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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 4, H. 1

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TECHNIK UND WIRTSCHAFT

M O N A ISC H R IFI DES VEREINES DEUTSCHER INGENIEURE» » »R E D A K T E U R D »M E yiSR

4. JAHRG. JANUAR 1911 1. HEFT

r.

DIE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG DEUTSCHLANDS IM ERSTEN JAHRZEHNT

des zwanzigsten Jahrhunderts.

Von R e g ie r a n g sr a t a. D. Dr. VOELCKER, B erlin .

D as erste Jah rz e h n t d es zw anzigsten Ja h rh u n d e rts liegt hinter uns. Bei Be­

u rte ilu n g des w irtschaftlichen C h arak te rs dieses Z eitabschnittes m uß m an von d e r selb stv erstän d lich en und d esh alb eigentlich einer E rläu teru n g nicht bed ü rfen ­ den T a tsa c h e a u sg eh en , d aß w irtschaftliche P erio d en m it u n serer Z eitrechnung nich t zusam m enfallen. W o h l hab en w ir uns d aran g ew ö h n t, an die w irtschaft­

lichen E ntw icklungen, die ökonom ischen F ortschritte, die technischen E rfindun­

gen und ihre N u tzb arm ach u n g fü r G ew erb e und V erkehr den M aßstab u nserer Ja h rh u n d e rte in te ilu n g anzulegen und den einzelnen Ja h rh u n d erten eine sie kennzeichnende, sie von ein an d e r sch eid en d e w irtschaftliche E ig en art zu ver­

leihen ; die E n tw ick lu n g sten d en zen aber, w ie w ir sie aus den durch B eobachtung d e r w irtschaftlichen T atsac h en festzustellenden M erkm alen zu erkennen ver­

m ögen, setzen sich ü b e r d ie Schw elle d e r einzelnen Z eitabschnitte fort, und erst ihre E rg eb n isse, d e r G ra d u n serer jew eiligen w irtschaftlichen und kul­

turellen Z u stän d e b ed in g en den C h a ra k te r des Z eitalters.

F assen w ir zu erst die w irtschaftlichen T atsachen ins A uge, so stellt sich uns das Ja h rz e h n t 1901 bis 1910 als die F o rtse tz u n g ein er w irtschaftlichen E ntw ick­

lu n g dar, d eren B eginn in den A nfang d e r zw eiten H älfte des vorigen Ja h r­

h u n d erts fällt u n d d ie nam entlich in dessen letzten Jah rzeh n ten zu T ag e trat. H ie rh e r g e h ö rt zunächst die Z unahm e d er B evölkerung, die von 56046000 Seelen im Ja h re 1900 au f 64775000 im Ja h re 1910 stieg. Die jährliche Z u ­ nahm e b etru g in P ro zen ten im Jahre 1890: 1,07, 1895: 1,12, 1900: 1,50, 1905: 1,46.

F ü r d iese zu n eh m e n d e B evölkerung, d eren A nw achsen in früheren Zeiten den W irtsch a ftsp o litik ern lebhafte B esorgnis einflößte, ist auf dem inländischen M arkte reichlich A rb eitsg ele g en h eit vorhanden. Es zeigt sich dies sow ohl in dem R ü ckgänge d e r ü berseeischen A u sw an d eru n g als auch in d e r Z unahm e der Z ahl d e r G e w e rb eb etrieb e in d en m eisten Industriezw eigen, in d e r g rö ß eren D ifferen zieru n g d e r einzelnen G ew erb earten , d e r intensiven B erufsgliede­

ru n g und vornehm lich in d e r S teig eru n g d er A rbeiterzahl.

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W äh ren d d ie A u sw a n d e ru n g n o ch im letzten Ja h rz e h n t d es v o rig en J a h r­

h u n d erts ü b er 1 vH d e r B ev ö lk eru n g b etru g , sank sie im ersten Jah rz e h n t d es g e g e n w ä rtig e n Ja h rh u n d e rts au f u n te r ! / , vH .

In d e r Land- und F o rstw irtsch aft, d e r G ärtn erei, d e r T ierz u ch t u nd Fischerei zählten w ir im J a h re 1895 in sg esam t 8292692 E rw erb stätig e, 1907 9883257.

In d e r In dustrie, dem B erg b au und B au g ew erb e stie g d a g e g e n die Z ahl d e r E rw erb stätig en von 8281220 Seelen im Ja h re 1895 au f 11256254 Seelen im Ja h re 1907, im H an d el und V erk eh r vo n 2338511 au f 3477626. In ein­

zelnen B eru fsg ru p p en fällt die au ß e ro rd e n tlic h e Z u n ah m e d e r E rw e rb stä tig e n b eso n d ers auf und b rin g t die E n tfa ltu n g d e r in jene G ru p p e n fallenden In­

du striezw eig e b eso n d ers sch arf zum A usdruck.

Die Zahl d er E rw erbtätigen b e tru g 1895 1907

im B ergbau, H ütten- und S alin en w esen ... 567 753 963 278 in d er M e ta llv e ra rb e itu n g ... 862 035 1 186 099 in d er Industrie der M aschinen, Instrum ente und A pparate 385 233 907 048 in d er Industrie d er N ahrungs- und G enußm ittel . . . 878 163 1 127 516.

A ber auch in allen ü b rig en B eru fsg ru p p en , d e r chem ischen In d u strie, der T ex tilin d u strie, d e r P ap ierin d u strie, d er In d u strie d e r H olz- und S chnitz­

sto ffe und a n d e re n b e o b a c h te n w ir eine ähnliche E n tw ick lu n g . D ag eg en n im m t die Z a h l d e r G ew e rb e b e trie b e im Ja h re 1907 verg lich en m it d e r­

jenigen des J a h re s 1895 in d e r Ind u strie m it E inschluß d es B erg b au es und d es B au g ew erb es ab. G ew e rb e b e trie b e ü b e rh a u p t w u rd en 1907 in d iesen In­

du striezw eig en 2326190 g e g e n 2428473 im Ja h re 1895 gezäh lt. H ierin zeig t sich die seit Jah ren b eo b ach tete T en d en z d e r E n tw icklung zum g ro ß in d u strie lle n B etriebe.

Die w eiteren M erkm ale d e r au s dem v erg a n g e n e n J a h r h u n d e rt ü b e r­

nom m enen w irtschaftlichen F o rten tw ick lu n g zeigen sich in d e r Z u n ah m e und S teig eru n g d e r g ew erb lich en P ro d u k tio n , d es A bsatzes un d d e s V erb rau ch es von w irtschaftlichen G ü tern . D ie S teig eru n g d e r P ro d u k tio n , w ie sie die S ch au b ild er d e r b eig eg e b en en T e x tb lä tte r 1) zeigen, erg ab sich zu n äch st aus d e r v erm eh rten In an sp ru ch n ah m e u n serer einheim ischen B odenschätze an Kohlen, Steinsalzen, Kalisalzen, Eisen-, Zink-, Blei- und K upfererzen.

Die G ew in n u n g säm tlich er B erg w erk serzeu g n isse stie g von 174666000 t im W erte von 1263244000 M im Ja h re 1900 au f 242615000 t im W e rte von 1844920000 M im Jahre 1907 und auf 249138000 t im W erte von 1970763000 M im Ja h re 1908.

Ähnlich erfreuliche Z ahlen d e r A u fw ä rtsb e w e g u n g z eig t uns die S tatistik d e r H ü tten b etrieb e. V on J a h r zu J a h r nim m t die E rz e u g u n g von R o h ­ eisen zu, n u r ih r S ch rittm aß w ird b e ein flu ß t von d e r jew eilig en w irtsc h a ft­

lichen Lage. Die E isen h ü tten - und W alzw erk in d u strie, d e r M e ta llh ü tte n b e trie b , d er E isen g ieß ereib etrieb , In d u striezw eig e, ü b e r w elche säm tlich p ro d u k tio n s­

statistisch e N achw eise v orliegen, zeigen erh ö h te P ro d u k tio n sziffern . A uch die w e iterv erarb eiten d en In d u strien bieten ein erfreu lich es G e sa m tb ild ; liegen auch fü r sie g e n a u e statistisch e P ro d u k tio n sa n g a b e n nicht o d e r n u r in ein­

zelnen F ällen vor, so können w ir do ch au s d e r Z u n ah m e d e r V e rw e n d u n g i) Die zah le n m äß ig en U n terlag en fü r die a u f d en T e x tb lä tte rn 1 bis 3 w ie d erg eg eb en en S ch au b ild er sind von H e rrn R e d a k te u r J. M e n d e l , C h a r­

lo tte n b u rg , b e so rg t w o rd e n .

