• Nie Znaleziono Wyników

Der Baumeister, Jg. 30, Beilage

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Der Baumeister, Jg. 30, Beilage"

Copied!
124
0
0

Pełen tekst

(1)

BEHAGE ZUM BAUMEISTER*

JAN. 1932 • M ONATSHEFTE FÜR ARCHITEKTUR UND BAUPRAXIS • HEFT 1

G E D A N I N E N Z U R M O D E R N E N B A U K U N S T

\o n P ro fesso r D r. JO S E F P O P P , Techn. H ochschule, M ünchen

V o r w o r t d e r S c h r i f t l e i t u n g : Die folgenden G edankengänge sind 1928 u. a. als begleitender T ex t zu einem Buche ü b er bayerische P ostbauten geschrieben worden. W ir geben sie h e u t e w ieder, w eil D au er genug und G em ein­

gültigkeit in ih n e n is t, am E nde einer P eriode zum Nachdenken und zu r E in sich t zu lenken. Das M a ß an E h rfu rc h t vor der K u n st und an Rücksicht, welche auch d er A rchitekt dem A u ftre te n in G esellschaft schuldet, wie es P ro f. Popp so treffen d am Schlüsse seiner A u sfü h ru n g e n n e n n t, w ird entscheidend d a f ü r sein, ob die n e u e n A ufgaben richtig e r­

kannt und von den richtigen M ännern rechtzeitig angepackl w erden. V ornehm lich diesen neuen A ufgaben, d er G esin­

nung und d er A rt wie sic anzufassen sind, w ird unsere A rbeit im n euen Ja h re , insbesondere im nächsten H efte gelten.

H a r b e r s . V ergleicht m an die g rö ß ten und besten Schöpfungen

(dieser beiden B ände) m it ähnlichen W erken des 19. J a h r ­ hunderts, m it dessen ö ffe n tlic h en B auten ü b erh a u p t, so fallen so fo rt zwei bedeutsam e U nterschiede a u f: Die gegenwärtigen B auten sind in der äu ß e ren und inneren G csam lerschcinung w esentlich einfacher, im einzelnen praktischer als je n e ; au ß erd em h alten sie sich von der Nachahm ung alter S tile grundsätzlich fre i, schließen sich an V orhandenes m e h r im Geist als in einer bestim m ten Form an und entw ickeln das heule noch G ültige unseren Bedürfnissen und A nschauungen gem äß selbständig weiter.

H ierin sp rich t sicli ein n eu e r G eist und eine neue F orm gesinnung aus, die B egründung und E rläu te ru n g fordern; um som ehr als sogar bedeutende A rchitekten der Gegenwart diesem N euland zw eifelnd, selbst abw ehrend, ja abweisend gegenüberstehen und weite Kreise gebildeter Laien in dem W id e rstre it d e r M einungen, d er m it einer neuen K u n slfo rm stets verbunden ist, vielfach ratlos sind.

W ährend in den alten K unststilen die B aukunst die b ah n ­ brechende u n d ausschlaggebende K unst war, M alerei und Bildnerci sich zum eist im B unde m it ih r entwickelten und erst allm ählich zu unabhängigen eigenen S chöpfun- i gen kam en, gingen in unserer Zeit die m oderne Malerei und P lastik, selbst das K unstgew erbe der neuen B aukunst voran. U nd das, obw ohl seit Schinkels Tod (1841) im m er wieder in den K reisen d e r A rchitekten N otw endigkeit und M öglichkeit einer neuen B aukunst e rö rte rt w orden.

Die E rn e u e ru n g kam n ic h t zustande, weil m an sie nicht aus den sachlichen V oraussetzungen der B aukunst, d. h.

aus den F o rd e ru n g e n und A uffassungen des Lebens un d der neuen technischen G egebenheiten, sondern einzig im A n­

schluß an bisherige B a u fo rm e n zu gew innen suchte. T rotz deren eifrigen S tu d iu m s erk an n te m an n icht, d aß sie sich endgültig ausgew irkt h alten und kaum m e h r V a ria n ­ ten zuließen, erk an n te m an n icht, d aß sie selbst aus den oben genannten B edingungen sich jew eils gew andelt, daß j auch das A n k n ü p fe n an Altes, wie in d er Renaissance, n u r auf G ru n d einer neuen G eistigkeit und L ebenshaltung zu neuen F orm en g efü h rt. E in weiteres H in d ern is, zum al in Deutschland, w ar der schnell wachsende R eichtum nach dem 70er K rieg, w odurch im ö ffe n tlic h en und privaten Bauen das ä u ß e rlich R epräsentative im m er m e h r überw og, so daß selbst m onu m en tale A ufgaben zu dekorativen Aus-

j stattungsstückcn heru n tersan k en . Aus solcher E instellung vermochten w eder die neuen nocli die gew andelten bis­

herigen B auaufgaben eine schöpferische A nregung zu

geben, verm ochten die technischen E rru n g e n sch a fte n , die seil den fü n fz ig e r Ja h re n m it d er V erw endung von Eisen und Glas einsetzten, n ic h t fru c h tb a r zu w erden. Man sah vielm ehr die A ufgabe d er B aukunst d a rin , dieses als

„ h ä ß lic h “ e m p fu n d e n e Ingenieurw erk m it rom anischen, gotischen oder R enaissanceform en zu verkleiden und d a ­ d u rch ihre E ig e n art zu ersticken: Man denke etwa an die rheinischen B rückenköpfe oder die B ahnhöfe. So w urde der In g en ie u r nich t als M itarbeiter, vielm ehr als F eind des K ünstlerischen erachtet. N ur jen e A rchitekten, die vom neuen K unslgew erbc herkam en oder, wie M ulhesius, m it dem A llen entschlossen gebrochen h atten , bem ühten sich um die „ E in h eit d er A rc h ite k tu r“ , indem sie f ü r das bew ußte Z usam m enarbeiten von In g en ie u r und B aukünsl- ler ein trate n . Auch heute noch gibt es K ü n stle r von Rang, die im G ru n d n ic h t anders denken und handeln als jen e des 19. Ja h rh u n d e rts. So kann es n ic h t verw undern, daß der W iener 0 . W agner, da er 1895 als P ro g ram m d er

„M odernen A rc h ite k tu r“ die A bkehr von den geschicht­

lichen S tilen, das G estalten aus Zweck, neuen B austoffen und K o n stru k tio n en , die W a h rh eit d er in n eren und ä u ß e ­ ren E rscheinung, g roße Achsen fü r den S tädtebau f o r ­ d erte, selbst bei so w ohlw ollenden und fo rtsch rittlich e n G eistern wie II. S tre ite r n u r Zw eifel begcgnele, w ährend andere ihn geradezu leidenschaftlich b ekäm pften.

D ennoch w ar je tz t auch fü r die B aukunst die S tunde der E rn e u e ru n g gekom m en. Sie erstand aus dem allge­

m einen K unstw illen d er Zeit, d er die V erp flich tu n g zu Eigenem im m er stä rk e r fü h lte , aussprach un d verw irk­

lichte — wie vorher schon in d er D ichtung und Musik.

Zu gleicher Zeit h atte sich im K unstgew erbe, das als

„A ngew andte K u n st“ allm ählich auch a u f den R aum und die R au m au sslallu n g Ü bergriff, ein W'andel vollzogen.

W ährend m an in frü h e re n Zeiten a u f m ancherlei H an d ­ lichkeit in den G erätschaften, a u f m ancherlei B equem ­ lichkeit im Möbel und selbst im H aus- und P alastbau um d er K unst w illen verzichtete, fo rd e rte m an n u n sogar fü r den K o m fo rt, d. h. f ü r die Gebilde eines anspruchsvollen Lebens, zunächst m öglichste G ebrauchsfähigkeit — m an denke etwa an den englischen K lubsessel oder an das A uto.

D am it gewann d a s „ S c h ö n e “ einen realistischen E in ­ schlag; es ist n u n in allem G ebrauchsm äßigen d i e V e r ­ b i n d u n g d e s N ü t z l i c h e n m i t d e m G e f a l l e n ­ d e n : die künstlerische L eistung liegt in d e r edlen Ge­

staltung des Zw eckm äßigen. F ü r die B aukunst bedeutete dies eine neue B esinnung a u f ih r W esen, das keine

(2)

DER BAUMEISTER / JANUAR 1 9 3 2 / BEILAGE HEFT 1 andere Sprache so klar kennzeichnet als die deutsche:

B a u - K u n s t — d i e E i n h e i t z w e i e r v e r s c h i e ­ d e n e r E l e m e n t e , d i e s i c h w i e L e i b u n d S e e l e b e i m . M e n s c h e n v e r h a l t e n u n d e r s t i n d e r g e g e n s e i t i g e n D u r c h d r i n g u n g z u r v o l l e n A u s w i r k u n g k o m m e n . M it dem B e­

kenntnis zum Bauen k eh rt die A rch itek tu r aui' den Boden zurück, a u f dem jeweils ihre grö ß ten S chöpfungen erstanden, wird aus d er einseitig künstlerischen L eistung ein reales G ebilde, das bestim m ten Zwecken d ie n t und h ie rfü r die geeignetsten M ittel gebraucht. Nun erst kann sich die A rch itek tu r aus veränderten Gegebenheiten o r ­ ganisch erneuern.

