Technik und Wirtschaft
H e r a u s g e b e r : Dr.-Ing. O tto B re d t und Dr. G e o rg F re ita g / VDI-V erlag GmbH, B e rlin N W 7 29. Jahrgang
D er S o zialertrag und seine Verteilung
Ein Beitrag zur Wirtschaftsdynamik Von Dr.-Ing. O T T O BREDT, Berlin
In fo lg e der beispiellosen E ntw icklung der betrieb
lichen W irtsc h a ft ist es im Verlaufe der letzten Jahrzehnte mehr und mehr üblich geworden, die B ren n p u n kte w irtschaftlicher Zusammenhänge und W echselw irkungen vor allen Dingen in den Be
trieben und dam it in den eigentlichen Trägern der Gütererstellung zu suchen. H ierbei ist als „Güter- erstellxmg“ nicht etwa nur die Gütererzeugung anzu
sehen, sondern das gesamte gewaltige, zwar in sich geschlossene, aber vielmaschige Strom netz der Güter
versorgung, das m it der Rohstoffschaffung beginnt und dann zur W eiterverarbeitung und Veredlung fü h rt, um schließlich über Verteilung und Handel in der Bereitstellung der Güter an den letzten Ver
wender zu münden.
Das alles hat schließlich eine Reihe besonders extrem er „betriebswirtschaftlicher“ Vertreter in W issenschaft und P raxis dazu geführt, als „W irt
sc h a ft“ lediglich die Zusam m enfassung der Betriebe in ihren Gemeinschaftsverbänden anzuerkennen und allen Teilern der W irtschaft, die nicht „Betriebe“
sind, das R echt der W irtschaftszugehörigkeit zu be
streiten. Freilich m ußten dabei vielfach weitgehende Zugeständnisse gemacht werden, so daß schließlich jede A rbeitsstätte, ganz gleich welcher Größe und A r t, Betriebscharakter erhielt.
B estärkt wurde diese in ihrer extremen Einseitigkeit sehr gefährliche, in jedem Falle aber sinn- und lebenswidrige E instellung noch dadurch, daß mit dem W eltkriege ein zunehmender Verfall gerade der
jenigen B indungen einsetzte, die maxi als „Gesell
sch a ft“ bezeichnet. Bindungen, in denen betreut imd behütet vor dem W eltkriege die zweite H ä lfte der W irtsc h a ft, nämlich die „Haushalte“ als Träger der Güterverwendung gleichsam ivie von selbst ihre w irt
schaftlichen A ufg a b en zu erfüllen vermochten. Mit dem Z erfa ll der Gesellschaft wurde gleichzeitig aber auch der frü h e r vorhandene, durch N atur und Ge
schichte bedingte Gemeinschaftsverband eben dieser
„Haushalte“ zerstört, der gemeinsam m it dem Ge
m einschaftsverband der „Betriebe“ als Träger der Gütererstellung überhaupt erst „ W irtschaft“ ermög
licht und dam it als nicht einmal fortzudenkender, geschweige denn praktisch fortzulassender Teil zur W irtsc h a ft gehört.
Die Gliederung der W irtsch a ft in ihre beiden H a u p t
teile, die Betriebe und H aushalte, d. h. also die Träger der Gütererstellung und G üterverw m dung, ist keineswegs neu. Denn nam hafte Vertreter der volks- umd betriebswirtschaftlichen W issenschaft und P raxis haben a u f die Bedeutung und innere Ver
bundenheit beider Teile, die mctoi gleichsam als das männliche und weibliche oder das aktive und passive E lem ent im W irtschaftsleben bezeichnen kann, schon lange und eindrucksvoll hingewiesen. In neuerer Z e it beginnt jedoch die Fachwelt offenbar, diese elementare Tatsache zu vergessen, wodurch im an
gestrebten organischen A u fb a u unseres W irtschafts
lebens nur zu leicht schwerwiegende Störungen und Fehlm aßnahm en auftreten können.
Es erscheint daher notw endig, nicht nur die Z u sammengehörigkeit von Betrieb und H aushalt und
ihre Verbindung zur W irtschaft immer wieder zu betonen, sondern gleichzeitig auch zu zeigen, welche M öglichkeiten, aber auch welche Notwendigkeiten hier gegeben sind, will maxi nicht m ir Teile der W irt
schaft, sondern die W irtschaft als Ganzes erfassen.
Die nachfolgende A rbeit soll in diesem Sinne auf- lclärend wirken umd gleichzeitig Praxis und W issen
schaft fü r den organischen A u fb a u des W irtschafts
lebens neue Anregung bringen.
1. Betrieb und Haushalt
als Lebensträger der Wirtschaft
Es w ar der schwerwiegende Irrtu m einer heute langsam absterbenden Anschauungswelt, daß G e s e l l s c h a f t u n d W i r t s c h a f t zwei gleichsam voneinander unab
hängige und einander gegenüberstehende Gebilde im Volks
leben wären. W ir alle, auch die jüngsten von uns, sind selbst heute noch nicht völlig von einer solchen über
kommenen Vorstellung frei. Trotzdem müssen w ir ver
suchen, uns von ihr frei zu machen, weil Gesellschaft und W irtschaft n u r v e r s c h i e d e n e ' S c h i c h t e n u n d Z u s a m m e n h ä n g e d e s m e n s c h l i c h e n G e m e i n s c h a f t s l e b e n s darstellen, nicht aber etwa gegensätzliche und voneinander unabhängige Gebilde im Leben des Menschen und seiner Gemeinschaft sind. Oder mit ändern W orten Gesellschaft und W irtschaft stellen wie alle ändern Gebiete der menschlichen Gemeinschaft gleich
sam nur verschiedene Ebenen oder Schnitte des Gemein
schaftsverbandes dar, und dam it zwar verschiedene, aber doch zueinander gehörende Bindungen des Lebens, deren gemeinsamer Träger eben der einzelne Mensch in seinem Gemeinschaftsverbande ist.
Das schließt selbstverständlich nicht aus, daß j e d e d i e s e r B i n d u n g e n i m g r o ß e n G a n z e n e i n e r e i g e n e n G e s e t z l i c h k e i t unterliegt. Im Gegenteil! Denn würde es nicht derartige Eigengesetzlich
keiten in allen diesen verschiedenen Schichten und Zu
sammenhängen des menschlichen Gemeinschaftslebens geben, hätte sie weder die menschliche G estalterkraft noch der menschliche Forschergeist zum A rbeitsfeld und W ir
kungsgebiet erheben können. Zwar treten, je nachdem wie, wo und wann man im einzelnen das menschliche Leben an packt, bald diese, bald jene der oben erwähnten Zusammen
hänge wirksam zutage. Vorhanden, wenn auch oft n u r in der Tiefe, ist jedoch stets jede der Schichten, mag im Einzelfall ihre Bedeutung nun hervorstechend oder zurück
fallend sein.
Ein Beispiel möge das vorher Gesagte näher erläutern. In der Abb. 1 ist die B e d e u t u n g d e r w i r t s c h a f t l i c h e n u n d g e s e l l s c h a f t l i c h e n A u f g a b e n g e b i e t e f ü r d i e B e t r i e b e u n d H a u s h a l t e schematisch dargestellt. In den Betrieben stehen zumeist die wirtschaftlichen (ökonomischen), in den H aushalten die gesellschaftlichen (sozialen) Probleme im V ordergrund.
