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Schlesische Chronik, 1844, nr 1-103

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Academic year: 2021

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(1)

d K c s t s r l j c C f i r o t i i ß .

■ im

v ö r a a n

für ba6 d5efamnti = Stttereffe bcr $protnn¿.

H.U

TV

S 1.

3 $ t?c $ X rtu , Ä . ^ c tm trtf

1844.

© « 3 rt)Icftfti)c CTfjvonif ecfdjeint wod)ent(id) jtveimal unb ift in ber Grjtpcbiftim ber 33rc$fcuter S e it iiu g fo wie auf aUctt ftb m g l. P o ffa m te r u ;u faben. SlJan abonnirt auf biefetbe in SSeibinb ung m it ber SSredlatter -Jeitung (beren viertels idprigeS Abcnnement 1 Sitftr. 7 % @gr. tfl) mit 1 Sitflr. 20 <3gr., ofj n e bie SBrcSlauer Settling ift ber oierteljaijrfge sj)ranunieras

iiongs^ceid 20 @gr. ®te ©promt (mit unb opne 3ettting) tuitb burd) bie p o ft opne ^teiderfjoijung bejogen.

l t c b c t f t cí) f .

SSie beim fSegirtne beé »ersoffenen Safweé fjöite« i»¡r eé auch jefct für unfere auf bie ©reignijfe, welche burtf) bie treffe jur ©pradie gebracht worben ftnb, einen 9tücFMi<f ju wers fen, nid^t allein um unfere Befer mit bec nächficn 58cts g'angenheit »crtraut ju madjen, fonbetn aud) um ifnen bie SDftttel ju jeigen, burd) tveld>e bie ©eftaltungen ber

3

us funft im bürgerlichen unb fociaíeit Ceben alé Gfreigniffe eineé í>oí)cvn geiftigcn ©elbftbewuftfeíné jút P?irft¡d)fcit unb ©cí=

tung íommen bürften.

6

' in fold)cé Píittel ift unter ans betn gefefjliche £)effentlid;keit, burd) i»eld)e fowof)t bie Sfedpte beé Grinjelnen alé ber ©efammtheiícn jur ©pradje unb cnbs lidjett vernünftigen ©ntfdjeibung gebracht tvetben. S ie Sefs fentlichkeit, alé Princip fociälen, bürgerlichen unb polis tifchcn Sebené, ift fcfyon an fid) bie Abftreífung beé ©goiés mué, er möge fid) nun in inbivibuellen ober communalen,

©renjen bewegen; Fommt fíe aber jur gefet¿(icb garantirten, b, t). burd) bie anerkannte 5Sernunft geforderten Aués Übung, bann müffen alíe Gnntvenbungen jener ©egner jufammcnfalíen, welche jeben Soctfd)ritt alé für baé SBofl beé Ptenfd)en bebenflid) hinjuftellen fid) bemühen, im ©runbe aber nid)té thun, alé für ihr eigneé Sd) arbeiten, fei befs fen Snteteffe aud) bem ber Allgemeinheit contrabictorifd) entgegengefeist. Sod) baé P r in p ip brr Seffentiichkeit hat man alé vern ü n ftig jugegebent oturjSdjabe, bap beffen Sfealifttuttg vor ber $anb ttod) unjwedm äpig fei; tvobei man jugleid) bie tvcifen, mit unverfchantfer Sreiftigteit vors gebrachten Erfahrungen alé abfolut giltige £ei>rfage aufftellt, bie 58e»6lf?erungen feien noch ntdjt reif, man müffe fef)en unb warten, wie fid) anberwarté bie Steuerungen bewä£)s ren würben. S a é ift baé ©tunbbogma unb ©laubenébes Fenntnip beé PhiliftertpumS, welcheé eé burd) fein pafftveg

©efchehenlaffen unb 3ufef)en bié ju jenem 58erfalíe ber eins heimifcheti Snbuftrie gebracht hat, von weldjem ni«^t allein in biefcn 58lättern fonbern aud) in bet 58reélauer 3f¡tung fo berebfe unb leibet fo begrünbete Älagen ertönten! ©inge eé überhaupt nach bem principe biefer Beute, fo würbe bie SEBelt wahrfcheinlich noch nicht fo balb erfdjaffen werben, unb bie 58ernunft müpte ftd) fd)on gebulben, in ber ©lorie

ber Abftraction einen ©ö^cnbienft mit ftd) felbft ju treiben,

©ie gleichen auf’S $aar jenen pietiftifd) gefinnfen grömms lern, welche bie unauSgefeljt jwifchen Suröpt unb 3ittem fdjwebenbe ©orge um ihre arme ©eele unb beren ©eligkeit bis ju jener 58erblenbung hinauffdpraubt, in welcher fte ftdj bem 58ewuptfein ber ©egenwart, b. h* btt vernünftigen!

Allgemeinheit, entfremben unb baffelbe mit jugefchloffenett Augen getabeju verleugnen! S i e f e ^Richtungen, weld)e ficf>

jeht fo trofcig in Äirdje unb ©taat htrvorwagen, ftnb eS, tveicfc tdglich gegen ben betligen ©eift ber offenbaren ffiahrs heit fünbigen, bie pe im Allgemeinen, b. h* i« if)ecc Abftraction, jwar gewaltig verehren, in jebem einjelnen galle aber auS Sntereffe, ober im beften Salle auS 58ornirtheit burch eigen^nnige unb unSnnige ©afcungen unFenntlidh machen. — S ie S e f fe n t lid )F e i t, für welche ftd) in neus rer

3

cit ber prcupifcfjc ©taat fo unumwunben erklärt hat, möd)te man fd)on, wenn man fich ih r nur nicht felbft etwa jum S p f e r bringen müpte. Um bie Sefs fentlid)kett ift c3 eine ganj t

7

Übfcf)e ©aefe; aber eS könnte bod) ber Sali eintreten, bap fte enblich auch einmal gegen meine ^)erfon htranbraufte, unb bann — ja bann ift fte freilich etwas AnbereS; fte ift Unverfchämtheit. SBic könnten, wäre eS uns lebiglid) um bas Amüfement unferec Cefer ju thun, red)t interejfante Shatfachen barüber mitt£>ct=

len, wie ftd) nicht nur eittjelne Privatleute, hi« «ttb wiebec aud) 58eamte, fonbern fogar, unb biefer S a l i ift bet 5JB eitern ber häufig fte, ganje Kollegien unb Gwmmunett öffentlidjen 58efpred)ungen ihrer 58erwaitungen unb Angeles genheiten gegenüber benehmen; wie wenig fie ein offenes, klar unb runb h«tauSgefprod)eneS SBort ober Urtheil vertras gen können. SSebcnft man, wie vie l bis jefct über Sefs fcntiid)keit ^efptod)en, gefd;rieben unb geftritten worben ift, vergleicht man batauf ben faft allgemeinen ©ntbuftaSmu«

fü r biefelbe mit ben Slefu(taten, fo wirb man fich, auch nad) einer blopen Umfchau in unferer Provinj, eigec gewip fehr gerechtfertigten SSBehmutl) ni^t erwehren können.

3tt welcher ßommune ber Provinj ift bie Deffentlid)keit, fet eS audh n ur als 58eröffentlichung, b. h. als ein furchtfametr

©chritt jur Seffentlichkeit, anerkannt unb auSgeübt? S«c je^t immer wieber unb immer ned) baS einjige S a u e r

(2)

auch ^>irfd>

6

crg, SSteSiau unb jufefet gicgnt^ für ealiftrung gethan t)aben •— Sauet bleibt »ot ber anb ber einige £)rt, in melchem man fofort unbebenflid) baS SSJort jur 5Xi) at «erben lieg, ©teilen mir biefem ifolirten gaUe nun gar bie, mie ju ^)leg »on ben baftgen Stabt*

»erorbneten gerabeju auSgefptochene, Abneigung auch gegen bie bebingtefte £>effentlid)£eit gegenüber, melche Abneigung ftd) in biefem

2

fugenblicfe ju ©olb berg*) auf eine mafjr*

Ijaft ratl>felf)afte unb inbignirenbe

2

(rt ju erfennen gibt, fo mochte man an ber Gnetgie ber fich enblicf) ©eltung er*

jmingenben SDßa^rfjctt »ersmeifeln, menn uns nicht bie

©efchicgte butd) ihre taufenbjührigen Grfaf)tungen belehrte, mie langfam — aber auch u n a u fh a ltfam bie 21rbeit beS menf<hlid)en ©eifteS »ormärtS geht, um in fid) enblich ben eigenen ©enttg $u ftnben.

(gortfefcung folgt.)

S3reSlau,

22

, Secbr. 1843. 3 » Sir, 95 ber Schief, Ghronif mirb in einem, »etfchiebene Ginrichtungen auf ber 33reSlau*greiburger Gifenbahn behanbelnben 2lrtifel ermahnt, bag ftdh auf bem 33ahnf)ofe ÄonigSjelt feine spoftftation beftnbet unb ben Sieifenben, bie nicht in bem öpauptreagen ber »on bort abgehenben tpoften ^)ta§ ftnben, feine SÄittel jur SSeförberung mit ber ^)oft gemährt ftnb. S e r SSerfaffer jeneS 2Crti£elS h<tt, wi* fcheint, nicht berücfffchtigt, bag mit Groffnung ber Gifenbahn jmifchen 33reSlau unb grei*

bürg bie 33orred)te ber q)oft' in 2lbftd)t auf ^erfonenbefor*

berung für biefc Strecfe auf bie Gifenbahn ü'bergegangen ftnb, mithin aud) bie S3erpflid)tung: für SSeförberung aller, ftd) jur gortfcbaffung melbenbcr Sieifenben ju forgett, melche bie Spoft, menn gleich ohne rechtlich baju »erbunben ju fein, überall anerfennt, mo ffe ftd) im 33eft(se bet Ausübung beS SfegalS beftnbet, im »orliegenben galle nicht »orhanben ift.

Seffen ungeachtet ift in SRücfftcht barauf, bag bie Steigs bahn »on ÄönigSjelt nach Schmeibnih nicht mit ber öjjaupt*

bahn jugleicg »ollenbet morbett ift, eine spoflüetbinbung in*

terimiftifd) jur SSeförberung ber fPerfonenpoft jmifchen Äö*

uigSjelt unb Scbmeibnifs htt'

9

cft?üt morben. Sagegen fcheint bem Ginfenber biefeS bie gorberung, bag bem ^ublifum bie SSeförberung mit ber fpoft nad) Schmeibnifc bttrd) 2lnle*

gung einer Station auf bem S3ahnh»f«

5

U ÄönigSjelt ttnbe*

bingt geftd)ert merbe, auger ben ©rettjen ber SMlligfeit ;u liegen, inbem bie 35efd)affung eines für alle gälle auSrei*

«henben fpofthaltcrei*

3

intientarii, fo mie bie Aufführung »on Sßohnungen, Stallungen unb

8

Bagen*Stemifen, bie fobann

«tforberlich märe, einen un»erhältnigmägig bebeutenbett Äo*

penaufmanb »erurfachen mürbe, mährenb bie Station in bem ihr je^t ju gebenben Umfange nur mettige Sftonate unb jmar bis bie Sroügbahn nach Sthmeibnig eröffnet mirb,

fortbeftehen fönnte.

