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Sechster Jahresbericht des Städtischen Gymnasiums zu Inowraclaw

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Academic year: 2021

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(1)

Kopernikańska

J&disltr Jn ltrak rid tt

be3

l i i M f t f k i i f ,

woburd; ju ber

mit 23. non 8 llljr Borgens an

ftattfhiöcnben öffentlichen Prüfung ber ®d)«lcr

unb ber

am 24. 9Jlär^ 1809 um 8 Wir Borgens flattfto$C9tfctt S$5a3#fda?Hd?£dt

erßcbenft einlabet

Sljeobor 'SBernljatfr ©tmffjer,

Direktor bts tögmtrasumts.

SSnljalt: 1. Sine 2lbbaublnng potn eigentlichen tfefyrer D r. O t t o o. © o l e n S f i :

„einige ©ebanlen über ben lateimfefjen U nterri^t auf ben höheren Seljranftalten.' 2. <Sd?u(nacbricfyten Pom O i r e t t o r .

o »

ffiuicf »oh 3)t. S a t t e iti 3;iot»r«clate.

1869.

(2)
(3)

(SittiQ C ©cbanfen über ben latcinif^cn Unterricht auf ben höheren Sehr anft alten,

25 o m o r b e n t t i c ^ e n Se i ) r e r D r. ö tm ( B o le n ś t t .

s iiB iT o v d 5 o i y.ainoi. u m n a g e l i j l v f i a G i v , m o't rjd r j [in T ? jv E IV C U TO l i e f l v i j O & C U t Z S p i T O V T O J V . I s o c r a t e s .

rg

$ ü r bie im 3uni 1867 abgeljattene erfte SDireftoreroSonferenj ber [ßroDinj [J5ofen mar unter anbern auch bas ST^ema aufgefteßt roorben: „Ueber bie Einrichtung, roetepe bem tateinifefjen Unterricht auf ben [jäheren getjranftatten ju geben ift, um günftigere [Refuttate als bisher, ju erreichen." 3ch h°Ue bamats ein furj*

gefaßtes ©utac^ten über biefes Schema eingefanbt. Efegenroärtig liegt nun baS Sßrotofoß ber Sonferenj

»or, in roelchem hödjft fdjäfsenSroerthe 23emerfungen unb ©utacfjten non ©eiten erprobter ©djutmänner niebergelegt finb. 2Bentt ich m ir baher jum ©egenftanbe biefer [ßrogrammabhanbtung baS in befagter Sonferen$ behanbette £tjema mähte, fo gefetjieht bieS fjauptfädjlich beSljalb, roeit irtj mich für biefes Sßjema befonbers intereffire unb bie ©elegenheit roahrnehmen miß, einige fßunfte, metche Don ber Sonferenj ent*

roeber gar nicht ober nur im Slßgemeinen berührt roorben finb, bes Näheren ju befeuchten. śffienn ich hierbei Dießeidjt gegen bie jetjt aßgemein gütigen Slnfidjten über ben lateirtifchen Unterricht oerftoßen foßte, fo bitte ich bieS in feiner SBeife als Slnmaßung non meiner ©eite anjufetjen — nichts liegt m ir ferner — fonbern ats aus bem Seftreben tjeroorgegangen, ber ©actje ju bienen, roenn aud) nur baburcfj, baß ich eine begrünbete SBibertegung meiner Slnfidjten erfahre unb fo 31t meiterer Erörterung beS roichtigen SttjemaS baS SReinige beigetragen habe.

Un bem 2hema ber [ßofener ©ireftoremSonferenj fpridjt ftc£) offenbar UnjitfriebenEjeit mit ben [Re*

fuftaten be« bisherigen [ateinifchen Unterrichts auS; biefelbe bejiefjt fi<h jeboef), mie aus bem [ßrotofoß erfiifjttich, nicht fomoht auf bie Stiftungen in ber Seftitre ber Staffifer, ufS auf bie in ©rammatif unb

© tiliftif. 3n erfterer ^jinficht, he’fü feien bie [Refultate befriebigenb, roenn auch nach ber Slnficßt beS [Referenten noch nietjr geteiftet roerben fönnte; es roürbe nämtiefj „in ben beibeit oberften Staffen, in beneu bas ©tubium ber tateinifefjen unb auch ber grieetjifchen Staffifer ben ©cfjroerpunft bes ganjen Unterrichts bitben fotlte, ber £mnpttheil ber 3 eit auf bie grammatifefjeu unb namenttich auf bie ftitiftifetjen Uebungen unb Stuffähe fo entfdjieben oerroanbt, baß für eine umfaffenbe Vertiefung in bie einjig oortrefftichen Stof*

fifer fein hinlänglicher [Raum übrig bteibe." 3Beiter heißt eS bann in bem [Referat: „SlnberS oertjäft fich’S

(4)

I Y

aber mit bem grammatifdjen unb ftitiftifrfjen Streife beb lateinifdjen Unterrichts auf ©pmnafteti. 3n biefev Vejiefjung wirb pofitio nicht baöjentge geleiftet, roaS ein 2tequiualent märe mm ber ungeheuren Sraft unb Slnftrenguug, bie non Sehrern unb Schülern auf biefen (Segenftanb eine große Sieifie non Saßren hmburdj uenoanbt roirb." @8 mürbe bemgemäß geforgt roerben müffen:

I. g iir größere (Sicherheit in grammatifcher £infidjt.

I I . fjiir größere (Semanbtljeit im fchriftlidjen (unb münbticfjen) 2luöbrucf (S tiliftü ).

I I I . gür bie Srmögtiöhung einer größeren Vertiefung in baS Stubium ber Slaf fiter.

Um bieS 511 erreichen, ift, glaube ich, feme (etroa m SluSficljt genommene) Vermehrung ber tateü nifd)en Stunben nöthig, fonbern bie jefct bem tateinifchen Unterricht jugemeffene 3^1 genügt oottftänbig, roenn man f ü r ben e r f t e n i ß u n t t eine Ver ei nf a c h u n g bes g r a m ma t i f c h e n U n t e r r i c h t s burd) V e r t i e f u n g bef f ei ben, f ü r ben jroeiten i ßunf t bagegen eine E r w e i t e r u n g e i nt r et e n l äßt ; baburdj mürbe bann aud) für ben brüten ißunft jugleid) einerfeits bie nötßige 3 eü/ anbererfeitS bie nütßige grammatifihe unb ftiliftifd)e VafiS geroonnen roerben.

fmuptfächlich miß ich nun biejenigen meiner 3lnftd)ten über ben oortiegenben ©egenftanb bartegen, roetche in ber ißofener Direttoren^Äonferenj nicht ju r Sprache gefommen finb, baneben aber in Surjem mich noch über bie eine ober bie anbere ber barin oorgetragenen Slnfidjten äußern, inforoeit es m ir jroed»

bientich fc£)einen füllte.

3Ba8 nun junädjft ben oben angegebenen ©efidjtspuntt betrifft, baß größere Sicherheit in gram*

matifcher £>infid)t erhielt roerben müffe, fo behaupte ich:

A. @8 if t bie al l gemei ne © r a m m a t i t mehr j u betonen.

3®aS ich barunter oerftehe, roirb fid) aus golgenbem ergeben.

@8 fteht in ben tanblnufigen tateinifchen ©rammatifen Vieles, roaS für einen ®eutfd)en öollftänbig iiberftüffig ift, ba bie betreffenbe Siegel für baS ®eutfd)e ebenfo g ilt, roie für baS Ynteinififie unb mithin ber beutfcße Sttabe fie gar nicht erft §u lernen braucht, um bagegen nicht ju uerftoßen. Stur einige 3ln*

beutungen. 5d) lege babei bie am fjtefigen ©pmnafium eingeführte Sdjntgrammatif oon SRoißisstjig 5. Stufl. 1862 ju ®runbe, roefche meiner Stnfidjt nach §u ben heften tateinifchen Sdjulgrammatifen gehört, ba fie Sür^e mit mögtichfter Vollftänbigfeit ju uereinigen fudjt. Unb hoch, mie manches tteberflüffige finbet fich in ihr, roaS fiep noch immer aus einer ©rammatil in bie anbere hiuiiberfchleppt, ba man es, roie m ir feßeint, als burch baS Sitter gleichfam geheiligt nicht gu entfernen roagt. SBenn ich 3. 33. bie Siegel SDioiß. §. 384 lefe (bie übrigens noch in allen m ir betannten Orammatifen gu finben ift): „S e r Sttfufatiu fteht bei VerbiS unb fotzen StbjeftiuiS unb StböerbiiS, bie eine StuSbefjnung in 3 e^t lttlb Siaurn begeichnen, ju r Angabe beS SJiaßeS auf bie fragen:

roie hoch? roie lang? roie tief? roie breit? roie bicE? roie alt? roie lange? roie roeit?"