Dabei wird aber in der Regel stillschweigend vorausgesetzt, daß bei den H aushalten die wirtschaftlichen, bei den Be
trieben die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Wechsel-
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herrschenden C harakter des einzelnen L ebensträgers und seines engeren G em einsehaftsverbandes kann daher lediglich der eigentliche oder besser gesagt hauptsächliche Lebenszweck der betreffenden im Ge
sam trahm en sein. Eine nach B etrieb und H aushalt gegliederte W irtsch a ft besitzt jeder, m ag er nun dem
A b b . 1. B e trie b und H a u s h a lt als W irk u n g s trä g e r d es w irts c h a ftlic h e n und g e s e lls c h a ftlic h e n Leb e n s
Wirkungen „in O rdnung“ gehen. Sie treten daher zunächst in den H in te rg ru n d und werden dadurch gleichsam zur selbstverständlichen V oraussetzung, j a G rundlage jeder G estaltung und F ü hrung, ohne die die im V ordergründe stehenden A ufgabengebiete g a r nicht zu lösen sind. Ähnlich ist es, wenn m an das Bild um die ändern S chichtpaare des menschlichen Gemeinschaftlebens, z. B. den S ta a t oder die A rbeit, ergänzt.
Die E ntw icklung der letzten Jah rzeh n te h at deutlich ge
zeigt, daß im Gemeins'ehaftsverbande der Betriebe und H aushalte beide V oraussetzungen aber keineswegs selbst
verständlich sind. So entstand a u s d e n B e t r i e b e n h e r a u s d i e g r o ß e s o z i a l e F r a g e , das Problem der neuen Gesellschaft, dessen Lösung w ir heute u n ter E in satz aller unserer K rä fte und M ittel versuchen. So ent
stand aber auch a u s d e n H a u s h a l t e n h e r a u s d i e b r e n n e n d e ö k o n o m i s c h e F r a g e , das Problem der neuen W irtsch aft, das noch lange nicht von uns allen in seinem gewaltigen A usm aß erkannt, ge
schweige denn der Lösung nähergebracht worden ist.
F ra g t m an sich, w arum das so ist, so stö ß t m an d arau f, daß die W issenschaft ih r W irkungsfeld entweder noch immer zu sehr im Spezialistischen sucht oder die von ihr a u f
gestellten Ganzheitstheorien vorwiegend au f die A bgrenzun
gen und F orm en bezieht, s ta tt das organisch Gewachsene in seinen Zusam m enhängen und W echselwirkungen, d. h. also in seinen durch N atu r und Geschichte gegebenen Bindungen in den B ren n p u n k t der B etrachtung zu stellen und dam it das, was ich selbst in meinen A rbeiten stets als den Ge
m einschaftsverband der L ebensträger bezeichne. H ie r allein liegt f ü r W issenschaft und P ra x is die Möglichkeit, die großen F ragen unserer Zeit einer w irklichen Lösung näh er
zubringen. H ie r allein liegt der Quell jed er w ahren E r kenntnis und darüber hinaus auch jed er wirklichen Tat, die notw endig ist, um die A ufgaben der Zeit erfolgreich m eistern zu können.
W e r aber hingeht und tre n n t w illkürlich den einen Teil, mag er ihm auch noch so w ichtig erscheinen, wie z. B. die Betriebe im Rahm en der W irtsch aft, aus dem Ganzen her
aus, der brin g t sich n u r selbst um den großen Zusam m en
hang und m uß in jedem F all praktisch und w issenschaft
lich schon aus dem G runde scheitern.
Es kann also festgestellt werden, daß bereits eine ganz all
gemeine Überlegung genügt, um die i n n e r e u n d ä u ß e r e V e r b u n d e n h e i t v o n B e t r i e b u n d H a u s h a l t i m R a h m e n d e r W i r t s c h a f t zu klären.
D arüber hinaus aber ist zu betonen, daß je d er B etrieb stets auch einen H au sh alt besitzt und jeder H au sh alt auch irgendwie einen Betrieb, so daß beide im G runde genommen als zwei sich ergänzende Teile eines jeden einzelnen Lebens
träg e rs im V erbände seiner Gem einschaft zu diesem und dam it zu r W irtsch a ft gehören. Entscheidend f ü r den vor
auch anders, z. B. Schule, H eer, Forschungsstelle o. dgl. benannt werden.
Sieht m an der besseren Übersicht wegen jedoch von der B etonung einer solchen im G runde genommen überall vorkommenden V erkoppelung von B etrieb und H au sh a lt ab und versucht m an einmal, B e t r i e b u n d H a u s h a l t a l s T r ä g e r g e w i s s e r w i r t s c h a f t l i c h e r L e b e n s f u n k t i o n e n i m G e m e i n - s e h a f t s v e r b a n d herauszustellen, so erkennt m an, daß der B e t r i e b u r s p r ü n g l i c h T r ä g e r d e r G ü t e r e r s t e l l u n g , d e r H a u s h a l t a b e r T r ä g e r d e r G ü t e r v e r w e n d u n g ist. D as Bindeglied zwischen beiden, also der G ütererstellung und G üterverw en
dung, stellt der S o z i a l e r t r a g dar, der parallel zur betrieblichen E rstellung des Sozialproduktes entsteht und dessen V erteilung und N utzung ü b erh a u p t erst den Erw erb und die V erw endung der G üter (S ozialprodukt) ermöglicht.
Bei der engen V erbindung zwischen G esellschaft und W irt
schaft versteht es sich von selbst, daß durch die A rt und Weise der V erteilung des S ozialertrags u nd seiner V er
w endung nicht n u r das w irtschaftliche, sondern auch das gesellschaftliche und darüber hinaus das gesamte m ensch
liche Leben beeinflußt w ird, wenngleich A ufbau und E n t
wicklung der letzteren nicht zwangläufig ihre V oraus
setzungen oder F olgen im ersteren finden.
W enn also im folgenden von B etrieben und H aushalten gesprochen wird, so sind d aru n te r die T räg er der G üter
erstellung (Betriebe) und G üterverw endung (H aushalte) zu verstehen.
2. Der Zusammenhang
von Sozialprodukt und Sozialertrag
D er U rsp ru n g des Sozialprodukts u nd — wie ich bereits f r ü h e r 1) gezeigt habe — auch des Sozialertrags ist somit im B e t r i e b e a l s T r ä g e r d e r G ü t e r e r s t e l l u n g u n d T r ä g e r d e s „ A u f t r i e b s “ zu suchen.
Demgegenüber liegt die V erbindung beider, näm lich des Sozialprodukts und S ozialertrags in der verw ertenden H and, im H a u s h a l t e , d e r d a m i t n i c h t n u r z u m T r ä g e r d e r G ü t e r v e r w e n d u n g , s o n d e r n a u c h z u m T r ä g e r d e s „ A u s g l e i c h s “ in jed er w irtschaftlichen W ertbildung wird.
E s ist hier nicht der P latz, noch einmal a u f die Bedeutung von A uftrieb und Ausgleich einzugehen, die ich bereits in frü h eren A rb e ite n 2) als die beiden G rundvorgänge jeder Lebensdynam ik (Biodynam ik) bezeichnet und eingehend behandelt habe. N u r au f das eine sei, weil besonders wichtig und meist übersehen, noch einmal ausdrücklich h in gewiesen.
D a s S o z i a l p r o d u k t u n d d e r ß o z i a l e r t r a g s t e l l e n z w e i v o n e i n a n d e r s t r e n g z u u n t e r s c h e i d e n d e , t r o t z d e m a b e r g e g e n p o l a r t i g z u e i n a n d e r g e h ö r e n d e u n d s i c h e r g ä n z e n d e B e g r i f f e u n d G r ö ß e n d e r w i r t s c h a f t l i c h e n W e r t b i l d u n g d a r . Beide stehen stets gleichsam als W e rt oder W ertbegrenzung (Sozial-
J) „ W i r t s c h a f t s d y n a m i k “ , T e c h n . u . W i r t s c l i ., H e f t 1 2 /1 9 3 4 , S . 367 ff.
a) „ W i r t s c h a f t s d y n a m i k “ , T e c h n . n . W i r t s c l i . , H e f t 3 /1 9 3 5 , S . 80 ff .