4?itfchberg, 29. Slo», 1843. Ghre, bem Ghre gebührt in allerlei S o lf, baS unter ber Sonne ift! gortfchritt jurn

*) ®ie 2Crt unb SBeife, mie «tan in ©olbberg gegen 7 ©tabt*

»erorbnete, roeidje unerfdjtocfen unb auf burdjauS gefe$lid) er*

laubtem 3Bege igre Ueberjeugung auefpradjen, in ben baggen SSlättern »erfährt, merben mir nädjjlenS fcfjv auSführlid; be*

leuthten.

SSefferen, mo unb mie berfelbe fid) aud) immer funb thue, ift etmaS AnerfennungSmertheS unb Sfühmlid)eS, Sieber fold)er S3emeiS foll ein neuer Sporn merben, auf ber S3ahtt jur S3ollenbung meiter »ormärtS ju bringen. Saher biefe feilen, .¡peute mar eine, ber Quantität unb Qualität nadh fehr attfehnüdipe ©efellfchaft aus ganj »erfd)iebenen Stanben unb @lattbenSm(*fe'n freubige unb gerührte geugin eines folchen 93ormärts unb baS jmar bei einer ©emeinfdjaft, bie theilS mit theilS ohne ihre Sdjulb in ihren ftarren Sahun*

gen unb ©ebraud)en Sahrhunberte lang ju äugerer unb in*

nerer SSetfnechtung unb

51

t fchmähticher SSerbumpfung unb föerfumpfung »erurtheilt geblieben ift. Gine jübifdje Sra u u ttg mürbe in bem eigettbS bafür gemieteten, grogett Saale ber h'tffgen Keffource auf eine foldje SBeife »

0

Ü

50

* gen, bag biefer

2

fct als ein gemidjtigrr ?9ioment in ber ©e*

fchichte unfercr Stabt angefchtiebctt ju merben »erbient. — GS gab eine Seit — unb biefe lieget n ot gar nicht fo fehr meit hinter uns — mo fein Sohn SfraelS hier an*

jäfftg mar unb fein butffe, ja mo ein folcher, bie paar

3

ahrmarft=Sage abgerechnet, hiefelbft gar nid)t gebulbet mürbe. S ie Seit ift abgelaufen, GS gab eine Seif, mo eine jübifche Stauung hierorts etmaS fo Seltenes mar, mie — ein Slacbfomme 2ibrahamS auf einer S5anf beS

©pmnafti ober an ber Safel eines ÄaufmannS. S ie Seit ift ab ge laufen. GS gab eine Seit, mo allhier eine jübi*

fd;e Stauung mit fo munberlidjen, herj* unb gefchmacfiofen Geremonien »erbrämt mürbe, bag ber »ornehme unb geringe 9)öbel unter ben hieftgen Ginmohnern, joci causa fich hi” ' jubrängmb, baran mie an einer p ariIc de p laisir ftd) er*

gö&te.*) © te Seit ift abgelaufen. — SJtit ber Stauung, meldbe am heutigen Sage hiefelbft bet D r. ©eiger aus SSreSlau anorbnete unb »errid)tete, bradh eine neue 2iera an.

Sfur nennen barf man ben ehrenmerthen SWann, um Sol*

d)eS, aud) ohne befottbere fSetheuerung glaubmürbig ju ftn*

ben. S ie Grmartung mar gefpannt. S ie mürbe nid)t nur befriebigt, ffe mürbe übertroffen. 23on Ueberlabungen ber geier mit allerhanb 2fugenmerfen, mogegen baS un»erbotbne

©efühl ftd) ffraubt, gar feine Siebe, feine Spur. Seine ganje orientalifche Spmbolif mar 2lnftanb unb SEBürbe, Ginfachheit mit bebeutfamem Schmucfe »erfchmiftert, Gine lange Siebe, in reinftem, flangreidhftem beutfeh, hin mieber mit hebräifd)ett SSlumen mürjig unb buftig burd)*

flochten; eine Siebe, »oll Umfid)t, >!perilid)feit unb SBarme;

eine Siebe, melche mit immer mehr ftd) fteigernber, heiliger

©emalt in gar manches Ghriftenauge 2(nbad)tSthränen (oefte.

SSollftänbig erbaut ging SDtann unb Söeib, Sung unb 2flt nadh ^taufe. 2Bo ber ©eift beS ^)crrn lebet in SBort unb Shat, ba mirb auch ber SSallfaal jum Sempel. „SBemt boch alle ©eiftlichc ihrem 3fmte fo »orfiänben, mie D r.

©eiger jeht eben bem feittigen genügt h<tt, fagte beim 4i)erauSgehen ein maeferer SEJiann, bann märe eS überaus gut mit allen unfern ©otteSbienften befteilt," Gin Ginji*

geS blieb ju münfehen übrig, ein mürbiger Gfmralgefang, mie beffen bie beutfehe proteftantifche Äirche gegenüber alle«

anbern religiöfen SSerbrüberuttgen ftd) rühmen barf. S a S

*)

2

®a§ fogenannte S

8

rautfd)auen mirb aud) in jaljllofett

^riglidjen Öitrdien oft genug als eine p artie de p la is ir

bebanbelt, ©ine ber »ielen ©djattenfeiten unfers firdjlidjcn

Sehens, SO. Ging

(3)

djoraiähnliche, mit Sirtfirumentalmufif begleitete, ©eftnge eines einzelnen Sängers fonnte, minbeffenS gefagt, jur ©r=

höhurtg ber Seiet 9fid)tS, gat 9fid)tS beitragen. — Stage Stiemanb in engherjiger Vebenflicf)feii: „S ra t in bet fo ge*

rühmten Siebe beS Siabbi baS Gonfefftonelle nid)t aliju feijc in ben Eintergrunb?" 21llerbingS. Von bem innetn, frie=

benoollen, f)immiifcf)en Seelenleben, was Senet^p begeiftert übet alle 21eu£erlid)feiten beS SafeinS erfjob, hat bet mo;

faifd^e SefaloguS feine 2if)mmg. 3fber baS ift gewiplid) ein preiSwürbiger Söorgug ber Sarftellung beS ©öttlidjen in fei=

ner gauterfeit, trenn biefeS bie Seele fo burdhleudhtet ttnb burdhglüht, bap in feinem Strahle bie confefftonelle gatbe ganj oerblapt. Vefaupte Siiemanb in parteiifcher S3efan*

genheit: „ S ie Subeit bleiben, toie ft'e finb ." SBer fo, wie ft'e bei ber heutigen SteligionSfjanblung, ber chriftlid)en Veoölferung, unter welcher fte wohnen, ftch nähret, ber oerbient eS bod) wohl, bap wieberttm biefe ihn in humaner SBeife auf halbem SBege entgegenfomme.

2

fber — aber — bie Ketten beS 93oructf)ci(S ftnb f>icr wie anberwärtS noch immer fo rieftg, bap fte fd)toer ftch brechen Iaffen. Uebri=

genS — allen Scrtfdpritt beS SubenthumS unter und in

©hren! — ift immer noch riet rabbinifchcr Sauerteig unb talmubifcher Unrath bort auSjufegen, Sie ©inftd)tigern uns ter jener Siation fühlen baS tief. Sie Dffenbetsigetit be- fennett eS tücfl)altSioS. Unb alle wahrhaftige Vilbung, ju welcher immer nur erft ©injelne aus ber Vienge ftch «ns porgearbeitet hüben, fommt ft'e nicht bod) julegt auf 9ted)=

nung beS ©hriftianiSmuS? 3n feiner guft athmen fte.

S ie fönnen ftch beffen gar nicht erwehren. Ohne Uttferlap wirft er getäufchloS aber ftcher mit feinem ©cifte unb allen feinen Snftitutionen auf bas Subentbum ein, unb brocfelt an ber taufenbjahrigen Ppramibe. S e r arme Siabbi oon S'iajareth feiert fo täglich — er hat eS fjicrfelbft auch heut«

gethan — feine, wenn auch nicht laut anerfatmten, Sriumphe.

©, a, w. P .

Sieiffe, (Sttbe Secbr. 1843. ©s hat mich fietS mit gtoftem Sdhmerj erfüllt, wenn ich in SageSblättern umftänbliche 9iad)tid)ten oon Einrichtungen, Vtorb = unb ©räuelthaten, unb noch baju mit einem gewiffen»

2

fufwanbe rhetorifcher

■Kraft in ber Sarftellung angetroffen habe. Vian hat fid) beeifert, bie Sd)tnuhflecfen ber mcnfd)tid)en ©efellfdjaft red)t obftd)t(id) jur Schau ju ftellen; ja mit einer 21rt Stuben*

fchauet fd)einett manche ©orrefponbenten jebe ©elegenbeit ju ergreifen, recht romantifche Sd)ilberungen oon Verbrechen jum ©rgögen beS PublifumS ober boch }Ut Veftiebigung pf)iliftcrt>e»ftec Sieugierbe aufjutifchen. S ie Verbrechen ftnb ohne Zweifel wohl ju beachtenbe Sßahrjeidpen im StaatSs leben, beren gewiffenhafte Unterfudmng mehr noch »ot baS Sorum ber Oeffentlichfeit gehört, als bie ©twafmung irgenb welcher ^>clbentf)at. Allein ungemeitt gefährlich ber morali;

fchen ©ntwicfelung ber weniger cultioirten Staatsangehörigen erfcheint es mir, begangene Sccoelt^aten in ihrer Siacftheit unb Sd)eupd)feit ju erjählen, unbefümmert um bie (Sin*

brüefe, welche beren' Sarftellung bei ben gebanfenloS 2ibfpres

¿henben unb blinb Verurtheilenben ober ben in ihrer (Srjies hung Verwahrloffen jurücfläpt. 2inftatt jeberjeit, wo eines Verbrechens (Srwähnung gefchief)t, ber Sittenoerberbnip enU gegen ju arbeiten unb fünftigen Vfiffethaten oorjttbeugm

burd) Einnteifung auf bie (Sntffehung berfelben, burdh 95e=

lehrung übet bie SRotioe jn ©efege^oerlehungen, butch

2

tuf=

flärung beS BufammenhangeS jwifchen bem SBilbungSsuffanbe unb ben E«nblungen ftrauchelnbcr ober gefallener Vfenfdjen — ftatt beffen »ergeffen ftch 93iele oft fo weit, Stud) unb Ver*

