• Nie Znaleziono Wyników

Schlesische Chronik, 1845, nr 1-103

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Schlesische Chronik, 1845, nr 1-103"

Copied!
431
0
0

Pełen tekst

(1)

2 T/YSC

r f i f c s t s r l j e C ^ r o

© t g a n

f ü r ba 8 © e f a m r n t = ^ n t c r c f f e bet $ > i o i n

ZtJR B U J L lG T iT E C K

C IS

O B IR U ^ ^ J O T F IU n rö f IM

^ 1 . S 8 t r e § Ia t i, 3 . J a n u a r

1845.

®ie ©cblcftfche ( S f» ro n ii etfdjeint wöchentlich jweimal unb tfl in bet (gfcpebition ber B r c S Ia u e r 3e ttu n g fo wie auf allen Ä ö n ig l. ¿ppftämtem ju haben. SJlan abonnirt auf biefelbe in SBerbinbung m it bet ¿ B re sla u e r Le itu n g (beten Biertefc irrig e « Abonnement 1 SRtfjlr. 7 % ©gr. iff) mit 1 Sttfjlr. 20 © g r., ofjne bie SreSlauet Leitung ig ber oierteljafinge ^ränumera»

lion«:$tei« 20 ©gr. Cie Efjronif (mit unb ohne 3eitung) wirb burd) bie o fl ohne ^preiöerfjöfjung bejogen.

t t e 6 c c f t d> t .

©ollen wir e« bieSmal bei einem biogen ¿Rücfs blicfe bewenben laffen? ©ollen wir aufjählen, wie Biel für ba« allgemeine Befte wir getijan, wie groge unb mädjtige Hinberniffe wir ju befämpfen gehabt haben, um und jtile&t felbg ein Braoo jujutufen unb hinweifen jn fönnen, wie fo herrlich weit wir e« gebracht? £>ie« Unternebmen würbe nur Berrathen, wie fet>r wir bie Aufgabe unb Stellung bet

^reffe, al« eine« £>rgan’« be«Bo!fe«, nicht bem Bolfe ges genfiber, wir Btrfennten. ©eit einiger Seit, unb biefe Seit jatflt bei un« freilich «od> nicht nach 3ab**n, gewöhnt man ftd> an ben ©ebanfen, bag bie ^reffe nicht eine ifos litte, für ft'ch wie Born ©reifug i)erabtönenbe, Stimme fei, unb batum nach ©utbünfen entweber gehört ober über hört werben fönne; fonbern bag ge oielmehr bie (aut auSgefpros dienen ©mpffnbungen, Borffellungen unb ©ebanfen, Hoffs nungen unb Befürchtungen, ©chmerj unb greube, Tilgung unb ©ewigheit bei Bolfe« notflelle unb auf feine anbere Tlnerfennung Tlnfpruch mache, al« weiche ihr oon bem eiges nen ©ewiffen, ber BolfSgegnnung, gesollt werbe. 3n ber treffe hat fid) batum ba« B o lf ober, wenn man lieber will, ber Staat, feinen eigenen SEribun gegeben, weichem barübet ju wachen anoertraut ifl, bag ber geinb nicht fomme, wenn bie £eute fdjlafen. 3g «8 barum ein ¿¿Bunber, bag fte ges rabe beäf>alb, weil fte innerhalb be« Bolfe« fteht unb im Snteteffe beffeiben liugen unb £>h*en offen hat unb ihre Sunge nicht jurn @tiUfd)weigen Becbammt, Bon ber Partei, welche fid) au ge ri) alb be« Bolfe« geftellt i>at unb biefem etjwungenen mobernen gaienttjum gegenüber eine antiquirte efoterifche spriefters ober ilbelSfafte Bon neuem auferwecfen möchte, — ifl e« ba ein ffBunber, bag bie BolfSpreffe feibft ju r Berrätherin geftempelt unb al« foidje mit bem linatbem unb ber Tlnflage auf Hod>oerrath gebranbmarft wirb? 9Bir wollen un$ 6ud) gegenüber nicht auf« ieugnen legen! Sa, bie treffe ifl }ur Berrätherin geworbeu; fte ift e«, bem Hirn*

mel fei 2)anf, geworben an ©urem ©eiffe ber TiuSfchliegs lichfeit, be« alten Herfommen« unb be« ¿Ptioileginm«, weis che« für fein Begehen feine anbere ¿Rechtfertigung befi&t, al« ben Unfprud) auf hunbert: ja taufenbjahrige« Begehen.

Siefe Berrätherei an bem Begehenben, weiche« feine ans bere Berechtigung für geh aufjuweifen hat, al« bag e«

begeht, ig ihr wefentliche« ©efdjaft, unb ben jftamen

„fd)lechter treffe" nimmt ge Bon bilfer Seit mit eben bem ©toije füc geh in linfprud), wie e« einft bie g)rotegans ten, Hugenotten, ©eufen unb linbere in frühem Sahrhuns berten gethan haben. 3h* woBt, bag ba« B o lf Bon einer übergnnlichen SBelt träume, bie ^rege, bag e« h***

wadbe; 3h* »«Wt, bag e« mit gurcht unb S it t e r n für feiner ©eelen ©eligfeit bange, bie ¿Preffe, bag e« geh f>iec feine ©eligfeit erarbeite unb aufhöre, biefe 3Belt iebigiieh al« ein irbifche« Sammerthal ju Berabfdjeuen; 3h* »»üt, bag e« 6ud) }U gührern in eine ihm frembe H*mwth nehme, bie ^preffe, bag e« in feiner h'eftgtn Heimath feibft hei*

mifch werbe unb feine eigenen SSege wanbete. Sie « ig ba«

©laubenSbefenntnig ber heutigen beutfehen treffe; fehet ju, ob 3h* ihm feine ©eltung werbet rauben fönnen. „3e füget ein B o lf Bon ber überfinnlichen SBelt träumt, bego Berädjtlicher, unnatürlicher ifl e« felbg," fd)tieb g. B i.

3- © d je llin g im 3ah*e 1795. ©« liegt wenig baran, wa« ber heutige H*** oon ©chelling fdjreiben würbe, beffen pogtioe ^hilofophie fo jiemlich im SRittelpunfte jener übers ft'nnlitben SBelt angefommen fein bürfte. Sie Ufer ber So s nau unb be« ¿Rhein« hallen wiebet oon betj Sriumphgefäns gen einer Partei, weldje lange Seit für Bernidjtet unb ber beutfehen 2Bigenfd)aft untergeben betrachtet würbe. Soch gerabe innerhalb biefer BJigenfchaft hat fid) ber Betrath ges gen ge felbg, gegen bie Autonomie be« freien ©eige« ents fponnen, unb wir bürfen bie ©renjen be« offtcielien Präger«

beffeiben, be« ¿ProtegantiSmu«, nicht erg überfchreiten, um ju gewahren, ju weichen Äüngen ber Äofetterie man offens bat feine 3ugud)t nimmt. 3 « biefer Bejiehung bürge

© d )le fie n, wo bk Berfd)iebengen ¿Richtungen ber Äitchett um bie Sberherrfchaft fämpfen, wo jwei ¿Rationalitäten uns mittelbar aneinanbrr treffen, ju einer fünftigen ©ulturges fdjichte unfet« Seitalter« bie intereffanteffen 2hatfad;en boc allen übrigen beutfehen ianbern befonber« batbieten fönnen.

(gortfe«ung folgt.) __________ _ -31 och ein SiBort übet bie am 1 5. ©ecember ftattges

fu n b e n e B e v f a m m iu n g B r e b la u e r S a t h o t i f e n . Ca« ©eringge, »a « man oon einem 3Renfd>en forbert, bet einen anbern berichtigen w ill, ig, bag es ihm um bie SBabrhett nicht um 9tebenabfi<bten ju thun ig. ©egen biefe gorbetung hat

(2)

ber Sktfaffer bei in Str. 104 ber ©d)lefffd>en (Sijtonii entgoltenen unb mit „3m Stamen berer, welche bie Hbteffe nicht unterjeid)ne=

ten" unterßgriebenen SBertcgfigung fo ungefd>i<ft »erffoffen, baff man jener SSetfammlung gar nicgt beigewofjnt ju hoben braucht, um bod) fofort ju erfennen, wenn unb wie baS liebe 3<h jene«

83erid)tigerS fid) »erlautbart hot. @« ift nicht unfere ©acge, ge=

gen bie 33erid)tigung abermals berichtigen» aufjutreten: baS gieffe jenem 3<h eine SBicgtigfeit beilegen, bie er, felbft im gatte feine 4Rebe wirflid) fo gehalten worben wäre, fcgon um bestjolb nicht

»erbient, weil er bie SBagrgeit (?) nicht ihrer felbft willen, fonbern aus Stebenabficgten gefagt hat, eine SBegauptung, welche burd) bie unwörbige A rt unb SBeife, womit er jweier anberer, ihm opponi=

tenber Slebner gebenft, »on felbft bewiefen wirb. 3ft igm biefet

«Beweis jeboeg nicht einleucgtenb, fo finb w ir bereit, bie Steingeit feiner Abffcgten für bie SBahrheit burch eine Aeufferung ju etgar=

ten, bie ¡ebenfalls authentifch ift, weil er fie felbft am Sage »or unferer SSetfammlung ju einem burdjauS glaubwiirbigen, egrenwer«

tgen SJtanne gethan, ber auch beSgalb fchon mit geringen German tungen »on fe in e r SBahrheit in bie SSerfammlung fam. SDiefen groben SBeweiS werben w ir inbeff erft auf befonbereS SSertan*

gen beS SSetheiligten liefern, Als Svoft für einen fold)en 2Cuffd)ub fei ihm übrigens bemertt, baff feine ganje Unparteilicgfeit buteg eine nächfienS etfeheinenbe ¡Darftcllung jener Sßerfammlung in’S hellfie Cicgt geftellt werben wirb, bie eielleidgt unterblieben wäre, wenn uns nid)t bie freimüthige Slaioetät, mit ber er einen fo wichtigen, im ©anjen bod) fcgmerjticgen Aft beganbelt hot, über gewiffe jarte ©frupel hinweggeholfen hotte. SBie ihm nämlich be=

fannt, hflt fein SEgeilnegmet jener SSerfammlung in ber ßgrontf über biefelbe gefchrieben, unb ift er bisher ber ©injige jener Äatgolt;

ten, ber einen folcgen betaillirten SSeridjt — im Sntereffe ber SBahrheit nämlich — »eröjfentlicgt hat. — 3n jener angefünbigten SBeröf=

fentlichung wirb er als berjenige .Kämpe etfdjeincn, ber er ift unb gewefen ift — unb für biefe ®arffettung wirb er fid) su bebanfen haben, weil ihm ganj a lle in unb lebiglidf bas ^>eil ber Äircge am fpersen gelegen hot. — SDa aber ber fberr SSericgtiger in fei=

ner Unparteilicgfeit ju bemerfen »ergeffen hot, wie es bod) eigen:

lid) gefommen, bah auch Stonge jum ©egenftanbe jener 25erfamm=

lung gemacht worben, in beren Abficgt etwas ganj anbereS als eine fperfönlicgfeit gelegen, fo bemerfen w ir nur, baft biefeS !Egema » o n ihm felbft fogleid) mit folehec ^eftigfeit aufgegriffen worben, baff uns fchon um bie (Sache, bie w ir }u »erganbeln hotten, bange würbe. 3n golge beffen ift ihm benn febr anfegauiieg begreiflich gemalt worben, baff feine perfönlicben ®emonffrationen nicht ju r

