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Deutsche Volksbildung, Jg. 4. Juni 1929, H. 5.

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Academic year: 2022

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dkukskkk volkssznz

Aus demAnhalt-

Kultur und Rasse

des Deutschtums

Man UniversitätsprofellorDr. Agnaz Kaup

Berichteaus der bogen

Molksbildnngsarbeit

W

L4. Jahrg.Mr. 5 Zuni1929

Zweimonatsschriftxherausgegebenvon GeorgKerlchensteineruKarl Alexander vMäller Merlagvon R.VlssenbourgsMünchenundBerlin

ZährlichM—z.— einzethkktM. o.75

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Bayerischer Volksbildung-Verband gegr.1906

Dem Landesverband für freie VolksbildunginBayernangeschlossen.

Gefchästsstellc:München,Nenhanserstr.51(Alte Akad.), Fernrus93982.

Postschcitkonto 4330.

1.Vors.: Geh.Oberstudienrat,Univ.-Prof.Dr.Georg Kerschensteiner, München.

Stellv. Vorsitzende:Generalintendant Clemens Frhr.v.Franckenstein undUniv.-Prof.

Dr.KarlAlexanderv.Müller,München.

Vorstandsrat: DieVorsitzendenundSenatspräsidentDr.Ernst Müller-Meiningen, Staatsministera.D.JUniv.-Prof.Dr.KaupJBürgermeisterDr.O.Mainerx Oberlehrer Dr.Adolf Strehler -Hauptlehrer F. X.Wahl, München. Juristischer Beirat: Ober- landesgerichtspräsidentM. Hahn-Nürnberg Pressebeirat: Prof.P.N.Coßmann, HauptschriftleiterDr.Mündler, dieSchriftleiterP. Ehlers, C.Freund, H. Maier, A.Noelte, Dr. O.v.Pander undDr.W.Zentner. Schriftführer: HauptLEduard Riegel undHauptlZwißler. Schatzmeister:Dr.Alfr. Rudolph,München,Bayer. Vereinsbank, Promenadestr.14.

Abteilungen: I.Bollstiimliche KunftpflegezMünchenerOpernbühne: Hauptlehrer Wahl,VorsitzenderderLandesftelle für VolksbildungdesBayer. Lehrervereins, München, Harlacl)inger-Str.38; Tel.42567; Postscheckkonto23077.

2.Volks- undJugendbiichereien, Schundliteratnrbckämpfung: Hauptlehrer Ell, HauptlScherlundDr.Prestel,Südd.Lehrerbücherei,München,Rosental 7,Tel. 20869.

Z.Körperlicheundstaatsbürgerliche Erziehung: GrafLuxburg, Dr.Gertraud Wolf, OberstudienratDr.Kemmer, München, Gabelsbergerstr.41.

4.Bild-undWerkkunst: KunstmalerDr.Quante, München, Ysenburgstr. 2,Tel. 61348.

WanderkunstausstellungemOberlehrer Freytag, München, Winthirschule. Lichtbilderund Lehrfilme: Oberlehrer Buckler,München, Albanistr.2.

5.Bollstümliche Heimatpflege:Dr. O.Mainer, München,Leopoldstr.27,Tel. 360043.

Arbeitsgemeinfchaftenbestehen a) fürdasWa nde rb üche rei wese nmitder Beratungsstelle fürVolksbüchereien anderBayer.Staatsbibliothek,München, Ludwigstr. 23, b) fürdiePflege des Kultur- und Spielfilms mit derBayer.

Landesfilmbühne, München,Franz-Joseph-Str.41, Tel.360426. Leiter:Dr.Jol). Eckardt, c) für Wanderlehrgänge mitderVolkshochschuleMünchen (Direktor Bohl).

Beifitzer:Min.-Rat Dr.Bauerschmidt;Landtagsabg. Oberstudiendirektor Burger, Ludwigshafen;JntendantKurt v.Boeckmann; Reg.-SchulratBogenstätter; Arnold Element; Dr.Dolles, Lauingen; Professor Fritz Erler; ProfessorOskarGraf; L.

