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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 29, H. 6

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Technik und Wirtschaft

H e r a u s g e b e r: Dr.-Ing. O tto B re d t und Dr. G e o rg F re ita g / V DI-V erlag GmbH, B e rlin N W 7 29. Jahrgang

I Straßenbau

und Kraftfahrkosten

Beitrag zur Verbilligung des Kraftfahrbetriebes

Von Oberbaurat Dr.-Ing. MEUTH VDI, Stuttgart Der Verfasser untersucht die M öglichkeiten von E r­

sparnissen an den K osten fü r die Betriebstoffe sowie fü r Instandsetzung und kom m t zu dem scheinbar widersinnigen Ergebnis, daß diese K osten durch E in fü h ru n g einer küometrischen Straßenabgabe auf alle K raftfa h rzeu g e nach M aßgabe der S traßen­

abnutzung wesentlich gesenkt werden können; er weist ferner nach, daß a u f dieser Grundlage auch bei den Versicherungsgebühren eine beträchtliche Senkung erzielbar ist. W ir stellen die folgenden A usführungen aus einem vor der württembergischen volksw irtschaftlichen Gesellschaft gehaltenen Vor­

trag gern zu r Aussprache und hoffen, daß hierzu die Vertreter der verschiedenen am Straßenbau und K raftfahrbetrieb beteiligten Kreise das W ort neh­

men werden. Die Herausgeber

Vorbemerkung

Wenn die M otorisierung des Verkehrs sich in Deutsch­

land au f weitere K reise ausdehnen soll, so müssen in erster Linie die Betriebskosten niedriger werden. U nter den Kosten des K raftfahrbetriebes fallen fü n f Anteile beson­

ders ins Gewicht:

die K osten f ü r Betriebstoffe,

die K osten f ü r Fahrzeuginstandhaltung, die S traßenkosten f ü r den K raftverkehr, die K osten f ü r V ersicherung und die K osten f ü r den U nterstellraum .

An der Senkung dieser K osten ist der Hebel anzusetzen, wenn eine wirksame V erbilligung des K raftfahrbetriebes erreicht werden soll. Eine V erringerung der K apitalkosten fü r Verzinsung und Abschreibung verspricht bei dem schon weitgehend gesenkten V erkaufspreise von K ra ft­

fahrzeugen keinen wesentlichen Erfolg. W ährend die V er­

kaufspreise in den letzten 10 Jah ren von der Automobil­

industrie au f x/3 gesenkt werden konnten, sind die übrigen Kostenanteile 'des K ra ftfa h rb e trieb e s annähernd au f der gleichen Höhe geblieben, also doch wohl einer wesentlichen Senkung fähig.

A. Betriebstoffkosten

Die Kosten fü r K ra ft- und S chm ierstoffe, Reifen Von der möglichen beträchtlichen Senkung dieser Kosten durch r i c h t i g e F a h r w e i s e und d u r c h g u t e P f l e g e v o n M o t o r u n d T r i e b w e r k sei ab­

gesehen, sie ist Sache des einzelnen Fahrers. Die Verwen­

dung von Flaschengas und von G eneratorgas aus festen heimischen Brennstoffen: Holz, Holzkohle, A nthrazit, Schwelkoks kann den Betrieb stark verbilligen, sie erfor­

dert freilich f ü r einen störungsfreien und leistungsfähigen

sen- und wehrpolitischen Gründen fü r die Übergangszeit wichtig, bis ausreichende Mengen flüssiger Treibstoffe aus unsern K ohlenvorräten gewonnen werden können.

Es wird im übrigen A ufgabe der K raftfahrzeugindustrie sein, F ahrzeug und M otor noch weiter f ü r geringsten V erbrauch je Leistungseinheit so zu verbessern, daß dieser weitgehend von der Geschicklichkeit des F ahrers unabhän­

gig ist.

B. Instandsetzungskosten

H ier kann durch weitere Norm ung aller ersatzbedürftigen Teile, sowie durch deren leichte Auswechselbarkeit ohne zeitraubende Ausbau- und Nacharbeiten eine K osten­

senkung erreicht werden. Der K onstrukteur, der einige Zeit in einer K raftw ageninstandsetzungsw erkstätte E rfa h ­ rungen gesammelt hat, wird manche Posten in den K osten­

rechnungen fü r Instandsetzungsarbeiten vermeiden kön­

nen. Einige Firm en sind z. B. bereits dazu übergegangen, bei Schäden am Triebw erk den ganzen Motorblock aus­

zuwechseln, und erzielen dabei neben dem Zeitgewinn eine E rsp arn is an Instandsetzungskosten. Erfahrungsgem äß ergeben sich auch bei regelm äßiger Untersuchung des Fahrzeuges geringere U nterhaltungskosten, als wenn das Fahrzeug erst bei eingetretenen schweren Schäden in die Instandsetzungsw erkstätte kommt.

Die K osten f ü r Betriebstoffe und Instandhaltung wachsen unverhältnism äßig, wenn über eine gewisse Geschwindig­

keit hinausgegangen wird. Dabei zeigt sieh, daß wenig­

stens im gewöhnlichen Überlandverkehr der Zeitgewinn ganz gering ist. Selbstschreibende Geschwindigkeitskon­

trollen haben sich als betriebskostensparend erwiesen.

C. Kosten für die Straßenunterhaltung 1. A b h ä n g ig k e it der B etriebstoff- und In stan d ­ setzungskosten vom Straßenzustand

Die K osten unter A und B sind auch wesentlich vom Z u ­ s t a n d d e r ' S t r a ß e n abhängig. H iera u f hat aber der F ah re r keinen Einfluß. W ie Versuche einwandfrei be­

stätig t haben, verringern sich die laufenden K osten fü r Betriebstoffe und f ü r Instandhaltung bei guten S traßen um mindestens 20 % gegenüber schlechten. Nach Angaben von Dr. Todt kann au f den Reiehsautobahnen m it einer K ostensenkung fü r Treibstoff von etwa 30 % , fü r Reifen von 65 % und fü r Instandhaltung von 25 % gerechnet werden, was unter Berücksichtigung des Anteils dieser K osten an den laufenden Betriebskosten eine V erringe­

rung um etwa % bedeutet. Dazu kommt noch, daß ein guter S traßenzustand ein angenehmeres Fahren, eine höhere T ransportleistung ermöglicht und gleichzeitig die U nfallgefahren wesentlich einsehränkt.

Je d er K raftfahrzeugbesitzer ist also an einem guten S tra ­ ßenzustand sehr interessiert. E r muß daher, wenn er sich n u r ein wenig die persönlichen Vorteile klarm acht, fü r die E rhaltung eines guten Straßenzustandes ein trete n ; er wird auch, soweit dessen Verbesserung ausschließlich dem Be­

dürfnis des K raftverkehrs dient, die H eranziehung zu den

161

(2)

K osten dieser V erbesserung nicht unbillig finden oder gar verlangen, daß sie von ändern Unbeteiligten m itgetragen werden, zumal da er m it einem solchen B eitrag zur S tra ­ ßeninstandsetzung selbst eine m ehrfach größere E rsp arn is an Betriebskosten erzielt, wie ich noch nachweisen werde.

2. K osten d e r S tra ß e n u n te rh a ltu n g fü r die B edürfnisse des K raftverkeh rs

F ü r den B au und Umbau, die U nterhaltung und In stan d ­ setzung des deutschen S traßennetzes (ohne die Reichsauto­

bahnen) sind in den letzten 10 Ja h re n im D urchschnitt an­

nähernd eine M illiarde RM jährlich von den einzelnen unterhaltungspflichtigen K örperschaften aufgebracht wor­

den. Z ur U nterhaltung des S traßennetzes ausschließlich f ü r die Bedürfnisse des K raftverkehrs, also zu V erbreite­

rungen d er S traß e oder der befestigten F ahrbahn, fü r B rückenverbreiterungen oder -Verstärkungen, fü r K urven­

überhöhungen, Ausgleich von K rüm m ungen, Schaffung freien Überblicks, fü r Umgehung von H indernissen und Umleitungen des V erkehrs durch O rtschaften, f ü r Beseiti­

gung schienengleicher Übergänge, fü r erstm alige H erstel­

lung und W iederholung besserer Fahrbahnbefestigungen und ähnliche A rbeiten im Interesse des K raftverkehrs haben die Straßenunterhaltungspflichtigen durchschnittlich nicht ganz U5 ihres S traßenaufw ands aus der K ra ftfa h r­

zeugsteuer ersetzt erhalten. Da der E rtra g dieser Steuer im R echnungsjahr 1934/35 bis au f 145 Mill. RM, 1935/36 u n te r 125 Mill. RM sank, wurde nunm ehr ein B etrag von 80 Mill. RM aus dem Benzinzoll fü r die S traßenunterhal­

tu n g im Interesse des K raftverkehrs zur V erfügung gestellt.

