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Wochenschrift des Architekten Vereins zu Berlin. Jg. 6, Nr 44

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Academic year: 2022

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I WOCHENSCHRIFT m HRCHITEKTEN-VEREINS*MBERUNÍ

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Nummer 44 Berlin, Sonnabend den 4. November 1911 VI. Jahrgang

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postämter und die Geschäftsstelle C arl H e y m a n n s V e r la g in Berlin W. 8, Mauerstr. 43.44

MERflUSGEGEBEN ^VEREINE

$ Erscheint Sonnabends u. Mittwochs. — Bezugspreis halbjährl. 4 Mark, postfrei 6,30 Mark, einzelne Nummern von gewöhn. Umfange 30 Pf., stärkere entspr. teurer $

^ Der Anzeigenpreis für dio 4gespaitene Petitzeile beträgt 60 Pf., für Behörden-Anzeigen und für Familien-Anzeigen 30 Pf. — Nachlaß auf 'Wiederholungen ^

A l l o Rechte V o r b e h a lt e n

Dio Verkehrsaufgaben des Verbandes Groß-Berlin

Vortrag gehalten zum Schinkelfest des Architekten-Vereins zu Berlin den 13. März 1911 von Richard Petersen

(Fortsetzung aus

H

eute laufen beispielsweise die Züge des Nordrings und des Südrings über die Stadtbahn. Wenn erst einige inner­

städtische Schnellbahnen von Norden nach Südon gebaut sein werden, wird es nicht mehr nötig sein, vom Gesundbrunnen über Stralau-Rummelsburg oder über W estend nach der Friedrich­

straße zu fahren. Bann wird es auch nicht mehr nötig sein, die Halbringzüge über die Stadtbahn zu führen, man wird viel­

mehr einen richtigen Ringbetrieb einrichten und dadurch mehr als 300 Stadtbahnzüge täglich, die bisher über die Ringe gingen, frei bekommen, um sie in die westlichen und östlichen Vororte hiuauszusenden.

Nr. 43, Seite 238)

Mit der fortschreitenden Entwicklung Berlins wird man wahrscheinlich später neue Vorortlinien aus der Ringbahn ent­

wickeln. Hierfür aber jetzt schon bestimmte Vorschläge zu machen, würde unnütze Arbeit sein, da man die tatsächliche Entwicklung der Gescbäftsstadt nicht so weit voraussehen kann.

Deshalb scheint es richtig, die Vorschläge zu beschränken auf eine nicht zu ferne Zukunft.

Den W ettbewerbern war es nicht unbekannt, daß alle diese Dinge bei der Staatsbahnverwaltung seit Jahren gründ­

lich verfolgt und studiert worden. Aber diese Pläne waren ihnen nicht bekannt. Wenn sie auch mit der W ahrscheinlich-

DER

LINIENPLAN

IN N ER STÄ D T ISC H E N S C H N E L L B A H N E N U ND D E R VO RO RTBAHNEN.

Westend

W E T T B E W E R B G R O S S -B E R L IN

E N T W U R F „ E T IN T E R R A P A X ” E B E R S T A D T . M Ö H R IN G . P E T E R S E N .

Hohen - Schönhausen

Uchfenberg

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Abb. 271. Entwurf Eberstadt, Möhring:, Petersen

(2)

Abb. 272. Linienplan der innerstädtischen Schnellbahnen nach Blnm, Havestadt & Oontag, Schmitz

gehen, was im Interesse des Eisenbahnbetriebes am zweck­

mäßigsten ist, während die W ettbewerber diesen Gesichtspunkt zurückstellen mußten gegenüber den städtebaulichen Bedürfnissen.

Auf jeden Fall wird fü r den Z w eck v erb an d G ro ß -B e rlin die e rs te und w ic h tig s te A u fg ab e sein , m it d er S t a a t s ­ b a h n v e rw a ltu n g zu einem E in v e rn e h m e n zu g e la n g e n ü b er den k ü n ftig e n A u sb au des s ta a tlic h e n E is e n b a h n ­ n etzes.

Mit den genannten Erweiterungen des staatlichen Stadt- und Vorortbahnnetzes kann man natürlich nur einen Teil der Verkehrsaufgaben lösen.

Das was übriggeblieben ist, das ist nun zunächst A u f­

g ab e d er in n e rs tä d tis c h e n S c h n ellb ah n e n .