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von R ohstoffen, in sb eso n d ere von solchen, die aus dem A uslande bezogen w erden m üssen, erkennen, d aß sich auch diese G ew erb ezw eig e von d e r all­

gem ein en A u fw ä rtsb e w e g u n g nich t ausgeschlossen haben. Es m ag hier nur auf die T e x tilin d u strie verw iesen w erden, die in den Jah ren 1901 bis 1909 an B aum w olle fü r 296, 319, 393, 471, 393, 445, 551, 476, 532 M illionen M, an ro h er Schafw olle für 231, 273, 288, 289, 327, 372, 394, 311, 356 Millionen M, an R ohseide für 105, 117, 119, 104, 126, 145, 164, 124, 157 M illionen M, an B aum w ollgarnen fü r 48, 51, 60, 66, 65, 82, 140, 87, 89 M illionen M bezogen hat. A ndere In d u strien , d eren E n tste h u n g in die letzten Jah rzeh n te des vorigen Ja h rh u n d e rts fällt, haben sich e rst im Jah rzeh n t 1901 bis 1910 bei fo rtsc h re ite n d e r technischer V ervollkom m nung in g ro ß em M aßstab aus­

g e b re ite t; h ier s te h t an e rste r Stelle die elektrotechnische Industrie, sodann d e r A u to m o b ilb au u n d als erstg e b o re n e s Kind des neuen technischen J a h r­

hu n d erts d e r Luftschiff- und F lu g m asch in en b au . Alle diese jun g en G e w e rb e ­ zw eige w irk ten w ied eru m fö rd ern d und an reg en d auf die älteren Ind u strie­

zw eige zurück, zw an g en sie zu w eiteren E rfindungen und V erbesserungen, erw iesen sich zugleich a b e r als V erb rau ch er ihrer E rzeugnisse.

D en steig en d en P ro d u k tio n sm en g en entsprach d er zunehm ende Absatz, den w ir so w o h l auf dem inländischen M arkt als auch nach den ausländischen G ebieter, b eo b ach ten können. F ü r einige beso n d ers b edeutungsvolle Indu­

strien, die in m ächtigen V erbänden zu sam m en g efaß t w erden, liegen uns deren V ersandzahlen vor, so fü r den K ohlenbergbau, die E isenw alzw erksindustrie, den K alibergbau, d ie S p iritu sin d u strie. N icht m inder g eb en uns die Be­

rech n u n g en des V erb rau ch es w ich tig er R ohstoffe und G roßh an d elsw aren ein Bild von :der Z u n ah m e d es A bsatzes, die auch durch die steigenden Z ahlen d e r G ü te rb e w e g u n g auf den deu tsch en E isenbahnen und auf un­

seren S ch iffah rtstraß en n ach g ew iesen w ird.

D er A bsatz n a c h dem A uslande liegt in den Z ahlen u n serer A usfuhr­

statistik offen v o r uns. U n sere A u sfu h r stellte sich w äh ren d d er Jahre 1901 bis 1909 auf 4512, 4812, 5130, 5315, 5841, 6359, 6845, 6398, 6592 Millio­

nen M. A b er auch d ie Z ahlen d e r E in fu h r zeigten eine w eitere Z u n ah m e:

die E infuhr b e tru g in den g en an n te n Jah ren 5710, 5805, 6321, 6854, 7436, 8021, 8746, 7664, 8520 M illionen M.

K lären uns d ie se Z ah len ü b e r unsere w achsende T eilnahm e am w elt­

w irtschaftlichen V erk eh r auf, so ist g e g e n ü b e r d e r G lied eru n g unseres A us­

lan d v erk eh res in R ohstoffen, F ab rik aten , N ah ru n g s- und G enußm itteln eine Ä nderung im ersten Ja h rz e h n t d es n eu e n Ja h rh u n d e rts nicht eingetreten.

N ach w ie v o r fü h ren w ir an e rs te r Stelle F ab rik ate au s und R ohstoffe fü r u n sere In d u strie ein, a ls F o lg e d e r N o tw en d ig k eit, u n serer w achsenden B evölkerung A rb eitsg ele g en h eit durch H erstellu n g h o ch w ertig er W aren für d en A u slan d b ed arf zu schaffen, und zugleich, um dem A usland unsere Schuld fü r diejenigen R o h sto ffe zu entrichten, die w ir n o tg e d ru n g e n von ihm b e ­ ziehen m üssen.

In P ro zen ten d es G esam tw ertes b e tru g die A u s f u h r in den Jahren 1901 bis 1909:

von Rohstoffen für Industriezw ecke 23,5,23,6, 23,4,23,1,23,2,22,6, 25 ,3 ,2 6 ,2 ,26,5vH von F a b r i k a t e n ... 61,9,62, 62, 62, 63,3,64,3,64,4,61,8,60,8 » von N ahrungs- und G enußm itteln 12,9,11,7,12,5,12,2,11,2,11,5,10,1,11,9,12,6 »

1*

(4)

Die E i n f u h r w äh ren d d e r Ja h re 1901 bis 1909 betrug in Prozenten des G e sa m tw e rte s:

von Rohstoffen für Industriezw ecke 41,8, 42,7,43,5,45,1, 45,2, 46,5, 54,7, 52,9, 52,7 vH von F a b r i k a t e n ...19, 1 9 ,5 ,1 9 ,6 ,1 8 ,4 ,1 8 ,5 ,2 0 ,8 ,1 6 ,5 ,1 7 ,3 ,1 6 ,4 » von N ahrungs- und G enußm itteln 3 4 ,4 ,3 4 ,9 ,3 2 ,1 ,2 9 ,4 ,3 2 ,3 ,2 8 , 26,4,27,1,28,4 »

Z e ig t u n s d ie Z u n ah m e des V erb rau ch es an R o h sto ffen , w ie w ir sie nam entlich bei K ohle, R eh eisen urtd an d eren M etallen, bei B aum w olle, J u te usw . feststellen können, das A nw achsen u n se re r g ew erb lich en T ä tig k eit, so b ew eist uns die Z u n ah m e d es V erb rau ch es an N a h ru n g s- und G e n u ß m itte ln , w ie G etreid e, Bier, T abak, Z ucker, K affee, T ee, Reis, K akao, S ü d frü ch ten usw ., d aß sich auch d e r V erbrauch u n serer B e v ö lk eru n g w e ite r g e h o b e n hat. D ie g rö ß e re A u fn ah m efäh ig k eit an W aren und G e b ra u c h sg ü te rn aller A rt ist ab e r zurückzuführen auf die V erm eh ru n g d es E in k o m m en s d e r w eitesten K reise und Schichten des V olkes. W ir können die E in k o m m e n sv e rm e h ru n g ein ig e r­

m aßen aus den E in le g e rg u th a b e n d e r S p ark assen ab sch ätzen , d ie von 8838583000 M im Ja h re 1900 a u f 13920609000 M im Ja h re 1907 g e stie g e n sind.

D ie A u fn ah m efäh ig k eit u n se re r B evölkerung fü r B e d a rfsg ü te r aller A rt und die v erm eh rte E in k o m m en sg eleg en h eit, endlich a b e r auch die Z unahm e d er B ev ö lk eru n g an sich, b e w irk te n eine e rh ö h te B e tä tig u n g au f and eren G eb ieten d e s G ew erb sleb en s, u nd so g e w a h re n w ir im erste n Jah rzeh n t des zw an zig sten J a h rh u n d e rts ein e leb h afte B ew eg u n g au f d en G eb iete n des B au g ew erb es und des V erk eh rsw esen s. N ich t n u r die zu den In d u s trie ­ zentren und in die S täd te sich h e ra n d rä n g e n d e n A rb eitsu ch er h ab en B eg eh r nach W o h n u n g en und w ecken d a d u rc h ein e erh ö h te B au tätig k eit, so n d e rn auch auf dem Land und in d en kleineren L an d städ ten finden, d ank d e r g ü n stig en Lage, deren sich die L an d w irtsch aft im ersten Ja h rz e h n t zu erfreu en g e h a b t hat, zahlreiche Um- und N e u b au ten statt. A uch die öffen tlich e B au tätig ­ keit, d ie E rrich tu n g von P o stb a u te n , G e ric h tsg e b ä u d e n u nd an d eren dem S taats­

b etrieb e d ienenden iBaulichkeiten, in sb e so n d e re a b e r d e r N eu- u nd U m bau d er im Laufe d e r Ja h re unzu reich en d g e w o rd e n e n B ah n h ö fe u nd B ahnan­

lagen, verschaffte A rb eitsg ele g en h eit u n d tru g zu r b e frie d ig e n d e n G e sta ltu n g des G esam tb ild es u n serer 'w irtschaftlichen L age bei.

D er G ü te rv e rk e h r a u f den d eu tsch en (v o llsp u rig en ) E isen b ah n e n zeigte dem w irtschaftlichen A ufsch w u n g e n tsp rech en d e h ö h e re n Z ahlen.

