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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 4, H. 4

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TECHNIK UND WIRTSCHAFT

MONATS CHRÖT DES VEREINES DEUTSCHER INGENIEURE» » * REDAKTEURD»M EyER

4. JAHRG. APRIL 1911 4. HEFT

DER „VERWALTUNGSINGENIEUR“ IM PREUSZISCHEN ABGEORDNETENHAUSE.

Daß d er G edanke, die technische Intelligenz fü r die „h ö h e re V erw altu n g “ nutzbar zu m a c h e n 1), in w eitere K reise dringt, h a t auch die diesjährige E tats­

b eratu n g im p reu ß isch en L an d tag e gezeig t. In d e r S itzung vom 15. M ärz sprachen zu dem T h em a die A b g eo rd n eten M acco und Dr. Bell.

D er erstere g ab eine ein halbes Ja h rh u n d e rt zurückführende Ü bersicht über die E ntw icklung d er T echnik und d er technischen T ätig k eitsg eb iete, die b e so n ­ ders im letzten Jah rzeh n t eine frü h e r u n g eah n te A u sd eh n u n g g ew o n n en haben.

„Ich erinnere an die A ufgaben, w elche n eu erd in g s die K reise, teilw eise auch die Provinzen, übern o m m en h aben, und ich erinnere an die A ufgaben des S taates, die sich in hoh em M aße e rw e ite rt haben, un d an die infolge­

d essen n o tw en d ig e E inw irkung d er T echnik auf die G esetzg eb u n g . D iese A n forderungen d e r N euzeit stellen im m er n eu e A nsprüche an die m oderne T echnik und dam it auch an die T echnischen H ochschulen, A n forderungen, die in frü h eren Jahren diesen Schulen frem d w aren .“

Die T echnischen H ochschulen haben — w as w ir schon ö fter b e to n t hab en — eine g rö ß e re B edeutung erhalten, seitdem zugleich m it d er geschilderten E n t­

w icklung ihre g rö ß e re un d w eiterg eh en d e A ufgabe erk an n t w urde. Die Be­

griffe T ech n ik er u n d technische Bildung hab en sich erw eitert. U nd d arau s fo lg t w eiter, daß d as W issen und K önnen, die F ähigkeiten und die Initiative d e r aus der technischen Erziehung h erausw achsenden Kräfte (der technischen Intelli­

genz) fü r die allgem eineren A ufgaben d er V olksgem einschaft und insbesondere auch fü r die A ufgaben d er S taatsfü h ru n g , d e r „h ö h eren V erw altu n g “ , n u n ­ m ehr in w eiterem U m fange heran g ezo g en w erden m üssen. D as ist eine selbst- x) V ergl. den A ufsatz von P rof. W . F ran z: Die W ertu n g d er technischen Intelligenz und die V erw ertu n g des technischen K önnens, im Jg. 1910 H eft 4 dieser Zeitschrift.

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v erständliche F o rd e ru n g in jed em S taatsw esen, d a s zu sein er E rh a ltu n g u n d W eiteren tw ick lu n g die in ihm en th alten en K räfte zur W irk u n g kom m en lassen m uß — u m som ehr, als doch d ie b ish erig e B eschränkung auf einen en g eren K reis von ausschließlich juristisch g eb ild eten B eam ten n ic h t m eh r h a ltb a r ist.

„Ich m öchte hier nu r die F ra g e au fw erfen , ob die h eu tig en V e rw a ltu n g s­

beam ten d en an sie g estellten A n fo rd eru n g en , die jed en T a g an sie h e ra n ­ treten, in vollem M aße entsp rech en können. N ach m einer E rfa h ru n g ist das zur Z eit nicht d e r Fall. W e r in d en G esch äften tätig ist, w ird heute seh r schnell die Ü berzeugung bekom m en, daß die m eisten u n se re r h eu tig en V erw altu n g sb eam ten nich t in d e r Lage sind, selb stän d ig die A ufgaben zu übern eh m en und v ertreten , die ihnen nach den A n fo rd eru n g en u n se re r kulturellen V erhältnisse g e ste llt w e rd e n .“

M it b e so n d e re r F re u d e w ird es w ohl zu b e g rü ß e n sein, d aß M acco auch dafü r ein g etreten ist, daß den ju n g en T echnikern, w elche sich in ihrem H o c h ­ schulstudium auf die B eru fstätig k eit des V e rw a ltu n g sb e a m te n v o rb e re ite t haben, n a c h ihrem Studium auch die G eleg en h eit zu p rak tisch e r Ü bung in d en e ig e n ­ artigen G eschäften d e r V erw altu n g g eg e b e n w ird.

„E ins m uß v o r allen D ingen in hoh em M aß e b e m ä n g e lt w erd en , d as ist das, daß u n sere S taatsv erw altu n g im g ro ß e n und ganzen, daß u n sere S ta a ts­

beam ten diesem neuen Z ug, d e r dahin d rän g t, d iese so g e n a n n te n V erw al­

tu n g stech n ik er auszubilden, u n freu n d lic h g e g e n ü b e rs te h e n . Is t es doch hier im H au se au sg esp ro ch en , d aß die E isen b ah n v e rw altu n g sa g t, w ir sind n ich t in d er Lage, ju n g en L euten, die sich auf diesem G eb iete E rfah ru n g en sam m eln w ollen, G eleg en h eit d a fü r zu g e b e n ; w ir h ab en keinen R aum fü r solche L eute. — D as ist eine kleinliche Stellung u n d eine g ro ß e V e rk en n u n g d er g ew altig en A ufgaben, v o r denen w ir stehen.

W enn ich g e s a g t habe, d aß w ir eine Ä nderung in d e r A u sb ild u n g der Ingenieure w ünschen, so s te h t das im Z u sam m en h än g e m it d em jen ig en , w as d e r V erein d eu tsc h e r In g en ieu re m ehrfach zum A usdruck g e b ra c h t hat.

E r h a t am 9. A u g u st 1909 an den M inister des Innern eine E in g ab e g e ­ ric h te t2), in d e r es h e iß t:

, ,In im m er w eitere K reise d e r B evölkerung ist nu n die E rk en n tn is g ed ru n g en , daß ein ein seitig juristisches Studium den h ö h eren V erw al­

tu n g sb eam ten n ic h t m e h r g e n ü g t, um die h e u te vorn eh m lich durch T e c h ­ nik und In dustrie, H an d el un d V erk eh r b eein flu ß ten V erh ältn isse des öffentlichen L ebens zu b e h e rrsc h e n .'

Ich kann den Satz d o p p e lt u n terstreich en . E b en so s a g t d e r V erein in einer E in g ab e von 19103) :

d e m e n ts p re c h e n d sind A b so lv en ten tech n isch er H o ch sch u len , die sich rechts-, staats- und w irtsch aftsw issen sch aftlich en Studien g e w id m e t haben und die erfo rd erlich en K enntnisse d u rch A b leg u n g ein er s ta a t­

lich g e re g e lte n P rü fu n g nachw eisen, zu r p rak tisch e n A u sbildung in d er allgem einen V erw altu n g und zu ein er den E rfo rd ern issen d e r h eu tig en Z eit an g e p a ß te n zw eiten S ta a tsp rü fu n g fü r d en h ö h eren V e rw a ltu n g s- . d ien st zu zulassen.'

D iese W ü n sch e sind b ish er von den staatlich en B eh ö rd en nich t an e r­

kannt w o rd en und es ist d iesen W ü n sch en nich t R echnung g e tra g e n . Ich

2) s. Z. 1909 S. 1391. 3) s _ z . 1910 S. 909.

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IN G E N IE U R U N D V ER W A L T U N G 211 bin sicher, daß w ir dahin kom m en w erden, w enn vielleicht auch in einer Zeit, w o schon viele F e h le r g em ach t sind, die u nser ganzes soziales Leben g e sc h ä d ig t haben.

D ieser W iderstand, d e r praktischen A usbildung, d er U nterstützung des technischen S trebens in d er V erw altung g erech t zu w erden, findet seine H au p tstü tze in unseren U niversitäten und denjenigen, w elche sich aus der U n iversitätsbildung entw ickelt haben. W enn die technischen H ochschulen die A ufgaben erfüllen, die ich bezeichnet habe, und w enn sie daneben M än­

n e r m it einem um fangreichen technischen W issen ausbilden, dann m öchte ich fragen, ob d er U nterschied, den m an zw ischen technischen H ochschulen u n d U niversitäten m acht, b erech tig t ist. D as W issen d e r heutigen T ech ­ nik e rfo rd e rt eine solche A usbildung des G eistes, d e r Logik nach allen R ichtungen u nd eine au fo p fern d e T ätig k eit des Einzelnen, die n u r durch Ideale m öglich ist, daß m einer A nsicht nach die M enschen, die dem g e ­ nügen, m indestens den P ro d u k ten d e r U niversitäten gleichgestellt w erden können.

D aß diese A nsicht in w eitere Kreise g ed ru n g en ist und daß sie auch von d e r A llerhöchsten Stelle als b erech tig t an erk an n t w orden ist, h a t ja in d er Sitzung vom 22. F e b ru a r 1908 u n ser d am alig er au sgezeichneter K ollege M ü n sterb erg hier au sg efü h rt. Bei d er B edeutung d er Sache halte ich mich ab e r verpflichtet, die W orte, die von d e r A llerhöchsten Stelle bei E röffnung d e r D anziger H ochschule au sgesprochen w orden sind, no ch ­ m als zu erw äh n en :

,D ie u n g eah n te Entw icklung, w elche die deutsche T echnik seit dem Beginn des Z eitalters d e r E isenbahnen nach allen R ichtungen erfahren hat, haben w ir nicht zufälligen E ntdeckungen und glücklichen Einfällen, so n d ern d e r ernsten A rbeit u nd dem auf dem festen Boden d e r W issen­

schaft fußenden, system atischen U nterricht an unseren H ochschulen zu v erd an k en .'