Die stärksten A nregungen gewann die B aukunst der letzten Ja h rz eh n te d urch die B autechnik und die Technik ü b erh a u p t; und zwar im S inn einer neuen F o rm g esin ­ nu n g und F orm enw elt. Dieser E in flu ß vollzog sich anders als derartig e A nregungen bei frü h e re n Stilen. Bei diesen w aren Ing en ieu r und B au k ü n stler in einer Person ver­

einigt und sie bedienten sich auch wesentlich d er glei­

chen M ittel, f ü r die F o rm sprach durchaus d er K ünstler das letzte W ort. Die m odernen Tngcnieurgebildc sind ohne dessen Ililfc m it teilweise ganz neuen S to ffen und K onstruktionen erstan d en : Glas, Eisen, B eton, Eisenbeton, und die neuen 1 lolzkonslruktionen brachten fu n d am en tale Ä nderungen im baulichen G efüge: große M aßstäbe in der Masse und im R aum , riesenhafte Spannw eiten m it w eni­

gen, d ü n n en oder gar keinen S tützen, K up p elfo rm cn von erstaunlichen W ölbungsm öglichkeilen, d urch die K ragkon- slru k tio n e n ergab sich eine A rt des Schwebens, die unsere bisherigen statischen und dynam ischen E rfa h ru n g e n weit h in te r sich lä ß t; die W and gew innt einen neuen S inn, indem sie z u r bloßen M em bran w ird, die sich zwischen das Fachw erk d er S tützen und Balken sp an n t oder als hom ogene Masse a u flritt. D am it aber erstehen neue L a­

gerungsverhältnisse, w ird das alte V erhältnis von Stütze und L ast ausgcschaltcl, verm ag m an die Ö ffn u n g en nach dem jew eiligen B ed ü rfn is anzubringen, ersteht eine neue Beziehung geschlossener und o ffe n e r F lächen, werden G ru n d riß und A u friß organischer gestaltet, verliert die Fassade ihre einseitige B evorzugung.

Das bedeutet nich t w eniger um w älzende V erhältnisse als die V erw endung von Säule und Gebälk, w odurch die G riechen das Ägyptische überw anden, als die hellenistische E rf in d u n g von Bogen und W ölbung, die neue, gro ß artig e R aum gestaltungen erm öglichte und von den R öm ern wei­

ter entw ickelt w urde, als d er D reiklang von Spitzbogen, K reuzrippe und S treb ep feiler, aus dem die Gotik erstand:

gewiß nicht allein, auch m it Ililfe künstlerischer G esin­

nu n g und einer W a n d lu n g im Geistigen, aber doch wesent­

lich m it jen en H ilfsm itteln.

D azu kom m t in d er G egenw art, d aß die technischen B austoffe und K onstruktionen sogar eine ganz bestim m te F o rm p räg u n g in sich schließen: sie sind überall a u f das K nappe, K lare, E infache eingestellt, sind wesentlich schm ucklos und arbeiten m it reinen L inien und glatten F lächen, m it dem K lang der P ro p o rtio n e n , d er F arbe und des R aum s und gew innen daraus ästhetische W irkungen, die sich selbst in den M aschinen, nich t n u r dem m aschinell H ergeslellten aussprechen, die in besonders reicher M eise den Ingenieurw erken eignen — so. d aß m an schon von der „S chönheit des T echnischen“ zu sprechen wagt, daß einzelne A rchitekten, wie Br. T aut, selbst m einen: „Jede

B etrachtung von F o rm fragen w ird heule erst dann legitim w erden, wenn ih r das Rationelle des M aschinenwesens zu G runde gelegt w orden ist.“ W i r e r a c h t e n e s a l s g r u n d s ä t z l i c h f a l s c h , v o n d e r S c h ö n h e i t d e s T e c h n i s c h e n z u r e d e n , w e il d i e s e S c h ö n ­ h e i t d u r c h a u s z u f ä l l i g e r u n d v e r e i n z e l t e r A r t , weil nich t alles im Bauen m aschineller Entstehung ist und weil wir auch dem m aschinellen P ro d u k t gegen­

über die besonderen F orderungen des Geschmacks und selbst des K ünstlerischen stellen; a b e r es i s t u n s in den t e c h n i s c h e n F o r m e n e in w e r t v o l l e s u n d r e ic h e s N e u l a n d d e r F o r m e r s t a n d e n , das neben der Natur und den G ebilden unserer P hantasie fü r die K unst höchst bedeutungsvoll ist. Da diese F o rm en m it dem Gebrauch der neuen bautechnischen M ittel wie von selbst erstehen, vermag sich die B aukunst deren E in flu ß nicht zu entziehen, m uß sie ihre W irkungen a u f ihnen aufbauen und entwickeln, wie die Griechen an Gebälk und Säule den Gegensatz zwischen Last und S tütze geistvoll zu harm onischer An­

schauung gebracht, wie m an aus Bogen und AVölbung neue M assenauflösungen und R aum gestaltungen schuf, wie die Gotik aus ih ren K onstruktionsm itleln zu gesteigerter Sliin- m urigskraft und G eistigkeit gekom m en. Die A nregung der neuen M ittel ist bereits so stark, daß einer unserer mo­

d ern e n B aum eister, d er H o lländer O ud, einm al zu sagen wagte, die Technik sei noch gar nich t so weit, um un­

seren heutigen A rc h itc k tu rtra u m zu erfü llen .

Steht unsere B aukunst auch erst in den A nfängen, so kann m an doch ihren F o rm ch arak ter wie jenen der frühesten griechischen, rom anischen, gotischen oder Re­

naissance-K unst schon erk en n en : es ist eine von dem heutigen technischen Geist stark b ee in flu ß te F o rm , deren E lem ente wir oben gekennzeichnet haben. Dieser Geist hat aber diesmal m e h r B erechtigung auch in d er künst­

lerischen F o rm zum A usdruck zu kom m en als in früheren Z eilen, weil er ein Teil unseres gesam ten Zeitgeistes ist und die m eisten unserer gebrauchsm äßigen Gebilde tech­

nisch gestaltet sind. D am it ist noch n ic h t gesagt, daß sich die künstlerische F o rm m it d er technischen zu bescheiden hat, so w enig d er G rieche m it Gebälk und Säule zufrie­

den gewesen; es liegt vielm ehr im W esen d er K unst, die Zweck- und W c rk fo rm en reicher zu m achen, wie ihren Geist und S tim m ungsgchalt z u r A nschauung zu bringen, da sich diese in d er Z w eckform ungenügend mitlcilen und n u r ästhetische Z ufallsw erte ergeben. Die Kunstform ist in Lieferen und reicheren Schichten unseres Mosens verw urzelt als die technische Z w eckform , deren Wesen die zweckgem äße K n appheit ist.

E ine w eitere bedeutsam e A usw irkung des Technischen ist d i e G e s t a l t u n g d e s T y p i s c h e n : sein S treben geht d urchaus a u f das E ndgültige, das V ollkom m ene seiner Art.

M ird dies in d er F a b rik atio n im m er m e h r eine Forderung des M’irtsch aftlich en , weil E rsp arn is an M aterial, Arbeit, M ustern, Alodellen, so b edeutet es zugleich erhöhte Lei­

stungsfähigkeit und Ä 'erbilligung des jeweiligen Gebildes;

fü r unterg eo rd n ete und im m er w iederkehrende Teile führt das zu den sogenannten N orm en, die zugleich die Ein­

heitlichkeit der G esam terscheinung fö rd e rn . Das Typische ist aber auch ein Ideal d e r K unst. Man erin n ere sich der Typen in d er ägyptischen und griechischen Plastik, der Typen heiliger P ersonen im M ittelalter, der Darstellung des vollkom m enen Menschen in d er Renaissance oder ge­

denke in d er B aukunst des antiken W ohnhauses, der

(3)

HEFT 1 DER BAUMEISTER / JANUAR 1 9 3 2 / BEILAGE christlichen Basilika, des Renaissancepalastes, der K iosler-

anlagcn, des B ü rger- und vor allem des B auernhauses;

denke an typische S tadt- und D orfan lag en , S traß en und Plätze. In d em die m oderne B aukunst m öglichst typische Lösungen erstrebt, ü b erw indet sie auch in den B a u au f­

gaben die W illk ü r des 19. Ja h rh u n d e rts, gew innt sie ein neues M ittel charaktervoll zu gestalten. D er neue Typ w ird außerdem s tra ffe r sein als zu irg en d ein er ändern Zeit, weil er sich am technischen Typ b efru ch te t, aber der K ünstler wird seine künstlerische F re ih eit w ahren, wie er sic der technischen F o rm gegenüber w ahrt, indem er auch die individuellen und ästhetischen F o rd e ru n g e n be­

denkt.

Eine w eitere B e fru c h tu n g gew innt die m oderne Bau­

kunst, w enn sie ü b er das Typische hinaus die Idee des jew eiligen Bauzweckes allseitig bedenkt und von hier aus den F o rm a u fw a n d b em iß t und steigert. W ie m an vom Menschen sagt: er wächst m it seinen höheren Zwecken, so auch die B aukunst, die sich ganz und gar in den Dienst der m enschlichen Zwecke stellt, die nich t wie die soge­

n an n ten „ fre ie n “ K ünste K unst um d er K unst w illen sein w ill, sondern deren künstlerische L eistung sich a u f G rund realer F o rd e ru n g e n entwickelt. D am it unterscheiden w ir sch ärfer als frü h e re Zeilen zwischen N utz-, R cpräsenla- tions- und M onum entalbauten und m achen in nerhalb d er­

selben w iederum feinere U nterschiede: ein Ind u strieb au wird w esentlich a u f die künstlerische G estaltung seiner technischen N otw endigkeiten in R aum und A ußenerschei­

n u n g beschränken; im W ohnhaus aber erw arten w ir m ehr als eine W ohnm aschinc, die unsere äußerlichen W ohn- bediirfnisse b efriedigt, h ier wollen w ir auch die B efrie­

digung unseres inneren M enschen: D am it aber w ird die G renze des u n m ittelb ar N otw endigen w eiter hinausgerückt.