Die je tzt verfügbare Summe erreicht aber noch nicht die in den Ja h re n 1927/29 f ü r die Straßenbauarbeiten im Interesse des K raftv erk eh rs aufgewendeten M ittel von a n ­ nähernd 230 Mill. RM, die damals schon, wenigstens in W ürttem berg, n u r zu % genügten, um die notwendigen S traßenbauarbeiten durchzuführen. Sie ist natürlich fü r den heutigen gesteigerten K ra ftv erk eh r völlig unzureichend und m üßte zu einer zunehmenden V erschlechterung des S traßenzustandes führen, wenn nicht weitere M ittel be­

reitgestellt werden.

H ierzu werden in Z u k u n ft noch die K osten f ü r die U nter­

haltung der Reiehsautobahnen kommen, die naturgem äß ausschließlich zu Lasten der K ra ftfa h rw irtsc h a ft gehen und irgendwie von dieser aufgebracht werden müssen, wäh­

rend die A nlagekosten und ihre V erzinsung und Tilgung von der Allgemeinheit getragen werden sollen. Nach vor­

läufigen Berechnungen werden die U nterhaltungs- und Be­

triebskosten der Reiehsautobahnen und ihrer E inrichtun­

gen so hohe G ebührenbeträge zu ih rer Deckung erfordern, daß sie au f die B enutzung nicht ohne Einfluß sein wer­

den, zum al da daneben noch ein weites Netz guter Durch­

gangsstraßen zu r freien Benutzung zu r V erfügung steht.

Um von der Benutzung der Reiehsautobahnen bei zu hohen Gebühren nicht abzusehrecken, empfiehlt es sich, Be­

nutzungsgebühren auch au f den allgemeinen S traß en von a l l e n K ra ftfa h re rn zu erheben. Dabei werden, wie ich noch nachweisen werde, bei geringen, den einzelnen F a h re r n u r wenig belastenden Gebühren Beträge erzielt, m it denen der gesamte im Interesse des K raftv erk eh rs notwendige S traßenaufw and gedeckt werden kann. H ier liegt ein H in ­ weis au f die E rfah ru n g en bei E in fü h ru n g von S ch iffah rts­

abgaben zur D eckung der Strom baukosten nahe. Damals überraschte die geringe Abgabebelastung der G üter mit n u r einem Bruchteil eines P fennigs au f den Tonnenkilo­

meter, so daß vernünftigerw eise der W iderspruch der A b­

gabegegner nicht aufreehtzuhalten war.

Bei einer solchen Umlage der S traßenkosten a u f die Ge­

sam theit der K ra ftfa h rz eu g h a lte r ist aber unum gängliche V orbedingung, daß die K osten f ü r die laufenden S tra ß e n ­ bauleistungen fü r den K ra ftv erk eh r (einschließlich der Reiehsautobahnen) au f die einzelnen F ahrzeuge nach einem streng gerechten, leicht verständlichen Schlüssel verteilt werden. Die jetzige Jahrespauschsteuer lä ß t diesen gerech­

ten M aßstab vermissen. Es ist dies ein H a u p tg ru n d ihrer U nbeliebtheit und des starken A ufschwungs im Absatz von P ersonenkraftw agen von dem A ugenblick an, als die Pausehsteuer bei diesen F ahrzeugen beseitigt wurde. Die absolute Ipöhe d e r Steuer, die höchstens 10 % der sonsti­

gen Betriebskosten erreichte, konnte keinesfalls den hem­

menden Einfluß au f die M otorisierung haben; vielmehr w ar es die psychologische W irkung eines als nutzlose Aus­

gabe betrachteten festen Jahresbetrages, der unabhängig von der B enutzung des F ahrzeuges entrichtet werden m ußte und deshalb auch in keinen Zusam m enhang mit der Gegenleistung des F iskus in F orm einer g u t unterhaltenen S tra ß e gebracht werden konnte.

3. S tra ß e n a b g a b e nach den g e fa h re n e n K ilom etern H ier gibt die Bemessung einer B e n u t z u n g s g e b ü h r n a c h d e r g e f a h r e n e n S t r e c k e u n ter Berück­

sichtigung der dem einzelnen F ahrzeug anhaftenden S tra­

ßenabnutzungsfähigkeit die g e r e c h t e s t e K ostenver­

teilung.

Die im Interesse unserer heimischen M ineralölerzeu­

gung notwendige B elastung der flüssigen Treibstoffe kann jedenfalls n u r teilweise f ü r Straßenzw ecke herangezogen werden, da die eingeführten M ineralöle auch ändern Zwecken, z. B. ortsfesten K raftbetrieben, der Schiff- und L u ftfa h rt dienen, die nichts m it der S tra ß e zu tu n haben.

F ü r einen Ausbau der bestehenden Abgaben au f die flüssigen Treibstoffe zugunsten der S tra ßenunterhaltung spräche die sehr einfache E rhebung an der Quelle. A n sich steht auch der Benzinverbrauch in unm ittelbarem V erhält­

nis zur S traßenbenutzung und über die M otorleistung auch zur S traßenbeanspruchung. Bei näherer P rü fu n g stellt sich aber heraus, daß der Treibstoffverbrauch gleich g roßer F ahrzeuge recht ungleich ist und sta rk von den Gelände- und Straßenverhältnissen, auch davon abhängt, ob mehr S tadt- oder L an d fah rte n in F ra g e kommen, w orauf der einzelne F a h re r keinen E influß hat, w ofür er aber dann ohne eigene Schuld stä rk e r zu r S tra ß en u n ter­

haltung herangezogen würde als andere, die regelm äßig unter günstigeren Bedingungen fahren. Bei einem meiner A ufsicht unterstehenden B etrieb von 14 annähernd glei­

chen K raftw agen, die in verschiedenen Bezirken W ürttem ­ bergs verkehren, weisen die über 10 J a h re umfassenden Benzinverbrauchszahlen U nterschiede bis zu 50 % auf.

Dazu kommt noch, daß eine A bgabe beim B etrieb m it festen und gasförm igen Brennstoffen heimischer H e r­

k u n ft sich kaum durchführen ließe, eine solche Abgabe auch die im Interesse der D evisenpolitik und der Landes­

verteidigung zu fördernde V erw endung heimischer Treib­

stoffe sta rk hemmen würde. Jede w eitere Erhöhung der Treibstoffkosten m üßte noch m ehr verkehrshemmend wirken. Das Dieselfahrzeug h at sich j a auch hauptsächlich u n te r dem A nreiz des billigeren Dieselöls so rasch ent­

wickeln können.

D i e g e r e c h t e u n d z w e c k m ä ß i g e L ö s u n g l i e g t d a h e r e i n z i g i n e i n e r A b g a b e f ü r d e n

(3)

Z a h le n ta fe l 1. B e tr ie b s k o s te n fü r K ra ftfa h rz e u g h a lt u ng

Hubraum

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Ermittlung der Straßenabgabe

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RM/J.

Stückzahl der Fahr­

zeuge in der Gruppe abgerundet

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—.CO T3 Mill.RM

B ew egliche Kosten für 1 Fahrkilometer

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12

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Feste Kosten f. 1 Fahrkilom.