fo tarnt ich toirttidj, roie feßr ich mich auch abrnüße, nicht einfefjen, roeSljalb bie Knaben mit biefer Sieget noch 3 afjr aus 3al)r ein geplagt roerben, ba biefe Äonftrultion auch reicht ein |ja a r breit oon ber beut=

fchen abroeicht. 3<h bin felbft in ber Sage geroefen, als DrbinariuS ber öuarta ben Schülern biefe Siegel beibringen ju müffen, unb ich muß geftefjen, baß ich mir babei febeSmat fo üorfam, roie einer, ber ju einem Sinbe, baS fchon genau ein 31 oon einem -V ju unterfdjeiben oerfteljt, fagen rooltte: baS ift ein 31 unb tein V . 3ch glaube fogar, baß man ben Schüler burch obige Sieget eher oerantaßt bagegen ju uerftoßen,

(5)

Y

mährend ed ißm otjne bie Siegel oielleicßt nie ein faßen mürbe. @d oer^äft fid) bamit gerade fo inte mit einem Verbot, bad man Semattbem ertßeilt, ber nod) feine Slfjnung baron fiat, bafj man überhaupt gegen bied Verbot festen firnne — man bringt ifjn baburd) nur unniißerroeife auf bofe (Sebanfen. Sief;men mir 3. fö. an, ein Schüler fjat obige Siegel gelernt, fie aber mied er oergeffen; er foff nun einen beutfdjen Saß, in welchem fie jn r Slnroenbung fommt, in’d Cnteinifc^e überfein; er erinnert fid) moßl, einmal darüber etroad gefernt 30 haben, roeif? bie Sffegel aber nid)t ficfjcr unterjubringen, meig nicgt, unter welchen ßafud fie gebärt; nun fiegt er im ©eutfcßen ben 3Ufufatio ftegen, folglich, fdjüeft er ganj richtig (beim bie Schüler haben, mie ich fdjon oft bemerft, bad ganj richtige ©efüßl, roetdjed ihnen fagt: rooju etroad fernen, road mir fcgon roiffen, mad fid) oon fefbft nerftegt?) mirb im öateinifchen rooßl ein anderer ßafitd ftegen, und der gehler ift da, ben er fonft raafjrfcgeinfic^ nicht gemacht hätte; bie Siegel hat ihm affo nicht nur nicht gefjoffen, fonbern geradezu gefchabet. 3Ran mirb mir oielleidjt ermibern: „0 nein f nicht bie Siegel, fonbern bad Vergeffen der Siegel hat ißm gefchabet!" Siun freilich, menu fie ißm einmal gegeben ift, roarum oergifjt er fie? er hat offenbar bie Sdjulb. Slber ich f raGe einfach dagegen: mefcher oon folgenden drei ÜDlüglidjfeiten mirb mau afd hehrer ben SSorjug geben, roefdje mithin durch feinen Unterricht ju fördern fudjen?

1) ©er Sd)iiler oermenbet ÜRüße und 3 e*f auf Srlernung der Siegel, oergigt fie und — macht einen fehler.

2) ©er Schüler oermenbet SRüße und 3 eit auf Erlernung der Siegel, behäft fie unb — macht feinen gehler.

3) ©er Sdfüfer braucht roeber SRüße nod) 3 e’* aufjuroenben, um eine Sieget 311 lernen unb — macht doch feinen gehler.

©ng oon biefen brei 2Rßglid)feiten bed Verfahrend unb bed Srfolgd bie dritte entfchiebeu ben Vorsug oerbient, ift rooßl flar, beim ed mirb baburd) 3 eit geroonnen für Siottjroeiibigered. Grd ift allerbingd noch eine oierte 2Röglid)feit oorhanbeu, bie id j, um offen mit meinen ®egnern 3U oerfahren, nicht oer*

fdjroeigen barf — nämlich

4) ©er Sd)üter lernt feine Siegel unb — macht einen gehler.

3lber in biefem galle beruht der gehler lebiglicß auf ber augenbli<flid)en Unaufinerffamfeit bed

©chiiterd (er hat fiel) bad ©eutfdje nicht orbenttich angefehen), gegen melche fich root)f leichter anfämpfen läßt, ald gegen Unfleig unb IBergeglichfeit; auch dürfte biefer gali nicht 311 häufig öorfommen.

Senn 3umpt unb Schult? 3U obiger Siegel ganj rid)tig und mol)l mit feinem ®efüßle gin^u^

fügen „ m i e i m ©e u t f c ß ei t " , fo feße ich eben nicht ein, roedßalb fie bie fRegef überhaupt noch auf*

genommen.

gaffen mir ferner bie Siegel SRoifj. §. 392 in’d 2luge: „© e r ©atio ftegt mie int ©eutfeßen bei den Slbjeftioid: nötgig, nüßlicß, angenehm etc.," fo got fich der Verfoffer durch bad „mie im ©eutfeßen"

fegon bad Urtßeil gefprochen (bnffelbe thuti ©cgulg unb kühner; legterer befonberd giebt mit feinen Sorten [5. Stuft. §. 114, 4 ]: „ S i r ermähnen baßer nur roeuige §auptflaffen oon Sludbriicfen, bie ben ©atio bei fi<h haben" fegon bentlid) 31t erfennen, baß die gan3e Siegel iiberftüffig ift). 2Ran ermibere mir nicht, baf mir bei eingetnen biefer SludbrücJe und ber fßräpofitionen bedienen: denn, menu ber Schüler roeifj, baff ber ©atio auf bie grage „roem?" ober „fü r men?" „ju roeffen Siußen ober «Schaben?" fteße, b. ß.

(6)

VI

wenn ißm bie ©ebeutung be« £>atiu« !(ar ift, fo wirb er ficß feiert jureeßtfinben. SlnbernfaQs müßte man, wenn bie 9?eget at« tatei ni feße Sieget nüßen fott, f ämmt l icße SluSbrüde, bie ben ©atiö naeß ficß ßa6en, auffüßren unb ben (Stüter ternen taffen, roaö rooßt fein (Sinficßtiger oertangen wirb.

®ie« möge genügen, um meine Stnficßt ju begrünben, baß uiet meßr, at« bis jeßt gefeßießt, beim tateinifeßen Unterricht auf ba« ©eutfiße Siücfficßt genommen unb überhaupt in ber tateinifeßen ©rammatif at« ju ternenbe Sieget nur fottßeS geteßrt werben ntüffe, roa« oom beutfeßen ©praeßgebraueß abroeießt; auf baS Ue b e r ei nf t i mme u b e a u f m e r t f a m gu maeßen, ßat man bei ber Sef t ür e ©el egenßei t ge*

nug — unb reießt bieS meiner Slnficßt naeß ootttommen au«.

B. ferner wirb man ba« (Stubium ber tateinifeßen ©rammatif feßr oeretnfaeßen, wenn man aucß bei Abweisungen be« tateinifeßen oom ©eutfeßen, roo e« angeßt, ben ©cßüter barauf aufmertfam

maeßt, baß bie A b w e i s u n g e n of t n u r feßeinbare f i n b unb baß fie in einem für beibe ©praeßen gettenben oberften ©runbfaß ißre ©rftärung finbeti. 9iur ein ©eifpiet: Süoiß. §. 396 ßeißt eS: ,,©ei ber Ummanbtung biefer ©erba (maledico, parco, studeo etc.) in’« ©affioum tritt bie unperföntidje Sonftruftion ein; fo ßeißt: „iöß werbe beneibet" bureßaub nußt invideor, fonbern m ihi in vid e tu r“ . Sieißt feßön! aber roe«ßatb ßeißt e« nießt invideor? Sie« muß bem ©cßüter ftar gemaißt werben. -3cß für mein Sßeif würbe bie« gar nießt at« eine ju erternenbe Siegel ßinftetten, fonbern mürbe ben ©cßiiter fo leiten, baß er ba« invidetur m ihi ganj oon fetbft fiinbe, ittbem icß ißm äuniicßft bie für bie beutfeße ebenfo wie für bie tateinifeße «Spracße gettenbe Sieget gäbe (bie er aucß noiß in anberen hätten braueßt):

„nur bie ben Affttfatio regierenben ©erba ßaben ein perföntiSe«, atte anbern nur ein unperföntieße«*) ißaffioum" unb ißm bann etwa gotgenbe« an bie ÜTafet ftßriebe.

unb nun mirb ber ©cßiiter, benfe icß, ba« mihi invidetur fetbft finben, unb e« mirb ißm biefe« @etbfh finben nießt nur größere greube maeßett, als bie oftroßirte Sieget, fonbern eS mirb ba« ©efunbene ißm aucß Diet fießrere« ©gentßum fein unb bteiben. ©Sie D r. gerb, ©cßutß in feiner tateinifeßen ©praeßteßre 5. AuSg. 1862 §. 265 Anrn. 3 bie Sieget faßt, entfprießt fie meinen Stnficßten noiß am beften; er fagt:

„(SS oerfteßt ficß oon f etbft, baß bie ©erben, mehße nur ben ®atio regieren, roie atte B n t r a m f i t i o e , im ißaffiö nur unperföntieß gebraueßt werben bürfen."