wünfehung auf ben Verbrecher berabsubonnetn unb — weit entfernt an beffen SBieberaufrichtung ju benfen — benfelben oon ftd) ju ftofen,, ihm jebeS Vfittel aus ber Ennb ju reis fen, burd) welches er ftch triebet jum V?enfd)en erjiehen fönnte. 5d) meine, wenn (Stner beS Schuhes unb bet pflege bebarf, fo ift eS ber, auf beffen fittliche (Sntfaltung bisher nicht baS Vtinbefte oerwenbet toorben, ober beffen Vilbung fid) als nid)t ftid)haltig gegen bie Verlobungen beS SafterS bewahrt h«t. Ser @efellfd)aft follten boch toohl bie Kranbetr unb Einfältigen an Seib ober Seele nicht weniger am Etrjtn liegen, als bie ©efunben unb Starben, ba bie (Srfteren, fei eS phbftfd), fei eS moralifd), ftch nid hilfad unb hilfdbebürftig gejeigt hnben, wahtenb bei biefen noch fein ©runb oorhanben ift, bie SebenSbraft in BnJtiftl ju gie­

ren. Uttb jubem ift bie ©efellfdjaft nicht bafür oerantwort;

lid), bafj nicht aud) bie ©efunbfeit ber noch V f untern ges fahrbet wirb? „Eimmlifdje VJeiSheit braud)tS nid)t erft ju entbeefen, bap bie Verbrechen nur branbhafte ©rfcheinungen beS Staates ftnb. ©ine ganj branbhafte (Stfcheinung ift fchon baS Strafen unb Söhnen ofne bie Vefähigung baju!

baS h«ipt ohne bie SBeiSfeit" fagt fo fchön unb wahr Vet*

tina in ihrem 33ud)e an ben König. — S ie Sd)!ef. 3«it.

enthält in 9fr. 303 ein Sfeferat über bie Veijanbluttg beS im Saufe biefeS 3al)reS oon 9feiffe entwichenen ttnb in

©rottbau wieber feftgenommenen Steffel.

2

Benn fchon ber erfte Vericht in ber genannten Beituttg über bie Slucht, Sffiiebereinbringung unb Veftrafung S te ffe l’ S um fo mehr mit (Sntfefsen jebeS menfchlich füf>lenbe Eer$ erfüllte, als er ben Sroft beS VfitgefüfjlS für einen Verbredfer, ber, wie tief er immer gefunben fein mod)te, bod) als ein Vfenfd) immer unfre Sheilnafme oerbient, entbehren liep, fo wirb biefer Schauber burd) baS eben erwähnte Steferat aufS 9feue rege gemacht. ©S mupten fid) wohl bei Sefung bie«

feS 2Cuffa&eS Sebcm, ber wenn g(eid) er baS Verbrechen oerabfd)eut, bod) im oerworfenften Verbred)er immer noch ben Vtcnfcfett, baS bilbungS= unb oerooübommnungSfähigfte VJefen ber ©rbe, ffeft, ttnwillbürlich noch anbere, fefr nahe*

liegenbe unb natürliche fragen aufbringen, auper ber allein in S5etrad)t gejogenen über bie Stechtmäpigfeit einer in ber Shat fd)red(id)en Büchtigung, fragen, welche burd) Verbäch^

tigultg ber Philanthropie feineSwegeS erlebigt ober unnüfc gemacht werben. S fae in weitere ©rörterungen über ben in Siebe ftefenben 2frtifel bet Schief. Beitung eínjugehen, foll nur nod) eine im Schluffe ftch oorftnbenbe SSemerbung beS Steferenten jur SSeurtíjeilung ber Sefer biefeS VlatteS hier piaf) ft'nben: „ — bodh er (ber fächftfeht Steferent) ift Philanthrop, will ben Sortf^ritt unb wirb eS fd)on no^ fo weit bringen, bap bie Vaugefangenen oon bem Kommans bauten um ©rlaubnip gefragt werben müffen, ob beten jars ter Sfüefen (!!) berührt werben bürfe, ober ob ein Spi!^

bube fidh Sieb nennen Iaffen wolle

.'7

S fa tibor, IS . Secbr. 1843. Ser ©ortefponbenä^Crttfel aus piep oom 3, Secember über bie oon mir httauSgegti

(4)

henen „oberfchleftfchen

3

ufU’nbe in freien Piaftt*

flu 'e g e lsS c e n e n ," enthält mehrere auf unwahre Shat-»

fachen geftügte Behauptungen, unb bie mohtlöbliche Siebac*

tion mirb ftd) nicht entbrechen, bie Berichtigung betfelbcn fofort aufjunehmett,

Ser Ginfenber, ein mir befannfer unb geachteter Sftantt

»om gache, fagt ir r t hü ml i cf):

m ir miffen recht mohl (?)

1) bag ber D r. EEBetbemann bei feinem Bemühen, feine spraptS in h” f>

9

«r ©egenb auSjubreiten, fd)led)te 5öege ju jeber SageSjeit ju frequentiren hotte.

•fjätte ber Ginfenber ftd) genauer crfunbigt, fo mürbe er erfahren hoben:

a. bag td) nie anberS als auf »orgängige Siequift'tion tn baS güvfteitthum fpleg in meiner Gigenfd)aft als fftotar gereifct bin, um Bolttnad)ten für einen f)teft*

gen Anmatt, ben ©egnet ber ©utsl)errfd)aften, »on beffen B ta n b a n t e n aufjunehmen, nid)t alfo, um meine gpcaptS auSjubreiten, benn roemt bieS auch mein 9Sunfd) unb fogar meine Pflicht als gamilien*

»ater ift, fo mürbe ich folcfje nicht in einem Äreife fuchen, mo bie Suffänbe beS 2anb»olfeS jebcn Aboo*

faten abfchrecfen müffen;

b. bag id) nie in einem Sieger Sorfe Shtartier genom*

men höbe, benn id) mar froh, bie fdjmugigcn Stuben ber EKequirenten nach Beendigung meiner SfotariatS*

Acte »erlaffen ju föttnen.

Ser Q m Ginfenber fagt ferner:

2

) mir mifTen recht mohl,

bag mir attger ber Unbequemlichfeit ber Sorfquar*

tiere nod) anbere gatalitäten etmad)fen ftnb, unb bag id) beShalb mit Grbitterung gegen bie ^>lefec 3u*

ftänbe aufgetreten fei.

Auch hie» beftnbet ftd) ber $err Ginfenber im Strthume.

5d) höbe feine Beranlaffung, auf bie Bürger unb Bauern, feinen ©utnb, auf bie ©utsbeftger ober fürft*

liehen Beamten, auf bie jurücfgcbliebenen 3 uftänbe beS gürftenthumS fpieg erbittert ju fein, benn bie gatalitäten, bie mir allerbingS burd) Bermechfelung meiner fperfon unb meines hoppelten AmteS in biefem gürftenfhume etmachfen ftnb, rühren nid)t »on ber SWaffe ber Bewohner, fonbern »on cinjelnen ^Perfonen her; ich brauche bie S-effcntlidjfeit betfelbett nicht

ju fcheuett, fcheue fte aud) nicht, unb höbe folche für ben Srucf beftimmt. S a S SDianufcript hot in BreS*

lau bie Genfut nicf)t erhalten, unb liegt jegt jur Gnt*

fcheibung beS Äönigl. £>ber=Genfurgetid)iS in Berlin

»or. S o b a l b biefe erfolgt ift, metbe icf) fotcf)eS btuefen (affen.

$ier Jrfmerfe id) nur furj, bag id) »on einem ©ufShetrn Straft ber ihm juftehenben ßofalpolijeigeroalt mä'hrenb unb bei Ausübung meines öffentlichen SiotariatSamtS bet Auf*

nähme einer gegen ben ©utSherrn gerichteten Bot(mad)t arcetirt, unb meine 9perfoit, mit meinen amtlichen spapie*

ren, meinen A ffer»aten unb ©elbetn in polijeilichett ©e*

mahrfam gebracht worben mar, weshalb gegen biefen bie G rimin al*Unterfuchttng eröffnet morbett ift. — Sch bemerfe ferner, bag bie fürffliche Sfentfammer in ^pieg wich bei meiner Behörbe benuncirt hot, ihre @erid)tSunterthanen ju fprojeffen aufgereijt ju hoben, unb bag id) butch mein

»orgefegteS £bergerid)t »on biefer, lebiglicf) auf irriger An*

ficht unb migoerftanbene AuSfagen beruhenben Senunciation freigefprochen worben bin, jumal eine foldje Anfchulbiguttg in ber Unmöglichfeit lag, inbem id) nicht polttifd), bie mich requitirenben Untertanen aber fein beutfd) fpredjen, unb mir alfo nid)t einmal ttnS »erftänblid) hätten machen fötttten. Gnblid) bemerfe id), bag ich nur fehr wenig fptojeffe gegen bie lieget Sventfammer ju führen, biefe aber bis jegt mit Ausnahme eines ober jmei gewonnen höbe.

S ie »on mir befchriebenen 3 uftänbe entholten n ur Shotfachen, mie id) fte »orgefunben höbe, unb menn ich behaupte:

bag id) nur fef;r wenig eigentliche B ü r g e r in ben beiben Stäbten beS Sieger ÄreifeS gefunben höbe, fo höbe id) bamit nicht bie Bürgerbriefe berfelben gemeiut, auch uiü)t ben S i n n für B ü r g e r t hum beffreiten wollen, fonbern nur bie S t e l l u n g unb bie SBohlhobenheit ber Bürger anbeuten wollen. B in id) migoerfianben worben, fo thut mir bieS leib. Gcbiiterung mar mir fremb, unb menn mid) bie Bürger in spieg unb Sfifolai beShalb nid)t mit ihrem öpag belaben, fo meig ich

<8

ihnen Sau f. Selbft baS auSgefprochene Biitleiben gegen mich hot mid) gerührt, ba eS immer ein angenehmes ©cfüt)l ift, socium habere m alorum ! Saturn feine gembfdjaft nicht!

Dr. gr. Söeibemantt.