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19

K r a f t r ä d e r

1 bis 100 60 55 1,81 0,02 2,7 90 000 0,243 1,0 0,2 0,2 0,2 0,1 1,7 1,2 0,4 0,64 2,7 0,7

2 100 „ 200 120 85 8,6 0,08 12,9 564 000 7,27 1,2 0,3 0,3 0,3 0,1 2,2 4,0 0,6 0,80 3,4 2,3

3 200 „ 350 140 100 14,0 0,14 21,0 200 000 4,20 1,6 0,4 0,3 0,4 0,2 2,9 4,7 0,7 0,96 4,6 3,0

4 350 „ 500 170 110 20,57 0,20 30,85 220 000 6,78 2,0 0,45 0,35 0,5 0,2 3,5 5,5 0,8 1,6 6,0 3,3

5 über 500 190 120 27,36 0,27 41,0 56 000 2,29 2,4 0,5 0,4 0,7 0,3 4,3 6,0 1,5 2,15 8,1 3,3

1 130 000 20,78

P e r s o n e n k r a f t w a g e n

1 unter 1000 500 90 40,5 0,40 60,75 183 800 11,16 3,7 0,4 0,6 1,3 0,8 6,8 5,9 2,2 3,2 12,2 3,3

2 1000 bis 1500 550 95 49,6 0,49 74,40 311 400 23,16 4,2 0,4 0,8 1,4 0,8 7,6 6,4 2,8 5,0 15,4 3,2

3 1500 „ 2000 750 100 75,0 0,75 112,50 200 200 22,52 5,2 0,5 0,9 1,6 0,8 9,0 8,3 3,1 6,6 18,7 4,0 4 2000 „ 2500 900 110 108,9 1.09 163,35 49 200 8,03 5,9 0,7 1,0 2,4 0,9 10,9 10,0 3,2 9,5 23,6 4,7 5 2500 jf 3000 1100 110 133,1 1,33 199,65 74 200 14,51 6,5 0,8 1,2 2,5 1,2 12,2 11,0 3,4 9,8 25,4 5,2 6 3000 „ 4000 1200 130 202,8 2,02 304,20 70 200 21,35 7,5 1,0 1,4 2,7 1,4 14,0 14,4 3,9 13,2 31,1 6,5 7 über 4000 1850 150 416,0 4,16 624,0 21 000 13,10 10,0 1,4 1,6 3,4 1,8 18,2 22,8 4,5 24,0 46,7 8,9

910 000 113,83 Nutzlast

t N u t z k r a f t w a g e n u n d O m n i b u s s e

i unter 1 500 65 42,2 0,42 84,4 79 900 6,74 4,2 0,6 0,8 1,5 0,2 7,3 5,7 11,0 2,4 20,7 2,0

2 1 bis 2 1400 65 118,2 1,18 236,4 107 000 25,30 8,8 0,9 2,0 2,4 0,2 14,3 8,2 14,0 5,0 33,3 3,6

3 2 » 3 2500 60 180,0 1,80 360,0 47 600 17,12 11,0 1,3 2,6 3,6 0,3 18,8 9,6 17,2 6,4 42,4 4,2

4 3 „ 4 3400 60 244,8 2,45 489,6 20 200 9,88 14,7 1,5 3,6 5,0 0,3 25,1 9,7 18,2 10,6 53,9 4,5

5 4 » 5,5 4600 55 278,2 2,78 556,4 18 500 10,28 18,6 1,9 6,8 6,4 0,4 34,1 8,1 19,0 16,7 69,8 4,0

6 über 5,5 6500 60 468,0 4,68 936,0 16 100 15,06 21,5 2,1 11,4 8,1 0,5 43,6 10,6 21,0 23,6 88,2 5,3 7 Kraftomnibus 3000 60 216,0 2,16 432.0 14 900 6,42 12,0 1,4 3,0 4,3 0,3 21,0 10,0 17,6 6,8 45,4 4,8

304 200 90,80 Eigengewicht

t Z u g m a s c h i n e n

1 bi s 2,5 2200 60 158,0 1,58 316,0 18 500 5,84 10,0 1,3 2,6 3,5 0,3 17,7 9,0 16,0 5,6 39,3 4,0

2 2,5 bis 5 3600 45 145,8 1,45 291,6 21 000 6,13 14,0 1,5 3,6 5,0 0,4 24,5 6,0 18,0 9,6 52,1 2,8

3 über 5 5500 40 176,0 1,76 352,0 1 280 0,45 18,0 1,8 6,8 6.4 0,5 33,5 5,2 21,0 22,4 76,9 2,3

41 780 12,42

B e r e c h n u n g s g r u n d l a g e n f ü r S t r a ß e n a b g a b e Zahlenangaben aus den V eröffentlich un gen des R eichsverbandes

der A utom obilindustrie

Mittlerer Benutzungsgrad der K raftfahrzeuge aus einer E r­

hebung des DD A C für 1925 bis 1929:

D urchschnittliche B e ­ nu tzu ng eines Kraft­

fahrzeuges 17 800 km /Jahr

Überlandfahrten bei 23,8 % B enutzung bis 10 000 km

yy 43,4 % yy 20 000 yy

yy 20,6 % yy 30 000 yy

yy 7,5 % yy 40 000 yy

yy 3,4 % yy 50 000 yy

yy 1,3 % über 50 000 yy

für Kraftpostlinien betrug 1935 das

Jahresm ittel 23 000 km

für K raftverkehrslinien betrug 1935 I das Jahresm ittel . . . 29 000 km)

Der B erech nu ng zugrunde g e ­ legter mittlerer B enutzungsgrad

für Personenkraftfahrzeuge

~ 15 000 km /J.

für N utzkraftfahrzeuge

t ~ 20 000 km /J.

K ilometersatz für 100 m kg Zerstörungsarbeit = 1 Rpf.

Straßenzerstörungsarbeit: A = c Gf mkg.

Gf = F a h rgestellgew ich t in kg g = E rd b eschleu n igu n g ~ 10

v = H öch stgeschw ind igk eit in km /h (nach A ngabe d. Hersteller) K onstante C -— l/2500 für Nutzfahrzeuge und Omnibusse

B e r e c h n u n g s g r u n d l a g e n f ü r f e s t e u n d b e w e g ­ l i c h e B e t r i e b s k o s t e n

D ie K ostenbestandteile sind als Mittelwerte für die Fahrzeug­

typen der einzelnen Gruppen 1 bis 7 aus Erfahrungswerten der Praxis aufgestellt.

Spalte 9 A ls B enzinpreis ist zugrunde g e le g t : 0,36 R M /l

n 10 „ Olpreis v » 1,40

11 „ Reifenpreis „ Listenpreise

12 „ Reparaturkosten sind zugrunde g e le g t: Angaben aus DDAO Motorwelt

A ls K osten für Pflege (W aschen, D urchschm ieren, Putzmittel usw.) sind zugrunde g eleg t: A ngaben in Fachblättern

In den V ersicherungskosten ist Kasko nicht enthalten A ls A bschreibungssatz gilt 20 % bei Personenkraft­

fahrzeugen

15 % beiNutzkraftfahrz.

V erzinsungssatz 4%

D ie elektrisch oder mit Dampf betriebenen Nutzfahrzeuge sind in den entsprechenden Gruppen aufgeführt.

V e rg le ic h zw isc h e n S tra ß e n a b g a b e n und so n s tig en K o s ten d e s K ra ftfa h rz e u g b e trie b e s

13

16 17

Betriebskosten Straßen­ Straßenabgabe i.V.

Gesamt- Bew. Kost. Fest. Kost. abgabe zu d. Kost. i. Spalte Mill. RM Mill. RM Mill. RM Mill.RM ' 1 % 2 | o/o

Krafträder . . . . 647 404 243 20,8 3,2 5,1

Personenkraftwagen 2437 1234 1203 113,8 5,5 9,2

Nutzkraftwagen

einschl. Anhäneer 2523 1209 1314 115,2 4,1 9,5

Insgesam t . . . . 5607 2847 2760 249,8

1 2 3 4 5 6

(4)

g e f a h r e n e n K i l o m e t e r u n t e r B e r ü c k s i c h ­ t i g u n g d e r d i e S t r a ß e n a b n u t z u n g b e d i n ­ g e n d e n E i g e n s c h a f t e n d e s F a h r z e u g s . H ie rfü r habe ich schon vor einigen Ja h re n das sogenannte dynamische Gewicht vorgesehlagen, m it dessen E in fü h ru n g der Personenw agenbau nicht wie u n te r dem E influß der Pauschsteuer nach dem Z ylinderinhalt a u f die ausfuhr- hemmende E ntw icklung rasehlaufender M otore gedrängt w ird 1).