Frühaufz Dr.M.Hartig, Päpstl. Hausprälatu.Domkapitular;Stadtbibliothekdirektor Held;Oberreg.-RatHeydel; Prof.Dr.H.Hilpert, M.d.L.; Geh. Kommerzienrat Kammerecker (Wirtschaftsbeirat); Sanitätsrat Dr.Lunckenbein, Ansbach; Oberbürger- meister Knorr; PfarrerLangensaß; Reg.-RatDr.Leibig; Exzellenzv.Mülmann;

KommerzienratArtur Riemerschmied; Dr.Robert Riemerschmid; Stadtrat Ritzer, Erlangen;Geh.Komm-Rat Röckl; AbtAlban Schachleiter; Oberregierungsrat Schultheiß; L.-Abg· Städele; G. C.Steinicke; Dr.Stiebe, Deutscher Gesandterin Riga; Reichsministera.D.Dr.K.Stingl; Direktor KarlThiemig; Stadtschulrat Weigl, Amberg; Univ.-Prof.Dr.Zahn; Min.-Rat Dr.Ziegler undStadtrat Zuber, München.

MinisterialdirektorDr.Dasch;Ministerialrat Dr. Pöverlein; Landtagsvizepräsident Hartmann; Univ.Prof.Dr.v.Frauenholz; Obervermessungsrat Diplomingenieur Groll, Lindau; rechtsk.1. BürgermeisterDr.Bauer, Landsberg.·

Vertreter angeschlossener Berbände imGesamtausschnß: Gräfin B audis sin;Staats- ministera.D.Dr.vonBrettreich, Rotes Kreuz;Verleger Stadtrat Bos se,Regensburg;

CarryBrachvogel, Schriftstellerinnenverein; Prof.Dr.Büttner; Regierungsdirektor Deg- mair, Landshut; Oberbermessungs-undStadtratDeis enberger, B.Sängerbund; Studien- ratDöbereiner, Nürnberg; Franz Efinger; Regierungsdirektor Eymann, B.Be- amtenbund;Prof.Dr.Fehn,Bamberg; Geh.RatPro"·Fleischmann, Erlangen; Haupt- mann Frank,B.Kriegerbund;Dr.Friedrich, SchriftrtellerssSchutzverband;Dr.Gebhart, Lindau;Schulrat Gierster,Landshut;Graphiker Paul Glaß;Dr.Gofferje, Ochsenfurt;

Univ.-Prof.Dr.Gallinger; Joh. Grom,Frankenverein; Jnspektor Grötsch, Oberpfälzer- verein; Prof. Gschwind, Freising7 Hofrat Gutleben; Geh.RatDr.Hammerschmidt, Deutscher Sängerbund;PfarrerHaffner, Altdorfb.Nbg.; Geh.RatDr.Halm, Heimatschutz7 Hauptschriftleiter F. Hartmann, Neustadta.H.;Buchdruckereibes.Heber,Augsburg; Schul- direktor Held;Frhr.vonHerman, Gesellschaftf. Leibesübungen; Vantdirektor Hertlein,

(FortsetzungS.123)

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Deutsche Volksbildung

NachrichtenblattdesBayeristhen Volksbildungsverbanbes

Schriftleitun g:Kurt Trampler, München, Galeriestr.15JIILFernruf:29292.

4.Jahrgang 5. Heft Juni1929

Kultur und Rassedes Deutschtums.

Von UniversitätsprofessorDr.Jgnaz Kauf-.

Die Anschlußbewegung trägt offenbar einen geistig-biologischen Cha- rakter. VorJahrzehnten undauchvorJahrhunderten war dasVerhältnis zwischen OsterreichunddemDeutschen ReicheundbesondersdasVerhältnis zwischen Osterreichund Bayern einem starkenWandel unterworfen, aber zugleich spielten füralle diese Phasen, abgesehenvon derintuitiven groß- deutschen PolitikKarl desGroßenundvielleicht auchKarl V., dynastische InteresseneineHauptrolle. Einedynastische Politik liegt jetztderAnschluß- bewegung sicher nicht zugrunde.

Nichtganzserneiner dynastischen Politik steht jedocheinev.wirtschaft- licherUntergrund fürdieAnschlußbewegung, besteht doch jetztdieDevise, Bildung großer WirtschaftskörperzuWirtschaftseinheiten,um dieLeistungs- kraftzuerhöhen. Voraussetzung fürdie Bildung derartiger Wirtschafts- einheiten isteinstarkesVertrauen aufdieZukunftund dieAnnahmeeiner Schicksalsgemeinschastinwichtigsten Fragen desStaatslebens. Soistzu erkennen, daßdieBildungderWirtschaftseinheitenbereits dieEinheiteines Zukunftswillens voraussetzt.

