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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 4, H. 3

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Academic year: 2022

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TECHNIK UM)

WIRTSCHAFT MONAISCHRIFT DES VEREINES DEUTSCHER INGENIEURE» » »REDAKTEURD»M%yER

4. JAHRG. MÄRZ 1911 3. H EFT

D IE GESAMTORGANISATION

DER BERLIN-ANHALTISCHEN MASCHINENBAU-A.-G.

Von In gen ieu r RICHARD BLUM, DireKtor der B erlin-A nhaltischen Maschinenbau-A.-G., Berlin.

Die Organisation einzelner Abteilungen von Fabriken, sei es der Buch­

haltung, sei es der Arbeiterkontrolle, des Akkordvvesens, der M assenherstellung und dergl., ist in den letzten Jahren vielfach dargestellt worden. Ich habe je­

doch niemals eine Veröffentlichung gefunden, w elche die Qesamtorganisation eines großen W erkes vom Anfang bis zu Ende, d. h. vom Eingang der Briefe bis zur Fertigstellung, Ablieferung und Abrechnung der gelieferten Arbeiten wiedergibt. Hierzu gehört auch die R egelung des Reklamewesens, die Re­

gelung der Vertretungen, regelm äßige Veröffentlichungen usw.

D ie nachfolgende Abhandlung soll nun zeigen, w ie all dieses in unsern Werken gehandhabt w ird 1), und w ie namentlich die Leiter des Unternehmens einen vollkom m enen Überblick über alles haben, w as in den Fabriken vorgeht, und über alles unterrichtet sind, ohne daß sie mit all den Dingen belastet werden, welche ihre natürliche Abwicklung in den Fabriken erfahren müssen.

D ie Organisation ist im Laufe der Jahre mehrfach geändert wor­

den, infolge des Größerwerdens unserer einzelnen Fabriken. Die Ber­

lin - Anhaitische Maschinenbau - A. - O. ist hervorgegangen aus den Firmen O echelhaeuser & Blum, Berlin, und Julius Arendt, Dessau. Die Form der Aktiengesellschaft nahm sie im Jahre 1871 an. D ie Arbeiterzahl betrug da­

mals ungefähr 120 Mann. Das Grundkapital belief sich auf D /g Millionen M.

Im Laufe der Jahre wurde das Aktienkapital mehrere Male erhöht; es beträgt x) Der Grundstock der Organisation ist von dem Vater des Verfassers, Geh. Baurat Dr.-Ing. E. B lu m , gelegt worden. Der Ausbau der kaufmänni­

schen Organisation wurde dem kaufmännischen. Kollegen des Verfassers, Di­

rektor G r u m b a c h e r , der Ausbau der technischen Organisation dem Ver­

fasser übertragen.

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zur Zeit 12 M illionen M. D er Jahresumsatz ist auf 32 M illionen M im Jahre 1910 gestiegen . D ie Anzahl der Arbeiter und Beamten beträgt ungefähr 6500.

D ie A rbeitsgebiete sind in unsem verschiedenen G ebieten verschieden. In Berlin, Köln, Zeist und Mailand werden hauptsächlich Gasanstaltsbauten mit allem Zubehör (hierher gehören auch m oderne Förderanlagen für Kohle, Koks, w ie überhaupt für M assen) hergestellt; ferner K oksofenanlagen mit G ew innung der Nebenprodukte, A ufzüge, Gasbehälter, Eisenkonstruktionen, ferner in unserer Kölner Fabrik M ischeranlagen für die Eisenindustrie usw.

Zu den Gasanstaltsbauten gehört auch die Anfertigung von Laternen, Glüh­

körpern, Brennern und dergl. mehr. U nsere D essauer Fabrik ist die älteste und leistungsfähigste Fabrik auf dem G ebiete des Triebw erkbaues. Außer­

dem baut sie Wanderroste, Unterschubfeuerung und andere Sondererzeugnisse.

D ie Organisation unserer U nternehm ungen ist derart durchgebildet, daß jedes V orstandsm itglied über Ein- und A usgang säm tlicher w ichtigen Briefe eingehend unterrichtet ist, gleichgültig, ob es an Ort und Stelle oder ob es verreist ist, daß es über den Gang der Fabrikation, über die A ufstellungs­

arbeiten, über die eingehenden Anfragen, die abgehenden A ngebote, über deren Erledigung, über die eingehenden Aufträge und die H erstellung g e ­ nau laufend Kenntnis erhält. D ie Organisation ist so getroffen, daß die leitenden Vorstandsm itglieder von allem U nw esentlichen entlastet werden. Es wäre ein falscher Grundsatz, der an patriarchalische Verhältnisse erinnert, w ollte man heute bei einem großen G eschäftsbetrieb noch alles selbst machen w ollen. Man w ürde sich da nur in K leinigkeiten verlieren, während man den Überblick über das Ganze behalten muß. Man w ürde nicht genügend freie Z eit haben, um sich den Aufgaben zu w idm en, die ein groß es Unter­

nehmen mit sich bringt. D ie leitenden Beamten einer solchen Fabrik müssen unbedingt den Kopf frei haben für große A ufgaben. Sie m üssen aber auch jederzeit in der Lage sein, laufend prüfend zu können, ob der G eschäftsgang in allen seinen Einzelheiten in der W eise gehandhabt wird, w ie es den W ünschen des Vorstandes entspricht. Hierzu gehört selbstverständlich, daß man verantwortliche Beamte hat, w elche die einzelnen A bteilungen leiten.

D iese Beamten müssen in ihren Entschlüssen frei sein und nur in w ichtigen Sachen die Hülfe der V orstandsm itglieder in Anspruch nehm en. Es ist ihnen deshalb auch eine entsprechende M achtbefugnis zu geben. Hierdurch wird erreicht, daß nicht nur die ersten Beamten entlastet werden, sondern daß sich auch die betreffenden Oberingenieure oder Prokuristen ihrer Verant­

w ortlichkeit bew ußt sind. Mit dieser V erantwortlichkeit w ächst auch die Arbeitsfreudigkeit. Auch dem Betriebe, dem Versand, den Aufstellungsarbeiten, dem Einkauf usw . muß je ein verantwortlicher Beamter leitend vorstehen, dem einerseits große V ollm acht g eg eb en wird und von dem man anderseits w eiß, daß er seine Maßnahmen in dem vom Vorstande gew ünschten Sinne trifft.

Aber auch hier muß die Verbindung zw ischen ihnen und den V orstands­

m itgliedern gew ahrt sein.

U nsere Organisation war um so schw ieriger, als wir neben unserer Ber­

liner Fabrik Fabriken in D essau, in Köln-Bayenthal, in Z eist in H olland und in Mailand haben. D eshalb muß die Organisation so getroffen sein, daß ein zweckm äßiger Austausch aller w ichtigen M itteilungen rechtzeitig stattfindet,

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G E S A M T O R G A N I S A T I O N D E R B AM AG 131 daß das eine Werk dem ändern helfen kann zur Hereinholung von Aufträgen, indem es ferner einspringt beim Materialeinkauf, oder indem die besseren Beziehungen des einen oder ändern W erkes jew eilig ausgenutzt werden.

Die nachfolgende Beschreibung wird Aufschluß darüber geben, w ie nach dem Grundsatz „getrennt marschieren, vereint schlagen“ die Fäden vom Ein­

gang der Briefe ab von den Vorstandsmitgliedern zu den einzelnen Abteilungen laufen, um dann wieder während der Bearbeitung, nach Fertigstellung usw.

zum A usgangspunkt zurückzulaufen.

Ich muß es mir bei dieser Beschreibung versagen, einmal w egen des g e ­ drängten Raumes, zw eitens, um die Leser nicht zu ermüden, all diejenigen Vordrucke w iederzugeben, die dem Geschäftsgang in den einzelnen Abteilun­

gen zugrunde liegen und ihn w esentlich erleichtern. In der Einleitung, die Professor Dr.-Ing. S c h l e s i n g e r dem ausgezeichneten Werke von J. L i- t i e n t h a l „Fabrik-Organisation der Firma Ludw. Loew e & C o.“ m itgegeben hat, sagt er richtig, daß diese vielen Vordrucke nicht etwa eine Erschwerung des Betriebes darstellen, sondern ein wesentliches Hülfsmittel und damit eine wesentliche Vereinfachung. Je mehr durch Vordrucke vorgeschrieben ist, wie jede einzelne Sache zu behandeln ist, umso richtiger wird sie gemacht, und um so w eniger wird vergessen. Ich entsinne mich eines Ausspruches, den Geh.

Regierungsrat Prof. Dr.-Ing. R i e d l e r im K olleg getan hat: „Bringen Sie in die Zeichnungen und in Ihre Beschreibungen all dasjenige hinein, was Sie ausgeführt zu w issen wünschen. Enthalten diese Beschreibungen und Zeich­

nungen eine Lücke, die eine andere Deutung zuläßt, so können Sie sicher an­

nehm en, daß es von hundert Malen neunzigmal falsch gem acht wird. Es darf nichts als s e l b s t v e r s t ä n d l i c h vorausgesetzt werden. D ies gilt nicht nur von technischen, sondern auch von kaufmännischen Betrieben.“

Sollen all d iese Bedingungen in modernen Fabriken erfüllt werden, so muß der leitende Ingenieur kaufmännische Schulung besitzen, wie der kauf­

männische Leiter unbedingt die Gabe für richtige Beurteilung technischer D inge haben muß.