4. W irkung au f den K ra ftfa h rze u g a b s a tz

Die S teuerfreiheit der P ersonenkraftfahrzeuge h at der K raftfah rzeu g w irtseh aft einen starken A uftrieb verschafft.

Die nach dem Z ylinderinhalt abgestufte Pauschsteuer (auch die pauschale V ersicherungspräm ie) hatte die A nschaf­

fungskosten und bei den W enigfahrern auch die B etriebs­

kosten unverhältnism äßig hoch belastet und dadurch vor der Anschaffung eines Personenkraftw agens geradezu ab­

geschreckt. Diese absatzhemmende W irkung h a t eine K ilom eterabgabe, die nach den straßenabnutzenden Eigen­

schaften des Fahrzeuges abgestuft ist, nicht. Sie braucht n u r nach M aßgabe d er tatsächlich gefahrenen Strecke ent­

richtet zu w erden; dabei b rin g t sie dem K ra ftfa h re r den Gegenwert der verbesserten und dadurch Betriebskosten sparenden S tra ß e deutlich zum Bewußtsein, auch den Be­

griff „K raftw agen und S tra ß e “ als B etriebseinheit wie

„Eisenbahnzug u nd Schiene“ . Sie ermöglicht auch wie bei den Treibstoff-, Reifen- und Instandhaltungskosten in ihrer A bhängigkeit vom B enutzungsgrad eine leichtere Be­

rechnung der Selbstkosten. Schließlich ließen sich auch berufliche F a h rte n durch einen erm äßigten K ilom etersatz und V ielfahren durch einen N achlaß leicht berücksichtigen.

5. E rtrag e in e r k ilo m etrisch en S tra ß e n a b g a b e Eine genaue E rm ittlu n g des E rtra g s einer kilometrischen S traßenabgabe ist n u r au f G rund einer S tatistik der F a h r­

leistungen im K ra ftv erk eh r möglich. Diese fehlt heute noch. N u r f ü r die Reichspost und die K raftverkehrsgesell­

schaften stehen A ngaben zur V erfügung. Einen brauch­

baren A nhalt können die Erhebungen des DDAC über den B enutzungsgrad der K ra ftfa h rz eu g e seiner M itglieder i r den Ja h re n 1925/29 geben; sie erstreckten sieh au f

— 10 000 Personen- und N utzfahrzeuge verschiede­

ner Größen. D arnach errechnet sich ein m ittlerer Be­

nutzungsgrad f ü r alle F ahrzeugarten von 17 800 k m /J a h r.

D er m ittlere B enutzungsgrad der K ra ftp o stlin ien betrug 1928 rd. 19 400 km und 24 500 km bei den K ra ftv erk eh rs­

gesellschaften. D am ach habe ich f ü r die Berechnung des A ufkom m ens einen m ittleren B enutzungsgrad eines P e r­

sonenfahrzeugs im M ittel von 15 000 km, und von 20 000 km f ü r N utzfahrzeuge zugrunde gelegt. Diese Zahlen stimmen annähernd m it den F eststellungen in än ­ dern L ändern überein; sie betragen f ü r die P ersonenfahr­

zeuge in F rankreich und in Am erika rd. 40 k m /T ag, d. s.

14 600 k m /J a h r.

Um einen einigerm aßen zuverlässigen A nhalt f ü r den E r ­ tra g einer K ilom eterabgabe zu erhalten, h atte ich damals nach den A ngaben des Reichsverbandes der Deutschen A utom obilindustrie f ü r das J a h r 1930 f ü r jede einzelne in D eutschland im V erkehr befindliche F ah rzeu g art das dynamische Gewicht berechnet und u n te r vorläufiger A n­

nahm e eines Einheitssatzes von 1 R p f / t dynam ischen Ge­

wichts die Gesamtsumme f ü r einen durchschnittlichen jährlichen B enutzungsgrad von 15 000 km f ü r sämtliche

1) Ich verw eise au f meinen V ortrag im W ürtt. Bezirksverein deutscher Ingenieure im Oktober 1930. veröffentlicht in den M itteilungen der Techn. W issenschaftlichen V ereine W ürttem bergs, Jahrgang 1930, H e ft 11 und 12.

P ersonellfahrzeuge und von 20 000 km f ü r sämtliche N utz- fahrzeuge errechnet. D er B etrag w ar um rd. 10 % höher als das tatsächliche Steueraufkom m en im J a h re 1930. M it diesem tatsächlichen Steueraufkom m en stim m te das an H and d e r gleichen A ufstellung aus der Zahl der von jeder B a u art vorhandenen F ahrzeuge berechnete P auschsteuer­

aufkommen bis a u f wenige H undertteile überein. Dies be­

stätigte m ir die B rauchbarkeit meines B erechnungsverfah­

ren s; es zeigte, d aß eine so festgesetzte K ilom eterabgabe jedenfalls keinen geringeren E rtra g liefern w ird als die Pauschsteuer.

Ich habe je tz t f ü r den B estand der K ra ftfa h rz eu g e am 1. A p ril 1936, wo sich deren Zahl gegenüber 1930 mehr als verdoppelt hatte, eine neue A ufstellung a u f G rund der neuesten Angaben des Reic-hsverbandes der Autom obilindu­

strie gefertig t (s. Z ahlentafel 1) . Die einzelnen F ahrzeug­

typen sind nach ihrem Z ylinderinhalt bzw. ih re r N utzlast in G ru p p e n zusam m engefaßt. Die hei den einzelnen G ruppen angegebenen W erte sind M ittelwerte der verschie­

denen Typen innerhalb der G ruppen. Die straßenabnutzen­

den F ak to ren Gewicht und Geschwindigkeit habe ich hier in etwas anderer V erbindung eingeführt, und zw ar als die dem F ahrzeug in der Bewegung innewohnende W ucht, die nach meinen m it D r.-Ing. M eister durehgefiihrten V er­

suchen zu r F eststellung des Einflusses verschiedener Be­

reifu n g au f den S tra ß en k ö rp er als M aß f ü r die Zerstö- rungsarbeit gelten kann. A ls Gewicht bzw. Masse habe ich das Fahrgestellgew icht zugrunde gelegt, einmal weil dieses Gewicht bei d e r Typenzulassung am tlich festgestellt wird, sodann auch, weil dam it der A nteil der nicht abge­

federten Massen m it ihrem straßenzerstörenden Einfluß stä rk e r zum A usdruck kommt. Die Z erstörungsarbeit .4 w ird darnach durch folgende G röße ausgedrüekt:

w orin G f das Fahrgestellgew icht in kg g die Erdbeschleunigung ~ 10,

v die Höchstgeschwindigkeit des F ahrzeugs in k m /h nach der Angabe des H erstellers u n d c ein k o n stan ter F ak to r ist, der f ü r Personenfahrzeuge m it V 500 0 und f ü r N utzfahr­

zeuge (L astkraftw agen und Omnibusse) m it V 2500 (mit Rücksicht au f die w eniger gute F ed eru n g der L a stk ra ft­

wagen und die schwereren A ufbauten der Omnibusse) ein­

zusetzen ist.

Als einheitlichen K ilom etersatz je 100 m kg Z erstörungs­

arbeit f ü r alle F ahrzeuge habe ich in der Z ahlentafel den B etrag von 1 R p f zugrunde gelegt, d e r sich dann leieht jedem gewünschten Gesamtaufkom men m it einer einfachen V erhältniszahl anpassen läß t. Die Z erstörungsarbeit je K ilom eter ist in Spalte 5 berechnet ; m it dem durchschnitt­

lichen B enutzungsgrad von 15 000 km f ü r P ersonen- und 20 000 km f ü r N u tzfa h rz eu g e2) m ultipliziert, erh ält man den durchschnittlichen Ja h re sb etra g der einzelnen Type in S palte 6; m it d e r Z ahl der von den einzelnen G ruppen im V erkehr befindlichen F ahrzeuge m ultipliziert, erhält m an das Jahresaufkom m en der G ruppe in S palte 8 und in deren Summe das G esam taufkom m en, das sich m it E in ­ schluß von — 12 Mill. RM f ü r A nh än g er a u f rd.