A lloB auten, die irgendw ie A nrecht a u f ö ffe n tlic h e Beachtung besitzen oder beanspruchen, w erden auch heule „R eprä­

sentation“ üben wollen und sollen, weil sie B auten einer G em einschaft sind, sei es des Staates, einer G em einde oder sonst bedeutsam en O rganisation, deren Zwecke in das W irtschaftliche, Soziale oder in breitere Lebensbezirke hineingreifen, deren B a u h err irgendw ie gew ichtig ist. D a­

m it aber haben sie Recht und P flic h t zu einer reicheren E rscheinung. Auch liegt es in d er m enschlichen N atur, daß R eichtum an sich zu L uxus d rän g t, dessen vornehm ste F orm sich künstlerisch vollzieht. So können auch vor­

nehm e K au fh äu ser, Banken und dergleichen heute noch repräsentieren. Insoferne w ar die deutsche B a ukunst seit den siebziger Ja h re n n ic h t a u f grundsätzlich falschen W e­

gen, sie w ar cs n u r d u rch die U nlerschiedslosigkeit und wenig geschmackvolle A rt, m it d er sie repräsentierte.

Weil d er Schrecken vor dieser parv en u h aften Ü b ertrei­

bung den m odernen K ü n stlern noch im B lute liegt, wol­

len sie von d er R epräsentation ü b erh a u p t n ic h t gerne gesprochen wissen, üben sie aber doch selbst w enn auch auf ih re A rt. M it R echt: D er M ißbrauch hebt den Ge­

brauch nich t a u f: wir m üssen den B e g riff d er R epräsen­

tation n u r in einer g eläuterten F o rm w ieder erstehen . lassen. W ir nehm en das R epräsentationsrecht heute un ­ gleich stren g er als frü h e re Zeilen und sehen das R ep rä­

sentative w eniger in d er o rn am en talen und dekorativen I'ülle, als vielm ehr in den besten und gediegensten E in ­ richtungen, in d er S chönheit w ertvollen M aterials, edler A rbeit; m aßvoller Schm uck ist uns höchste S teigerung.

Dam it w ird uns auch das M onum entale geläu terter als

im neunzehnten Ja h rh u n d e rt, wo es unterschiedslos und p ru n k h a ft a u ftra t, w ährend es als ein Höchstes v erhält­

nism äßig selten ist. D a s M o n u m e n t a l e i s t d e r k ü n s t l e r i s c h e A u s d r u c k d e s i n n e r l i c h u n d ä u ß e r l i c h G r o ß e n . D a s G r o ß e a b e r w i r k t d u r c h s i c h s e l b s t . Deshalb b e d a rf cs w eniger als das R epräsentative d er äu ß eren Z utat, verlangt es viel­

m ehr M aß und edle Z u rü ck h altu n g , d am it es in seiner G roßzügigkeit und W u ch t, in seiner W ü rd e und F eierlich­

keit zu m öglichst reinem A usdruck ersteht. H ier erlebt die „vis superba fo rm a e “ ih ren reinsten T riu m p h , das S chm uckhafte w ird m e h r Sym bol als Zier.

Indem so die künstlerische G estaltung sich an der Idee des jeweiligen Bauzweckes o rien tiert, ersteht eine innere P ro p o rtio n a litä t zwischen In h a lt und F o rm , ge­

w innt je d er Bau ü b er seine besondere A rt hinaus eine ganz bestim m te S tellung innerhalb d er übrigen Bauwerke, ergibt sich eine innerlich b egründete H ierarchie, die h öherer A rt ist als die äußerliche Ü bereinstim m ung d u rch ge­

m einsam e Motive, wie sic f ü r die alten Stile charakte­

ristisch ist. Das aber ist d er Niederschlag eines geistigen P rinzipes, das die K unst d e r letzten Geschlechter ü b e r­

haupt e rn e u ert, d er W a h r h e i t , d i e i n d e r B a u ­ k u n s t z u r W a h r h a f t i g k e i t w ird und d am it e t h i ­ s c h e n C harakter hat. D urch sie erhebt sich die m oderne B aukunst ü b e r das Technische hinaus in das Geistige, S ittliche, w urzelt ihre B augesinnung nich t in realem , sondern idealem G rund. D am it hat die A r c h i t e k t u r u n s e r e r Z e i t e i n P r i n z i p gew onnen, das eben­

sosehr die tiefste S ehnsucht unseres Geschlechts verkör­

p ert, wie die Technik, die besondere A rt unseres p ra k ­ tischen G cstallens; ein P rin z ip , das sich auch im ein­

zelnen künstlerisch ausw irkt. Die neue B aukunst ver­

schm äht durchaus die S urrogate, die w ertvolle S to ffe d urch geschickte B earbeitung m inderw ertiger M aterialien vortäuschcn, sie lä ß t den S to ffen ihre E igenart, sucht sie aber technisch, praktisch und ästhetisch en tsp re­

chend auszunützen. Sie scheidet zwischen in d u strie ll-m e­

chanischer und individuell-handw erklicher A rbeit, indem sie die letztere f ü r besondere Leistungen bevorzugt. Sie vergewaltigt n ich t das In n ere oder Ä ußere um ein er rein künstlerischen W irk u n g willen, verzichtet deshalb auch au f B lendungen und dergleichen, wie sie sich zum Zeigen w esentlicher K o n stru k tio n bekennt, ja a u f ih r die künst­

lerische W irk u n g a u fb a u t;

Aus dem vertieften W a hrheitsgefühl gew innt die m o ­ derne B aukunst auch ein anderes "Verhältnis zum Schmuck als die B aukunst des 19. Ja h rh u n d e rts. N icht als ob sie den Schm uck ablehnen w ürde, wie einzelne in all zu extrem er und durchaus unberechtigter W eise fo rd e rn ; aber sic e rfa ß t ihn schärfer in seinem W esen. Schm uck ist ein M ittel der V erschönerung, bed eu tet also ästhetische S teigerung; was an sich schon schön ist, b ed a rf also zu ­ nächst keiner w eiteren V erschönerung, sei sie o rn a m e n ­ taler oder fig u ra le r A rt. A ndererseits gibt es auch im Bereich des Schönen höhere und reichere G rade, wie das S chm uckbedürfnis ü b erh a u p t dem Menschen im B lute liegt. A ber es ist ein U nterschied, ob m an den Schmuck in naiver oder bew u ß ter W eise um seiner selbst willen übt, oder ob m an auch ihm gegenüber die Frage nach der innerlichen B erechtigung stellt und d am it eine gewisse A bstufung eintreten lä ß t. Dies letztere ist P rin z ip der m odernen B aukunst und angew andten K unst überhaupt,

(4)

DER BAUMEISTER / JANUAR 1 9 3 2 / BEILAGE HEFT 1 ist eine A usw irkung der frü h e r schon belonten inneren

P ro p o rtio n a litä t im F orin au fw an d . A ußerdem e rfo rd e rt eine K unst, die a u f das W esenhafte d er F o rm ausgeht, auch M äßigung im Schm uckhaften. E ndlich w ird gerade d er sparsam e Schm uck seine A ufgabe der Steigerung besser e rfü lle n als ein verhältnism äßig reicher A ufw and, weil er eben dadurch als das A uszeichnende erscheint und so das A ugenm erk als a u f ein Besonderes hinlen k t. Die m oderne B aukunst benützt den S chm uck als M ittel d er Belebung.

A kzentuierung, F ü llu n g und gebraucht h ie rfü r m it V o r­

liebe die n atü rlich e n S chönheiten des S toffes — wie hat die röm ische B aukunst d u rch die F arbigkeit ih re r M auer­

bezüge und Säulen gew irkt, — sinnvollen W echsel in den S to ffen und ih re r B earbeitung, die F arbe, figurale D arstellungen der Malerei und Plastik. Sie gehl dem O rn am en t nicht aus dem W eg, ist ihm gegenüber n u r zurückhaltend, weil seine G estaltung an sich m it zum Schw ierigsten gehört und n u r das Ergebnis langsam er E ntw icklung ist.

Da sich die m oderne B aukunst m öglichst in den Dienst des Lebens und seiner zweckvollcn G estaltung stellt, be­

d en k t sie auch die neuzeitlichen F o rd e ru n g e n der H ygiene, des Sozialen und W irtschaftlichen. Die Hygiene ist als eine der w ertvollsten E rru n g en sch aften so m ächtig ge­

w orden, d aß ihre F o rd eru n g en selbst a u f gesetzlichem W eg vielfach d u rc h g e fü h rt w erden. H ierzu kom m en die A usw irkungen des Sportes und das heutige Ideal der kö r­

perlichen E rtü ch tig u n g , die das alte W o rt d er „m ens sana in corpore sano“ beinahe um kehren und die geistige G esundung von d er körperlichen abhängig m achen. So w erden L u ft, L icht, W ärm e, S auberkeit eine G ru n d ­ fo rd e ru n g f ü r unsere W ohn- und A rbcilsräum e, f ü r die Anlage unserer W ohnorte. Die Lage des Hauses, der lebenswichtigsten R äum e zu Sonne und W ind, das m ög­

lichste V erm eiden d u n k le r, u n d u rc h lü ftb a re r Z im m er und Gänge spielt im H ausbau eine entscheidende Rolle, er­

streckt sich a u f W o h n straß en und W ohnviertel, d rän g t zu W ohnhöfen und S pielplätzen, w andelt den Typ d er F e n ­ ster, gibt E rk e rn , Baikonen, L auben einen n euen Sinn und vielfach neue V erw endung. U nd das alles fo rd e rn w ir n ich t n u r f ü r den reichen Bew ohner, fo rd e rn es auch f ü r die einfachste W ohnung und A rbeitsstätte. D a­