Die Beschreibung der Gesamtorganisation wird nun in der W eise er­

folgen, daß ich sie in einzelne Abteilungen gliedere, und zwar:

I. Allgem eines

II. rein kaufmännische Organisation III. rein technische Organisation

IV. W erkstätten-Organisation, Lohn- und Akkordwesen V. Organisation der Aufstellungsarbeiten

VI. Nachkalkulation

VII. Patentw esen, Vertrieb einschließlich Organisation der Vertreter, der R eiseingenieure und der Reklame.

Um zeigen zu können, w ie diese einzelnen Abteilungen trotz ihrer g e ­ trennten Organisation wieder mehr oder minder mit dem Vorstand in Ver­

bindung stehen, ist es notw endig, den Geschäftsgang für diese 7 Abteilungen kurz darzulegen:

I. A l l g e m e i n e s .

Die eingehende P ost wird täglich dreimal vom Postamt in geschlossener Tasche abgeholt und dann der Postverteilstelle zum Öffnen und Verteilen an die einzelnen Abteilungen überwiesen. Da in Berlin die P ost fast stündlich

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ausgetragen wird, wurde diese Einrichtung notw endig, um die Unruhe aus dem Geschäftsbetrieb herauszubringen.

Jeder eingehende Brief wird mit dem D atum stem pel versehen. D ieser Stem pel hat einen Zähler, so daß jeder Brief gleichzeitig mit dem Stem pel eine fortlaufende Nummer erhält. Auf dem Stem pel befinden sich einzelne Vierecke, w elche m it den Nummern der A bteilung oder der Abteilungen ausge­

füllt werden, denen der Brief überw iesen wird. Der Beam te, der die Stem pelung der Briefe vornimmt, hat w eitere Stem pel zur Verfügung, nämlich: Versand, Rechnungsprüfung, Lohnbureau, Vertraulich, Kasse, Buchhaltung, Bestellung Nr Hierdurch wird erreicht, daß bei der V erteilung der Briefe durch deut­

lichen Aufdruck Fehler vermieden werden. Am w ichtigsten ist der letzte Auf­

druck, nämlich Bestellung N r .... D iese Briefe wandern zu dem Beamten, der die Eintragung der Bestellungen unter sich hat. Er gibt dann den Bestellungen eine oder mehrere Nummern, die sich w ie ein roter Faden durch die Bearbeitung des Auftrages hindurchziehen. Sind die Aufträge größeren U m fanges, so setzt er sich mit den einzelnen Abteilungsvorstehern in Verbindung, um in richti­

ger W eise getrennte Bestellungen für den Auftrag eintragen zu können.

Es sei hier schon erwähnt, daß die Bestellungen aus den Bureaus unter dieser Nummer in die Werkstatt gehen, daß so w o h l in der Werkstatt wie später bei der A ufstellung, bei der R echnungslegung usw . diese Bestell­

nummern dauernd angegeben werden müssen. O hne sie wird kein Material verausgabt, und ohne sie wird keine Arbeit in der Werkstatt und bei der Auf­

stellung vorgenom m en. Damit die Briefe, die einer eingehenden Bearbeitung bedürfen, nicht erst ihre Erledigung finden, w enn die Bearbeitung erledigt ist, erhalten sie einen Stem pel „Bestätigung ist erfolgt'* und als U nterteilung

„mit V orbehalt“ und „endgiltig“ . D ies ist notw endig, damit die Anfragenden die Bestätigung alsbald nach Eingang der Anfrage erhalten.

Die überw iesenen Briefe werden einem Beamten, der das B riefeingangs­

buch führt, zur kurzen Eintragung übergeben. Die Briefeingangsbücher sind mit laufenden Nummern versehen, und zwar f bis 10000 und 10001 bis 20000.

Von diesen Büchern sind dauernd 2 Stück im G ebrauch; das eine dient zur Aufnahme der Briefe, die an T agen mit grader Datumzahl, das andere für Briefe, die an T agen mit ungrader Datumzahl eingegangen sind. D as Brief­

eingangsbuch enthält die Nummer des eingegangenen B riefes, das Datum des Einganges, den Namen des Absenders so w ie den ganz knappen Inhalt des Briefes. Es sind dann noch 2 Spalten vorgesehen, in denen zu bemerken ist, wann der Brief der Aktenverwaltung zum A blegen geg eb en wurde. Solange diese Spalte noch unausgefüllt ist, ist der betreffende Brief noch nicht erledigt; ist sie ausgefüllt, so dient d ies als B ew eis, daß der Brief erledigt ist und sich in den Akten befindet. Die zw eite Spalte dient zu Vermerken über Anmahnungen.

U nw ichtige Briefe gehen ohne w eiteres den vorgeschriebenen W eg, w äh­

rend alles W ichtige erst in einen B r i e f a u s z u g aufgenom m en wird, ehe die Briefe w eiter wandern. Zu diesem Zweck werden von der Postverteilstelle diejenigen Briefe, die in den Briefauszug aufgenom m en w erden sollen, mit einem Stem pel „Briefauszug“ versehen. Sie wandern dann ins Schreibzimmer, w oselb st an Hand der einzelnen Briefe in den A uszug Nummer, Absender, kurzer Inhalt und diejenigen Abteilungen eingetragen werden, denen der Brief dann zur W eiterbearbeitung oder Erledigung überw iesen wird. Ein Beamter,

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welcher Jahre lang bei uns tätig ist, w eiß m ühelos W ichtiges und Unwichtiges zu trennen. Eine G egenprüfung, daß nichts W ichtiges vergessen worden ist, findet leicht dadurch statt, daß die Abteilungsvorsteher beim Rundgang der Vorstandsm itglieder durch die Abteilungen alle w ichtigen Briefe oder Vor­

gänge zur Sprache bringen.

D ie Bemerkung über den G egenstand des Briefes muß so abgefaßt sein, daß das W esentliche des Briefinhaltes daraus ersichtlich ist. Hierzu sind nicht etw a ganz besondere Kräfte notw endig, sondern es ist nur eine Sache der Übung, mit w enigen Worten das W esentliche des Briefinhaltes zum Ausdruck zu bringen. Dieser Briefauszug wird mit so vielen Durchschlägen hergestellt, wie die Zahl der Vorstandsm itglieder und Beamten beträgt, w elche die Auszüge regelm äßig zu erhalten haben. D ie Briefauszüge sind getrennt nach g e ­ wöhnlichen Briefen, vertraulichen Briefen, D epeschen, Kassensachen, Be­

stellungen und Anfragen. Sie werden für die M orgen- und Nachmittagspost gegeb en und sind nur für die M itglieder des Vorstandes und noch einige besonders bezeichnete Beamte bestimmt. Da in der Postverteilstelle ein Be­

amter sitzt, der kein Interesse daran hat, irgend etwas zu verheimlichen, was in den einzelnen Abteilungen vorgeht, so ist dadurch gleichzeitig bei der bei ihm vorhandenen Übung die Gewähr geboten, daß auch tatsächlich alles W ichtige in die Briefauszüge kommt. Hierdurch ist wiederum die Gewähr geleistet, daß der Vorstand auch alles erfährt, w ovon er wissen muß. Alle diejenigen Briefe, die Mitgliedern des Vorstandes überschrieben werden, kom ­ men auch in den Briefauszug, damit die einzelnen Mitglieder des Vorstandes untereinander w issen, wem der Brief überschrieben ist und von w em er er­

ledigt wird.

D iese Briefauszüge haben eine große Bedeutung für den Aufbau der ganzen Organisation. Sie dienen als Bindemittel zwischen dem Vorstand und allen Abteilungen. Die Briefauszüge sind 1 bis D

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Stunden nach Beginn der Bureauzeit fertig, so daß dann die Mitglieder des Vorstandes über die ganze eingehende P ost unterrichtet sind, ohne mit dem ganzen Material be­

lästigt zu werden. D ie bei vielen Fabriken üblichen gemeinsamen Kon­

ferenzen werden hierdurch vermieden, da die Vorstandsmitglieder entweder die Abteilungsvorsteher der einzelnen Abteilungen, je nachdem es zweckmäßig ist, zu sich bitten zu können, oder sich dasjenige in den Briefauszügen bezeich­

nen, was sie mit den Abteilungen zu besprechen haben und bei einem Durch­

g a n g durch die Bureaus mit den Abteilungsvorstehern erledigen können.