Abb. 271 zeigt den Entwurf von Eberstadt, Mö'nring, Petersen. Die dicken Linien stellen das vorher skizzierte staatliche Eisenbahnnetz dar.

keit rechneten, daß ihre Vor­

schläge im einzelnen durch die Pläne der Staatsbahn­

verwaltung überholt seien, so war doch für die W ett­

bewerber die Bearbeitung dieser Dinge die notwendige Voraussetzung, um für die folgenden Verkehrseinrich­

tungen begründete Vor­

schläge machen zu können.

Hierbei ist aber noch zu beachten, daß die Ent­

würfe der Staatsbahnver­

waltung naturgemäß in erster Linie von dem Ge­

sichtspunkt dessen aus-

2 4 0 Wochenschrift des Architekten-Vereins zn Berlin Sonnabend, 4. November 1911

(3)

Nr. 44. VI. Jahrgang Wochenschrift des Architekten-Vereins zu Berlin Abb. 269, Seite 237 gibt die Uebersicht dos Entwurfs Brix,

Genzmer, Hochbahngosellschaft,

Abb. 272 das Netz der innerstädtischen Schnellbahnen nach dem Entwurf Blum, Havestadt & Contag, Schmitz.

In dem staatlichen Stadt- und Vorortbahnnetz bildet der P o tsd a m e r P la tz einen Hauptpunkt, während der Alexander­

platz nur von der alten Stadtbahn berührt wird. Nun ist der A le x a n d e rp la tz der ganzen Stadtanlage nach berufen, vielleicht der wichtigste Verkehrspunkt Berlins überhaupt zu werden.

Das liegt darin begründet, daß sämtliche Hauptstraßen des öst­

lichen Berlins zwischen Spree und Stettiner Bahn radial auf den Alexanderplatz zulaufen. Wenn diese Straßen auch in der nächsten Umgebung des Alexanderplatzes sämtlich zu eng sind, so werden sie eben mit der Zeit verbreitert werden müssen.

Das Hauptgerippo des Straßennetzes läßt sich aber kaum wesent­

lich ändern.

Es ergibt sich daraus, daß der A le x a n d e rp la tz ein H a u p tp u n k t des Netzes der in n e rs tä d tis c h e n S c h n e ll­

b ah n en werden muß, ein Gedanke, der übereinstimmend in den drei W ettbewerbsentwürfen wiederkehrt, wie ein Blick auf die Liniennetze zeigt.

Es ist heute natürlich nicht mehr möglich, die Fehler, die in den bestehenden Schnellbahnanlagen gemacht worden sind, zu beseitigen, sondern es kann sich nur darum handeln, auf Grund des vorhandenen Netzes die Erweiterungen und Ergän­

zungen möglichst zweckmäßig anzulegen. Deswegen ist es immerhin von W ert, zu wissen, in welcher Hinsicht die be­

stehenden Anlagen dom wünschenswerten Idealzustand nicht entsprechen.

Da ist zunächst die Tatsache festzustellen, daß die Linien­

führung der a lte n S ta d tb a h n nicht dom wichtigsten Ver­

kehrszuge von Berlin folgt, sondern seinerzeit auf den Weg gelegt wurde, der für die Bauausführung am wenigsten Schwierig­

keiten bot.

Auch die bestehende H och- und U n te rg ru n d b a h n liegt nicht auf dem Hauptverkehrszuge durch Berlin, sondern schlängelt sich in gewundener Linie darum horum. H ätte man heute die Hoch- und Untergrundbahn neu anzulegen, so würde man die W estlinie wohl zweckmäßiger unmittelbar durch die Potsdamer und Leipziger Straße führen, anderseits die Ostlinie vielleicht vom Belleallianceplatz durch die Königgrätzer Straße in der Richtung nach Moabit. Diese nachträgliche Erkenntnis nützt natürlich heute der Hochbahngesellschaft nichts.

Anderseits ergibt sich daraus die für die Zukunft erfreuliche Tatsache, daß der w ic h tig s te V e rk e h rsz u g , die. L e ip z ig e r S tra ß e , noch zu vergeben ist. Es bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung, daß dieser W eg für die Entlastungslinie der alten Stadtbahn, also für die Verbindungslinie der Görlitzer und Hamburger Bahn, Vorbehalten bleiben muß. Es w'äre nicht richtig, eine solche Linie, wie im städtischen Projekt M oabit- Rixdorf, durch die Dorotheenstraße in unmittelbarer Nähe der alten Stadtbahn zu führen.

Dezentralisation der Verkehre, also Führung der Linien in größerem Abstand ist nötig.