m it gesellt sich zu r Hygiene die A usw irkung des sozialen Sinnes, der gerade in D eutschland besonders entw ickelt ist. F o rd m einte einm al, echt am erikanisch: w ichtiger als die Q ualität des F abrikbaucs sei die Q ualität d er F a b ri­

kation. W ir erstreben beides. So fo rd e rn w ir auch in einem H aus von K o m fo rt, d aß daran je d e r Bewohner und B enützer irgendw ie A nteil habe; w ir em p fin d en jene vornehm eren M ietskasernen d er V orkriegszeit, in denen f ü r D ienstboten n u r ungenügend gesorgt ist, ebenso als schlechte A rch itek tu r, wie öffen tlich e G ebäude, die n u r fü r die „S p itzen “ entsprechend sorgen. Alle B auten, die aus den gem einsam en M itteln des steuerzahlenden Volkes erstehen, deshalb auch die m eisten unserer neuen W o h n ­ bauten, verlangen über die bloße U n te rk u n ft hinaus, was ein fü rso rg en d e r S inn zu bieten hat. So erw arten wir auch im einfachsten Reihenhaus und in der be­

scheidensten M ietw ohnung eine G estaltung, in d er das H eim w iederum zu r H eim at, zu r P flegeslälte geistig-sitt­

licher W erte sich erheben kann. D azu ist die Beziehung zur N atur, zu einem G arten, auch n u r zu einem Baum , ein paar B lum en zu erstreben.

E ndlich die W irtsch aftlich k eit unseres Bauens. Sie ist gegeben d u rch das innige V erflochtcnsein des W irtsch a ft­

lichen m it d er T echnik, aber auch als ein P rin z ip , das unser gesamtes S chaffen bis in die W issenschaft hinein geistig d u rch d rin g l. In ihm w irk t sich die steigende F o r­

d eru n g m öglichst ratio n eller Arbeitsweisen aus, die im B aubetrieb noch am wenigsten m odern sind, w irkt sich die N orm ierung aus fü r alle u n tergeordneten und sich gleichbleibenden Teile wie F enster, T ü re n , K linken, Be­

schläge usw. was den Bau verbilligt, seine B rauchbarkeit steigert und die E inheitlichkeit des E indrucks fö rd ert.

Z um S chluß ist die m oderne A rch itek tu r gegen den V o rw u rf d er In te rn a tio n a litä t, des T raditionslosen und m angelnden H eim atsinnes zu verteidigen, der im m er wie­

der von historisch eingestellten K ünstlern und Laien gegen sie erhoben wird. Man w ird aber gerade die Ge­

schichtskundigen d aran e rin n e rn d ü rfe n , d aß alle nacli- anliken S tile in te rn atio n a l gew orden, daß gerade die deutsche B aukunst von intern atio n alen A nregungen viel gew onnen h at und d aß diese In le rn a tio n a litä t n u r dann gefährlich gew orden, wenn und solange eine N ation m ehr aus Mode als in n erem B edürfnis sich fre m d en Einflüssen ergeben. Die m oderne In lern a tio n a litä t e rk lä rt sich aus den im m er m ehr sich angleichenden Lebensbedürfnissen und — G ew ohnheiten d er heutigen M enschheit, aus den ü berall gleichen technischen V oraussetzungen und künst­

lerischen A uffassungen, neuzeitlichen V erkehrs- und Nach­

rich ten m itteln . A ndererseits verm ag der K enner m oder­

n er A rch itek tu r schon deutliche Anzeichen n ationaler, ja selbst regionaler U nterschiede festzustellen; wie anders bau t m an z. B. am R hein als bei uns im Süden. Was die T ra d itio n b e triff t, so le h rt sie vielm ehr das Gegen­

teil von dem , was die G eschichtsfreunde fo rd e rn : die allerm eisten Stile haben die T ra d itio n n ic h t fortgesetzt, vielm ehr selbst eine neue T ra d itio n geschaffen; ja sie haben sich nich t gescheut, selbst wertvolle B auten frü h e­

rer Zeilen abzubrechen, in ihrem S inn um - uncl auszu­

b auen: M an denke als letztes großes Beispiel dieser Art n u r an den Spätbarock. Die m eisten allen S tädte und ganze L andstrecken sind ein Beweis, wie sich im m er wie­

d er Neues an Altes fügte, ohne das F rü h e re nachzu- ahm en — und w ir allein sollen dieses Recht n ic h t haben, sollen die P flic h t d er R eproduktion üben m üssen? Die m oderne B aukunst schätzt und le rn t an d er alten Kunst etwas anderes als ihre F o rm en sp rach e: Geist und Leben vergangener Zeiten, wie sie sich in ih ren B auten aus- sprechen und in solchem S inne heute noch w eiter wir­

ken und w eiter entw ickelt sein wollen, w ährend anderes n u r als allgem einer F o rm w e rt beachtlich bleibt, dem man in A npassung an das G elände, in M aßstab und Proportion Rechnung träg t oder m it dem m an im S inne des Kon­

trastes eine E in h e it erstrebt. So ist die m oderne Baukunst also auch städtebaulich durchaus organisch eingestellt.

Ganz das gleiche g ilt hinsichtlich des lleim alm äßigen.

das n u r eine S p ielart des T raditionellen ist. Als nächste U m welt unseres Lebens und seiner B edingungen ist die H eim at zunächst ein geographischer B eg riff, der sich eben d ad u rc h zu einem geistig-sittlichen W e rt erw eitert. M io o ft aber erlebt einer, w enn er nach Ja h re n in die Jugend­

heim at zurü ck k eh rt, d aß nich t n u r er, sondern auch sie sich gew andelt, d aß gegenüber seiner neuen H eim at die alle H eim at zurückgeblieben. Ja , auch die H eim at wan­

delt ih r äußeres und inneres Gesicht. An welche Form

(5)

H EFT 1 DER BAUMEISTER / JANUAR 1 9 3 2 / BEILAGE soll sich n u n das heutige Bauen anschließen? Sicherlich

nicht an die des 19. Ja h rh u n d e rts, die künstlerisch u n ­ selbständig und wenig bedeutend in d er einzelnen Lei­

stung gewesen; aber auch nicht an die zufällig erhaltene rom anische, gotische Renaissance- oder B arockform . Und was dan n , w enn es V ertrete r verschiedener S tile in einer S tadl, einer Gegend g ib t? W ir haben gerade im 19. J a h r­

h u n d e rt z u r Genüge erlebt, wohin solch künstlicher —•

n ich t künstlerischer A nschluß g efü h rt. N u r einen Weg weisen Geschichte, K unst und V e rn u n ft in d er F rage des heim atlichen B auens: aus den geographischen Bedingungen und jew eiligen Lebensgew ohnheilen wie den gew andelten F o rd eru n g en und E rru n g en sch aften der Zeit ist jene Art des Bauens zu gew innen, die sich als die beste erweist.

K ein V erständiger w ird in einer Gegend m it starkem F rem denverkehr ein H otel nach dem Typ eines alten B auernw irlshauses bauen, ein S chulhaus wie ein B a u ern ­ haus, ein L agerhaus wie einen Stadel gestalten, usw. Selbst die o ft betonte F o rd e ru n g des heim ischen M aterials hat nich t m e h r die frü h e re B edeutung: cs kann ein fre m ­ der B a u sto ff, d er besser und billiger ist, eben dadurch den einheim ischen verdrängen.

L etzten Endes kann die F o rd e ru n g des T ra d itio n sm ä ß i­

gen und H eim atlichen n u r bedeuten, d aß cs d o rt, wo cs w ertvoll ist, in seiner E igenart nich t geschädigt w ird; nie und n im m er kann es bedeuten, d aß das A lte wie ein ewig g ü ltiger K anon die E ntw icklung hem m t, neuen B e d ü rf­

nissen und G egebenheiten h in d e rn d im W ege steht. W ie w ir sonst unsere Geschichte leben und fo rm e n , müssen und wollen w ir auch unsere K u n st gestalten. A u ß e r ­ d e m d a r f m a n z u r n e u e n B a u k u n s t u n d i h r e n b e s t e n M e i s t e r n d a s V e r t r a u e n h a ­ b e n , d a ß s i e a u s i h r e m k ü n s t l e r i s c h e n S i n n u n d V e r a n t w o r t u n g s g e f ü h l s o v i e l E h r - f u r c h t a u f b r i n g c n , d a ß s i e s i c h n a c h k u l ­ t i v i e r t e r E u r o p ä e r - A r l b e n e h m e n , d . h. w i s - s e n , w a s s i e d e m A u f t r e t e n i n G e s e l l s c h a f t s c h u l d i g s i n d .

B Ü C H E R B E SP R E C H U N G E N

L o i s W c 1 7, c n b a c h c r , A rbeiten der Ja h re 1919 bis 1931. Beschrieben als Beispiel eines E n tw u rfs-S e m i­

nars. Von G uido H a r b e r s . 109 Seiten. G ro ß q u a rt m it 175 A nsichten, Rissen und Zeichnungen im Text. K art.

7.50 M. — Die Zeit d rä n g t zu v o l l k o m m e n s a c h ­ l i c h e r Aussage über den A rchitekten, d e r n ich t b lo ß als tätigschaffender K ü n stler, sondern auch als g e s c h i c h t ­ l i c h e P erson e r f a ß t w erden soll. Im S inne dieser neuen F orderung nach s u b s t a n t i e l l e n Aussagen ü b er den A rchitekten kann die im Callwcy-Verlage, M ünchen, e r ­ schienene A rbeit G uido H arbers über Louis W elzenbacher in m ehrfacher H insicht als M usterbeispiel genom m en w erden.

