Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1922.01.01 H. 1

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Setysift, 1. S a n itä r 1922. [51. 3aijrigttttg.] 3

% f t l

i j c r a u s ö c ^ e b c t t v o m D c u t f d ? c « 2 i m t > a l t p c r c i i t .

S c h r i f t l e i t e r :

3 u fii3 ra t D r . J u l i u s B T a g n u s , B e rlin H ed jtsam ralt D r. ^ c it t r ic i} £Uten£>er<jer,£etp3tcj

unter JTltitDtrFung con

< S e I? .3 u fit5 ta t D r . ( S u g c t t B e r l i n unb B e c h ts a m r a lt D r . l l t a r f J c i d j c n b i m j , 2 T ia m tf}e trrt.

2tUer DerFeljr m it ber S djrtftleitung (£jatibfrfiriftfenbungen ttfto.) an D r- IH agnus, B e rlin N W 7, D o ro tije e n ftr.it 3U rie te n . 2tUe gnfcbnftert in 2tnaelegenijeiten bes D e u tfc ije n Z t n m a lt p e r e in s , insbefonberc fiir ben D o r fta ttb unb bie « S e fd jä fts » le i t u n g beftiminte ITIitteilungen, finb n i d jt an bie S djriftleitung ber 3uriftifrfjen tD o^enfcijrift, fonberu n u r an beit Deutfcfyet»

l i m r a l t o e r c i i t in ß ieipjiat, S c tjr e b e r ftr . 5 , 3» ridjten. Tille Jtnseigenaufträge unb »Anfragen n u r an ben Derlag.

P e r l a g : I D . B T o c fc tt B u c f y f y a n M u n ij, £ c ip , ji< j, D r e s d n e r S t r a f e { { ¡ { 3 .

3 n l j a b e r : O s c a r B r a n b f t e t t e r .

S e r n j p r e d j e r I t r . 14 4 0 1 — 3 / t E c l e g r a t n t n - A b r c f f e : 3 t n p r i m a t u r / p o j t j d j e d f o n t o C e i p 31g Ttr. 6 3 6 7 3 . p re is fü r bas D ic rtc lja tjr Ausgabe A DT. 65.— , Ausgabe B TU. 40.— , bei (Einteltjeften jeber Bogen ITT. 1.50. D er B e3iig erfo lg t am 3m e*m ä^ igften burdj bie p o ft, bodj netjinen audj bie Budjfjanbiungcn unb ber D erlag Begebungen an. Befdjroerbcn über m angelhafte

3 u fte ilu n g finb bei poftbegug ausfdjließlidj bei ber p o ft angubringen.

f l t I 3 i > i m > t i bie 6 gelpaltcne THiIIimeterf)öt|e 1.50 U ta ri. D er anseigetiraum n>ir& in ber fjölje non <Trenmings|tri(f| 3« (Erenmmgsfttiifj geregnet. Die ®rS&e ber Jtr^eige

¡[t bei ber Be[teHmig in Itliilim etcrn anjngeben. S a t z u n g e n ausnahmslos auf po(t|tf)ecffonto lH .Itto e|er Bucfjtjan&tung, SCcip3ig 63673 bei Befteiturig erbeten, bie rtttneift pottoerlparm stjafijer auf bem Tintoeiiungsabfdjniit erfolgen tann. V j Seite toftet IK. 1500.— , V s Seite TH. 800.— , V . Seite TU. 450.— , Vg Seite

nt. 325.— , r/g Seite U i. 250.— . Bei < T f ) i f f r e a n 3 e iq e n finb ber Beftellung äuget bem beileiiprcife Ut. 6.— fü r Derroatt'.mgstojten bc(3uffigen. S d jlu ö b e r U n j e i g e n a u n ab m e fü r bas am 1. erf^cinenbe ¡jeft am porf|ergefjeni>en 23., fü r bas am 15. erfcheinenbe tjeft am 8. Utonatstage.

18^2-1933!