250 Mill. RM errechnet. Soll ein B e trag von etwa

2) D ieser B en utzungsgrad dürfte eine untere Grenze darstellen. Nach der neuesten Statistik sind die Fahrleistungen der K raftposten gegen­

über 1930 von 19 400 au f 23 00 0 km und bei den K raftverkehrs­

gesellschaften von 24 500 a u f 29 000 km. also um etw a 15 °0 ge­

stiegen. D ie Fernlastzüge, deren Zahl allerdings noch verhältnism äßig gering ist, erreichen nach den Feststellungen der L aderaum verteilungs- s teil eil für den K raftw agenverkehr heute Fah rleistungen von annähernd

1 0 0 000 km im Jahr.

(5)

300 Mill. RM, also 20 % mehr, erzielt werden, so wäre fü r die E inheit der Z erstörungsarbeit au f 100 km 1,2 R p f an ­ zusetzen.

Bezüglich der A nhänger bleibt es zweckmäßig bei der früheren Jahrespauschgebühr, die n u r nach ihrer N utzlast abgestuft werden sollte. G ruppe 1 der K ra fträ d e r kann als unwesentlich fortfallen.

6. Vergleich d er S tra ß e n a b g a b e m it den B etriebskosten

In die A ufstellung habe ich in den S palten 9 bis 18 auch die Betriebskosten je K ilom eter fü r Treib- und Schmier­

stoffe, f ü r R eifen und Instandsetzungen, fern er die festen Kosten fü r Versicherung, U nterstellraum , V erzinsung und Abschreibung, die fü r die einzelnen F ahrzeugtypen er­

fahrungsgem äß anzusetzen sind, aufgenommen. Der V er­

gleich der gesamten beweglichen K osten in Spalte 14 mit Spalte 5, wo die Straßenabgabe je K ilom eter fü r die betreffende F ahrzeuggruppe angegeben ist, gibt einen zahlenmäßigen Begriff von der G rößenordnung dieser Kostenanteile zueinander. Beispielsweise betragen die laufenden Betriebskosten f ü r einen 1,3 1-Opel f ü r Be­

triebstoffe und Instandsetzung 7,5 R p f/k m . Nachweislich können diese K osten bei einer guten S traße, namentlich auf den Reiehsautobahnen um mindestens 1/s gesenkt werden. E in er solchen E rsp arn is von ~ 1,5 R p f/k m steht aber n u r eine Abgabe von n u r 0,5 R p f/k m fü r die Straßenverbesserung, die jene mehrfache E rsparnis er­

möglicht, gegenüber. K ein vernünftiger K ra ftfa h re r würde eine so gewinnbringende Abgabe ablehnen, voraus­

gesetzt, daß sie tatsächlich f ü r die Straßenverbesserung verwendet wird. J a die K ra ftfa h re r w ürden n u r klug handeln, und zugleich echten Gemeinschaftsgeist be­

kunden, wenn sie sieh selbst eine Straßenum lage au fer­

legten, deren E rtra g sie dem S taat, als dem Besitzer der Straßen, zu deren Instan d h altu n g f ü r die Bedürfnisse des K raftverkehrs zur V erfügung stellten.

Der Kilom etersatz lä ß t sich leicht dem F inanzbedarf an ­ passen, ohne daß sieh dessen gerechte V erteilung ändert.

Mit der Zunahme der Fahrzeuge und ih rer V erkehrs­

leistungen erhöht sich ohne weiteres der E rtra g der Ab­

gabe. Da nun erfahrungsgem äß die S traßenunterhal­

tungskosten nicht in unm ittelbarem , sondern in einem ge­

ringeren V erhältnis m it der V erkehrsdichte zunehmen, wird die Abgabe im L aufe der Zeit gesenkt werden kön­

nen, so daß eine weitere E rsp arn is an den K osten der K raftfahrzeughaltung eintritt.

7. Einw endungen gegen ein e kilo m etrisch e S traßenabgabe

Gegen die Berechnung einer Steuer oder Straßenabgabe nach den gefahrenen Kilom etern, die sonst als die gerechte­

ste A rt der Besteuerung allgemein anerk an n t ist, ist gel­

tend gemacht worden, daß es nicht möglich sei, die ge­

fahrene Strecke einw andfrei m it M eßinstrum enten fest­

zustellen, da Fehlanzeigen und Betrugsmöglichkeiten nicht ausgeschlossen werden könnten. H ierzu ist zu sagen, daß die Physikalisch-Technische R eichsanstalt als oberste Be­

hörde f ü r M aß und Gewicht au f G rund meiner Versuche m it K ilom eterzählern deren M eßgenauigkeit eingehend ge­

p rü ft und bereits eichfähige K ilom eterzähler zugelassen hat, die volle G ew ähr fü r richtige Anzeige und auch jede Sicherung gegen absichtliche Beeinflussung des Meßergeb­

nisses bieten. Übrigens sind solche amtlich geprüften Zäh­

ler jetzt schon f ü r K raftdroschken und f ü r die K ra ftfa h r­

zeuge im M ietverkehr reichsgesetzlich vorgeschrieben.

Es werden auch B efürchtungen über zu hohe K osten fü r den Einbau und die U nterhaltung des Z ählapparates, wie f ü r dessen amtliche Überwachung geäußert, die zudem eine dauernde Belästigung des K ra ftfa h re rs m it sich bringe.

Es betragen aber die Kosten fü r einen Zähler nicht einmal so viel wie die einer m ittleren B atterie oder eines mittleren Reifens, die aber n u r etwa 1/io der Lebensdauer eines Zählers erreichen. Man wird also nicht behaupten können, daß solche M ehrkosten fü r die K ra ftfa h rw irtsc h aft un­

trag b a r wären, erst recht nicht, wenn die Zähler, wie die Verbrauchsmesser fü r Gas, W asser oder E lektrizität, im Besitz und in der V erw altung einer zweckmäßig den K raftfahrverbänden angeschlossenen Gesellschaft bleiben und d afü r eine Miete erhoben wird, die nach dem F a h r­

zeugwert abgestuft werden kann und dann weniger als V<2 % der Gesamtbetriebskosten des Fahrzeugs ausmachen wird.

8. Einzug d er K ilom eterabgabe

V erständlich und durchaus berechtigt ist die Scheu der K ra ftfa h re r vor weiteren sich auch noch au f die S traßen­

abgabe erstreckenden polizeilichen Kontrollen, wozu die Fahrzeuge auch regelm äßig vorgeführt werden müßten.

Diese Abgabe kann aber so erhoben werden, daß K ontrol­

len im V erkehr überhaupt entbehrlich sind. Dies ist z. B.

der F all, wenn m it dem Zähler ein K artendrucker verbun­

den wird, der beim E inführen und Herausnehmen der K a rte den A nfangs- bzw. E ndstand des Zählers zugleich m it der Nummer des Fahrzeugs selbsttätig aufdruekt. Sind solche K arten f ü r Fahrstrecken von 500, 1000 usw. km nach Tarifklassen der verschiedenen Fahrzeugtypen wie etwa die Invalidenm arken bei jeder Postanstalt käuflich und w ird bei der Zulassung des Fahrzeugs die erste K a rte in den D ru ek ap p arat eingeführt, dann bedarf es n u r noch der A nordnung, daß die abgefahrenen K arten wie die E isenbahnfahrkarten an der Sperre, beim K a u f neuer K arten an der amtlichen V erkaufstelle abzugeben sind.

Sie würden dort in das vom F ah re r stets m itzuführende Gebührenbuch eingetragen und dabei au f lückenlose A uf­

einanderfolge der aufgedruckten Kilometerstände geprüft, das ist zugleich die K ontrolle fü r die ordnungsm äßige Be­

zahlung der Abgabe. E in Verkehr m it der Steuerbehörde w ürde dann ganz wegfallen können. In V erbindung mit einer Sammelstelle (wie sie z. B. beim Polizeipräsidenten in Berlin zur F ü h ru n g einer Stammrolle fü r jeden K ra ft­

fah rer schon besteht) ließe sieh leicht eine Sicherung gegen längeres F ahren ohne-K arte schaffen; es könnte in diesem F alle auch au f eine Straßenkontrolle verzichtet werden.

Versehentliches Ü berfahren einer K arte könnte bei der Lö­

sung der nächsten K a rte ausgeglichen werden. A uf solche W eise ließe sich die Erhebung der Straßenabgabe sehr einfach und billig durchführen.