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e rtra g ) und Gegenwert, oder W ertinhalt (Sozialprodukt) m ittelbar oder unm ittelbar m iteinander in einer ganz be
stim m ten W ertbeziehung, w orauf ich bereits frü h e r wieder
holt hingewiesen h a b e 3).
Das S o z i a l p r o d u k t u m faß t die eigentlichen Sach
werte (Gegenstände als Gegenwerte oder W ertinhalt) im W irtschaftsvorgang. Demgegenüber gibt der S o z i a l - e r t r a g die rein w ertm äßigen G rößenbegrenzungen der E rtra g s- und K apitalbildung (G rößen als W erte oder W ertbegrenzung) wieder. H ierbei können Sozialprodukt und Sozialertrag entweder bereits in einer H and und dam it ausgeglichen (E nde des äußeren W ertbildungsvorganges) oder in verschiedenen H änden und dam it noch nicht aus
geglichen (Z ustand w ährend des A uftriebs) sein.
Ausgeglichen sind Sozialprodukt und Sozialertrag dann, wenn der betreffende Inh ab er des Sozialertrags einen gleich
w ertigen A nteil am S ozialprodukt f ü r sich erworben und dieser E rw erb in L ieferung und Zahlung durchgeführt ist. Solange Sozialprodukt und S ozialertrag noch nicht in einer H an d zum Ausgleich gebracht worden sind, besteht der „m a t e r i e l l e “ G e g e n w e r t d e s S o z i a l e r t r a g s s t e t s i n e i n e r F o r d e r u n g , welche der In h ab e r au f G rund einer Leistung oder eines Dienstes unm ittelbar oder m ittelbar bei der Erstellung, Verteilung oder V erw endung des Sozialproduktes erworben hat. Und zw ar besteht der Sinn und das Wesen einer solchen meist rein w ertm äßig, d. h. in einem Geldwerte ausgedrückten F orderung, wie bereits wiederholt betont, darin, daß sie nicht n u r einen A nspruch au f einen entsprechenden Anteil am Sozialprodukte verleiht, sondern gleichzeitig auch eine V erpflichtung enthält, einen derartigen Anteil am Sozial
produkt in einer angemessenen Zeit zu erwerben.
Demgegenüber ist das noch nicht ausgeglichene S o z i a l p r o d u k t seinerseits m it einer ebenfalls meist wertmäßig, d. h. in einem G eldwert ausgedrückten V e r p f l i c h t u n g v erk n ü p ft, die bei der E rstellung des Sozial
produktes aus der gleichzeitigen E rstellung des Sozial
ertrages S tufe fü r S tufe und A nteil fü r Anteil entsteht und solange an den betreffenden Anteil des Sozialproduktes unlösbar gebunden ist, bis sie durch eine gleichwertige F o rderung getilgt worden ist. Das kann in jedem ein
zelnen F alle erst dann geschehen, wenn der betreffende A nteil am S ozialprodukt (einschl. der an es gebundenen Verpflichtung) von dem Eigentüm er eines Anteils am Sozialertrag u nd dam it In h ab e r einer gleichwertigen F orde
rung erworben wird.
A uf der ändern Seite stellt gleichzeitig die an das Sozial
produkt gebundene V erpflichtung auch einen Anspruch innerhalb einer W irtschaftsgem einschaft dar, nämlich, daß der betreffende A nteil am Sozialprodukt von dem Inhaber einer F orderung und E igentüm er eines Anteils am Sozial
ertrag erworben wird, um au f diese Weise überhaupt erst den Ausgleich von F orderung und V erpflichtung möglich und dadurch den W eg fü r einen neuen A uftrieb gangbar zu machen. D e n n d u r c h d e n A u s g l e i c h v o n S o z i a l p r o d u k t u n d S o z i a l e r t r a g w i r d d a s v o r h e r i m A u f t r i e b , d. h. b e i d e r E r s t e l l u n g v o n n e u e m ' S o z i a l p r o d u k t u n d S o z i a l e r t r a g , a n g e s p a n n t e W e r t g e f ü g e d e r W i r t s c h a f t w i e d e r e n t s p a n n t . D i e a n b e i d e g e b u n d e n e n V e r p f l i c h t u n g e n u n d F o r d e r u n g e n v e r s c h w i n d e n . D a s F e l d f ü r n e u e n A u f t r i e b i m W i r t s c h a f t s l e b e n e i n e r V o l k s g e m e i n s c h a f t i s t f r e i . D i e
3) W i r t s c h a f t s d y n a m i k “ , T e c h n . u . W i r t s e h ., H e f t 11/1935, S . 332 ff.
w i r t s c h a f t l i c h e W e r t b i l d u n g i s t v o n F a l l z u F a l l i n e i n e r H a n d z u n ä c h s t z u e i n e m a u s g l e i c h e n d e n A b s c h l u ß g e k o m m e n . Es ist eigenartig, wie wenig gerade diese natürlichen V or
gänge jeder W ertbildung, insonderheit jeder w irtschaft
lichen, bisher in der W issenschaft beachtet worden sind, ganz zu schweigen davon, daß man versucht hätte, sie bereits in ihren Gesetzen und Grundzügen zu erforschen und herauszuarbeiten. Auch hier h at das aus dem Begriff
lich-Logischen abgeleitete rein mengenmäßige Denken nach und nach alle W issensgebiete erfaß t, um so mehr als der D rang zu einer immer größeren „O bjektivität“ , d. h. ent
persönlichten Betrachtungsweise in „Gegenständen an sich“ , die sinnfälligen M aßstäbe des Gegenständlichen, nämlich Raum m aß und Mengenzahl auch zum Zähler und G rad
messer des wissenschaftlichen Denkens werden lie ß 4). H ier m uß zukünftig von jedem, der es ernst m it wissenschaft
licher A rbeit meint, eingesetzt werden. Nicht dadurch, daß m an das bisher durch die A rbeit von Generationen er
worbene E rfahrungs- und E rkenntnisgut m ißachtet oder g ar schmäht, sondern dadurch daß man es als wichtigen Bestandteil f ü r den Neuaufbau wissenschaftlicher A rbeit verwendet, aber durch die E rkenntnis der eigentlichen W ertbeziehungen und W ertbildungen zusammenfassend er
gänzt. Denn ohne diese ist eine E rkenntnis der Zu
sammenhänge und Wechselwirkungen des Lebens un
möglich.
Es ist notwendig, auch im Rahmen eines Fachgebietes, wie es die W irtschaft darstellt, einmal nachdrücklich au f diese ganz allgemein gültigen Gesichtspunkte hinzuweisen, um so m ehr als sie fü r die W irtschaft besonders bedeutungs
voll sind. Spielt doch gerade hier die W ertbeziehung und W ertbildung eine vorherrschende Rolle. H inzu kommt, daß die F orderung nach einer nationalpolitisch und national
wirtschaftlich gesunden Bedarfsdeckung im Sinne der ein
gangs erwähnten A ufgabe der W irtschaft au f die Dauer sich n u r dann erfüllen läßt, wenn die wertm äßigen Zu
sammenhänge und Wechselwirkungen beachtet und dar
über hinaus ziel- und verantw ortungsbew ußt beherrscht und gehandhabt werden. H ier liegt das eigentliche A u f g a b e n f e l d j e d e r W i r t s c h a f t s f ü h r u n g vor uns, ein Aufgabenfeld, das vor allen Dingen erkannt und gem eistert werden muß. E in A ufgabenfeld aber auch, das, w ird es erst einmal von der F ührung erkannt und be
herrscht, auch neue, vielleicht sogar heute noch ungeahnte Möglichkeiten fü r die Lösung aller der Aufgaben bringt, die bisher in der Überzahl ungelöst die Amtskanzleien und Geschäftsstuben aller W irtschaftsm ächte der W elt als Folge w ertm äßiger Zerrbilder und Fehlbildungen der ver
gangenen Jahrzehnte verstopfen.
