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Der Baumeister, Jg. 35, Beilage, Heft 12

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Academic year: 2022

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BEILAGE ZUM'BAUMEISTER“

D E Z . 1937 o M O N A T S H E F T E F Ü R B A U K U L T U R U N D B A U P R A X I S ® H E F T 12

WARUM BEIM BAUEN DIE KERAMIK AUSSCHALTEN?

oder: G R U N D SÄ TZLIC H ES UND B E S O N D E R E S Ü B E R FA SSA D E N K E R A M IK Von Stiidt. Oberbaurat L . Damm, Hannover

Um es von vornherein k lar herauszustcllcn: hier soll nicht einer neuen K eram ik-Inflation irgendw elcher A rt das W ort geredet w erden. W ohl aber sollen diese Zeilen helfen, Fehl- u n d Vor­

u rteile aus dem Wege zu räum en, die m eist au f ungenügender K enntnis des W esens, der M öglichkeiten und vor allem der künstlerischen und handw erklich technischen V oraussetzungen beruhen. D enn gerade die U nkenntnis dieser letzteren in wei­

te ste n Fachkreisen verhindern, daß einem B austoff P la tz im R augestalten eingeräum t w ird, der nach urtüm licher B oden­

stän d ig k eit und vielseitiger V erw endungsm öglichkeit wie wenig andere geeignet ist, einer kom m enden w irklichen deutschen B a u k u ltu r zu gesteigertem E insatz künstlerischer M ittel zu v er­

helfen, sei es n u n in b e to n te r H eraushebung des arch itek to ­ nischen Form aufbaues, oder bei dem sicherlich bald w ieder­

k ehrenden B edürfnis, dessen G liederungen bzw'. Flächen m it edlem tonigen oder farbigen Schm uck zu versehen. E rk en n t m an doch bereits deutlich an der erfreulichen Zunahm e der W erksteinverw endung, an der H erausbildung von F e n ste r­

fasehen, B lum enfenstern u n d E rk ern , s ta rk e r F enster- u n d T ü r- u m rahm ungen — die sich in der A usführungsart leider fast schon w ieder zu einer m odischen Laune zu entw ickeln drohen — , daß m an tro tz allen Sparzwangs eingesehen h a t, wie bald die

„ lu stb e to n te “ N üch tern h eit, ja förmlich gesuchte Armseligkeit der Miet- und W ohnhausfronten m it ihren gestrichenen T eer­

sockeln und langw eilenden faden F enstereinschnitten in allcr- billigsten Scheibenputzflächcn gar bald in der Sackgasse aus­

d ruckskultureller V erödung enden m uß. D am it w ird aber an d er­

seits ebensowenig hohlem P ru n k und Pom p das W ort geredet.

E in besonderer Vorzug der K eram ik ist, daß sie sow'ohl beim P u tz b a u wie beim B aeksteinbau V erwendung finden und hei beiden A usführungsarten zur form alen und farbig schm ückenden B ereicherung dienen kann. Das ist seit alters b e k an n t, gerät nu r im m er zugleich m it dem künstlerischen u n d handw erklichen K önnen w ieder in V ergessenheit, selbst da, wo die oft n u r v o r­

geschützte W irtschaftlichkeitsfrage gar keine Rolle zu spielen b raucht.

Solange der Mensch den eigentlich überall vorkom m enden Ton form t und b ren n t, verw endet er ihn auch beim B auen u n d b e­

w u ß t zum Schm ücken seiner B auten. Seit sechs Jah rta u se n d e n haben wir K unde und Zeugen davon; schon die ältesten dieser B au ten lassen uns stau n en üb er die künstlerische Reife, K raft und m eist überw ältigende Schönheit der K eram ikbehandlung;

sei es, daß der m odellierte Stein die großen plastischen O rna­

m ente form t und ihnen durch das Spiel des Fugennetzes b e­

Geßügelter Stier. Susa, Fries aus farbig emaillierten Ziegeln (P a ris, Louvremuseum)

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sonderes L eben v erleih t (Abb. I), sei es, daß die gebrannte und glasierte P la tte ihren farbigen Zauber spielen lä ß t (Abb. 2).

D as deutsche M ittelalter schaffte herrliche Friese voll R anken­

werk, Sinnbilder und fröhlichen H um or. W e rk stä tte n wie die eines S tatm s von D üren h a b en jah rh u n d e rte alte n R u f und R u h m ; vom F ü rste n h o f zu W ism ar bis zu rP lassen b u rg zu K ulm ­ bach h ab en viele deutsche S täd te P ro b en ganz erlesener T öpferkunst an H äuserfronten aufzuweisen, die doch keines­

wegs n u r dienende H elferin im D ekor, sondern absolute A rchi­

te k tu r im reinsten Sinne ist. Aber auch im baulichen Kleinzeug m acht m an sich die Vorzüge des

gefügigen Baustoffs zunutze und zeigt selbst dabei hervorragendes handw erklichkünstlerisches K ö n ­ nen. G eschult an italienischen und D elfter M eisterwerken, m ag m an in der B auernstube wie im Schloßsaal a u f K eram ik n ich t verzichten. U nd im m er ist das treffsicher gekonnt!

U nd w ir? Noch h eu te sind die G ruben, in denen dieser neben H olz u n d Stein gleich heimische B austoff an ste h t, unerschöpflich.

Jen e früheren Z eiten gestalteten m it ihm aus selbstschöpferischer K ra ft u n d unbegrenzter E rfin­

dungsgabe; das K ünstlerische w ar ohne K ra m p f un d lau te E m ­ phase von selbst d arin u n d kam sozusagen beim W ege. Unsere Zeit scheut sich n ich t, H au s­

fro n ten m it K losettfliesen zu pflastern und b rü ste t sich m it K eram ikfronten, hei denen die schreiende Rcklam efarbe die H auptsache is t; wo das H aus a u fh ö rt, w ird n ich t einm al der Versuch gem acht, w enigstens

architektonisch anständig zu en d e n ! P apierdünn, d.h. m it durch­

schnittener Fliesenschicht, w ird au f d er Grenze oft u n v e rm ittelt aufgehört; holzdünne Sturze und Pfeiler w erden „k eram iert“

selbst d o rt, wo m an zum Beispiel in der A ußenw erbung die ordnende H an d eines G estalters zu spüren verm eint. Andere versuchen w irklich ern sth a ft zu g estalten ; aber die schlichte Fliese ohne eigenkünstlerische B ehandlung will d o rt, wo m an den E in satz m indestens eines beherrschenden Schm uckes er­

w arte t, n ich t rech t befriedigen.

Erfreulicherw eise e n tste h t aber auch Vorbildliches. Die Lösun­

gen sind n ich t im m er gleichen W ertes. K ein W under, wenn m an b edenkt, daß das Befassen m it der K eram ik den A rchi­

te k te n wie selbst vielen B ildhauern ein geradezu frem des Ge­

b ie t geworden ist. Seit H ögers Chilehaus in H am burg und V ierthalers R itterh au s in H alle w ar zwar w ieder eine E rinne­

rungswelle hereingebrochen und m anche g u ten u n d interessan­

te n L eistungen zu beobachten, die w ohltun in m itte n des K ram pfes u n d der H ilflosigkeit des B estrebens, m it den üb-, liehen B acksteinm ätzchen den F assaden ihre S ta rrh e it und N üch tern h eit zu nehm en u n d sie „aufzuschönen“ . E s is t P ro ­ fessor V ierthalers ganz besonderes V erdienst, eine Schule zu begründen, in der gerade d er plastische Schm uck durch farbige T e rrak o tten eine besondere F örderung u n d B elebung nach der künstlerischen Seite ebenso sta rk w7ie nach der rein plastischen erhielt, die sich bis in die allerneueste Z eit segensreich ausw irkt (Abh. 3).

M it welchem V orteil u n d gestalterischem Gew'inn auch die

G arten arch itek tu r sich der K eram ik bedienen k ann, beweisen die zahlreichen Schöpfungen in den G rugagärten zu Essen, die h e u te ihre W etterprobe bereits bestan d en haben.