Stuf biefe ©Seife mirb meiner ütieinung naeß bie Erlernung ber ©rammatif einer fpecietten (Sprache bem (Schüler feßr erleichtert, unb fein (Spracßgefiißt mirb (ebenfalls erweitert unb gefräftigt; er mirb nießt mit fo Dielen einzelnen Siegeln unb AuSnaßmen fieß ju quäten ßaben, bie ißm boeß meßr ober weniger roie baS (SßaoS eine rudis indigestaque moles finb. ©erabe ba« ift, glaube icß, ba« maßrßaft

*) S « 8 bie AuSbrüife „perföntieße« *n b unperfiMidjee Sßaffiöum" fagett wetten, muß natürlich » « p e r erläutert werben.

( 1. fie toben utieß — tdß werbe getobt f laudant me — (ego) laudor

2. fie ßetfen m ir — m ir mirb geßotfett ( adjuvant me — (ego) adjuvor

|3 . fie beneiben mid) — tcß werbe beneibet

invident mihi ?

(7)

YII

Sitbenbe unb bauernb ©leibenbe beS ©gradftubiumS, baß man auf ben allgemeinen ©gradgeift eingeßt, fo Diet als mögltd), bie ©erroanbtfdaft*) ber einzelnen ©gnußen, bie beut betreffenben © rfjiikr bereits gugänglid finb, bartßut unb n id t jebe für fid als ein abgefdf»toffeneS egclufiueS ®ange betrachtet. @S

!ommt auf baS 3ufammenfaffett unter immer ßößere ©efidtSgunfte an, auf bas m ultum, nicht auf baS multa. $E3irflicf)e Slbroeidwngen i m © g r a d g e b r a u d roerben f i d feßr h ä u f i g burd) bie üerfdjiebcne S l u f f a f f u n g unb Sl nfdauui tgSroei fe ber einzelnen 23ö I f e r e r f l ä r e n t a f f e n ; freilich barf man hierin nur baS bem © d iile r auf feiner jebeSmaiigen ©ilbungSftufe 23erftänbtiehe bei=

bringen; ©teleS roirb baßer immerhin nod übrig bteiben, roaS ber © düler gerabegu l ernen unb groar als non feiner ÜJiutterfpradje abroei denb lernen muß; aber eS roirb biefeS Mieten immerhin roeniger fein, als in ben jeßt gangbaren ©rammatifen fid) fiubet.

Sßenn man nätn(id) bei bem Unterricht in irgenb einer fremben ©grade ben ©tanbgunft ein»

nimmt, als fei baS etroaS burdjauS frembeS, burcßaus neues, fo ift man natürlich genötigt, oollftänbige, gang ausführliche Siegeln über alle irgenb in biefer ©grade oorfommenben fßntaftifden SBerßältniffe gu geben unb gang ab ovo angufangen; biefen ©tanbgunft nun nehmen offenbar bisher alle 23erfaffer oon tateinifchen ©rammatifen ein**), ob alle aus ©runbfaß unb mit Slbficßt, ober oietleidt nur, um oon ber einmal ßergebradten fjorm , bem fd)on fo feftgetretenen unb befannten SBege nicht abguroeid)en, läßt fid aus ben ©rammatifen felbft nicht erfeljen. 3 d glaube jebod, baß man gut barau tßäte, non biefem SBege einmal abgugeßen unb in bie ©rammatif einer fremben ©grade n u r baSjenige aufguneßmen, roaS oon ber üDiutterfgrade ber betreffenben ©düler, für melde bie ©rammatif beftimmt ift, b. ß. alfo oon ber jebeSmaiigen ©grade, in ber bie ©rammatif felbft abgefaßt ift, abroeidt unb alles mit ber Sttuttem fgrade beS ©dülerS Uebereinftimmenbe fortläßt; es mürben baburd 1) Diele Siegeln, bie fid jeßt nod in allen ©rammatifen finben, fortfallen unb fomit Diel 3eit für Seßrer unb © düler geroonnen, 2) roenn nicht eine größere, fo bod and geiui§ feine geringere grammatifde ©iderßeit, als bei bem bisßerigen

©erfaßten erreidt roerben.

Um meine Slnfidt gu begrünben, roili id nur einige Siegeln aus unferer ©dulgrammatif in’S Sluge faffen. (5s ßeißt 3)i oi fgi SStgi g:

§. 342. ©ie ^augttßeile eines ©aßeS finb baS ©ubjeft unb baS ißräbifat. ©ubjeft ßeißt baS=

jenige, oon bem etroaS gefagt roirb, ißräbifat baSjenige, roaS oon bem ©ubjefte gefagt roirb.

§. 343. ©aS ©ubjeft fann fein ein ©ubftantioum, ein ißronomen, ein Slbjectiuum, ein um beffinirbarer Siebetßeil ober ein ganger ©aß.

§. 344. ©aS ißräbifat ift entroeber ein fetbftftänbigeS ©erbum ober baS £>ilfSuerbum esse (Copula) mit einem Slbjeftroum (ißarticigium, Pronomen Ibjeftiouin ober ©ubftantioum).

§. 345. -3ft baS ißräbifat ein ©erbum, fo roirb es mit bem ©ubjefte im SiumeruS uttb in ber ißerfon in Uebereinftimmung gebradt.

§. 346. öefteßt baS ißrübifat aus bem |)ilfSüerbum esse unb einem Slbjeftioum (iparticigium

* ) Sty meine ßter natürlich n i$ t bie ettymologif^e — haben weiter unten.

* * ) ffis liegen m ir »or bie Orammatilen »on tgumgt, Sdiaböig, Stfm ig, ÄUfmer, ÜJleiring, SJtoijjtóatjig.

(8)

v m

ober abjeftiöifdjen Pronomen), fo fiept esse mit bem Subjeft in gleichem 97umerug unb in gleicher Perfon, bag Slbjeftioum in gleichem ‘Jhtmerug, ®enub unb Safng.

§. 349. ©efteljt bag Präbifat aitS bem f)ilfgDer6um esse unb einem Subftautioum, fo mirb bag Subftantioum mit bem Subjeft nur im Safug in Uebereinftimmung gebraut. 3ft bag Präbifatg»

fubftantiu aber ein substantivum mobile, fo mirb eb oud) inx ®enub unb 'ßumerug in Uebereinftimmung gebracht, mobei bann, fattb bab Subjeft ein Neutrum ift, bie SOfabfutinform beb substantivum mobile geroüt)lt mirb, mie tempus est vitae magister. Dag £»lfgoerbnm esse richtet fiep nach bem Subjeft in ‘Jtumerug unb Perfon.

§. 357. SBenn ju einem Bornen, ber (Srflnrung megen, ein Subftantituim ohne bab §itfb=

Oerbum esse gefegt mirb,. fo richtet fid) bab ^injugefe^te Subftantioum (substantivum appositum) nach bem Bornen im Kafub (V o lsin ii oppidum) unb, roenn eb ein mobile ift, aud) im ®enub unb merub. — ©ieb erflörenbe ^Sinjufepen eineb Subftantiug ju einem Atomen beifit Uppofition (appositio).

§. 360. SSenn fich ein Pronomen relativum ober demonstrativum auf ein fJJomen bezieht, fo muff eb mit bem Bornen im ®enub unb 97umernb in Uebereinftimmung gebracht merben; begeht eb fich aber auf ein SSerbum ober auf einen ganzen Sap, fo muß eb im Neutrum ftepen; im leideren gatte fteht geroöt)nti(h id quod ftatt quod. — Der Safnb beb Pronomeng f)iingt non bem Sape ab, in bem eb oorfomint. —

Doch ich miß mich auf biefe acht Paragraphen befdjränfen, bie fich leicht noch bebeutenb oer*

mehren ließen. 3ii berfetben ober in ähnlicher Seife finben fich biefetben Dcegefu in aßen m ir oortiegen*

ben ©rammatifeu. gaffen mir nun biefe Paragraphen, bie tfjeilroeife, mie ich aub eigener (Srfaprung roeih, für einen (Schüler nicht leicht jn behatten finb, beb Näheren inb 2tuge, fo geigt fich, ba§ fünf ber*

fetben (342, 343, 344, 345, 360) für einen beutfdjeit Schüler gan^ überftüffig finb, ba biefetben fKegefn auch für bie beutfdpe Spraye gelten, oon ben attbern breien aber nur ein ttebenfächlicher Stpeif atb oom Deutfchen abmeichenb b. p. auch nur fcfjeittbnr abmeichenb gelernt merben muh- §. 346 nämlich foß oer*

hüten, bah ber Schüler ben beutfcheu Sap „ber SSater ift gut" überfepe pater est bene ftatt pater est bonus — aber id) bin feft überzeugt, baß ifjn biefe Siegel tmr bem genannten gepfer burcpaug nicht be=

mähren mirb, ja nicht beroahren fann, roenn ihm nicht oorljer im beutfd)en Unterricht ganj flar gemacht roorben ift, bah in bem Sape „ber 2?ater ift gut" bag 2Bort „g u t" nicht Slboerbiunt, fonbern Slbjeftioum ift, bah früljer fjieß „ber 23ater ift guter", bie DJiutter ift gute", „bag Sinb ift guteg" unb baß nur burd) SBegfafl ber (Snbungeu bie gorm beg präbifatioen 9lbjeftiog ber beg Slboerbg gleich gemorben ift.