Es b e tru g in 1000 t im J a h re 19011901 . . 351278

1902 . . 364629

1903 . . 390741

1904 . . 402540

1905 . . 437920

1906 . . 472962

1907 . . 508270

1908 . . 490415

D em v erm ehrten G ü te rv e rk e h r en tsp rach die Z u n ah m e d e r B etriebsm ittel, des L okom otiven- und W a g en p ark es, und die E rh ö h u n g d e r Z ahl d e r Be­

am ten und A rb e ite r; ab e r auch in d e r L änge d e r B ahnen ist von J a h r zu Ja h r eine Z u n ah m e zu verzeichnen. Eine gleiche Z u n ah m e des V erkehres finden w ir im P ost-, T e le g ra p h e n - und F ern sp rech w esen . D ie Z ahl d e r B riefsen d u n g en , P o sta n w e isu n g e n und P akete, d e r au fg e g e b e n e n und e in g eg a n g en en T e le g ra m m e , d e r von den F ern sp rech an stalten verm ittelten G esp räch e, die P o st- und T ele-

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g ra p h e n a n s ta lte n hab en sich von J a h r zu Ja h r verm eh rt. D esgleichen haben d a s T ele g ra p h e n n e tz und die F ernsprechlinien sich au sg ed eh n t. D as P e r­

so n a l im P ost-, T eleg rap h en - und E isen b ah n b e trieb e stieg von 391645 K öpfen im Ja h re 1895 au f 667884 K öpfe im Jah re 1907.

Die steig en d e T ä tig k e it e rfo rd erte die B ereitstellung g ro ß e r G eldm ittel, d ie au s d en G ew in n erg eb n issen von Industrie, H andel und V erk eh r stam m end in im m er g rö ß e re n U m fan g an den Sam m elstellen zusam m enström ten. Die B anken ih rerseits sahen sich g e n ö tig t, um den erh ö h ten an sie gestellten A nsprüchen zu g e n ü g e n , ihre B etriebskapitalien zu erh ö h en und durch Z u ­ sam m en sch lu ß und A nschluß an andere G eld- und K reditinstitute ihren A b­

satz und ihre In teressen sp h äre zu erw eitern. D er G esam tum satz d er R eichs­

bank b e tru g : Jah r M illionen M

1902 ... 191926

1903 ... 205285

1904 ... 221590

1905 ... 251267

1906 ... 279 21S 1907 ... 298997

1908 ... 305245

1909 ... 331032

Ähnlich steig en d e Z ahlen haben d e r G iro v erk eh r und d er W echsel verkehr d e r R eichsbank zu verzeichnen.

An dem allgem einen A ufschw ünge, den w ir aus u n serer kurzen statisti­

schen Ü bersicht zu erkennen v erm ö g en , ist auch die L andw irtschaft nicht un b eteilig t g eb lieb en . W ir können dies d arau s ersehen, daß sich die E rn te­

flächen d er w ich tig sten N äh rfrü ch te fü r M enschen und V ieh im vergangenen Ja h rz e h n t nicht v e rrin g e rt h aben, w äh ren d d e r E rn tee rtrag eine steigende R ich tu n g au fw eist. D er steig en d e E rn tee rtrag im V erhältnis zur Fläche w eist hierbei auf die g rö ß e re In te n sitä t des landw irtschaftlichen Betriebes hin, die auch d urch die w achsenden E infuhrm engen von künstlichen D üngem itteln b e s tä tig t w ird. E rsch w ert w ird d er B etrieb d e r L andw irtschaft durch die s ta rk e N ach frag e nach A rbeitern seiten s d er In d u strie und den Z uzug zahl­

reich er G e w e rb e tä tig e r und ihrer Fam ilien nach den g ro ß e n Städten. Auch die S teig eru n g d er landw irtschaftlichen Löhne, w elche sich aus eben diesen

■Gründen m eh r als frü h e r nach d e r H ö h e d er industriellen L ohnsätze richtet, tr u g zur E rh ö h u n g d e r P ro d u k tio n sk o sten b e i; sie w u rd e ab er durch die h ö h e re n P reise fü r landw irtschaftliche E rzeugnisse w iederum zum g ro ß en T eil au sg eg lich en . S teigende P reise sind indessen nicht n u r fü r die P ro ­ d u k te d e r L an d w irtsch aft das K ennzeichen des ersten Jah rzeh n tes des g e g e n ­ w ärtig en Ja h rh u n d e rts ; m it g e rin g e n A usnahm en, u n ter denen insbesondere d ie V erbilligung des A rtikels Z u ck er bei zunehm endem V erbrauche bem erkens­

w e rt ist, finden w ir vielm ehr auch bei den m eisten industriellen E rzeugnissen u nd G ro ß h an d elsw aren steig en d e P reise. H ierb ei können w ir jedoch fest­

stellen, d aß fü r d iejen ig en E rzeugnisse, die syndiziert sind, d. h. für deren A bsatz V erb än d e u nd w o h lo rg an isierte V erkaufvereinigungen b estehen, die P reise g rö ß e re G leich m äß ig k eit in den einzelnen Jah ren aufw eisen, w ährend ü b e rse e isc h e W aren , deren sich die S pekulation bem ächtigen konnte, erhebliche V ersch ied en h eiten und A bstände in d en P reisen nach oben und unten ver­

zeichnen.

(6)

D ie w irtschaftliche E n tfaltu n g , w ie sie sich uns im Lichte d e r Statistik darstellt, vollzog sich in dem n un h in te r u ns lieg en d en J a h rz e h n t k e in e sw e g s g leichm äßig. M annigfache, von w e itg e h e n d e n F o lg e n b e g le ite te E reig n isse drückten dem W irtsch a ftsleb en in diesem Z eitrau m ih ren S tem p el au f u n d ge sta lte te n es se h r b ew eg t, so d a ß es reichlich A nlaß zum N ach d en k en ü b e r die in seinem S chöße sich b e rg en d en E n tw ick lu n g sten d en zen g ib t.

Beim E in tritt in d as neue Ja h rh u n d e rt b efan d en w ir uns im Z u sta n d eines w irtschaftlichen N ied erg an g es, d e r b is 1904 a n d a u e rte ; in diesem Ja h re b e ­ g an n en die G e w e rb tä tig k e it und d e r V erk eh r langsam w ie d e r le b h a fte r zu w er­

den, um bis zum Ja h re 1907 in stark a n ste ig e n d e r K urve d e n H ö h e p u n k t zu er­

reichen. Von 1907 b is 1909 fin d et d ann w ied er ein R ü ck g an g d e r W irt­

sch aftslag e statt, d e r sich m ählich vollzieht. S eit d e r z w eite n H älfte d e s Ja h re s 1909 etw a ist d e r T iefstan d ü b e rsc h ritte n un d die B e sse ru n g auf den vielseitigen G eb iete n d e r g e w erb lich en B etätig u n g u n v erk en n b ar.

Beide N ied erg an g zeiten tra g e n nich t den C h a ra k te r von W irtsc h a fts­

krisen im Sinne d er älteren n a tio n alö k o n o m isch en K risen th eo rien . Bei b eid en

„K risen “ verm issen w ir die so n s t üblichen B eg leitersch ein u n g en , eine d en K redit ersch ü tte rn d e Z ahl von Z u sam m en b rü ch en un d K onkursen, Ü b e rp ro d u k tio n und E n tw e rtu n g g ro ß e r L ager. D er V erlauf b e id e r K risen z e ig t u ns v ielm eh r ein allm ähliches H in ab g leiten in ru h ig e re B ahnen, d as o h n e sc h w e re E r­

sc h ü tte ru n g d e s W irtsch a ftsleb en s v o r sich g e h t. B eide K risen, die von 1899/1901 u nd die von 1907/08, w aren in ihrem V erlauf e in a n d e r ähnlich, in ihren U rsach ersch ein u n g en d a g e g e n g ru n d v e rsc h ie d e n . D ie erste K rise w a r durch ein N achlassen des B edarfes b e d in g t. Ih r g in g ein Z e ita b sc h n itt v o rau s, in dem die v o rh an d en en In d u strie a n la g e n und die V erk e h rsa n sta lte n fü r die an w ach sen d e B evölkerung nicht m e h r a u sre ic h te n ; die N a ch frag e rich tete sich;

w en ig er nach E rzeu g n issen fü r den In d iv id u alb ed arf als n ach P ro d u k tio n s­

m itteln. S obald ab er diese N ach frag e nach P ro d u k tio n sm itte ln b e frie d ig t w a r, sobald die vervollkom m neten, technisch verb esserten , auf g rö ß e re P ro d u k tio n s­

fäh ig k eit ein g erich teten F ab rik en in T ä tig k e it g e tre te n w aren , h ö rte ein es­

teils d eren b ish e rig e r B ed arf an P ro d u k tio n sm itte ln auf, u nd a n d e rn te ils v erm ochte auch die v erm eh rte V olkszahl nich t alle E rz e u g n isse d e r v ergrößerten.