@acge gehörten unb ju nichts führen fönnten. Sie Aeufferung

„hatte Stonge es nicgt gethan, fo hotte ich es gethan," ift, ©ott fei®anf, nicht gefallen; nicht als ob ftd> ein ölatgolif ber 5Ronge=

fchen fprotefiation gegen bie ffirierfdje Sfocfoeregrung ju fegämen hatte, fonbern weil eS minbeftenS abfurb gewefen wate, mit einer Äügngeit ju prahlen nach einer SEgat, ju welcher »or Stonge 9tie=

manb baS £ e rj hatte. AlletbingS ift gefragt worben, „ob nicht jeber Äatgolif, jeber gebilbete Äatgolif bas Stecht habe, eine 5Re=

liquienoerehrung abjuweifen unb feine SanbSleute »on ihr abju=

mahnen, bie butchaus nicht im (Seifte unb in ben »erbinbenben SSeffimmunaen ber Äirdje enthalten fei." Unb ba fagte benn ber Stebenbe, „wenn ich 5* 58. — ohne §5riefier ju fein u. f. w. — fo etwas gethan hatte, würbe man nicht flatt bie ©acge fefijuhalten, bie sper=

fon angegriffen, unb barin fogleich eine (probe unfatgotifeger ©e*

finnung haben erfennen wollen?" — ®er SSerlauf ber SSerfammlung war ber, baff nach einigem #in- unb -fjerreben über bie Abreffe beS

^errn Sftilb e , gegen bie übrigens »on bem „SSorffeget einer @r=

äiehungSanftalt" nicht mit erpliciten SBorten proteftirt worben ift, bie Stiegteinffimmenben freunblichft erfud)t würben, ben Saal ju

»erlaffen, was ffe auch thaten; unb nun unterfchrieben bie 3urücf=

gebltebenen in germ einer Abgaffon. 3hre 3agl unb ihre Stamen

»erben aus bet gebrueft erfegeinenben ®arftellung erficgtlicg fein —

»öffentlich aber „jegn aufgefiredte ^länbe" überfteigen! — ®ieS bem Unparteiifthen, ber ju r ©teuer ber SBahrheit wohl feinen 9?a=

men hatte beifügen jollen. ®ie »erehrliche Stebaction würbe wof)l=

thun, bergleichen namenlofe SBerichtigungen für bie golge unbe=

rudftchttgt ju (offen, ba es auf ber #anb liegt, baff ungenannte Stamen ntd)t ohne Stamen „im Stamen" »ertreten werben fönnen.

X , g. ©djneiber. ©. © te in . 3. © te in . H. © e m ro u . 3 . Sltöcfi.

3 e f u i t i f d) e «.

„Um jum ©tanbe ber i)ei[igfeit ju gelangen, finbet man in ben „geiftlidjen Uebungen" Siegln rote folgenbe: „„^uerft auf ein Rapier Sinien »on »erfdjiebenct ©röffe jiefjen, roelcffe bet ©röße ber ©ebanfen entfpredjen; jroeitenff, ffeff in ein 3immer einfperten, beffen genfter halb »erfd)loffen ftnb;--- fünften«, in Ausrufungen auSbredfen; fechfien«, SSetracfjtun;

gen ber #ölle, roeldje jroei ^)talubien, fünf fünfte unb ein Kolloquium begreifen; ffcb einbilben, man höre Älagen, ©e*

fdjrei; fteff Siauch, @cffroefel, ben SBurm beS ©eroiffenS »or*

ftellen u. f. ro. Aber nicht allein biefe ©effeffter ftnb alfo

»orgefchcieben; roaS man niemals »ermutffen roürbe, felbft bie © e u fje r ftnb aufgejeichnet; bie Raufen, bie 3n>ifd)m;

räume beS ©cffroeigenS finb jum 33orauS wie in einem 9Ru=

ftfbuche angegeben, ©te würben utir’S nicht glauben, fcihrt

©bgat Sluinet fort, ich muff eS wörtlich anfüfften: „©ritte Art }u beten, inbem man auf eine geroiffe Söeife bie SBorfe unb bie Seit beS ©cfjroeigenS mifft." ©iefeS SDiittel beftefft barin, jroifeffen jebem fauche, jroifchen jebem Atffemjuge einige SGBörter auSjulaffen; unb etroaS weiter unten: „5Wan bemerfe wohl^ bie gleichen Sroifchenräume jroifchen bem Atffem, bem Unterbcücfen ber ©timme unb ben SEBorten." ©aS heifft, baff ber ©tenfeh, fei er begeiftert ober nicht, nichts mehr ift als eine ©eufj: unb ©chludji-ÜBafchine, bie eben jum beftimmten Augenblufe unb in ber Drbnung, welche bie Srfahrung als bie nü&lichlie ecroiefen hat, feufjen, weinen, fchreien, erftiden muff. SBenn nun bie ßrjieffung alfo »ocj bereitet ift, wie wirb bann ber chrifflicffe Automate fertig?

Auf welchen ©tufen erhebt er ftch ju ben ©laubenSfägen unb ©effeimniffen beS KoangeliumS? ©ieS werben ©ie fes ben. uon einem ©eheimniffe bie Siebe, fo befiefjt baS

$)rä'lubium batin, ftch jeber anbern Verrichtung irgenb einen förperlichen Set »orsuftellen, mit allen feinen Siebentheilen.

}• S5. »on ber heiligen Sungfrau bie Siebe, fo beftef)t baS SDiittel barin, ftch ein fleineS ^>auS »orjuftellen; »on ber ©eburt (5i)cifti — eine ©rotte, eine £>öble, bie auf eine bequeme ober unbequeme Art eingerichtet ift; »on einem Aufs tritte, ber ftch auf bie ^)cebigt beS KoangeliumS bejiefft — einen gewiffen 5Beg mit feinen mehr ober weniger fteilen Umfreifen. 3ft »on bem S3lutfcbwi&en bie Siebe, fo muff man ftch oor allen ©ingen irgenb einen ©arten »on einer gewiffen ©röffe »orßellen, beffen ?ä'nge, Steife unb glächens raum auSmeffen; bei bem Sieiche CSt)rtfti muff man ftch Sanbhäufer, geftungen »orßellen; nachher iß ber erße Q)unft, ftch finen menfehlichen Äönig ju benfen, ber mitten unter feinen Völfern iß ; ßch an biefen Äönig jU'wenben, ftch mit ihm ju unterhalten, nach unb nach ben üönig in Kffcißum ju »erroanbeln; ftch an bie ©teile beS VolfS ju fegen unb fich alfo in baS wahre Sieich ju erheben. ©ieS ift bie 5Sie*

thobe ju ben SieligionSgeheimniffen emperjußeigen."

@ p t t t f f ) o n 5 e n j .

©Ipgau, 31. ©eebr. 3n ben legten Stagen beS Sah*

reS ereignete ßch f>iec noch ein fegt betrübenber gall, welcher, jum Stgeil als eine golge beS unfrer ©eneration immer fügls barer werbenben ViangelS einer natürlichen unb »ernunftges mäffen Ktjiehung, wogl »erbient bie öffentliche Aufmerffams feit auf ßch ju jiehen. An einem ber beiben SOBeignachtSs feiertage würbe eS in ber ©tabt befannt, baff ßch beS Vor- mittags ein fSläbcgen aus bem SSürgerßanbe er feg offen gäbe. @ie war bie ©eliebte eines jungen Sßenfcgen, welcher

(3)

bei einem hiefigen Beamten alé «Schreiber befchäftigt gerne*

fen, cine »erhältnifjmäfjig nicht unbebeutenbe Summe aug btt Äaffe entroenbet unb mit bem ©elbe ft'd> entfernt hatte.

Se r junge Stann, ber, id) meifj nicht aug melden Stoti*

»en, roieber nach ©logau jurücfgefehrf mar, foli mit feinet

©eliebten übereingefommen fein, bafj fte fich Beibe bag Sei ben nahmen. Sag junge Stäbchen führte biefen (Sntfchluß juerft aué, inbem fie eine eon ihrem Siebhaber bargereichte Sipote ergreift, auf bie Bruft fefct, unb beim A6fd)iefjen bag öperj trifft. Sod) ber Uebertebenbe mochte nicht ben Stutl) bepfcen, folchem Beifpiele ju folgen; er macht Särm, theiit ben SSobegfaU ben Angehörigen beg Sfäbcheng mit unb mirb feibft nach bem 3ttquifYforiat abgeführt. Beoot bie Seiche fecirt mürbe, hot man bem jungen Stanne nod) einmal bie tobte ©eliebte gejeigt im Beifein beg bei folcher ©elegenheit fungirenben ^’erfonalg; er foU auf’g Sieffte erfchüttert morí ben unb feiner fo roenig mächtig geroefen fein, bag er fid) nicht auf ben Beinen erhaiten fonnte. Stan hotte, er höbe fich, ba(b nachbem er roieber in’é ©efängniß jurücfgefehrt fei, in bemfelben erbroffeit. Sen 28ßen b. S t. in ber Abenb*

ßunbe hot bie Beerbigung beg jungen Stäbdjeng ßattgefun*

ben. S ie Angehörigen hotten einen Sarg mit Schilbern gejierf für fte beforgt, al/ein eg foU nicht nachgegeben morí ben fein, bag ber Sarg frei getragen merben burfte; er mugte mit einer grogen Secfe Überhängen merben. — Sie große Partei ber S ie tifie n unb frö m m le r erjätjlt biefe traurige Begebenheit alg ein 2Bahrjeid)en für bie Unglaube gen unb fchreibt biefe Berirrungen bem Stängel an firchli*

chem Sinne ju , roelcher S in n froh oller ¡¡Bemühungen ber Rheologie noch longe nicht bie gehörige SBürbigung in ben Schulen ftnben rcolle. SCBag ben Seidjtßnn unb bie Unübeti legtheit beg jungen Stenfdjen, ber fid) iur (Sntroenbung »on

©elbern hinreigen lieg, anlangt, fo lägt ftch fein entfcheiben*

beg Urtheil fällen, fo lange man nicht bie (Sinflüffe fennt, melche bei ber (Srjiehung beé 5ünglingg »orgemaltet hoben.