Wie in der Pflanzenwelt die F ruchtfolge n u r eingebettet in das tragende Feld eines grünenden und blühenden Lebens gewährleistet werden kann, so ist auch die E rfü llu n g w irt
schaftlicher Lebenszwecke n u r im Rahmen einer n a tü r
lichen und gesunden W ertbildung möglich. Die Erstellung und Verwendung der G üter sind hier die M ittel zur E r
füllung des w irtschaftlichen Zwecks, die Zusammenhänge und W echselwirkungen der W ertbildung aber der tragende Boden und Rahmen, ohne die die ersteren eines Tages ver
sanden oder im L eerlauf sinnlos zu werden beginnen.
Es ist daher im ureigensten Interesse jedes einzelnen und jedes Volkes notwendig, nicht nur au f die rein güterm äßige Bedarfsdeckung, sondern darüber hinaus au f die Zu-
4) „ W i r t s c h a f t u n d W i s s e n s c h a f t “ , T e c h n . u . W i r t s c h ., H e f t 8 /1933, S . 225 ff.
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sammenhänge und W echselw irkungen ihrer W ertbildung als A usdruck ihres eigenen Lebens im Gem einschafts- verbande zu achten.
D r e i G r u n d s ä t z e w i r t s c h a f t l i c h e r W e r t b i l d u n g und dam it auch G rundsätze der W irtsch a fts
dynam ik w urden bisher von m ir aus den Zusam menhängen von S ozialprodukt und Sozialertrag entwickelt:
1. G ru n d satz w irts c h a ftlic h e r W ertbild u ng
Jede in sich geschlossene W irtsch aftskette stellt das von ihr geschaffene Sozialprodukt dem K reis der Verwender stets zu dem W ert zur Verfügung, der dem Sozialertrag der betreffenden W irtsch aftskette en tsp rich t1).
Der W ert des Sozialprodukts einer in sich geschlossenen bzw.
nach außen w ertm äßig ausbilanzierten W irtschaftsgem einschaft m uß also stets gleich ihrem Sozialertrag sein.
2. G run d satz w irts c h a ftlic h e r W ertb ild u n g
A ls „Gesamtwert" des von einer W irtschaftskette geschaffenen Sozialproduktes ist nicht nur der dem K reis der Verwender zur Verfügung gestellte G üterwert des Endproduktes (einschl. der halbfertigen E rzeugnisse) anzusehen, sondern darüber hinaus auch der bei seiner Erstellung im zwischenbetrieblichen W irt
schaftsverkehr entstandene tatsächliche V e r lu s t1).
E ine jede W irtschaftsgem einschaft ist also in jedem F alle ge
nötigt, die bei ihren einzelnen Trägern entstandenen und nicht von diesen selbst zu deckenden V erluste zu übernehmen und aus dem gesam ten Sozialertrag zum Ausgleich zu bringen.
3. G ru n d s a tz w irts c h a ftlic h e r W e rtb ild u n g
In jeder W irtschaftsgem einschaft m uß die Produktionsw irt
schaft im engeren oder weiteren Sinne stets für die gesamte W irtschaftsgem einschaft sowohl das Sozialprodukt als auch den Sozialertrag schaffen, der für den Erwerb des Sozial
produkts erforderlich i s t 5).
D ie Gesamtheit der das Sozialprodukt und den Sozialertrag er
stellenden W irtschaftsbetriebe (P roduktionsw irtschaft) muß also den übrigen Trägern und K räften der W irtschaftsgem ein
schaft aus ihrem Sozialertrag stets den W ertanteil zur V er
fügung stellen, den sie ihrerseits für den von ihr zur Ver
fügung gestellten A nteil am Sozialprodukt von den übrigen T rägem und K räften der W irtschaftsgem einschaft verlangt.
Die drei G rundsätze und nam entlich der letzte mögen fü r m anchen vielleicht überraschend sein. Im G runde genommen aber sind sie selbstverständlich und drücken n u r die bereits im A uftriebe liegenden gesetzm äßigen Bindungen des W e rt
ausgleichs und dam it des H aushaltes der G esam tw irtschaft aus.
D urch die drei G rundsätze w irtschaftlicher W ertbildung sind w ertm äßig gesehen aber auch die eigentlichen A u f g a b e n d e r P r o d u k t i o n s w i r t s c h a f t hinsicht
lich der E rstellung, V erteilung und V erw endung des Sozial
pro d u k ts und S o zialertrags k la r und deutlich umrissen.
Gleichzeitig werden dadurch sowohl mengen- als auch güte
m äßig die praktischen Grenzen und M öglichkeiten f ü r die Erstellung, V erteilung und V erw endung des Sozial
produktes selber bestimmt. Sind doch f ü r sie letzten Endes stets die w ertm äßigen B indungen u nd B egrenzungen ent
scheidend, die sich aus der E rstellung, V erteilung und V er
wendung des Sozialertrags und dam it auch der Bew ertung des S ozialproduktes ergeben.
Das aber bedeutet im G runde genommen nichts anderes, als daß die E rstellung, V erteilung und V erw endung des Sozial
p rodukts und S ozialertrags ein er jeden W irtschaftsgem ein
schaft in ihren wechselseitigen S tu fen und F olgen harm o
nisch aufeinander abgestim m t sein müssen. Abgestim m t au f bestmögliche W irkung im Sinne des eigentlichen Zweckes der W irts c h a ft4), deren A ufgabe es ist, die m ateriellen G rundlagen fü r die E rh a ltu n g und Entw icklung des menschlichen Lebensstandes sowie die V erfolgung der menschlichen Lebensziele zu schaffen.
6) „ W i r t s c h a f t s f ü h r u n g “ , T e c h n . u . W i r t s c h ., H e f t 1 /1 9 3 6 . S . 1 ff.
W er daher — das sei nochm als m it N achdruck betont — W irtsch a ft treiben oder g a r W irtsch a ft fü h ren will, d a rf niemals allein a u f das Gebiet der G ütererstellung ( E r stellung und V erteilung des Sozialprodukts) sehen. E r m uß vielmehr — selbstverständlich u n te r E instellung au f die oben erw ähnte G esam taufgabe der W irtsch a ft und u n ter Beachtung des Dienst- und L eistungsprinzips als g ru n d legenden A ufbaugesetzes — in der gleichen W eise a u f die E rstellung des Sozialertrages und vor allen Dingen au f seine V erteilung achten. Denn ohne die sinnvolle und zweckgemäße V erteilung des letzteren lä ß t sich weder eine entsprechende „V erteilung“ des Sozialprodukts, noch eine entsprechende V erw endung beider a u f die D auer er
zielen.