Denn ich frage ganj einfad): mag foß bem Schüler ohne eine fotdje oorpergegangene SMeprung bie Dfeget ber tateinifdjen ©rammatif (SCfJoiß. §. 346): „-©eftept bag Prübifat aug bem ^ilfgoerbum esse unb einem Sl bj e f t i o u m , fo fleht bag Slbjeftioum in gleidjem Stumerug, ®euug unb Safug" nüpen? @r fießt ja im beutfchen Sape „ber SSater ift g u t " gar fein S l bj ef t i on m, fonbern nur ein Sl boerhi um (benn er hat in ber beutfdjen ®rununatif augbrüdltcp gelernt: bag Slbjeftioum heißt „guter, gute, guteg" ober mit SXrtifet „ber, bie, bag gute" unb bag Slboerbium ßeißt „g u t"); mithin mühten mir, roenn mir fon«

fequent fein rooßen, gerabeju oerfangen, bah ber Schüler ben obigen Sap überfepe „pater est bene“

unb ipm bieg alg gel)ler aujurecpnen ift minbefteng eine grojje Ungerecßtigfeit. -Sch glaube alfo bargetpan ju haben, bah bie befagte tateinifdje ßfegel ohne öorl)ergegangene genaue Seleprung für’g Dentfche ganj

(9)

IX

übe rp ffig , gnnj ißuforifcg ift; nacg uorangegangeiter ©elegrung ift fie aber ebenfo überpffig, roeil fie ficg bann non felbft oerftegt — bann fann icg oom ©cgüler eo ipso bie richtige Ueberfegung nevlangen. —

®ie beiben §§. 349 unb 357 gelten für’« Deutfdfe ebenfo, nur baff bie Peinbare Slbroeidjung in ©e$ug auf bie substantiva m obilia, bie manchmal roegen be« oerfcgiebenen ©enu« ber ©ubftantioa beiber Sprayen eintreten roirb, bem ©cgüler jum ©erougtfein gebracht luerben mug, aber eben wiegt al« befon*

ber« 3U ternenbe Siegel, fanbern al« etiua« ficg non felbft ©erftegenbe«. — 2Ba« bie ©emerfuttg in §. 360 betrifft: „im ledern gafle ftegt geroügnlid) id quod ftatt quod“ , fo mürbe id) fie mit bem ganzen fonft überflüffigen ©aragrapljen fortlaffen, befonber« ba quod allein burdjau« richtig ift, unb fie etroa unter ben Slbfcgnitt „©emerfungen über ©gentgümlicgfeiten im ©ebraud) ber Slbfeftioa, Pronomina unb fßräpo*

fitionen" (SRoig. §. 483— 579) an betreffenber ©teile einreigen.

2Bie gefagt, liegen ficg au« ben gegenwärtig eingefütjrten lateinifcgen ©rammatifen nod) manche anbere Siegeln au« biefem ©eficgtgpunfte gerau« befeitigen, an beren ©telle id) für mein Sgeil gleicg am Singange ber ©gntaj mit fetter ©cgrift mürbe bruden taffen: 2lßc«, toa« iit bicfer ©ram m atif al«

Siegel nicgt entgalten ift, ftinuut m it bau 2 >cntfd)cu iibcrcin.

fjie r mug icg nun, um einem (Sinmurfe ju begegnen, ber mir ficgerlicg gemalt merben roirb, auf einen fßunlt eingegen, ber aucg oon bem ^Referenten über ba« befagte £gema ber ®ireftorenfonferenj in eingegenber SÖSeife befprocgen roorben ift, roobei Sieferent jebocg nur 5 ©timmen fü r, 11 gegen ficg gatte. *Da nun meine oben au«gefprocgene Stnficgt auf ben 2lu«fügrungen beö ^Referenten bafirt, id) alfo auf ber ©eite ber SDiinorität ftege, fo mili id) eö uerfucgeu burcg fpecieflere« hingegen bie auf ber Son*

ferenj nur in igrer Slßgemeingeit burcggefcimpften Slnficgten ju beleuchten, in ber Hoffnung, bie ©acge ba*

burcg uießeicgt etroa« megr ju flären unb fie fprucgreifer 31t macgen.

15« ftegen ficg nämliig jroei Slnficgten fcgroff gegenüber: nacg ber einen foll beutfcge ©rammatif um igrer felbft mißen gar nicgt betrieben, fonbern ba« ®eutfcge mit unb neben bem Sateinifcgen gelernt merben; nacg ber anbern fofl umgefegrt bie beutfcge ©rammatif bie ficgere ©oft« für bie Erlernung ber lateinifigen bilben. Segtere Slnficgt ift bie be« ^Referenten (ÜDireftor D r. '©eingarbt), bie ber ÜRinorität ber jDireftoren unb bie meinige.

£)ören mir junäcgft ben ^Referenten; er fagt:

,,®a« ©tubium jeber fremben ©pracge unb fo aucg ber lateinifcgeu berugt auf einer ©er*

gleidfung berfetben mit ber HRutterfpracge, alfo ba« ©tubium ber lateinifcgen ©rammatif auf einer ©er*

gleidjung berfelben mit ber beutfcgen ©rammatif, mit igreit formen, igren Siegeln unb igren ©gen*

tgümlicgfeiten.

Sößie foß aber eine foldje gufammengaltung unb ©ergleicgung beiber ©pradjen nacg igren Unter*

fdjieben unb Uebereinftimmungen möglich fein, toenn bie ©cgüler nicht eine grünbliche Semttnig ber beutfcgen

©rammatif unb ©pracge übergaupt gaben.

S)ie grmerbung ber beutfcgen ©pracge unb ©rammatif mug immer einen ©cgritt ber gu erroer*

benben Senntnig ber lateinifcgen ©pracge unb ©rammatif oorau« fein, fonft feglt bie ©afi« ber ©er*

gleicgung unb ba« ©lernen be« lateinifcgen mirb bann ju einer bogmatifcgen 2lbrid)tung, roorin e« benn aucg in ber Siegel beftegt.

©ofl ber tateinifcge Unterricgt bilbenb fein, fo mug er auf einer entfpredjenben griinblicgen

(10)

X

Senntniff ber beutfcpen ©pracpe berufen, unb ber beutfctje Unterricht muf; immer bem fateinifcpen uor=

arbeiten, bamit ba« ©efii£)t unb bie Erfenntnifj be« Unterfcpiebe« unb ber Uebereinftimmung beiber unb bamit eine reine 2luffaffung ber grammatifepen Serpättniffe erraecft roerbe.

®3a8 bie ©cpüter au Senntnijf ber beutfcfjen (Sprache au« ber SSorfcpufe ober au« anberen 9tn=

ftatten mit nacp ©eyta bringen, ift gu unbebeutenb, af« bo§ e« irgenbmie genügen fönnte, inbem e« in ber ftertigfeit, mecpanifcp unb mit einiger ©eacptung be« ©inne« gu tefen, unb in ber §äpigfeit beftefjt, etma«

SMctirte« ortpograppifcp nacpgufcpreiben.

2lu« biefem ©runbe mu§ in ben beutfcf)eii Stunben be« ©hmnafium« forgfäftig fortgebaut roer*

bett, roenn ber tateinifdje Unterrid)t gebeifjen unb nicht gu einem trodeueti ©ebacptnifjraerf au«arten fott.

®agu gehören aber nidft bloß fortgefetjte Uebungen im mecpanifcpen unb togifcfjen Sefen unb im münb<

liehen foroie im fdfrifttiepen Ergäpteu be« ©etefenen; auch nicht bto« bie Sefeftigung in ber Orthographie unb oon Quinta auf auch fteine Uebungen in ber ftitiftifepen £)arftettung, fonbern auep bie tüchtige SSe*

treibung ber beutfcpen ©rammatif, inbem bie Eigentpümticpfeiten berfelben ben ©cpütern theoretifch unb praftifcp gum iöeroufitfein gebraept merben. Sch patte e« für nothmenbig, bajj in ben unterften Staffen fogar nod) beutfcf) bectinirt unb conjugirt roirb, baff aber weiterhin bie beutfcpen ©a^oer'fjäftniffe theoretifch betrachtet unb praftifcp eingeübt unb über beutfepe SBortbitbung unb Sßortftettung, foroie auch über bie tepifatifepen SSertjnftniffe bie nötpige 2Iu«funft gegeben roirb.