Angesichts so zahlreicher wohlgelungener W erke u n d offensicht­

licher Erfolge, bei voller p rak tisch er B ew ährung, m uß es w under- nehinen, daß n ich t w eitgehenderer G ebrauch vo n dieser schönen G elegenheit gem acht w ird, unserer Bauweise durch die T öpfer­

k u n st einen neuen künstlerischen A uftrieb u n d eine edlere W ir­

kung zu geben. Es m ußte schon gesagt w erden, daß das A b­

reißen der Ü berlieferung und dadurch begründete U nkenntnis des H andw erklichen bei zahl­

reichen A rchitekten u n d B au ­ m eistern d aran die Schuld trä g t.

Die M aterie is t ihnen zu frem d und infolgedessen zu spröde;

dann w ird sich oft h in te r der langen B renndauer u n d Lieferzeit versteckt. M an k an n es g etro st so nennen. D enn einerseits ist die frühere Lieferzeit h eu te g u t a u f die H älfte v erk ü rzt, d. h. 5 bis

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W ochen. D as m ag für m an­

che A ufgaben noch rech t lange erscheinen. A ber in der heute oft üblichen H etze w ird kaum je ­ m als eine wrahre B au k u ltu r Wie­

d ererstehen können. E in jed er w ertvolle B au b en ö tig t sorgfäl­

tigerer D u rch arb eitu n g im B au­

künstlerischen, als es h e u te ü b ­ lich ist. D as m uß einm al in aller D eutlichkeit u n d Ö ffentlichkeit gesagt w erden! G ut Ding will W eile haben u n d das h a u k ü n st­

lerische Schaffen erst rech t. Es sind viele A nsätze bereits ge­

m ach t aus A nlaß größerer B au ­ aufgaben gerade unserer Tage.

W arum sind so viele V ersager zum Beispiel gerade im M alerischen u n d in der P lastik zu v e r­

zeichnen? W ohl tr ä g t der Mangel an Ü bung seiten# der K ü n st­

lerschaft d aran m it die Schuld. K ein W under; denn die abge­

rissene Ü berlieferung will erst w ieder ü b erb rü ck t w erden. A n­

derseits k a n n m an n ich t ständig h in te r dem K unstschaffen m it der H etzpeitsche stehen.

Auch ein B eethoven, B ruckner und W agner haben, wie viele andere, ihre W erke ausreifen lassen angesichts ihres strengen M aßstabes, den sie sich selber anlegten. W er h e u te einen größeren B au zu entw erfen u n d zu leiten h a t, h a t so viel Zeit, daß er d er In d u strie an d erth alb M onate für ordentliche F ab rik atio n keram ischen Dekors zubilligen kann. D abei k o m m t sogar als V orteil z u sta tte n , daß sich die T erra k o tte n sehr w ohl erst am Schluß dem B au einfügen lassen. Seihst v o n Gesimsen u n d Ge­

w änden gilt das.

N icht je d e r A rch itek t h a t den Ehrgeiz, das P lastische seihst m it g estalten zu wollen. E r w ird sich vielfach a u f den T öpfer­

k ü n stler verlassen. D er aber sollte bedenken, daß sein W erk im m er eine dienende, d. h. gliedernde oder bereichernde, also schm ückende Rolle zu spielen h a t, die verständnisvolles E in ­ fügen, U n tero rd n en u n te r den B augedanken, den R h y th m u s der L inien u n d Flächen v erlangt. W ürde das m ehr b ed ach t, so w ürden m anche E ntgleisungen hinsichtlich zu stark er p la sti­

scher W irkung unterbleiben zugunsten einer geeigneteren, m ehr reliefartigen Einfügung. U n v erm itteltes A nbringen v o n derben P lastik en w irk t oft gestalterisch roh, nam entlich w enn das E in ­ fügen noch technisch nachlässig u n d u n sau b er erfolgt. A ndere

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E inw endungen sind eine gewisse Em pfindlichkeit der T e rra k o tta ­ stücke gegen rohes U m gehen dam it am B au. N un, eine sorg­

fältige B ehandlung und V erpackung ist selbstverständliche V or­

aussetzung. A ber es ist das kein C harakteristikum ausgerechnet der T erra k o tten allein. W ieviele G egenstände und M aterialien am B au m üssen n ich t noch sorgfältiger b eh a n d elt w erden. Is t doch schon der hochgesinterte K linker als „B auedelstein“ be­

zeichnet, dem auch beim V erm auern abgestoßene K an ten sehr abträglich sind. Diesen, wie nachgewiesen, haltlosen E inw en­

dungen ste h t der außerordentliche Vorzug gegenüber, daß dieser B austoff alle V oraussetzungen für eine künstlerische Form ung b e sitz t: er h a ß t die geraden starre n Linien. Schon, die beim T rocknen au ftreten d en leichten Verziehungen, alsdann die v e r­

schiedenen Töne der F ärb u n g im B rande geben ein W echselspiel in der W irkung, das von n ich t zu übertreffendein Reiz ist. D azu tre te n w eitere V orteile, z. B. die M öglichkeit der Ü berarbeitung noch kurz vor dem B rande. H ierbei ist freilich m ancherlei zu bedenken. M an m uß wissen, daß es n ich t ra tsa m ist, über gewisse E rfahrungsm aße der Form stücke hinauszugehen, weil m it deren Größe die Schw ierigkeiten ih rer w erkm äßigen B e­

h andlung zunehm en. Die F ugenteilung folgt anderen E rw ägun­

gen als beim Steinbau, ist aber noch w ichtiger als bei ihm , zum al sie in der K eram ik ein noch stärkeres A usdrucksm ittel ist. Gegen diese G rundsätze w ird viel verstoßen. D adurch sind Mißerfolge unausbleiblich, die d ann dem B austoff zu unrech t zur L ast gelegt werden. F ab rik atio n s-u n d glasurtechnisch leistet die deutsche B aukeram ik H ervorragendes. A ufträge der B au­

h errn und A rchitekten m üssen aber dem großen Zug u n d A blauf der fabrikationsm äßig bedingten N otw endigkeiten R echnung trag en u n d dürfen n ich t zur spielerischen V erzettelung führen m it deren unausbleiblichen Fehlschlägen. N ach dieser R ichtung m uß V ereinfachung des H erstellungsprozesses und dam it v e r­

bundene V erbilligung der oberste G rundsatz bleiben. — D araus er­

geben sich technische F orderun­

gen, deren E rfüllung unbedingte V oraussetzungen zur Erreichung des b aukulturellen Zieles sind.

V erschieden geform te E cken und V erkröpfungen w irken v erteuernd, weil sie fü r wenig W erkstücke viel M odellarbeit verursachen. D abei ist die W andlungsfähigkeit n ich t gar zu b ee n g t; denn aus einer Mo­

dellgipsform lassen sich im m erhin bis zu 150 Gesims - Stücke usw.

anfertigen. V erteuernd w irk t fer­

ner die Anfertigung zu großer S tücke, auch die Sicherheit allge­

m ein, -wie beim V ersetzen, leidet d a ru n te r, ebenso für das M aterial selbst schon w ährend des T rock­

nens u n d Brennens. D as w irt­

schaftlichste F o rm a t ist 30/30 cm, Gesimse von 30/50 cm F o rm a t b il­

den die obere Grenze. Stücke darü b er können n u r von beson­

ders leistungsfähigen F irm en her- g estellt w erden. Sie brauchen b e­

sondere teu e r zu form ende Ver­

steifungen (Kachelstege) und m ehr P latz im B rennofen, sind also un­

w irtschaftlich. K enntnis der er­

forderlichen A ussparungen und Ü berdeckungen erm öglichen spä­

teres A nsetzen, so daß V erzögerun­

gen des R ohbaues n ich t nötig sind. D er A rchitekt und M eister m uß aber um diese Dinge wissen. V or allem m üssen F enster- u n d Türgew ände übergreifen, um die M auerwerksfugen zu v er­

decken.