W ohl wäre es möglich, auch wenn mit den von der Eich- behörde getroffenen Sicherungen unbefugte Eingriffe und Änderungen des Zählwerks ausgeschlossen sind, daß sich der F a h re r durch nachträgliche Ä nderung der H inter- achsüberset.zung einen V orteil verschaffen kann. Eine solche Ä nderung ist aber umständlich und teuer; sie lohnt keinesfalls das W agnis einer empfindlichen Steuerstrafe und verschlechtert zudem die Fahreigenschaften des Wagens.

9. W eitere V orteile e in e r S tra ß e n a b g a b e

M it der E in fü h ru n g einer Kilometerabgabe, die nach meinem V orschlag abgestuft ist, d a rf eine günstige bau­

liche Entw icklung der K raftfahrzeuge erw artet werden.

(6)

A ußerdem besteht dabei f ü r die V erkehrsw irtsehaft und die K raftfah rzeu g in d u strie die Möglichkeit, d i e V e r ­ k e h r s l e i s t u n g e n e r s t m a l s e i n w a n d f r e i z u e r f a s s e n u n d d a m i t e i n e n s i c h e r e n A n ­ h a l t f ü r d i e b e t r i e b s - u n d v e r k e h r s w i r t ­ s c h a f t l i e h e W e r t u n g , fern er fü r die M arkt­

beobachtung und Typenentw ieklung der verschiedenen K ra ftfa h rz eu g g ru p p en , auch fü r den W ert gebrauchter F ahrzeuge zu gewinnen. F ü r den W ettbew erb zwischen K ra ft- und E isenbahntransport w ürden auch einheitliche gerechte Grundlagen geschaffen.

V or allem aber w ürden die M ittel f ü r einen guten S tra ß e n ­ zustand als notwendige V oraussetzung f ü r eine B etriebs­

kostensenkung im K ra ftv erk eh r m it einer kilometrischen S traßenabgabe leichter und ohne die verkehrshemmende W irkung wie bei anderen Abgaben siehergestellt werden können.

0 . Versicherungskosten

1. Pausch- und K ilo m eterversicherun g

Eine weitere V erbilligung der K raftfahrzeughaltungkosten ist durch eine Senkung der V ersicherungspräm ien anzu­

streben und auch möglich, wenn diese ebenfalls au f der G rundlage der gefahrenen Strecke aufgebaut werden. In richtiger E rkenntnis der gerechteren und zweckmäßigeren Bemessung der V ersicherungspräm ien nach den gefahrenen K ilom etern haben sich bei einer U m frage des DDAC über die gewünschte V ersicherungsart diejenigen M itglieder, die die U m frage beantw ortet haben, fa st einstim mig f ü r K ilom eterversicherung entschieden. A u f seiten der K r a f t­

fa h re r besteht also der allgemeine, berechtigte W unsch, V ersicherungsgebühren n u r fü r die tatsächliche Benutzung des Fahrzeuges zu zahlen. Denn n u r dabei stellt das F a h r ­ zeug auch f ü r den V ersicherer ein Risiko d ar sowohl in der H aftpflicht- wie in der U nfall- und K askoversicherung.

Die V ersicherer fürchten, dabei in ihren P räm ienein­

nahm en zu kurz zu kommen und eine unzureichende Deckung f ü r ihre E rsatzleistungen zu erhalten.

W ie ich oben in A bschnitt C 3 bei der Berechnung des E r ­ tra g s einer kilom etrischen Straßenabgabe nachgewiesen habe, ist aber die gleiche Einnahm e wie bei einer Ja h re s­

pauschgebühr zu erzielen, da der U m fang des F äh rv er­

kehrs im Ganzen sich eher v ergrößert als verm indert.

Jedenfalls h at m an es durch entsprechende Bemessung des Kilom etersatzes ganz in der H and, jede zur Deckung der Schadenfälle und der U nkosten der V ersieherungsunter- nehmen erforderliche Gesamteinnahme sieherzustellen.

Das Pauschsystem scheint zw ar au f den ersten Blick dem V ersicherer eine bessere Gewähr f ü r die Deckung seiner Leistungen zu geben, weil der Fahrzeugbestand sicherer e rfa ß b a r ist als die gefahrenen K ilom eter; die U nsicher­

heit des Schadenrisikos bleibt aber bestehen. Bei Be­

m essung der P räm ie nach der gefahrenen Strecke ist wenigstens die M öglichkeit des E in tritts der G efahr be­

rücksichtigt. Bei der Pauschgebühr kann eine U n ter­

bilanz n u r durch eine entsprechend hohe P auschpräm ie vermieden w erden, die aber als F estb etrag ohne Rücksicht a u f den gefahrbedingenden V erkehrsum fang — au ß e r bei den n u r etwa 12 % betragenden V ielfahrern -— als unbillig em pfunden w ird u nd deshalb eine V ersicherungsm üdigkeit hervorruft. Im Gegensatz dazu w ird die E in fü h ru n g einer K ilom eterversieherung eine starke W e rb ek raft haben und ähnlich wie beim F o rtfa ll der Personenw agenpauschsteuer einen A nreiz zu r V ersicherung ganz besonders bei den W enigfahrern bringen und dazu noch durch E n tlastu n g

d e s A n k a u f s p r e is e s v o n d e r P a u s c h v e r s ic h e r u n g s p r ä m ie d ie F a h r z e u g b e s c h a f fu n g , a ls o d ie w e it e r e M o t o r is ie r u n g e r le ic h te r n .

W ird aber noch zu r z w a n g w e i s e n H aftp flic h tv er­

sicherung übergegangen, wie sie in einigen S taaten des Auslandes, f ü r K ra ftfa h rlin ie n und F ahrzeuge im Lohn­

verkehr auch in D eutschland schon eingeführt ist, und au ß e r von den K ra ftfa h rv e rb ä n d en auch von den L änder­

regierungen allgemein befürw ortet w ird, so ist es leicht möglich, eine K ilom eterversicherung als V erbrauchsabgabe m it der kilom etrischen S traßenabgabe zu verbinden. Dabei verteilen sich die W agnisse s ta tt a u f den Fahrzeugbestand a u f die breitere G rundlage der gesam ten V erkehrsleistun­

gen, es vereinfacht sieh das Verw altungssystem , so daß auch dem V ersicherer durch K ostenverringerung wesent­

liche V orteile erwachsen. Es m uß sich d urch Erziehung, Gesetz, E in fü h ru n g eines Selbstanteils, V ergünstigungen bei schadenfreiem V ersicherungsablauf und durch ähn­

liche M aßnahm en verhüten lassen, d a ß der bessere V er­

sicherungsschutz der A llgemeinheit bei Pflichtversicherung nicht zu einer Zunahm e der U nfälle infolge größerer Sorglosigkeit der Zw angsversicherten fü h rt.

2. V erb in d un g von K ilo m e te rv e rs ic h e ru n g und S tra ß e n a b g a b e

E ine V erbindung der K ilom eterversicherung m it der Straßenabgabe nach dem gefahrenen K ilom eter ist dann ohne weiteres möglich, wenn auch f ü r die V ersicherung der K ilom etersatz nach der vom F ah rzeu g in seiner Be­

wegung entwickelten W ucht bemessen wird. Diese Größe ist nicht bloß f ü r die S traßenbenutzung, vielm ehr fü r die U n fallgefahr und besonders f ü r die A usw irkung eines U n­

falls ausschlaggebend. Straßenbeschaffenheit und U nfall­

gefahr stehen im übrigen in engem Zusam menhang. Eine V erkoppelung von S traßenabgabe und V ersicherung ist daher auch sachlich begründet.

In w irtschaftlicher H insicht können jedenfalls bei einer solchen V erbindung der S traßenabgabe m it der Erhebung der V ersicherungspräm ie, wenn beide als Pfliehtabgaben a u f kilom etrischer G rundlage festgesetzt werden, ganz bedeutende E rsp arn isse erzielt werden, die in einer besseren Schadenregelung und in einer Senkung der V ersicherungs­

kosten den K ra ftfa h re rn und der A llgem einheit zugute kommen.