®ie Senntnip ber beutfcpen Sprache ift fepon an fich für jeben gebitbeten Qeutfcpen nothmenbig, unb e« ift eine Schmach, mie erbärmtich e« in biefer Segiepuug um niete ©ebitbete unferer Nation fiept;

fie ift aber auch, unt auf unfer Sthema gurudgufommen, um be« Sateinifcpen roitten notproenbig, roeit ohne biefe feine grünbtiche 23ergteicpuug mögtid) ift."

Qiefen Stußfiitjrungen be« Referenten gegenüber ift oon einer ©eite her gefagt roorben, Referent befinbe fich mit bem, roa« er oorper at« fpauptgroed be« gangen tateinifchen Unterricht« ^iugefteCtt, im äöiberfprucp. £>ie betreffenbe ©tette, roetdje biefen Sßiberfprucp mit ben eben angeführten Erörterungen be« Referenten enthalten fott, tautet im ^Jrotofott fotgeubermajfen:

„Qaf? man nun biefe« grammatifepe ©tubium, roelcpe« für alle höhere menfdftidie SMtbung oon unioerfetter iöebeutung ift, bi« auf einen geroiffen ©rab auch an bie äJJutterfpradfe anfeptiepen fann, ja auep anfcpliepeu muff, untertiegt feinem 3 roeif et ' unb flute Etementarfd)uten geigen, baff man in biefer 3Beife fepon ©rope« beroirfen fann; aber bie üftutterfprmpe rourgett boep gu fepr in ber Empfiubung, at«

bap man an ipr attein bie togifepen unb fprndjlicpen Sategorieen, auf bereu griinbtidje Senntnip unb Stneignung e« anfommt, in iprer Slttgemeinpeit unb objeftioen 23ernünftigfeit erfaffen fönnte. Um biefe 2fttgemeinpeit gu erreichen, muff man bem g r amma t i fe p e n U n t e r r i c h t eine frembe ©pracpe gu

© r u n b e l egen, benn erft burep bie forgfättige SSergteicpung ber grammatifepen 33erpättniffe ber DRutter»

fpraepe mit benen ber fremben erpebt man fiep naep unb naep gur Ultgemeinpeit ber Sategorieen unb Rebeformen unb appettirt oon bem btojjen ©efüpt an bie reine ißernunft."

2)arin fepeint atterbing« ein SBiberfprucp mit bem öom Referenten früper ©efagten gu liegen, aber icp glaube, e« fepeint eben nur; roir müffen nämtiep ben 2lu«brud be« Referenten „man muß bem grammmatifepen Unterricht eine frembe ©praepe gu ©runbe fegen" niept urgiren, fonbern roir finb,

(11)

X I

glaube id), nad) bem (Sefammtgeift beb Referat« berechtigt, ja fogar öer^ftic^tet, anjunetjinen, Referent habe fid) nicht glüdtid) aubgebriidt, er tjabe oietntefjr fagen rootten: „eb muß neben bem grammatifc^en Unterricht in ber beutfd^en Spraye nodj ber grammatifche Unterricht in einer fremben Sprache ju forg*

faltiger SSergteic^ung nebenhergehen." Unb fo gefaxt hat bie Sache, benfe ich, ihre ooltftänbige iRichtigfeit.

Safib bteibt bie beutfrfje ©rammatif, bie tateinifdje (resp. eine anbere frembe) tritt tjinju unb burch 5ßer*

gleichung geroinnt bie Srfenntniß beiber, fie roirb tiefer unb fixerer.

23ott ber (Gegenpartei ift ferner gefügt roorben „beutfch bectinirt unb conjugirt um feiner fetbft mitten bürfe auf ber unterften Stufe nicht roerben, bab mürbe beprimirenb, ja tübtenb fein" — ganj getntß, roenn man’b fo treibt, roie’b geroöljntitf) getrieben roirb b. t). ganj nad) ber Strt unb ÜBeife, roie bie (Stpmotogie ber tateinifdjen (Grammatif gelehrt roirb. 3dj fotlte aber meinen, man tönue beutfch bediniren unb conjugiren td)ren um f ei ner fetbft mi tt e n , otjne baß eS töbtenb roirb, roenn man nämtich biefett Unterricht unmittetbar an bie Seftüre aufchtießt, bie Seftüre immer atb ©afib feftfjäft unb bab (Grammatifche baraub fid) entroidetn täßt, um eb bann am @ttbe ber gaufbatjn unb nicht gteich am Anfang jufammenjufaffen. ©ie äitfidjt, baß bie Sinber bab ®eutfd)e u o t f f t ä n b i g mit unb neben bem 8ateiuifd)en lernten, fdjeint mir nach öem, mab i<h oben oon bem beutfdjeu Sah „ber 33ater ift g u t " im IBergteidj 31t bem tateinifdjen pater est b o n u s gefagt höbe, gar nidjt fo fid)er —- im ®egentf;eif roirb ber Sdjiiter oon feiner tateinifdjen (Grammatif im ©eutfdjen fehl' oft im Stiche getaffen. @b fcfjeint mir überhaupt, alb roenn bie (Gegner ber oon mir oertretenen änfid)t mehr ober weniger immer bab Ueberfepeu aub bem Sateinifcfjen in’b ©eutfdje, aber nicht bab Umgefehrte im äuge hoben; für bab (Srftere reicht atterbingb bie tateinifche (Grammatif fe jr gut aub; roie ftefjt’b aber mit bem ,groeiten? £)ter liegt bie Sache gan^

anberb. ©entt, roenn ein Sdjüter im ©entfdjen nicht Subjeft, ^ßrabifat, Objeft u. f. ro. unterfcjeiben fann, roie fott er bann auch nur einigermaßen ficjer aub bem ©eutfdjen in’b Sateinifdje überfe^en ? $ann er bagegen erftereb, fo braucht er eb im Sateinifcpen geroiß nicht erft ju fernen. |)at er aber auch im gateinifcpen bie Sapgtieber 3U unterfcjeiben gelernt, fo roirb ihn biefe Uenntniß im ©eutfdjen bocj häufig genug im Stich taffen, roie bie tägtidje Erfahrung gtr (Genüge beroeift. ÜBofjer fommt bab? Sollte man nicht meinen, baß, ba bie (Grunboerf)ättmffe ber Spntap im ©eutfdjen unb im Sateinifcßen gauj biefetben finb, ber oon m ir oben aufgeftettte Sap „ioer Subjeft, ißräbifat, Objeft u. f. ro. im ©eutfdjen unter*

fcheiben fann, ber fann eb auch int Sateinifdjen" ein rectprofabteb U rtjeit enthält, b. f). baß fich ber S a | auch umlehren taffen müffe? Unb hoch ift bem nidjt fo, roeit nämtich bie beutfcje Sprache fich int Saufe ber Safrohutiberte bergeftatt oeränbert hat, baß bie im ätttjodjbeutfchen noch ebenfo roie im 8ateinifchen aubgeprägten Crnbungen fich größtentljeitb oerpdjtigt unb abgefdjmäcjt haben, fo baß bei bent gegenroärtigen

©eftanbe ber beutfdjen Sprache fo niete formen unb jtoar bie nerfd)tebenartigften 9003 gleich tauten unb eb mithin bem Schüter oft fefjr fdjroer roirb, fie gehörig aubeinanberjuhatteit, tuemt er nicht burch ununter*

brodjene Hebung an beutfcheti 8efeftüden eb gelernt hat. 3m Sateinifdjert roirb eb it)nt uiet leichter roerben, bie eingeltten Sapttjeite 3U unterfcheiben, roeit fie hier größtentljeitb burch aubgeprägte ©Übungen fdjarf marfirt unb gefonbert finb. Somit roirb bem Schüter bab Sateittifche 3iuar geroiß eitt nicht 3U oerachtetibeb fpitfbmittet für bab Stubium ber grammatifchen SSertjättniffe im ättgemeinen fein, aber feinebroegb roirb ihm bie ßrfenntniß ber grammatifchen 93erjättniffe ber tateinifdjen Sprache auch ein ficherer, ijn nie irre fütjrenber SBegroeifer für bab ©eutfdje fein. töeifpiete brauche id) hierfür rootjt, nachbem ich fdjon einige

(12)

X I I

gelegentlich befprodjen, nicht weiter anjufüfjren; es werben fich beren jebem, ber etwa biefe SIbhanbtung tefen füllte, fofort in üftenge barbieten.