Einedritte verbindende Jdeekönnte auf religiösemGebiete liegen derWunsch nach staatlicher Vereinigung deskatholischenTeiles Deutschlands mitdemweitüberwiegend katholischen Osterreich DieBerechtigungdieser Annahme ist schwerzuprüfen. Sicher ist, daßimprotestantischenNord- deutschland hierund daBedenken überdieGefahreiner Vermehrungder katholischen Volksgruppe durchden Anschluß Osterreichs geäußertworden find.WenndieseBedenkeninprotestantischen Kreisen zurückgestellterscheinen, so liegt offenbar auch hiereineübergeordnete Vorstellung zugrunde.

DieseVorstellungkann nur sein,daßin der Anschlußbewegungein elementarer psycho-physischerAUsdtUckteMekgroßdeutschenGemeinschafts- ideevorliegt. Esruftundeinigtdie Stimme desBlutes,derRasseundder Seele. DerVolkswille setztzumTeilvoraus eineseelischeundkulturelle EinheitdesdeutschenVolkstums. DiesesEinheitsbewußtseinzwischendem Volke Kleindeutschlands und Osterreichs istder objektiveAusdruck eines Grund- und Naturrechtes. Aucheine elementare Volksbewegung, wenn siesichineinem triebhaften Empfinden äußert, mußinihrenpsycho-phy- sischen Unterlagengeprüftwerden. Es sind vor allem zwei Grund- lagen dieser Einheit zu prüfen das psycho-physische oder

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biologische Substrat und die Einheit einer spezifisch deutschen Kultur als Ausdruck der Seele imMutterland und in Osterreich Die Einheit des biologischen Substrates wird angezweifelt von den Vertretern dersog. Dreirassentheorie.DieVertreter dieser Richtung leugnen nichtdieEinheitderSprache aufdem deutschen Siedelungsgebiet, abersie sindderAnsicht,eskönne eineSprach-undKultureinheit deutschenVolks- tums volriegen,ohne Einheitdes Blutes,derRasseundderSeele. Die BegriffeVolkundRasse brauchen sich auchbeim deutschenVolkenichtzu decken. Die Rassentheoretiker huldigenderrein morphologischen, unhisto- rischenMethodeund verbreiteten, dem morphologischen Einteilungsschema desfranzösischenAnthropologen Deniker folgend,dieAuffassung, daßdas deutscheVolk innerhalb seines Siedlungsgebietes im wesentlichendrei Rassen aufweise eine nordische Rasse, eine alpine Rasse und eine dinarische Rasse.

Jstaber den mannigfaltigen KräftenderZerreißungdes Volkstums nicht durchdenlebendigenGlauben an eineRassen-undKultureinheit des Volkes von derEtschbisan den Beltein Gegengewichtzubieten? Wir müssenindiesemStreben nachHilfstruppen Umschau halten. Wodurch ist denn das Einheitsbewußtseinneu belebt worden? Durchdie elementare EinsichtderVolksvertreter desalten Reichstagesindenersten Tagendes August 1914,alsKaiserWilhelmlI. denbesten Ausspruchtat: Jchkenne keineParteien,nur Deutsche unddie Erkenntnis allgemeinwar,daßeine ganze Welt von Feindendas deutscheVolknur wegenseinernationalen Eigenart vernichten wolle. DieserLeitgedanke hatdas Frontheer beseelt undhat hierin derMannigfaltigkeitundDurchmischungdereinzelnen Heeres- gruppen DeutschlandsundOsterreichsdastiefe GefühlderVolksgemeinschaft neu belebt.

DervölkischeGedanke erfordert,denGründen derinneren Notundder AbkehrderMassenvom nationalen Gedanken und vom Vaterlandsbegriff nachzuspüren.Gedenken wir dochauchdesgetreuen Eckehards deutschen Volkstums, Vater Hindenburgs, derunablässigdieNotwendigkeit einer wahren Volksgemeinschafthervorhebt.

