten. Auf ber Vafig biefer

țfrorberiingen unterhanbelte ber fd)roebifd)c .'pofmarjdjaű Gietrid) non Kaltenberg mit bem bärtigen Bürgermeister Arnolb non Rotten itnb ben Natl)Sl)erren ©eorg Nofeitberg unb DNattljiaS Sßerbermann.

SBegen ber gu ^o^en Kotierungen führten biefe Unterl)anblungen gu feinem gemünfd)ten Nefultate unb mußten аЬдеЬгофеп toerben, gumat mährenb berfetben fd)on feinbfeiige ©фгіііе von ben ©djmeben gegen Gangig unternommen mürben52). @erabe an bem Zage ber Berhanblungen, eS mar am 14. Auguft, nahmen bie ©фтеЬеп 9 PSagen mit /Gängiger Gütern meg unb gteic^geitig mürben auf Befehl beS SünigS bie /Gängiger als g-einbe im fdjmebifdjen Sager auSgerufen. Um in feinen Operationen gegen /Gangig möglic^ft freie §anb gu traben unb um fid) ben Niiden gegen etmaige Angriffe von ©üben gu beden, trug ber Sünig ber tulmifdien Mitterf^aft unb ber тафіідеп ©tabt Zhorn bie Neutralität an; Von beiben

©eiten erfolgte, mie gu ermarten mar, eine abfd)läglid)e Antmort. Zhorn unb bie ©tänbe erflärten, baß fie offne SBiffen ipreS SünigS in nichts քէՓ einlaffen tonnten, „fie mürben aber baS ¡фтеЬііфе Anerbieten an ben Sünig von Polen gelangen taffen"53 * ).

5S) 8engnid>, а. а. SD. p. 187, 188. ©rafali), @ețd)id)te Sanjigê, 2. 55anb, p. 422. — @6enfo SBfd;in, ©efepiepte San$ig§, 1. XȘeil, p. 316 :c.

53) Seitgnid), a. a. D. p. 188.

M) 3oJ>. 8ее, a. a. £>. p. 501. „Monasterium Pelplinense in propria persona invisit (G. A.), in quo etiam pransus est. In tantum vero miles res eius diripuerat, ut ne quidem ahenum superesset, sed carpió pro Gustavo in testa lutea coqui debuerit“.

55) Dr. ąjreuji, biftorifd)e /Denftoiirbigfeiten Sirfdjaiis, p. 30.

M) 86քՓա, a. a. Ծ., 1. ЗДеіІ, p. 317.

Bor bem eigentlichen Angriff auf /Gangig erfolgte Vorher bie (Einnahme von peiplin. Ger Sünig felbft leitete biefe (Eppebition unb ließ baS Slofter berartig anSplünbern, baß nicht einmal ein gutes ®efäß aufgutreiben mar, in meldjem für ben Sünig bas ăJiapl bereitet merben tonnte51). Bon Pelplin aus begab fid) ber Sünig gegen ©targarb, meldjeS bis bal)in ltod) verfd)ont geblieben mar, unb befedte апф biefe ©tabt. Nunmehr maron alle §aiiptftraßen, bie aus ber "proving nad) "Gangig führten, von ben

©d)iveben befest unb erft jefet fiel ber Sünig in ben großen BJerber ein. Gen ®inmol)nern beffeíben Verbot er Gangig mit "Proviant gu Verfehen, außerbem legte er ihnen als Kontribution auf bie jerbei՛

fdhaffitng von hunbert Saft ^afer unb bie (Erlegung von 50 Zhalcr von feber ^ufe SanbeS, maS im (Sangen ungefähr 70,000 Zhaler auSmad)te. Garauf befeftigte er baS Gängiger fpaupt unb überfiel baS ©^loß ©rebin, mohin bie Gängiger eine Bejahung von 300 SNann gelegt hatten. Nach tapferer (Segenmehr mußte fid) biefe 3)lannfd)aft am 26. Auguft ergeben55) unb mürbe gefangen theilS паф Girfd)au, ttjeilS паф DNarienburg, tl)eilS паф ©Ibiiig деЬгафІ. GangigS Berlegení)eiten unb Beforg«

niffe um bie ßutunft mehrten fid) иоф mehr, als man fid)ere Senntniß bavon erhielt, baß ®uftav Abolf einen Angriff auf P3eid)felmünbe gu unternehmen fid) սոքՓէժէօ. ßitnt ®(üd für bie Gängiger unterblieb jebod) bie Ausführung biefeS "planes, benn Ьигф baS епЬІіфе ^eranrüden einer роіпііфеп Armee gegen Nieme mürbe ®itftav AbolfS Zhätigteit auf einen anberit punit hingelenft unb bie Unternehmung gegen 2Реіф)"еІтйпЬе verhinbert56).