Den Vorstandsmitgliedern, die auf Urlaub oder geschäftlich verreist sind, werden auf W unsch diese A uszüge jeden T ag zugestellt, so daß sie genau über die geschäftlichen V orgänge laufend unterrichtet sind. Sie sind daher in der Lage, von jeder Stelle aus auf längeren Reisen, beim Urlaub usw.

rechtzeitig einzugreifen, wenn sie w egen der Behandlung irgendwelcher G e­

schäfte besondere W ünsche haben. D ieses einfache Mittel verschafft ihnen einen vollständigen Überblick über die eingehende Post, über die eingehenden Zahlungen, über Bestellungen, vertrauliche Sachen, w ichtige Depeschen und auch über neue Anfragen. Auf Grund dieses Briefauszuges werden dann gegebenenfalls von denen, die es angeht, die w ichtigen Briefe in Urschrift eingefordert oder bei den einzelnen Abteilungen mit den Vorstehern durch­

gegan gen .

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Damit jeder Brief, auch der unw ichtigste, bestimmt erledigt wird, wird er, wenn er innerhalb 10 T agen nicht im Briefeingangsbuch als erledigt ein­

getragen ist, durch besondere Mahnzettel eingefordert, auf denen von den be­

treffenden Abteilungen zu vermerken ist, wann der Brief erledigt wird oder warum er bis zu dem betreffenden Tagie nicht erledigt ist.

Die a u s g e h e n d e Brief post wird in folgender W eise erledigt: 2 Stunden vor Bureauschluß werden säm tliche Briefe von den Abteilungsvorstehern g e ­ gengezeichnet und mit dem Unterschriftstempel versehen. D iese Briefe w er­

den dann den Prokuristen oder den H andlungsbevollm ächtigten zur Unter­

schrift vorgelegt. D ie Vorstandsm itglieder erhalten nur diejenigen Briefe, welche sie selbst diktiert haben, oder deren U nterzeichnung nach der G e­

schäftsordnung ihnen Vorbehalten ist. Nachdem die Briefe ordnungsgem äß unterschrieben sind, werden sie von der A ktenverwaltung abgeholt. Der Beamte, der die Absendung der Briefe besorgt, ordnet sie. Briefe mit An- lagevermjerk werden besonders behandelt, um eine genaue Prüfung vorzu­

nehmen, ob alle Anlagen, w ie Kostenanschläge und Zeichnungen, mit dem Vermerk übereinstimmen. Briefe ohne A nlage werden in einem Regal von A bis Z g eo rd n et Hier verbleiben sie solange, bis von säm tlichen Abteilungen der Postschluß gem eldet ist. Durch diese Vorrichtungen werden unnötige Ausgaben von Porto vermieden, wenn mehrere Briefe an eine und dieselbe Adresse gehen. Der Beamte, der die Portokasse führt, versieht die ausgehen­

den Briefe mit Freimarken und vermerkt gleichzeitig die Adresse des Empfän­

gers. Der Beamte, der die P ost versendet, em pfängt die freigem achten Briefe und ordnet sie nach dem W ert der Sendung. Er führt sie der Anzahl nach auf, z. B. 100 Briefe zu 5 P fg, 100 Briefe zu 10 Pfg, 4 Eilbriefe usw . D ie Endsumme muß dann genau mit der Kassen-Portoausgabe übereinstim men.

D ie Portokasse wird von einem Beamten der Buchhaltung geführt, der Brief­

versand ist der Aktenverwaltung angegliedert.

Zur Erleichterung und zur Zeitersparnis verwenden wir so w eit w ie m ög­

lich sogenannte Fensterum schläge. Von Firmen, mit denen wir im regel­

mäßigen Briefw echsel stehen, und solchen, die größere Briefsendungen er­

halten, haben wir vorgedruckte U m schläge.

Es kann nun eingew endet werden, daß durch diese H andhabung die ein­

zelnen Vorstandsm itglieder und die einzelnen A bteilungen von der Erledigung der a u s g e g a n g e n e n P ost nicht genügend Kenntnis erhalten.

Hierfür haben wir sogenannte T ageshefte eingerichtet. Von jedem aus­

gehenden Brief werden zw ei Durchschläge g em a ch t Einer ist für die Akten be­

stimmt und einer für die T ageshefte. Der Durchschlag für die Akten kommt mit dem Original zur Unterschrift, während der zw eite Durchschlag der Aktenverwaltung für die T ageshefte zugeführt wird. Am nächsten Morgen werden die Durchschläge für die T ageshefte einmal nach A bteilungen, einmal alphabetisch geordnet. Für alle Abteilungen sind T agesh efte eingerichtet;

die des V orstandes unterscheiden sich durch abw eichende Farben der U m ­ schläge von den übrigen. Auf der A ußenseite der T agesh efte sind durch Aufdruck die Abteilungen und Beamte vermerkt, von denen diese H efte zut lesen sind. D iese Beamten haben als Merkmal, daß sie den Brief gelesen haben., den nötigen Vermerk auf dem U m schlag zu machen.

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G E S A M T O R G A N I S A T I O N D E R B AM AG 135 Durch diese Einrichtung wird nicht nur ermöglicht, daß die Aktenverwaltung die Aktendurchschläge sofort einordnen kann, sondern daß am nächsten T age jedes V orstandsm itglied von den Briefen seiner Kollegen Kenntnis bekommt, sow ie daß der kaufmännische w ie der technische Direktor durch Einsicht in die T ageshefte der ihm unterstellten A bteilungen über alle V orgänge unter­

richtet ist. D as Durchblättern dieser T ageshefte nimmt nicht allzuviel Zeit in Anspruch, da man das U nw ichtige selbstverständlich nur überfliegt. Man hat also auf diese W eise einen guten Überblick über die täglich bei uns aus­

gehende große Zahl von Briefen. Die Abteilungen, die Rechnungen usw.

ausstellen, haben besondere T ageshefte, die den betreffenden A bteilungsvor­

stehern dann zugestellt werden. Mit derartigen Briefen werden Mitglieder des Vorstandes nicht belästigt.

Selbstverständlich gehen bestimmte T ageshefte, wie auch die vertraulichen T ageshefte, nur an den Vorstand, hingegen die ändern an bestimmte vorher angegebene Abteilungsvorsteher, damit auch diese bei den Abteilungen, die Hand in Hand arbeiten m üssen, auf dem Laufenden sind. Hierdurch wird ver­

mieden, daß zv/ei Beamte eine und dieselbe Sache etwa verschieden behandeln.

Die Vorstandsm itglieder sind durch Einsicht in die T ageshefte, wenn sie einige Tage verreist oder längere Zeit auf Urlaub waren1, nach Rückkehr von der Reise über die Vorgänge während ihrer Abwesenheit genau so unter­

richtet, als ob sie nicht verreist gew esen wären. W ichtig ist auch, daß sich der Beamte, der die Verteilung der Post vornimmt, aus den Durchschlägen der T ageshefte genau über die geschriebenen Briefe unterrichtet. Er erwirbt sich hieraus die Fähigkeit, eingehende Antworten dem zu überweisen, den es angeht.

Unsere einzelnen Fabriken tauschen allwöchentlich die Zusammenstellung aller eingegangenen Bestellungen und Anfragen untereinander aus. Haben zw ei unserer Fabriken die gleichen Anfragen, so findet eine kurze schriftliche Ver­

ständigung unter ihren Vorstandsmitgliedern statt, von welcher Fabrik die Be­

arbeitung übernommen wird, damit Kosten für zeichnerische Arbeiten und Reisen gespart werden. Außerdem erhält jeder unserer auswärtigen Beamten und der Ingenieur, dem bestimm te Gebiete zum Bereisen oder zur Vertretung zugeteilt sind, w öchentlich Durchschlag der aus seinem G ebiet eingegangenen Bestellungen und Anfragen, damit er unterrichtet ist, welche Bestellungen er­

teilt sind und w elche neuen Anfragen zu bearbeiten sind. D iese Beamten erhalten außerdem regelm äßig alle 4 W ochen einen Auszug der noch offenen Anfragen, auf die Bestellungen oder Absagen, daß der Auftrag anderweitig vergeben ist, bisher nicht eingegangen sind. Sie haben zu diesen offenen An­

geboten ihre Bemerkungen zu machen und diese Auskünfte an den Vorstand zurückzusenden. In regelm äßigen Zeitabschnitten werden sämtliche offenen A ngebote zwischen Vorstand und Reiseingenieuren durchgesprochen und die Reisen dann genau festgelegt.

Damit nun jeder unserer Beamten, w er es auch sei, jederzeit zu erreichen ist, ist er verpflichtet, bei Abreise einen ausgefüllten Vordruck an der Kasse abzugeben, aus dem hervorgeht, wann er in den einzelnen Orten eintrifft, w o er zu erreichen und wann voraussichtlich seine Rückkehr zu erwarten ist.

Ändert sich an diesem Programm irgend etwas, so ist durch schriftliche oder w enn notw endig, telegraphische Mitteilung der Firma davon Kenntnis zu geben.

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Durch den Austausch der Anfragen und Bestellungen wird in zw eck­

m äßiger W eise erreicht, daß diejenige Fabrik, w elche die besten Beziehun­

gen zu dem Anfragenden hat, die Entwürfe bearbeitet und verfolgt, sofern nicht andere Gründe vorliegen, die eine Bearbeitung in einer ändern Fabrik not­

w endig machen.