Sffienn nun ber Referent über Dies SThema ber ©ireftoren=Sonferenj fdjließlich bie SC^efe: ,,©ie

©tunbenjaßl für ben beutfchen Unterricht in ben unterften klaffen muß üermefjrt werben, bamit bie latei*

nifdfe ©rammatif beffer eingeübt werben fann; bagegen ift bie 3«hf Der lateinifchen ©tunben in jenen Staffen ju oerminbern" ju r Begutachtung unb Slbftimmung ^inftellt, fo unterfchreibe ich ben erften £beit ber Stbefe ohne Bebenfen, benn eS ift im 3ntereffe fomoljl Des beutfdjen als beS lateinifchen Unterrichts eine Bermefjrung ber beutfchen ©tunben (jöcf)ft wünfihenSwerth. Unb gwar behaupte ich biefeS nicht etwa bloS Dom ©tanbpunfte ber ©pmnafien ^iefiger fßroüinj aus, in benen noch baS potnifcfie (Element ju be=

rücffichtigen ift, fonbern als etwas allgemein ©ültigeS. Ob aber biefe Bermebrung ofjne eine Durchs greifenbe, anbern ©isciplinen Dielleicht fchäbliche Reform beS ganjen ßeftionSplanS möglich ift/ °b ferner eine folche Bermeßrung auf Soften ber lateinifchen ©tunben einjufüßren fei, Darüber enthalte ich mich jebeS UrtheilS, weil fiel) baS a p rio ri fchwer entfdjeiben läßt, Dielmefjr bie (Erfahrung Ejin^utreten muß.

hierm it glaube ich nun meine Slnficfjt genügenb bargetegt ju Ijnben, baß nämlich aus Den latei*

nifchen ©chutgrammatifen 9WeS ju entfernen ift, was für einen beutfchen ©chüler überftüffig ift, weit man fchon baburch Diel 3 eit gewinnt unb auch Den @cßüler nötßigt, mehr auf baS ©eutfdje Sicht $u geben.

3cß glaube nämlich, baß es einem ©chüler Diel unangenehmer fein wirb, wenn ich ißm einen f^e^ter, ben er in einem lateinifchen fßenfum gemacht, als einen ^eßler gegen feine Blutterfprache rügen fann, als wenn ich iß*1 Deshalb auf bie tateinifche ©rammatif oerweife — er wirb fich {ebenfalls meßr fchämen unb baS wirb gute grüeßte tragen.

C. Slber nicht nur baS abfolut Unnötßige wirb aus ber ©rammatif ju entfernen fein, fonbern auch DieleS, was a l t e r b i n g s g e l er nt werben muß, w i r b fich noch Dereinfachen taf f en.

SBenu 3. B . üDloiß. §. 321 bie fßräpofüionen aufgeführt werben, fo ift es für einen ©ejtaner gewiß feine Sleinigfeit, bie 45 fpräpofitionen*) auSwenbig ju lernen. 3cß meine, baß mau Diel einfacher, unbe*

f(habet ber fieberen S e n n t n i ß , gum 3'et GeInn9t / wenn man bem ©eptaner fotgenbe Siegel giebt:

„Sille lateinifchen fßräpofitionen regieren ben SHfufatio, ausgenommen fotgenbe 13 (ober wenn man ben in ber Slnmerfung gemachten Borfchlag acceptirt, nur 9), bie ben Slblatio unb folgenbe 4 , bie tßeilS ben SlbtatiD, tljeitS ben Slffufatio regieren." ©omit hat ber ©djüler ftatt 45 nur 17 (resp. ftatt 41 nur 13) SBörter ju lernen, was Doch gewiß eine große (Erleichterung für ißn ift. ©ie ben Stffufatio regierenben Eßräpofitionen, allein 28, lernt er nur als Bofabeln bei ber Seftüre ober (wo bieS eingefüßrt ift) aus Dem Bofabutarium.

*) ®iefe 3 a ljt fönnte atterbingS unt 4 »erminbert »erben baburtfi, baß man an« ber Siegel absque, a, ab, abs unb de,

coram, cum nebft ex nnb e, teuus, sine, pro unb prae

ba« »eraltete absque, fotrie bas fettene abs galt} »egließe unb audj bie fo rm e n a unb e nu r nebenbei ?u ab unb ex lernen ließe unb fom it bie Siegel etwa fo faßte:

ab, cum, coram, ex unb de, tenus, sine, pro unb prae.

(13)

XIII

2Iuf biefe äßeife geroinnt mon eine SCRenge Don ©tunben, bie man fonft bocß geroiß ju r (grlernung, (Sinübung unb Repetition ber Proportionen mit bem Slffufatiü gebrauten mürbe unb biefe geroonnene 3 «*

fonn mithin jur Pefeftigung in bem Rotßroenbigen uermanbt roerben.

Sicherlich roirb m ir hier Don manchen ©eiten ein Sinrourf gemalt roerben, bem id) fofort be*

gegnen roitt. äffan roirb fogen: „PJenn mir nach beiner 2lnftd)t «erfahren, fo roirb unb feßr Diel fcßöneb üftateriaf unter ben £änben oerfcßroinben, rooburcß bob ©ebäcßtniß ber ©cßüfer, roefcßeb gerobe auf ben unterften ©tufen befonberb berüdficßtigt roerben muß, geübt unb geftärft roirb." ©etjr roaßr — unb icf) roürbe mich geroiß fefjr hüten, bie gortroerfung biefeb 9Roteriafb ju befürroorten, roenn fid) bafür nicßt anberroeitig 6 rfaß unb jroar reicßficßer unb befferer Srfaß borböte. Sb ift nun frcifiĄ roaßr, baß eb für bie ©tärfung beb ©ebäcßtniffeb on fid; ganj gfeicßgiftig ift, roefcßer ©toff bem ©ebäcßtniß geboten roirb;

ba aber oerniinftigerroeife biefe ©tärfung beb ©ebäcßtniffeb bocß nid)t 3 roe(t fonbern nur PJittef fein folt, fo ift bie 2ßaßf beb ©toffeb burcßaub rticfjt gfeid^giltig; roenn bem fo roäre, fo fämen roir geroiß um einen ©toff nie in Verlegenheit; roir brauchten ja bann ben ©cßüfer nur bie Sogaritßmentafefn aubroenbig fernen ju faffen — bab ift hoch roohf ein ßinreicßenber ©toff; roenn er biefe aubroenbig gelernt hat, nun, bann roerben roir fein ©ebäcßtniß geroifj hinlänglich geftärft, roeiter aber auch nicßtb erreicht haben — ober hoch! roir roerben ihn nämficß 3U einer ganj prächtigen ®ebäcßtniß = 2ftafchine ^erartgebilbet hoben, bie in ©ebäcßtnißfacßen fehr fchön arbeiten, für affe anbern Oebiete geiftiger ©ßätigfeit aber uoffftänbig ftumpf fein roirb. — ifBoßer fäme auch fonft bie Srfdjeinung, baß eine große üfnjaßf, ja ich fann roohf fagen, bie große ÜJtaffe ber ©cßüfer ein ©ebicßt ober bergfeidjen mit Suft unb Siebe aubroenbig lernt, bie oft fo roeit geht, baß bie ©cßüfer bebeutenb meßr ©tropßen fernen, afb ber Seßrer ihnen aufgegeben hotte, baß ftdj bagegen rooßf faum ein ©cßüfer ftnben bürfte, ber freiroiffig irgenb eine ©enubregef ober ber«

gleichen (ernte?

©a icß ßter gerabe bie ©enubregefn erroäßnt habe, fo feße icß afferbingb augenbfidficß fein PJittef, rooburcß man fie auf einfachere SBeife erfeßen fönnte; fie müffen alfo fo fange, bib 3ematib Dielfeicßt ein fofcßeb PJittef aubfinbig macßt, afb notßroenbigeb liebet mit in ben Sauf genommen roerben.