95or 50 g a fjre n erfcfjien bie erfte Stummer ber g u n ftifd je n SBodjenfct)rift! SBeicije fra g e n barnalS bie In w a ltfa ja ft unb m it ih r bie gange S u rifte n w e lt bewegten, g ib t ber © inleitungSauffafs

°oS ber fjeber beS treffiieijen § e n l e wieber. Sieft m an bie Wetteren Shtm m ern ber erften (Jahrgänge ber 3 eit[cf;rift, fo fiel)t m an ftaunenb, wie im m er unb im m er wieber biefelben fra g e n unb im m er unb im m e r wieber biefelben SBewciSgrünbe unb ©egenbeweiSgriinbe auftaudjen, bie aud) heute noch bie S fn w a ltfd ja ft bewegen. (SS gibt nichts SteueS unter ber S o n n e ! Ungezählte ©ebanfen, bereu Urheber glauben, etwas SleueS,

"Uod) nie ©efagteS auSgefbrodjen", „beS fRätfelS Söfung gefunben gu haben", fin b lä n g ft oorljer auSgefprodjen, Otelfad}

erb robt unb oerworfen. (SS gewährt einen Ijobjert © enuff, bie aUen Jahrgänge bnrdjgugeheu: Slawen tauchen auf, bie allen t r i f t e n , oornehm lid} allen A n w ä lte n , teuer fin b : o. S B i l - m o w s f h / 9K- S e B l } , S S i l l e , ben älteren u n te r unS uod}

berfönlid) beianitt. SBir fefjen bie SSodjenfchrift am Sßerfc

^ ei öer SSorbereitung ber großen fß ro je fre fo rm ber fiebgiger v\ Qhre. SSir fehen gerabe beim fD urdjblättern ber alten (Ja ljr- Sänge fo recht ben großen © in flu ff, ben bie 9In w a ltfd )a ft fcljon bamal§ auf bie © e fta ltu n g beS SledftcS ausübte; w ir fehen e>n ttießeitfjt nicht unw ichtiger SSeitrag gur $ ra g e beS f rm ?TUS‘ cl ausus! ~ wie fdjon barnalS, zur $ e it ^ er © £- ) h 0f ienheit ber Slboofatur, über SRifjftänbe geflagt Würbe, , te ™ tepten Ja h rze h n t ber ^ re ifje tt ber 2inW aItfd;aft 5ur^ S a ft gelegt Würben, ä ö ir finben aud) baS bereits im n !.“ n 0® artifel ber äB odfenfdjrift bertretene unb feitljer u n - Seäaglte ® ia le wieberholte S e rla ngen ber (Sntnaijme öon fftid}-

em ^er 9tntoaIi f <h o ft 1Itlö bieleS Seijrreidje mehr.

^erihT- Cr' e^ ett a^ er auS S3erid}ten baS troftlofe (Slenb ber e o o V ! ^ Siebtes (in SBatjem n id jt weniger als über rechtes ««■)' ^ m a te rie lle n 9ied5tcS, wie na m e n tliih beSfprozefs- nar nieüf ii: ^ ^ en' luenn torr bieS lefen, fo recht ben unS heute einheit 5m-C^r äum 53eiDUSU'efn fommenben ©egen ber3lechtS- ben le b te n '!! enUtehmeit aber baraitS gugteief) bie fDtahnung, b e n ÜÄa tr ü u t' 8en Überreft ber ^ e rfp ittte ru n g zu befettigen,

n 3 e l b e t g r e i j ü g i g f e i t b e r i i n w ä i t e .

(SS ift ein X ro ft, fo zu fehen, baff e» bod> and} ©ebiete g ib t, auf benett eS b e f f e r geworben if t fe it 50 S a fjre n — ein S r o fi in bem ©lenb ber © egeuw art! SBeld}’ ein U nter- feflieb zwifdfen ber p olitifdje rt unb w irtfchaftlichen Sage beS S e utfdjen 9ieid)eS in t ^ a h re 1871 unb im Sai}re 1 9 2 1 ! 3 ft bod) gerabe baS h£abr 1921 u n te r a ll ben Bielen tra u rig e n 3eiten, bie u n fe r ißaterlanb erlebte, baS 3 a l}r, in bem unS allen am Ijeröften gum ffiew ußtfcin geiommen ift, waS e§

bebeutet, wenn ein SSolf a ls einziges, w ehrlos bafteljt in m itte n einer w affenftarrenben IB e lt, ein S'ahr/ Ur hem baS beutfe^e

Soir,

im Seutfchen fReid} wie im S ruberlanbe Öfterreid), bie gange SSitterniS beffen auSfoften muffte, unb — eS mag ile in lich erfdjeinen, bieS gu betonen, aber bem ÜKanne beS D te d jte S tu t eS hoppelt Weh — fe^en mufete, wie fiep © e - w a l t in ba§ ©ewanb beS 9 te d }te S ileibet.