Da die bisherigen Schnellbahnlinien durch Berlin sämtlich von W esten nach Osten verlaufen, und die nordsüdlichen staatlichen Ergänzungslinien noch in der Zukunft liegen, so werden als in n e r s tä d tis c h e S c h n e llb a h n e n in erster Linie N o rd sü d v e rb in d u n g e n nötig.

Dicht vor der Ausführung steht bekanntlich die Linie im Zuge der F rie d ric h s tra ß e . Sie sollte nach dem ersten städtischen Plan in der Gegend des Kreuzbergs nach W esten in das Gebiet von Schöneberg und Wilmersdorf abschwenken

— keine glückliche Linienführung. Später verfiel dann die Verkehrsdeputation auf die südliche Verlängerung nach T e m p el­

hof. Dieses Projekt hörte aber auf, für die Stadt Berlin diskutabel zu sein, als die westliche Hälfte des Tempelhofer Feldes an die Gemeinde Tempolhof verkauft wurde. Neuerdings ist bei der Stadt Berlin der Gedanke erörtert worden, die Friedrichstraßenlinie nach R ix d o rf zu verlängern. W ie Abb. 27 zeigt, ist dies in einem W ettbewerbsentwurf bereits lange bevor die Sache m it dem Tempelhofer Felde spielte, vorgeschlagen worden, und zwar aus dem Grunde, weil die Führung nach Rixdorf in Verbindung mit der nordwestlichen Verlängerung nach Tegel eine schlanke Durchmesserlinie ergibt, und weil es durchaus nötig erscheint, die ungünstigen Rentabilitätsaus­

sichten des Projektes zu verbessern. In dem W ettbewerbs- entwurf ist die Friedrichstraßenlinie zunächst nach Rixdorf ge­

führt, am Bolleallianceplatz ist eine Abzweigung nach Tempelhof geplant. Eine Gabelung der Friedrichstraßenlinie ist auch im Norden, in der Nähe des Wedding, vorgesehen in das Gebiet von R e in ick en d o rf.

Die Stadt Berlin beabsichtigt die Friodrichstraßenlinie auf eigne Rechnung zu bauen.

Eine vielleicht noch größere Bedeutung als diese Linio hat für das W irtschaftsleben Groß-Berlins der Verkehrszug vom G esu n d b ru n n e n über den A le x a n d e rp la tz nach R ix d o rf. Annähernd 1 Million Menschen, nahezu */s der Be_

völkerung Groß-Berlins, wohnt in 1 km Abstand von den Haltestellen dieser Schnellbahnlinie. Um diese Linie konkur­

rieren ein Schwebebahnprojekt der Continentalen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen und ein Hoch- und U nter­

grundbahnprojekt der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft.

Gebaut ist inzwischen eine Linie durch S c h ö n e b e rg , die am Noliendorfplatz die bestehende Hochbahn berührt.

Genehmigt ist ferner eine Linie durch W ilm e rsd o rf, die später unter Auflösung des Gleisdreiecks mit der Ostlinie der Hochbahn verbunden werden soll.

Diese beiden letzten Linien sind als Aufschließungsbahnen für Wohngelände anzusprechen. Sie sind nicht aus allgemeinen Verkehrsbedürfnissen entstanden und lassen sich deshalb schwer in einen Gesamtplan des Berliner Verkehrsnetzes hineinpassen.

Da die Schöneberger Linie aber nun einmal existiert und die bestehende Hochbahn in einer Gegend kreuzt, wo sie am stärksten belastet ist, so wird es nach einiger Zeit unvermeid­

lich sein, wenn auch unter großen Opfern, die Schöneberger Linie selbständig durch Berlin weiterzuführen.

Erörtert worden ist eine Verlängerung nach dem Stettiner Bahnhof. Wenn aber die vorher entwickelten Gedankengängo, wonach die staatlichen Vorortlinien zwischen dem Potsdamer und Stettiner Bahnhof verbunden werden müssen, richtig sind, so folgt daraus, daß die Schöneberger Linie nicht ebenfalls nach dem Stettiner Bahnhof geführt werden darf. Denn w7enn man zweizweigleisigoVorortlinien in größerem Abstand voneinander führen könnte, würde man mit den Vorortlinien nicht viergleisig in dieser Richtung durchgehen. Noch eine dritte danebenliegende Linie auf dieselbe Richtung zu bringen, hat keinen Sinn.

Daraus ergibt sich, daß die Verlängerung der S c h ö n e ­ b e rg e r L in ie über den A le x a n d e rp la tz nach dem Osten geführt werden muß.