U nd es h eiß t dann w eiter:

,Sie stellen in ihrer E ig en art eine w issenschaftliche U niversitas dar, die m it d e r alten U niversität um so m eh r verglichen w erden kann, als ein nicht u n b eträch tlich er Teil des L ehrgebietes beiden A nstalten g e ­ m einsam ist. D ie G leich artig k eit und E b en b ü rtig k eit derselben habe Ich Mich bem üht, auch nach au ß en hin zum A usdruck zu b rin g en .'

Ja, m eine H erren, nach solchen W o rten h ätte m an w ohl hoffen können, daß die T echnik allm ählich eine andere Stellung in unserm bürgerlichen L eben einnehm en w ürde, und daß ihr eine g erech te und eine an d ere A ner­

k enn u n g g eg eb en w ürde. Das ist a b e r nicht geschehen, und dieser A ppell von A llerhöchster Seite ist an den alten, g ew o h n ten A nsichten gescheitert, die heute noch u n ser Land b eh errsch en .“

So eindringlich und entschieden ist unser S tan d p u n k t im L andtage noch nicht v ertreten w orden.

D er zw eite R edner, Dr. Bell, Essen, gin g insbesondere auf die von dem V erbände d eu tsch er D iplom ingenieure an d as A bgeo rd n eten h au s gerichtete P etition n äh er ein. Auch dieser R edner b eto n te (von seinem S tandpunkt als Jurist), daß es durch au s angezeigt sei, denjenigen D iplom ingenieuren, w elche

1*

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die fü r die h ö h e re V erw altu n g erfo rd erlich en S tudien au f d e r T echnischen H o c h ­ schule b etrieb en h ätten , den E in tritt in die L aufbahn zu g ew äh ren . D em U m ­ stande, daß d e r R edner se lb st sich frühzeitig zur V erw altu n g g e w e n d e t h at, ist es w ohl zuzuschreiben, d aß auch er die p rak tisch e Ü bung als b e so n d e rs n o t­

w endig b e z e ic h n e t

M it B ezugnahm e auf die D enkschrift d es V erb an d es d e u tsc h e r A rchitekten- und Ingenieur-V ereine fü h rte d e r R ed n er a u s:

„ W e n n m an sich au f die D a u e r d e r A uffassu n g n ic h t v ersch lie ß en k an n , daß auch die K aufleute, die T echniker, d ie L an d w irte m it in d iese G ro ß ­ b etrieb e an leiten d er Stelle g e h ö re n , d aß sie auch in die K o m m u n alv er­

w altu n g en ein g eg lied ert w erd en sollen u nd vielleicht s p ä te r auch in d ie S taatsv erw altu n g en , dann ersch ein t es do ch bedenklich, n un den S p ru n g in die V erw altu n g d ire k t aus d e r P rax is zu m achen. Ich h alte es den n d o ch nicht fü r angezeigt, w en n m an ohne w eiteres einen fü r die V e rw a l­

tu n g nich t w issenschaftlich v o rg eb ild eten un d im V e rw a ltu n g sre c h t n ic h t g esch u lten K aufm ann, T ech n ik er o d e r L an d w irt in die in d u striellen G ro ß ­ betrieb e, in die K o m m u n al\* rw altu n g en o d e r g a r in die staatlich en V er­

w a ltu n g en hineinbringt. F ü r d e ra rtig e Stellen m ü ß ten in e rs te r Linie die a u s d e n T e c h n i s c h e n H o c h s c h u l e n h e r v o r g e g a n g e n e n D i p l o m ­ i n g e n i e u r e b e rü ck sich tig t u nd es m ü ß te zugleich d u rch die A rt d es U n terrich tes auf den T ech n isch en H o ch sch u len d a fü r g e s o r g t w erd en , d a ß solche fü r die V erw altu n g b e so n d e rs g e e ig n e te , b efä h ig te u nd in teressierte S tu d en ten auch in die V erw altu n g szw eig e e in g e fü h rt w erd en , d aß sie m it dem S taatsrec h t u n d d e n V erw altu n g ssy stem en auch th e o re tisc h u n d p rak ­ tisch b e fa ß t w e rd e n .“

Dr. Bell ist auch d e r A nsicht, d aß es rich tig ist, d a fü r zu so rg e n , daß

„d iejen ig en , die in den V e rw a ltu n g sd ie n st ein zu treten g e w i l l t sind u n d sich d a fü r eignen, in ausreich en d em M aß e G e le g e n h e it h aben, sich m it den einschlägigen M aterien d es R echts und d e r V e rw a ltu n g zu besch äftig en . D azu ist bei d e r T echnischen H o ch sch u le in C h a rlo tte n b u rg ja sch o n ein b e d e u tsa m e r S ch ritt g e ta n ; es ist ab e r w ü n sch en sw ert, d aß d as N äm liche, und zw ar in erw eitertem M aße, b ei allen u n seren p reu ß isch en technischen H ochschulen g esch eh e. D enn, m eine H e rre n , w enn es rich tig ist, daß u n sere T ech n ik er und D ip lo m in g en ieu re in die V e rw altu n g en h in ein g eg lie­

d e rt w erd en sollen, dann is t allerdings eine unerläß lich e V o ra u sse tz u n g , daß sie sich das n ö tig e M aß v on R echts- u n d V e rw altu n g sk en n tn issen an eig n e n . U nd dazu ist d e r g e g e b e n e W e g eine Ä nderung u n d E rw e ite ru n g d es S tu ­ d ienplanes u n se re r technischen H o ch sch u len .“

M it d en R eden d e r beiden A b g e o rd n e te n ist die D iskussion ü b e r die F ra g e voraussichtlich nich t b e e n d e t; sie w ird g eleg e n tlich d e r B eh an d lu n g d e r v o r­

erw äh n ten P etitio n n o ch m als b e rü h rt w erd en . S oviel ist a b e r zu erseh en , d aß die Idee, w elche an d as W o rt „ V e rw a ltu n g s in g e n ie u r“ g e k n ü p ft is t u nd die auch innerhalb u n seres V ereines e rö rte rt w ird, in w eitere K reise g e d ru n g e n ist und nicht m eh r aufzu h alten sein w ird. D ie Idee m arsch iert. D as w ird die D u rch fü h ru n g d es B eschlusses d e r D re sd e n e r H a u p tv e rs a m m lu n g u n seres V er­

e in e s 4) vom Jah re 1908 n u n m eh r erleichtern.

4) s. Z. 1908 S. 1497.

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G E S A M T O R G A N IS A T I O N D ER BAMAG 213

D I E G E S A M T O R G A N IS A T I O N

D E R B E R L I N -A N H A L T I S C H E N M A S C H I N E N B A U -A .-G .

Von In g e n ie u r RICHARD BLUM, D ireU tor d er B e rlin -A n h a ltisch en M aschinenbau-A .-G ., B erlin .

(Schluß von Seite 146) III. R e i n t e c h n i s c h e O r g a n i s a t i o n .

Je d e r technische B eam te erh ält beim E intritt eine gedruckte G eschäfts­

o rd n u n g g eg en Q u ittu n g . A us ihr kan n er ohne w eitere Rückfrage alles das ersehen, w as auf die E rled ig u n g d e r A rbeiten und auf seine sonstigen R echte und Pflichten Bezug hat. Die G esch äftso rd n u n g und d er A nstellungsvertrag enthalten u. a. die B estim m ungen ü b er die A rt d e r T ätig k eit, die G esch äft­

zeit, V erhalten bei K rankheit, B estim m ungen ü b er die V erw ertu n g v on E r­

findungen, G ehaltzahlungen, K ündigung, V errechnung von R eiseauslagen, Z ah lu n g d e r B eiträge fü r die staatlichen V ersicherungen und d er B eiträge für d ie B eam ten-P ensionskasse d e r Bam ag. Sie enthalten fern er B estim m ungen ü b e r U rlaub, rechtzeitige M eldung von m ilitärischen Ü bungen usw . D urch diese G esch ä ftso rd n u n g w ird erreicht, daß keiner d e r technischen Beam ten einw enden kann, er habe nicht g e w u ß t, w ie dies od er jenes bei uns g e h a n d h a b t w ird. Je g r ö ß e r die Anzahl d e r B eam ten w ird, um so w en ig er ist es m öglich, daß die A b teilu n g sv o rsteh er sie einzeln ü b er ihre R echte und Pflichten b eleh ren ; um so n ö tig e r erw eisen sich g en au e V orschriften, d am it alles im Sinne des V orstandes d u rc h g e fü h rt wird.

Die G esch äftso rd n u n g en th ält w eiter g en au e V orschriften ü b er die A us­

a rb e itu n g von Z eichnungen, ü b er die auf den Z eichnungen zu m achenden A n­

g a b e n , ü b er zu g eh ö rig e Z eichnungen, Stücklisten, ü b e r das V erhalten bei der L eitung von A ufstellungsarbeiten, ü b er die E rledigung des B riefw echsels und ü b e r die M aterialbestellungen. F ü r all diese V orkom m nisse sind in die G e ­ s c h ä ftso rd n u n g die entsprechenden V ordrucke eingeklebt, d am it der n eu ein­

tre te n d e B eam te von vorn h erein unsere A rbeitsw eise g e n au erfaßt.

Die E instellung von technischen Beam ten erfo lg t auf B ericht und V orschlag d e r A b teilu n g sv o rsteh er durch das zu stän d ig e V orstandsm itglied. M it w elchen A rbeiten die B eam ten b esch äftig t w erden, ist vollkom m en den A bteilungsvor­

ste h e rn überlassen, so w eit nicht b eso n d ere Interessen hier m itsprechen, die ein E ingreifen d e r V o rstan d sm itg lied er n o tw en d ig m achen.