J riib e unb ernft ift untere äuffere Sage; fie ift um fo trü b e r, als fie bie SSolfSgenoffen nicht e i n t , fonbern ent

zweit. ©egenfähe je g lid je r SIrt haben u n te r bem iSrucie ber äußeren ^-exnbfcijaft unb ber tra u rig e n Sage nicht ihren 21uS- glcid), fonbern S e rfd }ä rfu n g erfahren; m an beult mehr an baS, was bie einzelnen s8oIfSici}id}ten t r e n n t , a ls WaS fie e in t . 9ludj 9?ed}t unb Dlechtspflege bleiben IjwrBon n i ^ t unberührt, © ie, bie wie ein f^elS in m itte n beS branbenbett fßarteilam pteS flehen fo llte n , warben in ben © trü b e t beS Kampfes hineingeriffeit. @S fo ll liie r nicht geprüft werben, auf weffen Seite baS ffted}t, ober fagert w ir : öaS ü b e r w i e g e n b e iRed}t ift, wie w eit bie SSorwürfe gegen bie 9icdf)t3pfiege be

grünbet, wie w eit fie IjcUUoS ober übertrieben finb. ®ieS fehte ein ©ingel}eh auf p o i i t i f d f e ( S t r e i t i g f e i t e n Bor- auS, w e l c h e s bei t 2 3 i ä t t c r n b i e f e r 3 ef t f c h r l f l b i s » p e r f t e t S f e r n g e b l i e b e n i f t u n b a u d ; i n b e r f j o l g e - g e i t f t e t S f e r n b l e i b e n f o l l , fo fdjw er bieS and} in ben bewegten 3 eUen, bie w ir burdjiebeit, fein mag.

hfm Stampf ber 3ntereffengegenfä|e regt fich aud} ber Stampf gegen ben SRedjtSgeleljrten, regt ftd} nam entlich ber Stampf gegen ben Slnw alt. „TSie Sfiecl)tSanwälte mögen g e h e n , wie fehweigeub bie O ffigiere gegangen fjn b ; uiemanb lüm m ext

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4 ©rijfjere 9luffä|$e föimfHfdje SSoĄcrtfĄrift f i i ) u m il;re 92ot," fo tö n t eS Don rechts; n id )! aubcrS tö n t

e§ Don lin tS . SBir Brauchen öie A n m a ltfd ja ft n id jt m e ijr;

attöere merben baSfelüe, merben BeffereS te ifte n ; m ir molten fie.

Dom V o lle uitb baS SSölf Bon if jr trennen, ©erabe in ben

runggfd)td)ten Beioegen, in S a rifftre itig le tte n unb auf bem je|3t Dielteid)t m idftigftcn SftcditSgeBicte, bem ArBeitSredjt, foß jebem M enfdjen bie V e rtre tu n g frem bcr g n tere ffen geftattet, n u r beut A n m a lt DerBoten merben. ©S foH bem V o lte , gleid)*

Diel, ob Arbeitgeber ober Arbeitnehm er, bie g re il)e it ber VSaljl feines V ertrauensm annes genommen merben. © s if t ^ier n id jt ber O rt, bie un g e g a rte SPcaXe mieberijolten, im © trü b e t be§ 5J5arteriamfofeS — bem biefe g ra g e n m a h rlid j entzogen fein faßten — überhörten © rünbe gu mieberholen; n u r auf eins foß m it allem Siadjbruct hingemiefen merben, mie arbeitet*

fd)üblich, mie Derberblich gerabe fü r ben m irtfd ja ftlich

©djmadfen ber geplante A u S fd iiu fj ift. ® e r g r o ß e , m irt=

fd ja ftlid ) ftarfe Unternehm er leibet auch ^ier am menigften 9iot. © r hat feinen ftänbigen V e rtre te r, gefdjäftsgemanbt unb m it bem V e rfahren o e rtra u t; er n im m t — in ben g ra g e n beS ArbeitSredftS fa ft burdjmeg ber Veflagte — Siecht an feinem VSohnffa. g ljn lä g t bie g ra g e fa lt. A ber es leibet ber A rb e it*