In d u strieb etrieb e aufzunehm en. Es b e d u rfte e in ig e r Z eit, bis b ei w a c h se n d e r Z ahl d e r B evölkerung sich auch d eren B edarf en tsp re c h e n d ste ig e rte . D ieser B edarf nahm ab e r in ü b errasch en d sch n eller F o lg e zu un d w ard so stark, d a ß schließlich die G eld m ittel zu se in e r B efried ig u n g v e rsa g te n . D ie g ro ß e n An­

fo rd eru n g en , die S ta a t und G em einde, die In d u strie, die B au tätig k eit und die Spekulation an den G eld m ark t stellten, die g ro ß e n In v estieru n g en un d Im m obili­

sieru n g en von K apital in industriellen A nlagen un d G ru n d stü ck en fü h rten ein e so sta rk e N ach frag e nach G eld, eine solche In a n sp ru ch n ah m e d e s K a p ita le s herbei, d a ß die G eld q u elle schließlich v ersieg te , die F o n d s u n se re r Banken.- im V ersiegen b eg riffen w aren . D ie N ach frag e blieb auch im Ja h re 1907 noch, stark, ab e r die H o c h k o n ju n k tu r nahm au s M angel an G eld ein fa s t plötz­

liches E nde, und e rst als allm ählich die u m lau fen d en K apitalien zu ihren S am m elpunkten w ied er zu rü ck k eh rten , b e ss e rte sich die w irtschaftliche L ag e.

D aß a b e r beide K risen o h n e allzu g ro ß e E rsc h ü tte ru n g e n des W irtsc h a fts­

lebens v erlaufen k o nnten, ist vorn eh m lich d e r g rö ß e re n O rd n u n g und Ü ber­

sich t ü b e r u n sere P ro d u k tio n stä tig k e it zu v erdanken. Die O rg an isatio n u n serer In d u strie in V erb än d en , w irtsch aftlich en V erein ig u n g en , S yndikaten und K ar­

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teilen erm ö g lich te eine g e n a u e re B eobachtung d e r w irtschaftlichen E rscheinun­

gen u n d V o rg än g e und d e r statistisch en tatsächlichen Lage des M arktes, als sie dem einzelnen fü r sich arb eiten d en Industriellen m öglich ist.

Reich w a r d a s ab g ela u fen e Ja h rz e h n t an E reignissen handelspolitischer N atu r. F ü r d en A blauf un d die b e v o rsteh en d e E rn e u e ru n g d er H andels­

v erträg e Sn den Ja h re n 1904/05 w urd en u m fangreiche V orbereitungen g e ­ tro ffen . Eine u m fassen d e P ro d u k tio n sstatistik fü r die b ed eu tu n g sv o llsten in­

ländischen In d u striezw eig e und fü r die L andw irtschaft w urde schon im Jahre 1897 in d ie W e g e g eleitet. Sie bild ete die w irtschaftliche U nterlage fü r die A ufstellung d e s neu en Z o lltarifes, d e r nach a u freg en d en K äm pfen und seh r leb h aften M ein u n g sv ersch ied en h eiten am 25. D ezem ber 1902 vom R eichstag a n g en o m m en w u rd e. D er n eu e Z olltarif sollte nach den A nsichten d e r Re­

g ie ru n g e n w ie d e r M eh rh eit des R eichstages keine Ä nderung an den G ru n d ­ lagen u n se re r b ish erig en , im Ja h re 1879 b eg o n n en en g em äß ig ten Schutz­

zollpolitik ‘h e rb e ifü h re n . G leichw ohl en tb ran n te ü b e r den Z olltarif in leb­

h a fte ste r W eise noch einm al d e r alte K am pf zw ischen den F reih än d lern und S chutzzöllnern, u m m it einem S iege d er letzteren zu enden. D ie Schutz­

zollidee w u rd e in d a s n eu e Ja h rh u n d e rt m ithinübergenom m en, u nd es liegen auch keine A n h altsp u n k te d a rü b e r vor, d a ß sie in ab se h b a re r Z eit von dem F re ih a n d e lsa rg u m e n t v erd rä n g t w erde. Die fortsch reiten d e Industrialisierung älterer un d n e u e re r K u ltu rlän d er und ü b erseeisch er S taaten und die ver­

b esserten V erk eh rsw eg e, die g ro ß e W aren m en g en nach den verschiedensten A bsatzgebieten trag en können, sp rechen n ich t d afü r, daß die einzelnen L änder ihre eig en e zum T eil e rst in d e r E rsta rk u n g und E ntw icklung b egriffene Industrie dem ausländischen W e ttb e w e rb e schutzlos p reisg eb en w erden. D er neue Z o lltarif b e d e u te t also keine Ä nderung u n serer bisherigen, vom R eiche v erfo lg ten h andelspolitischen G rundsätze, son d ern hatte m ehr eine zolltechnische un d n atio n alö k o n o m isch e B edeutung. E r suchte d er tech ­ nischen E n tw icklung d er In d u strie und d er L andw irtschaft, d er g rö ß e ­ ren Z ah l d e r von ihnen herg estellten P ro d u k te und E rzeugnisse durch g rö ß e re S pezialisieru n g g e re c h t zu w erd en und hierbei die verschieden­

a rtig en Z ollsätze dem W erte d e r W aren , w ie sie sich aus d er S tufen­

fo lg e d e r P ro d u k tio n vom R ohstoffe bis zum fertigen P ro d u k t ergaben, in g rö ß e re m U m fan g als frü h e r anzupassen. Z ugleich a b e r w ollte er durch G e w ä h ru n g eines au sreich en d en Schutzes fü r diejenigen E rzeugnisse der L andw irtschaft und d e r In dustrie, w elche einen solchen b ish er noch e n tb eh rt h atten o d e r bei d e r v erän d erten Lage im V ergleiche zu den m itbew erbenden, Ländern sein er b ed u rften , die G ru n d la g e des heim ischen G ew erb fleiß es ver­

stärken.

A uf d e r B asis des neu en Z olltarifs w urd en die H an d elsv erträg e m it den m itteleu ro p äisch en V e tra g sta a te n ern eu ert. D aß diese S taaten ihrerseits dem d eu tsch en B eispiele fo lg ten und ihre Z olltarife d e r neuesten gew erblichen E ntw icklung an p aß te n , w ar v o rau szu seh en . D aß sie hierbei fü r viele Er­

zeugnisse ihre Zölle erh ö h ten , lag gleichfalls auf d er H and. Es geschah dies a b e r nicht lediglich n u r au s dem G ru n d e, w eil d as D eutsche Reich seine Zölle vielfach e rh ö h t h atte, so n d ern um bei den V ertrag v erh an d lu n g en ü b er m ehr A u sg leich g eg en stän d e verfü g en zu können, u nd vornehm lich, w eil eben die E rh ö h u n g d e r Zölle im In teresse d e r b etreffen d en L änder lag. D er A bschluß d e r n eu en H a n d e lsv e rträ g e h a t nicht allen In d u strien d ie gew ü n sch ten und

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des öfteren fü r sie n o tw en d ig en A b satzerleich teru n g en g eb rach t. D ie zahl­

reichen B efürchtungen aber, die hinsichtlich d e r E rsc h w e ru n g d e r A u sfu h r infolge d e r h ö h eren Z ölle g e ä u ß e rt w u rd en , h ab e n sich g lü ck lich erw eise n u r zum g erin g sten T eile b e w a h rh e ite t. W enn d e r W e ttb e w e rb m it dem A usland im m er sch w ie rig e r w ird und, w ie das a b g ela u fen e J a h rz e h n t g ezeig t hat, im m er g rö ß e re L eistungen, A n stre n g u n g e n und F ä h ig k e it e rfo rd e rt, so lieg t dies w en ig er an den h ö h e re n Z ollsätzen, als v ielm eh r an d e r E rstark u n g d e r In d u strie in u nseren b ish erig en A b satzg eb ieten . M it d ie se r T a tsa c h e w erd en w ir a b e r fü r die F o lg e z e it zu rech n en h a b e n ; w ir k ö n n en ih r am erfo lg ­ reichsten durch ste tig ste ig e n d e qualifizierte L eistu n g en und V ervollkom m ­ nu n g en u n serer P ro d u k tio n stech n ik b e g eg n en .

D er au fstreb en d en E n tw ick lu n g u n s e re r In d u strie e n tsp rach k ein esw eg s d e r S tan d u n se re r R eichseinnahm en. D en verm eh rten A u sg ab en fü r den A usbau un serer F lo tte, fü r die V e rstä rk u n g und A u sg e sta ltu n g u n se re r H e e re se in ric h ­ tu n g en , d en A u fw en d u n g en fü r so zialp o litisch e u n d K ulturzw ecke stan d en n ich t die en tsp rech en d en E innahm en g e g e n ü b e r. D iese feh len d en E innahm en m u ß ten d u rc h A nleihen g e d e c k t w erd en , d e re n reg elm äß ig e W ie d e rk e h r sch ließ ­ lich eine u nsere R eichsfinanzen und d as A nsehen u n seres S ta a tsh a u sh a lte s g e fä h rd e n d e G e sta ltu n g an n ah m .

D er so g e n a n n te n kleinen R eichsfinanzreform im Ja h re 1906 fo lg te die g ro ß e R eichsfinanzreform , d ie im J a h re 1909 zum A bschluß g e la n g te . D ie h eftig en , u n se r politisches L eben e rsch ü tte rn d en K äm pfe sind n och in aller E rin n e ru n g ; sie ü b ten auch ihren E influß au f u n se r w irtsch aftlich es Leben a u s ; den n H andel, V erk eh r u nd In d u strie w aren die Q uellen, w elch e die M ittel zur N eu reg elu n g d es R eichsfinanzw esens d arb ie te n sollten. D ie m an n ig ­ fachen V o rschläge, d ie B eu n ru h ig u n g , d ie sie fü r d ie b eteilig ten G e w e rb e ­ zw eig e herv o rriefen , die U n sich erh eit ü b e r die vo rau ssich tlich en W irk u n g en d e r neuen S teu ern ü b te n einen u n g ü n stig e n E influß au f die w irtschaftliche G e sta ltu n g d e r In d u strie aus.