Sämtliche Beamte vom Vorstand bis zum letzten A ngestellten hinunter sind, wenn sie Reisen machen, verpflichtet, schriftliche Berichte in bestimmten Zeiträumen zu geben. Von allen einlaufenden Berichten bekom m en die än­

dern Fabriken des Konzerns Abschriften. Da diese R eiseberichte auch w ie­

derum in die Briefauszüge aufgenom m en w erden, erhalten hierdurch die V orstandsm itglieder Kenntnis von dem Inhalt der Berichte.

Aber auch im Innern war es notw endig, eine straffe O rganisation zu schaffen. Je größer die Anzahl der Beamten wird, um so straffer muß die Organisation sein. Gerade in großen Städten, w o die Entfernungen sehr groß sind und die einzelnen Beamten aus Sparsam keits- und G esundheits­

rücksichten gezw ungen sind, in den Vororten zu w ohnen, ist es eine zw in­

gende N otw endigkeit, die sogenannte englische Arbeitzeit einzuführen. N a­

mentlich im Som m er würden die Beamten in der M ittagspause durch die w eiten W ege bei großer Hitze ermüden, kämen ermüdet ins Bureau und leisteten dann nicht m ehr dasselbe, w ie w enn sie durcharbeiten. Die ersten Beamten werden durch die englische A rbeitzeit allerdings mehr be­

lastet. Die Arbeitzeit dauert bei uns im W inter von 9 bis 5 Uhr, im Sommer von 1/ 29 bis V 25 Uhr mit halbstündiger Unterbrechung zur Einnahme des Frühstücks. D ie ersten Beamten sind jedoch meist, namentlich w enn Be­

sprechungen hinzutreten, bis in den Abend hinein festgehalten. D ie Beamten des Betriebsbureaus, der Verkaufabteilung und alle, w elche unmittelbar in der Fabrik zu tun haben, haben eine mit der Fabrik übereinstim m ende Ar­

beitzeit. Bei der kurzen Arbeitzeit ist selbstverständlich darauf zu sehen, daß unbedingte Pünktlichkeit herrscht. W ir haben deshalb bei uns das ameri­

kanische Kontrollsystem eingeführt, daß jeder der Beamten vom ersten bis zum letzten, einschließlich der Vorstandsm itglieder, Eingang und A usgang aus der Fabrik bezeichnet. Jeder Beamte hat eine sogenannte Personalakte und es werden alltäglich über unentschuldigtes Fehlen, über Krankheit, über Ur­

laub, über militärische Übungen oder son stige Ursachen des Fehlens genaue Vermerke geführt. Den A bteilungsvorstehem werden an jedem T age V or­

drucke vorgelegt, in denen d ie Beamten vermerkt w erden, w elche gefeh lt haben, zu spät gekom m en sind oder dergl., damit sie für d ie Personalakten ihren Vermerk machen, ob das Ausbleiben entschuldigt war oder nicht.

Um die englische Arbeitzeit durchführen zu können, war es notw endig, ein eigenes Kasino einzurichten. In diesem wird den Beamten warmes Früh­

stück verabreicht, für das infolge eines von der G esellschaft geleisteten Zu­

schusses nur ein m äßiger Preis berechnet wird. D ie Beamten dürfen von x/ 29 bis V 25 Uhr bezw . 9 bis 5 Uhr die Fabrik nicht verlassen.

N ebenbei sei noch erwähnt, daß wir seit kurzem für unsere Beamten eine Pensionskasse haben.

Von Zeit zu Zeit finden Sitzungen der Vorstandsm itglieder der ein­

zelnen Fabriken statt, in denen alle w ichtigen Fragen durchgesprochen w er­

den. Auch wird in diesen Sitzungen auf Grund von V orlagen genau geregelt,

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G E S A M T O R G A N I S A T I O N DER BAM AG 137

was in den stillen Zeiten an Vorrat in den einzelnen Fabriken angefertigt werden soll. Als Grundlage für diese Besprechungen gilt, daß bestimmte Erzeugnisse auch nur von bestimmten Fabriken gem acht werden. Alle an unsern Aufsichtsrat zu richtenden Anträge werden den einzelnen Mitgliedern des Gesamtvorstandes zugänglich gem acht und erst, wenn Übereinstimmung erzielt ist, an unsern Aufsichtsrat gegeben. Keine w ichtige Frage, die in den einzelnen Fabriken unseres Konzerns auftaucht, wird erledigt, ohne daß der kollegiale Zu­

sammenhang zwischen den Vorstandsmitgliedern gewahrt bleibt, d. h. ohne daß zuvor sämtliche Vorstandsm itglieder von den Vorgängen Kenntnis erhalten ha­

ben. Für die M itglieder des Vorstandes ist eine gemeinsam von ihnen beratene, vom Aufsichtsrat genehm igte Geschäftsordnung erlassen, die die Tätigkeit, die Rechte und Pflichten der Vorstandsmitglieder regelt. Für die Prokuristen, Oberingenieure usw. besteht wiederum eine besondere Geschäftsordnung, die vom Vorstand erlassen ist.

Unbedingt notw endig ist, daß die Vorstandsmitglieder vor Überraschun­

gen bezüglich des Gewinnergebnisses am Schlüsse des Jahres bewahrt bleiben.

Sie müssen in der Lage sein, jederzeit einen Überblick darüber zu behalten, w ie sich Einnahmen und Ausgaben gegenüberstehen, ob die Unkosten im Verhältnis zum erlangten oder geleisteten Auftragbestand hinauf oder herunter gehen, ob sich die einzelnen Arbeiten, die in der Fabrik ausgeführt werden, unter Zugrundelegung eines M indest-Bruttoverdienstes richtig abrechnen, ob die Arbeiten auf den Aufstellungsplätzen mit den in den Kostenanschlägen verein­

barten Preisen unter Abzug der Handlungsunkosten und sonstigen Unkosten im Einklang stehen oder nicht. Wenn einmal durch einen Fehler im Voran­

schläge die Preise zu niedrig eingesetzt sind, so muß dieser Fehler sofort er­

kannt werden können und für spätere Ausführungen Abhülfe geschaffen werden.

Um dies zu erreichen, führen wir laufend über jede Bestellung Buch.

Hierbei werden Verkaufpreis und bare Auslagen, d. h. Löhne und Material für den betreffenden Auftrag, einander gegenübergestellt. Man kann also bei jedem einzelnen auch noch so geringen oder noch so großen Betrage stets erkennen, w ie groß der Bruttoverdienst ist. Auf Grund dieses Buches wird monatlich festgestellt, w ieviel brutto gedeckt ist. Es wird ferner aufgestellt, w ie groß unsere regelm äßigen Unkosten sind, und zwar für Abschreibungen, für Kranken-, Invaliditäts- und Unfallversicherung, Agenten, Provisionen, Kosten des Maschinenbetriebes, der Beleuchtung usw . D iese Unkosten, welche für das Jahr im voraus bekannt sind, werden zur Ermittlung der monatlichen Un­

kosten durch 12 geteilt.

Ferner werden die laufenden Unkosten festgestellt, die sich dauernd ändern, und zwar die Betriebsunkosten, die Gehälter, die Handlungsunkosten, die Lieferungskosten usw. D iese U nkosten sind von den Bruttogewinnen abzu­

ziehen. Es ergibt sich dann allmonatlich unser Rohgewinn. Wir übersehen in­

folgedessen, namentlich indem wir diese Zahlen mit denen der verausgegangenen Jahre vergleichen, in jedem Monat, w ie gearbeitet wird, und w ieviel wir ver­

dient haben. Wir können daher am Ende des Jahres nicht überrascht werden.

Hand in Hand damit geht ein nur den Vorstandsmitgliedern zugängliches Buch, in das die eingehenden Aufträge laufend eingetragen werden. Indem man die einzelnen M onate auch wieder mit denen der Vorjahre vergleicht, kann man jederzeit übersehen, w ieviel wir in den einzelnen Monaten und am Ende des

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J a h r e s im g le ic h e n Z e itra u m v o r a u s o d e r z u rü c k sin d . S e lb s tv e rs tä n d lic h ist, d a ß sic h h ie r jä h rlic h e in z e ln e V e r s c h ie b u n g e n e r g e b e n ; n u r s o llte am E n d e d e s J a h r e s d e r A u f tr a g b e s ta n d n ic h t z u r ü c k g e g a n g e n sein .