In ih r ist G egenstand der U ntersuchung das W erk eines

noch ju n g e n Baum eisters, der, wie es im V orw ort h eiß t,

„erzogen w orden ist zu intensiver L eistung d u rch frü h e n Zwang, sich selbst zu erh alten , zu E h rfu rc h t vor dem W erk d u rch künstlerische S chulung eines T heodor Fischer, zu g ro ß er geistiger Beweglichkeit und E n tsc h lu ß k ra ft durch erfolgreichen W ettbew erbskam pf, zu technisch einw and­

fre ie r K onstru k tio n un d zur B eherrschung des Details d u rch praktische, selbstverantw orlliche B autätigkeit und endlich zu städtebaulich exakter A rbeit d u rch die einer m it­

teldeutschen S tad l an fü h re n d e r Stelle geleisteten D ienste.“

Doch ist dabei die alte F o rm d er M onographie verlassen, die äu ß e re ko n tin u ierlich bewegte E inheit des Textes vielm ehr a u fg e sp littert und stü ck h aft dargebolen, um das W o rt in den unm ittelb arsten Bezug zum Bilde selbst zu setzen und jede Aussage an O rt und Stelle so fo rt ü b e r­

p rü fb a r zu m achen. D enn H arbers h at seine A ufgabe in erster L inie in geistig erzieherischem S inne g e fa ß t: Sein Buch ist gleichsam als Beispiel eines S em inars gedacht, in welchem an H an d d er A rbeiten W elzenbachers die E le­

m ente d er E n tw u rfstä tig k e it entw ickelt w erden sollen.

Die unm ittelb are Folge dieses V erfahrens ist, d aß nich t n u r das W erk W elzenbachers in einer Weise d u rc h ­ leuchtet w ird, die die W urzeln seiner A rch itek tu rau f- fassung in voller K larh eit sichtbar w erden lä ß t, sondern vor allem dem L ernenden eine instruktive B elehrung ü ber das W esen d er A rch itek tu r selbst zuteil w ird. D a­

bei ist H arbers von unbestechlichem E rn st in seinen U rteilen. Die G röße und S trenge seiner F o rd e ru n g e n er­

hellt aus dem program m atischen Satz: „Das E i n h e i t ­ l i c h e , E i n f a c h e ist L eistung, als ein Ü berw inden des vielfältig K om plizierten. O h n e die große persön­

liche K ra ft, die R i c h t u n g hat, ist E inheitlichkeit n u r Leere un d Ö de.“ A uch wo er selbst n ic h t zustim m en k an n , ist seine K ritik vornehm , ohne den so billigen als bequem en T on des Sarkastischen. E inzelne seiner S tru k tu ra n aly sen — ich nenne vor allem die des Hauses S ettari, des W ochenend-B ade- und -AVohnhauses, des Hauses R osenbauer, L inz, sind M usterbeispiele einer das W esentliche d er L eistung k la r herausarbcilenden B etrach­

tung. W enn m anchm al d er W unsch nach einer w eiteren V erfeinerung des b egrifflichen In stru m en tes sich h ervor­

wagt, so w ird m an hierin d er Z u k u n ft vertrauen d ü rfe n , die von selbst zu letzter b eg rifflich e r K lärung des m o d e r­

nen S tilgefühls gelangen wird. Die L eistung H arbers als solche, die von vorbildlicher und wegweisender B edeu­

tung ist, w ird dad u rch nich t b erü h rt. D ruck und Aus­

sta ttu n g des W erkes sind übrigens m ustergültig. M o r p e r.

G e s c h i c h t e d e s K u n s t g e w e r b e s . A7on D r.

G eorg L e h n c r t , a. o. P rofessor an d er Technischen H ochschule zu Berlin. Teil IV : Das K unstgew erbe der Renaissance, 112 Seiten und X X X II B ildtafeln. S am m ­ lu n g Göschen, Band Nr. 1033. W a lte r de G ru y ter & Co., B erlin W 10 u n d Leipzig. 1931. P reis in L einen geb.

Sigel s Granit-Glasurweiß

u n v e r w ü s tlic h e L a c k e m a i l l e ; s ä u re - , la u g e n - , s o d a b e s t ä n d i g , d a h e r h e r v o r r a g e n d g e e i g n e t f ü r K r a n ­ k e n h ä u s e r , B a d e a n s t a l t e n , L a b o r a t o r i e n , M o l k e r e i e n ,W a s c h a n s t a l t e n , A k k u m u l a t o r e n - u . K ü h l r ä u m e

Telephon 603 J .S IG E L & S O H N Lack-undFarbenfabrik H e ilb ro n n a .N .

(6)

B 10 DER BAUMEISTER / JANUAR 1 9 3 2 / BEILAGE HEFT 1 1.80 M. — Ein kleines, zu r schnellen In fo rm a tio n recht

brauchbares Büchlein. Bei B etrachtung der sehr kleinen A bbildungen fä llt au f, d aß scheinbar doch auch rechter Kitsch p ro d u ziert w urde, z. B. das goldene S alzfaß auf T afel X — vielleicht liegt dieser E in d ru ck aber n u r an d er K leinheit der A bbildungen und deren Auswahl.

N e u e W o h n b a u t e n , ein Q uerschnitt durch die W o h n a rch ile k tu r in D eutschland. Von Hans E c k s t e i n . V erlag F. B ruckm ann A.-G., M ünchen. H erbst 1931.

180 Abb., 80 Pläne. K art. 5.50 M. — E ine abwechs­

lungsreiche, gut erläu terte ßild sam m lu n g von freisteh en ­ den E in fam ilien h äu sern m it Angabe der Baukosten, w el­

cher einige Beispiele f ü r R eihenhäuser und W ochenend­

häuser beigegeben sind.

A r c h i t e k t u r u n d W e l t a n s c h a u u n g . Von O tto S c h u b e r t . M it 32 B ild tafeln . P au l N e f f , V erlag, B erlin. — Das Ende einer Epoche, sei es n u r einer K unstperiode oder einer grö ß eren K u ltu re n t­

w icklung, begleiten gew öhnlich überblickgebende, allge­

m eine, besinnliche V eröffentlichungen. Ih r A ufbau ist synthetisch im Gegensatz zu jen en P ion ierarb eiten , die ein Neues ansagen und geistig vorbereiten oder schon neue A ufgaben stellen. Sie haben m eist ein K onkretes, im be­

sonderen Gcwolltcs in engerem A usschnitte zum Ziele und sind w eniger kontem plativ-allgem ein. In diesem Sinne ist dieses Buch klärend, w ohltuend und abschließend. „E in W eg aus dem L abyrinth d er Tageskäm pfe“ n e n n t es der V erfasser. Neben den feinsinnig ausgcw ählten ausgezeich­

n et wiedergegebenen A bbildungen erscheint uns dieser Salz am bezeichnendsten: „Das G eheim nis des E rfolges eines K unstw erkes r u h t letzten Endes in d er G leichheit der Ziele des K ünstlers und seiner Z eit.“ — W obei w ir als Ziele der Zeit f ü r die Z u k u n ft allerdings gerade die bis­

her f ü r den A rchitekten undankbarsten und im bisheri­

gen S inne unrü h m lich sten A ufgaben im Auge haben.

Z e i t g e m ä ß e W o h n g ä r t e n , eine S am m lung alter und n eu e r H ausgärten. H erausgegeben von O. V a l e n ­ t i n , G artenarchitekt, S tu ttg a rt. M it 72 Photos und zehn G rundrissen. Verlag F. B ruckm ann A.-G., M ünchen. 5.50 M.

— D er V erfasser un d der V erlag haben sich m it diesem gut ausgestatteten und sehr preisw erten Buch w irklich ein V er­

dienst erw orben, weil sie d am it dem V erständnis fü r eine geschmackvolle, d er E ntw icklung g u te r n eu e r B au­

kunst entsprechende G arte n k u ltu r bei G arlenliebhabern, G ärtn ern und A rchitekten die W ege ebnen.

D r . J u l i u s V i s c h e r , D e r n e u e S c h u l b a u i m I n - u n d A u s l a n d . G rundlagen — Technik — G estaltung. M it 310 A bbildungen und 4 Tabellen. (Die B auaufgaben der G egenw art, Band II.) Q uart. K arto n iert 14.50 M. V erlag Ju liu s I fo ffm a n n , S tu ttg a rt 1931. — Um es nich t später zu versäum en, m öchten w ir gleich au f ein K uriosum hinw eisen: E ine von A rchitekt Schwagcn- scheidt gezeichnete Vogelschau a u f eine Volksschule zeigt a u f S chulhof und Terrassen jed en E inzelnen von 1078 S ch ü lern ; im K ra u tg a rte n ist jed e S taude und je d e r K ohl­

ko p f sichtbar, die R ippen ein er R uhebank sind vollzählig u n d jedes B latt in nerhalb d er ziehharm onikaartigen K ak­

teenfenster ist zu erkennen. — T rotz alledem w irkt das B ild eigentlich k lar und nich t überladen (S. 11). Bis zu einem gewissen G rad ist zwischen diesem Bilde und dem Buch, in w elchem es sich b efin d e t, eine P arallele m öglich. W ir wissen selbst von unserem S o n d erh eft über

m odernen S chulbau (1 2 /1 9 3 0 ), wie sehr schwer es ist.

in übersichtlicher Weise ein solch großes und dazu noch in stetem W andel begriffenes Sondergebiet zu erfassen und darzustellcn. D r. Vischcr h at diese A ufgabe in diesem ausgezeichnet ausgestattclen Buche m it g ro ß e r O rgani­

sationsgabe und hingebendem F leiß c gelöst.

M ö b e l b a u i n II o 1 z , R o h r u n d S t a h l . Von E.