W e n ig e r b e rü h rt als von diesen inländischen V o rk o m m n issen w u rd e u n ser W irtsch a ftsleb en von d e n ä u ß e re n p o litischen E reig n issen , die das v erg a n g e n e J a h rz e h n t in nich t g e rin g e r Z ahl au fw ies. D ie chinesischen W irren , d er russisch-japanische K rieg, d e r A ufstand in u n se re r sü d w estafrik an isch en K o­

lonie, d ie M a ro k k o an g eleg en h eit, die B alkanw irren v erm o ch ten keinen n ach h alti­

gen E influß auf d ie w irtsch aftlich e G e sta ltu n g des D eu tsch en R eiches au szu ü b en . W ir können im G eg en teil b e h a u p te n , d a ß die F o lg e n je n e r E reig n isse, sow eit es sich um W ie d e rh e rste llu n g u n d E rg än zu n g z e rs tö rte r W e rte un d um W ie d e r­

an k n ü p fu n g frü h e re r H a n d elsb ezieh u n g en handelte, n u r von v e rk e h rsa n re g e n ­ d e r W irk u n g w a re n . V o r allem a b e r hab en d ie A u fstän d e in u n sern K o­

lonien und d a s fü r sie v erg o ssen e d e u tsc h e Blut w e ite n — un d g e ra d e den kap italk räftig en — K reisen u n seres V olkes die A u g en ü b e r den w irtschaftlichen W e rt u n se re s K olonialbesitzes g e ö ffn e t, u n d d a n k d e r zu r rich tig en Z eit an den rich tig en P latz g e ste llte n T a tk ra ft d es S ta a tsse k re tä rs D e rn b u rg be­

tra te n w ir in d en letzten Ja h re n den W e g zu r in ten siv eren E rsch ließ u n g u n serer K olonien.

W enn w ir d ie U rsach en , au f den en d ie einzelnen w irtsch aftlich en E r­

sch ein u n g en d e s v e rg a n g e n e n Jah rz e h n te s b eru h en , erfo rsch en un d zugleich in d ie Z u sa m m e n h ä n g e d e r w irtsch aftlich en T a tsa c h e n tie fe r ein d rin g en so w erd en w ir in ihnen G esetzm äß ig k eiten feststellen k ö nnen, die au f d as W irt­

sch aftsleb en einw irken u n d sein e E n tw ick lu n g , Z iele un d F o rm b estim m en

(9)

-höchster Kurs -n/edr/gsfer «

■/etzfer •>

D eutsche Baut D iskonto-Gesellschaft,

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•höchster Kurs -n/edr/gsfer • -/efzfer »

H arp en er Bergbau G elsenkirchener Bergwerks-A.-G

■höchster Kurs -n/edr/gsfer "

-/efzfer »

•höchster Kurs -n/edr/gsfer/;

-/efzfer »

V ereinigte Königs- und Läurahiitte.

B ochum er V erein für B ergbau und G ußstahlfabrikation.

•höchster Kurs -n/edr/gsfer »

■/efzfer "

Norddeutscher Lloyd. Hamburg-Amerika-Linie.

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(10)

T e c h n ik * u n d W i r t s c h a f t , 1911.

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-Pariser

-M eister kurs -niedrigster » -Letzter «

D iskonto-G esellschaft.

D eutsche Bank.

•M eister M rs -niedrigster » -Letzter »

H arp en er B ergbau G elsenkirchener Bergwerks-A.-G,

■M eister Ours -niedrigster » -Letzter *

-/¡ödster kurs

V ereinigte K önigs- u nd Laurahiitte.

B ochum er V erein für B ergbau und G u ßstahlfabrikation.

■M eister kurs -niedrigster * -Letzter »

■Meister kurs -niedrigster »

■Letzter A llgem eine Elektricitäts-G esellschaft,

■Meister kurs -niedrigster » -Letzter «

■Meister kurs

■niedrigster v -Letzter "

Norddeutscher Lloyd. H am burg-Am erika-Linie.

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(11)

Fisenerzforderung in M'i/ionèn t. <

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(13)

D iese E ntw ick lu n g sten d en zen hab en w ir zum Teil, wie w ir g eseh en haben, a u s dem v o rig en J a h rh u n d e rt ü b ern o m m en , und w ir b eo b ach ten nu n in dem ver­

flo ssen en ersten Jah rz e h n t ihre V ervollkom m nung und W irkung. Zum Teil a b e r seh en w ir, w ie sich als F o lg e dieser W irk u n g en bei d er in fo rtw äh ren d er B ew eg u n g befindlichen G e sta ltu n g A nsätze n eu er E ntw icklungsreihen heraus­

fo rm en , d ie d e r V o lk sw irtsch aft n eu e Z iele vorschreiben und uns ahnen lassen, d aß sie von g ro ß e r T ra g w e ite fü r unsere w irtschaftliche Z ukunft u n d u n se re kulturelle F o rtb ild u n g sein w erden.

Aus dem v o rig en Ja h rh u n d e rt übern o m m en haben w ir die E ntw icklung D eu tsch lan d s aus dem ü b erw ieg en d en A g rarstaat zum In d u striestaa t und als F o lg e d ie s e r E n tw icklung die A u sg estaltu n g unseres S tädtew esens, unseres V erk eh rsw esen s, eine ¡überaus reiche g ro ß g ew erb lich e A usb reitu n g und dam it d as E n tsteh en eines G ro ß u n te rn e h m e rtu m s u n d ein er industriellen A rbeiter­

b e v ö lk eru n g m it an d ers g e a rte te n L eb en san sch au u n g en u n d L ebensbedürfnissen.

D iese E n tw ick lu n g sten d en zen kann m an nach d e r sachlichen Seite in dem A u sd ru ck : K onzen tratio n d es In d u striew esen s, K onzentration des Kapitales, nach d e r p ersönlichen Seite hin in dem A u sd ru ck : O rg an isatio n d er U nter­

n eh m er, O rg a n isa tio n d er A rbeitnehm er, O rg an isatio n d e r w irtschaftlichen P a r­

teien, zu sam m enfassen.

D ie K onzen tratio n d er In d u strieb etrieb e g in g d er K onzentration d es Ka­

pitales v o rau s. D ie erstere vollzog sich zunächst durch den Ü bergang des K leinbetriebes zum G ro ß b e trie b , durch die V ereinigung m eh rerer frü h er g e ­ tren n ter E inzelbetriebe in einheitlicher Leitung in den verschiedenartigen Folgen v ertik aler o d e r h o rizo n taler K om bination, durch K apitalbeteiligung an einem o d e r m eh reren v e rw an d ten B etrieben, durch F u sio n en und durch Interessen­

g em ein sch aften , o d e r sie vollzog sich durch die B ildung von P reiskonven­

tionen, K artellen un d Syndikaten. In n erh alb d ie se r F orm en vollzog sich w iederum eine A u sg e sta ltu n g u n d V e rb e sse ru n g ; von d e r einfachen, losen F orm d er P re isv e re in b a ru n g g e w ah ren w ir das F o rtsch reiten zu festen V er­

k au fv erb än d en , die von ein er Z en tralstelle aus den A bsatz g an zer Industrie­

zw eige leiten. Es b ild et sich eine vollkom m ene K artelltechnik aus. In dem ersten Ja h rz e h n te d e s neu en Ja h rh u n d e rte s entw ickelt sich d e r K artellbetrieb m it w eitg eh e n d em E influß au f die R egelung d er P ro d u k tio n , auf die A usbildung ein e r p lan m äß ig en P reispolitik, ln diesem verg an g en en Jahrzehnt, so kann m an m it R echt b eh a u p te n , hab en die g ro ß e n K artelle und Syndikate ihre K inderkrankheiten ü b erstan d en . D ie erre g te n K lagen ü b e r die B edrückung d er A b n eh m er und ü b e rm ä ß ig h o h e P reise, w elche den Anlaß zu einer U nter­

su c h u n g ü b e r die K artelle, d e r K artellenquete, ab g eg eb en hatten, sind g rö ß te n ­ teils v erstu m m t. D ie K artelleiter haben eingesehen, daß eine m äßige P reis­

p olitik g rö ß e re S ich erh eit und S tetigkeit sow ohl d er w irtschaftlichen K onjunktur w ie auch ih res eig en en F o rtb e ste h e n s gew äh rleistet. D ie E rw artu n g en freilich, w elche m an vielfach au f die K artelle und Syndikate g e se tz t hatte, daß sie d en R ü ck g an g d e r W irtsch a ftslag e verh in d ern w ürden, sind, w ie die beiden in dem ab g ela u fen en Ja h rz e h n t ein g etreten en N ied erg än g e gezeig t haben, n ich t in E rfü llu n g g e g a n g e n und k o n n ten sich auch nicht verw irklichen. Die K artelle k ö nnen, w ie die E rfah ru n g en d e r letzten Ja h re erw iesen haben, w ohl d ie P ro d u k tio n un d die P reise bestim m en, sie h ab en ab e r n u r seh r g eringen E influß auf die G e sta ltu n g des Bedarfes, d er sich nach den Bedürfnissen

2

(14)

und dem K u ltu rg rad e d er B evölkerung un d d en finanziellen M itteln z u r B efriedigung d ie s e r B edürfnisse richtet.