Im ganzen muß bei dem Entwurf dieses Schnellbahnnetzes beachtet werden, daß natürlich die innerstädtischen Schnellbahnen auch mit dem weiteren Anwachsen der Stadt in das Vorort­

gelände zu verlängern sind, wenn sie auch wegen ihrer höheren Tarife nicht dieselbe Bedeutung haben werden wTie die staat­

lichen Linien. Immerhin ist die Zahl der Linien, die später durch das Vorortgelände gehen werden, erheblich größer wie die Zahl der Linien, die durch die innere Stadt geführt werden können.

Man stellt zwar bei dem Entwurf innerstädtischer Schnell­

bahnen neuerdings den Grundsatz auf, die Linien selbständig, unabhängig voneinander und möglichst ohne Abzweigungen zu betreiben. Man verzichtet auch bei diesen Linien auf die wich­

tigste Forderung der Fernbahnen, nämlich das einheitliche Bahn­

profil, sofern mit diesem Verzicht eine erhebliche Ersparnis an Baukosten verbunden ist.

Aber man kann bei dem späteren Ausbau des Netzes Verzweigungen der Linien im Außengelände nicht vermeiden.

Deshalb muß das Netz mit Sorgfalt so entworfen werden, daß die Zahl der Verzweigungen möglichst beschränkt wird. So sind auch in dem Entwurf Abb. 271 die Linien derart angelegt, daß höchstens einfache Gabelungen entstehen.

Entgegen den bei den Vorortbahnen gemachten Ausführun­

gen hält man bei der Stadt Berlin immer noch an dom Unter­

grundbahnprojekt M o a b it-R ix d o rf fest. Der W ettbewerbs­

entwurf Brix, Genzmer, Hochbahngesellschaft, der im übrigen unverkennbar von denselben Grundgedanken ausgeht wie die beiden ändern Entwürfe, zeigt augenscheinlich das Bestreben, nach Möglichkeit die gegenwärtigen Projekte der Stadt Berlin beizubehalten, während diese städtischen Projekte bei den än­

dern W ettbewerbsentwürfen kurzerhand beseitigt sind, wo sie in W iderspruch treten mit deren Programm.

Es ist deshalb interessant, in dem Hochbahnentwurf Abb. 269 die Zusammenführung der Linien am Kottbuser Tor zu be­

trachten. Von W esten nach Osten läuft hier die bestehende Hochbahn, von Nordwesten kommt die Linie des städtischen Projekts Moabit-Rixdorf, von Südosten ist die Görlitzer Bahn

50*

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Wochenschrift des Architekten-Vereins zu Berlin Sonnabend. 4. Novemher 1911 unterirdisch verlängert •worden und endet in einem Kopfbahn­

hof am Kottbuser Tor, von Norden kommt endlich die Schnell­

bahnlinie vom Gesundbrunnen, mit der man südlich des Kott­

buser Tors nichts rechtes mehr anzufangen wußte. Diese aus dem dichtesten Berlin kommende Linie ist deshalb südlich des Kottbuser Tors nach W esten geschwenkt und über das Tempel- höfer Feld in die leeren Gefilde zwischen Mariendorf und Britz geführt.

Die unterirdische Verlängerung der Görlitzer Bahn nach dem Kottbuser Tor bedeutet: „Zusammenschluß der Vorortver­

kehre des Südostens mit denen des Nordwestens“, wie bei den ändern Wettbewerbsentwiirfen.

Diese Linien würden natürlich nicht auf einmal, sondern stückweise nacheinander gebaut werden. Vorerst, und auf recht lange Zeit, würde man die südliche Verlängerung der Gosundbrunnenlinie über das Tompelhofer Feld hinweg zurück­

stellen.

Es würden also schätzungsweise nach dem Vorschläge der Hochbahngesellschaft zur Ausführung kommen: eine von Moabit nach Rixdorf durchlaufende Linie, eine am Kottbuser Tor in einem Kopfbahnhof endigende Verlängerung der Görlitzer Bahn und eine am Kottbuser Tor in einem Kopfbahnhof endigende Linie vom Gesundbrunnen.

Nun wäre es doch gewiß nicht zweckmäßig, an dieser Stelle zwei Kopfbahnhöfe zusammenstoßen zu lasson. Der nächstliegende Gedanke wäre also, die Linie vom Gesundbrunnen am Kottbuser Tor mit der Verlängerung der Görlitzer Bahn zusammenzuschließen.