3. Oie Bedeutung des Sozialertrags im organischen Aufbau der W irtschaft
Die einseitige und überm äßige B etonung der reinen G üter
erstellung als Inbegriff der W irtseh aftsfu n k tio n hat, ver
bunden m it dem bereits erw ähnten rein m engenm äßigen Denken, dazu g eführt, daß n i c h t n u r d e r o r g a n i s c h e A u f b a u d e r W i r t s c h a f t , d er stets aus den erstellenden Betrieben und verwendenden H aushalten besteht, s o n d e r n a u c h d i e i n n e r e n u n d ä u ß e r e n Z u s a m m e n h ä n g e u n d W e c h s e l w i r k u n g e n d e r b i o d y n a m i s c h e n W e r t b i l d u n g i m W i r t s c h a f t s v e r b a n d v i e l f a c h g a n z e i n s e i t i g b e l e u c h t e t und dam it v erzerrt dargestellt werden.
Selbstverständlich ist es f ü r eine jede W irtschaftsgem ein
schaft von entscheidender W ichtigkeit, ob und inwieweit es gelingt, das benötigte S ozialprodukt nach A rt und Menge, Güte und P reis an den V erw endungsplätzen in geeigneter F orm und zweckentsprechender W eise zu r V erfü g u n g zu stellen. N ichtsdestoweniger wird, wie die V ergangenheit lehrt, selbst eine derartige im eigentlichen Sozialprodukt verm eintlich einw andfreie B ereitstellung allein niem als ein
w andfrei sein. J a , sie w ird solange nichts oder n u r sehr wenig im Sinne des oben erw ähnten W irtschaftszw ecks zu nutzen vermögen, nicht selten sogar rein utopisch sein, als es nicht gleichzeitig gelingt, den zum E rw erb des betreffen
den Sozialprodukts benötigten S ozialertrag an eben diesen V erw endungsplätzen (H aushalten) in einer d erartigen V er
teilung bereitzustellen, wie es der Zweck und die A ufgabe des W irtschaftsverbandes verlangen.
Das bedeutet, daß die V erteilung des Sozialertrages nicht n u r die notwendigen D aseinsgrundlagen f ü r jedes Glied der W irtschaftsgem einschaft von der E rtra g sse ite aus zu ge
w ährleisten hat, sondern daß auch der d arüber hinaus zur V erteilung gelangende S ozialertrag in diejenigen H ände zu legen ist, die ihn bzw. den durch ihn erw orbenen Anteil am S ozialprodukt auch im S inne der Daseinsentw ieklung und Zielverfolgung eines Volkes zu verw erten verstehen.
Denn wie die E rstellung des Sozialproduktes nach A rt, A usm aß und W e rt davon abhängig ist, was der Mensch in seinem G em einschaftsverband dem F elde seiner B etätigung abzuringen vermag, so w ird die V erw endung des Sozial
produkts dadurch bestimmt, was der Mensch in seinem Ge
m einschaftsverband m it dem S ozialertrag seiner A rbeit anzufangen v e rs te h t6).
D araus folgt, daß n u r d e r a u f e i n e n M e h r a n t e i l a m S o z i a l e r t r a g A n s p r u c h z u e r h e b e n b e r e c h t i g t ist, der
8) „ K a p i t a h v i r t s c h a f t u n d A r b e i t s b e s c h a f f u n g “ , T e c h n . u . W i r t s c h ., H e f t 1 2 /1 9 3 3 , S . 353 ff.
1 0 0
a ) ein M ehr an Leistungen oder Diensten im Gemein- sehaftsverbande zu vollbringen verm ag (V erdienst
anspruch),
b) ein M ehr im Gemeinschaftsverbande wirkungsvoll und zweckentsprechend zu verwalten oder zu ver
w erten versteht (B esitzanspruch).
Dabei ist das W irkungsfeld nicht etwa au f das rein w irt
schaftliche Gebiet beschränkt, sondern erstreckt sich au f den gesamten menschlichen W irkungsbereich. In jedem F all kommt es dabei au f die P e r s ö n l i c h k e i t d e s W i r k e n d e n an, die zw ar stets individuell bedingt und nicht schlechthin a u f eine Form el gebracht werden kann, trotzdem T rä g er des Gemeinschaftsverbandes ist und n u r als solcher zur wirklichen W irkung gelangt. E n t s c h e i d e n d bei alledem ist, w irtschaftlich gesehen, l e t z t e n E n d e s n i c h t d i e E r s t e l l u n g d e s S o z i a l p r o d u k t s , s o n d e r n d i e E r s t e l l u n g u n d V e r t e i l u n g d e s S o z i a l e r t r a g s und dam it der Anteil, den der einzelne am Sozialertrag au f G rund seiner Leistungen und Dienste erw irbt oder au f G rund seiner Rechte und Pflichten hat.
a) D er H aush altsverb and
als V erteilungssystem des S o zia le rtra g s
Die E rstellung und V erteilung des Sozialertrags beginnt
— d a ra u f sei nochm als nachdrücklich hingewiesen — ganz allgemein m it und gleichgerichtet zur E rstellung des Sozial
produkts. M a ß g e b e n d h ie rfü r ist u r s p r ü n g l i c h stets die eigentliche G ü t e r e r s t e l l u n g , und zwar nicht n u r dem A usm aße und Inhalte, sondern auch dem V orgänge und Zusam menhänge nach, d. h. die G üter
erstellung, so wie sie tatsächlich in W irksam keit tr itt (Abb. 2) 3). W ährend aber das Sozialprodukt auch w eiter
hin gleichsam im Strom netz der G ütererstellung verbleibt und h ie r von S tufe zu S tu fe fortsehreitet, zweigt sich der ebenfalls in den Betrieben entstehende Sozialertrag sehr bald m ehr oder weniger von der eigentlichen Betriebs
w irtschaft ab, um in einem besonderen V e r t e i l u n g s - s y s t e m , das m an, in der Gesamtheit gesehen, am besten als H a u s h a l t s v e r b a n d bezeichnen kann, schließ
lich irgendwie, wo und w ann in die H aushalte, d. h. also die eigentlichen V erw endungsstellen des Sozialertrags und Sozialproduktes zu münden.
Bevor a u f die eigentliche V erteilung des Sozialertrags und ihre besondere Bedeutung im Rahmen der wirtschaftlichen W ertbildung näher eingegangen werden kann, sind noch kurz die verschiedenen A r t e n d e s H a u s h a l t s fest
zustellen, in denen ein solcher Ausgleich vonstatten geht.
A n H aushalten lassen sich grundsätzlich drei verschiedene A rten unterscheiden:
1. der B e t r i e b s h a u s h a l t , d. h. der H aushalt, der
— wie eingangs erw ähnt — m it den Betrieben der eigentlichen G ütererstellung unm ittelbar verbunden ist und zu r E rh a ltu n g und Entw icklung der Betriebs
aufgaben dient. Im B etriebshaushalt beginnt gleich
zeitig die V erteilung des gesamten Sozialertrags;
2. der V e r w a l t u n g s h a u s h a l t , d. h. der H aushalt, der m it der eigentlichen G ütererstellung nicht un
m ittelbar verbunden ist, aber der E rfü llu n g einer ganz bestimmten, ihm von irgendeiner Seite aus gestellten Selbstverwaltungsaufgabe dient. H ierh er gehören n ich t n u r sämtliche H aushalte der öffentlichen H and, sondern auch die p riv ater Einrichtungen, mögen sie n u n ihren U nterhalt au f G rund von einmaligen S tif
tu n gen oder au f Grund von laufenden Beiträgen be
streiten ;
A b b . 2. D e r G ru n d v o rg a n g w irts c h a ftlic h e r W e r t
bildung
(E rste llu n g und V e rw e n d u n g von S o z ia lp ro d u k t und S o z ia le rtra g in v ie r W irts c h a fts z w e ig e n e in e r in sich gesc h lo s s e n e n W irts c h a ft)
3. der F a m i l i e n h a u s h a l t , d. h. der H aushalt, der dem Eigenleben des Menschen dient und seinen U nter
h alt entweder aus einem der beiden vorerwähnten H aushaltgruppen oder aus ändern Fam ilienhaushalten erhält, soweit e r nicht in der Lage ist, ihn aus ge
stapelten eigenen M itteln zu decken.