Jüngstwurde derAnschlußgedankein Tirols Hauptstadtwieder gefeiert.

MinisterpräsidentDr.Held führteaus: Der Weltkrieg habezum ersten Male eineEinheitunter denDeutschen geschaffen.DieEinheitin derAuf- fassungundin derGesinnung sowiein derTatsollte auchinderGegenwart allenDeutschenin- undaußerhalbdesReichsgebietesdasGebotderStunde sein. Woraufesankommt ist, daßwir alledeutschenStämme zusammen- schließenunddaß alles,was diedeutsche Sprache spricht,ineiner ideellen Einheitverbunden ist.

Diese Lichtblickeineinerkurzen PeriodederBesinnung zwingen geradezu zueiner objektivenBeweisführung fürdieRichtigkeitderAnnahme einer rassisch-seelischenundkulturellen EinheitdesdeutschenVolkstums. Treten wirinflüchtigen Strichenindiese Beweisführungein.

NichtmitUnrechtwird das 20.Jahrhundert alsdasJahrhundert der Wiederentdeckung des Menschenbezeichnet. DieseBenennung hatihre Berechtigung durchdenAusbau unddieerweiterte Kenntnis derLebens- vorgänge,des Lebensgeschehens,der Konstitutions- und Ganzheitslehre 104

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oderanders ausgedrückt durchdieVerdrängungder analytischen durcheine synthetische Betrachtungsweise des Lebens.

«

Die jüngeren Anthropologen vertreten eine Verdrängungs-und- Ein- sickerungstheorie nachdreierlei Richtungen:

l. Die ostisch-alpine Rasse isteine europäische Urrasse bzw.vor der Völkerwanderungbereits vorhanden gewesen.

2.Diedinarische Rasse ist seitdem6.Jahrhundert nach Süddeutschland

eingedrungen. «

B.Diesebeiden Rassen sind nachdemDreißigjährigenKriegunddurch die moderne Jndustrieentwicklung aufGrund derhöherenGeburtenraten wieder hochgekommen.

Eine übereinstimmende Annahme geht dahin, daßdie germanischen Stämme der Völkerwanderungszeit in Süddeutschlandnur eine Herren- schichtwaren, die eine rundköpfige Urrasse keineswegs vollkommen ver- drängteund daßweiter diese Oberschichtinihrer Schwäche später selbst das Eindringen einer kurzköpfigen dinarifchen Rasseaus dem Südosten Europas nichtverhindernkonnte. Eine Klärung istnur möglich durchdie Beantwortung von zwei Vorfragen. 1.Wie war die Urrasse beschaffen;

die nicht vollkommen verdrängt wurde, und 2.wie vollzog sich die Besiedelung von Rätien und Pannonien durch die Ger- manenstämme?

DieUntersuchungenvon KosinnaundauchdieneuestenFeststellungen

vonH. Wirth sprechen dafür, daß großeTeilevon Europaundzummindesten Mitteleuropas inJahrzehntausenden v.Ehr.von densog. Vorsinnenoffen-.

barasiatischer Herkunftbewohnt waren. j« ;

Die helle Färbungund derhohe WuchsderKelten,Germanen und- Slawen verweist aufeinenUrsprungimNorden odervielmehr nach H. Wirths) aufdem Atlantikkontinent,·dermitNordamerika und Nordeuropainfester Verbindung stand. Die Ur-Jndogermanen waren imGebiet derheutigen Arktis bei günstigen klimatischen Verhältnissen durch Polverschiebungen bereits weitüber10000 Jahre v.Chr.inhoher Entwicklung. Diese arktischks nordische Rassewird in einesüdlicheundnördlich-atlantischeGruppe geschieden (Süd-undNordatlantiker). DersüdatlantischeFlügel scheintganzbesonders stark ausgeschwärmtzusein.Er kamzuerstinBerührungmitdenafrikanisch- asiatischen Rassen Südeuropas. Seine hoheKultur beeinflußtedieSum- merer undÄgypten DurchdieVermengung mitderasiatischen Urrasse, den Vorsinnenunddenanderen asiatischen Gruppen, entstanddieCro-M·agnon- Rasse,diehamitischeundmeditettcme (Weftische)Rasse.DieKeltenwerden;

von Wirthals eineMischrassederSüdatlantiker mitdenVorsinneninMittel-, europa betrachtet.

