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Der Baumeister, Jg. 35, Beilage, Heft 1

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BEILAGE ZUM 'BAUMEISTER*

J A N . 1937 • M O N A T S H E F T E F Ü R B A U K U L T U R U N D B A U P R A X I S • H E F T I

„ D E R B A U M E I S T E R

I M N E U E N J A H R E

V on den großen A u fg a b e n repräsentativer B a u k u n s t bis z u r G estaltung der L a n d s c h a ft, der S ie d lu n g , der B a u te n der G em einschaft u n d der nächsten Urmvell des arbeitenden V olksgenossen u n d seiner F a m ilie , soiveit reicht „ B a u k u ltu r ii — richtig verstanden.

N ic h t n u r m it P ro g ra m m en , auch n ich t n u r m it g u tem W ille n ist sie i n die W ir k lic h k e it u m zu setzen . E s n ü tzt auch n ich t a llein der B efeh l dort, wo vielleicht gerade das K ö n n e n fe h lt u n d das z u ih m erforder­

liche W isse n u n d die E rfa h ru n g .

S e it zehn J a h r e n ist dem „ B a u m e iste r“ in verstärktem M a ß e n u n das Z ie l gesetzt, solche E rfa h ru n g , solches W issen z u verm itteln u n d d a m it je n e s K ö n n e n vorbereiten oder steigern z u helfen, ivelches gerade f ü r die nächste Z u k u n ft w ohl m it V oraussetzung ist f ü r die richtige E r fü llu n g der m it kürzerer oder längerer F r is t a u f allen Gebieten des B a u sch a ffen s gestellten großen u n d stolzen A u fg a b e n .

„ D er B a u m e is te r“ ist durch alle W irn isse des vergangenen Ja h rze h n ts den geraden W eg gegangen, der zu den Z ielsetzu n g en unserer Z e it fü h r t, d e n n von A n fa n g an w ar es ih m j a n u r u m ein en solchen sauberen, k la re n u n d geraden A rbeitsiveg u n d auch u m das gute H a n d w erkszeu g z u tu n ( siehe m e in P rogram m in der B eilage des J u n ih e fte s 1 9 2 7 ). So fin d e t A u fn a h m e die ehrliche, von technischem W isse n u n d k ü n s t­

lerischem S ch w u n g getragene A rb e it, dargestellt im g u te n L ich tb ild e m it sorgfältigem B lic k a u ssc h n itt u n d bester D ruckw iedergabe, erläutert im genau durchgearbeiteten R i ß u n d D eta il, letzteres vor allem z u m besseren

V e rstä n d n is f ü r die G estaltung m aßgebender K o n stru k tio n ste ile .

A u fg a b e n werden n ich t a llein durch O rganisation, P rogram m oder g a r unbegrenzte G eldm ittel gelöst. W ir helfen im R a h m e n unseres A rbeitsgebietes auch die richtigen M en sch en z u suchen, denen die in kü n stlerisch er, technischer u n d w irtschaftlicher H in s ic h t selbst- oder m itverantw ortliche L ö su n g von A u fg a b e n anvertraut w erden d a r f u n d welche gleichzeitig gute Sachivalter öffentlicher In teressen sein w ürden.

D eshalb d ien en w ir zu n ä ch st e in m a l dem A u fstreb en d en u n d dem ehrlich K ä m p fe n d e n , der seine A rb e it im w esentlichen selber m achen k a n n u n d auch noch z u tu n geivillt ist.

E in e n schon sehr v iel geringeren W ert legen w ir aber a u f die P ro d u kte je n e r Vielbeschäftigten, denen die M enge der A u fträ g e über die Q ualität geht.

D a unsere A rb e it n ich t irgendeinem Sonderinteresse d ien t, sondern ausschließlich dem öffentlichen W ohle, bem ühen ivir u n s auch, Schäden, die das große Ganze a u f die D a u er hem m en w ürden, rechtzeitig a u ffin d e n u n d in geeigneter W eise verm eiden oder ausm erzen zu helfen, sei es a u f dem Gebiete der G estaltung, der A u fg a b e n ste llu n g oder a u f d em jenigen der O rganisation u n d der B augesetzgebung im w eiteren S in n e . Gerade diesem A rbeitsbereich is t die B eilage m it ihren B eiträgen, V ersa m m lu n g s- u n d K u rzb erich ten , dem fa c h lic h e n M e in u n g sa u sta u sc h u n d den Gesetz- u n d B uchbesprechungen soivie den W ettbew erbsnachrichten gew idm et. A u f w eiteren A u s b a u eines fr is c h e n M e in u n g sa u sta u sc h e s w erden w ir besonders bedacht sein . E in e große G esinnungsgem einde ist es im m e rh in schon, der w ir a u f unserem Fachgebiet d ienen überall in deutschen L a n d e n u n d auch d ra u ß e n , ivo gleichgerichtetes W ollen u n d F ü h le n herrscht.

M öge sich die bisherige fru c h tb a re W ec h selw irku n g a uch im k o m m en d en J a h re bewähren u n d vertiefen.

G U ID O H A R B E R S

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RICHTSPRUCH

FÜR EIN E GRÖSSERE VOLKSWOHNUNGSANLAGE IN MÜNCHEN

Verfaßt von K arl Steinacker

R ingsum festlich Fahnen wehen!

H ier an diesem Giebel sehen wir den Tannbaum , buntgeziert;

und zu Scharen aufmarschiert sind all’ jene, die seit Wochen werken hier ununterbrochen!

Feierabend ist f ü r heute f ü r die braven Arbeitsleute,

denn das R i c h t f e s t wird gehalten nach dem schönen Brauch, dem alten!

L a ß t das Werk, das im Entstehen, etwas näher uns besehen!

Ungezählte Volksgenossen müssen wohnen noch, verdrossen und drum ohne Lebensfreude, in den M ietskasernen heute, wie man frü h er sie gebaut, als m an nur d a ra u f geschaut, möglichst viel herauszuschlagcn

aus dem H aus. — „ Z in s “ m u ß t1 es tragen!

Das war meist der H ausherrn Ziel.

Ob's dem M ieter drin gefiel:

Wichtig nicht war diese Frage. — Anders ist das heutzutage!

N ach des Tages M ü h und Last soll im trauten H eim zu Gast

— ist’s bescheiden auch und klein — die Behaglichkeit doch sein.

D azu frische L u ft und Sonne und das Wohnen wird zur Wonne.

TVas da draußen Ihr heut schaut, wird in diesem S in n gebaut;

und so wird bei Berg am L aim fin d en ein gemütlich H eim

wieder eine große Zahl Volksgenossen a u f einmal.

S in d es doch — die Zahl beivundert! — rund der W ohnungen sechshundert.

Vor dem H aus ein kleiner Garten (k a n n man sich noch mehr erwarten?);

weiter Flächen grünes B and um die Anlage sich spannt;

dann, was auch von W ichtigkeit:

Schul’ und Kirche sind nicht weit;

und wer fahren m uß zur Stadt, glänzende Verbindung hat!

A lso w ohl zufrieden sein jeder kann, der hier zieht ein, der, schon weil ihm feh lt das Geld, keine großen A nsprüch stellt.

D enn bei dieser A nlag’ ist Hauptsache, damit Ih r's wißt, daß die M iete aufzubringen auch dem K leinen kann gelingen.

Beizutragen auch ein Stück zu der Volksgenossen Glück, d e r Gedanke ließ erstehen, was im Werden w ir hier sehen!

Alter Richtfestsitte treu n u n der D a n k bekundet sei a l l e n , die beteiligt dran, daß verwirklicht ivard der Plan.

Wo man baut in aller Welt, ist vonnöten erst das Geld, weil, wo solches nicht vorhanden, selten noch ein B au entstanden.

Da es galt f ü r Volksgenossen, ihren Säckel gern erschlossen so das R e i c h , ivie auch die S t a d t . Letztere vor allem tat

alles, was sie konnte tun!

Darum w ill ich heben nun dieses erste Glas a u f sie!

D aß das W erk so rasch gedieh trug das größte Teil sie bei.

Dankbar es gesagt hier sei!

Weiter in der R eih’ ich geh!

Jetzt kommt dran die GWG!

B auherrin ist sie dahier!

A lle Pläne sin d von ihr;

sie sorgt f ü r des Werks Gestaltung;

sie hat inne die Verwaltung.

Also ist das Wort nicht fehle, daß vom Ganzen sie die Seele!

Darum sei gar rvohl bedacht ihr das zweite Glas gebracht!

Dieses Glas nehnd ich zur H and

— wohlgefüllt isl's bis zum R a n d — , um es bis zum Grund zu leeren alV den F irm en jetzt zu Ehren, die als Unternehmer bauen diese Häuser, die ivir schauen.

Daß sie dem Gemeinnutz dienen, nicht dem Eigennutz, war ihnen eine Selbstverständlichkeit.