D i e c k m a n n . M it 232 L ichtbildern und Zeichnungen nach E n tw ü rfe n des V erfassers. Die B aubücher, Bd. 11.

J u liu s Ilo ffm a n n Verlag, S tu ttg art. — „D er Rhythm us dieser W ell bestim m t unser Leben und W irken. Sich ihm einfügen, heiß t ,rich tig 1, sich ih m entziehen, bedeutet I r r ­ tum , Chaos, K rankheit. Indem w ir glauben, daß es an der Zeit sei. w ieder O rd n u n g und E in fac h h eit in unser D en­

ken und T un zu bringen, da U n o rd n u n g und K om pliziert­

heit uns in W irrn is und H altlosigkeit g e fü h rt haben, su ­ chen w ir danach zu handeln. Das besagt f ü r unser Ge­

biet ,M öbelbau und M öbelgestaltung': K larh e it über die A ufgabe, die d er einzelne Teil zu e rfü lle n hat — E rk e n n t­

nis d er M ittel, die N atu r und T echnik uns b ie ten .“ Dies d er erste Absatz des Textes. D er D rang des Deutschen, vor allem des A rchitekten, ein jedes T u n weltanschaulich zu verankern und in B egriffe zu klassifizieren, fü h rt wohl a u f d er einen Seite zu einer V ertiefu n g der A uf­

gabenstellung und M ethodik. — In diesem S inne ist die E ntw icklung d er G ru n d fo rm e l K örper-, F lächen- Glie­

derm öbel aus: K örper-, Flächen-, S tollen als Möbelelemen- ten sicher einleuchtend und klar. A uch m eh rere der ge­

zeigten A rbeiten (S. 15, 17 un ten , 22, 39, 51, 53, 5ß, 59, 74, 78) ziehen Gewinn aus dieser G edankenvorarbeit.

— A uf d er anderen Seite fü h rt diese gedankliche An­

strengung aber o ffe n b a r zu einer psychologisch durchaus erklärlichen Ü berbetonung des F u n k tio n ellen , B e g riff­

lichen. Viele Möbel bekom m en dad u rch etwas Schweres, Un­

handliches u n d sind auch wohl entsprechend teu rer als eine gedanklich unbelastete P ro d u k tio n . V ielleicht d a rf aber das B uch, das sehr g u t ausgestaltet ist, gerade d a r u m em pfohlen w erden, weil es dies P roblem b erü h rt.

A dolf F e u l n e r , D i e W i e s , A ugsburg 1931. Dr.

Benno F ilse r Verlag. Preis. M. 1.50. D eutsche K unst­

fü h re r, B and 50. — Das gefeiertste B audenkm al des bayrischen Rokokos, D om inikus Z im m erm anns geniales S pätw erk, die W ieskirche, ist Gegenstand dieses von dem ersten K enner d er K unst des achtzehnten Jah rh u n d erts v erfaßten F ü h re rs, der in der liebensw ürdigen F o rm eines Essays das persönliche E rlebnis als A nleitung n im m t, die kom plizierte innere S tru k tu r eines solchen Gebildes auch dem nich t geschulten B etrachter zu erschließen. 16 B ild­

tafeln illu strieren den T ext. Die W iederverw endung der ungenauen und in den feineren E inzelheiten summ arisch vereinfachenden P lan a u fn a h m en des bayrischen Denkmä- lerinventars überzeugt au fs neue von d er Notwendigkeit einer exakten A usm essung dieser K irche, die_ zugleich G rundlage der noch zu schreibenden abschließenden Mo­

nographie sein m ü ß te . Zu d er genetischen A bleitung, die F eu ln e r von d er W ies gibt, wäre zu sagen, d aß die pro- p oniertc U nabhängigkeit D om inikus Z im m erm anns von ähnlichen Ideen B altasar N eum anns durchaus n ic h t außer­

halb je d e r A nzw eifelbarkeit steht, zum al überdies Zim- m e rm an n s T ätigkeit in W ü rz b u rg und Bam berg u n te r Neu­

m a n n und Jo h a n n D ien lzen h o fer sogar u rkundlich bezeugt ist. Auch wäre einm al Z im m erm anns V erhältnis zu bc-

(7)

HEFT 1 DER BAUMEISTER / JANUAR 1 9 3 2 / BEILAGE B 11 stim m ten E nlw urfsideen des französischen A rchitekten

Robert de Gotte, dessen S chleißheim er P läne ihm durch seinen u n te r E ff n c r in S chleißheim tätigen B ru d er Johann B aptist bek an n t gew orden sein d ü rfte n , einer genauen U n­

tersuchung w ert. E in wesentliches konstitutives E lem ent seiner A rch itek tu r scheint tatsächlich aus dieser R ichtung zu kom m en. Die V ollendung des ersten H albhunderts d er S am m lu n g : D eutsche K u n slfü h re r, herausgegeben von Dr. Ad. F e u ln e r, gibt V eranlassung, dankbarst d er ebenso nützlichen wie w ohlfeilen H efte zu gedenken, die in keiner A rchitektur-B ibliothek fehlen sollten. M o r p c r .

E. A. G a r d n e r , T h e A r t o f G r c e c e . „The S tu d io “ , 4-1 Lcicester Sq., London. 10 s G d. — An g uten pädagogisch v erfahrenden E in fü h ru n g e n in die grie­

chische K unst ist in D eutschland kein Mangel. W enn w ir trotzdem V eranlassung nehm en, a u f den Versuch eines g ro ß en englischen Archäologen besonders hinzuw eisen, so deswegen, weil er in vorbildlicher W eise die in D eutsch­

land so seltene harm onische V ereinigung fachm ännischen E rnstes d er W ertu n g en m it w irklicher Eleganz des V or­

trages zeigt und d urch B etrachtung d er griechischen K unst vom G esichtspunkt ih re r m enschlichen Beziehung zu u n ­ serer eigenen Zeit gerade auch fü r den A rchitekten eine in n ere A ktu alität o ffe n b art. In acht glänzend geschriebe­

nen K apiteln w ird von der A rc h ite k tu r bis herab zum H ausrat die E ntw icklung des griechischen G enius d u rch die Ja h rh u n d e rte verfolgt. Die W ertakzente liegen a u f dem V. und IV. J a h rh u n d e rt, d er H ellenism us, dessen heute besonders aktuelle A rc h ite k tu r leider n u r ungenügend zu W orte kom m t, trägt auch in dieser D arstellung im m er noch S p u re n jenes Stigm as, das ihm d er K lassizismus a u f­

geprägt hat. Ü ber 100 A bbildungen von zum T eil weniger bekannten O bjekten repräsentieren eine d er reichsten P e­

rioden der m enschlichen K u ltu r in vielfältiger Spiegelung.

M o r p c r . K o m m u n a l e V e r e i n i g u n g f ü r W o h n u n g s ­ w e s e n . H e ft 14 d er S ch riften d e r V ereinigung. G e ­ m e i n d e n u n d W o h n u n g s f r a g e , V orträge von O berbürgerm eister D r. L u p p e , N ürnberg, O berbürger­

m eister D r. F r e s d o r f , B ran d en b u rg a. II., rcchtskund.

1. B ürgerm eister D r. S c h r ö t e r , Selb i. B., L an d ral lv n u t z e n des Kreises S to rm arn , W andsbek, O r g a n i ­ s a t i o n u n d Z u k u n f t d e s B e r l i n e r W o h ­ n u n g s b a u e s , V ortrag von D r. H e i n r i c h , Ju stitia r und stellv ertreten d er G eschäftsführer d er W o h n u n g s fü r­

sorgegesellschaft, B erlin. B ericht über die 13. H au p tv e r­

sam m lung in B erlin am 31. Mai 1931. 80 Seiten. P reis M 4.— , f ü r M itglieder M. 3.— . — Besonders interessant sind die A usfü h ru n g en von F re sd o rf über die M ittelstädte, von D r. S chröter ü b er die K leinstädte und Ivnutzcn f ü r die L andkreise, vor allem bezüglich d er sehr klar heraus­

gearbeiteten stru k tu re lle n U nterschiede im H inblick au f die trotz allen Z auderns d er Reichsslellcn n ic h t zu u m ­ gehenden i n t e r k o m n n i n a l c n U rn S i e d l u n g .

D a s H o c h s c h u l s t u d i u m d e s F a c h s c h u 1 a b - s o l v e n t e n . Von D ipl.-Ing. W illi Z o e l l e r , Regie- ru n g sb au fü h rc r. — Die Zulassung des Fachschulabsolven- ten zum H ochschulstudium e rfo lg t nach den au f G rund M in.-V erordnung vom 7. Ju li 1922 ergangenen B estim ­ m ungen. (H e ft 25 d er Weidmännischen Taschenausgaben von V erfügungen der P reu ß isch en U nlerrichlsverw allung, im V erlag d er W eidm annschon B uchhandlung in B erlin.) Nach Zweck und Ziel seiner A usbildung w erden zwei A rten unterschieden: 1. das F ach stu d iu m , das sich a u f be­

stim m te, von dem Absolventen frei zu w ählende F ächer erstreck t; zu diesem k ann je d e r Absolvent zugelassen w er­

den, er w ird als Ilö re r eingeschrieben un d bleibt g ru n d ­ sätzlich Fachschulabsolvcnt; 2. das planm äßige S tudium des D iplom -Ingenieurs, das im Gegensatz zu 1. einen vorschriftsm äßigen L ehrgang bedingt. Nach abgelegter E r ­ g änzu n g s-R eifep rü fu n g w ird d er Absolvent als o rdentlicher S tu d iere n d er eingeschrieben. D er Lehrvorgang ist f ü r ihn d er gleiche wie fü r den A biturienten. S tudienzeichnungen aus dem F ach sch u lu n terrich t können angerechnet w erden;

au ß e rd em hat d er Absolvent die M öglichkeit, einen Teil d er vorgeschriebenen S tu d ien arb eiten seiner technischen V orkenntnisse und zeichnerischen F ähigkeiten relativ r a ­ scher zu erledigen, so d aß er u. U. frü h e r zu den P r ü f u n ­ gen zugelassen w erden kann, d. h. wenn die f ü r diesen Zweck festgesetzte M indestzahl an Sem estern erreicht ist.