neljmer, ber Heine Unternehmer, ber bem M itt& lfta n b e ober m irtfchaftllich ben nod; tie fe r fteljenben © d jid jte n angehört, fü r ben ein nu£loS auf bem A rbeitsgericht oerbrachtcr V o rm itta g

unter Umftänben einen § u n g e rta g fü r feine g a m ilie bebeutet, ber Arbeitnehm er, gum al ber, ben fein V e ru f fre im iß ig ober notgebrungen in bie grernbe fü h rt, unb ber gut V e rtre tu n g feiner gntereffen fid), menn er felBft aud) noch fo fel)r Don ber

•fiotm enbigleit beffen überzeugt ift, gerabe beSjenigen Standes nia>t bebienen b a r f , ber n u n ein m a l gur V e rtre tu n g frember gntere ffen berufen ift. ©erabe fü r ben M einen unb m irtfchaft*

lid> ©djloadjett bebeutet biefe V o rfd fa ift baher fdjmete m irt*

fdjaftliche © dfabigung, unb ein ihm auS biefem © runbe ab*

genötigter Vergleich nichts meniger a ls ©üfnte unb © üfe, fonbern U nredjt unb fortgeljrenbert igafa ©S if t n ö tig , bah bie§ nod) einm al, Dößig loSgelöft Don aßen g ra g e n ber fß o ü tif, Don unparteilicher, aber fagial empfittbenber ©eite auSgefprochen merbe.

$ ie ¿ u fu n ft, bie uns Dor 5 0 g a ljre n fo fonnig unb glüdoerheijjenb enrgegenlachte, lie g t heute trübe Dor mt§. 9 iu r eines loiffen m ir : f a n i t etmaS n ufer V a te rla n b in bie § ifa e bringen, auf ber m ir eS mieber gu fehen erhoffen, fo ift eS bie A r b e i t — ernftc, felbfilofe hingebungSDoße, ehrltdje A r * beit, m it § a n b unb © o p f! A n ih r m irb bie je |t noch Iiafc*

e rfü llte SBelt erlenneit, maS fie bem beutfdjen V o lle Derbanlte unb — aßer U n b ill ber S e it gunt X r o jj — aud) heute Dcrbanft unb in aßer g u fu n ft bauten m irb. A n d ) bie M ä n n e r beS SiedjteS merben, an ih re r ©teße, bei biefer A rb e it, ü in ftig nicht fehlen t ö n n e u . Unb fie m e r b e n nicht fehlen!

6 rf läntng.

©»« in ben unterjeichneten Berbänben Bereinigte ©efamtheit ber beutfd;en SRicf>ier unb Siechte anmälte, v£)ocbfcbullci)rer unb Notare erbebt marnenb if)re (Stimme bagegen, bah ber bei bem prem fjifchen £anbtagc gejledtc Antrag:

nad) melchem fjctborragenb befähigte unb praEtifd) erfahrene fßerfonen au£ allen Greifen be^ Bolfct? nad) Slblegung ber ©eridiitfafFeiforcn P rü fu n g bie Befähigung ¿um Seichter?

amt foüen erlangen Eönncn, aud) menn fie ben bisher porgefchriebenen 2lut?bilbungt?gang nicht burcbgemad)t haben,

©efe£ merbe.

$ ü r ben Svid)tcr, ben Slnmalt unb ben S b ta r i|E mie für /eben Fachmann eine beruft?mähige Schulung erforberlicb. Shtr burch h'e Eann eine gcfd)(offcne bataianifche B ilb u n g , (SacbltchEeif beS

£)enfeng, UnabljängigEeit bet? Urteilt? unb Beberrfchung betf non jeber ©njelentfcheibung berührten ganjen pvccbtöfpftcmö erlangt merben. © ic Prüfung, jefjt nur ber äufkre 2lbfdblu§ jahrelanger Slrbeit, Eann für ftch allein aud) bei geiffig hochffehenben ^erfonen biefe (Schulung niemals’ erfe^en.

tie fe m grunbfä^lid)en BebenEen gefeilt ftd) bie nicht abjumeifenbe Befürchtung, bah bei ber Beurteilung ber geifiigen ^od)mertigEcit politifcfie ©eficht^punEte eine nur ¿u grohe Svoüe fpielen merben.