M ög’s so bleiben allezeit!

W om it wir nicht sagen wollen, daß sie d ra u f bezahlen sollen!

Richtfest wenn gefeiert wird, dann besondrer D ank gebührt denen, die die Hände regen, daß aus Arbeit uns flie ß t Segen:

Ob sie nun die Steine bringen, Ham m er oder Kelle schwingen, ob sie hobeln, nieten, sägen, Balken zim m ern, Fliesen legen, ob sie zeichnen oder schreiben oder sonst am B a u tvas treiben!

Mögen noch so viel M aschinen, kühn erdacht, dem M enschen dienen, nichts vermöchten sie zu geben ohne seinen Fleiß, sein Streben!

Arbeitskameraden! — H ier habt f ü r Euresgleichen Ihr aufgewendet Eure K raft und ivas Herrliches geschafft!

Schaffende, nicht satte Drohnen, werden in den H äusern wohnen, die fü r sie die Welt umschließt, - tvo’s — daheim! — am schönsten ist!

Das Bewußtsein heute schon sei Euch allen Dankeslohn!

Habe nunm ehr D ank gesagt allen, die sich hier geplagt, allen, die dem Werk geliehen fördernd ihre Sym pathien!

G r ö ß t e n D ank, so will m ir scheinen, aber schulden wir an E inen

d e m , der heut m it starker H and fü h rt das Volk und Vaterland!

N im m er wollen ivir vergessen, wie es frü h er ist geivesen, wollen immer denken dran, tvas d e r M a n n fü r uns getan!

E r schlug H aß und Zwietracht nieder, er gab uns den Glauben wieder, gab uns Frieden, Arbeit, Brot

und der Freiheit Morgenrot!

E r hielt ab von Deutscldands Gauen jenes unheilvolle Grauen,

wie es jetzt m it M ord und Brand

zieht durch Spaniens schönes L a n d ! --- D rum sei dieser Feier Schluß

unser D ank und unser GruJI an den F ü h r e r , dem ivir schwören:

A d o l f H i t l e r , D ir gehören unsre Liebe soll und Treu, so wie D u sie schenkst a u f s neu Deinem Volk m it jedem Tag und m it jedem Herzensschlag!

Nachwort der Schriftleitung: E ntw erfen u n d B auen sollte wie in früheren „goldenen“ Zeiten der B au k u n st in je d er W eise wieder enger m itein an d er in V erbindung g eb rach t w erden u n d auch die M enschen, welche m it diesen D ingen besch äftig t sind. ^ D er vo rsteh en d e, anläßlich des R ichtfestes einer der neuen großen V olksw ohnungsanlagen M ünchens vorgetragene Richtspruch leg t Zeugnis ab fü r die neuerw achte innere V erbundenheit aller am Gelingen eines solchen W erkes B eteiligten, eines W erkes, das auch, kaum wie so n st w ohl eines, geeignet erscheint, das harm onische, intensive Zusam m enw irken aufzuzeigen vom A rb eiter der F a u s t und der S tirn, von F ü h ru n g u n d Gefolgschaft, um dem deutschen Volksgenossen ein preisw ertes gesundes H eim zu schaffen.

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SCHÄDIGUNG DER BAUTEN DURCH DEN KRA FTW AGENVER KEH R

Von K arl D opf. Hamburg-Hummelsbüttel

Vorwort der Schriftleitung: Noch in keinem L ande sind die H au p tn u tz n ie ß e r des G roßlastkraftw agens u n d vor allem des im Ü ber­

landverkehr eingesetzten Fern- und S chnellastkraftw agenzuges (In d u strie, T ran sp o rtin tere ssen ten ) ausreichend m itb eteilig t an den Schäden, G efahren u n d L asten , welche d urch sie v eru rsa c h t w erden. N och dürfen O rtsch aften , schm ale u n d schm älste S traß en von ih n en m it H öllentem po, D onnergetöse u n d k rachend-taum elnden A n h än g ern du rch fah ren w erden zum Schrecken der anderen W egebenutzer u n d zum Schaden aller, welche an solchen S traß en w ohnen m üssen.

Im H inblick a u f die Mitverantwortung, ivelcha Behörde und Rechtsprechung treffen würde bei weiterer D uldung solcher, gegen das öffentliche Interesse sich rich ten d er, k la r e rk a n n ter M ißstände, is t m it baldiger R egelung der V erhältnisse w ohl zu rechnen. Folgen­

der A ufsatz möge zu n äch st eine der vielen A usw irkungen n äh er beleuchten. Sie trifft am augenfälligsten w ertvollstes N atio n al­

verm ögen in D o rf u n d S tad t.

W elch schreckliche Folgen langan d au ern d e V erk ehrserschütterungen d urch R o h rb ru ch h erv o rru fen können, zeigt die N achricht von 9 tödlichen G asvergiftungen infolge A usström ens von Gas aus E rd leitu n g en in W ohnräum e des Erdgeschosses von W ohn­

häusern in M ünchen. N achdem ein entsprechender U m bau säm tlicher S täd te in S traß e, L eitu n g u n d B auw erk dem h astenden V erkehr zuliebe selb stv erstän d lich ausgeschlossen erscheint, m uß zu n äch st u n b e d in g t von den hierfü r zuständigen Stellen und Behörden nach der V erkehrsseitc h in das N ötige v e ra n la ß t w erden (Vollguinm i-Bereifung, sta rk e H erabsetzung der G eschwin­

digkeit in geschlossenen B augebieten, gegebenenfalls H erabsetzung der L asten oder V erringerung der Zahl der A nhänger).

Es ist eine b ek an n te E rfah ru n g , daß der K raftw agenverkehr an angestellt, wie sich diese endlos w iederholenden kleinen Be- die F a h rb a h n der S traße viel höhere A nforderungen stellt, als

der frü h er übliche F uhrw erks verkehr m it P ferden oder sonstigen Tiergespannen. Beim Personenw agen, der ja an sich leicht über die S traßendecke gleitet, m ag dies w eniger in E rscheinung tre te n , aber beim K rafto m n ib u s u n d beim sta rk beladenen G üterkraftw agen t r i t t es um so m ehr hervor. In den H äusern der S tä d te k an n m an besonders in den höheren Stockw erken ein förm liches E rbeben, Z itte rn u n d Schw anken der ganzen W ohnung bem erken, w enn ein schw erbeladener L astk raftw ag en durch die S traß e fä h rt u n d n ich t selten k o m m t cs vor, daß durch die ständige E rsc h ü tte ru n g in verkehrsreichen S traß en Bilder, Spiegel u n d sonstige G egenstände von den W änden g esch ü ttelt w erden. Seitens der m aßgebenden In sta n zen des B auw esens is t diese G efährdung der B au ten durch den öffentlichen K ra ft­

w agenverkehr lä n g st e rk a n n t u n d bei der N euanlage v o n S traß en und B auw erken w ird dieser E rscheinung bereits R echnung ge­

tragen. Alle neu en S traß e n bekom m en einen entsprechend bes­

seren U n te rb a u u n d auch die B auw erke e rh alten d urch ihre te il­

weise A usführung in E isenbeton, durch E inlassen von Stahl- stü tz e n u n d E isen träg ern , K lam m ern usw. eine erhöhte W id er­

stan d sfäh ig k eit gegen derartige E rsch ü tte ru n g en . In neuangc- legten S traßenzügen ist also die Schädigung der B a u ten durch den s tä rk ste n u n d schw ersten L astw agenverkehr n ic h t m ehr so erheblich.

N un bestehen j a unsere S tä d te n ic h t n u r aus B au ten und S tra ­ ßen, die in den letz te n zehn Ja h re n angelegt w orden sind, son­

dern der allergrößte T eil der S täd tean lag en b e ste h t aus Ge­

bäuden, die 40, 60, 100 J a h re u n d d arü b er hinaus stehen u n d zu einer Zeit g eb au t w urden, als m an einen K raftv erk eh r im h e u ­ tigen Sinne noch n ic h t einm al a h n te, noch viel weniger k an n te.

F ü r die alte F orm des P ferdeverkehrs w ar die alte B a u a rt der H äuser u n d die leichte A nlage der S tra ß en durchaus h in rei­

chend. U m so verheerender t r i t t jedoch gerade in a lten S ta d t­

teilen die W irk u n g des K raftw agenverkehrs auf, die in S traß en m it schlechten U n terg ru n d v erh ältn issen um som ehr schädigend a u f die H äu ser w irk t. P utzschäden, M auerrisse, Senkung und E rsc h ü tteru n g ganzer G ebäudeteile sind die täglichen Folgeer­

scheinungen dieser zerstörenden E rsch ü tteru n g en . Freilich sind an diesen Schädigungen der S tä d te b a u te n n ich t allein die L a s t­

kraftw agen, sondern auch die übrigen V erkehrsm ittel, wie S traß en b ah n en , P ferdefuhrw erke usw. m itschuldig, aber den eigentlichen A usschlag fü r die schw ersten E rsch ü tteru n g en geben doch die K raftw agen, weil sie im schnellen V erkehr m it­

u n te r doch viel größere L asten durch die S traß en bewegen, als die kleineren F uhrw erke. M an h a t d arü b er bereits B erechnungen

w egungen, dieses unaufhörliche Gewoge u n d G e ra tte r a u f der F a h rb a h n au f das ganze G elände einer S ta d t au sw irk t, indem es den ganzen G rund u n d B oden in Schw ingungen v e rse tz t u n d dam it den B auw erken zu einer schleichenden Z erstörung wird.