D a unsere säm tlichen A bteilungen g rö ß eren U m fang haben, ist eine U n te rte ilu n g in G ru p p e n von 5 bis 8 H erren erfolgt. Je d e dieser A b­

teilu n g en ist einem G ru p p en fü h rer unterstellt. D ie ganze A bteilung u n ter­

ste h t einem O beringenieur, dem ein S tellv ertreter beigegeben ist. Z u r E nt­

la stu n g d e r V o rstan d sm itg lied er sind säm tliche O beringenieure, sow eit sie n ich t P ro k u ra haben, fü r ihre A bteilung zum U nterzeichnen d e r Briefe be­

vollm ächtigt. In d er G esch äftso rd n u n g fü r P rokuristen und O b eringenieure is t g en au g e o rd n et, w elche Briefe d e r U nterschrift zw eier P ro k u risten oder eines V orstandsm itgliedes bedürfen.

F ü r die E rled ig u n g des Briefw echsels d ien t als erster G rundsatz, daß alle B riefe m öglichst postw en d en d b ean tw o rtet w erden. Sind zur E rledigung des

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Briefes Z eich n u n g en o d er irg en d w elch e V o rarb eiten erforderlich, so ist d e r Brief u m g eh en d zu b estätig en und der v o rau ssich tlich e T a g d e r E rled ig u n g an ­ zugeben. W erd en B estellungen auf E rsatzteile o d e r so n stig e B estellungen g e ­ m acht, so ist, um sp ä te r M iß v erstän d n isse bei d e r R e ch n u n g sleg u n g zu v e r­

m eiden, auf d e r B estätig u n g d e r P reis einzufügen.

In ein er R eihe u n serer A bteilungen sind die G ru p p e n d e ra rt ein g eteilt, daß eine G ru p p e die einlaufenden A nfragen erled ig t, die E n tw ü rfe un d K o sten ­ anschläge au sarb eitet. Zu diesem Z w ecke steh en die b etre ffe n d e n B eam ten in F ü h lu n g m it d e r V orkalkulation und d e r N achkalkulation.

W ird eine A nlage bestellt, so erfo lg t d ie B earb eitu n g d u rch G ru p p e 2, w elche die g an ze A nlage b earb eitet. An H a n d des A u ftrag sch reib en s o d e r d es V ertrag es o d e r des A n g eb o tes w ird d e r U m fan g d e r L ieferu n g g e n au festg estellt. Es ist P flich t d ie se r G ru p p e, so fo rt nach E in g an g d es A uftrages festzustellen, w elche U n terlag en fü r die B earb eitu n g erfo rd erlich sind, w elche U n terlag en schon v o rh an d en sind un d w elche n o ch zu b esch affen sind. D ie n o tw en d ig en S chritte zur B eschaffung feh len d er U n terlag en hab en u m g eh en d zu erfolgen. Die G ru p p e 2 a rb e ite t die A nlage so w e it durch, d aß die ein­

zelnen A rbeiten an die ändern G ru p p en w e ite rg e g e b e n w e rd e n k ö n n en . D urch diese U n terteilu n g p rü fen sich ersten s d ie G ru p p e n g e g e n se itig , u n d zw eitens w erden die A rbeiten b eschleunigt, d a eine G ru p p e vo n d e r än d ern ab h ä n g ig u nd auf die A ngaben d e r einen o d e r ä n d ern a n g ew iesen ist.

Es w ü rd e zu w eit fü h ren , alle die einzelnen V o rsch riften d e r G e sc h ä ftso rd ­ n u n g hier aufzuführen. Es seien n u r einige w esen tlich e V o rsch riften h e r­

v o rg eh o b en , zunächst die so g e n a n n te n M eisterb esch reib u n g en . A us ihnen g e h t d e r U m fan g d e r B estellung h ervor. D as f ü r die W e rk s ta tt N o tw e n d ig e m uß d arin v erm erk t sein, so d a ß d iese im stan d e ist, d a n a c h zu a rb e ite n . In d e r M eisterb esch reib u n g ist a u se in a n d e rg e h a lte n , w as vom B esteller u n d w as von uns au szu fü h ren ist, w as a u f dem B auplatz vom A u ftra g g e b e r zu erstellen ist, w ie z. B. B eleuchtung, H eizung, d as n o tw e n d ig e Öl zu r In b e trie b se tz u n g usw . Es sind fe rn e r alle A n g ab en darin en th alten ü b e r E n tlad u n g , A ufstellung, F u n d a ­ m ente, fe rn e r d a rü b e r, w elche G eg e n stä n d e von ä n d ern F irm en g e lie fe rt w erd en , ob sie n ach d e r F abrik, ob nach dem B estellu n g so rt ab zu ru fen sind, ob sie u n te r­

w egs au fg elad en w erd en un d d erg l. V on d iesen M e iste rb e sc h re ib u n g e n w e r­

den 7 A bzüge g em ach t, w elche fü r die b etre ffe n d e n A b teilu n g en , fü r das B etrieb sb u reau , fü r die einzelnen W erk stätten , fü r die V e rsa n d a b te ilu n g und fü r die A u fstellu n g sab teilu n g b estim m t sind. M it d ieser M e iste rb e sc h re ib u n g zusam m en w erd en fü r die B etrieb sab teilu n g die Z u sam m en stellu n g szeich n u n ­ g en d e r A nlage h erau sg eg eb en , d am it hier d e r U m fan g d e r L iefe ru n g fe s tg e ­ stellt w ird u nd die A n o rd n u n g en re c h tz e itig u n d rich tig g e tro ffe n w e rd e n können.

E ine w eitere w ichtige V o rsch rift sin d die so g e n a n n te n S ch lu ß b erich te, d ie u n sere In g en ieu re un d R ich tm eister von ihren A u fstellu n g en zu g eb e n h ab en . In diesen S ch lu ß b erich ten sind u n te r H in w eis auf die Z eich n u n g en alle Ä nde­

ru n g en aufzu fü h ren , w elche sich nach träg lich bei d en A u fstellu n g sarb eiten o d e r bei d e r In b e trie b se tz u n g erg eb en h a b e n . Es ist auch ku rz a n zu g eb en , w ie sich die A nlieferung d es M ateria les v o llzogen hat, o b d u rc h u n rich tig e A n lie fe ru n g o d e r d u rch so n stig e V orkom m nisse, w ie a n h alten d en R egen, Schneefall, s tre n g e K älte usw ., d e r Bau au fg eh alten ist. E s ist fe rn e r an zugeben, ob d as M aterial N ach arb eiten e rfo rd e rt h at, u nd w elche Z e it h ierau f v e rw e n d e t ist. W e ite r

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G E S A M T O R G A N IS A T I O N D ER BAMAG 215 sind V orschläge fü r sp ätere A usführungen zu m achen, die durch Skizzen ver­

an sch au lich t und b e g rü n d e t w erden. A us den S chlußberichten m uß auch h er­

v o rg eh en , ob w ir b erech tig t sind, M eh rarb eiten in A nrechnung zu bringen, od er ob uns oh n e u n ser V erschulden durch längeren A ufenthalt von R ichtm eistern o d e r In g en ieu ren K osten e n tstan d en sind, die w ir b erechnen dürfen. D iese Schlußberichte sind d e r zu stän d ig en A bteilung zuzustellen, dam it sich F eh ler nicht m eh r w iederholen.

Eine w eitere w ichtige V orschrift d e r G esch äftso rd n u n g b etrifft die Re­

g elu n g von N orm alien. In den technischen A bteilungen sind verschiedene Listen ü b er N o rm alkonstruktionen au sg eh än g t, w elche fü r die betreffende A bteilung in F rag e kom m en. Bei d er A usarb eitu n g von Z eichnungen b esteh t die V orschrift, daß diese N orm alien u n b ed in g t zu benutzen sind. Sie sind von ein er besonderen A bteilung u n te r Z uziehung d e r B etriebsabteilung a u sg e­

arb eitet und stellen im G ru n d e die E rfah ru n g en dar, d ie im Laufe vieler Ja h re g ew o n n en sind. Bei n euen K onstruktionen m uß u n b ed in g t das B etriebs­

b u reau hinzugezogen w erden, um gleich die richtigen V orschläge für die Be­

arb eitu n g zu m achen, nam entlich dann, w enn es sich um G eg en stän d e handelt, die auf M assenherstellung zugeschnitten sind.

D urch diese G esch äftso rd n u n g w ird w iederum erreicht, daß das V er­

halten d er B eam ten innerhalb und außerhalb d e r F ab rik in dem Sinne g e re g e lt w ird, in w elchem d e r V o rstan d dies w ünscht. F ü r die richtige E rfüllung d er V orschriften sind die einzelnen A bteilungsvorstände verantw ortlich. D er V or­

stand g reift e rs t dann ein, w enn aus den B riefauszügen K lagen u n serer K unden o d e r so n stig e M itteilungen einen V erstoß geg en die V orschriften erkennen lassen.

Je d e r A bteilu n g sv o rsteh er unserer verschiedenen A bteilungen fü h rt eine K artei ü b e r A nfragen, die sein er A bteilung überw iesen sind. A us dieser K artei g e h t hervor, w ann die A nfrage eingelaufen ist und w ann das A n g eb o t h erau s­

g eh en m uß. Sind bei den A nfragen bestim m te Zeiten nich t an gegeben, so w e r­

den solche h ierfü r angenom m en. M an erk en n t an d e r R eiterstellung in d er K artei sofort, w elche A rbeiten am eiligsten sind und w elche T erm ine n ä h e r rü ck en ; m an kann dann so fo rt das N o tw en d ig e veranlassen.

H an d in H an d m it d ieser K artei geh en dann no ch die A nfragenkartei und die A n g eb o tk artei fü r säm tliche A bteilungen, w elche von dem B eam ten g e fü h rt w erden, d er die V erbandsachen u n te r sich hat. Die letztgenannte K artei w ird laufend durch die technischen V o rstan d sm itg lied er geprüft.