I f l g e ö g c f c h i ^ t c . sp erfö n lidjeS. ©raf Rödler, sport,=$äbnr. »om 23. 3nf,*

jum 2. ©arbeUUan, (Sbm.) Siegt, »erfegt. — ©djramm, penf. 3iegtS.=Hrjt »om 2. Ul,=9t., gegattet bie bisher getragene Uniform ferner beijubehalten. — ». Stegorjf, ©ef.=8t, »om loten 3nf.=9tegt,, auf 1 Sagt jur ©ienftl. beim qfabetten=ÄorpS fonu manbirt. — SSoeXter, ©ef.=£t. oonr 1, B a t. 18, 6bm.=9legtS.; ins 1. B a t, 14. Sbm.=3tegtS. einvangirt. — Sem ÄretSigBunbarjt Song ju grieblanb für bie bei ber ©chugpoc?en=3mpfung bemtefene

®efd)i(flid)feit unb 2luSbatter eine ©ratififation »on 30 SEglr. be=

miUigt. — Sem ©duffer Stöbert Benfel aus Sroffen für bie burcf) ipn bemirfte SebenSrettung eines .Knaben »on ber ©efafjr beS ©r=

trinfenS bie 6rinnerungS=50tebaille »erliegen. — Surd) bie in golge beS Ablebens beS ergen Begier. = 4qaupt = Kaffen = Buchhalters ©on=

nenberg eingetretene llscenffon ftnb in Breslau bie Budjgaltec Söfchmann, Siemalb unb ©eifert in biefer ©teltung binaufgerücEf, unb ber erge Kaupt = Kaffen = ©etretär Kitge jum Budjgalter, fo mie ber jmeite .£>auptiKaffen = ©efretcir Keltfd; jurn ergen .paupts Kaffen i@efretcir beförbert; bie jmeite Kaffen=©efretä'r=©telle aber ig bem ©i»il = ©upernumerariuS ^>ahn »erliehen. — ®er ©traf=

2CngaltS:®ireftor ^>auptm. a. SO. glügel »on Staugarbt in gleidjer Sigenfd)aft an bie Äönigl. ©trafangalt ju Sauer »erfegt. — Dr.

Äämmerer als 4ter GoHege am ©pmnafto in OelS begä'tigt.

Gingegangen unb angenommen:

eine ®orfgemeinbe:Srbnung.'

95 v t c f f a ft c tt.

,@rgebenge Bitte um 3tuffd)lug" (aus Bimptfd)); „qtnfidjten eines ehemaligen Sorffdjuljen über Gorrefponbenj aus 9tieberfd)lefien, ©logau, Buitjlau, 4?irfd)berg,

Siebaction: <S, », B a e r g unb B a r t h - Berlag unb £>tucf »on © r a g , B a r t h unb Gotnp.

(5)

f i* s t o d i c C f j r t i t t i ß .

SD t g a n

für baS ($5efammt = gntereffe ber $)rotnn¿.

M

2

, S S t e é í r t U , 5. S a n i t ä r

1844.

Sie Schlcjtfche © hvotiif crfdjeint wödjentlid) gweimat unb ¡ft in bei' Crgpefcitioit her Sürcifaucv 3 tttiing fo wie alIf aH«*

ilo ntg l. ij>pfiämtcril ju gaben. ffllan abonnirt auf biefelbe in SBerbinbttng mit ber «Breriauer Leitung (beren »iertel;

jagriger Abonnement 1 SHtt)tr. 7y

2

©gr. ift) mit 1 9ttg(r.-20 ©gr., ogne bie Skeriauer Rettung ift ber uierteljägrigc fprá'numera;

tioné = ^>reie

‘20

©gr. Sic Sgronif (mit unb ogne

3

eitung) wirb burd) bie ipoft ogne «preirergögung bejogen.

U c fr t v f i dy t.

(Sortierung.)

S ie rein inbiribuelle Statur bev Grfahrungcn, »on benen fidf oft bie oerfchiebenften unb eiitgegcngefegteffen mit glei;

effem Anfprudfe auf ©eltung in bem allgemeinen Ggore ber öffentlichen Stimmen fcemerfbat machen, ift aitci) bei ber grage ber Öcffentlidffeit al3 legte, aber nidftr befto weniger trüglidfe, Snftanj ber Gntfdfeibung fferoorgelfobcn wor;

ben. ©tan »ergap leiber bei biefer Appellation, bap ber objeefioe SBertff ber Grfalfrungen lebiglidb »on ber 33il;

bunggftufe unb Ggarafterbefdjaffengeit ber Werfen abgängt.

S ie sperfon macht bie Grfalfrungen; ffe ft'nb ihr eigener SBetf, fo baff bei ihnen fein pafffteö ©erhalten möglich ge;

wefen ift. S a « blojjc 3ltfef)cn unb bie müpige Abftraction non einzelnen gälten, benen man ben Stempel allgemein giftiger Säge aufbvfidt, finb eben fo wenig beredftigt, air Grfahrungcn abgewogen ju werben, als ber SaU, bap man überhaupt nicht in tiefer Söaffer geben, alfo nidft fcffwim;

men lernen muffe, weil ba unb bort einmal ber Gine ober Anbere ertrunfen fei. Sodf genug! Sie Grfabrungen wolle man um ©ottcS ©Sillen nidft gegen Steuerungen aufrufen!

©egen biefe, wcldfc bar lebenbige pulfirenbe Sehen ber ©es genwart befunben, erblaffen jene air bereitr abgeftorbene

©eifter, beren Auöfprüdfe ffch nur bann einer Scacfftung $u erfreuen haben, wenn ffe mit ber ©ermmft ber ©egen;

w a r t in feinem Söiberfprudfe ffeben. —

2

Bir beflagten in bem erften Slfeile unferer Ueberficbt bie Sangfamfeit, mit welcher bie £>cffcntlid)fcit, für jegt immer noch bar b'ffe nt;

liehe ©eheim nip ber Seit, in’r wirfliche, b. h- w i r f ; fame geben trete, unb führten air SSelag biefer Älage bie wenigen Stabte bet fpro»in

5

an, weld)e fid> für bie Öef;

fentlidffeit crflart haben. SBir fürchten, falir man nidft

»ielleidft nodf S a g an (flehe Str. 73 ber »or. Sahrg.) bei;

jafften wollte, feine irgenb bebeutenbere Stabt »ergeffen ju haben, in weldfer fidf eine foldje Stegung funb gegeben ha;

ben fönnte, Söar gefdfieljt in ben bebeutenben unb fo ein;

flupreichen Gommtmen ©örlig, Sdfweibnig, ©logau, Steiffe, Statibor, Sppeln, SSrieg? 3 h « Ginwohnerjalfl bürgt bafür bap fi'e reich fiub an intelligenten .Kräften, weldfe bar

Stäbfewefen bei gutem ©Billen balb ju einer ^föhe unb

©ebeutfamfeit bringen fönnten, »on weldfer man nodh jegt feine Agnung hat. Aber er bleibt beim Alten! Stur Gilt SSeifpiel fei triebet ftatt »ieler angeführt! S ic »ielen unb

„tiefeingreifenben" Arbeiten, welche unfer ©orgängcr S r. S « 2cwalb, übet bar Äämmerei wefen ber Gommunen Sdfleffenr in ben »erfdfiebeneti Sahcgá'ngen ber Gfjronif oeröffentlidft hat, finb noch immer hinlänglich befatint unb ron jebem ©ürger;

freunbe anetfannt, fo geffäffig fidf auch h|n unb wieber bie Sppofition gegen fie laut werben liep. 23ie riel alten Sauer;

teig hat er aur ben Äämmereiredfnungen unb bergl. heraur;

gefegt! Söeidf’ nügfidfe gingerjeige jur befferen

3

ufammen;

ftellung berfelben angegeben unb air rortheilffaft für bie Aurfühtung bewiefett! Senttod), obgleidf bie gurdft roc feiner gebet unb bie Angft ror feiner Äritif in biefem gelbe grop war, — bennodf ift er mit wenigen Aurnahmen fo jiemlidf beim Alten geblieben! S a r ©Ute ber SSorfdflage würbe sugegeben, ogne bap man barin bie SSerpflichtung ber Stadfadftung gefunben hätte. 3ur „Stad fad ftun g " fön;

nett ja nur bie Säehörben, nidft etwa bie SSernunft unb Ueberjeugung swingen!

Srog ber allgemeinen SSilliguttg, beren fidf bie burd) bie Sofalblätter reröffentlidften Äammereiredfitungen ron Seiten ber S5ürger unb ber Ginwohnerfdfaften erfreuen, ift bie 3al)i ber biefem Verlangen nadffommenben Gommunen nodf fehc gering. S o riel u n r befannt geworben, finb nur gran;

fenftein, Steiffe, ^)atfchfau, *) SdfWeibnig unb Striegau, alfo im ©attjen nur 5 Gommunen, ju já'hlen, welche bie;

*) Sa6 patfdiEauer SBocpenblatt hat feit geraumer 3eit fortla.u«

feilte unb swar flcts betaillivte S3erid)te über ftabtifdje JCnge;

legenheiten, 2tubgaben unb einnagmen u. f. w. gegeben unb baburd) bem ©emetnwefen gewip nicht wenig genügt. ®gre einem 58latte, welcher bar junädfft fiiegenbe über albernen 9titter= uno 5Rä’ubergcfd)id)ten unb für ©tubenmäbdfen fegmaef;

haften Sicmanen nicht rergipt! ©ifte aber auch ein« SSer»

waltung, welche in biefer Art ber SBercffentlichung feinen „un;

befugten" SRaub erblicft, welchen fonfi unnüge Actenflö'pe er;

leiben! Ser SSerlatif unfrer Ueberj'idft wirb geigen, wie »iele, b. h* wie wenige, Cofalblätter nicht nur ein richtiger S3et;

flänbnip unfrer Seit unb itjrer Anforberungen, fonbern nur

(6)

, niept gerabe bitrcf) bie D b e i

3

feit geforberten Pflidjt naepkommen. Ptart hat noch niemals gehört, bap ben ge;

nannten ©täbten biefeS Piittei ber fKecpnungSablegung übet bekommen wäre! Stu ©egentpeil können fte fiep meift eines blühenben ©tabtpauSpaltS oft gerabe gegen bie Eommunen rühmen, welche mit erbarmenSwertpec dUeinfta'bterei auch fo;

gar bem ©tabtoerorbneten, welcher Alles nur kein 58eam;

ter ift, eine unausführbare „Am tSverfcpw iegenpeit"

anbefel)ien! — 58on ben ©täbten, welche nad) § 183 ber

©täbteorbnung felbftänbige Ertracte auSgeben, ftnb uns nur 58reStau, SSrieg, H<tfd)berg, Vlünfterberg, Steicpenbad) unb feit biefem Saht« aud) «Strehlen bekannt geworben. 2Bir jweifeln jebod) keinen Augenblick, bap ©örlip, fiaubatt, 58unjlau, (ootr ©prottau ift bereits baS ©egentheil bekannt), @a;

gatt, ©legau, fiiegnip, namentlich aber alle gröperen, in unverbrüchliches, tobeSäpnlid)eS @tillfd)Weigett über biefen Punkt gehüllten oberfcplefifcpen Sommnnen, fo wie aud)