Man m uß wissen, daß die R ahm en der F en ster u n d T ü ren vor dem V ersetzen der K eram ik angeschlagen sein m üssen, um sp äter schädliche E rsch ü tteru n g en zu verm eiden. S elbstver­

ständlich m üssen Gesimse, B etonstürze, F ensterbänke so pro ­ filiert ausladen u n d m it B efestigungsm öglichkeiten versehen sein, daß ein wasserabiveisendes, handw erksgerechtes A nbringen der K eram ik keine Schw ierigkeiten b ie te t. G urtgesim se in Schichthöhe können natü rlich gleich m it eingem auert w erden;

stärk er ausladende ;— die aber im m er scharfe T ropfnasen haben m üssen! — benötigen vorgestreckte B eto n p latten , au f die sie aufzuschieben sind. Das V ergießen m it Z em entm örtel von oben her will v e rstan d en sein u n d m uß lückenlos erfolgen. Die in den K achelstegen vorgesehenen Löcher haben den Zweck, das K achclstück m it dem M auerw erk durch D rah t fest zu v e r­

binden. A rch itek t und M eister haben die A ufgabe, d a ra u f zu achten, daß das — nam entlich bei großen S tücken — auch t a t ­ sächlich geschieht. B etonstürze m üssen deshalb auch D räh te oder M aschendraht als Bew ehrung erhalten. F ensterbänke m üssen bis u n te r den F en sterrah m en reichen und durch H och­

ziehen des Profils gegen Schlagwasser Schutz bieten.

G lasierte u n d feuervergoldete K eram ik is t besonders fü r Schrif­

te n , nam entlich solche in großen A bm essungen, besonders ge­

eignet, insonderheit wo R auch und R uß andere bald unan seh n ­ lich m acht. D abei g ibt ein rechteckiger Q uerschnitt des Profils die beste W irkung. F ü r L euchtröhren können Hohlprofile V er­

w endung finden, die als R eflektoren w irken; zu verm eiden sind aber nach außen gebrochene Dreiecksprofile, weil sie bei stark er B eleuchtung die großen glänzenden Flächen zerreißen und u n ­

ruhig wirken. — H oldräum e, die das E indringen von W asser er­

möglichen, sind aller K eram ik im F reien natürlicherw eise bei F ro st gefährlich; darum ist volles A us­

m auern und Vergießen unerläß­

lich. D er hierbei zu verw endende M örtel d a rf n ich t zu fe tt sein, d a­

m it er n ich t tre ib t, auch m üssen die A usrichtungskeile aus Holz nach dem V ergießen w ieder säm t­

lich beseitigt w erden, d a sie bei N aßw erden durch ihre Treibw ir­

kung ebenfalls schaden können.

W ie der K linker m uß auch die K eram ik vor dem A usfugen m it v e rd ü n n ter Salzsäure abgcwaschen w erden nach vorausgegangener gründlicher W ässerung, um auch hier das E indringen u n d spätere A usblühen der Salzsäure zu v e r­

hindern. S elbstverständlich sollte sein, daß beim A nsetzen jed er K eram ik, vor allem aber der unglasierten, die tieferliegenden Schichten m it L ehm brühe üb er­

zogen w erden m üssen, um die • schädliche W irkung h erab tro p fen ­ den Zem entm örtels zu verm eiden.

Glasierte K eram ik w ird schließlich m it einem P etroleum lappen abge­

rieben.

Sehr w ichtig fü r die W irkung ist die. F ugenteilung: sie will nicht Keramische P lastik von Professor Ludw ig Vierthaler an

einem H ause der Architekten Gebr. Siebrecht - Hannover

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verschleiert w erden, sondern im Gegenteil stark als k o n stru k ­ tives E lem ent in den V ordergrund gestellt w erden. Im übrigen b ildet gerade bei diesem durch Zufälligkeiten beeinflußten P ro ­ d u k t deren Spiel d en besonderen Reiz der K eram ik. Das gilt besonders von den unterschiedlichen T önen der gleichen Glasur nach dem B rande. Ü bersteigerte F arbgebung ist schädlich, nam entlich in der A rc h itek tu r u n d am B au. Gerade beim K linkerbau ist äuß erste Z urückhaltung in der Farbgebung nötig;

m an d a rf sich durch die hohe Schönheit von G lasurproben an Scherben n ich t zu F ehlern am B au verführen lassen.

Ohne eine gewisse E rfahrung also geht es nicht. Die Möglich­

keiten der V erw endung g ebrannten Tons am B au aber sind für den, der das M aterial beherrscht, erstaunlich. Es g ibt zum Glück eine große A nzahl von A rchitekten, die das wissen. H ier schlum ­

m ern für die deutsche B au k u n st der Z u k u n ft noch große Mög­

lichkeiten. D er Baupfleger k a n n angesichts der D ürftigkeit der viel zu vielen nüchternen H au sfro n ten n u r w ünschen, daß von diesen buchstäblich „im Boden schlum m ernden“ M öglichkeiten baldigst w eit m ehr G ebrauch gem acht w ird als bisher. Freilich, es führen h u n d e rt Wege nach Rom . W arum aber von diesem klargezeichneten und zu allen Z eiten m it ausgezeichnetem E r ­ folg begangenen W ege n ich t m ehr G ebrauch m achen? U nsere B au ten brauchen es dringend, der hohe S tand der Ton- und K eram ikindustrie aber v erd ie n t m ehr B eachtung u n d B erück­

sichtigung seiner L eistungskraft, zum al es an nichts h eu te fehlt, w ährend anderseits m anche E inschränkung der A usdrucksm ittel gerade h eu te notw endig w urde.

PROFESSOR GUSTAV WOLF 50 JAHRE!

G ustavW olf begeht am 28. N ovem ber in B erlin seinen 50. G eburts­

tag. E r gehört zu den A rchitekten, die n ic h t viel u n d la u t von sich reden m achen, zu den „S tillen im L ande“ . A ber in dieser Stille w ird m ehr u n d W esentlicheres gew irkt als von m anchem V ielgenannten, der plötzlich in aller M unde u n d oft ebenso schnell vergessen ist. W olf h a t sich nie um vergängliche Tages­

m oden und -erfolge geküm m ert. U n b eirrt u n d tiefinnerlich v e r­

pflichtet ging u n d geht er seinen Weg. Als Schüler des von ihm hochverehrten M eisters T heodor Fischer u n d d an n als H elfer P a u l Schm itthenners an den Siedlungen K arlow itz und Staaken w ar ihm seine R ichtung vorg ezeich n et: den A usdruck für schlichtes, heim atgebundenes B auschaffen zu finden. So konnte sein bauliches W erken w eder zu w illkürlichen, m odischen F orm ­ spielereien führen noch in ü b erleb ten Stilform en stehenbleiben.

Es w ar von A nfang an vor allem handw erklich beg rü n d et und w ah rh aft „sachlich“ , so sehr ihm das die F a n a tik e r der „N euen Sachlichkeit“ auch absprechen m ochten. D aß er sich gerade auch in d er Zeit der Sachlichkeitskonjunktur unw andelbar treu blieb, bewies er a u f der W erkbundausstcllung 1927, au f der er als einziger u n te r zehn A rch itek ten seinem H aus ein D ach auf­

zusetzen w agte. D am it beschw or er n atü rlich in der dam als herrschenden Fachpresse den F luch der L ächerlichkeit au f sein H a u p t.