N eben d e r K artellentw icklung g e h t d ie E n tsteh u n g g ro ß e r In d u striek o n zern e her, die sich nam entlich in d e r B ergw erks- und E isen in d u strie, d e r chem ischen Industrie un d d e r elek tro tech n isch en In d u strie bildeten. R ein tech n isch b e ­ trach tet, stellen sie eine W e ite rb ild u n g und V ervo llk o m m n u n g des K artell­

g ed an k en s dar. Sie w ollen u n te r A u frech terh altu n g d e r S elb stän d ig k eit d e r einzelnen G esellsch aften o d er B etriebe eine intensivere einheitliche L eitu n g und eine p lan m äß ig ere P ro d u k tio n sw eise h e rb eifü h ren . D er w irtschaftliche G ru n d satz aber, den sie v erfolgen, b e ste h t darin, sich durch d ie m it ih n en ver­

bu n d en e g rö ß e re K apitalkraft v o llk o m m en er fü r d ie g ro ß e n A u fg ab en zu stärken, die ihnen in Z u k u n ft b e v o rsteh en u n d w ozu d ie L eistu n g sfäh ig k eit des E inzelnen u nd d es E in zelb etrieb es nich t m eh r a u s r e ic h t D ie A n fo rd e ru n g e n , w elche d er Bau g ro ß e r O berland-K raftw erke o d e r d e r Bau elek trisch er Schnell­

bahnen stellt, sind so b ed eu te n d , d a ß sie die L e istu n g sfä h ig k e it d e r ein­

zelnen G esellschaften in dem b ish e r g e w o h n te n U m fang ü b ersch reiten . D iese G ebilde haben vo r d en K artellen auch den V orteil d e r S ich erh eit lä n g e re n Be­

standes, und es ist w ahrscheinlich, d a ß sie fü r d iejen ig en G ew erb zw eig e, in denen sie b esteh en , die K artelle abzulösen b eru fen sind.

Die K apitalkonzentration ersch ein t als F o lg e d e r industriellen K o n z e n tra tio n ; sie m u ß te m it N a tu rn o tw e n d ig k e it erfolgen, und die B ö rsen g esetzg eb u n g k o n n te d iesen E n tw ick lu n g sg an g w ohl beschleunigen, n ic h t ab e r ihn h e rv o rru fen . D en steig en d en A nsprüchen, w elche die In d u strie an den G e ld m a rk t u nd d essen b eru fen e V erm ittler, d ie B anken u nd B ankiers, stellte, k o n n ten die letzteren n ich t m eh r b efried ig en . Die B anken m u ß te n ihr B etriebskapital erh ö h en , und sie suchten d ies h ä u fig s ta tt d urch K ap italerh ö h u n g auf dem W e g e d e r A n­

g lied eru n g a n d e re r In stitu te o d e r von P riv atb an k g esc h äften zu erreichen, w o b ei sie noch den V orteil h atten, einen Stam m von K unden au s den g ew erb lich en K reisen, auf die sie E influß g ew in n en w ollten, zu ü b ern eh m en .

Die O rg an isatio n d e r e rw e rb tä tig e n K reise entw ickelte sich nach zw ei R ichtungen hin, nach d er w irtschaftlichen Seite und nach d e r sozialpolitischen:

Z u r V ertretu n g ihrer ökonom ischen Interessen schlossen sich die U n tern eh m er in B eru fsg ru p p en o d e r in g ro ß e n Z en tra lv erb än d en zusam m en, w ä h re n d die A rb eitn eh m er sich zur E rla n g u n g b e sse re r A rbeits- und L o h n b ed in g u n g en zu G ew erk sch aften und A rb eiterv erein en v erb an d en . A ber auch die P riv a ta n g e ­ stellten su ch ten durch Z usam m en sch lu ß in zahlreichen V ereinen un d V e rb än d en eine w irk sam ere V e rtre tu n g ih rer Interessen zu erreichen, w äh ren d w iederum das U n tern eh m ertu m sich in den A rb e itg e b e rv e rb ä n d e n den A n sprüchen d e r A rbeiter und A ngestellten als verein ig te M acht en tg eg e n stellte.

Im Ja h re 1908 w urd en 22 R eichsverbände von A rb e itg e b e rn m it 212 L andes- o d e r B ezirksverbänden und 1442 O rtsv e rb ä n d e n festg estellt, w elch e 144400 M itglieder u m faß ten , die in sg e sa m t 3124866 A rb eiter besch äf­

tig ten . D ie Z ahl d er M itg lied er von V erb än d en von P riv atan g estellten b e ­ tru g E nde 1908 70780. D ie Z ahl d er M itg lied er d e r freien G e w e rk ­ schaften stieg von 887698 im Jah re 1903 auf 1831731 im Ja h re 1908. D ie H irsch-D unckerschen G ew erk v erein e v erfü g ten 1908 bei ein er Z ah l v on 2095 O rtsv erein en ü b er 105558 M itglieder, die christlichen G e w erk sch aften bei 3212 O rtsg ru p p e n ü b e r 264519 M itglieder. Als ä u ß e rs te s M ittel zu r E rre ic h u n g d er von den A rbeitnehm ern verfo lg ten Z w ecke ist im m er m e h r d as K am pf­

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m ittel d es S treiks in A ufnahm e g ek o m m en , w elchem seitens der A rb eitg eb er d a s A b w eh rm ittel d e r A u ssp erru n g en tg e g e n g e se tz t w ird. D as abgelaufene Ja h rz e h n t w ar reich an A rb eitsstreitig k eiten , die ihren H ö h ep u n k t nam entlich in den Ja h re n 1905 bis 1907 erreichten. Im Jah re 1906 w urd en 3626 A rbeits­

streitig k eiten festg estellt, d ie 19026 B etriebe betrafen, in d en e n 838988 A rbeiter b e sc h ä ftig t w u rd en . H ierv o n streikten o d er w aren a u sg e sp e rrt 349327 A rbeiter. D ie g rö ß te Z ahl d e r S treikenden o d e r A u sgesperrten fällt in die Zeit d e r H o ch k o n ju n k tu r, d ie sich zu r E rlan g u n g b esserer A rbeitsbedingungen beso n d ers g ü n stig erw ies. N och ein b ed eu tsam es M erkm al w eist die Streik­

b e w e g u n g in dem ersten Jah rz e h n t des laufenden Jah rh u n d erts auf : es bildet sich eine förm liche T echnik des Streiks und d e r A u ssp erru n g heraus. Man su ch t die b esten V erfah ren und die g e e ig n e tste T aktik auf G rund von p rak ti­

schen E rfa h ru n g e n zu finden, um bei A n w en d u n g dieser K am pfm ittel am sichersten E rfo lg e zu erreichen.

Die w irtschaftlichen V ereinigungen, w elche sich neb en den zur V ertretung der G esam tin teressen von H andel und G ew erb e berufenen H andelskam m ern als freie V ereine vornehm lich zu r V e rtre tu n g d er engeren Fach- und B erufs­

interessen d e r einzelnen G ew erb zw eig e g e b ild et hatten, blicken bereits au f eine lan g jäh rig e T ä tig k e it zurück. D er D eutsche H an d elstag feiert in diesem Jah re d a s F e st sein es 50jährigen B estehens, d er Z entralverband deutscher Industrieller h a t eine d re iß ig jä h rig e V erg an g en h eit hinter sich. Die Z ahl der w irtschaftlichen In teressen v erb än d e b eläu ft sich heute auf einige tausend.