Sebenfallg mürbe bei einer tüchtigen Berßanbegaugbilbung unbefonnenen Streichen junger Seute, bie fcpon bei Waffen*

gefdjäften »ermenbet merben, richtiger, nachhaltiger unb in jeber Bejiehung jroecfmäfjiger »orgebeugt merben, alg burd) Anbrohung »on 4?öllenßrafen unb burd) Anpreifungen ber Beradjtung irbifdjer ©üter, mährenb jeber noch fo bornirte Stenfch bei feinem erffen felbßänbigen Auftreten in ber bürgerlidjen ©efeüfchaft gemahr merben mug, bag nicht bie fBefcheibenheit, ein eingejogneg unb eingefchränfteg Seben ober gar bie Sürftigfeit eé finb, burch roeldje man in feinen Umgebungen auch nur bie geringße ©eltung ju etí langen »ermag. — Sag traurige @nbe beg jungen SD?äb=

d)eng iff rcohl geeignet, ben benfenben Stann auf bie eigení thümliche Statur unfter Strafen aufmerffam ju machen.

S ie Selbfttöbtung beg Stäbcheng ift eine {folge »on ber Boraugßcht, bag ihr ©eliebter burd) bag Urtheil beg Stich*

terg ehrlog merben, unb bann auch für eljrlog im Sublifum gelten mirb. Sie Strafe trifft mithin fte eben fo i)art, mie ben, roelcher ftch flogen bag ©efefc »ergangen hat. 5a eg liegt in ber Statur unfrer Strafe, bag fte häufig fchmeí rer auf bag öpaupt berer fällt, melche ben Beßraften lieben ober in »ermanbtfchafflicher Bejiehung }u ihm ficfjen, alg ben Uebertreter beg ©efefccg felbß, ©g iß fdjon »ielfad) auf biefen Umftanb »on ber humanen Ä ritif aufmerffam gemacht morben, unb in SGßaf>rf>eit eg fcheint berfelbe gar fehr gerigí net, ju einer Steigfrage für gefefcgebenbe Äörperfchaften er^os

ben ju merben. SBenn ftd> biefer Uebelffanb in ber Beßra*

fung beg (Sinjelnen bei ber ¡ewigen Strafrceife in allen Sphä*

ren ber ©efeßfchoft alg höchß fchmerjhaft ermeifet, fo geigt er ftch alg ein fürd)terlicheg Uebel in ber Älaffe berer, melche ftch burch ihter £änbe Arbeit ernähren. S rifft ein, bent SSolfe angehörigeg gamilienmitglieb eine Strafe, fo ifi in ben bebeutenberen gällen in ber Siegel einetfeifg megcn Stans geig unb megen ber materiellen golgen, anbrerfeitg megen bet Aechtung, bie ben Uebertreter beg ©efefceg »on Seiten aller Stänbe auf’g Siacbbrücflichße ju erfennen gegeben mirb, in folchen gällen ift bie ganje gamilie burd). ben Êinjelnen ju

©runbe gerichtet. Sie Bcreine jut Befferung entlaffener Strafgefangenen, meldje für bag leibliche Unterfommen unb bie Seelenpflege »on Sträflingen ju forgen ftch Jur Sßitht gemacht hoben, ftnb nod) nicht baijin gelangt, jene oben an*

geregte grage grün blich ju erörtern, obmohl pe boch uní ftreitig recht eigentlich in bag ©ebiet menigfteng ihrer geifti*

gen ähätigfeit gehört. Allein bei theologifcher Befangenheit ift bie Söfung folcher Aufgabe rein unmöglich. 5Benn man ben Sienjchen alg etmag Anbreg anft'eht, alg bag, mag ec ift, menn man, Patt ftch mit bem Sienßhen ju befchäftigen, (Spperimente mit einem mcnfd)lichen ©efpenfte »ornimmt,.

bann ift man natürlich unfähig bag Soog ber Älaffe »on Staatgangehörigen roahrhaft unb auf bie Sauer in ftttlichec öpinftdjt ju »erbeffern, ber Älaffe, beren ©lieber megen SWangelg an Seit unb an SWitteln nur eine höchft bürftige (Sinpcht in bie Statur beg ©efellfd)aftg»erbanbeg erlangen, eine 6inft'd)t, melche obenein noch unenblidj getrübt mirb burch eine ftnfire, faft unburdjbringliche SGBolfe bet »erfiani begbarften Sogmen. — SBeldje Stärfe beg ©eifieg, melche GhorafterfePigfeit, meldje Sntenptät ber Siebe liegt in ber Seele eineg SJiäbcheng, bag im Stanbe ift fid) ben Sob ju geben, um ber S3efd)impfung beg ©eliebten ju entgehen»

Unb ba »erläftert man bie untere SSolfgflaffe unb roill if)e bei jeber ©elegenheit (Sbelmuth unb Jpochhetjigfeit abfpredhett unb alg eigentliche Sriebfeber all ihrer Bemegungen nur bie Begierbe nach Surug, nach Bornehmthuerei, nach unnobelm groben Augfchmeifungen gelten laffen. ßg iP freilich reahr, auch bei biefer ©elegenheit hot eg fid) mieber gejeigt, mit meldjem Seichtfinne, mit melcher ©leichgiltigfeit, ja mit melí cher Spottluft ein fo traurigeg (Sreigniß im ^ublifum bei fpro^en mirb unb in mie faß beleibigenber SBeife für bie Angehörigen ber Berfforbenen bie Sîeugierbe ber lärmenbett Stenge fich funb gibt; — allein bieg iß lebiglich bie golge ber ©rjiehungglofigbeit, ber Betbummung, in melche bie grömmelei unb ber ©taube an »ernunftlofe Sogmen ben Stenfchen notfjmenbig »erfenfen müffen. Sreten Umftänbe ein, roo parre unb leblofe ©laubenglehren nid)t mehr Stich halten gegen ben heftigen Schlag eineg menfchlichen, nun enblich menfdjlid) fühlenben ^)erjeng, bann bricht bie Schöns heit ber Stenfdjennafur in irgenb roelcher ©eßaltung gerabe bei ben Seuten im groben Äittel auf’g Stmhlenbße but^K

♦ •

3 --- : '

3ÍUS bem Strefcngcbirge, 6nbe Secbr. Am Schluffe biefeg Sohteg merben roieber in allen Sfäbten bie Seufjec ber BerorbneteniBerfammlungen foroohl bei bet S tü fu n j ber Armenfaffen í @tatg alg auch bei Segung ber Armenfafi feniStechnungen in ber Art ertönen: mie nimmt boch bie- Armuth in ben Stabten ju! ach, mie »iel mehr muß bie Stabt für ihre Armen alle 5af)te oug bet ÄämmeretiÄaffe'

(4)

gufdjirgenl ® ie wirb ba« werben nach 3ahr«n! 2inftatt ffd) aber genau batum ju befümmern, welche« bie Utfachen ber junehmenben Krmutp ffnb unb wie ihr abjupelfen ig;

cmffatt ausführliche Badhforfcpungen barübet anjuffeüen unb bie Bíittet ju befdjaffen, um biefer lirmutp grünblich begegs .nen ju fönnen, janfen geh bie ©tabtoerorbneten lieber um geringfügige Singe mit ihren Biagifträten, fühlen ftd> alle flugenblide (folcheS fällt auch bei ben BreSlauer ©tabtoers orbneten Bor) in ihrem SBirfen beleibigt, wenn bie Biagis gräte im wahrhaften Sntereffe bet ©tabt bie Snitiatioe ju einem neuen wohltätigen Snftitute ergreifen unb im ©tfer für bie gute @a<he mehr thun, al« ihnen gerabe nad) bem 3Böttffnn ber ©täbfeorbnung al« au«fühtenben Behörben jus fommt. Seiber glauben in fag allen ©tabten bie Bercrbs neten genug gethan unb gd) brügenb Unglaubliche« für bie

©ommune au«gewirft ju haben, wenn fte auf Becöffentiis chung ihrer Befd)lüge bringen, bie nicht einmal interegante

©egenffänbe behanbeln , wenn fte bem Biagiftrate anjeigen, bie unb bie Saterne- brenne fdffecbt, ber unb ber Bad)twäd)s fet habt gefchlafen, bie Bettlet mehren ffd), ber Beujahrds Umgang möge abgefepafft werben, ba« ©ehalt be« unb be«

fönnte bei einer neuen Tlnffellung gefürjt werben tc. — Sbwohl bie ©efchichte be« Tlrmenwefen« in jeber ©tabt lehrt, bag eine geiglidje ©orge für bie Krmen get« ju milbe ges wefen unb oft au« SRücfgchten ben noch wenig Bebürftigen fchon bebadjt hat, baher auch in allen ©tabten bie 2lrmen- pflege ben ©eiftlidjen unb ÄirchensGoUegien feit ber ©täbtes otbnung entwunben unb ben ffäbtifchen Hrmenbeputationen überwiefen worben, fo werben boch feit ber Sufammenberus fung ber BroBinjialfpnoben auf’« Beue Stimmen batüber laut, bag ben ©eiglichen im Berein mit Bre«bpterien wies ber ein grögeret ©inffug auf bie Bffege ber ílrmen unb Äranfen jugeganben werben möchte, bamit für biefelben mit mehr ©emüth unb chriglichet Siebe geforgt würbe. 6« ig wahr, herjlo« wirb in beinahe allen ©täbten, unb baoon ig Bte«lau nicht au«gefd)loffen, ba« 2lrmenwefen Berwaltet;