" ..

Aus den Nordatlantikern gingendieThuathavölkerderUrgermanen nach Wirth hervor. DieBezeichnung t0-ut heißtaus Gotthervorgegangen.

Die DeutschenoderDietschenalsthiuuslctragenalso nochdenaltenNord-- atlantikernamen »von Gott geboren«oder»KinderdesLichts«. Jm Laufe derJahrzehntausende wurden dieNordatlantiker einesteils immer mehr-, nach Nordamerika,anderteils immer mehrnach N-ordeuropa, offenbar durch- klimatische VeränderungenimAtlantisgebiet,abgedrängt.DieUrgermanen

I)AufgangderMenschheit,Diederich,Jena1928.

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verbreiteten sich nachMitteldeutschlandund wahrscheinlich noch früherüber die älterenSchichten Europas hinwegalsatlantisch-nordische Völkerbewegung bistief nach Asien hinein. VonungeheurerBedeutung sinddieNachweise vonWirth, daß sichindernord- undsüdatlantischenGruppe dieser Urrasse bereits in derälterenundjüngeren SteinzeitdasBildeineruralten Höhen- kultur mit sinnvollerLinearschriftundmit einer wunderbaren Urreligion freienGottessehertums in der Natur entrollt. Diese urindogermanische Religionund Kultur war das Vorbild fürdie Summerer und Agypter, fürdie Griechenund Germanen.

Mitdiesen Forschungen ist nichtnur diekulturelle Bedeutung derUr- germanen alsRassein dasrichtige Licht gerückt,sondern auchderNachweis erbracht, daßdieKelten alssüdatlantischerFlügel dieser Urrasse ursprünglich dengleich hohen Kulturstandundwohl auch ähnlichemorphologischeMerkmale aufwiesenunderstimLaufederJahrtausende biszum Eindringender Ger-

manen von Norden durchUmweltswirkung,durch vollständige Vermengung

mitderUrrassederVorfinnenunddurchAufnahmeeiner asiatischenKult- symbolikeine bestimmte Veränderung zeigten.

JnderZeitdergermanischenBesiedelung Süddeutschlandsund des deutschsprachigen Alpengebietes hattensichdieKelten besondersimAlpen- gebiet durchweite Züge nachdemSüdostenundSüdwesten Europas außer- ordentlichverdünnt. Die Römerherrschaftkonnte durchdie starkenBe- sestigungenam Limes nur kaumgegenüberdemAndrängenderGermanen- stämmevon Norden gehaltenwerden. Alemanen und Franken hattenihr Siedlungsgebiet schonims.Jahrhundert n·Chr. besetztundin schweren Kämpfen gehalten. Jm6.Jahrhundert drangenMarkomanen undQuaden von Böhmen herin denfastleeren Raum desDonaubogens unddesAlpen- vorlandes einundbesetztenesendgültig.DieRömer räumten aufBefehl des OstgotenkönigsOdoakar imJahre 488vollständigdieProvinzNoricum undzogen nach Jtalien ab. Die Besetzungdesganzen Gebietes vom Lech einstweilenbiszurEnns war eine Besiedelung durcheinBauernvolk, das dem Nomaden- und Jägerleben nach ihrer langen Anwesenheit in dem fruchtbaren Böhmenbereits entsremdetwar. JndennächstenJahrhunderten entwickelten dieBajuwaren eineüberaus energische,aberzugleich auchver- lustreiche kolonisatorische Tätigkeit nachdem Ostenund nachdem Süden.

Schwerste Kämpfe fandenmitdenAvaren undspäter Magyaren undauch mit denAlpenslawen statt. JnSüdtirol stießendieBajuwaren aufden germanischen Bruderstamm derLangobarden,die hierein Königreichbis zurAdria aufgerichtet hatten. Die BesetzungdesLandes späterbis zur Leitha nachOsten, nachSüdostenüber die Drau bis fastzur Save und nachSüden biszum Noce bildete den Abschlußderkolonisatorischen Tätigkeit.Nur eine überaus rasche Volksvermehrung im bajuwarischen Siedlungsgebiet ermöglichte diese kolonisatorische Tätigkeitund macht irgendein EinschleichenoderEinsickern namhafterTeile einer fremden Rasse von Südosten her unmöglich.AlleTatsachen sprechenbis in dieerste Periode- desMittelalters gegen jedeTheorieeines Auftauchens einerniederen Rasse undauchgegen jede Einsickerungvon Südosten herundnur füreinnahezu reines Germanien bis zurLeithaüber dieAlpenkettebis zur Drau undzum Noce,dessen Bevölkerungnur äußerlichderEinwirkungderneuen Heimat ausgesetztwar. DieDreirassentheorieläßt jedoch auch nachanderen Rich- 106