Nach dem in A bschnitt C 8 angedeuteten V erfah ren des Einzugs der Straßenabgabe m it H ilfe von F ah rk arten können auch die V ersicherungsgebühren erhoben w erden;

es könnte sogar im P re is der a u f eine Strecke von 500, 1000 usw. km laufenden F a h rk a rte zugleich ein entspre­

chender Zuschlag f ü r die V ersicherung eingeschlossen wer­

den, dessen G esam tbetrag an die Versicherungsgesellschaf­

ten abgeführt würde. E s können fe rn e r f ü r die kilome­

trischen Abgaben einer U nfall- und K askoversicherung besondere, der T arifklasse entsprechende M arken bei der gleichen Amtsstelle gek au ft und a u f die F ah rk a rte n au f­

geklebt werden. M it diesen M arken w ürden die B eträge dieser V ersicherungen au f die gleiche W eise eingezogen und von der am tlichen Abgabestelle (P o st) in das Ab- gabenbueh des Fahrzeugbesitzers als Beleg f ü r den S chadenersatzanspruch eingetragen.

3. V e rm in d e ru n g d er V e rs ic h e ru n g s k o s te n bei K ilo m e te rv e rs ic h e ru n g

Zweifellos w ürden dabei die hohen W erbungs- und V er­

waltungskosten ganz beträchtlich verm indert w erden kön­

nen. Die T ätigkeit der A genten w ürde keineswegs entbehr­

(7)

lieh, im wesentlichen allerdings au f die Schadenfeststellung an O rt und Stelle sich beschränken.

Nimmt m an sich die Mühe, aus den Bilanzen der zahl­

reichen Versicherungsgesellschaften und aus sonstigen sta ­ tistischen A ngaben die Summe der bezahlten P räm ien und der ausbezahlten Schadensummen zusammenzustellen —- nur fü r die K askoversicherung ist eine solche Zusammen­

stellung in Neumanns Jahrbuch der P riv a t Versicherung bereits vorhanden — so kommt man zu dem überraschen­

den Ergebnis, daß die Auszahlungsquote weniger als die H älfte der eingezahlten Präm iensum m en ausmacht. Bei der U nfall- \md K askoversicherung ist sie n u r etwa ein Viertel. D er größere Teil der Versicherungsgebühren muß dazu aufgewendet werden, die U nkosten der V er­

sicherungsunternehmen, besonders die K osten f ü r W erbung und V erw altung zu decken. E in so geringer W irkungs­

grad bedarf unbedingt einer Verbesserung, die auch ohne weiteres mit dem vorgeschlagenen E inzugsverfahren einer K ilom eterversieherung in V erbindung m it der kilometri- sehen Straßenabgabe erzielbar ist.

Man wende nicht ein, bei einer Kilom eterversicherung fehle der Ausgleich zwischen Einnahm en und Unkosten, damit werde die Leistungsfähigkeit der Versicherungs­

gesellschaften in ihrer sozialen A ufgabe bedroht. Wenn notwendig, kann bei der Kilom eterversicherung die gleiche Jahreseinnahm e an P räm ien erzielt werden wie bei der Versicherung nach Pausehpräm ien. Der Kilometersatz braucht n u r entsprechend festgesetzt zu werden. Einen A nhalt fü r ein bestimmtes Präm ienaufkom m en gibt Spalte 5 in der Zahlentafel.

Der bisherige V ersicherungsbetrag lag etwas u nter der Höhe des Pausehsteuersatzes f ü r das betreffende Fahrzeug.

W ird der K ilom etersatz f ü r die Straßenabgabe in Spalte 5 der Zahlentafel dem K ilom etersatz f ü r die Versicherung gleichgesetzt, so kann der fü r eine bestimmte jährliche Fahrleistung zu erw artende V ersicherungsbetrag errechnet werden. M it den angenommenen Kilom etersätzen und Verkehrsleistungen, die eine untere Grenze darstellen, wird eine Einnahm e aus der Kilom eterversicherung von etwa 250 Mill. RM erzielt. Die bisherige Einnahm e bei P a u ­ schalversicherung lag u n te r dieser Summe. Da die Unkosten bei der Kilometerversicherung, nam entlich bei V erbindung m it der Straßenabgabe wesentlich niedrigere sein werden, so w ird m an mit einem um etwa bis % geringeren K ilom etersatz auskommen. Die sicherheits- teehnisehe Bew ertung besonderer gefahrenverm indernder Einrichtungen und Betriebsverhältnisse durch anteilmäßige E rhöhung oder Senkung des Kilom eterpräm iensatzes wäre durchaus möglich.

Da sieh unser K ra ftv erk eh r noch in aufsteigender Rich­

tung bewegt, ist jedenfalls die Unsicherheit der zu erw ar­

tenden Gebühreneinnahme f ü r den Versicherer, wie ich durch meine Berechnung f ü r die Straßenabgabe nach­

gewiesen habe, nicht g rößer als bei der E rhebung von Pauschgebühren. Außerdem steigen die Einnahm en von

selbst m it der Zunahme des Verkehrs. W ie übrigens aus einer französischen U nfallstatistik der Ja h re 1933 und 1934 zu entnehmen ist, hat m it der Verkehrsdichte die Zahl der U nfälle abgenommen.

F ü r die Versicherten ergibt sich aus einer Pflichtversiche­

rung au f kilom etriseher Grundlage neben einer Verbilli­

gung auch eine gerechtere V erteilung des Gesamtversiehe- rungsaufkom m ens; f ü r die Allgemeinheit aber noch der besondere Vorteil, daß eine U n t e r b r e c h u n g d e s V e r s i c h e r u n g s s c h u t z e s ü b e r h a u p t n i c h t e i n t r i 1 1 , da etwa überfahrene K ilom eter bei Lösung der nächsten K a rte ausgeglichen werden.

M it der E insparung von Verwaltungs- und W erbungs­

kosten stehen größere Beträge fü r die Schadenregelung zur V erfügung. E s können auch leicht an V ielfahrer und fü r schadenfreie F ahrstrecken Nachlässe gew ährt werden.

Die K osten fü r die K ilom eterm eßapparate, fü r ihren E in­

bau, ihre U nterhaltung und ihre P rü fu n g in den gesetz­

lichen zweijährigen F risten sind, wie schon dargelegt, ge­

ringfügig; sie würden n u r zur H älfte zu Lasten der V er­

sicherung gehen, wenn diese gleichzeitig mit der S traß en ­ abgabe nach dem gefahrenen K ilom eter erhoben würde.

F ü r die Einzugs- und Verreehnungskosten der amtlichen V erkaufstelle liegen ausreichende A nhaltspunkte aus dem Gebiet der K ranken- und Invalidenversicherung vor.

So viel bekannt geworden ist, bringt m an in ändern Län­

dern der K ilom eterversicherung lebhaftes Interesse entgegen I n F rankreich haben sie bereits zwei Versicherungsgesell­

schaften m it E rfolg eingeführt. Es ist kein Zweifel, daß diese V ersicherungsart geeignet ist, die unproduktiven Unkosten der Versicherung und damit auch einen beträcht­

lichen Teil der Kosten fü r die K raftfahrzeughaltung zu senken.

E. Kosten für Unterstellraum

Diese Kosten liegen etwa in der Höhe der früheren Pauschsteuer, fü r Personenwagen je nach der Größe zwi­

schen 150 und 300 RM im Ja h r. Die A usführung in ein­

facher Bauweise und die F örderung des Einbaues von U nterstellräum en, namentlich bei Neubauten w ird hier ver­

billigend w irken können.

Zusammenfassung

D er A ufw and f ü r die K raftfahrzeughaltung ist bedeutend.

E r erreicht nach meiner Berechnung (s. Zusammenstellung in der rechten unteren Ecke der Zahlentafel 1 S. 163) fast 6 Mrd. RM. A nnähernd die H älfte dieser K osten werden vom Zustand der S traßen beeinflußt. M it Beträgen, die unter 10 % der laufenden K osten und u nter 5 % der Ge­

samtkosten liegen, kann ein guter Straßenzustand geschaf­

fen werden, der ein Mehrfaches an Betriebskosten erspart.

M it den bei den Versicherungsgebühren möglichen E rs p a r­

nissen können die laufenden Kosten der K raftfahrzeughal­

tung um mindestens ein D rittel gesenkt werden.