Da, wie oben erwähnt, stets der Betrieb der U rsprung der Erstellung des Sozialprodukts und Sozialertrags ist, muß die V ersorgung des Betriebshaushaltes in dem Bereiche des Lebensnotwendigen als an erster Stelle stehend angesehen werden. F ü r die weitere V erteilung des Sozialertrags er
geben sich bei sämtlichen H aushalten ähnliche Überlegun
gen. Das Daseinsmindestmaß muß überall sichergestellt werden. F ü r die A ufteilung des M ehr können andere Schlüssel aufgestellt werden, soweit sich hierbei überhaupt in der P raxis geregelte A bstufungen nach Erfordernissen und nicht n u r allgemeine Richtlinien vorsehen lassen.
Jeder H aushalt zerfällt selbst wiederum stets in zweimal zwei Teile
a ) nach d e r A r t d e r Aufw endungen
1. S a c h d i e n s t , d. h. solche Ertragsanteile, die fü r den unm ittelbaren Erw erb von anteiligem Sozial
produkt verw andt werden und dam it unm ittelbar die Güterverwendung beeinflussen;
2. S o z i a l d i e n s t , d. h. solche E rtragsanteile, die fü r die Inanspruchnahm e bzw. E rfü llu n g von Leistungen und Diensten oder Rechten und Pflichten verw andt werden. Das kann gegenüber Einzelpersonen oder P e r sonengemeinschaften, Produktionsbetrieben (im weite
sten Sinne) oder Selbstverwaltungen sein. Zum Sozial
dienst in dem hier unterstellten Sinne gehören also die Ertragsanteile, welche entweder als Lohn und Gehalt oder als Abgabe, Zins, Rente und dgl. an andere H au s
halte abgegeben werden. Durch den Sozialdienst w ird der Erwerb von Anteilen des Sozialprodukts von dem eigenen H aushalt in die nachfolgenden H aushalte des Gemeinschaftsverbandes gelegt und dam it die G üter
verwendung zwar nicht unm ittelbar, aber m ittelbar beeinflußt;
ß ) nach dem Z w e c k d e r A u fw endungen
1. o r d e n t l i c h e r H a u s h a l t , 'd. h. solche A uf
wendungen, welche der A ufreehterhaltung des ordent
lichen H aushaltes und der ordentlichen Abwicklung des Kreis der Verwender (Sozialprodukt)
rPl
Kreis der Ersteller (Sozialertrag) Rohstoff fe rtig - Groß- Einzei- erzeuger faörim nt händier händter
awf mt
J% 1% Z°/o
101
Z a h le n ta fe l 1 . Die E rs te llu n g und V e rw e n d u n g des S o z ia lp ro d u k ts und S o z ia le rtra g s u n te r B e r ü c k s i c h t i
gung d e r V e r te ilu n g .
I. D i e E r s t e l l u n g d e s S o z i a l p r o d u k t s u n d S o z i a l e r t r a g s ( A u f t r i e b )
W erte in Mill. RM Mengen:
M = Millionen T = Tausend
P-Betriebe A-Kräfte S-Ver-
waltungen B-Kräfte D-Kräfte
Anzahl ... 100 15 000 10 10 000 10 000
cno
haben
(/)o
Haben Soll Haben
öin
Haben
con
Haben
Wert
des Sozialprodukts 10,00 Wert
des Sozialertrags 10,00
Ver
teilung von — an
P A 4,32 4,32
P S 2,68 2,68
A S 0,72 0,72
S B 2,88 2,88
B S 0,48 0,48
P D 1,00 1,00
A D 0,60 0,60
S D 0,40 0,40
B D 0,40 0,40
D S 0,40 0,40
Insgesam t 8,00 10,00 1,32 4,32 3,28 4,28 0,88 2,88 0,40 2,40 verbleibt zum Erwerb
des Sozialprodukts . 2,00 3,00 1,00 2,00 2,00
ü . D i e V e r w e n d u n g d e s S o z i a l p r o d u k t s u n d S o z i a 1 e r t r a g s ( A u s g l e i c h )
Nr. Preisklasse RM je Einheit
Menge Wert OJ
00c
<v
Wert Menge Wert Menge Wert Menge
4J SS a 0,10 2,0 M 0,20 9,0 M 0,90 1,0 M 0,10 6,0 M 0,60 6.0 M 0,60 b 2,50 120 T 0,30 300 T 0,75 60 T 0,15 200 T 0,50 200 T 0,50
c 5 0 ,— 8 T 0,40 12 T 0,60 4 T 0,20 8 T 0,40 8 T 0,40
d 1 0 0 0 ,— 500 0,50 450 0,45 250 0,25 300 0,30 300 0,30
e 2 5 0 0 0 ,— 24 0,60 12 0,30 12 0,30 8 0,20 8 0,20
Sa.
Gesam tw ert
10,00 2,00 3,00 1,00 2,00 2,00
= 100% 20% 30% 10% 20% 20%
außerordentlichen H aushaltes d ie n e n 7). H ierbei h a n delt es sich vor allem um die Deckung des laufenden Lebensbedarfes;
2. a u ß e r o r d e n t l i c h e r H a u s h a l t , d. h. solche A ufw endungen, welche a u f längere Sicht hinaus die D aseinsentwieklung und Zielverfolgung der Lebens
träg e r gew ährleisten sollen, in deren D iensten der H au sh a lt steht.
b) D ie V erteilu n g des S o zia le rtra g s und ih re B edeu tu n g
Um den A ufgaben, die der Sozialertrag im Rahm en eines jeden W irtschaftsverbandes zu erfüllen hat, gerecht werden zu können, sind an die V e r t e i l u n g d e s S o z i a l e r t r a g s folgende F orderungen zu ste lle n :
1. B r e ite n s tr e u u n g
des S o z ia le r t r a g s als s o z ia le F o rd e ru n g
D urch die V erteilung müssen die notw endigen D aseins
erfordernisse aller H au sh a lte des Volkes zum w enigsten in ihren M indestgrenzen sichergestellt werden. Oder m it ändern W orten, der einzelne G liedhaushalt eines Volkes m uß zum wenigsten einen solchen A nteil am Sozialertrage erhalten, daß er daraus seine M indesterfordernisse decken kann.
2. T ie fe n g lie d e r u n g
de s S o z ia le rtra g s als k u ltu r e lle F o r d e ru n g
D urch die V erteilung m uß der E rw erb und dam it die E r stellung wie die V erw endung nicht n u r von preisw erten M assenerzeugnissen, insbesondere des Tagesverbrauchs, ge
w ährleistet werden, sondern auch von hochw ertigen und dadurch kostspieligen Sondererzeugnissen der A nlagen
entwicklung im weitesten Sinne des W orts. Oder m it ändern W orten, die A nteile am S ozialertrag müssen im ein
zelnen so gestaffelt sein, daß die Staffelung auch die E r stellung und V erw endung hochw ertigerer D auererzeugnisse ermöglicht.
Die erste F o rd eru n g v erlangt eine gesunde und alle Teile des Volkes erfassende B reiten Verteilung, so etwa wie der Land- oder F o rstingenieur f ü r die ausreichende Bewässe
rung aller K u lturen Sorge zu tragen hat.