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tungen offenkundigeJrrtümer erkennen. Solassen sie Forschungenüber Körpergröße, Schädelform, helleunddunkle Komplexionalsirrig erscheinen.

Diemorphologische Betrachtung ergibt somit, daßdieUrbevölkerung Deutschlandsimwesentlichenaus einer nordatlantischen bzw. indogermani- schen Rassevon heller Komplexion, hohem schlanken Wuchsundvontypischer langgesichtigerund auch langschädeliger Kopfformbestand. Jm Verlaufe derkolonisatorischen Tätigkeitder Bajuwaren nachdem Ostenund Süd- ostenundderNiedersachsenin dieslawischenGebiete desNordosten Europas können bei denBajuwaren nur wenige,imNorrden etwas stärkereEinmen- gungen stattgefunden haben,diesichimNordosten durcheine Verbreiterung derGesichtsformmehrbemerkbar machtalsimSüden. DieneuesteBlut- gruppenforschung stimmtmit dieser Annahme vollkommen überein. Das«

deutscheVolk imgeschlossenen Siedlungsgebiet und auchim Auslands- deutschtum gehört auch jetzt noch trotz mancher Einsprengungen, namentlich auch währenddes Dreißigjährigen Krieges,zuetwa ZXWder germanischen nordischen Rassean. Dies kamalsdasErgebnisdermorphologischenBe-- trachtung hervorgehobenwerden. Damit istdieanthropologische Dreirassen-·

theorie richtiggestellt.

Wirkommen nun zurPrüfung,obaucheinekulturell seelische Ein- heit vorliegt odernicht. DerBegriffKultur ist allerdings wenig geklärt und vielfachzuenge gefaßt.Man vermengt einerseitsden Kulturbegriff mitdemBegriffderZivilisation, anderseitswird vielfachnur von religiöser Kultur imengeren Sinne gesprochen.Religiösimengeren Sinne istaller-s dingsnur diespezifische Rassenkultur,denndieseKultur kann nur entstehen- aus derBindungdesJndividuums aneinHöheres,aneinGanzes,anEwig- keitswerte überhaupt. Diese spezifischeKultur istdieTochter erschaffeners endlicherGeister, sie erwächstnur aus derEinheit von KultundNation.

Außerdemkannjedochdie Kultur fremderRassen, jainternationaler Mensch-»

heitsgruppen von einer Nation oderRasse ausgenommen und verarbeitet werden. Der BegriffKultur wird alsoimweitesten Sinne umfassendie spezifischeRassenkultur,dievon fremden Rassenoder Kulturkreisen auf- genommene oderverarbeitete Kultur unddenBereichderZivilisation, soweit- dieseeinenDauerwert hat. Diespezifische Rassenkulturwird fürdieWelt- undLebensanschauungeines Volkesodereiner Rassedieprimäre Grundlage fürdieStaatsidee, dieStaatsform, für seine Rechtsauffassung, für Kunst,l

Literatur und Wissenschaftsein. »

DieFrage einer kulturell-seelischen EinheitdesdeutschenVolkes läßt sichnur beantworten ausderFrage derspezifischenKultur. MitderAus- breitungdesChristentums sind stets starke Kräfteam Werke gewesen,alle Denkmäler altgermanischerKultur entweder.zu»vernichtenoder gegenüber-·

derantiken Kultur derGriechenundRömerMeM Nichtshemszwükdigens Der nordische Götterglaubewirdalsein Gemengselvon Göttergestalten,«

alseinpantheistisches Konglomerat bezeichnetundvondersonstigenKultur deralten Germanen gesagt, daßinihrkeinerlei Zügeeiner höherenEnt- wicklungzuentdecken seien. Die Germanistik,diePrähistorikundauchdie Kunsthistorik habenin denletzten Jahrzehnten diealtgermanische Kultur richtigerzu werten gelernt.