K lar zeichnen sich die einzelnen A bschnitte des W irkens von G ustav W olf vor uns ab : D er W iederaufbau im K riege zer­

stö rte r ostpreußischer D örfer, die Baupflege in M erseburg und sp äte r in Soest, von 1922 bis 1927 leitende Bau- und Siedlungs­

tä tig k e it bei der W ohnungsfürsorge-G esellschaft der Provinz W estfalen u n d gleichzeitig F ü h ru n g der w estfälischen B au­

beratungsstelle. Seine E ignung zum Lehrer u n d E rzieher des Fachnachw uchses konnte er d an n als D irektor d er H andw erker­

und K unstgew erbeschule B reslau erweisen. D enn W olf ist keineswegs n u r P rak tik er. S tets h a t er, zugleich ein M eister

des W ortes und der F eder, in le tzte r Strenge u n d Folgerichtig­

k e it um die G rundproblem e des B auens gerungen, das A lte, v o r allem das entw icklungsfähige B auern- und B ürgerhaus stu ­ d iert, sich und andere an der K larh eit und N atü rlich k eit dieses E rbgutes geschult und aus ihm die Erfordernisse fü r das Z u­

künftige entw ickelt. Sein A rbeiten über „D as norddeutsche D o rf“ u n d die „P rak tisch e Baupflege in der K le in sta d t u n d a u f dem L ande“ sind hier besonders zu erw ähnen. D aneben en tstan d en grundlegende B aubücher für die P rax is, wie die

„G rundriß-S taffel“ u n d „W ohnung und H aus des M ittel­

stan d es“ ; zahllos sind A ufsätze u n d gedruckte V orträge von bleibendem W ert im D ienste der Bewegung von H eim atschutz und Heim atpflege, die W olf zu ihren berufensten V orkäm pfern zählt. Diese Seite lehrenden u n d literarischen Schaffens, er­

w achsen aus seiner p raktischen E rfahrung, ist ein w esentlicher Teil von G ustav Wolfs W irken. E r h a t wie wenige die Gabe, seinen G edanken knappen, klaren u n d sinnfälligen A usdruck zu verleihen. So ist gerade er befähigt zur B earbeitung des neuen großen B auernhausw erks, fü r die ih n das R eichserzie­

hungsm inisterium zur Zeit der D eutschen G esellschaft für B au­

w esen zur V erfügung g estellt h a t.

B licken w ir h eu te au f das W erk des Fünfzigjährigen zurück, so s te h t es bei aller V ielfältigkeit der A ufgaben u n d B e tä ti­

gungen als etwas durch u n d durch Einheitliches vo r uns. Diesem W erk en tsp rich t in all u n d jedem die P ersönlichkeit. G ustav W olf blieb sich ste ts tre u , tro tz aller W iderstände und wech­

selnden Zeitström ungen. Sein Schaffen ist w ah rh after D ienst an der deutschen H eim at und am deutschen M enschen. Das B auen aber ist ihm das L iebste. Im m er sieht er den B au als eine landschaftgebundene A ufgabe an, als ein M ittel, den H eim at- raum zu g estalten u n d zu bereichern. W olle ihm das Schicksal noch viele w ertvolle A ufgaben stellen; er w ird sie ern st und

vorbildlich zu lösen wissen. Lindner

I m m e r w i e d e r O r i g i n a l - S i e g e r - Z c n i r a i h d z u n g s h e r d t S eh r v ie ls e itig is t u n ser H e rS tellu n g sp ro g ra m m , u m a lle d ie ve rsc h ie d e n a rtig e n W ünsche d e r B a u h e rre n erfü lle n zu k ö n n e n . In a lle n deu tsch en L a n d e n w e rd e n S ieg e r-H e izu n g sh e rd e gek a u ft, ü b e r a ll a r b e ite n S ie g e r-V e rtre tu n g u n d S ie g e r -K u n d e n d ie n s t z u m V o rte il d e s K ä u fe rs. W ir w e rb e n auch u m Ih r V e rtra u e n !

- - J t A . W . . . » ■ * G a iiw e id 295 Krj. Sie g e n

A r c h ite k t e n : S ie verb e sse rn d e n W o h n w e rt von

N e u b a u te n und A lt w o h n u n g e n durch d e n S ie g e r-

M e iste rh e rd I

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(5)

J j u c h i c f a c

O s fU L m rJ u n a s ic a ,

in Stabform , in Viertel- und Achtel­

kreisen findet wegen seiner ästhetischen Wirkung im m er stärkere A nw endung.

Das schmückende, blendungsfreie Licht der O s r a m - L i n e s t r a wird verw endet f ü r g u t a u s g e s t a t t e t e W ohnräum e, Geschäftslokale, Theater, Kinos, Säle,V ersam m lungsräum e,G ast­

stätten, für Kirchen und Ausstellungen.

297

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FACHLICHER MEINUNGSAUSTAUSCH

A ntw ort 74 (s. F rage H e ft 10): In hiesiger Gegend w erden fast ausschließlich P fannendächer verw endet, u n d zwar das soge­

n an n te holländische P fannendach. Es ist m ir aus m einen E r­

fahrungen und auch aus denen von Kollegen n ich t b ek an n t, daß die D ichtung, auch der F irsten , irgendwelche Schwierig­

keiten b ereitet, gleichviel in welcher H im m elsrichtung der F irst ste h t. S elbstverständlich m uß der D achdecker m it der V er­

wendung der H ohlpfannen Bescheid wissen. E ine genaue A us­

k u n ft üb er die F ehler, die etw a bei den in der A nfrage erw ähnten D ächern zugrundeliegen, ist n u r möglich, w enn m an die H er­

k u n ft der P fan n en u n d die A usführungsart — L atte n a b stä n d e und so w eiter — kennt. Selbstverständlich m üssen P fan n en ­ dächer von innen her sorgfältig verstrichen -werden.

D ipl.-Ing. W. Krieger-Braunscliiveig A ntw ort 74 (s. Frage H eft 10): Es is t notw endig zu wissen, welches M aterial verw endet w urde u n d wie im allgem einen die P fannendächcr aussehen, die der als g uter F achm ann bekannte D achdecker (für dessen A nschrift w ir Ih n en sehr d ankbar wären), gedeckt h a t.

W enn auch das P fannendach ein häufigeres A usbessern als das B iberschw anzdach erfordert, so m öchten w ir doch n ich t ganz und gar das sicherlich schöne P fannendach ablehnen.

Die A ntw ort in H eft 11 is t a u f norddeutsche V erhältnisse zu­

geschnitten und ist in diesen G egenden die D ichtung m it M örtel sowohl beim S- oder H ohlpfanncndach, wie auch beim B ib e r-, schw anzdach ortsüblich. Es lo h n t sich schon, d arau fh in die trok- kene Eindeckung, wie sie beispielsweise in Süddeutschland üblich ist, n äh er zu betrach ten . Es ist b ek a n n t, d aß sich die P fan n en ­ ziegel beim B rennen m ehr oder w eniger verziehen und dann infolge ihrer U nebenheiten nicht im m er g u t schließen. Ferner b ere ite t das E indecken bei A nschlüssen an D achgauben und K ehlen einige Schwierigkeiten.

Die kleinen (holländischen) P fannen sind in ihren A bm essungen genorm t (s. Abb.). Die gegenüberliegenden E cken m üssen ab-

Kleine Pfannen DIN 454

i. _l 4504- I

i

— W-tX-sp-j- -j—

Rechtspfanne (Kur2schn.) Linkspfanne (Longschnit) Poppelkremper

geschrägt sein, um eine doppelte .Ü berdeckung in der Quer- un d L ängsrichtung zu ermöglichen. Die Pfanne soll die d aru n te r liegende um m indestens 7 cm überdecken. Die seitliche Ü ber­

deckung b e trä g t im D u rch sch n itt 30 m m und die D achneigung soll 40° nicht unterschreiten. G rundbedingung ist bei der trockenen E indeckung eine sogenannte U n terd ach k o n stru k ­ tion, die wir folgenderm aßen ausgeführt h ab en : A uf die Sparren kom m t zunächst eine % zöllige Schalung, a u f diese eine Lage T eerpappe, deren B ahnen entsprechend übergreifen. N un w er­

den in etw a S parrenabständen die Längs- oder V entilations­

la tte n von 4 X l',5 cm aufgenagelt. Schließlich w erden die hori­

zontalen D ach latten in A bständen von höchstens Ziegellänge m inus 7 cm befestigt. Soweit die U n terdachkonstruktion.

Man u n terscheidet n u n rechts- u n d linksdeckende P fan n en ; sie m üssen so gelegt w erden, daß sie der N iederschlagsrichtung abgekehrt sind. D a die H auptniederschlagsrichtung etw a nach W est-S üdw est v erläu ft, is t bei einem F irst in N ord-Südrichtung die R echtspfanne vorzuziehen. Die G ratziegel sind ebenfalls nach D IN 454 genorm t und haben eine Länge von 400 mm.