Zu dem rein technischen B etriebe g e h ö rt auch die O rd n u n g und A usgabe d e r Z eichnungen un d L ichtpausen. Die Z eichnungen m üssen so g e o rd n e t sein, daß sie schnell und sicher geg en Q u ittu n g a u sg eh än d ig t w erd en können, so daß sich die zuständigen Beam ten zur V erm eidung d er A n fertigung u n ­ nützer Z eichnungen o d e r g a r d e r W ied e rh o lu n g von Z eichnungen innerhalb w eniger Sekunden d arü b er unterrichten können, ob ähnliche o d er gleiche Z eich­

nungen v o rh an d en sind. Z u diesem Z w eck u n te rste h t die A usgabe d e r Z eich­

nungen bestim m ten B eam ten, w elche an H and ein er sorgsam g e fü h rten K artei jede g ew ü n sch te A uskunft g eb en können. Jed e neue Z eichnung w ird in ein Buch e in g e tra g e n ; w ir n ennen dieses Buch „ T a u fre g iste r“ . D arin sind ver­

m erk t: die fortlau fen d en Z eichnungsnum m em , B lattgröße, D atum d e r F e rtig ­ stellung, B ezeichnung, M aßstab, Bestellfirm a, A ufstellungsort, B estellnum m er,

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H inw eis auf U n terk artei-N u m m em u n d so n s tig e B em erkungen. A us diesem T a u fre g iste r w ird d e r In h a lt d e r Z eich n u n g en au f b e so n d e re K arten d e r K artei ü b ertrag en . D ie Z eich n u n g en w e rd e n d reim al g eb u ch t, u n d zw ar

1. u n te r alp h ab e tisch em O rtsverzeichnis,

2. u n te r einem alp h ab e tisch en K undenverzeichnis, 3. nach dem G eg en stän d e.

Die v ersch ied en en A u sfü h ru n g sg ru p p en sind d u rc h Leit- u n d F ü h rk arten nochm als u n te r te ilt

D ie Z eich n u n g en sind in b eso n d eren , nach b estim m ten G rö ß e n a n g e ­ fertig ten S chränken n a c h E n tw u rf- u n d A u sfü h ru n g szeich n u n g en g e tr e n n t g e ­ o r d n e t Sie w erd en in einem feu ersich eren R aum a u fb e w a h rt. Ein Buch, das säm tliche Z eich n u n g en m it W e rta n g a b e fü r die V ersich eru n g en th ält, w ird in einem b e so n d e re n feu ersich eren R aum , g e tr e n n t vo n jenem , a u fb e w a h rt, d am it b e i V ern ich tu n g d e r Z eich n u n g en d urch F e u e r ih r W e rt jew eils ein w an d frei fe s t­

g e ste llt w erd en kann.

Im Z u sam m en h an g m it d e r V erw altu n g d e r Z eich n u n g en s te h t d ie L icht­

p a u s a n s ta lt L ichtpausen d ü rfen n u r von den b e tre ffe n d e n B eam ten an g e­

fe rtig t w erden, w en n d ie v o rg esch rieb en en V o rd ru ck e a u sg e fü llt u n d vo n den zu stän d ig en A b teilu n g sv o rsteh ern g e g e n g e z e ic h n e t sind.

U m eine schnelle Z u ste llu n g u n d A b leg u n g v on Z eich n u n g en un d A kten zu bew irken, lä u ft d u rch d a s V e rw a ltu n g sg e b ä u d e v o m u n te rste n b is zum o b ersten S to ck w erk ein P a te rn oster-A k ten au fzu g , d e r vo n allen S tellen b e ­ quem zu erreichen is t; in ihn w erd en v o n d e n L au fb u rsch en d ie V or­

drucke fü r die Z eich n u n g en u n d A kten, fü r die einzelnen A b teilu n g en durch b estim m te F arb en kenntlich, g ew o rfen . D as G e w ü n sc h te w ird d an n als­

bald d urch die .A ktenverw altung o d e r Z eich n u n g sa u sg a b e ein g e ste llt u n d an d e r b etreffen d en S telle w ie d e r dem P a te rn o ste rw e rk en tn o m m en .

U n sere B ibliothek so w ie alle B ildstöcke u nd D ruckstöcke sin d ebenfalls m ittels e in e r K artei ü b ersich tlich g e o rd n et.

IV.

W e r k s t ä t t e n - O r g a n i s a t i o n , L o h n - u n d A k k o r d w e s e n . A r b e i t e r e i n s t e l l u n g . S o b ald ein A rb e ite r ein g estellt w ird, fü llt d er M eister einen S chein nach V o rd ru ck aus. D ie E in ste llu n g w ird vo n dem B etrieb sleiter d u rch U n te rsc h rift g e n e h m ig t AVit diesem S cheine g e h t d e r A rb e ite r dann n ach dem L o h n b u reau , w o die D aten g e n a u in d ie S tam m rolle ein g etrag en w erd en . Is t d e r A rb e ite r m in d erjäh rig , so h a t e r sein A rbeits­

b u ch abzuliefern. A llen neu ein g estellten A rb eitern w ird ein e A rb e itso rd ­ n u n g au sg e h ä n d ig t, d eren E m p fan g sie in einem b e so n d e re n Buch m it einge­

h e fte te r A rb eitso rd n u n g zu b esch ein ig en h ab en . D er E instellzettel w a n d e rt alsd an n zum P fö rtn e r, d a m it d ie s e r ü b e r d en V o rg a n g u n te rric h te t ist u n d sich d ie M ark en n u m m e r v erm erkt. N ach G eg en zeich n u n g d e s P fö rtn e rs w ird d e r Z e tte l d em L o h n b u re a u zu r A u fb e w a h ru n g ü b e rg e b e n . D ie se r Z e tte l zu­

sam m en m it d e r S tam m ro llen k arte u n d d e m E n tlassu n g ssch ein d ie n t als U n te r­

lag e, so b a ld ein A rb eiter zum zw eiten M al ein g e ste llt w ird. D er .Arbeiter k an n o h n e K ü n d ig u n g g e m ä ß A rb e itso rd n u n g je d e rz e it a b g e h e n o d e r e n t­

lassen w erden.

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O E S A M T O R O A N IS A T I O N DER BAMAG 217

A r b e i t e r e n t l a s s u n g . W ird ein A rbeiter aus irgendeinem G ru n d e ent­

lassen, so füllt d e r M eister einen Schein aus. D er A rbeiter g e h t m it diesem Scheine nach d e r W erk zeu g v erw altu n g und liefert das em pfangene W erk ­ zeu g ab. D as ihm ü b erg eb en e W erk zeu g ist in einer K artei und in einem Buch, w elches d e r A rbeiter erhält, ein g etrag en . N achdem das W erkzeug ab g e lie fe rt und durch U n te rsc h rift d es W erkzeug V erwalters die R ichtigkeit d e r A blieferung b e stä tig t w orden ist, unterzeichnet d er B etriebsleiter den Schein. A lsdann b e g ib t sich d er A rb eiter m it dem Scheine nach dem L ohn­

bureau. A uf d e r R ückseite des Scheines w ird die V errechnung fü r den R est­

lohn v o rgenom m en u nd d er E m pfang d es G eldes vom A rbeiter bescheinigt.

D as A rbeitsbuch, die In validenkarte und d e r E ntlassungsschein w erden au s­

g e h ä n d ig t und d e r N am e des A rbeiters in d er S tam m rolle gelöscht. Die Stam m rolle b e ste h t aus ein er K artei.

L o h n v e r r e c h n u n g . Bei sein er E instellung erhält d e r A rbeiter eine U h rk arte zum S tem peln d e r Z eit beim E in g an g in die F abrik und beim A usgang aus d e r F abrik und eine S tu n d en k arte au sg eh än d ig t, w elche K ontrollnum m er, N am en und S tand des A rbeiters, so w ie einen V erm erk d e r betreffenden L ohnw oche auf d e r V o rd erseite enthält. Die Innenseite ist von dem A rbeiter nach V ordruck ü b er die g eleisteten A rbeiten auszufüllen. Die K arte w ird jed en A bend nach A rbeitschluß von dem A rbeiter verv o llstän d ig t und in be­

so n d ers h ierfü r in den W erk stätten aush än g en d en K asten m it F ächern ein­

g e o rd n et. D ie F äch er trag en die M arkennum m er des betreffenden A rbeiters.

M orgens zw ischen 7 und 9 U hr nim m t d e r M eister diese K arten heraus, p rü ft die von dem A rbeiter gem achten A ngaben und b estätig t die R ichtig­

k eit durch U nterschrift. Um Q1^ U hr w andern sie nach dem L o hnbureau und w erden h ier in das L ohnbuch ü b ertrag en . V on d o rt g elangen sie nach­

m ittag s um 4 U hr w ied er zurück an die W erk stattab teilu n g en .

A k k o r d w e s e n . V on den technischen B ureaus gelangen die Z eichnun­

g en in das B etriebsbureau. H ier w erden von b eso n d eren B eam ten die ein­

zelnen P reise fü r H obeln, Bohren, Schm ieden, F räsen usw . festg esetzt und A kkordzettel ausgeschrieben. Die A kkordzettel haben je nach d er A bteilung eine b eso n d ere F a rb e : rot, g rü n , blau, gelb usw . D ie erm ittelten P reise w erd en ein g etrag en . F ü r kleinere A kkorde, w elche von vorn h erein nich t v o rg eseh en w aren , sc h re ib t d e r M eister einen so g en an n ten A uftragzettel, d e r in den F arben d e r b etreffen d en A bteilung g eh alten ist. D er A kkord­

zettel g e la n g t von dem B etrieb sb u reau an die M eister, w elche sie an die A rbeiter w eiterg eb en , die m it d e r A n fertig u n g d er T eile b e a u ftra g t w erden sollen. D er A rbeiter hat, sobald e r m it dem A kkord einverstanden ist, die Ü bernahm e durch U n tersch rift anzuerkennen. W enn es sich um K o­

lo n n en arb eiten handelt, m üssen sich d ie H elfer ebenfalls m it dem A kkordpreis einverstanden erklären. W äh ren d d er A rbeit h a t d e r A k k o rd ü b em eh m er für sich un d die einzelnen H elfer auf d e r R ückseite des A kkordzettels die ein­

zelnen A rb eitstu n d en g en a u aufzuschreiben. N ach F ertig stellu n g des A rbeits­

v o rg an g es g e la n g t d e r Z ettel w ied er an den M eister zurück, d er die F e rtig ­ stellu n g b e stä tig t und den Z ettel an das B etriebsbureau zur P rü fu n g w eiter g ib t. D as B etrieb sb u re au g ib t nach P rü fu n g die Z ettel zu r V errechnung an d as L ohn b u reau , das alsdann die etw aigen Ü berschüsse au srechnet, auf den Z etteln ein trä g t und im L ohnbuch die A b rechnung vornim m t. Zu bem erken

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ist h ier n o ch , d aß je d e r Z ettel d o p p e lt au sg esch rieb en w ird. D er D u rch sch lag g e h t so fo rt an das L ohn b u reau , w o die N am en d e r A rb eiter un d die S tu n d en au s den T a g e sk a rte n au f die R ückseite e in g e tra g e n w erd en . S o b ald n u n d e r in d e r W e rk s ta tt b efin d lich e Schein an d a s L o h n b u re a u g elan g t, w e rd e n die beiden Scheine, w elche die gleiche Bestell- un d A k k o rd n u m m er tra g e n , v er­

glichen, ob sich die A n g ab en m itein an d er decken. D ad u rch ist uns eine w irk­

sam e P rü fu n g ü b e r die A rbeiten m öglich.