$ßäl)renb, mie mir gefehlt, ®uftav Abolf in ber turgen $eit üoit taum 2 9Nonaten ben тіфіід^еп

unb քրսՓէհօրքէօււ Zl)eií ber proving Preußen faft ohne ©фтегі^геіф eingenommen, hatte ]іф анф Polen

епЬІіф gerüftet, um bem meitereu Borbriiigen beS SünigS einen Gamm gu feljen unb ben Sampf um

SBiebereroberung beS Berlorenen aufgunehmen. GaS allgemeine Aufgebot mar ergangen unb bie Nitter»

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fdjaft unb bie foitftigen juin ^riegSbienft ьегрЩфІсІеп Ríaitnf^aften fatten fid) auf Pefepl Sigißmunbß bei (ÿraubenj borfaluméit; аиф an bie Ouartianer, bas bamals ftepenbe феег ‘potens, гоеіфе an ber Orenje Rußlaitbß ftanben, ergingen Pefeple, in ®[märfdjen паф Preußen fiep յո begeben; ebenfo rüdten bie паф Siflanb beorberten Regimenter in Preußen ein. Sigißmunb feibft Ьгаф ron ăSarfcȘau auf unb ging in perfon auf ben griegS|lpaupiap. 21m 18. 2Iuguft57) langte er mit feinem Sopne PJlabißlauS unb bieleni SriegSbolf, gegen 4000 ^olniftßen uiib Ьеиііфеи Struppen unb einigen taufenb főfalén, in Sporn an. 21m ».September fdjidte er bief eiben nebft 11 О^фйреп паф ©raitbenj unb am 6. September brad) er feibft bon Sporn auf, um jur 2lrmce bor ® raub en j ju flößen. 2lm 7. (September mürben außerbem meprc Ääpne mit (5^фйреп unb RZunition auf ber 20eidȘfet паф ©raubenj пафде]'фій. So begann nun ber SßiebereroberungSfrieg gegen (Suftab 2lbolf, теіфег Polen große Opfer an Riampüpafteit unb ®elb foftete, meii fie $uftab 2lbolf auß guten unb feften Pofitioncn, bie er քէՓ feibft geroäplt unb militärifd) еіпдегіфіеі patte, perauStreiben mußten.

57) 3««ede, a. a. O. p. 270. — golingnac, a. a. £>. p. 737. — Dr. 28ernide, OefdȘicȘte XíjornS, p. 179.

Sine Riufterung ber роіпіуфеп 2lrmee bei Sraubenj ergab, baß bie 2lnjapl ber Solbåten gegen 25,000 Planu betrug, baß fie alfo ftart genug mar, um bie Offenfibe gegen ©itftab 2lbolf ju ergreifen.

Ser Sфroebcntönig mar auf bie Рафгіфі bon ber 2lntunft ber роіпіі'феп 2lrniee bei ©raubenj aus bei­

unmittelbaren llmgegenb bon Sanjig паф Sirfdjau juriidgeteprt unb patte feine .v)auptinad)t bafelbft in ben Perfфаиjungen um fid) bereinigt. Sein burd) bie bieleń in ben eroberten Stabten juriidgelaffenen Pefapungen ց6քՓ№սՓէօՏ £>eer erpielt Perftärfung Ьигф ben (Grafen Spurn, теіфег 2400 Rîann roopl=

geübter unb gut auSgerüfteter Struppen aus Siflanb perbeigefüprt patte. So alfo auf eine քօէոհէէՓօ Begegnung mit SigiSmitnb gut borbereitet, roartetc er ab, госіфе ՏՓր-itte ber роіпііфе Sönig gegen ipn unternepmen mürbe. SigiSmnnb ging bei Sraubenj über bie ЗВеіф|"еІ unb jog über Reuenburg gegen Ríeme, теіфеп Ort ®uftab 2lbolf jur Porfeftiing feiner Stellung bei ՏէրքՓոս еіпдегіфіеі patte. Ríeme mußte genommen roerben, um beim meiteren f}ortfd)reitcn gegen bie Stellungen (Suftab 2lbolfS im Rüden піфі beunrupigt ju roerben. 2lm 17. September langte SigiSmnnb bor Ríeme an, beffen Pefapung aus ungefäpr 140 Riaitn Sфroeben unb ben Pürgern beftanb, bie beroaffnet unb ben ՏՓէոօհօո {геипЫіф gefilmt maren, unb belagerte Stabt unb Sd)(oß. Տսւ՚Փ bie Pefepung eines Perges, теіфег bie Stabt beperrßpte unb Ьигф bie 2lrmirung beffelben mit fd)merein ®cfd)üp bon Seiten ber Polen mürbe ber Pefapung peftig jugefept, unb Ríeme pätte рф ergeben müffen, menu піфі ® սքէ au 2íbolf fd)neíí junt

®ntfap perbeigeeiít miire. 2ím 21. September brad) er mit bem größten Speile feiner 2lrmee bon ՏէրքՓսս auf unb gelangte паф ^alienau, einem Sorfe in ber Râpe bon Ríeme, roo er fein fjeer in @фІафІ=

orbnung aufftelíte. Ser 0önig bon polen քՓէձէօ ipm einige Portruppen unb Іеіфіе Reiterei entgegen, теіфе іеЬоф bon (äuftab 2lbolf Іеіфі jurüdgetrieben mürben. Senfeiben folgenb, fließ ber |'фтеЬі]'фе Sönig mit ungefäpr 3000 Riann auf baß gange роіпііфе fyußbolf unb einen Speit ber fufaren unb Sofaten.

®S erfolgte ein parter ßufammeuftoß beiher £>eere, паф гоеіфет bie Polen паф Perluft bon 150 Riann,

unter benen fid) ber Sapitän Sönpof befanb, baß 3՝elb räumen mußten unb рф in ipr befcftigteS Sager

jurüdjogen. 21иф bie ЗфгоеЬеп jogén fid) паф fjalfenait jurüd, feprten aber fd)on am 1. October mit

ber gangen Ріафі jurüd, in ber 2lbfid)t, bie Pofidon ber Polen auf bem Perge ju erftürmen unb fo baß

bebrängte Ríeme ju entfepen. Pebor ®uftab 2lbolf jum Sturme auf bie polnifcpen Pei^anjungen

borging, ließ er bie (Negenb genau սոէօրքսՓօո unb erfupr babei, baß Ьигф ben PBalb ein g-ußfteig auf