©lag, bem beftimmt unb fategorifd) auSgefprodjenett 58efeple beS ©efeljeS nad)kommen, obgleich übet ihre Ptauern pin;

mtS nid)tS verlautet ift. gteilicp haben wir f)in unb tvieber in einzelnen ßokalblättetn eine Andeutung unb kurje Erwa'p;

uung biefeS ©egenftanbeS, wie

5

. 58. im ©(aber 58o!kS;

freunbe, gefunben; jebod) konnten wir auS fold)en Eütjeln;

peiten nid)t mit «Sicherheit auf bie üblid)e P rar iS ber Eom;

mune in biefer .?)inftd)t fchliepen. äBiffett wir boch nicht einmal, ob bie

6

von ttnS genannten Eommunen, wie eS baS ©efep »orfbpteibt, bie Äämmeteireepnungen burd) E p tracte alljährlich veröffentlichen! Sagegen helfen ftd) bie meiften Verwaltungen unb jtvar m ittlerer ©täbte leicht burd) bie Aufforberung an bie 58ürgerfchaften, fich 5U einem beftimmten Sermine bei ber SfccpnungSabnapme einftnben unb — unb? — jttfepen ju wollen. Sentt auch poren können bie Speilnepmet nicht einmal fo viel, bap fte eine unbeftimmte Ahnung von bem 3uftanbe beS ©tabtpauSpal;

ieS mit ftd) nach H aufe nähmen. Sergleicpett Aufforberuu;

gen, betten natürlich Wegen ihrer 3wcckwibcigkeit gar keine golge geleiftet wirb, haben wir neuerbingS mehrere,

5

. 58.

aus ©olbberg, ©prottau, ©logau (fammtlicp ©täbte n iitt;

lern SfangeS) gelefen, unb ob unS jwar über eine etwaige Speilnal)me an ben OfecpnungSableguttgen nid)tS bekannt ge=

worben ift, fo können wir eine fold)e fd)on a p rio ri in Abrebe ftellen. Eine 5ffiiber(egung unferer 58ehauptung wirb unS nur pöd)ft angenehm fein, fo wie wir aud) jebe E r;

gänjung ju unfern Aufjäplungen, als im Snteteffe ber gu;

ten ©aefe bargebracht, mit bem gröpten Sänke aufnehmen werben. — Unfcc erfter Auffap fd)lop mit keiner fehr attge;

nehmen 58efricbigung nad) bem Oiücfbück auf bie nächfte Vergangenheit; wir überlaffen bie 58ejeicpnung beS ©efühlS, welches unS nach ber Ueberfid)t biefeS 3weigeS öffentlichen EommunallcbenS ergreift, unfern ßefern, um nicht ju unbe;

grünbetem Argwohn Anlap

51

t geben.

©0

viel ift nad) ab len Erfahrungen wohl gewip, bap für bie Hebung beS EommunaltebenS nid)tS »erberb(id)er ift, als bie jur

©d)au getragene ©eringfepapung cinjelner 58eftimmungen fceS ©efepeS unb beffen nur t heil weife Ausübung!

(gortfepung folgt.)

guten SBtUen gejeigt pabert. ^>ter werben wir uns nid)t fo Ieidpt einer Ungerechtigkeit fcpulbtg madjett; benn fo grop bie 3apl ber SSlätter ift — wir kennen fte fo jtemlid) alte.

(Srgobenftc S8itte um Slitffchlttfi.

ES wirb im fRimptfdjett ein 5ßorfall erjäplt, weld)cr, wenn ec wirklich fo ftattgefunben wie baS ©erücht batüber verlautet, bie allgemeinfte Aufmerkfamkeit ber Beprer, befon;

berS aber bereu, bie jugleid) Äüfter ftnb, verbiente. Einem feit Sftern 1842 in jenem Äreife angeftellten Hilfslehrer wttrbe nad) halbjähriger Amtiruttg von feinem 5Rc»ifot ber Auftrag, bie güptung beS Hauptkircpenbud)eS jit übetnep;

men. Ser Abjuvant weigert ft'd) beffen, weil er in biefem

©efd)äft eine AmtSleiftung beS Pfarrers erkennt. SieS »et;

anlapt ßeptern, pöpern SrtS 58efd)tverbe ju führen. Ser 58erklagte wirb hierauf jur 58eranttvorfung gejogen. Aber bie Ermahnungen, 5E3arnungen unb Sropungen, bie man an ipn ergehen läpt, vermögen niept, ihn ju überjeugett, bap eS gefeplicf) fei, ben Pfarrer ber güprung btS Haupt;

kird)enbud)eS entbunben ju fepen. Ec wenbet fiep bapcc an bie Äönigl. l)od)preiSlicpe Sfegieruttg, unb von picrauS wirb ipm ber pope 58efd)eib: „bap ipm nid)t weiter jugemutpet werben wirb, baS Hauptkird)enbucp ju füpren."

©0

wutbc ber 5ßerlauf biefer ©aepe vor opngefäpr % Sapren erjäplt, unb Uiiemanb fattb barin einen Anftof. Sept aber peipt eS auf einmal: baS Patrociniunt pabe fiep veranlapt gefutt;

ben, an betreffenben Abjuvanten bie untviberrufliche Etklä;

ruttg ergepen ju laffen, bap, wenn nad) achttägiger grift eS fiep niept pecauSgeftellt pabe, bap berfelbe bet feinen 5Botge;

fepten fein Unrecht eingeftanben, Abbitte geleiftet unb ©e;

porfam angelobt pabe, er künftige Sftern feinen Poften rau;

men müffc. 5BaS weiter gefepepen, ift noep unbekannt. •—•

Piöcpten 5E3ohluntettid)tete bie wapee ©acplage ber Singe jum 9htp unb grommen Anberer jur öffentlichen dTetiitfittp bringen, bamit man bdS blope ©erüept von ber fBapcpcit

unterfepeiben könne. E in fieprer.

<£ o v v e i h o it b e it 3,

58reSlau, 3. Sanuar. Ein woplwotlenber Eorrcfpon;

bent aus Ht^fch^erg pat itt biefem 58latte einer von mir bafelbft vor Äurjcm volljogenetr Stauung Erwähnung getpan, 58emerkungen baran anknüpfenb, welche eben fowopl von beS üorrefponbenten lauteren pumanen ©efinnungen wie von bef;

fen Anhänglichkeit an bem Epriftentpum 3eugnij; ablegen.

Sn einer 3eif, in welker cpriftlicpe ©läubigkeit fo oft wie;

ber jum 58ortvanbe für bie ?lbfd)liepung ber Subett in bür­

gerlicher unb religiöfer 58ejiepung benupt wirb, macht bie ffflaprneptnung, bap eine pöpere, pumane Auffaffuttg ber jfibifepen 5ßerpältniffe mit bem gläubig;cprifflichcn 58ewuptfein fiep verbinbet, einen um fo wopltpuenbern Eittbruck. Sen ; noep ffpi ich mid) veranlapt, gegen eine Acuperung von mei;

nem ©tanbpunkte aus 5ßerwapruttg einjulegen. Ser Eorre;

fponbent fepreibt bie 5Sereblung beS SubentpumS bem immer gewaltiger in eS einbringenben Einftuffe beS EpriftentpumS ju; icp aber erkenne bloS barin ben Einflup ber allgemeinen ft'd) pöper entfaltenben Eultur, bie ben wahrhaften

©eift beS Subentpum S aus bem ©öputte, in ben ipn bie 58atbarei beS 58? ittelalterS vergrub, er;

weckt unb feine gormen tpeilS umbilbet tpeilS mit neuem Beben burepwepf.

@0

feplte bei ber er;

wäptiten Stauung keine von allen ben bei jübifepett Srauun;

(7)

gen in fyieftger ©egenb üblichen Gercmonkit, allein fte waren bloS in ii)re wahre Bebeutung gebracht, ihr wahrer ©ehalt bargelegt Sie höhere ßultur aber wirbt eben fo auf ftenthum wie Subenthum; beibe empfangen »on ihr, wie fte ihr auch geben, wenn nicht äüferer

3

rcong fte nieberbrüeft S ie ¡»eitere Gntwicfelung biefer meinet Ucberjeugung pagt nicht an biefem Srte; bem, ber ftd) mehr bafür interefffet, wirb ber jmeitc Artifel meiner Gntgegnmtg gegen Bruno Bauer in betn nächfienS erfd)einenben Riefte meiner „wiffen*

fchaftlichen 3titfd)rift für jübifche Sheologie" (5. BbS. 3. .peft) geeigneten 3iuffd)lug geben. © e i g e r .

Scbwcibnig, 29. Secember 1843. GS gibt fo matt*

chetlet Borgänge in einzelnen Stabten ber S)ro»inj (aber nur in foldien), bie, wenn fte jur Seffent(id)beit gebrad)t würben, jebeSntal baS charafteriftifche 3c¡d)cn beS Äutturju*

ftanbes, b. h- beS 3uftanbeS ber geiftigen Gmancipatioit ge*

genüber ben engen Banbcn ber Äteinftäbterei bejeid)nen wür*

ben. Gine Scftnition »on Äleinftäbterei ober beffer »on f(einftabtifd)cr ©eftnnuttg wäre hier gewig am rechten Drte, tun ben rid)tigen Sftagftab fürs ©egentheil ju gewinnen;

boch wir wollen uns bieS »orläuftg an einem Beifptele, einem nicht unnttereffanfen Socofum (bieS ift fd)on bet

©ntnbbegriff ber Äleinftäbterei) flar ju machen fud)en.