niemal« wirb ju r rechten Seit gegeben; bie Berarmten müfs fen get« ju lange warten, ehe ge etwa« befommen; ge ers halten gewöhnlich eine jährliche Unterftü|ung erg bann, wenn fie fchon ganj heruntergefommen gnb ober mit einem guge im ©rabe gehen. Jpieburd) foll nicht etwa ben Tlrmenbepus tirten für ihre Betfon ein Borwurf gemacht werben (biefer trifft bie Berfaffung be« 2lrmenwefen«); benn ge fönnen uns möglich ein foldje« lebenbige« warme« 3ntereffe für bie 2lts men haben, wie beren eigne ©tanbeSgenoffen, unb, wie biefe, ben richtigen Bioment treffen, wann ihre armen Brüber unb Welche Bon ihnen ju untergü&en fein. — ©« mug ba« Gens

traliftren be« 2lrmenwefen« in jebet ©tabt aufhören; e« mug ben Sünften, ben ©efellenbrüberfchaften, ben 2irbeiteroereinen bie gürforge für bie 2lrmen ihre« ©tanbe« mittelff ber Bon ihnen aufjubtingenben Beiträge felbg überlaffen werben; e«

rnüffen ju biefem Behufe bie ©tabtgemeinben Bon ihren Ärmen s Äaffen s ©infünften biefen ©efellfchaften fo Biel jur eignen Berwaltung unb Berwenbung übetweifen, al« nach einem mehrjährigen Surdffchnitte bie ©täbte für bie 2irmen au« folchen Korporationen alljährlich bi«her gegeben haben, unter ber Btbingung jebod), bag biefe nun auch in bet Bes gel für ihre eignen Berarmten forgen. ©in ©entralsilrmens gonb« fann in jeber ©tabt für biejenigen begimmt bleiben, für wtldje feine ©efellfchaft ju bilben möglich ig. ©« mug ferner fein Hanbwetfer, fein ©efelle, fein Śages ober gas brifsllrbeitet in bie ©ommune aufgenommen werben fönnen, beoor er nicht nachweifet, bag er einem in ber unb ber ©tabt epiftirenben Bereine feine« ©tanbe« unb ©ewetbe« beigetres ten ift, bamit bie ©ommune ffcher ift, bag er in gällen ber 2lrmuth, ber Äranfheit ¡c. ihr nicht jur Saft fällt. — Sa rs auf foliten bie ©tabtoerorbneten (bie Bre«lautr an ber ©pifee) bringen unb mit aller ©nergie barauf antragen, bag ein

©efeh in biefem ©inne erlaffen werbe, unb e« wirb gefdjes hen, wenn bie ©ommunen e« nur wünfehen. ©o würbe bet

§ 2 unb 3 be« Statute« über bie ©ommunaloerhältniffe ber Hanbs unb gabrifarbeiter in B r . 99 ber bieSjähr. ©chlef.

©hronif bahin abjuänbern fein, bag e« beifen mug: § 2. 3» jeber ©tabt rnüffen bie am SDrte anfäffigen, namentlich bie jefct neu anjiehenben Sage* ober gabrifarbeiter einen Bers ein bilben, unb hängt beren Aufnahme in ben DrtSoerbanb erg baoon ab, bag ge ihre Biitgliebfcgaft bei biefem Bereine nachweifen. § 3. 3n bemfelben mug ein jeber Sages ober gabrifarbeiter aufgenommen werben, ber geh feine« entehs renben Betbrechen« fdjulbig gemacht unb ba« funfjigffe 3ah*

noch nicht überfd)ritten bat. gerner mügte nicht, wie im

§ 6 gehet, ba« BereinSmitglieb, ba« 3mal mit feinen Beis trägen im Bücfftanbe oerblieben, auSgeffogen, fonbern ber 2lrbeiteroorganb ermächtigt werben, mittelft ber orfSobrigfeits liehen H>ff* oon ben fäumigen Biitgliebern bie rücfffänbigen Beiträge burd) ©refution beitreiben laffen ju bürfen.

Blochten boch StabtoerorbnetensBerfammlungen ft'ch 9«5 mügigt ffnben, barüber ju berathfcplagen, ob unb in wie weit ba« in B r . 99 unb 100 ber oorjä'br. ©d)lef. ©hronif abgebruefte Statut jur liuSführung gebracht ju werben wüns fchen«werth fei; möchten biefe Betfammlungen ihre bteferbalb gefagten Befchlüffe öffentlich befannt machen laffen unb event. Beranlaffung nehmen, höheren £)rt« um ©rlag eine«

neuen ©efe&e« im ©inne biefe« ©tatut« ju bitten.

B r i e f f a f t e i t .

,on bent tepten i>efte ber ¿prooinjialblätter befinbet geh eine „notpwenbige Erflärung“ be« Eanbibaten Ä. S B u ttfe , burd) welche et lernen früheren, ©<hulterrori«mu« betitelten, Artifel nicht allein ju entfcbulbigen, fonbern auch bie nach i>erfommen näher bejeiehnete Slicptaufs napnw eine« ©egenartifel« unferer ©eit« ju Berbacptigen fuept. 6« tput un* leib, bem Eanbibat S B u ttfe 3weibeutigfeit unb Umgehung ber SBabrhett ©djulb geben ju muffen; benn niept feine Sdjulb iff e« gewefen, bag ba« ©pmnafium ober weniggen« bie Stabt, in welcher fig) bag felbe befmbet, tn ben sproBinsialblättcrn nicht näher bejeichnet WHrbe. Eben fo hat bet Sanbibat SB u ttfe , wie un« reept wohl be=

rannt tg, fchon oor bet SSeröffentlidjung ©orge getragen, baf man weber über bie Angalt nod) über bie oon ihm oerunglimpften

^erfonen in ,swetfel fern burfte. 9Bir fönnen, fall« e« nur irgenbwie nerlangt wirb, noch nähere Erläuterungen geben. S ie je|ige SRebaction bet

^roBinitaloiatter ftnbet bergleichen Auffähe, wie ber mit ,,©d)Ulterrori«mu«" betitelte, n u r fegenbringenb. S B ir würben unferer SoUeginaber bow rathen, ffdi Eunfttg tot bem Abbruct foleher Artifel, welche fid) ba« Anfehn geben, Slja tfa d je n ju btfpredjen, währenb fie in bet

¿hat nur gepafftge Auslegungen unb Uebertreibungen oon wiebergepörten Stjaplungen finb, oon ber 3uoerläfffgfeit betfelben ju übers -rs- - . , r J“efPr °d)enen gaUe war e« nach ber eigenen münblid)en Erflärung be« i>errn JRebacteur« weniggen« nicht germepen. ¡Die leptge SRebaction ber firooinjialblätter fann übrigen* Berffcpert fein, bag bergleidjen Artifel get* ipre japlreidjen Sefer gnben uno ntd)t mentg.jur Erheiterung unb Ergöpung ber ©cpülerwelt beitragen werben. SBir bejweifeln aber fepr, baf eine „mit angemefs lenem Ernge burdigefiiptte" X)enunciation auf Streligiofität in red)t allgemeiner gaffung „nur fegenbringenb“ fein fann. ©o oiel für bieSmal.

Sfebaction: E . ». S3aetg unb SSattp. SSerlag unb ®ruct von @ ra $ , SSartp unb Somp.

(5)

r l j i ' c s t s d j r

£ > t g a n

f ü r baS © e f a m m t - - S n t e r e f f e ber $Protnn$.

M 2 .

a S r c é ía u , ? . J a n u a r

1845.

®ie ®d)lcfrfci)c © b rp n if erfdjeint wödjfntltd) jtoeimal unb ift in bet (ggpebittPtt ber SSreSIaiter 3« tn n f l fo wie auf allen

& ö ttig l. (jjpftäm tcrn ju fjaben. SDian abonnirt auf biefelbe in SBerbtnbung m it bet SSreélauer 3ettung (beten oierteU jährige« Jíbonnement 1 SJtitlr. 7 % ©gr. tfi) mit 1 Sttblr. 20 ©gr., o í;ne bie Skedlauer Seitung ift bet oietteljäijrigc (pränumera:

íioné = 5)teié 20 ©gr. ¡Die Sfjronif (mit unb ofjne 3eitung) toirb burd) bie $>ofl oíjne ^)reiäeri)öi)ung bejogen.

U e b c r f t ^ t ,

(gortfefcung.)

©eit einiger Seit i)nt man nicht biog in Englanb ober in ber ©ebtoeij, man bat auci) in ©cfjiefien eine Hinnei;

gung eoangelijeber St)eologen jurn Äatbolicidmu« bemerfen fönnen. @ie tragen biefe Hinneigung bidtoeilen fogac offen ju r ©d)au, inbem ft'e eine ©erecbtigfeitdliebe oorgeben, toeldje leibet nidjt ber eigenen fonbern nur ber gegnerifeben ju gute fommf. Died finb biejefnigen eoangelifcben Sbeos logen, welche in bem fProteffantidmud bad ©efpenft einer mnfjgebenben Drtboborie berauf}ubefd)tocren unb unfere ©e«

toiffen auf bad sprofruftedbette unoerfiänblicbet unb un;

per ft an ben er gormeln fpattnen möchten. 3n ber gerne geigen fie und beit Umriß einer ftd)tbnren Äircbe, in toeU eber fie ben toiffenfcbaftlicben ©eift jum ©teben gebracht ju babeit oermeinen. Da« S3olE bat biefe 8üge bed sprotefiam tidmud bereitd erfannt unb nid foicbe ju toürbigen gemußt.

(Sine nnbere Hinneigung ober oielmebr S3erbrüberung mit bem ©eiftc ber ©egemoart, toeldje aber bie eigene

©elbftänbigfeit nicht aufjugeben gebenft, oerfpriebt in biefen Sagen fofdje grüdjte ju bringen, trie fie Deutfcbs lanb feit ber Steformaiion ju rcieberbolten SJialen ers febnt, niemal« aber old fobnlb beooeftebenb gehofft bat.

Äatboiifche ©emetnben beginnen bem dfietud gegenüber jut 9Rünbigfeit ju erftarfen unb ihre unoeräußerlichen, obs gleich lange Seit gegen alle« Siecht toirflich oeräußerten, 3fechte nid im ©ebanfett unb ©etoiffen fre ie r üRitglieber ber Äird)e in 2fnfprucf> }tt nehmen. 3Ba« für biefe @ad)e bereitd ge=

tbnn toorben, ift auch in biefen 23lättern berichtet toorben. Se r beutfebe Äntbolicidmud ift burd) ben großen Sumult an ben Sibeinufern ploljlich nufgefdjrecft toorben unb jum ©elbftbemußtfein unb bamit jugleicb Jur ©elbftänbigfeit ermadjt. Die 2iufmerffamfeit, meldje mit toäbrenb bed oer;

floffenen 3«h«d biefen h«« mehr angebeuteten, old naher ebaraftetiftrten 9iid)tungen gefchenft haben, ift und eben fo trie ber S3re«(auer unb ©d)Ief. Beitung ntd Srreligiofttät unb Hodboerrntb an Kirche unb ©faat audgelegt unb gegen und, obtrobl ohne ben minbeffen Erfofg, nudgebeutet toorben.