Die zweite F o rd eru n g verlan g t eine dem A usm aße und W erte nach gestaffelte Tiefen Verteilung, die, wie bereits erw ähnt, n u r durch ein „M ehr“ zu erreichen ist u n d somit
7) „ D i e d e u t s c h e W i r t s c h a f t im N o v e m b e r 1 9 3 5 “ , T e c h n . u . W i r t s c h ., H e f t 1 2 /1 9 3 5 , S . 374 ff.
Z a h le n ta fe l 2. Die G lie d e ru n g d e s S o z ia le r t r a g s als W i r t s c h a f t s f a k t o r im A u s g le ic h
W e r te in RM. M e n g e n : M = M illio n e n , T = T a u s e n d , a lle in M e n g e n e in h e ite n d e r b e tr e ffe n d e n E rze u g n is s e
Preis
k la sse
H aushaltsgruppe (Stufe) . . V IV 111 11 1
Einkommen in RM (Rest) . . 100,— 200,— 400,— 1 0 0 0 ,- 4000,—
Anzahl d.Haushalte (Sa. 10000) 6000 2500 1250 200 50
Die Verteilung und Verwendung des Sozialertrags nach Haushalts- und Erzeugnisgruppen
Nr. Sozialprodukt je Haushalt Sa.
Wert
je Haushalt Sa.
Wert
je Haushalt Sa.
W ert
je Haushalt Sa.
Wert
je Haushalt Sa.
W ert
Sa. Menge Preis Sa. Wert Menge Wert Menge Wert Menge W ert Menge Wert Menge W ert
a 6,0 M 0,10 600000 625 62,50 375000 580 58,— 145000 540 5 4 , - 67 500 500 50,— 10000 500 5 0 , - 2500
b 200 T 2,50 500000 10 2 5 , - 150000 24 60,— 150000 48 120,— 150000 80 o©■ 1
40 000 80 2 0 0 , - 10000
c 8 T 5 0 , - 400000 0,25 12,50 75000 0,84 42,— 105000 2,6 130,— 162500 4,0 2 0 0 , - 40000 7,0 350,— 17 500
d 300 10 0 0 ,— 300000 - 0,04 4 0 ,— 100000 0,096 96,— 120000 0,3 300,— 60000 0 ,4 400,— 20000
e 8 2 5 0 0 0 ,— 200000 - - - - - - 0,01 2 5 0 , - 50000 0,12 3000,— 150000
Sa. — — 2000000 — 1 0 0 , - 600000 - 200,— 500 000 - 4 0 0 ,— 500000 — 1 0 0 0 ,- 200000 - 4000,— 200000
D a , w o d i e j e H a u s h a l t v e r f ü g b a r e M e n g e n i c h t in g a n z e n E i n h e i t e n , s o n d e r n in B r u c h t e i l e n z u r V e r f ü g u n g s t e h t , m u ß d e r e i n z e l n e V e r w e n d e r d e n b e t r e f f e n d e n T e i lb e t r a g s o la n g e „ s p a r e n “ , d. h . w ä h r e n d s o v i e l e r Z e i t a b s c h n i t t e z u r ü c k l e g e n , b i s d e r v o lle B e t r a g z u m E r w e r b e b e r e i t s t e h t . O d e r m it ä n d e r n W o r t e n , e s w i r d e n t w e d e r e in s t o ß w e i s e r E r w e r b d e s b e t r e f f e n d e n E r z e u g n i s s e s i n d e n e n t s p r e c h e n d e n Z e i t a b s c h n i t t e n e i n t r e t e n o d e r n u r e i n e n t s p r e c h e n d e r T e i l d e r b e t r e f f e n d e n H a u s h a l t e i n d e n e i n z e l n e n Z e i t a b s c h n i t t e n z u m E r w e r b e g e la n g e n .
102
A b b . 3 D ie V e rte ilu n g de s S o z ia le rtra g s (A usgang)
also den F o rtsc h ritt und A ufstieg der W irtschaft zur V or
aussetzung hat, au f der ändern Seite die W eiterentw ick
lung und V eredlung der nationalen A rbeit aber erst ta t
sächlich ermöglicht.
Beide F orderungen verlangen zusammen au f der einen Seite eine a u f ein H ochm aß gebrachte w irtschaftliche P roduk
tiv itä t und in dieser wiederum die W irtschaftlichkeit, die die volle A usnutzung der erstellten und verwendeten G üter im Sinne des W irtschaftszw eckes gewährleistet. Beide F o r
derungen verlangen aber insbesondere eine entsprechende E instellung der W irtschaftsw issenschaft und W irtschafts
politik und darüber hinaus die Schaffung und Beherrschung eines entsprechenden W erkzeugs der F ührung, ohne die sie, selbst bei bestem W illen, nicht zu erfüllen sind. Ih r Sinn soll im folgenden kurz an H and von Zahlenbeispielen und Bilddarstellungen erläu tert werden.
1. D ie B r e ite n s tr e u u n g d e s S o z ia le r t r a g s
I n Z a h l e n t a f e l 1 ist noch einmal das umfassendste der bereits im J a n u a rh e ft dargestellten Verteilungsbeispiele 5) wiedergegeben. Ausgehend von den P-B etrieben (Betriebs
haushalte) w ird der gesamte Sozialertrag (vgl. den oberen Teil der Z ahlentafel) zur V erteilung gebracht, stets auf G rund von in A nspruch genommenen bzw. zu erfüllenden Leistungen und Diensten oder Rechten und Pflichten. V er
sorgt werden sämtliche H aushalte (B reitenstreuung), die leben müssen. Z ur V erfügung steht ihnen ein entsprechen
der Anteil am Sozialprodukt, das in fü n f Preisklassen a u f
geteilt ist (un terer Teil der Z ahlentafel). D er Ausgleich zwischen dem Sozialertrag und Sozialprodukt muß nicht, wie in der Zahlentafel dargestellt, vollständig sein. Es können Reste verbleiben, die au f die D auer V erluste dar
stellen und daher aus dem Gesam tsozialertrag gedeckt wer
den müssen (vgl. oben den 2. G rundsatz w irtschaftlicher W ertbildung). A uf eine etwaige zeitliche Ü berbrückung
des Ausgleichs m ittels K rediten usw. wird in späteren A r
beiten noch eingegangen werden.
Selbstverständlich kann es fü r die hier in Zahlen dar
gestellte W irtschaftsgem einschaft nicht gleichgültig sein, ob und inwieweit z. B. die Betriebe die E rstellung bestimmter G üter verstärken. Denn selbst wenn an sich in irgend
welchen H aushalten eine Verwendungsmöglichkeit wäre, so setzt die V erwendung jedoch stets auch die Erw erbs
möglichkeit voraus. Oder m it ändern W orten, es ist sinn
los, G üter bestimm ter Preisklassen herzustellen, ohne daß gleichzeitig die Verteilung des Sozialertrags in einer der
artigen Weise erfolgt, daß das betreffende Mehr auch von den verschiedenen in F ra g e kommenden H aushalten er
worben werden kann.