S ie Bergnügttngen für bie Bewohner einer sptouiitjial*

ftabt ftnb baS Sogr £)trtbucd) fo gering unb fo fparfam ju*

gemeffen, namentlid) für ben gcmöhnlid)cn Btann, ber feine AffctnblecS ju geben ober nad) BreSlau in bie Spcr ober in ben 2Bintergarfett ju fahren im Stanbe ift, bag eS wohlthätig erfd)eittt, wenn einmal »on Augen h?r Schau*

fpielergefellfd)aftctt ober anbere Äünffler ihre iprobuftiotten ju Biarfte bringen. SaS ßhtblifum erhält babtttd) in bem wahren ©enuffe (wenn ein fo!d)er gewährt wirb) eine 9tah*

ruttg für fein geiftigeS unb äfti)ctifd)cS Bebürfnig, ber Ar*

bcitSmann hingegen ein Ableitungsmittel »on feinen Sorgen unb Bhi'hett auf ber einen Seite unb eine Grholttng unb beShalb eine größere Gmpfänglichfeit für bie ihn ertvartenben neuen Saften auf ber anbern. Sn biefem Augenblicfe erfreut uuS #erc Söpfer mit feinen ^»robuftionen aus bem Sieidje ber Btagie. Sn einer ber legten Borfteliungcn (jegt beginnt baS Socofum!) lägt ftch berfelbe jwet Siinge geben, bie er mit einem Jammer jerfdßägt unb butd) baS Abfeuern einer gelabencn ßMftole an einen beftimmten Ś rt h¡ngejaubert wif*

fen wollte. Allein bie Äunft hot ibn getäufchf. Sn bem*

felben Bloment tritt ber Bebiente mit einem Briefe an

■£errn S . ein. Siefer erbricht ben Brief eiligft unb ftnbet eine neue Abreffe att $errn ». S . , ber ftch <rt ber Soge befanb. .jperr ». S . eröffnet baS Gouocrt unb ftnbet wieber eine anbere Abreffe an £crrn », B . , biefer mieberum an

$errn ». S . , biefer an öperrn ». B ., unb biefer enblid) an rpeern 2imtmann ©, Sn biefem legten Gou»ert beftn*

bett ftd) bie beiben Siingc. Gin fo einfacher unb unfchul*

biger Spag, bett ftd) jebec berartige Äünftler mit bem ^)tt*

blifum erlauben barf, fd)on beShalb weil er bie 3ouberfünfte fo ftnnlid) als möglid) barjuftellen unb ju »erwirf?lid)ett ftch bemüht, gab ju einer í)oá)[t (äd)erlid)en Senunciation bie Betanlaffung. 3fm anbern SWorgett wirb nämlich öperr S . auf bie ^olijei citirt. Safelbft wirb ihm in fehr ernften SBorteit eröffnet, bag ¡hm wegen grober Beleibigungen, bie

er einseinen 5?ctrn burd) Beröffentltdjüng igt« Bamcn jugefügt höbe, bie fernem ^robubtionen unterfagt werben.

Ser Bfagifer betheuert, bag er burchauS nid)t bie 2(bfid)t gehabt, baS ß)ublifttm ju beleibigen, bag baS, waS »orge*

fommett, bie Souberei herbeigeführt, unb bag er eS unbe*

greiflid) ftnbc, wie ftd) Semanb über baS, was baS Sdjicf*

fal unwiberruflid) »erfügt, »erlegt fühlen fönne. Stad) eini*

gen Sentonftrationen wirb bie Gonceffton jur nächftcn Auf*

führung nur unter ber Bebingung ertheilt, wenn »on ben öffentlich genannten öpetrn eine Befd)cinigung l)trbeigebrad)t würbe, bag fte ftd) burchauS nicht compromittirt gefühlt.

Ser Äünfiler erhielt »olle ®enugtf)uung, bie Befcheinigung würbe ihm augcnblicflicf) ju Sheil, ber Borfall allgemein be*

ladjt, unb wenn eS nicht wirflid) ernft gewefen wäre, hätte man glauben fönnen, bie Bet)örben hoben ftd) einen Spag machen wollen. .jperr Söpfer »erftchert, einen folchen Spub habe ihm bie

3

ouberei in feiner »ierjehnjährigen ^rapiS nod) nid)t gemacht.

2

B . . . t.

granbenftetn, 3. Sec. 1843. Sie numcrifdje ©leid)heit ber Sieben unb ©egettreben ift webet jur Unparteilid)bcit beS Slebigirenbett, *) nod) jur gtünblichett Beurtheilung eines Streits nothwenbig. Saher würbe ich mid) ber Gntgegnung auf baS angeblid) aus granbenftein ©efagte in Str. 92 ber Gl)ronib »om ». S- gern begeben hoben, wenn ich nicht fabtifdre 9iid)tigbcitcn ju rügen hotte.

1) Gorrcfpoitbent will nur baS jur Äenntnig beS ^Publi*

fumS gebrad)t hoben, waS h^r oIS beöocftehcnbe Shotfadje allgemein befprod)ett worben. Sd) höbe mid) feitbem »ergebenS bemüht, aud) nur GinenSeu*

gen ber behaupteten 3(llgemeinheit aufjuftttben, unb

»on einer be»orftel)enben5£hatfad)e — im Schul*

wefen — mügte ich, nad) meiner amtlichen Stellung, bod) aud) GtwaS gewagt hoben. Sn legterer Bejie*

hung bann id) aber pflid)tmügig »erftchern, bag »on Befchlüffen, ober aud) nur Borfchlägeit, wie Gorre*

fponbent fte gewittert hoben will, nirgenbS eine Spur ju ftnben ift.

2) GS foll ferner einem Sel)rer bie 1835 gemachte 3uiage 1843 wieber entjogen worben fein. **) SaS gefegah an jwei sperfonen: einem erprobten abgehenben unb einem jungen neu antretenben Sel)rer. SBern ift nicht baS Berhaltnig ber perfönlirf)cn 3 utagen bebannt?

öpier bönnte »on einer be»orffchenben Sgatfacfte bie Siebe fein, nämlich: bag ber neue Segrer bie erwähnte

3

u(age, unb »ielleid)t mehr nod), erhalten foll, fobalb man ftd) »on feinem gleiß unb ©efegief überjeugt unb, ihm eine 2(netfennung beßen ju geben, Betanlaffung haben wirb. Socg — baS hotte id) nid)t »eröffentli*

egen feilen, weil bem Gotrefponbenten babuteg bie ©e*

legenheit entjogen wirb, eintretenben gallS wieber ju fagen:

3) „Se ht, baS iß bie grucht meiner Gorrefpon*

b enj!" — AIS id) biefeS obenhin las, fiel mir un*

*) Brieffagen ju B r. 95 »er Ggronif. . ■

♦') SBeniggenS formte »er ©ag, worin jwar fcaS einem tep*

i-er hinter 1835 geht, leidjt fo »erganben werben.

(8)

willkürlich bie SRücfe auf bem SBagen ein; bod) ver;

föhnte mich, bei nochmaliger Anftdjt, baS bcfcpetben einaefchobene Vielleicht. SRir kann cś gleichgültig fein, ob unb weldjeS ©ewiept bie Befer auf bie felbft;

fücpüöe V e m u t p u n o , ftde&t pechen mögen. ^ c p l ober weih, \4), Bap an bem, »ab beim E,r\á)e\nen beb

\ra%V\*)en T£x\M% \n ber «Sa^e be\4)bc%u » a x , cm&) n\d)t ein Sota abgeänbert worben ift. Unb wie würbe eS mir anfteben, wenn ich, naepbem Eorrefponbent burd) gelcprte (üitate bargetpan: baf er — was icp niept beftritten patte — feine Autoren gclefen pabe, nun fagett wollte: Vielleicht war bieé eine Ufa cp;

lefe, ein E x post, eine gruept meines SBenigftenS bem EJlaman nad)? — Ettblicp muf id)

4) ber, mit vollen Sacken unb mit gefperrten Bettern, aufS SRette auSgefprocpenen Sefcpulbigung: „bie £)r(S;

fcpulbepörbe ift Urfacpe, bajj bie — pieffge — ©d)ttle niept wirkt, waS fte könnte unb follte" in jebec H

>115

fiept auf baS beftimmtefte wiberfpreepen; obwopl bie Epronik niept ber S rt ift, wo biefer SBibcrfprucp auS;

gefoepten werben kann. S3iS bapin aber, wo fold)eS anberwärtS gefepiept, werben bie Befer biefeS poffentlid) mir eben fo viel glauben, als bem H frm Ungenann;

ten. íDerfelbe beredjtigt miep überbicS felbft ju biefer Hoffnung, wenn er am ©cpluffe feiner Epiftel jwifepen mir unb jener SrtSfcpulbepörbe biftinguirt unb, rniep als einen greunb ber ©d)ule ju kennen, cingcftept.

gut wclcpe C a p t a t i o benevolentiae, jum Aöfcpicbe, meinen ¡Dank abjuftatten, id) niept ermangele.

Sürgcrmciftcr ty o l e n j.

\m SiWKiktx \%A&. %\\. tim m m

Bx\\x \x\x 'SBccPB m m x l vt&

Beben. ¡Der piefige perjoglid)e Kammer; EommijfariuS H ccc

© o ttSm an n pat aufer einem Äapital von 6000

2

plr.

für bie SBaifen perjogl. Seamten, ber ©tabt, für ftäbtifepe SESaifen opne allen confefftoneiten Unterfcpieb ein Äapital von 3000 Splr. in verfcpiebciten ©d)t:lbforberungen überwiefen.

¡Durd) gute Verwaltung beS URagiftrafS war einiger Verluft am Kapital balb erganjt, unb baburd) möglich geworben, ber umfieptigen An fiept beS milben ©tifterS golge ju geben, unb eine Kartelle ftabtifeper gelber anjukaufen, beren Sfein;

ertrag burd) Verpachtung fiep auf 180 Splr. perauSftellt, was naep jepigem 3inSfufj einen Äapital;2Bcrtp von über 5000 Splr. bilbet. BBenn wir fd)on benjenigeit Sank unb Anerkennung fcpulbig ftnb, bie nad) tprem Sobe für bie Ar;

men bebaept ftnb, um wie viel mepr muffen'wir unS bem SERenfcpcnfreunbc verpflichtet füpleh, ber bei feinem Beben ein fo bebeutenbeS Opfer äepter Humanität barbringt, jumal wenn man bebeitkt, bap nur einfache fparfame BebcnSweife eS geftattet. SRöge er nod) recht lange bie gefegneten grüdpte feiner SEBopltpätigkeit in unfercr 9Ritte verleben!

E i n V ü t g e r.

3

u t* i l « e p e rfo n lid je é . ®em mit ber interim, güprting ber ¿Regier.;

dtanjlei;3nfpektion ju Dppciti beauftragten uorntai. .fiauptflcuer;

Amté=Affíftenten 9tud)ten, ift, unter Scibepattung biefeé ®efd)á'fté, bie ©teile eines etatsm. 5Regier.;@ekret. vertieften worben. ■— Her

«pernal. Unteroff. int 22. 3nf.=¿Regt., Sammet, ais 3iegier.=^)üIfS:

dtanjtift in Dppetn angejteXtt. — ®er ¿Rcgiet,;.£>auptfaffcn;®iencr Saber bafetbjt mit ¿penfion in ben ¿Rupefkanb verfemt. — Ser biSp. getbwebel beS 23. 3nf.;SRegt., SBeitp, als dtanjtei;®iener bei ber Dppetner ¿Regierung angeftetlt. — ®er Sudjbinber ®ube ju

©cpönau, até ¿Ratpm. unb fpolijehSüfrcktor bafelbft — ®er Sud);

fab rifan t Prüfer ju ©rünperg, fernerweit a(S ¿Hatpéperr für bie (5ommunat;gorftSerwaltung bafelbft; unb ber jeitp. ©d)itl=Abjuv.