G leichlaufend m it dem g ew altig en w irtschaftlichen A ufschw ünge, den w ir auf allen G ebieten u n seres W irtsch aftsleb en s verzeichnen konnten, g e h t d er Z u ­ sam m enschluß d e r In teressen ten . A ber im G eg en satz zu d e r Entw icklung d er In te re sse n v e rtre tu n g dm v e rg an g en en Ja h rh u n d e rt sind im g eg en w ärtig en b e d eu tu n g sv o lle Ä nderungen hinsichtlich d e r A rt und W eise d e r W ahrnehm ung d er Interessen im G an g . Stark durch die Zahl ih rer M itglieder, reich an m ate­

riellen M itteln un d ü b e r eine vorzügliche O rg an isatio n und einen Stab von v olksw irtschaftlich g esch u lten B eam ten und M itarbeitern verfügend, suchen die w irtschaftlichen V ereine u nd V erbände einen g ro ß e n Einfluß auf das politi­

sche und öffentliche Leben, au f R egierung, Parlam ent, G esetzg eb u n g und auf die p olitischen P arteien zu gew innen. H ierin liegt ab e r eine nicht un­

bedenkliche G e fa h r, d en n diesen lediglich ihre m ateriellen Interessen ver­

tretenden W irtsch a ftsv erb än d en g e g e n ü b e r g eraten leicht die g ro ß en idealen G üter, w elche die w ertv o llste G ru n d lag e unseres V olkslebens und unseres S taates bilden, in den H in te rg ru n d . Die h eftigen K äm pfe um d en Zolltarif und um die R eichsfinanzreform k o n n ten n u r einen solchen U m fang und solche S tärke annehm en, w eil sich die w irtschaftlichen P arteien so w ohl g erü stet g eg e n ü b e rsta n d e n . G erad e bei d e r R eichsfinanzreform zeigte sich dies am deutlichsten, denn im G ru n d e handelte es sich nicht um die F rage, ob D eutschland in d er L age sei, die zur D urch fü h ru n g d er R eform erforderlichen M ittel a u fz u b rin g e n ; d er S treit e n tb ran n te v ielm eh r ü b e r die F rag e, w elchen B ev ö lk eru n g sg ru p p en die L asten a u fg e b ü rd e t w erden sollten. Die In teressen­

v erein ig u n g en vertreten a b e r n u r ihre eigenen In te re sse n ; sie erstreben n a tu r­

g em äß S o n d erv o rteile o h n e R ücksicht auf die F o rd e ru n g e n a n d erer S tände.

Sie ü b e rtra g e n d as u n b ed in g te Prinzip d e r w irtschaftlichen F reiheit, die G ru n d ­ sätze des w irtschaftlichen W ettb ew erb k am p fes auf das politische G ebiet. Da d e r H a u p tin h a lt u n serer parlam entarischen T ä tig k e it heute in w irtschaftlichen

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F ra g e n w urzelt und u n sere politische M ach tstellu n g u n te r d en K u ltu rv ö lk ern vo rw ieg en d auf u n serer w irtschaftlichen S tellu n g im W eltv erk eh re b e ru h t, k onnten sich die w irtschaftlichen In tere sse n v e rtre tu n g e n m it ih rer S ach k u n d e in w irtschaftlichen D ingen und ih rer vorzüglichen O rg an isatio n w eithin G eltu n g verschaffen, ja sich se lb st politische P arteien u n te rw e rfe n . W ie a b e r im p riv aten W e ttb e w e rb e der rü h rig ste M itb ew erb er ü b er den sch w äch eren und n a ch g ie b ig eren K onkurrenten den Sieg d a v o n trä g t, so g lau b en auch die w irt­

schaftlichen V erb än d e m it den gleichen M itteln E rfo lg e auf politischem G e ­ biete zu erzielen. H ierd u rch w erd en a b e r die w irtschaftlichen G eg en sätze verstärk t, die Interessen k äm p fe nehm en sch ärfere F o rm en an. M ag nun auch d as V erfolgen eig en e r Interessen eine b e rech tig te un d erlau b te M aß reg el d a r­

stellen, so m uß sich doch die R eg ieru n g ü b e r die w irtsch aftlich en In teressen ­ verb än d e stellen. W en n n u n auch die R eg ieru n g in dem einen o d e r an d eren Falle n ach A nsicht d e r v erschiedenen G ru p p en zuviel n ach g eg eb en hat, so m uß m an ih r doch zu g esteh en , d a ß sie bei all den g esch ild erten K äm pfen b em ü h t gew esen ist, u n te r den e in a n d e r w id erstreb en d en K räften einen m ö g lich st g e rech ten A usgleich h erb eizu fü h ren , und d a ß sie auch die fü r die E rh altu n g u n serer V olkskraft u n en tb eh rlich en k ulturellen G ü ter, d eren P fleg e ih r an v er­

tra u t ist, v o r d e r Ü berw u ch eru n g d e r im stärk sten M aße G eltu n g erheisch en d en m ateriellen A n sprüche g e sc h ü tz t hat.

D er E in tritt des Industriellen, des K aufm anns, d es L an d w irtes, d es G e w e rb e ­ treib en d en in d a s politische L eben zeig te zu n äch st die E in seitig k eit in d er V er­

tre tu n g d e r eigenen, d as m angelnde V erstän d n is fü r die B erech tig u n g a n d e re r In teressen . Es ist ab er als ein erfreuliches Z eichen von S elb sterk en n tn is zu b eg rü ß e n , d aß sich d as B edürfnis, sich g rö ß e re K enntnisse anzu eig n en , eine w issenschaftlich v ertiefte K enntnis d e r w irtschaftlichen D inge zu erlangen, se h r bald in g ew erb lich en K reisen fü h lb a r m achte. D er G ed an k e, durch G rü n d u n g von H an d elsh o ch sch u len , d u rc h E in rich tu n g von U n terrich tsk u rsen dem K aufm ann eine g rü n d lich e w issenschaftliche V o rb ild u n g fü r seinen viel­

seitig en Beruf zu g eb en , h a t fru ch tb rin g en d e W urzeln gesch lag en . Eine R eihe von, m it reichen M itteln au sg e sta tte te r, zu sch n eller Blüte g e la n g e n d e r H a n d e lsh o c h ­ schulen hab en w ir im verflossenen Ja h rz e h n t en tsteh en seh en . Die R eg ieru n g h a t diese B estreb u n g en bereitw illig u n terstü tzt, und sie h a t d u rc h E rrich tu n g zw eier n e u e r T ech n isc h er H o ch sch u len zu D anzig u n d zu B reslau ihr V er­

stän d n is fü r die F ö rd e ru n g tech n isch er un d kom m erzieller W issen sch aft p rak ­ tisch b e tä tig t. N och ist die S aat, w elche d u rch jen e A nstalten g e le g t w urde, e rst im A ufkeim en b e g riffe n ; ab e r die k o m m en d e Z eit w ird v erm ö g e der vielseitigen A usbildung d e r E rw erb sstän d e und ih rer tieferen E rk en n tn is des Z u sam m en h an g es zw ischen dem staatlich en un d w irtsch aftlich en L eben ein n e u e s G eschlecht von selb stän d ig en U n tern eh m ern h e ran w ach sen seh en , w elche a b e r infolge ih re r h ö h eren B ildung den w irtsch aftlich en K äm pfen jen e b e ­ dau erlich e S chärfe n eh m en w erd en , die im v erg a n g e n e n Ja h rz e h n t u n ser V olkstum e rs c h ü tte rt und v erletzt hat.

Stellt sich schon d a s S treben nach h ö h e re r A u sb ild u n g in u n seren e rw e rb s­

tätig en K reisen als eine R eaktion g eg en das Ü berw uchern rein m aterieller In te r­

essen dar, so können w ir ein äh n lich es G e g e n g e w ic h t noch auf zw ei an d eren G e ­ bieten w ah rn eh m en , die zugleich w ied eru m b e fru c h te n d auf d as G e w e rb e ein­

w irken. W ir denken h ierbei an d ie A u sb ild u n g des S p o rts und an die R eforra- b e stre b u n g e n im S täd teb au . B eide B ew eg u n g en verfo lg en g em ein sam F ö rd e ­

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r u n g d e r V o lk sg esu n d h eit, d e r V olkskraft und E rh altu n g und B ew ahrung der G e m ü tsw e rte . Eine fü r die Ja h re 1905/06 au fg em ach te Statistik erg ab eine Z ah l von etw a 3000 S p o rtv erein e n d e r v erschiedensten A rt m it rd. 400000 M it­

g liedern, oh n e die T u rn v erein e. Indessen ersch ö p ft diese Z ahl bei w eitem nicht den Kreis aller, die sich in irgend ein er W eise sportlich betätig en . Indem ab er d e r S p o rt die körp erlich en K räfte h e b t und festigt, indem er körperliche G e­

w a n d th e it verleiht, stä rk t e r a u c h d ie G e istesg eg en w art, den M ut, verleiht A u sd a u e r im E rtra g e n von A n stren g u n g en , e rh e b t den G eist, w irkt anregend a u f das G em ü t d u rch reg eren V erk eh r im F reien, in d er N atur. Von w eit- trag en d er B ed eu tu n g w u rd e d e r im letzten Jah rz e h n t des vergangenen J a h r­

hu n d erts einsetzende F a h rra d sp o rt. D ie H e rstellu n g des F ah rrad es tru g zur E n tsteh u n g zah lreich er B etriebe, vornehm lich solcher, die sich m it d e r P ro ­ d u k tio n von E rzeu g n issen d e r F einm echanik, w ie N ähm aschinen usw ., b efaßten, bei, er e rw e ite rte auch das A b satzg eb iet d e r K leineisen- und M etallindustrie durch H erstellu n g von F a h rra d te ile n . D as F ah rrad entw ickelte sich a b e r aus einem reinen S p o rtw erk zeu g e zu einem V erkehrsm ittel. Indem d e r billige P reis zahl­