Es ist selbstverständlich, d aß d ie A kkorde ein er d a u ern d en P rü fu n g u n te r­

zogen w erden. In fo lg ed essen arbeiten die B eam ten, w elche die A kkorde aufstellen, H an d in H a n d m it dem M eister d erjen ig en W e rk s ta tt, fü r die sie die A kkorde au sarb eiten . W erd en n eu e M aschinen an g esch afft, so w er­

den die alten A kkorde u n te r B erücksichtigung d e r M e h rle is tu n g durch diese M aschinen verän d ert. H ierb ei w ird stre n g d a ra u f g each tet, d aß u n te r voller E insetzung von A rb eiter un d M aschine d as M in d estein k o m m en d es b etref­

fen d en A rbeiters nicht n ied rig er ist als v o rh e r; n u r d ie L eistung m uß e rh ö h t w erden.

D ie E in rich tu n g ein er Z en tra lstelle zw ischen d e r technischen V erw altung un d d er W e rk s ta tt in F o rm des B etrieb sb u re au s ist fü r m o d e rn e B etrieb e eine im bedingte N o tw en d ig k eit. G ru n d b e d in g u n g fü r d a s w irtsch aftlich e A rbeiten d ieses B etrieb sb u re au s ist b eso n d ers die A u fstellu n g un d d a u e rn d e N ach p rü fu n g von A kkorden. E s m uß u n a u sg e s e tz t ein e P rü fu n g stattfin d en , o b die Ak­

k o rd e bei den g leich en A rbeiten n ic h t w esen tlich e U n tersch ied e aufw eisen.

D urch d iese stän d ig e P rü fu n g w ird ein altes Übel b eseitig t, w elches vielen deu tsch en W erk stätten a n h a fte te u n d n o ch h e u te zum T eil an h aftet, näm lich d ie so g e n a n n te M eisterw irtsch aft. M eisterw irtsch aft h e iß t au f d e u ts c h : F est­

halten an dem A lth erg eb rach ten , m ö g lich st g ro ß e B equem lichkeit, passiver W id ersta n d g eg en alle N e u eru n g en , N ie-Z eith ab en u n d G ü n stlin g sw irtsc h a ft W e r von den F ab rik an ten , d ie sich b e m ü h t h ab en , N e u e ru n g e n einzuführen, und die g ezw u n g en w aren, z u erst m it alten, ja h rz e h n te la n g an g estellten M eistern zu arb eiten , h a t n ich t h u n d ertfach g e h ö rt: „ E s ist d o ch so la n g e g u t bei uns g eg a n g e n , w as b rau ch en w ir zu ä n d e rn ? “ W e r v on den F a b rik le ite rn hat n ich t von seinen A rb eitern w ie d e rh o lt K lage g e h ö rt, daß d e r eine o d e r d er an d ere A rb eiter vo n ¡den M eistern b e v o rz u g t w erde, d a ß V ertu sch en von in d en W e rk stä tte n g em ac h ten F e h le m u n d V erseh en , die e rs t an d en Auf­

stellu n g sp lätzen b e m e rk t w erd en , vo n d en M eistern g e w ü n s c h t u n d ver­

lan g t w erd e! D as B etrieb sb u re au in V e rb in d u n g m it dem A k k o rd w esen , die A ufstellung d e r A kkorde d u rc h u n b e te ilig te B eam te ste u e rn diesem U nw esen am zw eckm äßigsten, n am en tlich w enn au ch die a u ß e rh a lb b e sc h ä ftig te n R icht­

m eister ihre B erichte a n eine b eso n d e re A b te ilu n g zu leiten h ab en , die w iederum F ü h lu n g m it dem B etrieb sb u re au hat.

Alle Z eich n u n g en u n d Stücklisten, so w ie B estellscheine fü r N orm alien, die in das B etrieb sb u re au g e la n g e n , w erd en in ein b e so n d e re s B uch ein g e­

tra g e n und la u t V ordruck m it F ertig ste llu n g ste rm in e n fü r die einzelnen W erk ­ stätten v e rs e h e n ; d iese T erm in e w erd en eb en falls in d as Z e ich n u n g sb u c h ein­

g e tra g e n . F ü r eilige A rbeiten sind b e so n d e re ro te Z ettel, so g e n a n n te Eilzettel, v o rg eseh en . D iese w erd en vom technischen B u reau a u sg esch rieb en , u n d zw ar für A rbeiten, d eren E rled ig u n g n o ch am selb en T a g e e in g e le ite t w e rd e n soll.

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G E S A M T O R G A N IS A T I O N D ER BAMAG 219

F alls vom technischen B ureau Ä nderungen v o rgenom m en w erden m üssen, w ird die b etreffen d e Z eichnung m ittels Z ettels von dem B etriebsbureau zurück­

verlangt. D er Z ettel bleibt solange als Q u ittu n g in den H änden des b etreffen ­ d en M eisters, bis d ieser die g e än d erte Z eichnung zurückerhält. D en E m pfang d e r Z eichnung m uß d as technische B ureau in einem b esonderen Buch b e­

scheinigen.

D ie A kkorde fü r n orm ale T eile, w elche im m er in derselben A u sführung w iederkehren, sind in einer b eso n d eren K artei aufgeführt, in d e r alle P reise fü r H obeln, D rehen, Schm ieden, F räsen usw . aufg ezeich n et sind. N ach d ieser K artei w erden alsdann d ie n ö tig en A kkordzettel ausgeschrieben.

Alle Teile, die auf V o rrat h erg estellt w erden, haben eine V o rrat­

karte, in w elche alle D aten u nd T erm in e ein g etrag en sind, so daß so fo rt zu erkennen ist, ob von den b etreffen d en T eilen noch einige auf L ager sind, o d er ob sie neu a u fg eg eb en w erd en m üssen. D ie verb rau ch ten T eile w erden u n te r A u sg an g g eb u ch t. D urch diese K artei kann auch gleichzeitig d e r Ja h re s­

b ed arf festg estellt w erden. F ü r In stan d setzu n g en , die in d er W e rk sta tt an M aschinen usw . a u sg e fü h rt w erd en sollen, m uß d e r M eister einen Z ettel au s­

füllen, d er zur G e n eh m ig u n g d e r A usfü h ru n g dem B etriebsleiter v o rg e le g t w erd en m uß.

W ird m it Ü berzeit g e arb eitet, so hat d e r A b teilu n g sm eister einen Schein auszufüllen u nd a n den T o rw a rt abzuliefern. D er T o rw a rt füllt alsdann auf G ru n d dieser Scheine einen P rü fb erich t aus. D er P rü fb erich t m it den Ü ber­

zeitzetteln g e la n g t m org en s früh um 8 U h r an den B etriebsleiter, d e r von den E in trag u n g en K enntnis nim m t. D urch d iese E inrichtung w ird erreicht, daß kein A rb eiter u n n ü tz Ü berstunden m achen kann.

Stellt sich an irgend einem T eile w äh ren d d e r B earbeitung ein F eh ler h eraus, so daß N acharbeiten erforderlich sind o d er das Stück v e rw o rfen w er­

den m uß, so h a t d er b etreffen d e M eister einen E rsatzzettel auszuschreiben, un d zw ar doppelt. B eide Z ettel trag en d ieselbe B lattnum m er. D er eine Z ettel g e h t zu r K enntnisnahm e an das B etriebsbureau, d er an d ere nach E in­

tra g u n g d e s b ereits au fg e w e n d e te n L ohnes an die N achkalkulation, d am it sie ohne w eiteres den m e h r au fg ew en d eten Lohn fü r die b etreffen d e Be­

stellnum m er b eso n d ers verbuchen kann. D er erste Schein g e h t w ied er an den M eister zurück, falls er ein E rsatzstück liefern m uß. W enn es sich um G u ß stü ck e o d er falsche L ieferungen handelt, w ird durch d en Schein dem M agazin N ach rich t g eg eb en , d am it von d o rt das A usschußstück zu rü ck g esan d t und E rsatz beschafft w erden kann.

Im B etriebsbureau ist eine K artei fü r säm tliche B estellnum m ern eingerichtet.

A uf die K arten w erden aus d en D urch sch lag en d es B estellbuches g esch n itten e S treifen m it den einzelnen B estellungen geklebt. U nten in den Spalten w erden A ngaben g em ac h t ü b e r die T a g e , an den en die Z eichnungen in die W erk statt g e­

g angen sind, w ann das M aterial ein g etro ffen ist, es w erden fern er die einzelnen Z eiten fü r die F ertig stellu n g in den betreffenden W erk stätten eingetragen. Schließ­

lich w ird noch d e r V ersandterm in verm erkt. D iese K arten sind m it R eitern versehen. Sie w erden täglich von einem P rü fb eam te n d u rchgesehen, und es w erden, falls L ieferzeiten fällig sind, die b etreffenden W erk stätten gem ahnt.