Auchdienordische Götterlehre hatindem berühmten englischen Kunsthistoriker Ph. Carlyle bereits vorJahrzehnten einen objektivenWür-

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diger gefunden.Erbesprichtdie Edda nur miteiner gewissenVorsichtund hebtdasCharakteristischederaltgermanischen Religion hervor. Diese Religion war nur eine Allegorie,ein Sinnbild desGöttlicheninderNatur unddes Gottes selbst.Das Wort »Gott« ist urgermanisches Gemeingut. Gott ent- hüllt sich jedochimMenschen nachdemSatzedeshl.Ehrysostomus»die wahre OffenbarungGottes istderMensch«.DietiefsteundstärksteWurzelderalt- germanischen Götterlehre stecktin der Heldenverehrung oder richtigerin demGlaubenan einenHelden,demderGermane in Treue dient.

Wirthhatmit einer außerordentlichen Arbeitskraft alle Schriftdenk- mäler derälteren Steinzeit des atlantischen Südwest-Europasund auch anderer Gebiete zusammengetragen und darin alle Merkmale einer hoch- entwickelten Linearschriftalsdie Vorstufe sämtlicher geschichtlicher Schrift- systemedesMittelmeerbeckens entdeckt. Esentrollte sichdasBildeiner ur- alten, altsteinzeitlichen Atlantikerkultur,undes gelangderNachweiseiner reinmonotheistischen UrreligionalsWeltanschauungeinerRasse,der dieewige Wiederkehrimkosmischen Wandel,dasWerden undVergehenalsdasgroße sittliche GesetzdesWeltalls, alsdie Offenbarung Gottes desWeltgeistes durch seinen SohninZeitundRaum galt.Auf diesem Gesetzdesewigen Wandels,desewigen Wiederkehrens,desEntstehens,VergehensundWieder- geborenwerdens beruhtdiesittliche Weltordnung. Der,,Gottessohn« trägt dasHimmelslicht, dasLichtderLande. Eristdiesubstanzielle Offenbarung derUrkraftunddaslebenerweckende Prinzip. Aus deratlantisch-nordischen Rasse,derTrägerineiner hohen Kultur,ReligionundGesittung sind sämt- lichemediterrane Religionssysteme abzuleiten. Der Gottessohnistin der atlantifchen Kultsymbolikder Auferstehende, Auferweckende,der Milde, Gnädige,derErntesegenspendende, derSegnende. Das germanischeWort ,,Segen« isturalter Besitzdernordatlantischen Kultsprache. JnderLebens- hieroglyphealsLebensbaum mitStrahlenkranz spiegeltsichderGlaube an dieewige Wiedergeburt. DerHaken-oderKrummstab istdieHieroglyphe desJahresanfanges undderJahresteilung. Erverweist aufdiealtingväo- nische Julfeier, aufdaskultische GrabgefäßmitLebenswasserundausandere Kultsymboliken.DurchdieRassenmischungderThuatavölker,d.h.derUr- germanen mit den Vorfinnen, undnoch früher durchandere orientalisch- asiatische Einwirkungen ausdie Kelten wurde der reine monotheistische Lichtglaubeder Nordatlantiker vielfachzerfetztund verfälscht.Die pau- theistische GötterlehrederspäterenKelten undGermanen ist durch dieseEin- wirkungen zustandegokommen. Die Thuatavölker, d.h. die Germanen, sind jedochalsdieTrägereines uralten vorrömisch-christlichenGlaubens zu betrachten,eines Glaubens an Gottvater, denWeltgeist,dervon Anfang war undaus demalle Dinge geworden sind,undanseinen Sohn,derdas LichtderLande trägtunddurchdenderVater sichdemMenschen offenbart.