D e m z u s tä n d ig e n V o rs ta n d s m itg lie d is t f e r n e r d ie O rd n u n g d e r G e h a lt- u n d U rla u b s a n g e le g e n h e ite n u n te rs te llt. D ie e in z e ln e n A b te ilu n g e n m a c h e n re c h tz e itig ih re V o rs c h lä g e a u f V o rd ru c k e n , a u s d e n e n d ie b is h e r ig e n B ezü g e, d ie le tz te E r h ö h u n g u n d d e r Z e itp u n k t, zu w e lc h e m s ie e r fo lg t ist, zu e r ­ s e h e n sin d . In d e m d ie G e h a lts e r h ö h u n g e n v o n d e n z u s tä n d ig e n V o r s ta n d s m it­

g lie d e rn n a c h V e r s tä n d ig u n g m it d e n A b te ilu n g s v o r s te h e r n f e s tg e s te llt w e rd e n , b le ib t d e r Z u s a m m e n h a n g m it d e n e in z e ln e n B e a m te n g e w a h r t, d e r in G r o ß ­ b e tr ie b e n s o n s t le ic h t v e rlo re n g e h t.

D ie G e h a lta u s z a h lu n g w ird d e r a r t d u r c h g e f ü h r t, d a ß d ie B e trä g e d u rc h b e s o n d e re , v e r tr a u e n s w ü r d ig e B e a m te n a c h g e z ä h lt u n d ü b e r g e p r ü f t w e rd e n . D a s G e h a lt w ird am L e tz te n d e s M o n a ts im L au fe d e s T a g e s d e n e in z e ln e n B e a m te n in ein e m v e rs c h lo s s e n e n , m it e n ts p r e c h e n d e m V o r d r u c k v e rs e h e n e n U m s c h lä g e g le ic h z e itig m it e in e m Q u ittu n g s v o r d r u c k z u g e s te llt, d e r n ic h t d ie S u m m e n e n n t. D ie s e r Q u ittu n g s v e r m e rk is t in n e r h a lb e in e r S tu n d e d e n B e a m te n , w e lc h e d ie U m s c h lä g e a u s te ile n , w ie d e r z u z u s te lle n . E tw a ig e B e­

a n s ta n d u n g e n d a r ü b e r , d a ß d e r I n h a lt n ic h t d e m v e r e in b a r te n G e h a lt e n t­

s p ric h t, s in d in n e rh a lb e in e r S tu n d e a u f d e r K a sse v o rz u b rin g e n , s o n s t w e rd e n sie n ic h t m e h r e n tg e g e n g e n o m m e n . Im L a u fe d e r le tz te n fü n f J a h r e is t n u r ein e in z ig e s M a l ein e B e a n s ta n d u n g e rfo lg t, ein B e w e is, w ie z w e c k m ä ß ig d iese A rt d e r G e h a lta u s z a h lu n g ist, u n d w ie d u rc h sie a n Z e it g e s p a r t w ird . D e r H a u p tz w e c k , d e n w ir m it d ie s e r E in r ic h tu n g e rre ic h e n w o llte n , in r u h ig e r un d v o r n e h m e r W e is e d ie G e h a lta u s z a h lu n g o h n e S tö r u n g d u r c h z u f ü h r e n , is t ta t­

s ä c h lic h d a m it e rz ie lt w o rd e n . E s e r h a lte n in f o lg e d e s s e n d ie e in z e ln e n B e­

a m te n v o n ih re n G e h ä lte r n g e g e n s e itig k e in e K e n n tn is , w a s le ic h t e in tritt, w en n m e h re re B e a m te g le ic h z e itig a n e in e m S c h a lte r a b g e f e r tig t w e rd e n .

V e r b a n d s a n g e le g e n h e ite n u n d d e r d a r a u f b e z ü g lic h e B rie fw e c h s e l w e rd e n v o n e in e m b e s o n d e rs b e s tim m te n V e r tra u e n s b e a m te n g e f ü h rt. E s w ir d h ie r ­ d u rc h e rre ic h t, d a ß d ie B e s tim m u n g e n u n d V e rp flic h tu n g e n , d ie w ir a ls M it­

g lie d v o n V e rb ä n d e n e in g e g a n g e n sin d , s tr e n g b e f o lg t w e rd e n .

E in b e s o n d e r e r B e a m te r is t f ü r d ie E r le d ig u n g d e s v e r tr a u lic h e n B rief­

w e c h s e ls a n g e s te llt. D ie E r le d ig u n g d ie s e r B rie fe f in d e t in g e m e in s a m e r B e s p re c h u n g z w is c h e n V o r s ta n d s m itg lie d e r n u n d d e m b e tr e f f e n d e n B e a m te n s ta tt. A u s Z w e c k m ä ß ig k e its g r ü n d e n h a b e n d ie B e a m te n , d ie d e n v e rtra u lic h e n B rie fw e c h se l u n d d e n B rie fw e c h s e l in V e rb a n d s a n g e le g e n h e ite n f ü h r e n , ihr e ig e n e s Z im m e r.

F ü r fr e m d s p ra c h ig e n B rie fw e c h s e l h a b e n w ir e b e n fa lls ein e ig e n e s B u re a u e in g e ric h te t.

Z u m a llg e m e in e n T e il g e h ö r t n o c h d ie R e g is tr a tu r o d e r, w ie w ir sie m it d e r d e u ts c h e n B e z e ic h n u n g n e n n e n , d ie A k te n v e r w a ltu n g . D ie A k te n ­ v e r w a ltu n g is t in 4 A b te ilu n g e n e in g e te ilt. J e d e e in z e ln e A b te ilu n g ist an d e r F a r b e d e s R ü c k e n s c h ild e s d e r A k te n h e fte k e n n tlic h . A b te ilu n g 1 u m ­ f a ß t d e n B rie fw e c h s e l m it B e h ö rd e n , A b te ilu n g 2 d e n B rie fw e c h s e l m it u n ­ s e rn a u s w ä r tig e n B e a m te n , Z w e ig f a b r ik e n u s w .; A b te ilu n g 3 e n th ä lt u n s e re L ie fe re r. L ie fe re r, m it d e n e n w ir in r e g e m G e s c h ä f ts v e r k e h r s te h e n u n d e in e n u m f a n g r e ic h e n B rie fw e c h s e l f ü h r e n , e r h a lte n ein e ig e n e s A k te n h e ft.

(11)

O E S A M T O R G A N I S A T I O N D E R B AM AQ 139 A b te ilu n g 4 b e tr if f t d e n B rie fw e c h se l m it K u n d e n u n d u m f a ß t d e n a llg e m e in e n S c h riftw e c h s e l. In jed es. A k te n s tü c k ist a u f d e r e rs te n S e ite ein s o g e ­ n a n n te r V e rw e is u n g s z e tte l e in g e h e fte t. E r d ie n t d a z u , u m ric h tig zu „ v e r ­ w e is e n “ , w e n n ein S c h rifts tü c k m e h r e r e A n g e le g e n h e ite n b e trifft. H ie rd u rc h w ird u n n ö tig e s S u c h e n v e rm ie d e n . D ie v e rtra u lic h zu b e h a n d e ln d e n B riefe w e rd e n u n te r V e rs c h lu ß g e h a lte n u n d s in d in b e s o n d e re A k te n h e fte e in g e re ih t.

S ä m tlic h e B riefe, d ie in d ie s e v e rtra u lic h e n A k te n a u fg e n o m m e n w e rd e n , m ü s s e n w ie d e r in d e n a llg e m e in e n A k te n „ v e r w ie s e n “ w e rd e n . D ie In n e n ­ s e ite d e r A k te n h e fte is t m it V o rs c h rift v e rs e h e n , w ie d ie e in z eln e n B riefe in je d e m ein z eln e n A k te n s tü c k g e o r d n e t sin d . H a n d e lt es sich u m n e u e B a u te n , so w ird zu m le ic h te re n A u ffin d e n ein In h a ltv e rz e ic h n is o b e n a u f in d a s A k te n ­ stü c k g e le g t, z .B . N r. 1 : K o s te n a n s c h lä g e , N r. 2 : B rie fw e c h se l m it d e r B e­

h ö rd e , N r. 3 : R e c h n u n g e n , N r. 4 : U n te rlie fe re r, N r. 5 : B a u le itu n g u sw . J e d e r e in z eln e B rie fw e c h se l w ird d a n n w ie d e r d u rc h e n ts p re c h e n d v e rm e rk te S c h e id e ­ w ä n d e m it M e rk z e tte ln g e tre n n t.