©olche Jinflagen beginnen ailmälich mit oerbienter SBeradjs

tung behanbelt ju toerben, ba bie ©taatdbebörben fchon längfl ju ber Erfenntniß gelangt finb, baß bie fOiünnet nicht ihre eigentlichen ©egner ftnb, welche ihre SReinung, fei fte bin unb triebet fogac nicht bie richtige, frei becaudfagen. Dad 93oIf aber bat ftd) oft unb laut für bie freie ^reffe audges fprochen unb fomit fein Söerbict gegen bie Sefuiterei ber 2luds fd)iießlid)feit unb bumpfen Unterwürft'gfeit abgegeben, ©erabe in ben feßigen firdjlidten SSBirren jeigt bie ^Regierung bur^) ihr unparteiifched ©tillfchtreigen, baß ft'e auf ben imSSotfe tourjelnbtn gefunben ©inn oertraut unb ed ruhig abtratfef, rcad ft'ch 9feued aud feiner fräftigen unb unjtreibeutigen 2icußerung enttriifelt. Die .Kämpen bed ©djlef. Äirchenblats ted toittern jtrar, baß aud bem neulich gelegten ficchlichen

@i ein politifd)ed Äücblein, toelthed ft'e bereitd oor feiner

©eburt getauft haben, fried)en möge; trenn fte aber mit biefer feinen ©ntbeefung 9Rißtraun jtrifeben bie Station unb ihre böchften 2fuctoritaten gefäet ju haben glauben, fo möchte ft'e fdjon bie allernndbfte Bufunft eitted großen Srrtbumd ju übers führen geeignet fein. Die ©timme in ber äferfammlung ber Sanbftänbe aller ^rooinsen rcirb oufd 9ieue bartbun, mU cbed ber ©eift ift, ber über ben jebigen Dtegungen fcbntebf^

fte toirb ihnen fagen, baß politifdje greibeit unb fircblidbe Änecbtfchaft auch in Deutfdjlanb unoereinbare gactoren eine«

neu auflebenben toabrbaft nationalen ©taatdlebend ftnb. SSBie toic ju biefer ^ropbejeiung fommen, unb ob biefelbe ju ©chans ben gemocht werben toirb? 6d bebarf nur einer Erinnerung an bie SSerfammlung oor jtrei Sabren, ed bebarf nur ber Hintoeifung auf bad immer reger toerbenbe ©täbteleben, nas mentlid) in unferec «Prooinj, unb ber Sbeilnabme, trelche man je&t oon allen ©eiten ber nrbeitenben SSeoöIferuttg, bem (Proletariat, jutrenbet, unb mir bürfen hoffen, baß bi es fec Sfücfblicf binreicben trerbe, unfeem SBlitfe in bie B«5 funft ald fieberet Seitec ju bienen.

(gortfe«ung folgt.)

Sßeldbe Utorthcilc finb ber armern SBpIfdfiaffe bttcef) .Hcfabfct)tiitg ber ©aljpretfe jn Shc it getorrbett?

SSalbenburg, 1. Sanuar. 3fld ber ©taatdhaudbalt ed erlaubte, baß ber Äönig 2,000,000 Shalec ron ben ctatds mäßigen Einnahmen fallen laffen fonntc, war ed offenbar

(6)

wogl ber SBille, bnbutcg gauptfädglidg ber armem VoßS:

flaße, in SSetradgt igrer gegen bie reichen — unoergältniff:

mäffig gögem Abgaben, einige Erleichterung ju gewähren.

SKan fcgmeicgclte ßch baher, baff bie jufolge ber ÄaffinetS:

orbre »om 22. 9lo»br. 1842 nach Abjug fchon anberer Ab:

gabenerlaffe »on 80,000 Shit- noch »«bleibenden 1,920.000 Sgaler baju »ecwenbet werben würben, ben in ber 12ten Älaße ber Älaffenfteuerpßichtigen fteuernben armem VolfS:

theil »on biefer ©teuer ju befreien. Allein man gatte ßd>

getäufcht! E S warb »orgejogen, bie ©aljpreife ju ermafji:

gen, unb ben ^reiS ber Sonne ©alj, im ©ewicgt 405 ^)fb.,

»on 15 auf 12 Sglr. herunter ju fefeen.

©aS fDioti», welches bie Bereinigten ßänbifchen AuSfcgüße bei Veratgung über bie Vertgcilung beS gebachten Abgaben:

ErlaßeS leitete unb beftimmte, bie üperabfegung ber @alj:

pteife »orjufcglagen, »erbient in fo fern wogl feinen Sabel, alS man annehmen mochte, baff © a l} , ein, jebem SQien:

fdgen unentbehrliches gebenSbebürfniff, »on Allen gefauft unb

»etbrauegt, folglid) auch Allen ihr Antgeil an bem ©teuer:

Erlaße werben müße. geibet gat man babei jeboeg nicgt bebaegt, wie »iel arme Snbioibuen, welcge auch mit bem

©al} noch fparen müffen — baju gegoren, um im 3$er:

lauf eines SagreS 405 fj)fb. ©al} }u »erbrauegen, unb baff biefen Allen }ufammen nidgt megr als nur-wenige 3 Sglr.

batauf }u gute fommen! — Stimmt man nun an, baff un:

gefägr 00 Arme in einem Sagte 405 Vfb. ©al} confumi:

ren, fo fommt alS ©rroinnantgeil an bem qu. ©teuererlaff auf ben Äopf jägrlicg circa 1 ©gr. 6 Vf- — ©aS iß }war immer ein ©ewinn, heißt aber Äörner gereicht, wo man SSrote }U geben »ermoegte, unb Pfennige geboten, wo nur Sgaler gelfen fonnten! — ©cm mochte nun allenfalls nod) fo fein, wenn bureg alle VolfSflaßen ein gleiches 23er:

gältniff ßattfänbe! Aber wie »ergält eS fieg benn nun mit ber im ©egenfag }ut ärmern Älaße ßegenben reichern S3c»ölfetung?

— geiber fo, baff man unwillfürlicg }u ber Vermutbung gingerißen wirb, bie erfte folle fid) mit bem guten SBillen, igr gelfen }U wollen — begnügen, wägrenb bie legte fo be»ot}ugt ift, baff fid) bie fo befcffloßene Vertffeilung beS AbgabenerlaßeS faum rechtfertigen laßen bürfte, weil man ba }u reichlich gegeben, wo man gar nicht geben foUte! —

©ie VolfSoertreter fegeinen mithin cS nicgt bebaegt }U ga:

ben, baff ber SSefiger unb Verwalter groffer ©üter, nicht minber ber fein ©efegäft im gröffern Umfange betreibenbe '©ewerbtreibenbe, wie }. 35. ©cgläcgter, Eonbitoren u. a. m., welche beibe ©tänbe $unberte »on Sonnen ©al} jägrlicg

»erwenben, gierburd) »orjugSweife gan} crflecflid) gewinnen mufften, inbem ber göcgfte Älaßenßcuerfag, weldjet als

©taatSabgabe (benn »on ©runbfteuer fann gier feine Siebe fein — ) »on ignen entrichtet wirb, jägrlid) 144 Sglr. nicgt übetßeigt, unb eS ift alfo eiuleudjtenb, baff, wer nur 48 Son:

nen ©al} jährlich »etbrauegt, bureg ben ermäßigten VteiS

»on 3 Sglr» pro Sonne, mit bem göd)ßen Älaßenfteuerfage fcgon auf 0 geftellt ift, unb baff in »ielen gälten bei

«inem noch beträchtlichem @al}»erbraud)e fogar baS©op:

pelte, ©reifaege unb nod) megr gewonnen wirb!

©er Aermere bagegen muff gegen ben ©ewinn »on einigen

^Pfennigen, ift er gamilienoater »on 3, 4 ober megr Äöpfen tm ßeuerpßicgtigen Alter, nach « ie » o r , feine 3 © r. ober jährlich 1 % Sglr. rugig fort}aglen! — ©o fleinlicg nun aueg bieft Abgabe gier erfegeint, fo ftellt fieg boeg, »ergleicgt

man folcge mit bet JUaßenßeuer beS Sieicgen unb Sieicgßen im Vergältniff ju ben Einnahmen beS Armen unb SReicgen

— eine gjroportion gerauS, »or welcher man erfdgreefen muff, unb welcge ©egreiber biefeS barum abficgtlicg unterlägt, bureg ein äaglenbilb noch barjußellenl ©urd) biefeS 33i(b würbe man in}Wifcgen wogl }u ber Ueber}tugung gelangen, baff am wenigften geholfen worben, wo #ilfe am nötgigften gewefen, unb baff baS 2Biff»ergältniff, welches frügtr fcgon bei Erge:

bung ber Älaßenfteuer jwifegen bem ärmern unb reichem VolfStgeil beftanb — nicgt nur nicgt befeitigt worben, fon:

bem }u Ungunften beS armem SgeilS fid) leibet nur noeg mehr gerauSgeftellt gat! — SDiöcgte eS bager ben »eregrten Herren ianbßänben gefallen, in igren bieSjägrigen Veratffun:

gen biefen Uebelftanb in’S Auge }u faßen unb bei © r. Via:

jeftät bem Äönige bagin ju roirfen: baff neben Veibegaltung ber jegigen ©aljpreife bie arme Volfsflaße, welcgt in ber 12ten Älaße, IV . ©teuerftufe ßeuert, »on biefer befreit werbe, bagegen aber ber jegigen erßen ©teuerftufe 3 Älaßen }U »ielleid)t 16, 20 unb 24 Sgir. ober göger, beßimmt werben, um ben Ausfall bet 12ten Älaße baburd) ju beefen, was unbejweifelt ber gall fein wirb, wenn ber ©teuererlaff fieg nur auf felbftänbige IpauSgaltungen ber ärmern Älaße, nid)t aber auf bie bitnenbe Älaße, alS öpanbwetfSgefellen,

©omeßifen, tc. crßrecfen bürfte.

@ o n r c ( f ) P t t b n t ) .