M an ist bei diesen B erechnungen auch zu ganz in teressan ten Ergebnissen gekom m en. So h a t m an beispielsweise v o r einigen J a h re n festgestellt, d aß sich an der K aiser-W ilhelm -G edächtnis­

kirche in B erlin täg lich etw a 30000 F ahrzeuge bewegen. Man h a t n u n b erechnet, w enn jedes F ahrzeug das G ebäude der K irche n u r eine Sekunde lang e rsc h ü tte rt u n d som it d urch eine Reihe F ahrzeuge in der M inute 1000 Schw ingungen von je sechs T au sen d stel M illim eter zu stan d e kom m en, so erg ib t dies in n er­

halb 24 S tu n d en eine halbe M illion Schw ingungen, die, anein­

an dergereiht, eine S trecke von drei M etern ausm achen. D am it m ü ß te sich also die erw äh n te K irche m onatlich um 90 M eter verschieben, w enn sie au f einem beweglichen R au m stehend diesen täglichen Schw ingungen folgen könnte. D a aber n u n die K irche diese Schw ingungen a u f einem festen S ta n d p la tz auszu­

h a lte n h a t, is t es selbstverständlich, d aß sie sich a u f das G ebäude ü b e rtrag en u n d ihre, w enn auch n u r langsam schleichende E r­

sc h ü tte ru n g a u f die K irche ausüben. N un sind j a K irchen an sich m eist so g u t g eb au t, daß E rsch ü tteru n g ssch äd en dieser A rt nach Ja h rz e h n te n noch n ich t sic h tb ar h e rv o rtre te n , w äh ren d H äu ser a lte r B a u a rt b e stim m t n ich t solange sta n d h a lte n w ü r­

den. Es k an n sozusagen als G lücksum stand angesehen w erden, daß es in alten S tad tte ile n noch häufig schm ale Gassen u n d G äßchen g ib t, die v o n ganz schweren K raftfu h rw erk en n ich t b efahren w erden können, so d aß d adurch viele H äu ser von den erw äh n ten Schädigungen v erschont bleiben.

A ber n ich t allein in den S täd te n , sondern auch um die S täd te h eru m , au f den angrenzenden Siedlungsgebieten, m ach t sich der zerstörende E influß des K raftw agenverkehrs ganz erheblich bem erkbar. V or allem sind es die K leinsiedlungen, wo die leichte B a u a rt kleiner E infam ilienhäuser und die oft n u r vorläufig a n ­ gelegten Z u fah rtsstraß en keineswegs a u f die D auer den E r­

sch ü tteru n g en schw erer Lastfuhrw erke sta n d h alten . Ohne R ü ck ­ sicht a u f diese U m stände kom m en oft die schw eren Lieferwagen aus den S tä d te n heraus, um die Siedler m it irgendw elchen Be­

dürfnissen, K ohlen, B aum aterial usw. zu beliefern, wobei sie n ich t selten m it höherer Fahrgeschw indigkeit das Siedlungsge­

lände durchfahren, als in den S tä d te n zulässig ist. D aß die er­

höhte F ahrtgeschw indigkeit der W agen m it schw erster B e­

lastu n g eine erhöhte Schädigung fü r die ohnehin leicht gebauten Siedlungshäuser b ed eu tet, k an n wohl kaum b e stritte n w erden.

Bei der fortschreitenden E ntw icklung des K raftw agenverkehrs

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(4)

und seiner A usdehnung auch a u f die e n tfern testen L andgebiete ist es daher von allergrößter W ichtigkeit, daß w irksam e S chutz­

m aßnahm en gegen den U belstan d schädigender E rsc h ü tte ru n ­ gen der B au ten getroffen w erden. Seitens des H ausbesitzes sind solche Schutzm aßnahm en schon vor J a h re n v e rlan g t w orden, aber prak tisch ist in dieser H insicht noch n ich t viel geschehen.

T rotzdem ist die F rage des B autenschutzes so w ichtig, daß w irk­

sam e Abhilfe dringend n o t tu t: denn es k an n uns nicht gleich­

gültig sein, d aß w ertvolles V olksgut so schweren Schädigungen u n d letz te n E ndes der Z erstörung ausgesetzt bleibt. H äuser sind im m erhin eine Sicherheit fü r das a u f ihnen lastende Leih- u n d H y p o th ck cn k ap ita l, die durch solche Schädigungen n ich t e n t­

w e rte t w erden dürfen, wenn n ich t die G esam theit unseres Volkes geschädigt w erden soll. H äu se r sind auch die Quelle fü r einen Teil der staatlich en u n d gem eindlichen E innahm en, so daß auch der S ta a t an der m öglichst langen E rh a ltu n g dieser W erte in te r­

essiert sein dürfte.

E s frag t sich nur, welche M öglichkeiten gegeben sind, einen w irk­

sam en S chutz der B au ten durchzuführen. Z u n äch st einmal w erden die W issenschaft und das B auw esen in unerm üdlicher Z usam m enarbeit M ittel u n d Wege finden m üssen, wie auch leichtere K lein b au ten v o r den G efahren der L astw agenerschüt­

te ru n g besser zu schützen sind. Im m erhin w ird die größte Ge­

fah r schädigender Einflüsse erst d an n w esentlich gem ildert w er­

den können, w enn auch seitens der L a ste n tra n sp o rte alles ge­

schieht, diese G efahr einzuschränken. M an k a n n noch im m er Fahrgeschw indigkeiten von 30 u n d 40 K ilom etern u n d darüber hinaus fast täglich in S traß en und O rtsteilen beobachten, die dafür gar n ich t geeignet sind. W enn auch derartige F ah rg e ­ schw indigkeiten gesetzlich n ich t zulässig sind, so w erden sie doch in der Regel ü b ersch ritten , weil cs besonders in den Sied­

lungsgebieten dafür keine Ü berw achung gibt. Ebenso w erden

leichte W ege, die k au m eine B elastung von 2000 bis 3000 K ilo­

gram m vertrag en , m it B elastungen von 5000 bis 6000 K ilo­

gram m , ja n ich t selten m it A nhängerzügen von annähernd gleicher B elastung, im höchsten Tem po der Fahrgeschw indig­

k e it durchfahren. D aß da in leichten B a u ten M auerrisse, P u tz- spriinge, D eckenschäden, R ohrbriiche, Senkungen der W ände usw. en tsteh en m üssen, v e rste h t sich von selbst. U n d daß da irgendw elche M aßnahm en gegen die Schäden zwecklos sind, le u ch te t auch ein. Es ist also ein G ebot der N otw endigkeit, daß W agen m it schw erster B elastung innerhalb geschlossener O rts­

teile ihre Fahrgeschw indigkeit einschränken. Fahrgeschw indig­

keiten für Lastw agen von norm aler B elastung a u f leichten S traß e n dürfen das 25-K ilom eter-Tem po keineswegs ü b er­

schreiten. Im Siedlungsgelände, au f S traß en m it schlechten U n terg ru n d v erh ältn issen soll eine H öchstgeschw indigkeit von 15 K ilom etern und eine H ö chstbelastung von 3000 K ilogram m ü b e rh a u p t n ich t ü b ersch ritten w erden. Das sind ungefähr die Gewichts- u n d G eschw indigkeitsgrenzen, die im In teresse eines allgem einen B autenschutzes geboten sind und an die sich die F ü h re r von L astk raftfah rzeu g en m öglichst h alten sollen. D a, wo es sich um die E rh a ltu n g u n d den Schutz w ertvollen Volks­

gutes h an d elt, dürfen w ir uns n ich t der E in sich t verschließen, daß rechtzeitig den Schäden vorgebeugt w erden m uß u n d n ich t erst, wenn sie sich schon zeigen. Gewiß w ird m an auch im Bauw esen noch M öglichkeiten finden, durch V erw endung zw eckm äßiger B austoffe an besonders gefährdeten Stellen, durch entsprechende U n tergrundbefestigung der S traß en u n d N eu b au ten die W eiter­

leitu n g sta rk e r Schw ingungen im F a h rd am m a u f die B au ten abzuschw ächen. A ber alle diese M aßnahm en können n u r dann zum Schutze der H äu ser w irksam w erden, w enn auch die Ü b er­

treibungen der F ahrgeschw indigkeit u n d B elastung der K ra ft­

fahrzeuge b eseitigt w erden.