W ird d e r B rie fw e c h se l m it e in e m K u n d e n s o u m fa n g re ic h , d a ß m e h re re A k te n h e fte n ö tig w e rd e n , s o w ird je d e v o lle M a p p e m it e in e m S c h lu ß z e tte l v e rse h e n . W e n n S c h rifts tü c k e v o n B e a m te n a u s d e n A k ten g e n o m m e n w e r ­ d e n , s o m ü s s e n d a f ü r F e h lz e tte l e in g e le g t w e rd e n . Z u m J a h re s s c h lu ß w e rd e n d ie A k te n in s o g e n a n n te R u h e m a p p e n a b g e le g t. D ie se w e rd e n w ie d e ru m m it fo rtla u fe n d e n N u m m e rn v e rs e h e n . D ie n u n frei g e w o rd e n e n A k te n m a p p e n w e rd e n m it n e u e n Z iffe rn v e rs e h e n u n d w e ite r b e n u tz t. A u ß e rd e m w e rd e n a u f d e r In n e n s e ite lin k s V o r g a n g s z e tte l e in g e k le b t, s o d a ß a u c h a u s d e n im G e b ra u c h b e fin d lic h e n A k te n h e fte n s o f o r t zu e rs e h e n ist, in w e lc h e r R u h e m a p p e d e r v o r h e rg e h e n d e B rie fw e c h se l zu fin d e n ist. U m s te ts O rd n u n g in d e r A k te n ­ v e rw a ltu n g zu h a b e n , w ird s tr e n g d a ra u f g e a c h te t, d a ß A k te n stü c k e n u r g e g e n Q u ittu n g a u s g e g e b e n w e rd e n . D ie se e r fo lg t a u f b e s o n d e re n d a f ü r v o rg e - d n ic k te n Z e tte ln . D ie A u s g a b e v o n v e rtra u lic h e n A k ten ist n u r an b e stim m te , m it N a m e n in d e r A k te n v e rw a ltu n g b e z e ic h n e te P e r s o n e n g e s ta tte t. F a lls a n d e r e so lc h e M a p p e n e in fo rd e rn , b e d a rf es d e s G e g e n z e ic h n e n s d e s b e ­ tre ffe n d e n A b te ilu n g s v o rs te h e rs .

E s b e s te h t f e rn e r b e i u n s d ie V o rs c h rift, d a ß e n tn o m m e n e A k ten eine h a lb e S tu n d e v o r B u re a u s c h lu ß d e r A k te n v e rw a ltu n g a b g e lie fe rt w e rd e n . V e r s a n d v o n Ü b e r s i c h t e n , L i s t e n u n d V e r w a l t u n g d e r B u r e a u ­

m a t e r i a l i e n .

D ie s is t e b e n fa lls e in e A u fg a b e d e r A k te n v e rw a ltu n g . J e d e n e u e rs c h ie n e n e L iste o d e r s o n s tig e s R e k la m e m a te ria l wird* a u f G r u n d e in e r g e n a u g e f ü h rte n A d re s s e n k a rte i v e rsch ic k t. D ie se K a rtei w ird la u fe n d a u f G ru n d v o r g e k o m ­ m e n e r V e rä n d e ru n g e n e rg ä n z t.

A u ch d ie V e rw a ltu n g d e s B u re a u m a te ria le s ist d u rc h e in e b e s o n d e re K artei g e o rd n e t. H ie rd u rc h is t e s m ö g lic h , B e s ta n d u n d V e rb ra u c h fe stz u s te lle n . In G r o ß b e trie b e n s p ie lt d e r V e rb ra u c h an B u re a u m a te ria l e in e n ic h t u n w e s e n t­

lich e R o lle, s o d a ß sic h d ie d a u e r n d e P r ü f u n g lo h n t. F ü r je d e n B e am ten w ird e in e P e rs o n a l-V e rb ra u c h s a k te g e fü h rt. D a d ie K a rtei an ein em f e u e r ­ sic h e re n O r t a u f b e w a h r t w ird , so ist bei A u s b ru c h ein e s B ra n d es le ic h t d e r B e sta n d fe s tz u s te lle n .

2*

(12)

11.

R e i n k a u f m ä n n i s c h e O r g a n i s a t i o n . B u c h h a l t u n g .

H ie rz u g e h ö r e n f o lg e n d e B ü c h e r:

1. D i e G r u n d b ü c h e r : a) E in g a n g s fa k tu re n b u c h b) A u s g a n g s fa k tu re n b u c h c) K a ss a b u c h

d ) M e m o ria l

2. D a s K o n t o k o r r e n t - B u c h 3. D a s H a u p t b u c h

E i n g a n g s f a k t u r e n b u c h .

Im E in g a n g s f a k tu r e n b u c h w e rd e n s ä m tlic h e e in g e h e n d e n R e c h n u n g e n v e rb u c h t. D ie V e rb u c h u n g g e s c h ie h t e rs t, n a c h d e m d ie P r ü f u n g v o lls tä n d ig e r le d ig t ist. J e d e R e c h n u n g w ird am T a g e d e s E in g a n g e s m it la u fe n d e r N u m m e r v e rs e h e n u n d in ein e L iste a u fg e n o m m e n . D ie R e c h n u n g e n m it d e r L iste k o m m e n d a n n in e in e M a p p e , d ie d a s E in g a n g s d a tu m tr ä g t. J e d e R e ch ­ n u n g w ird m it ein e m S te m p e la u fd ru c k v e r s e h e n , a u s d e m d ie e in z eln e n A b te ilu n g e n h e rv o rg e h e n , d u rc h w e lc h e d ie R e c h n u n g zu la u fe n h a t. Die M a p p e g e h t d a n n d u rc h alle d a ra n b e te ilig te n te c h n is c h e n u n d k a u fm ä n n is c h e n A b te ilu n g e n . D ie P r ü f u n g m u ß in n e rh a lb 14 T a g e n n a ch E in g a n g e rfo lg t se in , s o d a ß d ie R e c h n u n g n u n m e h r re if z u r V e r b u c h u n g ist. A lsd a n n , also n a c h V e rb u c h u n g , w ird sie z u r A n w e is u n g f ü r d ie K a sse f e rtig g e m a c h t.

A u s g a n g s f a k t u r e n b u c h .

D ie se s B uch n im m t sä m tlic h e a u s g e h e n d e n R e c h n u n g e n auf.

K a s s a b u c h . -

H ie r w e rd e n s ä m tlic h e B a r-E in - u n d -A u s g ä n g e d e r H a u p tk a s s e a u s d e r v o n ih r g e f ü h rte n K a s s e n k la d d e e in g e tra g e n .

M e m o r i a l - J o u r n a l .

D as M e m o ria l h a t s ä m tlic h e B u c h u n g e n , d ie a u s d e m B rie fw e c h s e l h e r ­ v o r g e h e n , w ie z. B. A u fg a b e n d e r B a n k en , d e s P o s ts c h e c k - V e r k e h r e s u sw . a u f z u n e h m e n ; e b e n s o w e rd e n d a rin alle z a h le n m ä ß ig e n A u fg a b e n a u f G ru n d d e s B rie fw e c h s e ls v e rb u c h t.

D a d ie a m e rik a n is c h e B u c h fü h ru n g z u g r u n d e g e le g t ist, s c h lie ß t sich an d a s M e m o ria l d a s J o u r n a l an . U m tro tz d e s z u r V e rf ü g u n g s te h e n d e n g e ­ rin g e n R a u m e s m ö g lic h s t alle v o rk o m m e n d e n K o n te n a u f n e h m e n zu k ö n n e n , w e rd e n d ie S c h u ld n e r u n d G lä u b ig e r n ic h t n e b e n e in a n d e r a u f g e f ü h r t, s o n d e rn sie e rs c h e in e n in e in e r S p a lte , u n d z w a r d e r a r tig , d a ß d ie S c h u l d n e r m it s c h w a r z e r u n d d ie G l ä u b i g e r m it r o t e r T in te in d ie s e e in e S p a lte e in ­ g e tr a g e n w e rd e n . S in d in d a s M e m o ria l alle D a te n e in g e tra g e n , s o s c h lie ß e n sich h ie r d ie ü b rig e n G ru n d b ü c h e r , n ä m lic h d a s E in g a n g s f a k tu r e n b u c h , d a s A u s g a n g s fa k tu re n b u c h u n d d ie K asse an. N a c h d e m s o m it s ä m tlic h e v o r g e ­ k o m m e n e n B u c h u n g e n a u f d ie s e W e is e v e r e in ig t sin d , e r s c h e in t fü r d ie Ü b e rtra g u n g ins H a u p tb u c h f ü r je d e n M o n a t n u r ein P o s te n a u f je d e m K o n to f ü r d a s S o ll s o w o h l w ie f ü r d a s H a b e n .

H a u p t b u c h .

W ie a u s d e r v o r s te h e n d e n S c h lu ß b e m e rk u n g h e r v o r g e h t,, w e rd e n d ie Ü b e rtra g u n g e n in d a s H a u p tb u c h a u s d e m m o n a tlic h a b g e s c h lo s s e n e n J o u r n a l v o rg e n o m m e n .

(13)

G E S A M T O R G A N I S A T I O N D E R B AM AG 41 K o n t o k o r r e n t - B u c h .

A u s d e n a n g e f ü h r te n B ü c h ern w e rd e n d ie K o n to k o rre n t-P o s te n in die K o n to k o rre n t-B ü c h e r ü b e rtra g e n . D a s S c h u ld n e r-K o n to k o rre n t w ird als K artei g e f ü h r t m it A u s n a h m e d e rje n ig e n K o n te n , d ie e in e n sta rk e n V e rk e h r h a b e n , z. B. d ie K o n te n d e r B a n k en , b e s tim m te r g r o ß e r G e s e lls c h a fte n u sw . H ie rfü r ist ein b e s o n d e re s k le in e s K o n to k o r r e n t a n g e le g t, d a sich fü r so lc h e g r o ß e n K o n te n d ie K a rtei n ic h t e ig n e t. F ü r d ie G lä u b ig e r b e s te h e n g e b u n d e n e B ücher.