Diese Entdeckungder Grundmotive und der ursprünglichen Reinheit dergermanischenGotteserkenntnis und des germanischenOffenbarungs- glaubensmacht erstdie germanischen Grundeigenschaften,dieJdee der FreiheitunddieJdeederTreue,alsGrundlageeiner Lebensordnung ver- ständlich.Sie begründet auchden tiefsten Unterschied germanischenund romanischenWesensin dem Gegensatz zwischeneiner lebendigen und einer starren Ordnung. Sie macht auch verständlich,daßdiereine HeilslehredesUrchristentumsbei den Germanen eineso begeisterte,«im 108

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inneren Wesen begründete Zustimmung undgeistige Vertiefungfand.Nur aufdiesemUrgrund einer lebendigenLebensordnung istder Goethesche Satz verständlich: »ErstdieGermanen brachtenderWeltdieJdeederper- fönlichen Freiheit«oder nachKant dieFreiheit und Unabhängigkeitvon

demMechanismus der ganzen Natur. «" · F

DieAntinomie einer lebendigenundstarren Ordnungals derwesentliche Gegensatzgermanischerund romanischer Lebensauffassunggibtuns das Recht,die kulturelle Entwicklungdes deutschenVolkes seit seinerUrzeit nachdemjeweiligenStande imKampfum dieWeltanschauunginflüchtigen Strichen zuskizzieren.

Den germanischen Stämmen war bereits FreiheitdieErhaltung ihrer Eigenart,ihrerVolkheit. Das RechtderSelbstbestimmung prägte sichaus inder Markgenoffenschaft,der Dorfgenossenfchaft,indemZunftwesendes Mittelalters, imLehensstaatundimReichsgedanken. Gott war den Ger- manen wenigerder absoluteWeltgeist, mehrdie idealisierte Volkheit, ein spezifisches Gattungswefen. Sein Einzel-Ichunterwarf er gerndem abso- lutenIch,derVolkheitundGottheit. JndemBegriffderTreue sahernicht nur Unterordnung unter dieGottheitoderVolkheit, auchdasStreben nach VollendungderPersönlichkeit.DerKerndesChristentums liegt,wieCarler hervorhebt,in derHeldenverehrun·g",in derinnigsten Bewunderung fürden größtenaller Helden, für ChristusdemEinen und Einzigen. Diedeutsche Mystik hat diese germanische Grundauffasfung bereits klargezeigt.Jnden SchriftenEkkehards findet sichüberallderGedanke: Einswerden derSeele mit Gott,schöpferische Verwirklichung Gottes im"Menschen, Erlösungals Kraft zur"Überwindung, Vordringen iaufdem Wegeder Vervollkomm- nung zum Zielder tiefsten Einheitmit Gott. Die deutschenMystiker des 14.und 15.Jahrhunderts waren dieVorläuferderReformation unter der Führung Luthers. Diese erste Periodeeiner sröhlichgrünendenVolkskraft von denKimbrerkriegenbisauf Luther -(G. Freytag) wirkte sich auchausin Literatur und Kunst. Die Sagenschätzevor allem derRheinfranken,der Goten, Langobardenund Sachsenwurden zum lebendigen Bewußtsein desgesamten-Deutschtumsgemacht.Das Nibelungenepos wurde alsUrs- geschichte germanischer Wesensartgeschaffen. Jnkeinem Gebiete war der alte Sageninhaltfo lebendigwie indembajuwarischen Siedelungs-

ebiet.

g

Die VolksliederüberDietrichvon Bern und Rüdigervon Bechelaren sindeinbesondererBeweis. Walter vonderVogelweide istdasUrbilddes OsterreichersimLichtkreisdes12.und13.Jahrhunderts; abereristzugleich auchein Beweis fürdieReinheitdeutschknWesensin demGebietderOst-

mark. InBayern entstand auchIm»MelerHelmbrecht«daserste Bauern- epos. Die Städteentwicklungund Blütezeitdes deutschenBauerntums fallenindieser PeriodedesVolkssrühlingszusammen. Beide Entwicklungen sind typisch deutsch.Beide bekundendenDrangaller TeiledesVolkstums zurTeilnahme an denhöchstenKulturgüternundzurTeilnahmeaucham religiösenLeben. DeutscheKultur des Mittelalters istaus derrömisch;

germanischenKirchenkultur derKlöstereineVolkskultur geworden. - Die Gründungder verschiedenen deutschen Universitäten von 1348——1506sindderbesteBeweis fürdasStreben derbreiten Volksmassen (der Laien) nach Anteilnahme anderfrüher überwiegendkirchlichen Kultur

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