ANBAU AN V ERKEHR SS TRASSE N

Anregungen zum E rlaß des Reichs- und Preußischen Arbeitsm inisters I V . c. 6170136 voni 8 . 9 . 1 9 3 6

D em aufm erksam en B eobachter w ird es n ic h t entgangen sein, d aß an L an d straß en u n d sogar an R cichsverkehrsstraßen, zu­

m al in N achbarschaft von S tä d te n bis w eit ins L and h inaus in im m er größerer Z ahl E in- u n d Zw eifam ilienhäuser u n m ittelb ar an den S traß en k ö rp er h in g eb au t w erden. A u f diese W eise e n t­

s te h t eine w achsende V erkehrsgefährdung. A uch w ird die S traß e im m er m ehr v e rsto p ft durch p arkende oder h alten d e F ahrzeuge, fü r die solche S traß en ursprünglich gar n ich t b e ­ m essen waren.

Schon die A nordnung ü b e r die R egelung der B ebauung vom 15. F e b ru a r 1936 (R eich sarb eitsb latt I 41) sieh t in § 3 für b a u ­ liche A nlagen, die außerhalb v o n B augebieten ausgeführt w erden sollen, V ersagung der baupolizeilichen G enehm igung vor, wenn ihre A usführung der geordneten E ntw icklung des G em einde­

gebietes oder einer ordnungsm äßigen B ebauung zuw iderlaufen w ürde.

D er vorliegende E rlaß will diese V erordnung n u n vornehm lich a u f den A n b au von V erk eh rsstraß en a ußerhalb b e b a u te r O rts­

teile u n d auch innerhalb solcher d o rt, wo noch größere u n b e­

b a u te L ücken v o rh an d en sind, angew andt wissen. Bei R eichs­

straß e n u n d S traß en 1. O rdnung soll von der jetzigen oder p ro ­ je k tie rte n S traßenachse ein A bstan d von 25 m beiderseits u n ­ b e b a u t bleiben, bei L an d straß e n 2. O rdnung ein solcher von 18 m. Die an solche V erkehrsstraßen angrenzenden G rundstücke sollen n ic h t u n m itte lb a r von der V erkehrsstraße, sondern Von einer eigens anzulegendeh Z u fah rtsstra ß e zugänglich gem acht w erden. Zur D urchführung dieser E rlasse sind zunächst V er­

zeichnisse der vom A nbau freizuhaltendcn V erk eh rsstraß en au f­

zustellen. Die Sache is t als baupolizeiliche A ngelegenheit zu behandeln, u n te rlie g t also der F estsetzung.

Zu diesem E rlaß seien folgende A nregungen g e s ta tte t:

1. D er Begriff des „von der B ebauung freizu h alteh d en G elände­

streifens“ is t insofern noch n ich t un m iß v erstän d lich , als wohl gem eint sein k an n , daß das in die B auverbotzone fallende Ge­

lände n ich t zu einem b eb au ten A nwesen gehören u n d einge­

z ä u n t w erden darf. U m W o h n straß en g u t au szunutzen, em p­

fiehlt es sich im allgem einen, diese n ich t unmittelbar neben die D urchgangsstraßen zu legen, w eil sie dann n u r einseitig b eb au t w erden k ö nnten, sondern vielm ehr eine B auzone zwischen D u rch ­ gangsstraße u n d W ohnstraße einzufügen. Bei diesem N orm al­

falle w ürden d an n regelm äßig die A nwesen bzw. G ärten und ihre Zäune in die B auverbotszone hereinreichen.

Allenfalls em pfiehlt es sich, im Bereich der B auverbotszone eine einheitliche G estaltung der E infriedigung zwischen Anwesen u n d H au p tv e rk e h rsstra ß e durchzuführen u n d die A nlage von T ü ren , T oren oder G a tte rn nach dieser Seite w irksam zu u n te r­

binden. Die u n m ißverständliche K larstellu n g d arü b er, ob u n te r F reih altu n g von baulichen A nlagen n u r G ebäude oder n ich t auch E infriedigungen zu verstehen sind, erscheint h auptsächlich auch aus dem G runde w ichtig, weil in dem einen F all (V erbot auch der E infriedigung usw.) das B au v erb o t einer E n teig n u n g oder A b tre tu n g a u f 18 bzw. 25 m beiderseits der S traß en m itte gleichkäm e. D ad u rch w ürde d an n entw eder der zulässige A b ­ tre tu n g sp ro z e n tsa tz ü b e rsch ritten u n d A n k au f des R estgeländes

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(6)

notw endig w erden, oder aber es w ürden zum indest die fü r G rünflächen so n st noch v erfügbaren A btretungsflächen aus­

schließlich fü r diesen Zweck schon aufgebraucht.

2. E s w äre noch zu erw ägen, ob „ S tra ß e n u n d S traßenteile innerhalb von B augebieten oder zusam m engebauten O rtsteilen“

n ich t doch auch u n te r U m stän d en in die V erzeichnisse aufge­

nom m en w erden sollten, weil, p ra k tisch gesehen, doch gerade auch d o rt, wo U nzu träg lich k eiten infolge teilw eisen A nbaus sich bereits einzustellen begonnen h a b en , diesen noch sow eit wie m öglich E in h a lt geboten w erden sollte.

3. U n te r d) „S o n stig es“ h e iß t es:,,W ird infolge der w eiterenB au- entw icklung einer G em einde G elände, das a n eine in das V er­

zeichnis aufgenom m ene V erk eh rsstraß e angrenzt, als B augebiet ausgewiesen, so finden die B estim m ungen der A bsätze 24— 27 n ich t m ehr A nw endung.“

E s ist n ich t ohne w eiteres einzusehen, aus welchem Grunde fü r den Fall, daß die oben dargelegte Anregung Beachtung fä n d e, eine solche Einschränkung nur bei Entstehung neuer Baugebiete er­

forderlich sein sollte. Vielmehr erschiene es 'wohl begründet, diese G rundsätze des E rlasses der Sache nach unterschiedslos au f ju ngfräuliche G elände, a u f zukünftige B augelände u n d a u f bereits teilw eise b eb au te, sog. geschlossene B augebiete an zu ­ w enden, also allenfalls n u r m it U nterschieden bezüglich der D urchführung u n d der form alen B ehandlung.

4. U n ter „11 a u n d b“ m ü ß te es w ohl richtiger heißen: „. . . ge­

m essen von der“ — jetzig en oder geplanten — „S traß en ach se“ , da diese n ic h t im m er übereinstim m en w erden u n d viele V er­

k e h rsstraß en v e rb re ite rt oder auch etw as anders gelegt w erden

sollen. Harbers

INSTALLATION B E I LEICHTPLATTEN

Von A rchitekt H elm ut H ille, N S B D T , Zittau (Hiezu die T afeln 13-16)

Die In sta lla tio n , das H erz der w ohnungshygienischen A u ssta t­

tu n g des H auses, w ird in ih rer technischen D urchbildung bei der A nordnung neuer B austoffe als R aum um schließung beson­

ders b e rü h rt. U m fassungen, D ecken, F u ß b ö d en u n d besonders die T rennw ände b estehen h eu te zuw eilen aus L eic h tp latte n . S elbstverständlich v erän d ern sich gegenüber M assivbau einige V oraussetzungen, u n te r denen sich die R ohrleitu n g en in die B au k o n stru k tio n en einfügen. Die W irtsch aftlich k eit der In s ta l­

la tio n w ird bei B au ten m it L e ic h tp la tte n durch eine v erein ­ fachte Verlegungsweise gesichert, ohne schwierige Stem in- arbeiten. D as E inschlitzen der R ohrleitu n g en ist infolge der leichten B earbeitungsm öglichkeit des L eich tp latten b au sto fles leicht auszuführen.

D ie Verlegung von schw ächeren R ohrleitu n g en is t oft eine viel einfachere als bei m assiven W änden. D ie S tem m arb eiten b e tra ­ gen bei der L e ich tp latte einen B ru ch teil der fü r die M assiv­

w ände so n st b e n ö tig ten A rbeiten. H ier ist selb stv erstän d lich genau wie bei der M assivbauweise zu fordern, daß schon bei der P lan u n g die In sta lla tio n e n m it b erü ck sich tig t w erden und Schlitze usw . schon bei den A u fb a u arb eiten durch den M aurer oder Z im m erm ann d u rch g efü h rt w erden.