Im B etrieb sb u reau ist ein T echniker angestellt, d er lange Z eit in d er F abrik g e a rb e ite t und selb stän d ig e A ufstellungsarbeiten au ß erh alb d e r F abrik aus-

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g e fü h rt hat, so daß er m it allen A rbeiten B escheid w eiß. E r h a t den A u ftrag , säm tliche B estellungen d e r technischen B ureaus, ehe sie h e ra u s g e g e b e n w erd en , d arau fh in zu untersu ch en , o b un d inw iew eit V o rräte b e n u tz t w erd en können.

D iese E inrichtung h a t sich a u sg ezeich n et b ew äh rt, d a w ir auf diese W eise im Laufe d e r Ja h re unsere V o rratteile, die von einzelnen A rbeiten ü b rig g eb lieb en w aren, o d e r w elche von A u fstellungsplätzen zu rückgeschickt w u rd en , v erw en ­ den kon n ten . Die A rb eit dieses M annes h a t sich vielfach b ezah lt gem acht.

Jed e M aschine in d e r W e rk s ta tt h a t ihre N u m m er u nd ihre K arte. Auf diesen K arten w ird reg elm äß ig von dem b ed ien e n d en A rb eiter verm erk t, w ie lange die M aschine jeden T a g im B etrieb w ar, w ann sie a u sg e b e s s e rt w o rd en ist, w ie lange d ie A u sb esseru n g g e d a u e rt h a t usw . D iese K arten w e rd e n von den M eistern g eg e n g e p rü ft. A uf diese W eise ist es leicht, bei dem U n k o sten ­ zuschlag, d e r auf die W e rk stä tte n kom m t, u n te r Z u h ü lfen a h m e d es B uch­

w ertes d e r M aschine rich tig zu erm itteln, w elchen A nteil jed e M aschine an den U nkosten d e r b etreffen d en W e rk s ta tt hat. Es lä ß t sich h ierd u rch auch u n sch w er erm itteln, w elche M aschinen am w en ig sten a u sg e n u tz t un d d e s­

halb b e sse r durch n eu e ersetzt w erden.

In unsern säm tlichen W erk stätten hab en w ir F ra g e k a ste n fü r unsere A r­

b e ite r a u fg eh än g t, in w elche sie V o rsch läg e fü r V erb e sse ru n g von K on­

stru k tio n en , A rb eitsv erfah ren , B etrieb sein rich tu n g en usw . w erfen. D iese V or­

schläge w erd en zw eim al m onatlich von dem B etrieb sin g en ieu r g e sic h te t un d die b esten V orschläge dem technischen V o rstan d sm itg lied e v o rg e le g t, d as dann ü b e r die V erteilu n g d e r au sg e se tz te n P reise in H ö h e von 25, 15 u nd 10 M b e ­ stim m t. A uf diese W eise hab en w ir m anchen g u te n V o rsch lag von u n sern A r­

beitern bekom m en. E inzelne V orschläge w aren so g u t, d aß w ir d a ra u f P aten te nach su ch en k o n n ten und m it d en b etre ffe n d e n A rb eitern N u tz u n g sv e rträ g e ab­

schlossen. A us d iesen V e rträ g e n hab en die B etreffenden lau fen d e E innahm en.

D urch diese E in ric h tu n g w ird d a s In teresse d e r A rb eiter g e w e c k t; nam entlich die in tellig en ten finden d ab ei ihre R echnung.

G e tre n n t von den B earb eitu n g sw erk stätten ist die O rg a n isa tio n d e r M odell­

tischlerei und d e r G ieß erei zu b esch reib en . U n ser B erliner W erk e rh ä lt den G u ß v on u n se re r D e ssau er E isen g ieß erei, die auch die D e ssa u e r W erke v erso rg t, eb en so w ie die E isen g ieß erei in K öln-B ayenthal den G u ß fü r unsere K öln-B ayenthaler W erk stätten liefert. In d e r B erliner F ab rik b e fin d e t sich lediglich eine kleine H ülfs-M odelltischlerei.

1. M o d e l l t i s c h l e r e i .

V o n a u ß e r h a l b e i n g e s a n d t e M o d e l l e .

Bei den von au ß e rh a lb ein g esan d ten M odellen w erd en d ie B estellungen im G ie ß e re ib u re a u m it b e so n d e re n V o rd ru ck en e in g e tra g e n . D ie T ischlerei p rü ft die M odelle un d stellt sie g e g e b e n e n fa lls n ach e in g e sa n d te n Z eich n u n g en richtig. D ie M odelle w erd en m it B estellzetteln b e k le b t u n d in die M o d e lla u s­

g a b e geb rach t. V on d o rt w erd en sie v o n dem F o rm e rm e iste r an die F o rm e r zugleich m it dem A k k o rd zettel a b g eg eb en .

N ach E rled ig u n g in d er G ieß erei w erd en die M odelle n e b s t z u g eh ö rig en K ernkasten an den A u ftra g g e b e r zu rü ck g esan d t o d e r a u f d essen W u n sch in

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G E S A M T O R G A N IS A T I O N D ER BAMAG

221

dem M o d ellschuppen g elag e rt. Um bei einer N achbestellung in dem Schuppen lag ern d e M odelle leicht finden zu können, w erden diese in b esondere K artei- und M o d ellb ü ch er ein g etrag en un d übersichtlich d arin geordnet.

M o d e l l e f ü r e i g e n e A u f t r ä g e .

D ie bei d e r G ieß erei auf b eso n d ers vo rg ed ru ck ten Z etteln eingehenden B estellungen w erd en d o rt g e b u c h t und an d ie M odelltischlerei w eitergegeben.

Die H erstellu n g d e r M odelle w ird im A kkord vergeben. D as fü r die An­

fe rtig u n g von M odellen n ö tig e H olz w ird d au ern d nach S orten und A bm essun­

g e n in ein bestim m tes Buch ein g etrag en . H ierdurch ist es m öglich, den Be­

stan d in den einzelnen H olzarten jed erzeit festzustellen und rechtzeitig das F eh len d e aufzugeben.

N ach F ertig stellu n g w erden die M odelle m it b eso n d eren V ordrucken ver­

seh en u nd d er M odellausgabe überw iesen. V on d o rt aus w erden sie von dem F o rm erm eister u n te r gleich zeitig er F estsetzung des A kkordes an d ie F o rm er geg eb en .

N ach E rled ig u n g in d e r G ieß erei w erden auch diese M odelle in den M odell­

sc h u p p e r g e b ra c h t u n d die L agerung w ie oben beschrieben verm erkt. Je d e r M odellschuppen h a t eine eigene N um m er. Um bei etw a entsteh en d en B rän­

den den W e rt d e r M odelle fü r die V ersicherung nachw eisen zu können, ist d e r fü r jedes M odell v erau slag te L ohn und H olzw ert in die L agerb ü ch er, w elche in feuersicheren Schränken au fb e w a h rt w erden, eingetragen. A us G rü n d en d e r F eu ersich erh eit sin d die einzelnen M odellschuppen räum lich g e ­ tren n t gebaut.

2. G i e ß e r e i .

E in g eh en d e B estellungen w erden in d as H au p tb estellb u ch eingetragen.

In dieses B estellbuch w erden alle n ö tig en V erm erke ü b e r Stückzahl, Z eich­

nungsnum m er, M odellnum m er, Lieferzeiten, V ersand usw . aufgenom m en. Die G ußteile w erd en an die W erk stätten o d e r an die V ersan d ab teilu n g v erab ­ folgt. D er F o rm erm eister erh ält rechtzeitig bei E in g an g d e r B estellung A us­

züge ü b e r den U m fang d e r B estellungen und d er L ieferungsverpflichtungen. In diese A uszüge sind a u ß e r den obigen A ngaben alle n o tw en d ig en M itteilungen ü b e r Keimkasten, F o rm erlö h n e, K ernm acherlohn, G ew icht, N am e d es F orm ers und so n stig e B em erkungen einzutragen. Säm tliche G ußstücke w erden bei d e r M o d ellau sg ab e an den F o rm e r au f G ru n d so rg fältig er V errechnungen im A kkord v ergeben. D ie G u ß stü ck e w erden, w enn es sich um g ro ß e Stücke handelt, m it P reß w erk zeu g en , kleinere F o rm en m it S andstrahlgebläsen o d er m it d e r P u tztro m m el g eputzt. A bgeschliffen w erden die G u ß teile durch Schm irgelschleifm aschinen. N achdem sie fertig g e p u tz t sind, w e rd e n sie den einzelnen W e rk stä tte n g eg e n Q u ittu n g o d er d e r V ersan d ab teilu n g m it V er­

san d an w eisu n g ausgeliefert.

Zum F o rm en von M assenw aren w erden m it P re ß w a sse r betriebene F o rm ­ m aschinen an g ew en d et. Die F o rm en un d K erne w erden in T rockenöfen, die teilw eise m it H alb g asfeu eru n g , teilw eise m it G asfeu eru n g geheizt w erden, getrocknet.

Bei G ußstücken m it aufgesetzten K öpfen w ird bei d er G u ß ab n ah m e zunächst das B ru tto g ew ich t des Stückes erm ittelt. D er G u ß k o p f w ird abgeschlagen oder in den m echanischen W erk stätten ab g etren n t, das G ew ich t des abgetrennten

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T eiles erm ittelt und vom B ru tto g e w ic h t in A bzug g eb ra c h t. D as B ru tto g e w ic h t d e s b etreffen d en Stückes w ird als G ru n d lag e fü r d ie B erechnung d es F o rm e r­

lohnes benutzt.