Stellt m an z. B. ein sehr hochwertiges und dam it teures Erzeugnis in bestimmten Mengen bereit und verwendet den dabei entstandenen Sozialertrag zur V erstärkung der B reitenstreuung, d. h. der m inderbemittelten H aushalte, so muß man fü r einen Ausgleich (Erw erb) durch andere H aushalte sorgen, denen dam it naturgem äß ein bisher anderweitig verwendeter Anteil am Sozialertrag entzogen wird. E s i s t s o m i t s t e t s b e i d e r E r s t e l l u n g d e s S o z i a l p r o d u k t s u n d S o z i a l e r t r a g s , d. h. a l s o b e r e i t s i m A u f t r i e b d a f ü r S o r g e z u t r a g e n , d a ß d e r A u s g l e i c h d e s S o z i a l p r o d u k t s u n d S o z i a l e r t r a g s d u r c h e i n e e n t s p r e c h e n d e V e r t e i l u n g d e s l e t z t e r e n g e w ä h r l e i s t e t w i r d .
2. D ie T ie f e n g lie d e r u n g d e s S o z ia le r tr a g s
Die zuvor aufgestellte F orderung fü h rt ganz von selbst zur Tiefengliederung des Sozialertrags, der dam it auch zu einer rein wirtschaftlichen Notwendigkeit wird.
In Z a h 1 e n t a f e 1 2 ist fü r eine G ruppe (B -K räfte) der Z ahlentafel 1 ein Beispiel fü r eine solche Tiefengliederung
- D e r a n d ie H aus h a De d e r A -K rä fte a/s G egenleistung fü r ih re Leistung v e rte ilte A n te il am S o z ia te rtra g
S -Verw altung
'fremde Dienste Die Hausha/te d erA -K räfte
Die für den Erwerb des Sozialprodukts von den einzelnen H a u s h a lte n v e rw a n d te n A n te ile am Sozia/ertrag M a rk t
W H
'D ie e inzelnen H a u sh a lte
S o z i a t p r o d u k t
m it
7rnTZ?n7n77777777777& 77777777777777777777777777777777777777777777777777777777A , T ie fe n g iie d e ru n g
. X ' W NV \ >: NX NN \ ' v V y V ' \ ' \ \ V \ \ !•:' \ " ' ^
in nach P re iskla sse n begrenzten Schichten
t77777777777777777777777777777777V7777777777777777777777777777777777777777777777777^[
z.B. RM 0,10 (P reisklassea)
'77777777777777777777777/.7, z.B. RM 2 f0 (Preisklasse b )
z.B. RM 50.- (P re iskla sse c)
V77777777777777777777777777
z.B. RM 1000-(P reisklasse d )
zu den einzelnen S chichten des S ozialprodukts n u r in einem g a n z b e stim m te n V e rh ä ltn is zu ih re m eigenen A n te il am S o z ia /e rtra g vorstoß en
Die Hausha/te der Produktionsbetriebe (Gütererste/tungjats,, Ursprung"
►
zu anderen Trägern und Kräften der Wirtschaftsgemeinschaft103
iffiss S o z ia lp r o d u k t m it Tiefengliederung nach Preisklassen A b b . 4 . D ie V e rte ilu n g d e s S o z ia le r tr a g s (E in z e l- und G ru p p e n h a u s h a lt)
entw orfen. W ürden alle B -K rä fte das gleiche verdienen, so bestände f ü r die Erzeugnisse der höchsten Preisklassen keine Absatzmöglichkeit. Ih re H erstellung würde somit sehr bald unterlassen. Die A rbeit fehlt, und da es sich gerade hier um Q ualitätsarbeit handelt, w ürde eine V er
stärk u n g der Absatzmöglichkeiten in den billigeren E r
zeugnissen keinen vollwertigen E rsatz bieten.
Bei der im Beispiel vorgesehenen Staffelung können zwar die unteren Einkom m ensstufen von den teuersten E rzeug
nissen nichts erwerben. Auch die Erzeugnisse der P re is
klasse c können n u r dann von ihnen erw orben werden, wenn sie den h ie rfü r vorgesehenen Anteil am S ozialertrag in
Die Haushalte der öffentlichen Selbstverwaltungen
Jnansprucbnabm e fre m d e r D ienste (o b n e lY /rts c h a ffs b e trie b e ) . Abgaben der EinzeZ-
- ZGruppenbausbaZte (D -K räfte)
D e r a n d ie Z iausbo/te d e r 8 -K rä fte a/s GegenZe/stung f ü r ib re Leistung re rte i/te A n te i/a m S ozia/ertrag (nach Abzug d e r Abgaben an ö ffe n t/icn c S e /b stu e rva /tu n g )
fntee/te für fremde Dienste
Markt
azmsAi S o z ia lp r o d u k t m it Tiefengliederung nach Preisklassen A b b . 5. D ie V e rte ilu n g d e s S o z ia le rtra g s (S -V e rw a ltu n g )
m ehreren Z eitabschnitten
„ e rsp a re n “ . Sollen sie den A nteil im vorhinein erw erben können, so m uß die Erw erbsm öglichkeit
„vorfinanziert“ werden.
Ähnlich liegt dies f ü r die E rzeugnisse d e r höch
sten P reisklassen bei den oberen E inkom m ensstu
fen.
D a r a u s f o l g t , d a ß z. B. d e r L e b e n s s t a n d a r d d e r b r e i t e n M a s s e n n u r a u f G r u n d e i n e r a l l g e m e i n e n L e i s t u n g s s t e i g e r u n g d e r g e s a m t e n V o l k s w i r t s c h a f t S c h r i t t f ü r S c h r i t t v e r b e s s e r t w e r d e n k a n n . D ar
aus fo lg t aber w eiterhin eine ganz bestim m te W irt
schaftspolitik, die fo rd ert, d aß die P rod u k tio n sw irt- sch aft’den breiten M assen f ü r ihren A nteil am S ozialertrag das an E rzeugnissen z u r V erfü g u n g stellen m uß, w as die be
rechtigten L ebensansprüche ih re r F am ilienhaushalte au f G rund ih re r A rbeit erw arten dürfen. H ie rin liegt eine wich
tige A ufgabe j eder p raktischen B etriebspolitik. Die A ufgabe la u tet: D er D urehschnittshaushalt verfügt über den und den M onats- oder W ochenbetrag. H ie rfü r ist ihm ein w irtschaftlich vertretbares H öchstm aß an G ütern zur V er
fügung zu stellen, zum m indesten aber das, was der H au s
halt fü r die Deckung seiner Lebensbelange benötigt. D ar
aus ergibt sich f ü r die benötigten S tan d a rd g ü ter eines D urchschnittshaushaltes auch eine ganz bestimmte
P r e i s p o l i t i k , die bisher zw ar gefühlsm äßig von den B etrieben be
folgt, noch niem als aber als e i n i n s i c h g e s c h l o s s e n e s a k t i v e s W i r t s c h a f t s p r o g r a m m b etrachtet w orden ist.
Die B reiten streu u n g und T iefengliederung in der V erteilu n g des Sozial
ertrag e s gehören somit zusammen. Sie erg ä n zen sich gegenseitig und bilden, abgestim m t mit den Lebensnotw endig
keiten einer Gemein
schaft, gerade in ih re r w echselnden F olge je n e gro ß en B eeinflussungs
möglichkeiten, die die W irtsc h a ft zum, wenn auch passiven, W irk u n g s
träg e r} d er sozialen B e
lange und kulturellen E n t
wicklungen machen.
Aft gaben an /ö ffe n f ' J n a n s p ru c b n a b m e d e r
fre ie n O ie n s fk rö fte d u rc h : 5 -K e n va /tu n g \- Z T .
. -..entliehe /S-YenvaZtung
Pin sei Haushaiteder O -kräfte
ig/er^trag*
M a rkt
S o z ia lp ro d u k t m it Tiefengliederung nach Preisklassen A b b . 6. D ie V e rte ilu n g d e s S o z ia le rtra g s (fre ie D ie n s tk r ä fte )