A bb. 1 e rlä u te rt die E indübelung der D eckendosen u n d Schalter sowie der Steckdosen. Die E indübelung ist w ichtig, weil sonst die S chalter a u f den zw ar leich t n agelbaren L e ic h tp la tte n n ich t fest sitzen. D ie D übel m üssen konisch sein u n d können m it M örtel eingesetzt w erden, d a m it sie sich n ich t aus der L eich t­

p la tte lösen. W erden die L eitungen a u f P u tz verlegt, d ann sind die D übel auß en g la tt u n d stehen m it dem P u tz bündig. Bei der U n terp u tzv erleg u n g m üssen die D übel den D osen u n d Schaltern m it Schlitz entsprechend ausgefräst sein. Diese D übel können bei den h e u te zur V erw endung kom m enden genorm ten Schal­

te rn usw. gleichfalls genorm t u n d als M assenware herg estellt sein. Sic sitzen d ann m it der L e ic h tp la tte bündig u n d w erden ü b e rp u tz t. Als P u tz trä g e r dienen, sow eit dies n ötig ist, N essel­

streifen oder D rahtgew ebe. D er D übel soll dabei so beschaffen sein, d aß m an zugleich auch eine Schelle der R o h rleitu n g m it a u f ihm befestigen k an n , 'weil ih r d adurch besserer H a lt gegeben w ird.

A bb. 2 zeigt die V erlegung von E lt-R o h rle itu n g e n an der Decke u n d an der W an d bei L eich tp latten sk elettb au w eise und in U nterp u tzv erleg u n g . I n die L eich tp latten v erk leid u n g d er Dek- k en u n d W ände w ird m ittels scharfer G rat- oder H a n d m o to r­

kreissäge ein leich ter Schlitz prism aartig eingeschnitten u n d in diesen w erden die L eitungsrohre so ein g eb ettet, daß sie noch

etw a 10 m m u n te r P u tz liegen und d an n in der üblichen W eise m it den R ohrschellen befestig t w erden können. Die L eitungen sollen nach M öglichkeit senkrecht zum B alk en v erlau f oder längs an der B alk en m itte verelegt w erden, weil so die besondere E in ­ dübelung g esp art w ird u n d die Schellen am B alken m it H a lt bekom m en. Vor dem A nbringen der L e ic h tp la tte n an der Decke is t ein M arkierungsnagel fü r den L ü ste rh ak en in den B alken einzuschlagen, oder fü r diesen, sofern n ich t ein B alken in der Z im m erm itte oder d o rt, wo die Lam pe sich sp ä te r befinden soll, liegt, ein Stollenholz in die B alkenlage einzuziehen, das 5— 7 cm sta rk sein m uß. D ie v ertik a len L eitungen an den W än d en w erden in gleicher W eise befestigt. Steck- oder W anddosen, W andleuch­

ten, V erteiler usw. w erden a u f oder in H olzdübel v ersch rau b t, die in die L e ic h tp la tte n nach A bb. 1 eingesetzt w erden m üssen.

Bei hohen R äum en (über 2,70 m 1. Geschoßhöhe) ist es ra tsam , außer dem zur B efestigung v o n S chaltung und R ohranfang dienenden H a u p td ü b e l noch einen solchen in der M itte der jew eiligen R ohrlänge zur besseren B efestigung des R ohres ein­

zusetzen. Bei eisernen H erd en sind die W ände bis ca. 25 cm über der H erdhöhe m it A sb estzem en tp latten zu belegen. Diese verlau fen m it dem P u tz bündig u n d w erden in gleicher W eise m ittels D eckleisten an den L e ich tp latten w än d en befestigt. D er H erd a b sta n d von der W and m uß dabei m indestens 20 cm sein.

Die Abb. 3 zeigt diese A u sführungsart. W ird dabei noch eine L eich tp latten sch ich t als W ärm ekleid im F u ß b o d en eingebaut, d ann soll auch hier ein A sbestp latten sch u tz vorgesehen w erden.

D ieser sieht dabei b ed eu ten d besser aus als E isenblech u n d lei­

s te t bessere D ienste. Die A bb. 3 b rin g t gleichzeitig noch die D urchführung eines R auchrohres durch eine L eich tp lattcn - w and. V on der D ecke m uß dabei der A b stan d des R ohres m in­

destens 25 cm sein u n d von der W and 20 cm. Bei derartigen D urchführungen is t in den P la tte n ein Loch in der a u f der Skizze angegebenen W eise herauszuschneiden u n d d an n m it S ch am o tte­

steinen auszum auern. Es is t hier dabei d a ra u f zu ach ten , daß das R ohr genau in der M itte der A usm auerung eingesetzt w ird.

Solche Ü bergänge w erden nötig fü r alle A bzugsleitungen bei Gas- u n d K ohlenfeuerung, auch w enn das L eitungsrohr aus S cham otte b esteh en sollte.

Die L eic h tp la tte is t an sich durch ihre B indung feuerhem m end und feuerbeständig, aber h in te r H erd en u n d Öfen u n d an K am inen soll ein übriges g etan w erden u n d sollen auch die A n­

schlüsse an Schornsteinen wie A bb. 3 und 4 ausgebildet w erden.

A bb. 4 b rin g t die O fenstellung bei L e ic h tp la tte n zwischen W än ­ den. Die R auchrohre w erden u n m itte lb a r in den Schornstein

(7)

geführt. Die W andteile h in te r den Öfen w erden bis zu 15 cm über die Ofenhöhe aus 5 cm sta rk e n 30 X 30 cm großen, lioch- k a n t gestellten Scham ottesteinen m it ebensolcher M örtelbin­

dung hergestellt. Seitlich u n d d arü b er w ird die L eich tp latte augem auert. U m infolge der W ä rm eau sstrah lu n g des Ofens ein A bbröckeln des P utzes von der Scham ottew and zu v erhindern, wird diese noch beiderseitig m it einer eingefaßten A sbestzem ent­

p la tte belegt, die allseitig 5 cm ü b er die S cham ottew and a u f die L e ic h tp latte rag t. Sie v e rlä u ft m it dem W an d p u tz bündig und w ird m ittels D eckleisten an der L eich tp latten w an d ge­

h alten . Am Schornstein b ild e t eine doppelte A sbestzem ent­

p la tte den Ü bergang zu den L eich tp latten w än d en in doppel­

w andiger A usführung. Stollenhölzer u n d L e ich tp latten werden so gegen B randgefahr in der notw endigen technischen D u rch ­ bildung g u t geschützt. Bei etw aigen B issebildungen am Schorn­

stein können F u n k enbildungen sich n ich t a u f die L eich tp latten übertragen. A bb. 5 e rlä u te rt die A nordnung der Schlitze und R ohrleitungen an Trennw änden, U m fassungen, bei B adeanlagen und als W annenverklcidung. Die W u lst der W anne m it P u tz ­ an satz w ird in die T ren n w an d eingeschnitten, die W an n en v er­

kleidung greift u n te r die W annenw ulst u n d wird nach vorn gegen den F u ß b o d en d urch einen P latten so ck el u n d darüber durch m ittels E m ailfarbe b eh an d elten P u tz abgeschlossen. Die Feuchtigkeit k a n n so unm öglich h in te r die W anne dringen.

R ohrleitungsschlitze w erden in die L eich tp latten tren n w än d e etw as konisch eingeschnitten u n d die Schellen entw eder au f konisch eingesetzte D übel versch rau b t oder eingeschlagen.

B ildet die L eic h tp la tte den inneren W ärm eschutz a u f einer schw ächeren Ziegelum fassung, d ann w erden die Schlitze beim V ersetzen der P la tte n ausgespart, u n d zwrar in der B reite, die ein gutes A rbeiten erm öglicht. R ohrschlitze größerer A usm aße

■werden m it D rahtziegelgew ebe ü b e rb rü c k t u n d d ann v erp u tzt.

Die B efestigung schw erer G egenstände der In sta lla tio n , wie W asch- u n d Spülbecken, B oiler usw ., zeigt die Abb. 6. H a rth o lz ­ dübel sind dabei in einem U m fang v o n 5 x 7 cm a u f die ganze P la tte n stä rk e so zu v ersetzen, daß sie u n te r U m ständen vor dem P u tz oder in der Fläche des P u tzes stehen. An der R ü ck ­ seite w erden sie m ittels B andeisen von 25 X 3 m m S tärke gehalten u n d die L a st d er schw eren G egenstände a u f einen größeren P la tte n u m fa n g d er W an d v e rte ilt. V or dem V erputzen is t üb er das B andeisen D rahtziegel- oder R abitzgew ebe zu legen. Die D übel m üssen ste ts konisch sein u n d h ier g u t eingegipst werden.

Zur B efestigung schw erer G egenstände, sow eit es sich n ich t um G ewichte von 40—-50 kg h a n d e lt, w erden am b esten dreiteilige W a n d p a te n th ak e n verw endet. D as lästige U m biegen von N ägeln u n d H erausfallen v o n P u tz stü ck en , wie es bei M assivw änden so häufig v o rk o m m t, t r i t t bei L e ic h tp la tte n n ich t in Erscheinung.