D er G uß w ird reg elm äß ig auf seine B eschaffenheit g ep rü ft, indem N o rm a l­

stä b e aus den einzelnen G ieß p fan n en ab g e g o sse n w erden. Sie w erd en d ann au f b e so n d eren P rüfm aschinen durch Z erreiß en auf F estig k eit, D ich tig k eit usw . g e p rü ft. D aß auch stre n g e A ufsicht ü b e r die G ießzeiten, ü b e r die G u ß m en g en , ü b er die H erb eisch affu n g d e r zum G u ß zu v erw en d en d en v ersch ied en en E isen ­ so rte n herrscht, b ra u c h t nicht e rst g e s a g t zu w erden. Es w ü rd e zu w eit führen, all die E inzelheiten h ier zu b esch reib en . Es g e n ü g t, d iesen kurzen A briß ü b e r M odelltischlerei und G ieß erei zu g eb en , um zu zeigen, w ie sie sich in das G anze einordnen.

W ir kom m en nun w ied eru m auf die w eitere B esch reib u n g d e r u n sere säm t­

lichen F ab rik en um fassen d en G e sam to rg an isatio n zurück.

Je d e r A rbeiter erh ält ein W erk zeu g b u ch , in dem alle em p fan g en en W e rk ­ zeuge au fg ezäh lt sind. D ie G e g e n p rü fu n g h ierzu w ird in d e r W erk zeu g m ach erei g efü h rt. F e rn e r e rh ä lt er 10 W erk zeu g m ark en m it e n ts p re c h e n d e r Prüf- n u m m e r un d dem F irm enstem pel. D iese M arken d ien en dazu, um S o n d er­

w erk zeu g e u n d allgem eine W erk zeu g e aus dem W erk zeu g m ag azin g e g e n M arke zu entnehm en. Je d e r A rb eiter ist bei S trafe g eh alten , alle auf M arken ent­

nom m enen W erk zeu g e jeden S o n n ab en d zu r P rü fu n g an die W erk z e u g a b g a b e zurückzuliefem . D ie S tra fg e ld e r fallen, w ie die übrig en , an d ie A rb e ite ru n te r­

stü tzu n g sk asse. Bei E n tlassu n g d e r A rb eiter sind d ie W erk zeu g e an H an d d es P rü fb u ch es zurückzugeben. E tw a feh len d e W e rk z e u g e w e rd e n von d er L ohnsum m e ab g esetzt. R ich tm eister un d A rbeiter, w elche A u fstellu n g en in Berlin u n d U m g eg en d v o rzu n eh m en h ab en , m üssen, w en n sie die F ab rik v er­

lassen, dem P fö rtn e r einen E rlaubnisschein zum V erlassen d e r F a b rik vorzeigen.

Jed en S o n n ab en d N ach m ittag w erd en säm tliche im G e b rau ch befindlichen L astketten nach d e r W e rk z e u g a u sg a b e g eb ra c h t, um in d en n ä c h ste n T a g e n du rch g eseh en un d g eg eb en en falls d u rc h g e p rü ft zu w erd en . B esch äd ig te und nich t g an z ein w an d freie K etten w erd en g eg e n b ra u c h b a re u m g e ta u sc h t. Alle K etten sind m it ein er P rü fn u m m er v ersehen. Es w ird ein g e n a u e s B uch ü b er die P rü fu n g e n m it allen V erm erken g e fü h rt. Alle g rö ß e re n L astketten w erd en halbjährlich von ein er S o n d erfirm a ein er P rü fu n g u n terzo g en , w o rü b e r eine B escheinigung a u sg estellt w ird. U n b rau ch b are K etten w erd en a u sg e ­ schieden un d zu r w eiteren V erw en d u n g völlig u n b ra u c h b a r g em ac h t. D iese P rü fu n g d e r K etten |ist im In teresse d e r U n fallv erh ü tu n g a u ß e ro rd e n tlic h n o tw en d ig .

D ie auf den A u fstellungsplätzen n ö tig en W erk zeu g e w erd en in ein er b e­

s o n d eren A b teilu n g au fb ew ah rt, g e p rü ft u n d auch vo n d ie se r v ersan d t. N ach den von d e r A u fstellu n g sab teilu n g au sg efü llten L isten w ird d e r V ersan d b e ­ w irk t u n d d e r A u sg an g d e r einzelnen W erk zeu g e m it N am en d es A u fstellu n g s­

p latzes un d des R ichtm eisters in eine b e so n d e re K arteik arte e in g etrag en . Alle W erk zeu g e und H ü lfsw erk zeu g e, die von den A u fstellu n g sp lätzen zu­

rückkom m en, w erd en o h n e A u sn ah m e dem W e rk z e u g la g e r zu r D u rc h p rü fu n g ü b e rg e b e n un d in d e r K artei u n te r E in g a n g g eb u ch t. F e h le n d e s W e rk ­ z eu g w ird von den b e tre ffe n d e n A u fstellu n g so rten s o f o rt e in g efo rd ert. Ist

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O E S A M T O R G A N IS A T I O N D ER BAMAO 223

es nicht zu beschaffen, so w erden dem R ichtm eister o d er dem H ülfsrichtm eister en tsp rech en d e A bzüge g em acht. Alle zurückgelieferten W erkzeuge w erden u n tersu ch t, w ied er au fg earb eitet, g e re in ig t und, so w eit no tw en d ig , gestrichen.

Alle H eb ezeu g e und K etten w erden halbjährlich ein er P rü fu n g auf ihre Sicher­

h e it u n terw o rfen . B indetaue, D raht- und H anfseile w erden jeden S onnabend von einem P rü fb e a m te n ein er S onderfirm a auf ihre B rauchbarkeit untersucht, und zw ar nicht n u r die, w elche im eigenen B etriebe v e rw en d et w erden, so n d ern auch die, w elche von den A ufstellungsplätzen zurückgeschickt w erden.

Falls F eh ler an den T a u e n o d e r Seilen v orhanden sind, w erden diese durch Z erh au en u n b rau ch b ar gem acht.

D a es o ft vorkom m t, daß W erkzeuge von einem A ufstellungsplatz an den ä n d ern w eiter g e sa n d t w erd en , sind sie von dem R ichtm eister, w elcher die W erkzeuge n eu em pfängt, so fo rt nachzuprüfen. U nbrauchbare W erkzeuge sind zurückzuschicken. D ie E intrag u n g en in d e r K artei geb en den A nhalt­

p u n k t d afü r, w ann die W erk zeu g e im ganzen z u rü ck g efo rd ert w erden m üssen, um w ied er auf ihre B rauchbarkeit g e p rü ft zu w erden.

Bei dem Jah resab sch lu ß erhalten A rbeiter, die ü b er 5 Jah re bei uns sind, einen b estim m ten B etrag. D ieser B etrag steig t je nach d e r D auer d e r D ienstzeit. F ü r die A rbeiter haben w ir eine U n terstü tzu n g sk asse ein­

g erich tet. D er bei uns jed es Ja h r n eu zu w ählende A rbeiterrat, w elcher aus 5 bis 7 M itgliedern besteht, m ach t V orschläge w egen U n terstü tzu n g zw eim al im M o n at ;oder im N otfall ö fter an das B etriebsbureau, w o sie ü b e rg e p rü ft und dann dem technischen V orstandsm itglied zur G enehm igung v o rg e le g t w erden. D adurch, daß d e r A rb eiterrat diese V orschläge m acht, d e r aus L euten d e r verschiedensten P arteirich tu n g en besteht, ist die U n­

parteilichkeit bei d e r G e w äh ru n g d er U nterstü tzu n g en v erbürgt.

D er A rb e ite rra t1) h a t sich als eine segensreiche E inrichtung bei uns bew ährt.

W esentlich ist, daß säm tliche Sitzungen des A rbeiterrates in G eg e n w a rt des B etriebsingenieurs und d e r M eister von dem technischen V orstandsm itgliede p ersönlich g e le ite t w erden. Infolgedessen w ird d e r Z usam m enhang zw ischen A rb eitg eb er und A rb eitn eh m er g e w a h rt und nicht n u r einer M aß reg elu n g d er A rb eiter durch M eister beim V orbringen d e r B eschw erden v o rg eb eu g t, sondern es w ird auch in ru h ig er und sachlicher W eise bei Ä nderungen in d er Fabrik ü b e r n e u e M aßnahm en, ü b e r U nterstü tzu n g en , ü b er A nstellung o d e r E n t­

lassu n g von A rbeitern, ü b er billige B eschaffung von L ebensm itteln durch E inkauf im G ro ß en usw . g esprochen. D urch diese regelm äßigen Sitzungen m it dem A rb eiterrat kom m en auch alle B eschw erden d e r A rbeiter zur K enntnis d es V o rstan d es, u nd es w ird so M einungsverschiedenheiten v o rg eb eu g t. D a­

durch, daß diese Sitzungen von den V orstandsm itgliedern persönlich w ah r­

gen o m m en w erden, kon n te es erreicht w erden, daß A rbeitseinstellungen bis h eu te bei u n se re r G esellschaft n ich t v o rgekom m en sind.

D urch das oben beschriebene, stre n g e A kkordw esen w ird angestrebt, daß die H e rstellu n g im m er m eh r verbilligt w ird. D urch die einw andfreie F ü h ru n g ein er L ohnstatistik in den einzelnen W erk stätten fü r die ein­

i) A usführlicheres en th ält d e r A ufsatz des V aters des V erfassers: Z w anzig­

jä h rig e E rfah ru n g m it d er E in rich tu n g eines A rbeiterrates, T. u .W . 1909 S .496 u .f.