Man braucht diese Dinge nur etwas . durchzudenken, um ohne weiteres zu erkennen, daß der Zusammenschluß um­

gekehrt erfolgen muß: die vom Gesundbrunnen kommende Linie muß . nach Rixdorf, die von Moabit kommende Linie nach dem Görlitzer Bahnhof weiter geführt werden; nur so entsteht eine vernünftige Lösung.

Längere Zeit wurde der Versuch gemacht, die öffentliche Meinung zu erwärmen für einen Zusammenschluß der städtischer- seits geplanten Linie Moabit—Rixdorf mit der von der A. E. G.

ANZAH L DER IM JAH RE 1904 AUF EIN KILO M ETER BAHN- [ST R A SSE N -)L A N G E B EFÖ RDERTEN

REISENDEN IN MILLIONEN.

geplanten Hoch- und Untergrundbahn Gesundbrunnen—Rixdorf und zwar in der Gegend des D ö n h o ffp latzo s. Dieser Gedanke ist inzwischen abgetan. Die hierbei zutage getretenen Auf­

fassungen aber rechtfertigen es wohl, einige Bemerkungen über die grundsätzliche G e s ta ltu n g des S c h n e llb a h n n e tz e s im In n e rn d er S ta d t zu machen.

Stadtbahnprojekte pflegen in Laienköpfen zumeist in Ver­

bindung mit R in g lin ie n aufzutauchen. Typisch hierfür ist bei­

spielsweise der Vorschlag von August Scherl (vgl. Abb. 274), der sich im Zentrum der Stadt einen großen zentralen Kopfbahnhof denkt, von dem strahlenförmig die einzelnon Linien auslaufen, die außen durch eine Ringbahn verbunden sind.

Nun würde man allerdings um diesen Kopfbahnhof (Abb. 275) uuterzubringen, etwa den Stadtteil in Anspruch nehmen müssen, der umgrenzt istvon der Leipziger, Französischen, Mauer- und Markgrafen-Straße. Damit liegt das Utopische des Vorschlages auf der Hand. Aber Scherl hat ferner übersehen, daß der Hauptverkehr nicht von außen bis an den M ittelpunkt des Netzes heranreicht, sondern daß der Hauptverkehr gerade über den M ittelpunkt des Netzes hinwegstreicht. Man dürfte also die einzelnen radialen Linien nicht im M ittelpunkt des Netzes in Kopfgleisen endigen lassen, sondern müßte sie durchlaufen lassen (Abb. 276). Demgemäß würde der Kreuzungs­

bahnhof eine Form bekommen nach Abb. 277, die, über oder unter dor Erde gedacht, ebenfalls nach Utopia gehört. Nicht anders wäre es mit der Lösung Abb. 273, die die Schwierig­

keiten lediglich an andere Stellen verschiebt.

Es gibt im Innern Berlins überhaupt keino Straßenkreuzung oder Platzausbildung, die die Unterbringung einer Anordnung nach Abb. 273 erlauben würde.

Wenn man also die im Außengebiet strahlenförmig ver­

laufenden einzelnen Schnellbahnlinien zusammenführen will, so kann das nicht in einem Punkt geschehen, sondern man wird die Kreuzungspunkte gegeneinander verschieben müssen, etwa nach Abb. 278. Umsteigemöglichkeiten zwischen den ein­

zelnen Linien müssen sein; sie erfordern, daß von den sechs Kreuzungsstellen min­

destens drei zu Um­

steigebahnhöfen aus­

gebildet werden.

Vorbilder für diese Umsteigobalmhöfe bieten Abb. 279 bis 281.

Die Schwierigkeit der Anlage liegt immer in der Anordnung der Treppenläufe zwischen der Straßenoberfläche und den einzelnen Bahnsteigen. Hierfür ist nicht immer der Platz vorhanden.

B E R L I N .

Wenn man bei dem Entwurf von Stadtbahnnetzen über­

haupt von einem Schema sprechen kann, so ergibt sich für die Führung der Linien durch die Innenstadt das Schema Abb. 282.

Sein Vorzug ist, daß das schachbrettartige Netz durch Einfügung neuer paralleler Linien erweiterungsfähig bleibt. Im Außengo- lände laufen die Linien natürlich strahlen­

förmig auseinander.

(Fortsatzung folgt) Für die Schriftleitung verantwortlich: Baurat M. Gut h in Berlin W. 57, Bülowstr. 35

Gar! lleym&nns Verlag in Berlin W. 8, Mauerstr. 43/44 — Gedruckt von Julius Sittenfeld, Hofbuchdrucker., Berlin W. 8, Mauerstr. 43;44 Nr. 44

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