Die A rt der M ontage v o n Z entralheizungsrohrleitungen oder anderer R ohrleitungsnetze in L eic h tp latten w än d en ric h te t sich nach der Z w eckbestim m ung der betreffenden B auw erke. Bei größeren B a u ten w ird m an die R o h rleitu n g en in besonderen R ohrsch äch ten u n d K an älen u n terb rin g en , bei E infam ilien­

h äu sern hingegen aus G ründen der R aum - u n d M aterialersparnis in den L eich tp latten w än d en selbst in Schlitzen u n d n u r die H au p tleitu n g en von einem zen tralen P u n k t fo rtleiten .

Abb. 7 e rlä u te rt die technische D urchbildung eines In sta lla tio n s­

m ontageschachtes aus L e ich tp latten , der am S chornsteinkörper angebaut w urde. Die L e ic h tp la tte n sind doppelw andig ange­

ordnet, an den E cken u n d d o rt, wo R ohrleitu n g en befestigt w erden m üssen, sind Sperrholzbohlen eingeschaltet, die das E indübeln ersparen. A uf diesen B ohlen können d an n die R o h r­

schellen befestigt w erden. Am S chornsteinkörper w erden sie

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ist d er v ie lse itig v e rw e n d b a re S p a rh e rd für K och-, Brat- und B a c k z w e c k e , in d en g le ich ze itig ein N a r a g K esse l e in g e b a u t ist, d e r zu r B e he izun g von d re i bis vie r N o rm alzim m e rn a u sre ic h t.

V o r z ü g e : G e d i e g e n e A u s f ü h ­ r u n g b ei m äß ig e n A n sch affu n g s- ko sten , v e rs te llb a re r Rost, d e r e in e n a lle n Ja h r e s z e it e n a n g e ­ p a ß te n und d aru m sp a rsa m e n H e iz - und K o c h b e t r i e b , e r ­ m ö glicht, ko sten lo se Bereitu n g w a rm e n W a s s e rs zu W irtsc h a fts­

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7

(8)

zwischen M auerw erk u n d L e ic h tp la tte n nach A bb. 4 durch A sb estzem en tp latten isoliert. N eben dein E n tlü ftu n g ssch o rn ­ stein fin d e t der G asabzugsschlot seinen P la tz ; er w ird aus S c h am o ttep latten herg estellt; zur V erhinderung einer vorzei­

tigen A bkühlung is t er m it L e ic h tb a u p la tten u m m a n te lt, die v o rh e r eine dünne A sb estzem en tp latten sch ich t als Schutz er­

h alten . In dem M ontageschacht finden neben dem G asabzugs­

schacht von B ad oder K üche alle H au p tleitu n g en , wie W asser, Gas, L ich t u n d K ra ft, und die A bw asserleitungen ihren P latz.

J e nach Größe des Schachtes k an n dieser entw eder besteigbar oder durch T ü ren in jedem Geschoß zugänglich sein. Die L eicht­

p la tte g e s ta tte t hierbei eine einfache u n d leichte technische W anddurchbildung, die fast keine tragende U n te rk o n stru k tio ­ n en erfordert.

A bb. 8 e rlä u te rt die In sta lla tio n der Z entralheizung im L eicht­

p latten h o lzsk elettb au . Die Steig- u n d F alleitu n g en als Vor- u n d R ü ck lau f w erden a u f P fosten in den Schlitzen verlegt, die in die L eich tp latten w än d e eingeschnitten w erden. D am it die P la tte n auch noch eine genügende A nlage erhalten, m üssen daher h ier Stollenhölzer eine V erbreiterung schaffen. Aus diesem G runde is t die P lanung der In sta lla tio n zugleich m it der H au s­

p lan u n g ü b e rh a u p t w ichtigster G rundsatz, weil sonst solche n achträglichen E inbauungen von Stollenhölzern n ich t m ehr m öglich sind. Im anderen Falle k a n n aber der Z usam m enbau des H auses und seine H a ltb a rk e it g efäh rd et w erden. Die H ori­

zontalleitungen w erden in den D ecken, F ußböden oder in den D achschrägen verlegt. D ie A bbildung zeigt einen S c h n itt durch ein W ohnhaus m it H eizkörpernische. Die Riegelw and erh ält

eine beiderseitige V erkleidung von 5 cm sta rk e n L eich tp latten . Die L eitungen sind in die W ände eingebaut, R ü ck lau f im F u ß ­ boden, V orlauf in der D achschräge. An der Nische wird die innere P la tte n sc h ic h t u n m itte lb a r a u f die äußere m it M örtel au f­

gezogen u n d nach dem H eizkörper zu d urch eine A sbestzem ent­

p la tte abgeschlossen. Die Nische k an n auch ausgekachelt w er­

den. Die H ölzer m üssen dabei im m er allseitig v o n den L eicht­

p la tte n abgedeckt sein. Die E in b e ttu n g der L eitungen in den Schlitzen zeigt die A bbildung gleichfalls. Die Schlitze sind innenseitig m it M örtel zu verstreichen, dann is t eine dünne A sbestpappe in den Schlitzen einzunageln, w o rau f die R ohrlei­

tu n g e n m o n tie rt u n d b an d ag ie rt w erden können. J e tz t wird eine zweite A sbestpappeneinlage eingeschoben und hierüber am v o rte ilh a fte ste n als P u tz trä g e r D rahtziegelgew ebe gespannt.

A uch Schlackenw olle k a n n an Stelle der A shestpappeneinlage in den S chlitzhohlräum en als Schutz dienen. Im allgem einen sind die Schlitze den R ohrleitungen anzupassen. Schlitze, die . zu große T iefen erfordern, sind genau zu p lanen u n d beim B au _ sinngem äß m it auszuführen; ein bloßes E insägen fü h rt in sol-*

chen Fällen n ich t zum Erfolg, weil oft die Schutzw irkung der U m fassung aufgehoben w erden kann.

Die L eich tp latte g e s ta tte t so die E rfüllung vieler W ünsche an die In sta lla tio n . Die U n terp u tzv erleg u n g w ird w ohl im m er einer der ersten W ünsche von seiten des B au h errn sein. W enn sich die In sta llatio n sn eb en arb eit a u f die E ig en art der L e ic h tp la tte n ­ bauw eise sinngem äß cinzustellen verm ag, w erden haustechnisch einw andfrei arbeitende A nlagen geschaffen, die oft zum Teil einer solchen im m assiven B auw erk überlegen sein w erden.

ZUM MÜNCHENER SPARKASSEN-WETTBEWERB

Vorwort der Schriftleitung: U nsere V eröffentlichung üb er den M ünchener S parkassenw ettbew erb w ar V eranlassung v o n v e r­

schiedenen A nregungen aus dem Leserkreis. W ir geben die fol­

gende w ieder, weil sie w ertvolle städ teb au lich e G esichtspunkte e n th ä lt u n d ein unerschrockenes selbständiges D enken v e rrä t.

„D as w ichtigste P roblem des B auvorhabens is t die G estaltung der G autsch-E cke m it dem anschließenden S traß en h als bis zum a lten R a th a u s. D as C harakteristische des T als w ar von jeher, d aß es einen geschlossenen „ P la tz “ bildete. Die G autsch-E cke w ar abschließende Z äsur des Tals. N un w urden dem W ettbew erb neue B aulinien zugrunde gelegt, nach denen der V orsprung dieser E cke so w eit zu rückgerückt w ird, daß er die bisherige ästhetische F u n k tio n eines A bschlusses für das T al n ic h t m ehr ausüben kann. S ta tt einem „P latzg eb ild e“ e n ts te h t ein alltä g ­ licher „ S traß en zu g “ . D as a lte R a th a u s -wird w eitgehend fü r das Auge „freigelegt“ , obw ohl cs niem als den B lick p u n k t fü r d a sT a l g ebildet h a t u n d ihn h e u te um so w eniger bilden k ö nnte, als es gegenüber den in der N euzeit b ereits e n tstan d en en vier- und fünfstöckigen H ä u se rn n u r m in ia tu rh a ft w irken w ürde, abge­

sehen davon, daß sein heutiges neugotisches, durchlöchertes Ge- w and doch n ich t m ehr w ertvoll genug w äre, um eine so dom inie­

rende S tellung zu rechtfertigen.