(SpruS, alé ©cputt. ju SRartinwatbau unb SBolfSpaptt, Str. Sctnj;

lau. — ®em ©cpäferfnedjt driefel ju ©rof.-SBanbriS, dir. Eiegnip, für bie mit eigener iebenSgefapv bewirkte ¿Rettung bes 5jöprtgen

©opneS beS bortigen Sattem 3aepe vom gtammentobe, bie 9iet=

íungé=50teba¡tíe am Sanbc vertiepen. — ®er biép. Ard;ipreéb¡)te;

riatS:®erwefer unb fpf. SSenjcl in SeutmannSborf jum ©vjprtefler beS 9?eid)enbad)er 2Crd)iprcSbętcratS. — ®er biSp. 2Cvd)tpreSbt)fe=

ratS;Serwefer unb tpf. in ftreiepau jum ©rjpnefler beS $rei;

d)auer Ard)ipreébt)tevatS. — ®et biSp. AvcptpreSbt)t.=2?erwefer unb

■$>f. Sorenj in dtrafdten jnm grjpricftcr beS ©upratter 2frd)ipreS=

bpteratS. — ®cr biép. ICrdjipreSbot-SBerwefer unb )Pf. cfiaucfe in SBürben jttm ©rjpriefler bes ©prcngetS ąd St. Manritinm. —-

®er biSp. ArdnpreSbvt.iSerwefer unb ą)f. ą)iepfa in Sratin jum

©rjpriefter bcś ęteln.saBartcnberger ArcpipveSbrtt. — ®er biSp.

ArcpipreSbt)t.=Serwefer unb fpf. Hübner in SOiacicrtatt jum ©vjpr.

beS ®anfener Ard)ipveSbi)t. — ®ev fpf. SÜBenjet in SeutmannSborf jttm ©d)ulen=3nfpektor beé Är. ÜJteicpenbacp. — ®er ą)f. ^)ie|ka jum ©dputen=3nfpcftor im $oln. = S55artenberger Streife. — Her fPfatret Sorenj jum ©d)uten = 3nfpektor im ©uprauet Streife. —

Ö «k c f (j) i d) t e.

®er ©apt. tölenjel in ©djönau até fPfarr=Abminift. bafelbft, —

®er ©tpuUAmiS.-tSanbibat Septn jum ®titfé=geprer am ©pmnafio jtt Deté berufen. —■ ®er Sanb. beé fPrcbigfamfé, SReipner, até 'Paftor ju fprimfenau betätigt. — ®er SSJctfpr. ¿Regent alé Śapt.

in 3ngramSborf bei ©djweibnip. — ®er ©rjpriefker, Jttv©d)ut.;

3nfp. unb ^)f,, ¿Ritter beé eifernen dtreujeé, 3ane^£o in ©uttem tag jum fürfbifepöft. Sommiff. im Dppelnfdjen ®ij!rifte. — ®er .itr.ífBifar ©otfip in greijkabt até )Pf.4ibm. in rfd)fctbau. —

®er interm. feprer ©Ąttljik jttm wirkt, ©djull. u. Drg. in Dber;

3afkrjemb. — ®er vormal. Eeprer in SRiebet=©d)mirfian, ą)enbjia=

le!, jum ©d)uU. tt. Drg. in ^optom, alte Derfer dir. ¿Rpbnif. —

®er biSp. Abj. ©üllner in ffllogwip, dtr, ©toftkau, natp erfolgter

¿penfioninmg beé biép. Eepreré ¿Rabid), jum ©djulf, u, Drg. baf.

— ®er biép. Abj. in ¿petevéwatbau, dtünjer, verf. nad) Ornéborf, dtr. ¿Reicpenbad). — ®er biéper. Abjuv, an ber ©djute jum peit.

dtreuj ju Sreétau, dtotpe, até ©djult. u. Drg. in SÍMfcpborf, dtr.

SReumarft. — ®er biép. Abj. in ¿Reutanb, Sur, até Abj, in Äo;

pienip, dtr. SEofbSteiwig, — ®er biép, Ab), in Äopienip, ©aljge=

ber, verf. nad) Sworog, beff. dtr. — ®er biép. Ab), in Eabanb,

©tañjecf, verf. nad) dvieferflá'bteí. — ®cr -biép. Abj. in ?)o(inip, dtr. Eeobfdjüp, ©dpwatbe, até foteper in ¿pomfcpomip, dtr. Śofk--

©teiwip. — Ś ei ber dtom'gt. wijfenfcpafttidjen fpriífungé*6romtmf=

fío» für baé 3apr 1S44 bteiben alé ®ireftor berfetben, ber Uni=

verfitatS=profeffor unb Sibliotpefar

D r.

(Sívenicp; unb ais 50lit=

glieber: bie ^)rofef[oren

Dr.

dtummer,

Dr.

SDtoveré,

Dr.

^>aafe,

Dr.

díupen,

Dr.

©öppert, ttnb SonfijíorialsfRaíp

Dr.

Söpmer in SBirkfamkcit. — ®er biéper. ©uperintenbenfur=2?erwefer ^aftor Sülenjet in ¿Rofenpapn jum ©uperintenbenfen für bie ®wjefe Dp;

lau. — ®em biép, ©d)utamté;Sanbibaten |>uber bie

Ote

Seprer;

fkelte am ©pmnajtum in ©tciwip vertiepen. — ®er ©kpuOAbj, ® ié;

kowéft) ju Sriefen até 0. Eeprer an ber ev. ©íabtfcpule ju Setnjkabt.

V r t c f í r t f t c t t .

Gingegangen unb angenommen: Sorrefponbenj atté ©logau, ©prottau. — 3ur Aufnapme nrdjt geeignet: „Slaffenfteuer ober nikpt?'' (Sotrefponbenj aué griebeberg a. D .

Siebaction: ©. v. S a e r f k unb £ . S a v t p . Verlag unb ®rucf von © r a f , S a r t p unb 6omp.

(9)

r l j l 'c s i s d ;\t C Jjri» ttiß .

S ) r g a n

fut bah ©efammt = Sntereffe ber provins.

M S i t c i l <t « , 9. ^rtiutrtr

1844.

iioni--ÿteiê 20 @gr. ®te Sbronti (mit uni» ogne 3eifung) wirb burcg btc $>oft oi)ne ^)reiêerf)ci)ung bejogen,

I l e b e r f i (fe i, (g o rtfe g u n g ,1)

Außer ben Berhanblungen über bah ftäbtifd)e Gommu;

nalwefen, in welchem noch gar 9J?and)eh aufsutäumen ift, haben fid> aud) bie Angelegenheiten ber Satibgemeittben vieler unb fad)»erftänbiger Bertreter ju erfreuen gehabt.

Sefet wo bie ©taathregierung in ihrem Sanbtaghab;

fÄ)iebe an bie preußifchen ©tänbe erflart hat, gerabe biefett

©egenffnnb, unb wie eine gleichmäßigere SanbgemeinbesSrbs nung gefchaffett werbe fönne, einer genauen Grörferuttg ju unterstehen, ift eh an Der 3eit, baß bie am mciften Betl)ei=

•Mjtm, b. K -bi# arbeitend, ÄlafF* ht% Sanhöew«fvm’r--, ih«

©timme erheben, um jeitgemageu Utnanberungen, Betbefi ferungen tt. f. tu. bah BJort

5

U rebett. Alh ein großer Uebelftanb ift immer bah Berhältniß ber ©erid)thherrn ju ben Sorfbewofmern, welche bie Anmaßung juroeiien alh fpe;

cielle Unterthanen eineh fofchen beseidjnet, angegeben worben. ^)ier fommen nod) »iele garten unb B3iUfürlid)s feiten vor, welche bah ©efeg nad) ihrer Befanntmachung mit bet größten ©ttenge ahnbet, ohne jebod) -ju einem hefriebigenben Siele ju gelangen. Sie in ben meiften Sät’

len abhängigen Ginwohnet ber Sorffchaften fürchten ftd>

meiftentheilh, bie $ilfe beh ©efegeh in Anfpruch ju nel)=

men, unb fo fommt eh, baß mancher ©uthbeftger einen Sprannen im .Kleinen fpielt unb, .ohne ftch im Sftinbeffen um gefeglidje Beftimtnungen ju befümmertt, ganj nach ©uts bünfeit »erfährt. 5Sir fprechen auh Gtfal)tung, unb ein Beifpiel möge wiebet genügen. Gh gibt einen ©uthbeftger, welcher nicht nur o h e B e f e b l e" auhtheilt, bie oft genug uttgefeglid) ftnb, fonbertt ftch auch nicf>t entblöbet, alle biejenigen, welche biefen

„Jpohen Befehlen" nicht nachfommen, in ein fogenannteh

„fchwarjeh B u c h " eintragen ju laffen. Sie armen sjftenfdben, weldf>e biefe Ginregiftrirung trifft, erleben gar fchlimme Sage, unb eh ift gar nichth Ungewöhnlich, baß ihnen recht abftchtlid) unb beharrlich jeber Grwerb erfd)Wert unb abgefdhnitten wirb. Aufkäufen »on #ppothefen unb anbern ©dmlben gehört feinehwegeh ju ben Seltenheiten, SBan wenbe unh «id>t ein, baß ein folcheh Berfahren ju unferet ßeit nicht möglich fei. Gh ift, wie wir beweifen

fönnett unb wie bie ganje ©egenb bejeugen wirb, leiber fehr w i r f lid). Sem Unfuge würbe gefteuert werben, wenn bie Seit te fteth uuerfchroefen genug wären, ftch ben nöthigen Sallen fogleid) an bie geeignete »orges fegte fönigliche Beljörbe

51

t wenbett, anftatt burch ein feigeh Sulben ber Ungefeglid)feit Borfdjub

5

u (eiften unb baburch ber Unsufriebenheit in bie 4?änbe

5

U arbeiten. Seiber ift man aber nur su fehr gewohnt, alle Abhilfe ohne eigene Shätigfeit ,,»on oben" su erwarten; woher eh benn natura lieh fommt, baß Alteh unangetaftet unb beim Alten bleibt.

Unfere S e jitw a n b fa b r iia tio n in ©lag, bem Sticfengcs birge unb ber Sauftg ift ein fprechenber Beweih für biefe Behauptung. .S ie ©cHef. G br.*|*if bat eh ftch wähtenb bet ©ojrmtmuou-ate be« »ctfloffetmt Saljreh eifrig angelegen fein laffen, biefen Uebelftanb, unb befonberh bah Berhältniß ber 5öeber sum Kaufmann, in einer Sîeibe »on Artifeln grünbüd) sut Sprache ju bringen.