Die A nerk en n u n g seiner d u rch das m ittle re F achstudium erw orbenen, technischen K enntnisse und F ertigkeiten w ird, w enn sie ü b erh a u p t sta ltfin d e t, unterschiedlich gehand- habt. E rw ünscht w äre d aher eine generelle R egelung, die die S treich u n g eines d u rch K om pensation m it den h ie rfü r geeigneten Fachschulzeichnungen e rm ittelten Teiles der fü r die Zulassung zu den P rü fu n g e n g efo rd erten Ü bungs- ergcbnissc bestim m t. D am it erh ält der N eucintrctcndc den zur planm äßigen E in teilu n g erfo rd erlich en Ü berblick. E r ist n ic h t m e h r von Z ufälligkeiten abhängig.

R a t i o n e l l e B e b a u u n g s w e i s e n. H erausgeber:

In tern atio n ale Kongresse f ü r Neues Bauen. 56 doppelsei­

tige P läne, 210 Seiten. M it B eiträgen von G iedion, Gro- pius, B öhm , Le C orbusier, K au fm a n n , N eutra, Teige.

P reis M. 9.50. V erlag E n g lert und Schlosser, F ra n k fu r t a. M. — Dem Buche „D ie W o b n u n g f ü r das Existeaiz- m in im u m “ folgen n u n U ntersuchungen und G egenüber­

stellungen ü b er die A ufschlicßung, gesondert nach F lach­

bau, M ittelhochbau, H ochbau und gem ischte Bauw erke.

Eine nach einheitlichem Schem a vorgenom m ene Zalilenaus- w crlung lä ß t V ergleiche zu. Das Buch ist als S tu d ie n ­ m aterial f ü r den F achm ann sehr wertvoll.

M o d e r n e V i l l e n u n d L a n d h ä u s e r . Von P ro f.

J. G. W a t t j e s B . I.; D elft, N. V. Nitg. M ij, „K osm os“ , A m sterdam . — E in m it Liebe zusam m engeslelltes B ild er­

buch. O hne eine R ichtung zu verfolgen oder eine W e r­

tung des vielseitigen M aterials vorzunehm en, beschränkt d er V erfasser sich — bew ußt — d a ra u f, im V orw ort a u f

M e t a l F B i i d h s t a f o e n , ,, # f ü r D e n k m a l e , F a s s a d e n , I n n e n a u s b a u

Schrifttafeln in Guß,Treibarbeit und Kupferniederschlag

D re s d e n -A .

1

, Ki.piauensche Gasse

20

(8)

B 12 DER BAUMEISTER JANUAR 1 9 3 2 / BEILAGE IIEFT 1 den U rsp ru n g des m odernen V illenbaues in E n gland: den

Cottage- und den historischen S til hinzuweisen und einige P arallelen fü r andere L änder in diesem S inne zu ziehen.

51 o d e r n c S c h o o n h e i d . N. V. N ilgeuers Maat- schappij „K osm os“ , A m sterdam . 1. H e t II o l l a n d s e h e I n t e r i e u r “ von P au l B r o m b e r g . fl. 4.90. E inem ausfü h rlich en textlichen T eil m it 40 Seiten folgt eine Reihe ausgezeichneter A bbildungen a u f ca. 60 T afeln. Es sind u. a. w iedergegeben In n e n rä u m e nach E n tw ü rfe n von Berlage, interessant in entw icklungsgeschichtlicher H in ­ sicht. d ann von den eigentlichen in d er Z eit stehenden N euerern: S chröder und Rielveld sowie B rin k m an n und

\ lugt, deren A rbeiten auch im „B aum eister“ w iederholt erschienen. — L eider schon der ausgezeichnete W ouda ver­

fällt einem D ekorationsdrang, d er vom Ju g e n d stil h e r die E ntw icklung d er neuen holländischen K unst, sei es a u f dem Gebiete des Bauens, B ildens oder Malens, a u f einci tragische W eise hem m t. W ir m öchten w ünschen, d aß uns holländische F achpublizistik in einer sch ärferen , härteren Auslese des d o rt E ntstehenden folgen und dadurch rich ­ tunggebender und erzieherischer w irken. 2. H e t E i g e n 11 u i s. L andhuizcn, ATlla’s en andere Eengezinswoningcn.

von J r . J. P. F o k k e r. fl. 4,90. Das m oderne E in fa m i­

lienhaus erw ächst in H olland einer so starken T rad itio n und entspricht so sehr dem G ru n d ch arak ter des h o llä n d i­

schen Volkes, dem U rbilder des zähen K am pfes um d ie H eim aterde und das H eim , daß hier wohl die reinsten, besten Leistungen holländischer B aukunst liegen. W ir n e n ­ nen u. a. L andhäuser von Eschauzier, van T raa, de Rou- viIle, G rijp m a , B oum a und B rinkm ann.

I n s L e e r e g e s p r o c h e n , 1897— 1900. 5 on A dolf L o o s . B renner-V erlag, Innsbruck. Brosch. M. 4.— , geb.

.M. 5.50. — Diese N euauflage des ersten im m odernen S inne und „g ra d e“ denkenden A rchitekten ist d u rch ihre E rgänzungen besonders interessant. „E in gigerl ist ein m ensch, dem die kleidung n u r dazu d ien t, sich von seiner Umgebung abzuheben. Bald w ird die ethik, bald die hy- giene, bald die ästhelik herangezogen, dieses hansw urst- artige gebaren erklären zu helfen. K ein volk h at soviel gigerln wie die deutschen.“ Das sagt Loos am 22. Mai 1898 anläßlich eines V ortrages ü b er H errenm ode. — W ir m üssen diese E rlä u te ru n g geben, um verzeihlichen I r r - lü m e rn über D alum und G egenstand dieser W orte vorzu­

beugen. U nd eine andere frohe von Sesseln und vom S it­

zen: „gegenw ärtig w ird von einem sessel n ic h t n u r ver­

langt, d aß m an sich a u f ih m ausruhen, sondern auch, d aß m an sich s c h n e l l ausruhen kann. T im e is m oney.

Das ausruhen m u ß te dah er spezialisiert w erden. Nach geistiger arbeit w ird m an sich in einer anderen Stellung au sru h en m üssen, als nach der bew egung im f r e i e n . . . . . auch d er grad d er erm ü d u n g verlangt eine jew eils ver­

schiedene technik des ausruhens. Man w ird das ausruhen beschleunigen d u rch m eh rere Sitzgelegenheiten, die nach­

ein an d er benützt w erden, d u rch m eh rere körperlagen und Stellungen . . . “ Diese w enigen P ro b en genügen, das B üchlein, das a u f allen anderen Gebieten d er A rch itek tu r und angew andten K unst ebenso verb lü ffen d aktuell ist, bestens zu em pfehlen.

D i e T h e a t e r S i k y o n , O i n i a d a i , N e u - p l e u r o n u n d O r o p o s , aufgenom m en und erlä u tert von E. F i e c h t e r . 3 kart. H efte je 6 M. Herausgegeben von dem Sachs. F orsch u n g s-In stitu te in Leipzig f ü r klas­

sische Philologie und Archäologie. V erlag W. K ohlham ­ m er, S tu ttg a rt. — D em ausgrabenden Archäologen folgt der archäologisch geschulte A rchitekt, träg t die baulichen Reste oder ih re S p u ren a u f und f a ß t die Ergebnisse zur V eröffen tlich u n g zusam m en. A uch ein in der P raxis ste­

hender A rchitekt w ird aus diesen H efte n N utzen und A nre­

gung ziehen. Abgesehen vom o ft hochinteressanten Slein- sch n itt d ü rfte interessieren das genaue A usm aß d er S i t z - s t u f e n in den verschiedenen T h eatern (45 cm Sitzhöhe in den Sesseln, 37,5 cm an den S itzstufen in Sikyon z. B.), dann — f ü r das S tu d iu m von F re ilic h tam p h ith e ate rn hcz.

g u te r H ö r- und S ehbarkeit — auch die sicher aus erfah ­ rungsreicher T rad itio n hcrvorgegangenc A no rd n u n g der S itzreihen im H alb- bzw. D reiviertelkreis m it einem unte­

ren (Szenen-) R adius von 6,18 m (O ropos), 12,15 m (Si­

kyon), 5,80 m (N eupleuron) und ca. 10,50 m bzw. 7,41 in (O iniadai). Die oberen H albm esser betragen bei Oiniadai ca. 20 m bei 15 S itzreihen (B reite ein er Reihe somit (2 0 — 10,5) : 15 = 0,63 m ), bei N eupleuron ca. 17,30 m m it ebenfalls 15 S itzreihen (R eihenbreite ca, 70 cm ), bei Oropos ca. 6,0 m , soweit sich m u tm a ß e n lä ß t. Die Sitz­

reihen sind m eist n ic h t ü ber 8—10 m lang und werden d u rch konzentrisch zur Skene absteigende S tufentreppen (je eine Sitzreihe = 2 S tu fe n ä ca. 19 : 30 cm) verbunden.