F ern er w ird d urch die V erbreiterung der M a d erb räu straß e eine v ernichtende Bresche in das T al geschlagen, wozu g ar kein e rn st­

haftes B edürfnis b e ste h t. D er p rak tisch e u n d ästh etisch e Sinn der schm alen, von den H a u p tv e rk e h rsstra ß en abzw eigenden

„G assen “ is t vergessen w orden, obwohl er h e u te m indestens ebenso a k tu ell w äre wie in früheren J a h rh u n d e rte n . D urch die geplante D urchlöcherung der P latzw än d e w ürde an Stelle eines

„R au m b ild e s“ nichts anderes bleiben als „B aublöcke“ und

„ S tra ß e n “ (siehe die W ettbew erbsentw ürfe!). A ber n ic h t d a ­ d urch w a h rt m an „d as W esen der A lts ta d t“ , daß m an historische B auform en k o p iert oder daß m an die g ar n ic h t typisch „m ünch-

nerische“ G rässelsche Fassade am ganzen E rw eiteru n g sb au fo rt­

se tz t, sondern dad u rch , d aß m an das historisch gewordene W e rt­

volle, die P latzw än d e, die R aum idee beibehält.

Mein E n tw u rf illu s trie rt das G esagte insofern, als er — u n d zw ar als einziger — die alte B aulinie im T al b eib eh ält u n d die L ücke der v e rb re ite rten M ad erb räu straß e teilw eise durch einen W oh­

n u ngsbau schließt. Dem V erkehr w urde durch U n te rfü h ru n g eines Teils der F a h rb a h n u n d des Fußw eges R echnung getragen

— selb stv erstän d lich ein K om prom iß ebenso wie die Z urück­

setzung der B aulinie, welche doch a u f w eite S icht unzureichend w äre.

W as die H öhenentw icklung b etrifft, so m ü ß te sie m. E. entweder so niedrig sein wie im M ittelalter (ca. zw eistöckig), so daß m an die oberen P a rtie n des alten R a th a u stu rm e s noch d a rü b er h in ­ weg sehen kö n n te, oder so hoch, d aß sie diesen ganz v erdeckte u n d dem T al s ta tt der T u rm sp itze einen anderen A kzent geben w ürde. E in einziger E n tw u r f — sogar in engerer W ahl (Nr. 18, R utkow sky) — w äh lte den ersteren W eg u n d sagte d a m it aus, und zw ar sicher m it R e c h t: „Solche R iesen äm ter gehören n ich t in die A lts ta d t, deshalb habe ich mich n ich t an das P rogram m gehalten. Schon das ungeheuere H auberrissersche R a th a u s h ä tte n ich t an denM arienplatz gehört. Logisch richtiges Gegenbeispiel:

das R uffini-H aus von G abriel Seidl!“

N u n h a t sich allerdings bereits die H öhe fast aller H äu ser am T al gegenüber dem M ittelalter v erd o p p elt, u n d im P rogram m w ar j a v erlan g t, daß die S parkasse „b each tlich in E rscheinung tre te n also, die notw endige w erbende W irkung ausüben soll, möglichst große N utzfläche u n d einw andfreie B elichtung“ h ab en solle. Es w ar also ein großes, m odernes Büro- u n d G eschäftshaus nach dem P rinzip „S ch ö n h eit der A rb eit“ v erlan g t. W enn m an n ich t gegen diese P ro g ram m p u n k te v ersto ß en w ollte, blieb n u r die zweite K onsequenz, durch eine dom inierende H öhenentw ick­

lung einen neuen B lick p u n k t für das T al zu schaffen, w elcher die

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m enschliche S chaulust in tere ssie rt u n d doch die c h a ra k te risti­

schen K irc h tü rm e u n d den neuen R a th a u stu rm nicht v erd eck t, wie es beispielsweise in m einem P ro je k t d arg estellt ist. Die nivel­

lierte H öhe der p rä m iie rte n E n tw ü rfe is t unlogisch u n d u n in te r­

essant u n d sie erfüllen die angeführten P ro g ram m p u n k te — wie auch im P ro to k o ll des P reisgerichts zum A usdruck k o m m t — nu r m ehr oder m inder m angelhaft.

Ich glaube deshalb, daß die n ü tzlich ste E rk en n tn is, welche dieser W ettbew erb w iederum k la r m ach t, die ist, d aß m an sich eindeutig fü r einen der folgenden G rundsätze entscheiden m u ß : ,,Entweder E rh a ltu n g der A lts ta d t oder m oderne A u tobahnen, P ark p lä tz e u n d R iesen k o n to rh äu ser“ , ferner au ch : „Entweder neuzeitliches B ürohaus oder R ieg elh au b en arch itek tu r m it e n t­

sprechender Z w eckbestim m ung.“ Ich b in ja für das erstere Prinzip u n d glaube, d aß es im F ü h re rs ta a t auch d u rch fü h rb ar w äre. V oraussetzung w äre n a tü rlic h die S perrung des gesam ten A uto-D urchgangsverkehrs in n erh alb des a lte n S tad tm au errin g s und V ervollständigung der R in g straß e en tlan g diesem m it P a rk ­ p lätzen usw. Die V erquickung jen e r G rundsätze aber fü h rt n u r zu faulen, unzulänglichen K om prom issen und architektonischen B astarden.

V ielleicht h a b en Sie G elegenheit, fü r diese G edanken, falls Sie d am it übereinstim m en, e in z u treten in A m t u n d S ch rifttu m . Es w äre auch w ünschensw ert, w enn die F achzeitschriften n ic h t n u r die P reisg ek rö n ten besprechen u n d abbilden w ürden, sondern auch die B edeu ten d eren u n te r den A bgelehnten. D enn ich glaube n ich t, daß das U rte il eines P reisrichterkollegium s u nfehlbar sein k ann, welches in m ehreren „ R u n d g än g en “ an zwei T agen gefällt w erden soll üb er 135 E n tw ü rfe, von denen jed er die geistige V er­

tiefung in die A ufgabe von 3 M onaten d arste llt.

R egierungsbaum eister A ntonius H eß

FACHLICHER MEINUNGSAUSTAUSCH

A ntw ort 35. K o n stru k tio n von Sonnenuhren.

Zwischen m einen B üchern befindet sich ein W erkchen, das sich fü r diesen Zweck g u t eignen w ürde, u n d zw ar aus dem Verlag O tto M aier, R av e n sb u rg : H eftreihe Spiel und A rbeit „S o n n en ­ u h ren “ , A nleitung zu r S elbstherstellung v o n Sonnenuhren aller A rt. (Im m erhin is t dies W erk 20 J a h re alt. Die Schriftl.) H . G.

A ntw ort 43. Beim N eu b au eines B ankgebäudes hab e ich zwei größere T rep p en h äu ser in geschilderter W eise m it Solnhofer M aterial b elegt u n d genau dieselben B eobachtungen und B ean stan d u n g en gem acht. Bei frisch a n tra n sp o rtie rten P la tte n ­ stu fen k o n n te ich m ich jedoch überzeugen, daß es sich ta ts ä c h ­ lich u m h aa rd ü n n e S tein ad ern h a n d e lt, die m a n leicht m it H a a r­

rissen verw echselt. E in S tu fen b ru ch k o n n te nirgends festgestellt

w erden. K . M ittel

F rage 47:

Die A nordnungen der Ü berw achungsstelle fü r industrielle F e tt­

versorgung h ab en eine E in sch rän k u n g der V erw endung von Ö lfarben im B auw esen m it sich gebracht. Bei w elchen A rbeiten d a rf noch Ölfarbe verw en d et w erden? W elche E rsatzfarb en kom m en gegebenenfalls in F rage?

A ntw ort 47: Bei A ußenarbeiten a u f P u tz dürfen säm tliche F a s­

saden, die bisher m it Ö lfarbe gestrichen w aren, w iederum m it Ö lfarbe (Leinölfirnis, Bleiweiß, Zinkw eiß, T itanw eiß, L itho- ponen usw.) gestrichen w erden. F assaden, die bisher m it K a lk ­ farbe gestrichen w aren, können je nach B eschaffenheit des U n ­ tergrundes nach erfolgtem A bw aschen w iederum m it K a lk fa r­

ben oder m it E m ulsionsfarben gestrichen w erden. F assaden, die bisher n ic h t gestrichen w aren, können nach erfolgtem A bw aschen je nach der B eschaffenheit des G rundes d au e rh aft u n d h a ltb a r

ELEKTROTECHNISCHE INDUSTRIE G U S T A V G I E R S I E P E N R A D E V O R M W A L D

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9

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m it K alkfarben u n d m it allen M ineral- und S ilikatfarben ge­

strichen w erden.