M anchm al em pfiehlt es sich, die G räte u n d F irste m it H o h l­

ziegel größeren F o rm ats zu decken, d am it die sta rk bew egte Fläche auch am F irs t b e to n t wird.

Z ur E rzielung eines gleichm äßigen A bschlusses an den O rt­

gängen dienen die sogenannten D oppelkrem per (s. Abb.). Die Eindeckung der Flächen erfolgt nach zwei A rten, und zw ar:

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Aufschnittdeckung Vorschnittdeckung

1. nach der A ufschnittdeckung. M an b eginnt m it Linkspfannen a u f der rech ten Seite u n d legt zu nächst drei Ziegelreihen, die als Gang bezeichnet w erden, von der T raufe bis zum F irst, um festzustellen, wieviel Z entim eter ein solcher Gang einnim m t.

E s k an n m it gleich großen P fannen ein Gang sowohl 58 als auch 62 cm b re it gelegt w erden, je nachdem m an die Ziegel zusam m endrängt oder w eitläufig zieht. H ierau f w ird an der T rauflinie eine L a tte so nach links eingeteilt, daß die Eindeckung am linken Giebel m it einem D oppelkrem per endigt. Bei dieser E inteilung soll auch a u f dazwischenliegende Schornsteine und D ach au fb au ten R ücksicht genom m en w erden, dam it auch hier der seitliche A bschluß m öglichst m it ganzen Ziegeln erreicht w ird.

2. N ach der V orschnittdeckung, die im w esentlichen der A uf­

schnittdeckung gleicht; jedoch kom m en hier n u r L an g sch n itt­

ziegel in B etrach t, die allerdings hinsichtlich der B reite eines Ganges keine so große Bew egungsfreiheit erlauben wie die A uf­

schnittdeckung. Bei A nschlüssen an D achdurchbrüchen w erden s ta tt B rustbleehabdichtung die Ziegel in die M auer eingelassen.

Sowohl von vorn als seitlich b e re ite t diese A rbeit keine Schwie­

rigkeiten. D agegen in den K ehlen sind P fannen sehr schwer schön zu schroten (zuzuhauen). Indem m an Stegfälze a u f die K ehlblcche au flö tet, w ird die Schrotlinie verdeckt, allerdings m üssen diese Stehblechc in kleinen A bständen sta rk durch­

brochen sein, d am it das W asser ohne w eiteres nach der Kehl- m itte fließen k ann. Bei T rockendeckung in besonders stu rm ­ reichen Gegenden sind S turm klam m ern in bestim m ten A b stän ­

den anzubringen. Schmidt

A ntw ort 82 (s. F rage H eft 11): Es ist b e k a n n t, daß sich die vor ca. 20 Ja h re n ausgeführten Fußbodenheizungen nicht bew ährt hab en u n d bereits w ieder d e m o n tiert w urden. W ir w ürden deshalb eine Strahlungsheizung bzw. D eckenheizung, wie sie beispielsweise in großem U m fange bei den P a rte ib a u te n am K öniglichen P la tz in M ünchen e rstellt w urde, vorziehen. F ü r das K anzleigebäude in Jugoslavien d ü rfte es auch zweckmäßig sein, wenn Sie sich zu einer Deckenheizung entschließen, sofern genügend Heizflächen unterzubringen sind, welche d ann eben­

falls ganz besonders zur K ühlung des R aum es im Som m er dienen können. Die W irkung der S trahlungsheizung erfolgt durch reine W ärm ew ellen, welche den F ußboden erw ärm en, bzw. die W ärm e aufspeichern u n d e rst in zweiter Linie durch L eitungs­

w ärm e den R aum erw ärm en. Die A nlagen selbst können nicht m it D am p f geheizt w erden, sondern n u r m it ganz niederen

298

(7)

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W assertem peraturen, um Deckenrisse zu verm eiden und um im Som m er m it dem selben H eizw asser, welches dann üb er einen G egenstrom - bzw. K ü h la p p a ra t geleitet w ird, die K ühlung des R aum es zu bew erkstelligen. Zusatzheizungen sind bei S tra h ­ lungsheizung n ich t nötig, d. h. ü b erh au p t zwecklos, d enn be­

kanntlich h ö rt die Strahlung der Decke bei einer bestim m ten R au m te m p era tu r von selbst auf. Es ist also n ich t zweckmäßig, eine Zusatzheizfläche einzubauen, weil dadurch ja n u r die L eistung der S trahlung herab g esetzt wird. In M ünchen und Um gebung sind R äum e bis zu

6

m H öhe in B etrieb, bei denen genaue M essungen ergaben, daß auch bei diesen Anlagen die W irkung genau dieselbe ist, wie bei 3 u n d 4 m H öhe. Es ist eine T atsache, daß bei S trahlungsheizung der F ußboden ste ts um 1 bis 2 G rad w ärm er ist, als wie die L u ftte m p e ra tu r in A ugen­

höhe bzw. 1,50 m üb er Boden. D araus is t zu schließen, daß bei dieser Heizung die B ehaglichkeit ganz besonders in Erscheinung t r itt, was bei Fußbodenheizung ganz b estim m t n ich t zu erreichen ist, infolge der überm äßigen T em p eratu r am Boden.

Schließlich sei noch erw ähnt, daß K ühlung vom F u ß b o d en aus gar nicht möglich ist, denn hier d ü rfte eine ganz unangenehm e

Erscheinung au ftreten , daß z. B. der F u ßboden k a lt b leibt, w ährend der R au m tro tzd em m it W ärm e ü b e rsä ttig t ist. Be­

sondere E rw ähnung v erd ien t noch, daß die R öhren auch als A rm ierung v e rw a n d t w erden können. Schmidt Frage 83: D er U m b au der b ek an n ten G a ststä tte H ., in der A lt­

sta d t, e rfo rd ert die vollkom m ene E rneuerung des In n en au s­

baus. F ü r die G aststube is t H olzverkleidung der D ecken und W ände vorgesehen. I s t fü r diesen Zweck eine B ehandlung der sich tb aren H olzteile etw a durch Sandeln zweckmäßig und welche H olzarten eignen sich hierzu am besten? B . B . in M . Frage 84: In der Siedlung am W .-P latz, die vo r drei Ja h re n gebaut w urde, tr e te n auffallend häufig K lagen über W asser­

leitungsgeräusche auf. D as S tädtische W asserw erk te ilt m it, daß es sich n u r um U rsachen innerhalb der G ebäude handeln k an n im Gegensatz zu der A nsicht eines In stallateu rs, daß h auptsächlich durch hohe D rücke u n d D ruckschw ankungen in S traß en ro h rsträn g en die Geräusche u n d Schläge au ftreten . Wie k an n n u n die U rsache e rm itte lt w erden u n d welche M aßnahm en sind fü r deren B eseitigung b e k a n n t? M . S. in G.

299

(8)

K U R Z B E R I C H T E

Die Neugestaltung deutscher Städte

D er F ü h re r h a t bekan n tlich am le tz te n Ja h re sta g der nationalen E rhebung seinen W illen b ek u n d et, durch einen m onum entalen U m bau u n d A usbau d er S tä d te der R e ic h sh a u p tsta d t Berlin, der W e lth afen stad t H am burg, der H a u p ts ta d t der Bewegung M ünchen u n d der S ta d t der P a rte ita g e N ürnberg, die B au ­ gesinnung des D ritte n Reiches am A nfang seiner Geschichte eindrucksvoll für alle Zeit u n d alle W elt zu dokum entieren. Den gesetzgeberischen R ahm en hierfür schuf nunm ehr hierfür das am 4. O ktober 1937 erlassene G esetz über die N eugestaltung deutscher S täd te (RGBl. I S. 1054). Es ste llt d am it eine deutsche M agna C harta des S täd teb au s dar, die in ihren letzten A usw ir­

kungen vielleicht erst spätere G eschlechter voll erleben können.