Angesichts d er heutigen R iesenopern m it um fänglichster Illusionsm aschinerie m öchten w ir gerade a u f diese k l e i n ­ s t e n T heateranlagen hinw eisen, in denen doch wohl recht viele Z uschauer P latz fan d e n (ca. 12 0 0 —1500 in O iniadai. ca. 600 in Sikyon, ca. 1400— 1600 in N eupleuron u n d i m m e r h i n g r ö ß t e K u n s t g e z e i g t w u r d e . Die Skenengebäude zeigen m eist zwei Geschosse: u nten eine n iedrigere und enger gestellte P fe ile ro rd n u n g m it 13,11, 7,5 F e ld e rn ; oben höhere, w eitere P fe ile r oder Säulen- S tellungen m it 5 u n d 3 Ö ffn u n g en . Die H öhe dieser Ö ff­

nungen b e trä g t u nten ca. 2,0 m (ist also sehr niedrig, w odurch die G estalten stark zu r G eltung kom m en, im Ge­

gensatz zum m odernen T h ea ter!), oben ca. 3,0 m bei ver­

schieden w eiten Ö ffn u n g e n (0,5 bzw. 7,5). F ü r Oropos liegt ein lobensw erter R ekonslruktionsversuch vor. Für O iniadai, N eupleuron und Sikyon sind geom etrische P lan­

schem ata im S inne D r. Mösscl’s einkonstruiert.

K u r t W i 1 h c 1 m - K ä s t n e r , D a s M ü n s t e r i n E s s e n . M it 82 T afeln nach photographischen A ufnahm en von A lbert R enger-Patzsch. II. A uflage. Essen 1930.

Fredebeul & K oenen, Verlag. P reis 18 M. — Die Jury d er deutschen B uch k u n ststiftu n g hat dieses in n erh alb Jah­

resfrist in 2. A uflage erscheinende W erk 1930 unter die E lite-R eihe der 50 schönsten und bestgedruckten B ücher des Ja h re s 1929 aufgenom m en. Die buchkünst­

lerische A usstattung d urch P rofessor Max B urchartz und das A bbildungsm aterial, das von einem der bekanntesten deutschen P hotographen stam m t, sind indessen von sol­

cher G üte, d aß es in n e rh a lb dieser fü n fz ig wohl einen der ersten P lätze einnim m t. Das M ünster von Essen ist als ein in seinem W estchor in enger N achfolge z u r Aachener P alastkapelle K arls des G roßen stehendes D enkm al otto- nischer B aukunst von hohem baugeschichtlichen Werte.

Sein M ünsterschatz b irg t K ostbarkeiten des ottonLschen K unstgewerbes, wie n u r wenige S chatzkam m ern Europas.

D ieser W e lt ist K u rt W ilhelm -K ästner ein sorgfältiger, w arm herziger, m ethodisch ein w an d freier In te rp re t, der übrigens H u h m an n s grundlegende F orschungen in vielem

sogar zu vertiefen w eiß. M o r p e r

(9)

HEFT 1 DER BAUMEISTER / JANUAR 1 9 3 2 / BEILAGE B 13

VERSCHIEDENES

Das S ö m m erh a lb jah r 1932 d er H öheren L andesbau­

schule D a r m s t a d t , N eckarstraße 3 (H öhere Technische S taatslehranstalt fü r Hoch- und T iefbau m it f ü n f auf- steigenden K lassen), beg in n t am 18. März 1932 und schließt E nde J u li 1932. Das Schulgeld beträgt pro H alb­

ja h r 140.— M. Da die A nm eldungen im Interesse der Besucher frü h z eitig erw ünscht sind, w erden solche schon jetzt entgegengenom m en. Prospekte und A n m eld efo rm u ­ lare sind d urch das S ekretariat erhältlich.

OFFENE PREISAUSSCHREIBEN

PIRM ASENS. Die K irchenverw altung schreibt einen W ettbew erb z u r A u s m a l u n g d e r n e u e n k a t h o l i ­ s c h e n K i r c h e u n te r den bayerischen K ü n stlern aus.

E in licferu n g sfrist 1. März 1932. Die U nterlagen sind gegen 3 Mk. d u rch Arch. Jos. U hl, P irm asens, Bitscher- straßc 112, und den K irchcnverw allcr zu beziehen.

T E P L IT Z g C Ilö N A U . Die S tad t schreibt einen W e tt­

bewerb aus, einm al fü r die R e g u l i e r u n g d e r A l t ­ s t a d t , und zweitens f ü r eine S t ä d t e r W e i t e r u n g . Die U nterlagen sind gegen E insendung von 150 Kc. vom B ürgerm eisteram t T eplitz-S chönau, Z im m er 30, zu be­

ziehen. E in lieferu n g stc rm in ist der 1. .März 1932.

BERLIN. Betr. W ettbewerb „Wachsendes Haus“

In A bänderung des P rogram m s w erden die von den P reisträg ern beau ftrag ten U n tern eh m er von dem u nter Z iffe r Yc des P rogram m s genannten B eitrag zu den Ge­

neralunkosten f ü r die lla u sa u fslcllu n g befreit.

A u sstellu n g s-, M esse- und F re m d e n v e rk e h rs -A m t d e r S ta d t B erlin

ENTSCHIEDENE PREISAUSSCHREIBEN

BLUD ENZ. Im beschränkten W ettbew erb um eine katholische P f a r r k i r c h e erhielt den 1. P reis Arch.

P rof. G. B üchner, M ünchen.

SAN DOMINGO. Im zweiten intern atio n alen W e tt­

bewerb fü r einen K o 1 u m b u s-G c d ä c h t n i s - L e u c h t - l u r m erh ielt Jos. W entzler, D o rtm u n d einen P reis von 1000 D ollar.

STU TTG ART. Im W ettbew erb U m g e s t a l t u n g eines B a u b l o c k s , d er a u f S tu ttg a rte r A rchitekten beschränkt w ar, erhielten f ü r die A u f g a b e A je einen 1. P reis Arch. S u ter und Liedccke; R eg.-B m slr. A lfred und Rieh.

Bichl ; einen 2. P reis D ipl.-Ing. V olkart und T rü d in g c r;

je einen 3. P reis Arch. II. S ippcl, sowie Arch. W . F.

Schuh. A nkäufe b etrafen P ro f. R. L em pp m it W . Eisele, P ro f. E. Vogel m it Reg.-Bm str. K. Vogel, Reg.-Bm slr.

W. K nobloch, Arch. W . Schuster, Arch. R. G ebhardt, M itarb. F. Taegen und P. S lo h re r, P ro f. P. Bonatz und

F. Scholer, M itarb. K. D üppers, Arch. C. G racser, P ro f.

W. H o ß , M itarb. P. Bonatz und R. H o ß , Arch. K. Bclir, M itarb. Zippel. F ü r die A u f g a b e B erhielten einen 1. P reis Arch. F. E ndress, M itarb. Reg.-Bm slr. A. Ivi- cherer; je einen 2. P reis Reg.-Bm str. A lfred und Rieh.

Bihl und Arch. H errn. S ippcl. A nkäufe b etrafen P ro f.

C. Vogel m it Reg.-Bm str. Vogel, Arch. W illi. Schuster, Arch. S u ter und Licdecke, Arch. C. Graeser.

BER IC HTIG UN G EN

In eine B uchbesprechung im 11. H efte des Jahrganges 1931, B. S. 192 unten links, hat sich ein bedauerlicher I rrtu m eingeschlichen. Es sind die B uchtitel u n richtig angegeben und zw ar m u ß es heißen: C o n r a d i, K le i n - g a r a g c n - I I a 11 e n g a r a g e n. Mit 152 Abb. kart.

0 M. und C o n r a d i , G r o ß g a r a g e n . .Mit 219 Abb., kart. 7 M.

In dem A ufsatz „L i g c t i u n d d i e m o d e r n e A r c h i t e k t u r “ (Ile f t 12, Beilage S. 209) m u ß es auf d er linken S palte Zeile 11 heißen statt B ücher von Bonatz und G ropius: „ B a u t e n i n S t u t t g a r t o d e r N o v o - S i h i r s k “ .

AUS DER INDUSTRIE

F a r b e u n d V o l k s W o h l f a h r t

W issen Sic es noch, wie in d er V orkriegszeit das S tra ­ ßenbild gestaltet w ar, wie wir als K inder uns fü rc h teten vor den düsteren U nheil verkündeten Schulen und m it welchem inneren W iderw illen w ir als Erw achsene die grauen, schm utzigen öffentlichen Gebäude b e tra te n ? Ob w ir n u n unsere W ohn- oder A rbeitsstätten aufsuchten, überall verfolgte uns das eintönige G rau, welches beson-

B E L I E F E R U N G D U R C H F A C H G E S C H Ä F T E

Cytaty

Powiązane dokumenty

schenpodest d er S tockw erkstreppe zu erreichen... Reine B aukosten bei

vander V lugt (Hierzu Fensterdctailauf

DieMöbel des Wohnraumssindvon Architekt

Sie scheint uns eine der wenigen zu sein, die in unserer Bauentwicklu ng ein organisches W eiter wachsen vom Alten ins Neue zu betonen suchen.. Der Zusam m enhang

lu ng eignet sich die in T afel 30 dargcslellte und vom Verfasser entwickelte S pardüngcrstälte, welche nicht n u r die geringsten Kosten, bezogen au f den

Arbeitswille und Arbeitsfreude sind aber auch durch Parteipolitik nicht a u f die Dauer zu unterbinden, wenn die Ergebnisse dieser P olitik zu wirtschaftlichen

mögliche Zusammenfassung aller Raumbedürfnisse durch vollen Ausbau des Kampfbahnovals.. Schweizer halte in seinem erst P ro je k t eine andere Lösung m it einseitig

[r]