Ü b e r g a n g s k o n t o .

U m b eim J a h re s a b s c h lu ß d ie B ü c h e r m ö g lic h s t s o f o r t w e ite r ü b e rtra g e n zu k ö n n e n , m ü sse n sä m tlic h e d a s a lte G e s c h ä fts ja h r b e tre ffe n d e n B u c h u n ­ g e n , d ie e rs t in fo lg e v e rs p ä te te n R e c h n u n g s e in g a n g e s u n d a n d e re r G rü n d e im n e u e n J a h r e g e b u c h t w e rd e n k ö n n e n , a u f ein Ü b e rg a n g s k o n to ü b e rn o m ­ m en w e rd e n . D a s Ü b e rg a n g s k o n to b le ib t b is z u r F e rtig s te llu n g d e s A b sch lu sses in K raft. S o b a ld um d ie s e Z e it d a s Ü b e rg a n g s k o n to a b g e s c h lo s s e n ist, w ird e s a u fg e te ilt, je n a c h d e m d ie e in z e ln e n P o s te n a u f H a n d lu n g s u n k o s te n , B e trie b s u n k o s te n , G e h a lt u sw . e n tfa lle n . M it d e n d a ra u s sic h e rg e b e n d e n B e trä g e n w e rd e n d a n n im a l t e n J a h r e d ie b e tre ffe n d e n K o n te n z u g u n ste n d e s Ü b e rg a n g s k o n to s b e la s te t. D as Ü b e rg a n g s k o n to w ird als P a ss iv u m m it in d a s n e u e G e s c h ä f ts ja h r g e n o m m e n . H ie ra u s e r g ib t sich d e r A u sg leich b eim A b s ch lu ß v o n se lb st.

D ie K a r t e i w ird in d e r B u c h h a ltu n g in fo lg e n d e n F o rm e n a n g e w e n d e t:

1. K a u tio n s k a rte i, 2. V e rtra g s k a rte i, 3. E ffe k te n k a rte i, 4. K artei fü r b e s te llte A n la g en (w e g e n A b s c h la g z a h lu n g e n ), 5. P a te n tk a rte i,

fe rn e r A u s z u g a u s d e n V e rträ g e n .

K a u t i o n s k a r t e i .

S o b a ld e in e K a u tio n , sei es in W e rtp a p ie re n o d e r B ü rg sc h a fts w e c h se ln o d e r B ü r g s c h a fts e rk lä ru n g e n u n s e re rs e its , b e i d em B e ste lle r h in te rle g t ist, w ird d ie s e r V o rg a n g a u f d e r K a u tio n s k a rte v e rm e rk t; a u f d ie s e r K arte ist a u c h d e r V e rm e rk b e z ü g lic h d e r V e rb u c h u n g zu m ac h en . F e r n e r w ird a u f d ie s e r K a rte b e i W e rtp a p ie re n d ie R ü c k g a b e d e r Z in s sc h e in e v e rm e rk t, e b e n s o am S c h lü sse d ie s ta ttg e f u n d e n e R ü c k g a b e d e s e ig e n tlic h e n K a u tio n s g e g e n s ta n d e s .

V e r t r a g s k a r t e i .

In d ie s e r K a rtei w e rd e n s ä m tlic h e L ie fe ru n g s v e rträ g e g e fü h rt, u n d z w ar f ü r je d e n B e ste lle r ein e K a rte, a u f d e r d a n n s ä m tlic h e m it ihm g e tä tig te n V e r trä g e n a ch u n d n a c h a u f g e f ü h r t w e rd e n .

E f f e k t e n k a r t e i .

Ü b er je d e s im e ig e n e n B e sitz b e fin d lic h e W e r tp a p ie r w ird e in e K arte g e fü h rt.

K a r t e i f ü r b e s t e l l t e A n l a g e n .

D ie se K a rtei n im m t sä m tlic h e B e ste llu n g e n , b e z ü g lic h d e re n b e stim m te A b m a c h u n g e n ü b e r A b s c h la g z a h lu n g e n u n d K a u tio n e n g e tro ffe n w e rd e n , auf.

D ie se w e rd e n b is zum T a g e d e r B e re c h n u n g o d e r d e s E in tre ffe n s d e r R e st­

z a h lu n g u n d H in te r le g u n g d e r B ü rg s c h a ft g e fü h rt.

P a t e n t k a r t e i .

D ie f ü r d ie P a te n tk a rte i e in z u tra g e n d e n e rfo rd e rlic h e n V e rm erk e , so w ie V e rfü g u n g e n d e s K a ise rlich e n P a te n ta m te s ü b e r P a te n te , M u s te rsc h u tz - u n d W a re n z e ic h e n a n m e ld u n g e n w e rd e n a u f K a rten vo n v e rs c h ie d e n e r F a rb e ein-

(14)

g e tr a g e n . A u ß e rd e m s in d A b te ilu n g e n f ü r V e rm e rk e ü b e r a b g e s c h lo s s e n e N u tz u n g s v e rtr ä g e b e h u f s r e c h tz e itig e r E r le d ig u n g v o r g e s e h e n . A u s d e n K a rte n is t s o m it d e r H e r g a n g v o n d e r A n m e ld u n g d e s n a c h g e s u c h te n S c h u tz e s bis z u s e in e r E r te ilu n g z u e rs e h e n .

K a s s e n V e r w a l t u n g .

D ie E in g ä n g e w e rd e n in e in K a s s e n -P rü fb u c h e in g e tra g e n , d a s m it la u f e n ­ d e n N u m m e rn v e rs e h e n d e n T a g d e r Z a h lu n g , d e n N a m e n d e s Z a h le n d e n , d e n B e tra g in Z iffe rn u n d B u c h s ta b e n e n th ä lt. E s s in d S p a lte n fü r d ie E in tr a g u n g d e r N a m e n d e rje n ig e n B e v o llm ä c h tig te n v o r g e s e h e n , w e lc h e Q u ittu n g g e le is te t h a b e n . F e r n e r s in d v o rh a n d e n je e in e S p a lte f ü r Q u ittu n g d e s K a s s ie re rs ü b e r d e n E m p fa n g , B e s tä tig u n g d e s P r ü f b e a m te n ü b e r E in tr a g u n g in d a s K a s s a ­ b u c h , z w e i S p a lte n f ü r N a c h p r ü f u n g e in m a l n a c h d e m K a s s a b u c h , z w e ite n s n a ch d e n B rie fe n se lb s t. S c h lie ß lic h s in d z w e i S p a lte n f ü r B e m e rk u n g e n e in g e r ic h te t:

I n h a lt m e h r a ls a n g e g e b e n , I n h a lt w e n ig e r als a n g e g e b e n . D ie s e V e rm e rk e b e z w e c k e n d ie Ü b e re in s tim m u n g d e s B e tra g e s d e r G e s a m te in g ä n g e b is zum S c h lü sse e in e s je d e n M o n a ts , a n w e lc h e m d a s B u ch a b g e s c h lo s s e n w ird .

E r s t n a c h d e m d ie E in tr a g u n g d e s E in g a n g e s in d a s P r ü f b u c h e r fo lg t ist, e rh ä lt d e r K a s s ie re r d ie B a rb e trä g e . S c h e c k s w e r d e n z u r U n te rs c h r if tle is tu n g in d a s P r ü f b u c h e in g e tra g e n , e b e n s o w e rd e n a u c h alle R e c h n u n g e n , Q u ittu n g e n zw ec k s E in z ie h u n g u n d s o n s tig e f ü r d e n E in g a n g v o n B e trä g e n d ie n e n d e U n te rla g e n d a rin v e rb u c h t.

D ie E in g a n g s b e trä g e w e rd e n h ie rn a c h v o m K a s s ie re r in d a s S o ll d e r K a s s e n k la d d e g e b u c h t, A u s g ä n g e k o m m e n in d a s H a b e n d e rs e lb e n , n a c h d e m h ie r ü b e r e in e Z a h lu n g s a n w e is u n g v o r lie g t; o h n e d ie s e d a r f e in e Z a h lu n g n ic h t g e le is te t w e rd e n . D ie Z a h lu n g s a n w e is u n g , w e lc h e V o r s c h r if t ü b e r ein e V e rb u c h u n g u n d P r ü f v e r m e r k e ü b e r d e n B e fu n d d e r R ic h tig k e it d e s A n z u w e is e n ­ d e n e n th a lte n m u ß , w ird m it fo r tla u f e n d e n N u m m e rn v e rs e h e n .

N a c h d e m d ie K a s s e n b e le g e d ie P r ü f a b te ilu n g d u r c h la u f e n h a b e n , g e h e n sie in d ie K a s s e n a b te ilu n g z u rü c k , w o s ie v o m K a s s e n b o te n in e in e F a lz m a p p e n a c h N u m m e rn g e o r d n e t, e in g e k le b t w e rd e n . D ie R ü c k w a n d d ie s e r M a p p e w ird m it A u fs c h rift ü b e r M o n a t u n d N u m m e rn d e r B e le g e v e r s e h e n , die M a p p e w ird d a n n d e n K a s s e n a k te n z u g e s te llt.