Seine w ichtigsten G rundlinien liegen w ohl im folgenden: D as G esetz findet nur Anw endung fü r die städ teb au lich en M aßnah­

m en, die der F ü h re r selbst an o rd n et und fü r den örtlichen und zeitlichen Bereich, den er selbst oder sein B eau ftrag ter b e­

stim m t. .

Z ur V erw irklichung dieser städtebaulichen A bsichten k an n Grundeigentum entzogen oder beschränkt w erden. Dies soll g ru n d ­ sätzlich geschehen nach M aßgabe des zu erw artenden Reichs­

enteignungsgesetzes. Bis dahin erfolgt die E nteignung durch die höhere V erw altungsbehörde zugunsten der Gem einde oder des von ih r bestim m ten D ritte n gegen angem essene E n tsch äd i­

gung, wobei W ertsteigcruugen, welche durch die A ussicht a u f den S täd teu m b au seit 1. 1. 1937 eingetreten sind, n ic h t berück­

sichtigt w erden dürfen u n d außerdem bei B eurteilung der E n t­

schädigung der steuerlichen E inheitsw erte m it zu w ürdigen sind. D ie E ntschädigung k an n in geeigneten F ällen ganz oder teilw eise in L and oder w iederkehrenden L eistungen gew ährt w erden; ersteres soll die Regel gegenüber E rbhöfen bilden. Die E ntschädigung h a t m angels einer ausdrücklichen V orschrift wohl der E nteignungsberechtigte zu leisten. Soweit notw endig, k a n n die B ebauung von G rundstücken und die V eränderung baulicher A nlagen u n te rsa g t und die T eilung und V eräußerung von G rundstücken von einer behördlichen Genehm igung a b ­ hängig gem acht w erden — beides ohne E inräum ung einer E n t­

schädigung. Die Gem einden haben ein Vorkaufsrecht a u f die im örtlichen G esetzesbereich liegenden G rundstücke.

N ach M aßgabe einer noch zu erw artenden D urchführungsver­

ordnung können die in B e trach t kom m enden G rundstücke zusammengelegt u n d neu eingeteilt w erden, -wobei bis zu einem b estim m ten H u n d ertsatz,d er öffentliche Straßen- u n d V erkehrs­

grund unentgeltlich ab g etreten w erden m uß.

F ern e r ist d er E rla ß einer V erordnung vorgesehen, wonach die Wertsteigerung erfaßt w erden kann, welche, das G rundeigentum in n erh alb un d außerhalb des eigentlichen U m baugebiets erfährt.

A uf erhöhte gewerbliche Betriebsgew inne is t die V orschrift hingegen n ich t ausgedehnt w orden; sie w erden w ohl in der P raxis vielfach dadurch ausgeglichen, daß m an in die ertragsreicher gew ordenen G eschäftslagen Gew erbebetriebe des U m baugebie­

tes (insbesondere Ladengeschäfte) einstreut.

E ine w eitere R ahm enbestim m ung b efa ß t sich endlich m it der Ersatzbeschaffung f ü r den Wohnraum, w elcher durch die s tä d te ­ baulichen M aßnahm en verloren geht. H iernach ist der bisherige H ausbesitzer und G rundstücksverkäufer zum E in satz des er­

zielten Gegenwerts beim B au von E rsatzw ohnungen verpflichtet.

E in genaues Bild ü b er die A rt der A usführung w ird erst die zu erw artende Durchf.VO. bringen. D as finanzielle P roblem liegt beim E rsatzb au aber w ohl w eniger in der Geldbeschaffung schlechthin, sondern darin, G eldm ittel für den W ohnungsbau zu Bedingungen zu erhalten, welche eine trag b are M iete ge­

s ta tte n ; dies gilt insbesondere fü r die ü b er der R eichsbürg­

schaftsgrenze liegende Finanzierungsspitze. H ier w erden die T räger des S tad tu m b au es oder die öffentliche H an d w ohl noch ein übriges tu n m üssen, w enn einerseits an den V erkäufer der angem essene Preis b ezahlt u n d sich andererseits der Ü bergang der M ieter aus dem in A nspruch genom m enen A ltw ohnraum in die N eubauw ohnungen g la tt vollziehen soll. Das G esetz sieht keine generellen B estim m ungen vor fü r die U m siedlung der innerhalb des U m baugebiets in M iete u n terg eb rach ten Laden­

geschäfte und sonstigen Gewerbebetriebe; es soll d am it wohl diese Frage wegen der V erschiedenartigkeit der E inzelfälle der v e r­

tragsm äßigen Regelung überlassen bleiben.

A ußerhalb des R ahm ens des Gesetzes is t auch die F rage ge­

blieben, wie die aus dem S tad tu m b au erw achsenden öffentlichen G em einschaftsaufgaben, welche nach ih rer absoluten Größe u n d nach dem Tem po ih rer V erw irklichung doch w ohl üb er die ö rt­

lichen F in an zk räfte hinausgehen w erden, finanziert w erden sollen. M an k an n h ier an eigene L asten träg er (Zweckverband) denken, oder aber auch ohne eine solche Zw ischenschaltung an einen Sonderfinanzausgleich für diese S täd te . Tr.

Planen und Bauen im deutschen Lebensraum

In der Z eit vom 22. bis 24. O ktober fand in S tu ttg a rt eine T agung der D eutschen A kadem ie fü r S täd teb au -, Reichs- und L andesplanung s ta tt, a u f d er S taatsse k re tä r D r. K ro h n vom Reichs- u n d P reußischen A rbeitsm inisterium , sowie führende M änner anderer R cichsstellen u n d O berbürgerm eister D r. Ströh- lin von S tu ttg a rt in erster Linie üb er die Aufgaben beim P lan en und B auen im d eu tsch en L ebensraum sprachen, w ährend die Voraussetzungen dazu v o n M inisterialrat a. D. D r. W ölz (Die F inanzierung der B auw irtschaft), D r. W agner, L eiter des Reichs­

verbandes deutscher H eim stätten (Die Finanzierung d er sozia-

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Marke * ’■' bedeuten bleibende Freude neu erschlossenen Siedlungen die freie V ereinbarung getroffen, die S traß en k o sten a u f den Q uadratfuß n u tzb arer Grundfläche um zulegen. D ie S tad tv erw altu n g ging dabei von der E rw ägung aus, daß der B ebauer eines E ckplatzes n ich t n u r V orteile von dieser G rundstückslage h a t, sondern auch N achteile, wie z. B.

erhöhten V erkehrslärm . A ußerdem h ä tte n von den ausgebauten S traßen vor den E ckhäusern n ich t n u r deren B esitzer, sondern alle G rundanlieger V orteile. A uf diese W eise w erden die E ck ­ b au p lätze rascher b e b a u t u n d die E n tsteh u n g unschöner E ck ­

baulücken verm ieden. Gr.

Städtische Zuschüsse fü r den U m bau von Ladenw ohnungen Die S ta d t B erlin h a t eine w esentliche E rw eiterung der B estim ­ m ungen über die G ew ährung von städtischen Zuschüssen zu W ohnungsteilungen und zum U m bau gew erblicher R äum e zu selbständigen W ohnungen vorgenom m en. D arnach k an n auch d er U m bau von Ladenw ohnungen zu reinen W ohnungen be- zuschußt w erden. Es h an d elt sich in diesen Fällen um die E rw ei­

teru n g bestehender W ohnungen durch H inzunahm e bisheriger Ladenräum e. V oraussetzung fü r die G ew ährung von Zuschüssen ist, daß durch solche U m b au ten vollw ertige W ohnungen e n t­

stehen. Gr.