Bei In n e n arb eiten au f P u tz können Sockelflächen in K üchen u n d B ädern, sowie T reppenhausw ände, die bisher m it Ölfarbe gestrichen w aren, w aschfest u n d sto ß fest m it ölfreien Chlor­

kau tsch u k farb en gestrichen w erden, die m indestens die gleiche H a ltb a rk e it wie ein Ö lfarbenanstrich gew ährleisten. Ferner k o m m t als ebenfalls d au erh aft, w aschfest u n d stoßfest ein A n­

strich m it synthetischem L ack in F rage (bis zu 15% Ölgehalt), wobei ein V oranstrich m it der dazugehörigen V orstrichfarbe (G rundfarbe 15% Ölgehalt) erforderlich ist, die vom H ersteller m itgeliefert w ird, und schließlich noch ein A nstrich m it ölhalti­

gen F arb en (bis zu 15% ö lg elialt), wie m ageren Ö lfarben, m age­

ren L ackfarben und E m ulsionsfarben. A lte Sockelflächen in K üchen u n d B ädern, die bisher n ic h t m it Ölfarbe gestrichen w aren, w erden nach erfolgtem A bw aschen am b esten m it einem G rundanstrich m it einer Z ellulosegrundierung u n d zweimaligem Z ellulosefarbenanstrich oder m it einem G rundanstrich u n d zwei­

m aligem ölfreiem C hlorkautschukfarbenanstrich oder m it einem zweimaligen A nstrich m it ölfreien E m ulsionen b eh an d elt, wobei die G üte eines solchen A nstriches in den beiden ersten Fällen m indestens der G üte eines Ö lfarbenanstriches en tsp rich t. P u tz ­ sockelflächen in K üchen u n d B ädern in N eu b au ten können ebenso b eh an d elt w erden, wie eben beschrieben; außerdem er­

geben auch säm tliche M ineral- im d S ilikatfarben au f diesen F lächen einen d au erh aften A n stric h , A uch eine g u t v e ra rb eitete K alkfarbe k an n in diesen Fällen zw eckentsprechend sein. St.

F rage 48 : T ürbeschläge u n d sonstige Beschläge w erden seit einiger Zeit s t a t t aus unedlen M etallen aus A lum inium hergestellt. Es soll dieses auch gefärbt w erden können. Ich w äre fü r nähere

A ngaben über das V erfahren u n d ü b er die H a ltb a rk e it d e ra rti­

ger Beschläge d ankbar.

A ntw ort 48: D ie im m er m ehr zunehm ende V erw endung von A lu­

m inium u n d dessen Legierungen als W erkstoff s ta tt K upfer, Messing, E isen usw . w ird besonders durch das E loxalverfahren zur elektrolytischen O xydation u n d F ärb u n g von A lum inium erm öglicht. Die elektrolytische O xydation v erw an d elt die A lu­

m inium oberfläche in eine h a rte , korrosionsschützende, isolierende A lum inium oxydschicht. F ü r besondere W irkungen k ü n stle ri­

scher A rt w erden diese Schichten durch einfaches T auchen in F arblösungen beliebig gefärbt. Die F ärb u n g b e sitz t die gleiche W iderstandsfähigkeit gegen m echanische B eanspruchung wie

die O xydschicht selbst. A . G.

F rage 49: Ü ber einer Papierm aschine, in einem R au m von 53,0 zu 8,0 m soll eine R abitzdecke angebracht w erden, u n d zw ar au f­

gehängt an einer B alkendecke. Die Decke is t T em p eratu rsch w an ­ kungen von 4— 40° ausgesetzt u n d d auernd d urch aufsteigende W asserdäm pfe feu ch t, ein anderm al aber auch w ieder ganz trocken. Sind D ecken dieser A rt b e k an n t, die sich sowohl in k o n stru k tiv e r H insicht, wie auch bezüglich der gew ählten P u tz ­ a r t restlos b ew äh rt hab en ? W elche Spezialfirm en stellen gege­

benenfalls solche D ecken her?

A n tw o rt 49: Diese F rage w urde einer der be d eu ten d sten sü d d e u t­

schen P ap ierfab rik en vorgelegt. Die A n tw o rt la u te t etw a wie folgt: Ohne A ngabe des Q uerschnittsm aßes des Papierm aschinen­

raum es sowie der vorhandenen F en ster u n d V entilationseinrich­

tu n g en ist die F rage erschöpfend n ich t zu b ean tw o rten . Eine gute D eckenverkleidung k an n u. a. durch die L ig n at-B au p latte (H erstellerfirm a Christoph & U nm ack A.G. N iesky O.L.) erzielt

w erden. gli

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i i n r d k + i s C G ebühren bauliainl werk lieber Sachverständiger

N ach den von dem R eichsstand des D eutschen H andw erks au f­

gestellten neuen R ichtlinien b e trä g t die E ntsch äd ig u n g h a u ­ handw erklicher S achverständiger au ß er dem E rsa tz der n o t­

w endigen F a h rtau slag en (E isenbahn 3. K lasse) fü r die S tunde höchstens 3 RM. D ie einzelnen R eichsinnungsverbände können für ihren B ereich bis zu diesem H ö ch stb e trag Staffelungen v o r­

sehen. E ine E ntsch äd ig u n g fü r S a ch v erstän d ig en tätig k eit k o m m t n u r d ann in Frage, w enn diese n ich t schon in einer anderen T ätig k e it (z. B. als B ezirksinnungsm eister, O berm eister oder

dgl.) v e rg ü te t ist. a.

G ütezeichen des T ischlerhandw erks

Im T ischlerhandw erk is t ein G ütezeichen — ein w eißer H obel a u f schw arzem G runde m it einer zum Schw ur erhobenen H and

— eingeführt w orden, das v o rerst n u r von einer b eschränkten Zahl von besonders zuverlässigen B etrieben g eführt w erden darf.

F ü r die A nbringung des Gütezeichens sind die L ieferbedingun­

gen R A L 430 B des Reichsausschusses fü r Lieferbedingungen m aßgebend, die genaue A ngaben beispielsweise üb er den zu­

lässigen F eu ch tig k eitsg eh alt des H olzes, die A rt der V erarbei­

tu n g von B lindholz u n d F u rn ieren , ü b e r H olzstärken usw. e n t­

h alten . Das G ütezeichen k o m m t n ic h t n u r fü r Möbel, sondern auch fü r In n e n a u ssta ttu n g e n (Täfelungen usw.) in B e tra c h t, a.

M erkblatt über H ausanstriche

D as B ayerische L an d esam t für Denkm alpflege h a t kürzlich ein ausgezeichnetes M erk b latt üb er H au san strich e herausgegeben, das H andw erksm eistern, B a u u n tern eh m ern und A rchitekten w ärm stens zu r B eachtung em pfohlen w erden k an n . E s fa ß t au f n u r zwei Seiten alle w esentlichen G esichtspunkte zusam m en, die zw eckm äßigerweise bei H au san strich en in städ teb au lich er, arch itek to n isch er u n d technischer H in sich t zu beobachten sind.

Auch das Bayerische S taatsm in iste riu m des In n e rn u n d für K u ltu s h a t in einer B ek an n tm ach u n g vom 3. Septem ber 1936 a u f das M erk b latt em pfehlend hingewiesen. a.

V erlängerung des Pachtnotrechtes

D urch ein G esetz vom 30. S eptem ber 1936 (R G B l. S. 851) ist die G eltungsdauer der P ach tsch u tz v ero rd n u n g vom 23.“7Jüli 1925 u n d des Gesetzes vom 22. A pril 1933 ü b er P äch tersch u tz sowie der hierzu erlassenen V orschriften bis zum 30. Septem ber 1937 v erlän g ert w orden. G leichzeitig w urde die G ültigkeit der V or­

schriften auch a u f das Saargebiet ausgedehnt. a.

Von der R eichsbürgschaft fü r den K leinw ohnungsbau

N ach dem S tande vom 31. J u li 1936 w aren 265,4 M illionen RM.

R eichsbürgschaften übernom m en u n d d a m it 121600 W o h n u n ­ gen m it einem B au w ert von ru n d 900 M illionen RM. (ohne G rund u n d Boden) gefördert w orden. Im J a h re 1935 w urden für rd. 56000 W ohnungen, d. i. ein V iertel der gesam ten W oh­

n u n g sn eu b au ten , R eicbsbürgschaften übernom m en. A uf dieser G rundlage lä ß t sich schätzen, daß d urch die u n län g st erfolgte E rh öhung der G esam tbürgschaftssum m e v o n 250 um 150 a u f 400 M illionen RM. bis zum F rü h ja h r 1937 w eitere 75000 W o h ­

nungen finanziert w erden können. a.

K O M B I N I E R T E R

= H E R D

D e r i d e a l e H e r d fürdieSiedlungsküche

V e r l a n g e n S i e u n s e r e W e r b e s c h r i f t e n !

S E N K IN G W E R K H ILD E SH E IM

KURZBERICHTE

A uskünfte über Baustofffragen

D er bei der „D eutschen G esellschaft fü r B auw esen“ (Berlin N W 7) bestehende F achausschuß für B austoffkunde h a t eine V erm ittlungsstelle fü r A uskünfte eingerichtet, die allen T ech­

n ikern zur V erfügung ste h t. D as A rbeitsgebiet der A uskunftstelle e rstre c k t sich v o re rst a u f folgende G ebiete: N atürliche und künstliche B austeine, B indem ittel, B eton, M auerw erk, M etalle,

H olz u n d H ilfsstoffe. a.

Cytaty

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