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zelnen bei uns län g er in Stellung befindlichen A rbeiter, durch A ufzeich­

nen e n tsp rech en d er K urven w ird die B ew egung d e r L öhne fo rtd a u e rn d n ach­

g ep rü ft. W ir k o n n ten in allen A rb eiterratsitzu n g en , in denen B eschw er­

den ü b e r zu nied rig e L öhne v o rg e b ra c h t w u rd en , den N ach w eis fü h ren , d aß die L öhne bei jedem einzelnen u n se re r A rbeiter, so w e it er nich t u n ta u g ­ lich w ar, entsp rech en d den teu ern Z eiten g e stie g e n sind, und d aß g e ra d e durch E in fü h ru n g des A kkordw esens den tü ch tig en und fleiß ig en A rbeitern G eleg en h eit g e b o te n ist, tro tz H erab setzu n g d e r E in h eitsätze u n te r B erück­

sich tig u n g neuer, schneller a rb e ite n d e r M aschinen die G e sam tein n ah m e am E nde d e r L ohnw oche w esentlich zu erh ö h en . D urch diesen N achw eis ist es uns auch fa st in jedem einzelnen Falle g elu n g en , B esch w erd en von v o rn h erein die Spitze ab zubrechen. D as Z u trau e n d e r A rb e ite r zu diesem System ist in dem M aße gew achsen, wie sie g e se h e n h aben, daß b e rech tig te B eschw er­

den von den V o rstan d sm itg lied ern persö n lich g e p rü ft un d b e rü ck sich tig t w erden.

D urch Einblick in die bei d e r B etrieb sab teilu n g befindliche K artei ist es d er F ab rik leitu n g jed erzeit m öglich, A u sk u n ft ü b e r den S tan d d e r einzelnen A rbeiten zu erhalten. W erd en die A rbeiten n ic h t pün k tlich ab g eliefert, ko m ­ m en B ean stan d u n g en des B estellers an a u sg e fü h rte n A rbeiten v o r u n d dergl., dann erfä h rt w iederum d e r V o rstan d durch d ie B riefauszüge d as N o tw en d ig e und ist so in d er Lage, jed erzeit einzugreifen.

D er B etriebsingenieur u n te rb re ite t dem technischen V o rstan d sm itg lied in reg elm äß ig en Z eitab stän d en seine V o rsch läg e fü r R eg elu n g d e r A rb eitsv er­

fahren, fü r Ä nderungen an M aschinen und B eschaffung von n eu en M aschinen und m ach t seine V o rsch läg e fü r so n stig e auf den B etrieb bezü g lich e M aß­

nahm en. D aß alle E indrücke, w elche die technischen V o rstan d sm itg lied er durch ln- un d A uslandreisen, d u rch B esichtigung von än d ern W erk en g ew in n en , sogleich w e ite rg e g e b e n w erd en , ist selb stv erstän d lich . D aß h ierzu auch die im W ettb e w e rb k a m p f g ew o n n en en E rfah ru n g en w esentlich b eitrag en , ist ebenso natürlich, d a m an m eist d urch U n terb ietu n g en g e z w u n g e n ist, auf M ittel und W eg e zu sinnen, im m er billiger herzustellen, oh n e die G ü te d e r W a re n zu b e ­ einflussen. So g ib t die technische V o rsta n d sle itu n g dem B etriebe n e u e An­

re g u n g u n d em p fän g t se lb st solche. D er d a u e rn d e E influß d es V o rstan d es bleib t g e w a h rt.

In engem Z u sam m en h an g m it dem B etrieb sb u re au s te h t d as L oh n b u reau . D as L o h n b u reau a rb eitet in F rag en d e r E n tlassu n g , d e r E in stellu n g von A rbeitern und d e r L o h n v errech n u n g H an d in H an d m it d e r B etriebsleitung.

Es erü b rig t sich nach dem V o rh erg eh en d en , die E inzelheiten h ier n o ch m als aufzuzählen. Es sei n u r noch erw äh n t, daß dem A rb e ite r m it sein er E in stellu n g die Invalidenkarte abgen o m m en w ird. Sie w ird n ach d e n b e ste h e n d e n G e ­ setzen w öchentlich m it ein er M arke versehen. D er A rb eiter w ird in d er F ab rik k ran k en k asse angem eldet, die im K rankheitsfalle die B ehandlung ü b e r­

n im m t u nd auch K ra n k en u n terstü tzu n g zahlt.

U nsere L o h n p erio d e fän g t D o n n e rsta g früh an un d e n d e t M ittw o ch A bend.

Am D o n n erstag und F reitag w ird d ann d e r W o c h e n v e rd ie n st in d en L ohn­

b ureaus, w elche in einzelne A bteilungen, w ie T ischlerei, Schlosserei, Schm iede, M alerei, D reherei usw ., ein g eteilt sind, verrech n et. Säm tliche fe rtig g e ste llte n

(17)

G E S A M T O R G A N IS A T I O N D E R BAMAG 225 A kkorde w erden voll ausbezahlt. N ach F ertig stellu n g d e r A rb eit g elangen die A kkordzettel, w ie erw äh n t, aus dem B etrieb sb u reau in das L ohnbureau.

A ußerdem e rh ä lt d as L o h n b u reau ü b er die einzelnen A kkordarbeiten D o p p el­

zettel, auf w elchen w öchentlich die in diesen A kkorden g earb eiteten S tu n d en so lange v erm erk t w erden, bis d er A kkord b e en d et ist un d d e r A kkordzettel zu r V errech n u n g kom m t. D er A kko rd ü b ersch u ß w ird bei K olonnenarbeit an die A rb eiter im V erhältnis d e r festg esetzten L ohneinheiten v e rte ilt

H ab en A rb eiter auf einen bestim m ten A kkord Schulden gem acht, so w er­

den diese bei än d ern A kkorden w ied er in A bzug g e b ra c h t D ie auf d e r Ein- und A u sg an g sk arte g estem p elten S tunden w erd en g en a u b erech n et und m it den in d e r L o h n k arte von dem A rb eiter an g eg eb en en verglichen. D ie Zu- sp ätg ek o m m en en u nd Leute, w elche die Z eit auf d er U hrkarte nicht g estem p elt haben, w erd en la u t A rb eitero rd n u n g b e s tr a f t A kkordzettel, bei denen die In h ab er zu g ro ß e n Ü berschuß erhalten (ü b e r 50 vH ), und solche, bei denen m it S chulden g e a rb e ite t w urde, w erd en nach V errech n u n g dem B etriebsleiter zur K enntnisnahm e u n terb reitet, d am it e r in beiden F ällen die A kkorde nach­

p rü fen u n d reg eln kann.

Am F reitag w ird d e r W o ch en v erd ien st d e r einzelnen A rb eiter in die L ohn­

listen ü b ertrag en , und es w erd en die A bzüge, w ie z. B. K ranken- und In­

v aliditätsversicherung, S trafen usw . gem acht. Die au f den Lohnlisten verm erkten B eträge w erden von zw ei B eam ten g e tre n n t zusam m engezählt und die E nd­

sum m e n ach P rü fu n g d e r L ohnzusam m enstellung bei dem K assierer geg en Q u ittu n g ab g eh o b en . Die einzelnen Sum m en d er L o hnbücher w erden v o rh er von zw ei B eam ten aus ein er anderen A bteilung m it den Lohnlisten verglichen, um e tw aig e F eh ler no ch vo r d e r Z ah lu n g richtigstellen zu können.

F ü r jeden A rbeiter w ird eine L o h n d ü te ausgeschrieben, auf w elcher die A nzahl d e r g e arb eiteten Stunden, sow ie Lohn und A kkord verzeichnet sind.

N achdem die K ranken- u n d In v alid itätsb eiträg e und sonstigen A bzüge auf dieser a u fg e fü h rt w ord en sind, w ird die E ndsum m e m it d e r L ohnliste verglichen un d d as G eld von zw ei B eam ten eingezählt. D em A rb eiter w ird bei d er L öhnung d er In h alt d e r L ohndüte in G eg e n w a rt des M eisters vorgezählt.

Bei d e r E n tlassu n g von A rbeitern w ird auf ein er N ational-K arteikarte d e r T a g des A u strittes v erm erk t u nd d e r betreffende A rb eiter bei d e r K rankenkasse a b g e m e ld e t W enn sich A rb eiter bei uns w ied er m elden, d ie frü h e r bei uns b esch äftig t w aren und aus irgendeinem G ru n d e entlassen w urden, so g e ­ statten u nsere B ücher stets eine g e n au e P rü fu n g , w arum die E n tlassu n g er­

fo lg t ist, un d w ir sind so fo rt in d e r Lage, uns n ich t gen eh m e A rb eiter zurück­

zuw eisen. U n sere säm tlichen A rbeiter sind bei d e r N ordöstlichen Eisen- und S tahl-B erufsgenossenschaft versichert, d e r w ir die v erdienten L öhne am Schluß eines jeden Ja h re s aufgeben. W ir sind gesetzlich verpflichtet, dieser B erufs­

g e n o ssen sch aft jeden B etriebsunfall w egen sp ä te re r R entenzahlung zu m elden.

V.

O r g a n i s a t i o n d e r A u f s t e l l u n g s a b t e i l u n g .

In vielen B etrieben ist es üblich, die A ufstellungsarbeiten von dem tech­

nischen B ureau leiten zu lassen. W ir hab en m it dieser E inrichtung g ebrochen.

Bei dem alten System kann unm öglich eine einheitliche P rü fu n g und E n t­

sen d u n g d er R ichtm eister stattfinden. Es kom m en d a viel zu viel S onder- 3

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Das Werk, daß allenthalben eine warme Aufnahme gefunden hat,, wird sich auch unter den Ingenieuren Freunde erwerben und kann als eine der wichtigsten Anregungen

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2) Vergl.. daß überhaupt infolge ungleichen Versinkens1 der Rollbahn nicht Widerstände hervorgerufen werden, die eine Bewegung ganz unmöglich machen. Zweck und

gel an Mitteln zu erklären suchte, wohl darüber unterrichtet war, daß diese Unzulänglichkeit soweit geht, wie hier gezeigt werden konnte? Er war damals der

arbeiten, über die eingehenden Anfragen, die abgehenden A ngebote, über deren Erledigung, über die eingehenden Aufträge und die H erstellung g e ­ nau laufend

D as von d er n eueren P ädagogik mit Eifer aufgenom m ene B estreben, neben die gram m atikalisch-logische Schulung die anschaulich-praktische zu setzen, findet für

Eisenbahn- und Straßenbrücke über den Rhein in Köln-Deutz 1911 (von Köln aus gesehen)....