2Bo man aber irgenb einen V3eg fießt, berartige mecßanifcße Arbeiten bem ©cßüfer ju erfparen unb ißm fo bie 2lrbeit ju erleichtern, foffte man, benfe icß, mit g«uben gugreifen.

ferner roirb ficß nicßt nur manche grammatifcße Reget Dereinfacßen faffen, roie icß an ben Prä*

pofitionen nacßjuroeifen Derfucßt ßabe, fonbern eb roerben audj mantße Regeln, um roeitgreifenben, fpäter ferner ju befeitigenben Pfißuerftänbniffen oorjubeugen, genauer gefaßt roerben müffett. 6 b ift hierfür afferbingb fcßon üief gefcßehen, unb einige ©rammatifen jeitßnen ficß gerabe baburcß aub, baß fie ficß be*

müßen, bie Regeln fo präcib afb möglich ju faffen, roab burcßaub nicßt immer feicßt ift. ©aß eb aber feßr nöt ßi g ift, bafür roiff icß nur ein Peifpief anfüßren. 2D?oiß. §. 697 heißt eb: „© e r Accusativus cum In fin itiv o afb ©bjeft muß fteßen bei ben Verbis sentiendi unb declarandi." ©iefeb ungtüdfefige muß ßat fcßon manchen ©cßüfer irre geleitet; eb ift mir fefbft nämficß fcßon meßrere ÜJfate fogar nocß in ©efunba uorgefommen, baß ein ©cßüfer, bem icß bie Ueberfeßung etroa beb beutfcßen ©aßeb „icß fagte, baß er bieb tßun foffe" burcß „ d ix i eum id facere“ afb einen groben f^eßfer angeftricßett ßatte, ficß ungeheuer bariiber rounberte, benn eb ftänbe bocß d ix i uorßer, ein verbum declarandi, fofgficß muß ja ber accusativus cum in fin itivo fteßen. ©ab ift bie fjrucßt ber Reget §. 697. ©enn roenn auch

(14)

XIV

fpäter §. 716 am Snbe einer tangeren 3lnmerfung fo beiläufig gefagt ift: „Umgefehrt roerben aber auch anbere SBerba, roeldje fonft (?) ben Accusativus cum In fin itiv o erforbern, roie dieo, scribo, respondeo unb ähnliche mit ut fonftruirt, roenn auSgebriicft roerben fott, baß man etroaS m it b e r äl bf i dj t fagt, fd)retbt u. f. ro., baß es gefdjeheu f o l l e " , fo fann biefe beiläufige ©emerfung bem S tü te r fein ge*

nügenbeS ©egengeiüidjt gegen bie £>auptreget §. 697, bie außerdem nicf)t unmittet6ar oortjer fteljt, bieten.

S3iet beffer ift biefe fRegel gefaßt ©cfjulfc §. 387: „S e r ülffufntio mit bem Snfinitio ftef)t alb Dbjeft bei ben Serben unb SluSbrücfen, roelche ein SBatjrne^men ober ein (Sagen bezeichnen, um auSjubrüden, baß etroaS if t ober gefd)ief)t (bei ben verbis sentiendi et d ice n d i)"*). ®ie barauf folgenbe Sr*

ftärung in Serbinbung mit ber roenigftenS gu bemfetben Paragraphen gepörenben Stnmerfuug 12 machen bann bie Sache ootlftänbig ftar.

äftan erroibere m ir nicht, baß baju ja ber Setjrer ba fei, bie folgen derartiger burd) einen Diel*

leicht nicht gut geroähtten SluSbrud ber Orammatif möglicher S&Hßoerftänbniffe burch feine Srflärung ju Derfjüten — benn: ber 8ehrer ift atterbtngS baju ba unb er muß unb mirb auch bie nötßige SSerbefferuug unb Srflärung beibringen, roenn er Srfotge ergieten roift — aber es fcpeint m ir hoch immerhin feljr mißlich, roenn ber 8efjrer fid) öfter genötfjigt fe^en fottte, ben ©cf)ülern gu fagen: „biefe fReget ift falfd)**), ihr btirft fie nicht fo lernen, fonbern fo ober fo." 3d) meine, eS ift feljr mißlich, roeit buburch baS SSertrauen ju ber ©rammatif unb ber SRefpeft uor berfetben bei ben Schülern leibet, roaS feine heben!*

litfjen folget' hoben fann — eine ©rammatif muß bem Sd)üler als unantaftbareS 2D?ufter unb fefte fRicpt*

fdjnur baftehen, bamit er nie ben fjo tt oerltere ***).

hierm it roili ich ben erften Sheit, in roeld)em ich einige fünfte htngeftettt habe, roeldje meiner Stnfibht nach für bie Seförberung einer größeren Sicherheit in grammatifcher |jitifi<ht Don SBichtigfeit ftnb, fchtießen unb gum groeiten Stjeite übergehen, ber ba tjanbeln foli Don ben fUfitteln gur Streichung einer größeren ©eroanblßeit im fchriftlidjen unb ruitnbltcfjen SluSbrud, mag natürlich nur für bie oberen Slaffen in betracht fommt. hierüber fann ich mich bebeutenb fürger faffen, ba ich oug mehreren ©rünben nur einen einzigen fßunft heooorguheben beabfieptige. 3ch höbe fd)on üi ben einleitenben Sorten gefagt, baß in biefer § in fid jt eine Srroeiterung beS Unterrichts eintreten raüffe. 3d) uerftelje barunter, baß Don Se*

funba ab bei ber ßeftiire, roefche jeöt ben Sdperpunft beS ganzen Unterrichts hüben muß, nicht mehr in bem SRaße, roie eS auf ben früheren Stufen nötljtg roar, auf bie grammatifchen SSerljältniffe um ihrer felbft mitten fRüdfidjt genommen roirb• benn ber fpeciette grammatifdje Unterricht muß mit Obertertia im großen ©äugen abgefchloffen fein; freilich ift bieS bei fehr uielen Schülern, bie mit 31t großer tRachficfjt nach Sefuuba oerfe^t roorben finb, nicht ber ffall, roaS fich bann in fepr bebenftidjer Seife rächt, inbem erftenS bie fo üerfepten Schüler entroeber nur mit uielem 3 eüDerlufl ober gar nicht ans Sefunba heraus*

fommen, unb groeitenb ber Stanbpunft ber ganzen klaffe baburdj herubgebrüeft roirb. ®od) ich l al1tl Iper nur eine normale Sefunba im Stuge Ijo&en, in roelcher alfo ber eigentliche grammatifd)e Unterricht nur

*) Sn ganj ähnlicher SBeife brüdt fiep ültabwig aus.

* * ) ®enn mag er auch einen milberen Stusbruc! gebrauten, ber @tnn Kommt boep auf baS f a I f dp pittans.

* * * ) ®aS eben ©efagte (oft übrigens burepaus niept unfre ©cputgrammatit Bon SDloißisst^ig treffen, t»enn icp auep oben ein SSeifpiel fü r einen unpaffenben ätuSbrucf aus ip r entnommen (interdum bonus dormitat Homerus). 3 $ toottte überhaupt n u r auf bie SBitptigfeit einer moglicpft genauen Raffung ber grammatifcpeit biegein pinmetfen.

(15)

X V

Ttotf) YieOenfncfie ift, nur nodj in ber Söeife getrieben roirb, baß geitgemähe Repetitionen angeftetlt roerben unb ein tieferer ©inbtict in bie gratnmntifdjeu Bertfältniffe burdf erroeiternbe ©rftärungen gemährt roirb.

Um nun eine größere ©eroanbtheit im tateinifchen Stusbrud gu erreichen, muf? ber ©dfüter tiefer, als eS bisher möglich mar, in ben ©eift ber tateinifdfen ©pracze eingeführt roerben, unb groar ift ein roefent*

licffeS ©rforberniß für baS ©inbringen in ben ©eift ber ©pradje, bafj fo Diel atS irgenb möglich bei ber Settüre auf bie © r un b b e b e u t u n g ber äBörter R ü d f i c f f t genommen roerbe, bamit bem ©dfüter baS 35erftänbni§ ber oerfdfiebenen, fdfeinbar oft gang entgegen gefegten Bebeutungen eines unb beffetben SßorteS erleichtert roerbe. ©o roirb er greube baran haben, roenn er fie^t, roie aus ber Surgelbebeutung atte übrigen roie 2tefte unb $roeige OerDorroac^fen; er roirb fo unberoufjt in bie SBerfftätte beS fcffaffen»

ben ©pracfjgeifteS eingeführt unb befommt baburch ein fidjereS © e f ü t j t f ü r Un t e r f df e i b u n g fpuo=

npmer B e g r i f f e , otjne roetdjeS er fchroerlich eine tateinifdfe Färbung beS SluSbrudS erreichen roirb; unb opne bieS erreicht gu haben, roirb er immerhin einen grammatifch tabettofen, aber nichts roeniger als einen tateinifchen Stuf fah gu liefern im ©tanbe fein.

©S roirb auf biefe SBeife auch bas 3ntereffe beS ©cE)üterS au ber ©practfe bebeutenb erhöht roerben, ohne roetdjeS Sntereffe aller Unterricht ja nur ein ©refdjen leeres ©troheS ift.

©s gilt biefe Sorberung eines §inroeifeS auf bie ©pnonpmit unb SBurgetbebeutung alterbingS gu=

nächft für bie beiben oberen Staffen, hoch bürften eingetne Anfänge h^rm it fchon in ber Stertia feE)r gut möglich gemacht roerben fönuen. biefer Begieljung atfo fdjeint eine Srroeiterung roünfchenSroerth, bie febenfattS, roenn man ben grammatifdjen Stjeit nad) ben im erften Slbfdjnitt angegebenen ©efichtSpuntten leitet, ohne ©chroierigfeit erreicht roerben fann.