@0

angenehm eh unh gewefen wäre, fo hat man bocf> eine SBibetlegung berfelben (nur eine eitrige Gntgegttung erfchien auh Sauban) nicht ge;

wagt, obwohl bie Angriffe »on einem Bianne hftrührten, welcher mit ben SScrhältniffen ber fd)iefffchen Seinwanbfabriî fation burch langjährige Grfahntng hinlänglich vertraut ift.

Sftan befchranfte ftch an »ielett Srten auf bie unwilligften, ja unwürbigften, Aeußerungen, gewiffermaßen alh ob bet Berfaffer, su welchem ftch übtigenh im Berlaufe nod) Bíeh*

rere gefeilten, eine gute ©ache »errathen unb bah Unbilligfte geforbert hätte. 9lad) uttferm Safürhalten waren feine Borfdjläge ber B e le g u n g wohl werth, fo wie fte ftch tve;

nigftetth barin alh praftifd) bewährten, baß fte fpäterhin »on Anbern alh eigene neue Grftnbung ohne Angabe ber Suelte auhgegeben unb atthgebeutet würben. Srog alleh Söiberwili lenh wirb ber Sabrifanten= unb Äaufmannhftanb in feiner

©efammtheit auf cnergifche 5Äittel ftnnen müffen, um aud) feiner ©cith bem 9lothftanbe ber ©pinner unb 3Beber, ju bem ftch bie fchlimme Sage ber oberfd)teftfd)en Bergs unb JüttensArbeiter gefeilt, einigermaßen absuhelfen. Bloßeh Abweifen unb Ableugnen vergrößert lebiglicf) bah Uebel, unb wah bie Begtünbung ber in ber Ghtonif wiberhallenben Älagen anlangt, fo haben wir bie traurige ©enugtfiuung, auf bie in 9îr, 5 ber B r e h la u e r 3titu n g enthaltene

(10)

25enkfd)tift beS Jperrn gmanjminiftetS »erweifen ju körnten, welcge im Söefentlicgen mit ben früheren, fo h«” angefocg*

tenen Behauptungen in ber Ggronik übereinßimmt. — Sie golge beS gegenwärtigen 3uftanbeS ift uttbebingt bas immer weiter um ftch greifenbe p r o lé t a r ia t ! Plan hüte ftd), bie Proletarier ju einer .ßlaße ju machen, welcge burdh bas Scgicffal felbft gewtßermagen unberechtigt unb unehrlid) gin*

gefteilt wäre; im ©egeittgeil mug jeber, bem bas SEBogl beS Staates trgenb wie am .fpetjen liegt, auf Pîittel bebadgt fein, wie einem folchett abnormen

3

uftanbe am fcgnellften, aber auch jugleicg naturgemägeften, abgegolfen werben könne. Plan »erftege uns nicht fa(fd) ! SEBtt wollen nicht, bag eS feine Proletarier rnegr gebe; benn ein fo leger ift jeber, welcher in feiner Arbeit fein Bermögen gat; aber er foll Arbeit gaben unb nid)t »on bem

©enuße berfelbett auSgefdßoßen fein. Plan fagt, ber Ber*

tgeibiger beS Proletariats (baS ScgrecfenSwort aller alten BJeiber!) behaupte: Äeitt Pîenfcg folle G ig e ntg um be*

ftgen! Sn biefem fo abftract gingeftellten Sage läge wirflid) bie bloge Un»ernunft. Aber wie, wenn bet Sag notgwenbiger SEBeife bie gorberung auSbrüifte, bag jeber Plenfcg Gigentgum beftgett foll — wäre baS nicht biefelbe Aufgabe, welcge ftd) feit Anfang ber @efd)icgte alle Bölket ber Grbe jur enblicgen Böfung geffellt gaben? Äetne 3«it forbert megr jum ernftlicgen Pacgbenken über biefeS wichtige Sßema auf, als bie unfrige, unb biejettigett »erftegen ft cg fcglecgt auf ben PulSfcglag igreS SebenS, welche bie Sorge mit einigen oberflächlichen BerbammungSurtgeilett abgetgan ju gaben meinen. S ie ift nicht megr bie Sacge Ginjelner, fonbern ber ganjen ©efellfcgaft ! Bon biefem ©effcgtSpunkte gingen wir auS, als wir nicht nur für eine jeitgemäge Ber*

befferung unferS ©ewerbewefenS, jeboeg fo, bag fte aus bem Stanbe ber ©ewerbtreibenben felbft gerootginge unb feiner,

»on anbern Blättern begünftigten, Bunftgenoßenfcgaft Bor*

fegub leiftefe, baS PBort ergrißen, fonbern aud) in jaglrei*

egen Auffägett ben Ginßug, welchen gut geleitete Sonntags*,

©ewetbe* unb BolfSfcgulen auf bie Plaße ber Be»ölfetung auSüben mügfen, barlegten. Gine große Anjagl »on Plan*

nertt gat ftd) auf biefem gelbe mit uns »ereint, um bureg Scgrift unb SEBort auf bie Ueberjeuguug ber ©cfammtgeit einjuwitfen, fo bag eS wogl feinem 3treifel unterliegt, gitt unb wieber fei wenigftenS einiges ©ute geftiftet wor*

ben. 3Belcg grogett Ginßug bie Bcrbrcitung unb ber ge wiffen gafte Befttd) »on gut geleiteten Sonntags* unb

®ewerbe*Schulen auf bie Unterbrückung beS Branbweintrin*

fenS, allerbingS einer Plit*Ucfacge beS Proletariats in feiner grauftgen ©eftalt, gaben fönnen, leucgtet jebem ein, welcher über baS ©emeinwefen nacgjubenfen gewognt ift. Siefe einerfeitS unb ber gute SEBille groger ©utSbeftger, igre un*

geheuren Brennereien eingegett ju laßen anbererfeitS, müßen mit #itfe beS Staates baS Pleifte tgutt; benn mit Beten, Singen unb fjetumjeigen »on Pfalereien unb Branbweitt*

braegen lägt ftd) ber fegr profaifd) geftnnte lebenbtge Branbweinbracge niegt jum Sanbe hinausjagen. AuS bie*

fern ©eflcgtSpunfte unb weit bie Piitglieber »on Gntgalt*

famfeitS»ereinen religiöfen Picgtuttgen ju gulbigett pflegen, welcge uns irreligiös b. g. frömmelnb fegeinett, ift allein unfere Polemif gegen bie Umtriebe fdßeftfcget Gntgaltfam*

keitsoeretne ju beurtgeilen; benn für bie Sacge, bie AitS*

rottung beS UebelS, gaben wir in jaglreicgen Pummern bie

10

Spalten beS Blattes immer oßen gehalten. GS ift wogt ju erwarten, bag ber in BreSlau entftanbene B e rein wt*

bet baS B r a n b w e i n i r t n f e n einen geeigneteren 2Beg, als feine Botgänger, einfcglagen unb niegt buteg fromm flingenbe Sänbeleien bie Beoölferung ft cg »on »om herein cntfrembett werbe! Gr möge namentlich ©utsbeft'fser in fein Sntereße ju jiegen unb »ereint mit anbern ben Staat ju einer größtmöglichen Steuer auf bie Branbmeinbrennerei, welcge ja nach bem 3eugniße ber Aerjte boeg eigentlich «in«

©iftfabrifation, alfo überhaupt »erboten wäre, ju bewegen fuegen, £>aS ift nachhaltiger, als aus trgenb einem lieber*

liegen ßump einen heucgíerifcgen Scgurfen ju bilben! 2>amt

»erfegaße man (was freilich, wie wir reegt gut wißen, leid?*

ter gefagt als getgan ift) bem Armen ginlänglicge Arbeit;

aber aueg bem betriebfamen Bürger werbe biefe niegt, wie j. B . bureg bie Plagt* unb Scglacgtfteuer, gefegmä*

lert. SBelcge utifeligen folgen biefe BefteucrungSart auf bie

©ewetbe nad) ftd) jiegt, ift in biefen Blättern fo oft unb fo btittgenb ttaeggewiefen worben, bag ftd) aueg niegt ein Ginwanb gegen bie oorgebraegten ©rünbe galten konnte.

Beibet ift jebod) gier baS perfönlicge Sntereße nnb ber eigne Bortgeit »on größerem Gittßuße, als bie gewid)tigften

©rünbe, unb wenn alfo »or furjer

3

«i* fpirfegberg unb

©olbberg bie Älaßenfteuer »on ßcg wiefeti, fo ift baS nur ein Belag megr, wie wenig bie Bectreter ber Gommutten oft bie Sittereffen ber wirklichen Allgemeinheit wagrjuneg*

men unb burcgjufügren geneigt ftnb. Gine kleine Unbe*

quemlicgkeit unb bie Srage um einige Silbergtofcgen für baS ganje Sagt ift ginreiegenb, »on jeber gögern gorbetunß ber Humanität unb ©erecgttgkeif abjufegett unb mit trogt*

ger ©leicggiltigkeit auf feinem Pecgte ju »ergatcen. 25er GgoiSmuS kümmert ßcg wenig um bie Stimme ber ößent*

liegen Pieinung, weltfce gerabe biefeS einfeittge, bem Pädg*

ften Berbetben brittgenbe, Pecgt als Unrecht bacftellt unb

»erurtgeilt.

(©cgiug folgt.)

© O K r e f p o i t & c i t j *

AuS bem Piefengebttge, im ©eebr. 1843. Stt ber Sd)lef. Ggronik (P r . 99) würbe fürjltcg aus bem Plün*

fterbergifegen über einen B r i e f berichtet, ben als ©lücf*

wunfeg eine gewiße Päbagogttt »origen Pionat an einen egrwürbigen S eelforg er ju beßen ft'lbetner AmtSjubelfeier gefegrieben gat. 25ie ÜDertlicgkeit ift bort fo angebeutet, bag ben Befern weit unb breit kaum ein

3

w«if«i übrig bleiben kann, wer bie ©ratulantin unb wer ber Silbermann gewe*

fett fei. dpielte ftd) biefe Angelegenheit innerhalb ber ©ran*

jen einer Pri»atfacge: fo wäre eS fowogl gegen bie Betget*

ligtett als aud) gegen baS Publikum fegt unjietulicg, Seite*

reS k(atfd)gaft bamit ju behelligen. Aber jetteS grauettjim*

met gat ftd) berufen gefühlt, bei tgrem Placgwerke gewißer*

magett als Pepräfentantin einer ganjen »ietyerjweigtcn Par*

tet ftd) geltenb ju maegen (unfer ftnb, fegreibet fie, nicht wenige), unb mit Beleibigungen um ftd) ju werfen, welche mit ber acgtuitgSwürbigen Perfott beS SubilarS jugleicf) eine fegr groge Anjagl göcgft egrenwertger Perfonen in weitet Umgegenb gaben »erwnnben folien unb müßen. S ie tgut gerabe fo, als ob jene ©emeinfegaft tgr eine förmliche Bolf*

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