Vom G eschäftsbericht zum Leistungsbericht

U n ter dieser Ü berschrift fo rd ert D r. A. N oll im V.B. vom 17. O ktober 1937 von sämtlichen, eine gewisse B etriebsgröße überschreitenden w irtschaftlichen U nternehm en ohne U n te r­

schied ih rer R echtsform einen L eistungsbericht darüber, inw ie­

w eit j edes U nternehm en seinen gegenüber der V olksgem einschaft bestehenden Pflichten leistungsm äßig in w irtschaftlicher und

sozialer H insicht nachgekom m en ist. Tr.

gegen jede F e u c h t i g k e i t

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len E inrichtungen im S täd te b au und Siedlungswcsen) u n d von einigen R eferenten des G eneralinspektors fü r das deutsche Straßenw esen (R eichsautobahn und R aum planung) u. a. in V orträgen e rö rtert w urden. Schließlich gaben in der letzte n V ortragsreihe, bei der die Beispiele in der H auptsache sprechen sollten, m aßgebende V ortragende des L andes W ü rttem b erg u n d der S ta d t S tu ttg a rt ihre E rfahrungen bei der Landesplanung und städtebaulichen A rbeit b ekannt.

Eindrucksvolle Besichtigungsfahrten schlossen sich d a ra n a n . Gr.

Die Z ahl der n eu erbauten Volksw’obnungen

W ie M in.-R at Schm itt in „S iedlung u n d W irtsch aft“ m itte ilt, sind seit In k ra fttre te n des E rlasses üb er die F örderung des B aues von Volks Wohnungen im Som m er 1935 üb er 40000 nach diesen B estim m ungen von Reichs wegen geförderte Volkswoh­

nungen fertiggestellt worden oder im B au. D ie neuen gelockerten B estim m ungen w erden zusam m en m it der S teuervergünstigung für den A rb eiterw o h n stätten b au diese E ntw icklung wohl noch

sta rk steigern. Tr.

E ckbauplatz und Straßenkosten

Die V erw altung der S ta d t P asing ist zur V erm eidung von a u f lange Zeit un b e b au t bleibenden E ckbauplätzen in den Siedlungs­

gebieten einen neuen W eg gegangen. Sie h a t von sich aus, ohne rechtliche U nterlage, m it den G rundstückseigentüm ern in den

302

(11)

Der Arbeitseinsatz von Maurern und Zimmerern A nordnung vom

6

. O ktober 1937.

A uf G rund der V erordnung über die V erteilung von A rbeits­

k räfte n vom 10.

8

. 1934 (R eichsgesetzblatt I S. 786) dürfen in p riv a ten u n d öffentlichen B etrieben M aurer u n d Zim m erer nur eingestellt w erden, w enn eine schriftliche Zustim m ung des A rbeitsam tes vorliegt. W ährend der Zeit vom 1. 12. bis 28. 2. b e­

d a rf es dieser Zustim m ung nicht, u n d auch d ann nicht, w enn das letzte A rbeitsverhältnis wegen A rbeitsm angcl gelöst w urde.

D ie Z ustim m ung wird von dem A rbeitsam t erte ilt, in dessen B ezirk die le tzte A rb e itsstätte des'M aurers oder Zim m erers w ar.

Die Zustim m ung w ird erteilt, w enn der M aurer oder Zim m erer n ich t n u r vorübergehend arbeitslos ist, n ich t n u r vorübergehend in anderen B erufen tä tig ist, bisher außerhalb seines W ohnortes tä tig w ar und ihm durch die E instellung die W iederherstellung der H ausgem einschaft m it dem E h eg atten , K indern, E lte rn oder V oreltern erm öglicht wird.

D ie Z ustim m ung w ird vom A rbeitsam t versagt, w enn d er Abzug des M aurers oder Zimmerers staats- oder 'w irtschaftspolitisch b edeutsam e A ufgaben b e e in träch tig t; die W irtschaftlichkeit des B etriebes un d die Zusam m ensetzung der Betriebsgefolgschaft stö rt oder die beteiligte Gemeinde unnötig b elastet.

D er A n trag au f Z ustim m ung ist vom U nternehm er, der die E instellung beabsichtigt, bei dem zuständigen A rbeitsam t zu stellen.

Alle zuständigen Organe sind verpflichtet, dem an sie gerichteten E rsuchen der D ienststellen der R eichsanstalt zu entsprechen.

U nternehm er, die vorsätzlich gegen die B estim m ungen dieser A nordnung verstoßen, w erden b estraft.

Die A nordnung tr a t am 18. O ktober 1937 in K raft. Gr.

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303

(12)

Regelung des Sachverständigenwesens

D er P rä sid en t der R eichskulturkam m er h a t durch eine B e­

kan n tm ach u n g vom

6

. F e b ru ar 1937 das Sachverständigen­

wesen fü r das Gebiet seiner Z uständigkeit ausschließlich und abschließend geregelt. D en K am m erm itgliedern ist w eiterhin die M itgliedschaft bzw. ihre B eantragung bei der R eichsfach­

schaft fü r das Sachverständigenw esen verboten. N ach der neuen B ekanntm achung w erden die in die L iste aufgenom inenen Sachverständigen den ordentlichen G erichten, B ehörden und P arte id ien ststellen bei der A nforderung von Sachverständigen n am h aft gem acht. K am m erm itgliedcr, deren E ignung als Sach­

verständige von den L andesleitern geprüft w ird, h a b en den Nachweis besonderer über das übliche Fachwissen hinausgehen­

der Sachkunde durch Vorlage von A rbeiten künstlerischer oder schriftstellerischer A rt zu erbringen. W eitere V oraussetzung is t eine zehnjährige p rak tisch e E rfah ru n g in dem F achgebiet u n d die K en n tn is der G rundgedanken der nationalsozialisti­

schen R echtsauffassung. Im Regelfall soll der A ntragsteller das 30. L ebensjahr vollendet haben. D er P räsid e n t der Einzelkam - m er k a n n in E inzclfällen bei der A ufnahm e A usnahm en von

obengenannten G rundsätzen zulassen. Gr.

R ichtlinien fü r die W irtschaftsw erbung der A rchitekten, Garten- gcstalter und Innenraum gestalter

Es besteh t V eranlassung, d a ra u f hinzuw eisen, daß nach den bestehenden B erufsanordnungen jede aufdringliche Form ge­

schäftlichen W ettbew erbs und öffentlicher A nkündigung u n te r­

sagt ist.

G e sta tte t is t: Je d e A rt der S am m clw erbung; A nkündigung von N iederlassungen oderG em einschaftsverhältnissen u sw .; A nkün­

digungen in Fachzeitschriften üb er besondere Spezialkenntnisse

un d E rfah ru n g en ; A nkündigungen allgem einen In h a lts in der Tagespresse z. B. anläßlich des Einsetzens der B au tätig k eit im F rü h ja h r oder zum H inweis a u f irgendein wesentliches Bauwerk.

In kleineren O rten, etw a u n te r 20000 Einw ohnern, soll es auch freigestellt sein, daß ein A rch itek t seine T ätig k eit als solche zum A usdruck b rin g t.

H insichtlich der W irtschaftsw erbung der A rchitekten in den A dreßbüchern u n d der A ufnahm e in die dortigen A rch itek ten ­ listen gelten folgende R ichtlinien:

Die A rchitekten w erden u n te rte ilt in freiberufliche A rchitekten u n d baugew erblich tätig e A rchitekten.

F ü r diese G ruppen sind A nkündigungen folgender A rt vorge­

sehen: Die A ufstellung einer E inheitsliste m it M indestangaben in gewöhnlicher Schrift, die kostenlos aufgenom m en w erden.

E rgänzungen durch zusätzliche kostenpflichtige A ngaben wie Spezialist in . . ., K o n ten , Sprechzeiten usw. sind zulässig.

Sondereintragungen in großer F e ttsc h rift oder u m rah m te A n­

zeigen sind im A nschluß an die festgesetzte E inheitsliste auf­

zuführen; sie bedürfen u n te r B erücksichtigung des § 7, Abs. 1 der ersten A nordnung ü b er den B e ru f des A rch itek ten vom 28. 7. 36 jew eils der Zustim m ung des zuständigen L andesleiters der K am m er.

W eitere A nkündigungen im A dreßbuch, wie z. B. u n te r Spalte

„B auausführungen“ dürfen keinen H inw eis au f die T ätigkeit als freiberuflicher oder als baugew erblicher A rch itek t enthalten.