V rc ö la u , 4, Sanuar. ®er in 9 lr. 104 bet ©efftei. ßffronit mitgetgeilte SSrief bed i>errn 3ußij=GomimffatiuS SBeibemann in Slatibor bat offne Zweifel Sredlau, bie (prooinj, ja bie gange Slionarcgie »om Untergange gerettet, unb bie SRebaction »erbient für bie SBeröffentlicffung beßelben ben innigßen ®ani aller topalen Untertffanen. ,£err SBeibemann ffat offne ©effeu -»or ber furdjtba*

ren weit um fieff grelfenbcn SBerfcinbung ber Sätitia baS geffeime SEveiben betfelben offen bargelegt unb bie Aufmerffamfeit ber 33e=

ffötben »on 9teüem auf baffelbe ffingelenft. S r fonnte bad tffun, benn er lebt in SRatibor; ieff aber, ber ieff felbß SOlitglieb biefer

„geffeimen bemagogifeffen S3erbinbung" bin — wie foll ieff mieff feffügen gegen bie ©träfe beS Sßerratffä, bie naeff ben Statuten ber ©efeüfcffaft mieff nur }u fd;nell ereilen wirb? muff ieff niefft in 3ebem, ber mieff befuefft ober auf ber ©traffe anrebet, einen ©pion ber geffeimen Obern ober ber fogenannten ®ireftion befürCfften?

®od) alea jacta e st! ieff w ill mid) »on ,£>errn SBeibemann an SOhttff niefft übertreffen laßen, ungeaefftet ieff gamilienoater bin;

»ielleiefft wirb mir, wenn ieff falle, im 4tcn £efte ber „3ußänbe"

»om S3erf. ein ®enfmal gefegt uhb für meine .Rinbet eine ©amm:

lung »eranffaltet. „SERan iß — fagt 4?err Sffieibemann — einer geffeimen bemagogifeffen SGerbinbung «Ramer.S Sätitia, auf ber ©pur.

©ie foll bie Abfiefft gaben, äffnlid) ber franjoffidjen Sleoolution ben

©runb unb SBoben ber Ä ird je »orerft ju untergraben, um bann fidjerer bie Sfftone }u fiürjen." ©ut gebrüllt, görne! aber merten

©ie auf, id) weiff noeff megr. ©anj eingeweifft bin ieff jwat nod) niefft; bie SSeffauptung aber glaube ieff »erantworten ju fönnenj baff bie ©efellfcffaft eine gilialanffalt ber Sefuiten i(t, unb }war au« folgenben ©runben: 1. Seber Aufjuneffmenbe muff breimal

»orffer bie ©efellfeffaft befud)en, fid) mitffin brei «Prüfungen unb bann einer SBallotage unterwerfen; 2. bie Aufnaffme gefdjiefft mit gewiffen fpmbolifcffen Seremonien; 3. naeff berfelben erffält baS iOlitgiieb einen anbern ffiaraen (!!); 4. niefft jeber wirb in baS

®ire£torium aufgenommen, fonbern nur biejenigen, welcffe baS allgemeine Sie rtra u e n befigen (!!); 5. ungeaefftet iffrer foß:

fpieiigen SBergnügungen, bureff welcffe fie baS Auge,ber ffiefförben

»on iffrem „geffeimen Sreiben" ablenfen w ill, befigt bie SefeUieffaft immer ©elb (ffört! gört!); ü. bloS burd) bie confequente AuSfüff:

rung beS ©runbfagcS: „ber 3wect ffeiligt bie SOlittel," befonberS babureff, baff fie eine unfcffulbige Senbenj »orgegeben, bann fie bie Sonceffion eine« ffoffen «polijei^räfibii erlangt gaben. ®t‘e Aeffn=

licfffett mit ber franjößftgen SReoolution wirb baburd) über allen

(7)

Zweifel erhoben, baS bad ©iveftorium ber ©efeUfdjaft gan} tote baS »om Sagte 1795 aus 5 Sfllitgliebern beilegt, »on benen bas eine m it ber auSfibenben ©ewalt, ein anbereS mit bem ginanjm»

nifletium, ein britteS mit ber Huffidjt über bie ©etemonieen beS

©ultuS u. f. w. befleibet ift. SBBie bie ©efellfcgaft felbft in bas Unftbeinbare, in bie 3ai)l, eine geheime aBidjtigfeit ju legen »er=

ftegt, ergibt fid) außer bem ©rwäfjnten nod) barauS, baß fte ge=

rabe fo »iele SOlitglieber säglf, als ©eutfcljlanb Sgrone hat. 9Jler<

fen ©ie, Herr SBeibematin! bie Berechnung? S5ei bem beabftdjtig=

ten Umfturj iommt alfo auf jebeS SGfiitglieb ©in Sgron! 2lÄe Si)ronftreitigfettcn fallen »eg; mir ift £id)tenftein=SBabUi befdjeert worben. Unb wann erfolgt biefer Umfiurj? Anfänglich war er auf baS ©nbe gebruar ju feietnbe Starrenfcft »erlegt worben (fletS nämlid) wirb »on ber ©efeUfdjaft bie SRarime befolgt, baß fte um ter äußerlichen geierlidjfeiten ihr „hochrerrättjerifdjes unb irreligiös feö Sreiben serbirgt); ba aber aus Cujern fo treffliche Stadjridjten

«ingelaufen ftnb, fo foll bet Ausbruch ju rn SSa llfe ft 9 ) !ittw o * ben 22. Sa n u a r erfolgen, ©abet geht trag fo frech »u SBerie, baß man ©te fogar, #ert SufttjäSommißar, einloben will. S5e=

wunbern ©te aber bie Klugheit ber ©efellfdjaft!' SJlandjer, unter anbern audj ich, fömtte »ielleidjt jurüeftreten; bei ber Aufregung aber, bie burd) ben San}, ben Sffiein, bie SJiuftf, befonberS aber burd) bie ©amen fjeworgebradjt wirb, ift bieS nidjt mehr möglid).

•piesu iommt, baß in ber erften Sour beS ©otillonS mehrere D t:

ben, Äreuje unb anbere AuSjeidjnungen beS neuen SReichS auSge=

theilt werben; in ber 3ten Sour aber unmittelbar nach ber polfa, bie bie Aufregung bis jurn SBagnfinn gefteigert bat, wirb ber ©aal mit bengaliidjen glammen erleuchtet unb bie neue Drbnung ber Singe proflamirt, unb jwar wieberum unter ber unoerbädjtigen gormel, burd) ©peife unb Sranf in ber ftfaufe fidj ja ftätfen.

SBenn © it aber bann ©injelne bie .Köpfe jufammenfteefen feben, bann wißen ©ie, was bie ©lotfe gefdjlagen bat. SefonberS aber madje ich ©ie aufmetifam auf ben Soaft, bet auf bie ©amen auS=

gebracht wirb — in ihm liegt bie ganje ©efagr; fann biefer »et:

hinbert werben, fo ift »ieUeidjt nod) Bettung möglid). D wäre es nod; 3eit, biefe ©efeUfdjaft ju »erlaßen! ©in SÖtittei, ftierr 3ßei=

bemann! ©in SRitfel! Slein Königreid) für ©in SOlt'ttel!!

© i n r e u i ge r S ä t i t i a n e r .

Siiegitih, im Sanuar. Ein S3cweid, baß Profelpten febr eifrig ßnb, bad Kleib ihrer religiöfen Anficgt, bad ft'e erft fürjlicf) angejogen haben, mit großer Dffentation jur ©egau ju tragen, liefert ein SSorfall, ber fid) erft fürjlich IjierorfS jugetragen hat. — Sn S ir. 98 ber ©ilefia befinbet ftd) eine jiemlich fcharfe K ritif bed Sriefed, welchen bad SSreds lauer Domfapitel an ben Säifdjof Arnclbi gefchciehen hatte.

■Dbtjogl nun in einer Beit, wo bie Srierfcbe JRocfangclegens f)eit fo oielfad) unb »on aUen ©eiten befprochen unb belcud)s tef wirb, hierin »ernünftiger SBeife nid)td Außälliged, noch weniger für ben benfenben Katgolifen etwad S3erlegenbed ges funben werben fonntc; fo fühlte ßd) boch ein hieftger Sieos phht btt fatbolifchen Kirche, ein SRann, ber fonft fehc für ben gortfebritt, namentlich für Eifenbafjnen unb Preßfreiheit eingenommen ift, bewogen, in ber ©tabt, »on .¡pnud ju Haud gehenb, bei ben fatbolifchen S3ewot)nern hefonberd weiblichen ©efd>tecf)td Unterfd)riften ju einer S3efd)t»crbe bei ber Oiegierung gegen bie fRcbaction ber ©ileft'a ju fammeln.

Ein Proteftanf, beßen fatholifdje Ehefrau ebenfalld überrebet worben war, ihren Siamen ohne SBißen bed ©atfen ju uns tetjeichnen, fühlte fid) oeranlaßt, ben ©ubfcribentenfammler iu befud)en, ihm bad Unfittlidje feined Verfahrend, ald wo*

burd) er 3wietcad)t unter ben Eonfefft'onen in ber unb ber gamilie audfäe, auf eine, wie »erlaufet, jiamlid) frä'ftige SBeife beutlid) ju machen, unb nicht eher »on bannen ju gehen, bid, wie et ftd) audgebrüeft bähen foll, fein ehrlicher 9iame »on btt Sifte audgeftrichen war. — SBie feht übrt*

gend ber gefunbe 0inn unferer fatbolifchen aSe»o!ferung aff folchem Sceiben abtjolb ift, beweift bet Umftanb, baß für jene erwähnte 8ifte, bie überhaupt feinen Erfolg gehabt hat, tro& aUer Piübe bed ©ammlecd quantitatio unb qualitati» nur febr unbebeutenbe Unterfd)riften gewonnen werben fonnten.