UebrigenS roirb man bei biefem ©ingehen auf bie SBurgetbebeutung nottjroenbig auch auf bie etp«

motogifche Berroanbtfdfaft ber tateinifchen Sffiörter unter fidj gu fpredjen tommen, bei roetdjer ©etegenheit man auch gugfeich einiges über bie etpmotogifche SSerroanbtfc^aft beS Sateinifctfen mit bem ©eutfcfjen (refp.

anberen im ©efichtStreiS beS ©chüterS tiegenben ©prachen) beibringen fann. BefonberS roirb ficf) bieS für ißrima eignen, in roetdjer Stoffe Ja im beutfdfen Unterricht feist fchon oietfach auf biefe ©pradjoerroanbU fd)aft tjingeroiefen gu roerben pflegt, roaS, roenn es in ben gehörigen ©chranfen gefchielft, fichertich oon bem höchften 3ntereffe für bie ©djüter ift, roie id) aus eigener ©rfahrung, bie ich atS © h ü te t*) unb als Seffrer gemacht habe, roei§. ©S roirb ncimtid) auch tjierburd) ein roeiterer mächtiger © d jritt bagu getljan, in bem @d)üter baS Beroufjtfein gu roeden, bah bie eingetnen ©prachen nicht fo ifotirt baftetjen, roetdjeS Beroufftfein, roie ich gezeigt, fchon auf ben früheren ©tufen burch ben RadgoeiS ber oietfachen gram*

matifdjen Uebereinftimmungen ber ©prachen rege erhalten roerben muh.

Rtanche anbere fünfte liehen fich noch in ben SreiS biefer Betrachtung gietjen, hoch roürbe midj bieS gu roeit führen.

*) 3 $ erinnere mtdp noch beute m it perjlicber greube be§ lebhaften 3ntereffe8, meines mein »ereprter Seprer, ^Pro*

feffor Dtamsfb in Siffa, in uns 'Primanern burcp feinen Unterricht gerabe in biefer §inficpt erwedte.

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für bic 3«it

D*n £5{3<m 1 8 6 8 45jłeru 1 8 6 9

A. g^rontR her Jlitflaß.

TDaö Sommcrhalbjahr beö nun »erfloffciten Schuljahres fiat in mancher £ünftdjt ungüuftig auf bcn (Sang bc8 Uuterrid)t8 ctngewirfi. So*

tootyl bie $iirjc b«8 Semcftcr8, als and) bi«

grofje £ńęc bcr Sommermonate wirfte ftüreub nnb crfdjlajfenb titf bie Spüler, befouberS auf bie überfüllte mtb bamalS nur in eiujelncn

©egcnftänben geteilte Sertia. SDaju laut SSedj*

fei ber 2el)rcr mitten im Semefter. 3 11 Cftcrn fdjteb bcr orbetttlidje Setter £err Sdjiifer, um eine £chrcrftclle an bem neuerridjteten ißro-

©hmnafium 311 £) 1)1 au 31t übernehmen,, an - feine Stelle trat proinforifdj £>crr Sifdjof, ber bie bahtn an ber höheren §3ürgerfd)ule 311

$ r cujburg in C ber*Sd)lefien gcmirft hatte. 2)iit bem Seginn ber Sommerferien ocr- Iieß bic Slnftalt bcr Schnlamt8*Saubibat £>crr Slrenbt, um eine Sehrcrftelle an einer ^ö^eren

s z k 6 1 n c

od Wielkanocy 1868 do Wielkanocy 18G9.

---r«ą ą j —.

A. Kronika zakładu.

Półrocze latowe roku ezkólnego w ro­

zmaity sposób niekorzystnie działało na cały tryb nauk. Tak krótkie półro­

cze jak i wielkie upały podczas miesię­

cy letnich przyczyniły się znacznie do zmnićjszenia i osłabienia postępów uczni, a przedewszystkiem uczni klassy III.) która, będąc przepełnioną, pomimo to tyl­

ko w niektórych przedmiotach naukowyh na pewne oddziały podzieloną została. Do tych przeszkód przyczyniła się także zmiaua nauczycieli podczas półrocza.

Wystąpił bowiem na Wielkanoc z urzędu, przy zakładzie piastowanego, nauczyciel gimn. etat. pan S ch äfer, aby wziąśćna się obowiązki naucz. etat. przy progimn., w Oławie,nowozałożonóm. Na miójsce jego wstąpił jako nauczyciel tymczasowy pan

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£ij(fjterfcf)ule ttt © a u j t g ju ü&entefyntett. ßür bat an uttfcrer A n fta lt m it Ijittgebcubcm Sifer uitb bcr geroiffeuljaftefteit ^Pflichttreue gearbeitet;

ber Unterzeichnete fagt i£)nt hiermit im ta rn e n bet A itfta lt feilten aufridjttgften SDattf. ©eine

©tunbett übernahm ber 9)?et)r$afjl nad) ber

^robecanbitat £>err D t t a b e , ber bereits feit D fte rn einige Sebrfhttiben ertheitt batte.

33alb nach O fle rtt beantragte beim könig­

lichen ^rouinjiat*©cf)utco(Iegium ber U tttevjtidp ucte bie Aufteilung einer netrett Sefjrfvaft, ba bie 2J)eiImtg bcr T e rtia , bie auf ntefjr als 70

©chiiler aiigcroadjfctt mar, ein brittgettbeS ©e*

b ttrfn if fei. 3 tt ffolge beffett mürbe ber iDta*

giftrat aufgeforbert, ju D7td)acli§ eine neue orbentliche Sdjrcrftctte jn begriinbeu. SDiefelbe mürbe beut £)crnt D r. 2Ö c feu c r übertragen, ber fdjott als coumtiffarifdjer Setjrer an bem

©gtmtaftuttt ju ^ a b a m a r in S ltaffau futt*

girt f;atte. S r ift fatljoUfdjer Soitfefftott, gc*

borett 31t 9?ecfIiitgS[)attfeti in S e f t f a l e u gebilbet auf beu Unioerfitäten 31t © e r l i t t uitb

© o t t t t uitb itt © o t t t t pro fa e u lta te d o e e n d i geprüft, © 0 fouttte alfo 31t fDiidjaetts bie Stcrtia bauerttb in 2 untergeorbnete C ötus g e te ilt roerbett. 3 U -UtidjacIiS ocrliefj tttt? nach fedjS«

järigem eifrigen SBirfctt Ipcrr © ö r ^ , ber an bie nett gegritnbetc höhere kua&ettfchufe 31t k o f l en iterfel't mar. ©eine ©teile ift fü r ben bi8I)e=

rigett Beiger ber ©orfdjttle, .fperru t r e i b e f * h o f f beftimmt. üDa aber berfelbc 311 feiner AttS- bilbitttg nad) © e r l i n gefd)icft ift, mit beit 2Bin*

tcr^SnrfüS bei bcr ^öniglidjett SetttraI«2Inrn=

A u fta lt in it3ttmadjeit, fo mürbe als ©telluer»

tretcr fü r baS 2Binter-©emefter |)erv Seiger f f i f d j e r attS © d f i t b i n 31t 2)?ufuelt$ berufen, mährettb zitttt Seiger ber ©orfdjttle ,f)err

B isc h o f, który do owego czasu urzędował przy szkole miójskćj wyższćj wKreutzbur- gu, położonym w G-órnymŚląsku. Na po­

czątku feryi wielkich opuścił zakład kan­

dydat wyższego nauczyciel, pan A r e n d t , aby przyjąć obowiązki nauczyciela przy szkole wyższój panien w G dań sk u. Pra­

cowałzaiste p. Arendt gorliwie i sumiennie dla dobra zakładu naszego; składa mu dla tego dzięki najszczćrsze w imieniu całego zakładu niźój podpisany. L ekcyep. A.

przejął po większćj części pan Q uade , kandydat wyższego nauczycielstwa, który j uż od Wielkanocy niektóre'przy zakładzie udzielał lekcye. Krótko po Wielkanocy zrobił niżćj podpisany wniosek do Król.

Prowincyonalnćj Rady Szkólnćj, ażeby w etacie nowe utworzone było mićjsce nauczyciela naukowego, a to w tym celu, ażeby Tercya, licząc więcćj jak 70 uczni, podzieloną została. Wskutek te­

go magistrat wezwanym został, ażeby nowe etatowe mićjsce naucz, utworzył.

Powierzono to miejsce panu Dr. W ese- nerow i, który już przedtem pełnił obo­

wiązki naucz, tymczasow. przy gimnazjum w H adam arze, w księstwieNasawskiem położonym. Jest pan Wesener wyzna­

nia katolickiego, urodził się w R e c k ­ lin g h a u s e n w Westfalii, kształcił'się w naukach na uniwersytetach w Berlinie

i w Bonie, a złożył egzamin pro fac. *dóc.

przed komisyą nauk. w Bonie. Tak podzielić można było Tercya trwale na dłuższy czas nadwa podrzędne oddziały.

N aś. Michał opuścił nas panGörtz, któ­

ry gorliwie i sumiennie działał sześć lat

Cytaty

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