reichen G e w e rb e tre ib e n d e n , vornehm lich ab er den A rbeitern und A ngestellten die A nschaffung erm öglichte, verkürzte das F ah rrad den W eg von d er W o h n ­ stä tte zur B etrieb stätte u nd w irk te d a d u rc h g e g e n ü b e r dem M ietkasem en- system g ü n stig auf g rö ß e re D ezentralisation des W o h n u n g sw esen s ein. Die E rkenntnis von dem W e rte d es F a h rra d e s als eines individuellen V erkehrs­

m ittels g a b d ie A n reg u n g , an Stelle d er zur F o rtb e w e g u n g n o tw en d ig en m enschlichen K ra ft m o to risch e K raft zu setzen, fü r deren E rzeu g u n g d er K leinm otor die g e e ig n e tste Q uelle d arb o t. Ihm verdanken w ir die E ntstehung des A u to m o b ilb aü es, dessen A u sbildung erst eigentlich in das erste Jahrzehnt des g e g e n w ä rtig e n Ja h rh u n d e rts fällt. N ach d e r Z äh lu n g d er K raftfahrzeuge am 1. Ja n u a r 1909 b e tru g d e r B estand an solchen im D eutschen Reiche 41727, w ovon 39475 v o rzu g sw eise d e r P e rso n e n b e fö rd e ru n g dienten, w ährend 2252 v orzugsw eise zur L asten b e fö rd eru n g v erw en d et w urden. Die A utom obil­

industrie selb st h at sich im ab g ela u fen en Jah rzeh n t zu einem b e d e u tu n g s­

vollen G e w e rb e a u fg e s c h w u n g e n ; m it ihren N eb en g ew erb en g e w ä h rt sie zahl­

reichen A rbeitern u n d A ngestellten B eschäftigung. Sie h a t einen neuen Be­

ru f, den d er C h au ffeu re, einen b eso n d ers qualifizierten A rbeiterb eru f m it techni­

schen K enntnissen und h ohen A n fo rd eru n g en an die G e istesg eg en w art entstehen lassen. Das K raftfah rzeu g w e tte ife rt an- S chnelligkeit in d er Z urücklegung g ro ß e r Strecken m it d e r E isen b ah n , es m acht ab er den V erkehr u n ab h än g ig e r von d e r Z e it und den W eg en , die die E isenbahnen einzuhalten gezw ungen sind. Die w eitere A u sg estaltu n g des A utom obiles im V erkehrsw esen sow ohl w ie fü r m ilitärische V erw en d u n g szw eck e h a t noch g ro ß e A ussichten, denn w ir stehen erst im A n fän g e d e r E ntw icklung d er Industrie. Sicher ab er ist, daß das K raftfahrzeug von h erv o rrag en d em E influß auf den Bau und die A nlage von S traß en , d e r L an d straß en sow ohl w ie d e r städtischen Straßen, w erden w ird.

Die alte L an d straß e, d ie durch d ie E isenbahn bereits ü b erw u n d en schien, g e la n g t zu n eu e m A nsehen und b ed arf, um dem reg eren und rascher sich abw ickelnden V erk eh r zu g en ü g en , n e u e r technisch vollkom m enerer B auarten.

Die A u sb ild u n g des K leinm otors als F o lg e des A utom obilbaues schuf die G ru n d la g e fü r die F o rtsc h ritte in d e r H erstellu n g d e r L uftschiffe u n d d e r F lu g fa h rz e u g e , d ieser jü n g sten K inder u n serer verkehrstechnischen E ntw icklung.

E s scheint, als w ollte d a s K raftfahrzeugw esen auf dem Land und in d e r

(18)

L uft d a s ch arak teristisch e K ennzeichen d es zw anzigsten Ja h rh u n d e rts w erd en . Indessen auch a u f d e m G eb iete des E isen b ah n w esen s b ereiten sich g ro ß e Ä nderungen vor. N och sind die P ro b lem e d e r E lek trisieru n g d e r V ollbahnen kaum au s dem S tadium d e r V ersuche und E n tw ü rfe h era u sg e tre te n , ab e r ihre V erw irk lich u n g ist n u r eine F ra g e d e r Z eit und ste h t in engem Z u sam m en h än g e m it dem P lan d e r T re n n u n g d e s G ü te rv e rk e h re s von dem P e rso n e n v e rk e h r u nd d a m it m it ein er N e u g e sta ltu n g d e r E isen b ah n b e trieb stech n ik .

M it d e r E le k trisie ru n g d e r E isen b ah n e n w ird d e r Bau von Ü berland­

zentralen u n d g ro ß e B ezirke m it K raft und L icht v e rso rg e n d e r E lektrizitäts­

w erk e eine m äch tig e A n reg u n g erfah ren . H ierd u rch w ird auch u n sere elek­

trisch e In d u strie u n d u n sere M asch in en in d u strie v o r n eu e g ro ß e A ufgaben g estellt, u n d unsere W asserk räfte w erd en in g rö ß e re m U m fan g in den D ien st von V erk eh r und G ew erb e g e ste llt w erden.

Im S tä d te b a u w e se n m ach t sich gleichfalls n eu es, re g e s L eben nach v er­

schiedenen Seiten hin b em erk b ar. W ir kö n n en die ersten A nsätze zur p lan ­ volleren G e sta ltu n g des S täd teb au es in d e r E in teilu n g d e r S tad tb ezirk e nach W ohn-, G eschäfts- und F a b rik v ierteln b eo b ach ten , ln d en g ro ß e n Städten b ild ete sich d e r innere K ern im m er m e h r zu r „ C ity “ , zur G e sc h ä ftsta d t h e ra u s ; d ie alten W o h n h ä u se r v ersch w an d en , um G e sc h ä ftsh ä u se rn , B ank­

p alästen und schließlich d en g ro ß e n W a re n h ä u se rn P latz zu schaffen. Die b ish erig en B ew o h n er a b e r sied elten sich, so w e it ihre L age es ihnen g e sta tte te , an d e r A ußenlinie d er S täd te an. Es en tstan d die V illenkolonie, die G a rte n ­ sta d tb e w e g u n g . D ie inm itten d e r g ro ß e n S traß en zü g e w o h n e n d e B evölke­

ru n g , in engen M ietk asern en z u sam m en g ed rän g t, v erlan g te, je m eh r d as Stein­

m eer, die S te in w ü ste sich au sb re ite te u nd sie von d e r freien N a tu r abschloß, n ach L uft und Licht, n ach W ald und F lur. A us dem B estreben, d e r Steim nasse zu entfliehen, e n tsta n d d e r W u n sch nach dem W ald- und W iesen g ü rtel, der sich an Stelle d es ab sch ließ en d en In d u strie rin g e s als b efreien d es B and um die S täd te leg en soll. D er einförm ige S tra ß e n z u g a b e r soll dem p ersp ek ­ tivischen, durch P lätze und S ch m u ck an lag en u n terb ro c h e n e n , dem A uge R uhe­

p u n k te g e w ä h re n d e n S traß en b ild e w eichen. D ie K unst als B aukunst und als R au m k u n st fü r die innere A u sg e sta ltu n g d e r W o h n u n g e n b e g e h rt ihre Rechte, um d as A uge des M enschen zu erfreu en . D er S tä d te b a u k ü n stle r w eist die G em ein d e auf n e u e , g ro ß e A u fg ab en hin.

W o h in w ir also auch blicken, u n ser W irtsc h a ftsle b e n ist in rasch er au f­

w ä rts sc h re ite n d e r B ew eg u n g . D as e rs te Ja h rz e h n t d es zw an zig sten Ja h rh u n d e rts ist reich g e w e se n in d e r E rfü llu n g ü b e rn o m m e n e r u nd fru c h tb a r gew esen in d e r G e sta ltu n g k ü n ftig e r A ufg ab en .

W enn w ir, rü ck sch au en d in d as a b g e la u fe n e Jah rz e h n t, v ersu ch t haben, in d e r H a s t und dem G e trie b e u n seres w irtsch aftlich en D aseins d essen T rie b ­ fed ern zu erk en n en un d die O rd n u n g zu b estim m en , auf dem dieses W irt­

sc h a ftsg e trie b e b eru h t, die E n tw ick lu n g srich tu n g en zu erg rü n d en , die es leiten, so d u rften w ir auch an den S ch atten seiten n ich t v o rü b e rg e h e n , d e r D u rch ­ se tz u n g des rücksichtslosen U tilitätsprinzips, dem Ü b erh an d n eh m en m aterieller In teressen u nd ih rer allzu ein seitig en V e rtre tu n g . Im m er a b e r setzt auch hier, dank d e r g e su n d e n in u n serm V olke sch lu m m ern d en K raft un d G e sittu n g , d a s G e g e n g e w ic h t ein, u nd im m er d eu tlic h e r o ffe n b a rt sich uns d e r sich durch u n se r W irtsch a ftsleb en zieh en d e, ste tig e n g e r w e rd e n d e Z u sa m m e n h a n g zw ischen K u ltu r u n d W irtsch a ft.

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