Ste ina u, 1. San. Die SSerhanblungcn über bad Pros jeft jum 93au einet S3rü(fe über bie Dber bei ©teinau ftnb jeht lebhaft im ©ange, unb ed befinbet ftd) biefe füc unfee

©tabt fo überaud bebeutfame Angelegenheit ju betreiben, uns fer fSürgetmeifter, H crc 3 — t ju r Beit in ©logau. ©ehns lithft wtinfdjen wir, baß bied Projeft, beßen Audfübrung ftd) Ptaltfcb, ald unfre natürliche 9li»a(in, in ben PBeg fteüt, redjt balb mödjte in’d 5Bcrf gefegt werben. Unfre Eommune hat namentlich burd) S5tanbfd)aben »iel gelitten unb bie Eins wohnet unfrer ©tabt feufjen nicht minber, ald bie anbter Drte unter ben unaudbleiblichen golgen einer, alle Eriftens jen, welche nicht auf fefte fSefolbung begrünbet ftnb, bebros henbe Eoncurrcnj. 2Bir fönnen, baju ift bie Emft'cbt in ges wetbüdje 33ect)ältniße, wie ft'e ftd) bid in bie neuefte Beit ents wicfelt haben, fdjon ju weit »orgerütft, wir fönnen natürlich nicht bie 9vücffef)r jum alten Bunftjwange wünfeben, wenn cd anberd nicht auf bie Sprannifirung eirijelner SReifiet unb einjelnet ©ilben gegen bie eigentlidjen Sohnarbeiter, ald ©es feilen, gabrif; unb SRanufaftursArbeiter, fo wie ber Soges lohnet, abgefehen fein foll. Allein nichtd befto weniger wirb aud) bet und ber SRangel einer jwetfmäßigen Drgantfation ber gewerblichen, hanbeltreibenben unb inbuftriellen Shätigfeiten, ft'e mögen nun in ber einen fötanche mehr, in ber anbern weniger Sntereßcn berühren, biefer SRangel wirb aud) bet und täglich ft'chtbarrt unb wir haben, ba fid) nicht füglich bie Emanation einer bafjin einfchlagenben ©efeggebuitg für bie nädjfte Bufunft auf eine beftimmte Beitperiobe in SSoraud beftimmen läßt, unfre ganje H °ffnun9 auf bie H'trieflung einer ftetd benugbaren unb foliben Paßage über bie Dbet bei unfrer ©tabt gefegt. Ed ift unfdjwer ju übetfehen, baß ber

©efdjäftdbetrieb, wie im ©roßen, fo im Kleinen auf eine für jeben an einem großen, fd)ißbaren ©tromc gelegenen £>rt äußerft fegenbringenbe SBeife, lebenbigen Umfdjwung gewins nen muß, wenn in feiner Släge bie Ueberfaljrt mittelft ber gä'hren burd) eine permanente Stücfenanlage erfegt wirb.

Sn biefer S3e}iei)ung finb auch unfre ßäbtifdjen S3ei)ö«rbeni bie ganje 93ürgerfd)aft, bad tjanbeis unb gewerbtreibenbe Pus blifuni »on ber großen SBidjtigfeit eined folcften Unternehtuend für unfre ©tabt fo fel)t übertrugt, baß fte nid)t anftet)en wers ben, alle Kräfte einjufegen, cd gelingen ju machen. Durch bad Eifenbahnneg, welched in nicht ju ferner Bufunft unfer fdjöned ©djleften übcrjiehen wirb, müßen unfehlbar bie ¿pan*

belds unb inbuftriellen 23erhaltniße für bie ganje Prouinj, ganj indbefonbere aber für bie an unfeem ben ©roßhanbel

»ermittelnben ©trom liegenben Drtfchaften eine burchaud neue

©eftaltung gewinnen. Die SRefultate einer folcben neuen Drbnung ber Dinge laßen ßd) jwar jegt fchwerlich fd)ott überfehen, ed buefte ober jebenfalld für bie betreßenben Eoms munen fegr geratgen erfd)einen, jut rechten Beit bie geeignes ten SRittel ju betatben unb bemnach ju r Audfül)tung ju bringen, weli»e bem SBerßegeit bet Siahrungdquelle »on taus fenben »on SRenfchm auf eine bem 3 »«? entfpre^enbe SBeife

(8)

«orjuffeugcn im ©tanbe ßnb. 3? umßcgtiger in biefcc gewiß hochwichtigen Angelegenheit »on ben Vertretern ber Eommu:

nen wirb ju SBerfc gegangen werben, beflo eget ift bie Vlög:

licgfeit gegeben, ben Uebergcmg auS bem alten in baff neue

©pftem beS .panbefS unb SBanbeid ailmä'gliger, fanftet unb mit Vermeibung fonft wog! giftig werbenber unb gefagroof:

ler Ärifen ju »ermitteln. ES möchte bager aucg nicgt ganj unnüff erfögeinen, wenn aucg »on unfrec ©eite auf bie in AuSftcgt geffeliten Reformen jegt fcgon bringenb aufmerffam gemacht wirb, ©ie Erfahrung aud ber ©efcgicgte legrt unS, wie mit ber Eröffnung unb AuSbilbung neuer VerfegtSroegc ganje ©ewerbSjweige nach unb nach untergeben unb bie fid) ignen SEBibmenben nicgt megr erna'gren fönnen, wabrenb eine neue Snbufttie geruorbricbt unb fcgonungSloS baS grüffere ju Voben tritt. ES ift »on bet unoerfennbarften SöicgtigPeit, begleichen Ärifen »orauSjufcgen, bamit man »on ignen nicgt überrafcgt werbe, wenn eS ju fpa't- ift.

Slc iff»/ 2. Sanuar. Erft fürjiicg ift in einem gcfctli;

gen Verein geßnnungStücgtiger unb jum Sgcii recht einßuß:

reicger, für bie Sntereffen nicgt allein ber Sfteißer Vürger:

fcgaft, fonbern eben fo ber Sanbgemeinben fegr tgá'tiger Vían:

ner »on öperrn SB — ber Vorfcglag ju r Eonftituirung eineé S3ürger:Eomité’S gemacht unb mit »ielem Veifall »on fämmtiicgen Anwefenben aufgenommen worben. Snbeffen fcgeint leiber fcgon in recgt furjer Seit ber Eifer für bie SRea:

tiftrung biefeS VianeS fegr abgefüglt worben ju fein; fei eS, baß man fieg nicht über ein beftimmteS Vfincip, welcgeS einem Vürgccocreine ju r ©runbiage bienen folie, Bereinigen fonnte, ffi eS, baß man im gormellen bei einer »erfuegten Ausführung beS VorgabenS auf unerwartete ©cgwierigfeiten ftieß. Allein, ba man »on »orngerein einfag, eS müßten berartige 33ürger»erfnmm!ungen, welche etbifege Sbee aucg im:

mec beren .pecoorrufung ju ©runbe liegen möge, tgatfäcglid) alS äußern 3wecf ibrcS VeftegenS bie Vefcgäftigung ber S ü r:

ger mit ben Eommunalangelegengcifen, bie weitere organifege Entwiifelung beS EommunallebenS überhaupt unb infonber:

geit bie .peranbiibung wo möglich aller Vürger jur lebenbi:

gen unb tgatfrüftigen Sgeilnagme für igre gemeinfegaftiiegen Sntereffen, fcwogl in gewerblicher Vejiegung, als aud) in öpinftegt auf bie Verwalfung beS ©tabtgauSgalteS anerfen.

nen unb auSfprecgen, fo ift eigentlich nicht recht abjufegen, warum man nicgt auf ©runb einer »orgergegangeneti, »or:

läufigen Veratgung eine Aufforberung ju einer ©enera!:Ver:

fammlung an bie Vürger unfrer ©tabt unb an alle bie, welcge fid) für biefe hochwichtige Angelegenheit intereffiren, in bem „Dbcrfcglefifcgen Vürgerfreunbe" gat erge:

gen laßen. SBir »ermögen jubem bei bem leutfeligen, freunb«

liegen unb juoorfommenben SBefen unferS .perrn Vürgermei:

fterS ». AblerSfelb unb unfreS .peren ©pnbiEuS 9vieS nicgt einen Augenblicf ju jweifein, baß biefelben einen foldjen

©egritt nicgt nur billigen, fonbern gewiß willEommen heißen ttnb naeg heften Äräften unterftügen würben. ES ift nur ber 3wecf biefer anfptucgSIofen Seilen, burd) bie laute unb unumtounbne Äunbgebung eines »on »ielen ©eiten ger geäußer:

ten SBunfcgeS bie ©chücgtetnen unb »ielleicgt mutglos ®e:

worbenen auf biefem SBege bet Deffentlicgfeit aufjumuntem unb aufjuforbern, igre guíen Abficgten nicgt fallen ju laffen, fonbern im Vertrauen auf ben gefunben unb bilbfamen ©inn ber Síeiffet Einwogner baS gute SBetE gerjuricgten. grei:

licg ift cS feineSwegeS ju »erfennen, bafj baS Ergreifen bec Snitiatioe perfonlicg oft mijiliebige ©egenwirfungen »erantafjf, bie mit 9Juge unb ber ©ad)e angemeffenet SBürbe ju befei:

tigen unb jebe bauernbe Animofftaf fernjugalten nicgt S*bet:

mann Saft, SBiffen unb biaíeftifcgeS Salent genug beftgt.

Allein, man bebenfe aud), fommen benn nicgt bie Vortgeile, welcge fegon Vürgeroerfammlungen anerfanntermajjm gewag:

ren, fommen fie nicgt jebem Sinjelnen ju ©ute, unb ift eS nicgt unfre Vffid)t, im Vewujjtfein, bem ©emeinwogl forber*

lid) ju fein, unfer eigen fleineS .per} auf eine futje SBeiíe jum ©cgmeigen ju bringen? íeiber erfchwert baS Vifiten auf confefffonelle Unterfcgiebe ein bem ©efammtintereffe ber Einwognerfcgaft fo ungemein erfprieflicgeS gegenfeitigeS AuS:

fprecgen unb gemeinfcgaftlicgeS Sufammenniicfen gerabe bet unS in »iel gegerem ©rabe, alS in anbetn ©tabten in 9lie:

ber: unb ©berfcgleften; allein biefer Umfianb wá're, anftatt abjufcgtecfen, gerabe für bie, welcge mitien in ber Vewegung eineS regen gebenS ffegen, eine bringenbe Aufforberung megr, bie ©emütgcr »on frucgtlofen unb nur erbitternben 3anfereien übet ©laubenSfage unb gormen im EultuS abjuienfen unb (Te ginjuweifen auf igre materiellen Vfficgten unb Sntereffen.

S B m eh ttfjettb c © c f íá 'c u n g , b n é le g t e S í c f c r a t iib e r b ie V c f f f lm m lu n g V r c é l a u c r d în tg o liF c u b c ír e ffc u b .

Am ©djluße bcê „Stod) ein SBott" u. f. » . überfegriebenen ArtitelS »erben » i r aufgeforbert, „namenlofe SSericgtigungen für bie golge unberüctficgtigt ju laßen." S B ir galten unter ben jegis gen Umßänben bie Erflätung für notffig, baff wir bie £ertn Ueber=

btinger bed Artifeld, ber im Stamen ber Äatffolifen, welcge bie (SJtilbefcge) Abreße nicgt unterjeidjnet gaben," abgefafft war, aller:

bingd auf bad -Jweibeutige biefer Anonymität aufmerffam maegten unb fie im Sntereße igrer eigenen ©acge ju r Slamendunterfcbrift, aber offne Erfolg, ju bewegen fuefften. ^offentltcff wirb man und aud unferer SBillfäbrigfeit gegen bie Sffiünfcffe jener niefft genannt fein »oUenben Äatffolifen feinen SBorwurf ju maeffen beabfidjtigen.