[2801]

(8)

Die W eltelektrizitätswirtschaft 1935

D a die Strom versorgung eine Schlüsselstellung ein­

nim m t, ist ihre E ntw icklung ein gewisser Grad­

messer f ü r den W irtsch a ftsfo rtsch ritt der einzelnen Länder. Die ,file k trizitä tsw ir tsc h a ft“ (35. Jahrg.

Nr. 6, vom 25. 2. 1936), das M itteilungsblatt der W irtschaftsgruppe E lektrizitätsversorgung, hat je tz t eine Jähresiibersieht 1935 der elektrizitätsw irtschaft­

lichen D aten veröffentlicht.

Die V eränderungen im S t r o m v e r b r a u c h der W eit im J a h re 1935 sind m annigfaltig. V or allem verbraucht die Elektrochem ie un d -m etallurgie erneut m ehr Strom . Beachtenswerterweise nim m t der Strom verbrauch f ü r Voll­

bahnen — überwiegend allerdings vermöge w eiterer Um­

stellungen a u f elektrischen Betrieb — zu, obwohl die R en­

tab ilität der großen Eisenbahngesellsehaften fa s t aller L änder schon seit Ja h re n viel zu wünschen üb rig läßt.

Die S t r o m e r z e u g u n g der zehn elektro w irtschaftlich wichtigsten L änder stieg von 195 M rd. kW h 1934 au f rd.

220 M rd. kW h, also um etwa 11 % . Z ahlentafel 1 g ilt fü r Z a h le n ta fe l 1. Entwicklung der Stromerzeugung in

12 wichtigen Ländern

A n g a b e n in M rd . k W h

L a n d Art der Er­

fassung 1929 1932 1933 1934 1935 D eutsch lan d . . . E 16,61 13,41 14,34 16,54 19,10') D eutsch land . . . A 31,55 24,27 26,47 31,00') 35,00') B e l g i e n ... A 4,02 3,93 3,90 4,02 4,46 F rankreich . . . . A 14,35 13,59 14,91 15,40') 15,90') S c h w e i z ... A 5,30 4,79 4,94 5,36 5,71

Ö sterreich . . . . A 2,12 2,27 2,34

T schechoslow akei . A 3,38 2,65 2,66 2,90 2,97

P o l e n ... A 3,02 2,24 2,39 2,42 2,81 G roßbritannien . . E 10,30 12,22 13,56 15,46 17,57 Großbritannien . . A 17,56 18,71 20,30 22,80

I t a l i e n ... E 9,93 10,01 11,06 11,88 12,95') R u ß l a n d ... A 6,22 13,39 16,37 20,50 26,00') Ver. Staat, v . Am erika E 91,42 77,87 79,87 85,96 93,58') Kanada ... E 17,96 16,05 17,34 21,17 23,50') E = öffentliche Elektrizitätswerke

A = sämtliche Werke einschließlich der betriebseigenen Anlagen J) Schätzungen auf Grund umfangreicher Teilergebnisse

zw ölf L änder, z. T. u nterteilt nach öffentlichen und be­

triebseigenen W erken. Ü ber dem Zunahm e-M ittelwert lagen die L änder Belgien, Deutschland, G roßbritannien, P olen und R ußland, w ährend F ran k reich einen sehr ge­

ringen Zuwachs aufw eist. D aß die Strom erzeugung kein absolut sicherer M aßstab f ü r die K o n ju n k tu r eines L an­

des ist, zeigen vor allem Italien nnd G roßbritannien, die tro tz sta rk e r W irtschaftsschw ankungen eine stetige A u f­

w ärtsentw icklung der E lektrizitätserzeugung haben.

Z a h le n ta fe l 2. Ländervergleich der Stromerzeugung und der Sättigungsziffern der Haushaltungen mit

Elektroherden

L a n d

Anzahl der Einwohner in Mill.

Be­

völkerungs­

dichte Einw./km2

Strom­

erzeugung je Einwohner

kWh

Elektroherde je 1000 Ein­

wohner

D eutsch lan d . . . 66,6 142 470 6,1

Frankreich . . . . 41,9 76 370 1,9

G roßbritannien . . 46,7 193 490 9,0

S c h w e i z ... 4,1 100 1310 22,0

V er.S ta a tv . Amerika 126,4 16 830 11,7

D eutschland steht m it einer Zunahm e der Erzeugung 'o n rd. 16 % im Ja h re 1935 m it an d er Spitze aller L änder.

Die im Vergleich zu ändern hochelektrifizierten L ändern geringere Strom erzeugung je K op f d e r Bevölkerung zeigt, daß auch noch w eiterhin der Verwendung elektrischer E nergie in D eutschland große Entwicklungsmöglichkeiten offen stehen.

Als erster M aßstab f ü r die E l e k t r o w ä r m e v e r w e n ­ d u n g im H aushalt können die E lektroherde dienen.

Zahlentafel 2 g ib t hierüber f ü r fü n f L änder f ü r 1935 Aufschluß. Die starke Zunahm e der E lektroherde ist be­

sonders a u f dem flachen Lande bem erkenswert. Sie zeigt sich fe rn e r darin, d a ß bei den großen Überlandwerken die Zahl der je 1000 angeschlossenen H aushaltungen au f­

gestellten E lektroherde im allgemeinen g rö ß er ist als bei den G roßstädten (Z ahlentafel 3 f ü r D eutschland). Wie-

Z a h le n ta fe l 3 . Anschlußentwicklung der großen deutschen Überlandwerke

Unternehmen

Zahl der eigenen Orts­

netze Vor­

handene Haushal­

tungen in 1000

Hier­

von an ge­

schlos­

sen in °/0

Angesc Elektr 1934

ilossene oherde

1935 A.G . Sächsische W erke 610 201,6 92 4 553 5 793 M ärkisches E lektrizi­

tätsw erk A .G . . . . 2665 417,5 85 27 599 46 562 V er. E lektrizitätsw erke

W estfalen A .G . . . 685 393,7 77 3 880 6 300 B adische Landes-

E .-A .-G ... 565 100,8 91 3 392 5 1 9 2 S ch lesisch e Elektrizi-

täts- und G as-A .G . . 45 89,0 97 98 370

K raftübertragungs­

werke R h einfelden . 16 15,6 100 1 355 1 650 K om m unales Elektrizi­

tätsw erk Mark . . . 240 54,0 94 1 200 1 800

Lech-Elektrizitätswerke 57,0

E .-W . S ch lesien A. G. . 474 95,0 93 1 982 3 415 E.-Verband Gröba . . 600 56,0 95 1 286') 1 458*) Neckarw erke A .G . . . 289 122,4 90 3 1 3 4 4 815 Sächsische E.L.G . A.G. 199 136,5 94 7 600 11 600 Main-Kraftwerke A .G . . 372 74,0 97 1 141 1 8 5 0 Pfalzw erke A . G. . . . 359 79,0 97 2 746 3 225 Ostpreußenwerk A . G. . 3 805) 173,02) 56 657 1 S 6 0 3) Landkraftwerke

L e i p z i g ... 319 37,5 98 131 273 Landelektrizität

G.m .b.H. H alle . . 1719 195,0 89 670 2 200 Überlandzentrale

A n h a l t ... 296 49,2 67 15 18 Oberschwäbische

E . - W e r k e ... — 112,03) 95 5 231 8 630

Zusam m en: — 2458,9 — 66 670 107 011

*) Einschließlich Doppelkochplatten 8) Runde Ziffern

*) 1934

viel aber hier noch erreicht w erden kann, geben die Z if­

fe rn von 13 am erikanischen Ü berlandw erken des Xord- westens. Im M ittel sind dort 250 E lektroherde je 1000 Ab­

nehm er gegen 44 in den betrachteten deutschen Ü berland­

werken zu verzeichnen. A llerdings sind n u r 723 000 H au s­

haltungen gegen 2 459 000 betrachtet, also ein günstigerer F a ll f ü r die am erikanischen W erke zum Vergleich heran­

gezogen.

B em erkensw ert ist noch die F eststellung, d a ß in 25 der w ichtigsten L änder d er W elt — m it einer A usnahm e __

die Strom erzeugung des bisher besten Ja h re s 1929 w ieder erreicht, j a zum Teil erheblich überschritten wurde.

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