D e r K a s s ie re r is t f ü r d e n K a s s e n b e s ta n d v e ra n tw o rtlic h . E r r e g e lt E in - u n d A u s g ä n g e n a c h d e m je w e ilig e n B e d a rf u n d b e d ie n t sic h h ie rb e i d e r B a n k ­ v e r b in d u n g e n u n d d e s P o s ts c h e c k a m te s d u rc h A u s s c h re ib e n v o n S c h e c k s . D ie K a ss e w ird re g e lm ä ß ig in je d e r W o c h e v o m k a u f m ä n n is c h e n V o r s ta n d s m it- g lie d e g e p r ü f t Ü b e r d e n B e fu n d d e r A u fn a h m e w ird e in e K a s s e n n ie d e rs c h rift a n g e f e r tig t, w e lc h e d e m V o rs itz e n d e n d e s A u f s ic h ts r a te s e in g e s a n d t w ird . A u ß e rd e m is t d ie D e u ts c h e T re u h a n d - G e s e lls c h a f t, B erlin , b e a u f tr a g t, jä h r ­ lich v e r s c h ie d e n e b e z ü g lic h d e s Z e itp u n k te s in ih r B e lie b e n g e s te llte S tic h ­ p r ü f u n g e n v o rz u n e h m e n , d a m it d e r V o r s ta n d n a ch d ie s e r R ic h tu n g h in g e ­ d e c k t ist.

A u s z u g a u s d e n B e s t e l l b r i e f e n u n d V e r t r ä g e n .

E in b e s tim m te r B e a m te r h a t a u s d e n B e s te llb rie fe n u n d a u s d e n d u rc h V e r trä g e g e tr o f f e n e n V e r e in b a r u n g e n e in e n A u s z u g zu m a c h e n , v o n d e m je ein D u rc h s c h la g d e r K asse, d e r B u c h h a ltu n g u n d d e r V e r s a n d a b te ilu n g z u g e s te llt w ird . H ie rin e rs c h e in e n d ie f ü r d ie k a u fm ä n n is c h e A b te ilu n g n o t­

(15)

G E S A M T O R G A N I S A T I O N D E R B AM AG 143 w e n d ig e n H in w e is e ü b e r Z a h lu n g e n , V e rz u g s tra fe , V e rs a n d v o rs c h rifte n , F e u e r ­ v e rs ic h e ru n g u n d alle s o n s tig e n zu b e fo lg e n d e n V o rs c h rifte n .

D u rc h d ie s e ü b e rs ic h tlic h e O r d n u n g u n d n a m e n tlic h d u rc h d e n a u s g ie b i­

g e n G e b r a u c h d e r K a rtei is t e s d e n M itg lie d e rn d e s V o rs ta n d e s in jed e m A u g e n b lic k m ö g lic h , sich e in g e h e n d ü b e r d e n S ta n d d e r ein z eln e n D in g e zu u n te rric h te n . E s b e d a r f n u r k u rz e r Z e it, um e in e n v o lle n E in b lick in d ie ­ je n ig e n G e g e n s tä n d e zu g e w in n e n , ü b e r d ie m a n A u s k u n ft zu h a b e n w ü n s c h t.

D a d u rc h , d a ß d ie le ite n d e n B u c h h a lte r v e rp flic h te t sin d , alle U n re g e lm ä ß ig ­ k e ite n d e m z u s tä n d ig e n M itg lie d e d e s V o rs ta n d e s v o rz u tra g e n , ist w ie d e ru m d ie V e rb in d u n g z w isc h e n d ie s e r A b te ilu n g u n d d e m V o r s ta n d e g e s c h a ffe n . S o la n g e a lle s se in e n g la tte n W e g g e h t, is t e s n ic h t n o tw e n d ig , M itg lie d e r d e s V o r s ta n d e s zu b e h e llig e n ; in d e m A u g e n b lic k a b e r, in d e m e in e o rd n u n g s ­ g e m ä ß e E rle d ig u n g n ic h t e rfo lg t, is t d a s E in g re ife n n o tw e n d ig . E s e r g ib t sich h ie rn a c h , d a ß d ie V o r s ta n d s m itg lie d e r v o n d e m A lltä g lic h en e n tla s te t, v o n b e s o n d e re n V o rk o m m n is s e n a b e r d a u e rn d in K e n n tn is g e s e tz t w e rd en .

Z u d e r re in k a u fm ä n n is c h e n O rg a n is a tio n g e h ö r t fe rn e r d i e L a g e r ­ u n d V e r s a n d a b t e i l u n g .

B e s t e l l u n g e n u n d E i n g ä n g e .

D ie L ie fe ru n g e n an u n s e rfo lg e n a u f G r u n d sc h riftlich e rte ilte r B e stellu n ­ g e n , d ie in B e s te llu n g e n f ü r K u n d e n a u fträ g e m it la u fe n d e n N u m m e rn u n d in so lc h e f ü r L a g e r v o r r ä te m it b e s o n d e re n N u m m e rn g e tr e n n t w e rd e n . D ie W a re n w e rd e n d u r c h d e n A b n a h m e b e a m te n a n H a n d v o n L ie fe rs c h e in e n , V e r­

s a n d a n z e ig e n , R e c h n u n g e n o d e r F r a c h tb r ie f e n a b g e n o m m e n . D ie P r ü f u n g e r­

s tre c k t sic h a u f S tü c k za h l, A b m e s s u n g e n , G e w ic h t u n d B e sc h affe n h eit. B e­

a n s ta n d u n g e n w e rd e n s o f o r t d em L ie fe re r a u fg e g e b e n . S ä m tlic h e E in g ä n g e w e rd e n n a c h e r fo lg te r A b n a h m e m it A n g a b e , o b f ü r L a g e rv o rra t o d e r fü r K u n d e n a u fträ g e , in d as E in g a n g s b u c h e in g e tra g e n . D ie E in tr a g u n g g e s c h ie h t m itte ls S c h re ib m a s c h in e in m e h rfa c h e r A u s fü h ru n g f ü r d ie v e rs c h ie d e n e n W e rk ­ s ta tta b te ilu n g e n , d a m it d ie s e e ilig g e b r a u c h te M a te ria lie n o h n e V e rz u g ab- f o r d e m . J e e in e n D u rc h s c h la g e rh a lte n f e rn e r d ie K a lk u la tio n u n d d ie L a g e r­

b u c h h a ltu n g . D a s E in g a n g s b u c h d ie n t g le ic h z e itig als P rü fs te lle fü r die B e­

r e c h n u n g ; b e i a llen P o s te n w e rd e n d ie E in k a u fp re is e s o w ie d ie R e c h n jn g s - d a te n v e rm e rk t, s o d a ß d ie B e s c h e in ig u n g e in e r e tw a d o p p e lt e rte ilte n R e c h ­ n u n g a u s g e s c h lo s s e n ist, w ä h r e n d b e i d e n o ffe n s te h e n d e n P o s te n d ie R e c h ­ n u n g e n e in g e f o r d e r t w e rd e n . Im E in g a n g s b u c h w e rd e n a u c h e tw a ig e R ü c k ­ lie fe ru n g e n an L ie fe re r b e i d e n b e tre ffe n d e n P o s te n v e rm e rk t.

L a g e r e i n t e i l u n g , L a g e r b u c h f ü h r u n g u n d M a t e r i a l a u s g a b e . E s b e s te h e n in u n s e r e r B e rlin e r F a b rik 5 L a g e r. L a g e r 1 u m f a ß t alle als L a g e r v o r r a t e in g e h e n d e n K le in m a te ria lie n . L a g e r 2 d ie n t z u r A u fn a h m e a lle r K le in m a te ria lie n , w ie A rm a tu re n , e le k tris c h e T e ile u sw . f ü r K u n d e n ­ b e s te llu n g e n . L a g e r 3 is t d a s E is e n la g e r ; es e n th ä lt d ie L a g e rv o rrä te a n B an d -, S ta b - u n d F o rm e is e n , E isen b lech e n ^ u n d s c h m ie d e is e rn e n R ö h re n . D a s R o h g u ß la g e r (N r. 4) n im m t alle R o h g u ß - u n d S ta h lg u ß te ile au f. D a s G u ß ­ r o h r la g e r (N r. 5) is t f ü r g u ß e is e r n e R ö h re n u n d F o rm s tü c k e b e s tim m t. D ie E in g ä n g e w e rd e n b e i Ü b e rn a h m e v o n d e n b e tre ffe n d e n B e a m te n a u ch in d e r a n g e g e b e n e n W e is e g e p r ü ft. B eim L a g e r 2 s o w ie b e im R o h g u ß la g e r fü h rt je d e B e s te lln u m m e r e in e b e s o n d e re L a g e rk a rte . F ü r d ie L a g e rv o rrä te o h n e

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