A nkündigungen als Eigenw erhung dürfen n u r die v erk eh rsn o t­

wenigen und -fördernden A ngaben, wie N am en, A nschrift und B e ru f en th alten . Bei allen anderen A nkündigungen ist vor der V eröffentlichung beim zuständigen L andesleiter der K am m er anzufragen, ob die vorliegende W erbung nach den erlassenen

B estim m ungen zulässig ist. Gr.

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Die Spesen des Architekten hei der Umsatzsteuer

Die U m satzsteuer ru h t im G egensatz zu der E inkom m ensteuer a u f den Roheinnahmen des U nternehm ers. Abzüge fü r Geschäfts­

unkosten siiid daher von den verein n ah m ten E n tg elten grund­

sätzlich nicht zulässig. Im m erhin g ibt es verschiedene A u s ­ nahmen von w esentlicher B edeutung. Dies gilt zunächst von den A usgaben für Beförderung (und V ersicherung) von geliefer­

ten G egenständen, w enn sie durch selbständige B eförderungs­

unternehm er (E isenbahn, F u h ru n te rn eh m er usw.) erfolgt ist u n d die A uslagen dem A bnehm er gesondert in R echnung gestellt w urden (z. B. u. U. bei der L ieferung von B aum aterialien).

F ü r V erpackungsstoffe in R echnung gestellte B eträge können n u r abgesetzt w erden, w enn sie zurückgenom m en werden und das um satzsteuerpflichtige E n tg e lt entsprechend gekürzt wird.

Die A uslagen des A rch itek ten an Reisespesen, Baufiihrerbaraus- lagen usw . können n u r u n te r dem G esichtspunkt der „durch­

laufenden Posten“ fü r den Abzug in B e tra c h t kom m en (U m sStG .

§ 5 Abs. 3). Die A bzugsfähigkeit durchlaufender P o sten setzt jedoch voraus, daß die B eträge im Nam en u n d fü r Rechnung des A uftraggebers v erein n ah m t und v era u sg a b t w erden. A us­

gaben, die der A rchitekt im eigenen N am en b e stre ite t, sind regelm äßig nicht um satzsteuerfrei, so daß Reisespesen bei der U m satzsteuer im G egensatz zur E inkom m ensteuer im allge­

m einen n ich t in Abzug gebracht w erden können. A uch B a u ­ führerbarauslagen, die von dem A rch itek ten dem B auführer zu ersetzen sind, bilden keinen abzugsfähigen durchlaufenden P osten. D er Abzug durchlaufender B eträge se tz t vielm ehr v o r­

aus, daß u n m ittelb a re R echtsbezichungen zwischen dem A uf­

trag g eb er u n d dem D ritte n bestehen, an den die Z ahlungen er­

folgen. Dies trifft z. B. für Auslagen, S teuern usw. zu, die von dem A uftraggeber geschuldet, jedoch von dem A rchitekten in dessen N am en beglichen w erden. A ndererseits können bei Gc- sam tb au au fträg en eines B auunternehm ers nach der ständigen R echtsprechung im allgem einen auch durchlaufende P osten n ich t abgesetzt w erden, sofern es sich n ich t um W eitergabe besonderer A ufträge, sog. S elbstkostenbauten des B auherrn

und dergleichen h an d elt. D r.-K . W uth

B E R IC H T IG U N G

Die a u f der letzten Seite des N ovem berheftes dieses Ja h re s wiedergegebene Postzw eigdienststelle w urde nicht, wie d o rt versehentlich verm erk t, von P o stb a u ra t H olzham m er, sondern von P o stb a u ra t Biidel entw orfen. Die Schriftleitung

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L ä g e r In SUddeutschland w erden n a c h g e w ie s e n I

O F F E N E P R E IS A U S S C H R E IB E N

Bensberg. Die Gemeinde p la n t einen W ettbew erb um eine Volksschule m it Turnhalle und Jugendheim, zu dem die frei­

schaffenden A rchitekten des R hcinisch-ßerg. K reises, sowie einige eingeladene A rchitekten u n d A rbeitsgem einschaften zu­

gelassen sind. F ü r Preise sollen 600, 450, 300 M. und für einen A nkauf 200 M. ausgcsctzt w erden. Als E inlieferungsterm in ist der 31. D ezem ber 1937 in A ussicht genom m en.

Bremen. ’Vom V erein fü r niedersächsischcs V olkstum w ird ein W ettbew erb ausgeschrieben zur E rlangung von Vorschlägen zu einer zeitgemäßen Weilerentivicklung des niedersächsischen Bauernhofes. T eilnahm eberechtigt sind alle K am m erarch itek ­ ten, die in den Gauen W eser-Em s und O sthannover, sowie im R eg.-Bezirk H annover w ohnen u n d d o rth er gebürtig sind.

P reise: 1000, 750, 500 M. F ü r

8

A nkäufe stehen je 250 M. zur Verfügung. E inlieferungsterm in is t der 15. F eb ru ar 1938. Die U nterlagen sind kostenlos vom Verein für niedersächsisches V olkstum in B rem en X I (Osterdeich 193) zu erhalten.

CAixhaven. Vom K irchenvorstand der evangelischen Gemeinde A lt-C uxhaven w ird ein W ettbew erb fü r eine Kirche m it Ge­

meindehaus und Pastorat ausgeschrieben. P reise: 1200, 900, 600 M. u n d 3 A nkäufe zu je 300 M. E inlieferungstcrm in ist der 30. 12. 1937.

F rankfurt a. O. Die E inlieferungsfrist im W ettbew erb Venval- tungsforum ist bis zum 15. D ezem ber 1937 verlän g ert w orden.

Markkleeberg (Sachsen). Die S ta d t schreibt einen W ettbew erb aus zur E rlangung von E ntw ürfen für ein Sparkassengebäude.

Zugelassen sind alle in M arkkleeberg geborenen oder d o rt seit m indestens 1. 7. 1936 im S tad tg eb iet ansässigen, freischaffenden A rchitekten (R dbK .). P reise: 1500, 1000, 500 M. u n d für A n­

käufe 2000 M.

Ravensburg. Die S ta d t p la n t einen W ettbew erb um E ntw ürfe für ein Volksschulgebäude. D azu sollen in den politischen Kreisen R avensburg und F riedrichshafen ansässige A rchitekten und noch einige andere A rchitekten eingeladen w erden. F ü r Preise und A nkäufe sollen 6500 M. ausgesetzt w erden. Einlieferungs­

term in ist der 15. Ja n u a r 1938.

Rottenburg. Die S tad tv erw altu n g schreibt einen W ettbew erb aus zur E rlangung von E ntw ürfen für eine neue Volksschule m it Turnhalle u n d der d a m it zusam m enhängenden Gelände­

gestaltung. T eilnahm eberechtigt sind die in W ü rttem b erg und H ohenzollern ansässigen A rchitekten oder in R o tten b u rg ge­

borene A rchitekten, sow eit sie n ich t in diesem Gebiete ansässig sind. F ü r Preise und A nkäufe sind 7000 M. ausgesetzt. Einliefe­

rungsterm in ist der 10. J a n u a r 1938. U nterlagen sind gegen 5 M. zu erhalten.

Singen (H ohentw iel). Die S ta d t schreibt zur E rlangung von E ntw ürfen für die Überbauung eitles städtischen Geländes m it dem neuen R a th a u s einen W ettbew erb aus.T eilnahm eberechtigt sind alle seit 1. 5. 1937 in den L ändern B aden, W ü rttem b erg u n d B ayern ansässigen A rch itek ten (R dbK .). P reise: 5000, 2500, 1500 M. u n d fü r A nkäufe 1000 M. Die W e ttb ew erb su n ter­

lagen sind gegen 10 M. vom S ta d tb a u a m t Singen am H ohentw iel zu erhalten. E inlieferungsterm in ist der

1

. März 1938.

ROHN & JANS0N Berlin W 35

P o ts d a m e rS tr.6 1 . F e rn ru f 213778. Gegr.1911

Modellbau:

A rc h ite k tu r- u. t e c h n is c h e M o d e lle H o c h b a u ,T ie f b a u , B r ü c k e n b a u T e r r a in - u. G a rte n -A n la g e n

AUFZUGE

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KRANE

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