— SBei biefer ©elegenffeit berichtigen » i r jugleicff einen geffler,

»eldjer fid) in ben Unterfcffriften ber legten Erflärung eingefcffli:

effen hat. Ed muff ßatt E . ©tein unb 3. ©tein ffeiffen: A. ©feiner, 3. ©feiner.

(ff r f I ä r u it g .

3d) ffabe in Erfaffrung gebraefft, baff bem »on mir »erßatte:

ten Abbrucfe bed in Str. 104 ber ©effief. Sffronif entffaiteneu SSriefed bed Dr. SBeibemann 50toti»e untergelegt worben finb, bie mit btircffaud fremb waren unb finb. Scdffalb feffe ich mieff ju folgenber Srfiärung »eranlafft: Sebenfalld lag eö bod) in ber lob*

liegen Abfidjt bed #ertn D r. SBeibemann, ben SBater jened am mutffmafflieffen Abgrunbe bed mutffmafflieffen SSerberbend fteffenben

©offned ju »amen, fo lange ed noeff .3eit fei. Siefe Vßicfft liegt aueff mir gegen Sebermann ob, unb bedffalb glaubte unb glaube id) nod), ganj ber Abfidjt bed ^»errn l>r, SBeibemann entgegen ge=

fommen ji i fein, inbem id) feinen Statt) fo »iel ald möglich ju bi:

»ulgiten fudjte; wenn (egtered aud) niefft in ber Abfidjt bed Abtef=

fanten geiegen gat. ®er V e fig e r bed tju . S3riefed.

S v ß ' c f f a f i e « .

Eingegangen unb angenommen: Eorrefponben} aud ©iogau, Siegnig, greiflabt, ©prottau.

Stebaction: E . *. ißa erß unb SBartff. 3Í erlag unb ®ruct »on © ra ff, V a rt ff unb Comp.

(9)

d j l e s t ñ f f t c ( E T j r t n t t E .

f ü r ba« © e f a m m t = $ n t e r e f f e ber p r o o i n j .

M 3.

S i r e S l a u , I O . S a m w r

1845.

Bie S d h lcftfch e ffi^ ro n tf erfdjeint wöchentlich jmcima! unb ¡ft in ber © g p e b itio n b er S r e S l a u c r 3e it u n g fo wie auf alle«

S o n i g l . P o f t ä m t e r n ju faben. SOian abonnirt auf biefelbe in Ä e rb tn b u n g m it bet S te é la u e t Le itu n g (beten »iertel*

jährige« Abonnement 1 SRtßlr. 7 % ©gr. ift) mit 1 Sttf)tr. 20 © g r., o^ne bie S3re«lauer Seitung i)t ber merteljäf)tige 5ptänumeta=

tion«*^rei« 20 ©gt. ¡Die ßfjtonif (mit unb oijne 3eitung) wirb butd) bie ^)oft otjne fpret'¡>erí)(jí)un9 bejogen.

U c b e v f i d) t . (got||6ung.)

S a « Stäbtewefen hat ii\ oerfloffenen 3af)te einen fols djen Auffdjwung genommen-, baß mit nu« ihm bie frof>e Hoffnung aud), auf ein erneute«, fraftige« (Stwachen be« poli*

fifchen fiebert« fchöpfen fönnen. Sen fieinen ßommunen, meiere in biefet Angelegenheit offne Säubern oorwärt« ge*

fdfritten ftnb unb burd) bie SSetffanblungen ihrer Vertreter oft efffenboüe Seugniffe eine« gefunben, in iffnen ffertfdfeni ben 83olf«fmne« abiegten, ftnb auef) bie großem atlmälig, bi«weilen freilich nur aliju bebädbtig, nadfgefolgt, unb fo bütfen reit oielleicht fdjon in bet für}eflen 3eit bie fBerwirf*

lichung oon Hoffnungen etrearten, roeidfe ftd) bereit« praf*

tifdb a(« nothwenbig unb unabreei«bat bargetfjan ffaben. Sie gleicbgiltige grioolität, roeieffe jebe« auf’« Allgemeine getid)*

Ute Streben a(« lächerlich unb für bie einjelne Perfon un*

nüg befpöttelt, beginnt jenem männlichen (Srnfie ju reeidfen, welcher in bem ©efammtoortheile feine eigene SSefriebtgung fucht unb ftnbef. S ie ßanbgemeinben fchließen fich biefem Streben immer offener an; auch in ffe ift bet ©eift be« öf=

fentlidjen SBorte« eingebrungen. 2öie lange roirb e« bauern, unb bie Ueberrefte alter SBorurtffeile unb SSebenfen werben fchreinben. Stabt unb „2anb" werben fich enblid) in bem SBerflänbniß be« ftaatlicfaen 2eben« bie Hanb reichen, unb fo auch julefjt nach ber Vernichtung ber geiftigen S3arrieren, weldfe eine oerfdfiebenartige unb barum jweibeutige (Srjiefung aufgerichtet ffatte, bie materiellen fallen. S o wie (Sin ©es fe&, wirb (Sin Pichtet unb (Sine Verwaltung beiberlei (Som*

munen nähern unb au« biefet Vereinigung eine compacte Plajorität gebühren, welche allen äußern, ungefe&lichen (Sin*

flüjfen unb Anmaßungen muthig bie S tirn bieten fann.

Hoffen wir aber auch gugl«td>, baß biefe Vereinigung ber bi«

je^t noch »erfdfiebenen Sntereffen ba« alte Princip ber Au«*

fdflujjlichfeit gegen ba« Proletariat jugleid) mit aufgibt unb P litttl au«ftnbig macht, bie fchlimme unb bebenflidfe Äranf*

heit btffelben,' ben Paupeti«mu«, grünblid) }u h«i(«n* Unfere Pcouinj hat benfelben nur allju fühlbar fennen gelernt, unb noch ftnb manche Sutanen ungetroefnet, welche un«, fall«

w ir witflidje«, nicht bloß etheudjelte« unb fich <n flimmern*

ben Peben«arten ergehenbe« Plitgefühl haben, auf ber Seele brennen müffen. Sie Poth oon taufenben unferer Plitbrü*

ber gellt täglich unb ftünblid) an unfet £>hn foU e« bei bem bloßen Hór*n j-{j n $8cwenben unb immer bloß ein mit*

leibige« Ad)feljucfen ju r Solflc haben? £>ber folien wir eine nähere ^Betrachtung biefe« Uebel« unb bie gemeinfame Pflicht, bemfelben nach unfern Äräften ju fteuern, burd) gehäffige (Sonfequenjmadferei, ober wohl gar Verbächtigung oon un«

ab weifen? (S« genügt nicht alle bie Pfänner, welche fich bie 58e*

fprechung über ben Suffanb ber arbeitenben Älaffen jum ©e*- fchaft gemacht ^aben, al« Sommuniften, Socialiften u. f. W.

u. f. w. fursweg ju perhorrefeiren; bie Seit fiellt an un« »ielmehr bie gebieterifche gorberung, entweber ben 3rrthum ihrer Anfichten nachjuweifen ober bie SBahrhett ber*

felben h«tau«äuftnben, unb biefer gemäß $u hanbeln. S ie « ift nach unfrer (Sinficht bie einjige gteiheit, nach welcher wie ju ftreben unb welche wir un« ju erarbeiten haben; wec aber biefe Pflichterfüllung oon fich weift unb bem Anbern A l l e « gönnt, fofern e« ihn felbft nur feine Aufopferung foftet, ber t>erf)ilft ftd) allerbing« auch äum P t i o i l e g i u m eine« guten ©ewiffen«, weld)e« noch immer in einer gelaffen jufehenben, in recht abftracter Allgemeinheit fdjwebelnben unb nebelnben 2iebe feine äußerfte SSefriebigung gefunben hat. — 3fn gewiffer SSejiehung haben ftd) mandje Anfichten bebeu*

tenb geänbert. SSJährenb e« früher nur einer geringen H '«*

neigung ju anbern Staat«theorieen bebutft« um fogleid) al«

reoolutionär unb unjufrieben »erbäd)tigt ¡a werben, geht man je&t fchon weiter, inbem gar üJtancherynit bem SEifel eine« (Sommuniften beehrt wirb, welcher oon wen Soctrinen beffelben nicht einmal eine Ahnung hat. \

(©dßluß folgt.)

fin n b e « * ^ o U j e t o e t w a l t n n g . *

f)tim p tfc h , 1. Sanuar. 3m hieftgert Äreife würbe Oer*

gangenen Sommer im Umfrei« einer Pfeile in ber nehmli*

chen Pacht oiermal eingebrochen, unb babei ein alter Pfann fef)t gemißhanbelt. Siefe Einbrüche ftnb fef)t häufig auch in anbern Äreifen; wenn in bet Schleftfchen Ghwn'f 2iften baoon geliefert würben, würbe man barüber erfchteden. 3 «

Cytaty

Powiązane dokumenty

Jeszcze  dekadę  temu  [12]  panowało  powszechne  przekonanie,  że  zasoby  naukowe  należą  do  tzw.  sieci  głębokiej  (ang.  Deep  Web),  nie 

iO loraltfdjc

97) Über bic gufammenftettungen beg ©(prifttuing in ben SBibliograppien bgt.. S ie ©frrengel biefer Äircben finb baber bon geinaltiger Slugbebnung. bereitg im

manifdien ^ u n ftto er! betfthmel^en. Slher bie N ürnberger tnaren feine ißilberftürmer-. Um eine Äreuzigungggruhhe fdjaren fid) hier eine SlnzafE §eilige, baru n ter

SBelcher fich a n ein er confecrirten fjoftie begeben za ÜJtönfterberg.. SJfiiäjfotosti) in

Sits SSergleid) sieben m ir bie Biacbricbtcn fj... ber g ab ubeilfunbe,

geborene Jtinb goadjim griebriĄ g (X 36 ber berbefferten © tam m tafeln ©rotefenbg) tjat fid) alg nur auf einem Sefefefjler Sßutfeg beruhertb ertoiefen.. bu folt

Monogram Maryi - to księga otwarta, Z której czystości wychyla się kwiat- Lilia Dziewicza, przed którą zdziwiony W cichym podziwie zatrzymał się świat.. A gwiazd