©erabe in fo {EarE bemegterêit mürben Seichter, bie ftch burch if>« politifdicn 5lnfd)auungen leiten (affen unb bie baburch bie S\cd)ft?pfiegc ¿ur Wienerin ber jemeiltg hetrfchenben P artei hâbmürbigen, bem (Staate feine fefiefie (Stüê, jeber (S itilichfeit unb K ultur bie unentbehrliche ©runblage rauben!

B S ir ^u rijte n finb enifd)loifen, unh folcher Bernichtung ber in jahrelanger Slrbeit enblich gefejEigten beuifchen Sved)ts,pfiege ¿um ^)eiie unferct? Baierianbet? m it allen Kräften ¿u miberfe^en.

2 fm p tto b e t 1 9 2 1 .

© e r © e u t f e h ß S u r t j T e n h u n h © e r © c u t f d ) c S i n t D ö i t ü e r e i n © e r © e u t f c f ) e S i o f a r ö e r c t n D r . V. 6 ( a f f , « e r lit t , S u f f ijr a i K u c lb c u m , Seipsig. (Sei). 3 u ( ? tjr a i 2 > o r)i, © h in a . 3üh.

SBirfl. @eh. Oberittifiiwtf.

©er eorffehenben ©rflärung fchließen fleh soilinhaUlich att bie iurlffifci; oorgehtlbeiett SRifglieber be^

BerufsPerein^ hbo^rer Bermaltungśbeamfen Berufspcreinö hüheter ^ommunalbeamfen

6iacWSminlflet a. © , itn h » , ®eclio SJetchSmimlter a .S . D r. ju r. D r. 3 n g .h .c .© & o h , SSerlin, 3S.fc.iR. ». fc. 01,33. SR.

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51 • 3«ßtg. 1922 fceft 1] ©röfjere Sluffäge 5

l E c f o r m b t t

A . | > e t 'gJcrßfttti» „ f ^ c r c i f t s r c f o m “ . Ssoit tKecßtSamoalt D r . § a iß eit b ü r g , SRannßetnt.

SCnt 18. 2tug. 1896 ift baS 33 ©33. guftanbe gefommen.

ift Begreiflief), baß fic^ naeß 25 Q afiren ber ©ebanfe an eine üieugeftaltung einzelner SJtaterien regt. S ie b t m an nciljer bn > fo fin b eS wenige © teile n, bie eine bringende Snberung rtfo rb e rn . ÜJtan fü ß lt woßl, bafj ÜKängei oorßanben finb,

“ ber m an fjat fieß. a llm äßlid ) baran gewößttt unb empfinbet fie gum erf)eblicf)en Seite nicEjt. SSott einem f ü n f t e aber w irb m an MeS nicht fagen fönnen. SaS ift baS ©ßefdjeibungSredjt.

-Wan weiß, baff eS baS ©rgebniS eines Sbm prom iffeS ift.

S ä h e t trä g t eS bie ©chattenfeiten foIcf>er SSerftänbigungen.

Weben ben abfolutenScßeibungSgrünbert befteßf ber relatioebeS

§ 1568 33(2593. 23erlangt ift bie fernere 23erie|uug ber burdf bie ©he begrünbeten fpflicßten ober ein eljrlofeS u n fittlid je S S3erhalten eine? ©ßegatten unb Bierburdj eine fo tiefe 3 er=

tü ttu n g beS ehelichen SSerßättniffeS, baß bem anberen '©ße*

gateit bie go rtfe ß u n g ber ©ße nicht gugemütet werben fann.

3lbgeleßnt würbe bie SDtögiicßfeit einer fre iw iiiig e n Eßefcßei*

bung. geftgeßalten würbe im fßringipe an ber Wotloenbig»

Jett eines SßerfcßulbenS. 3 h tr bie in lebtet © tu n te in baS

©efeß burcf) ben 31eid)Stag hitteingebrachte ©cijeibung wegen

Sßie anberS aber fte iit fiefj bie fß ra jiS ber ©cßeibungSprogeffe bar. 9 ln f Schleichwegen ßat m an hoch wicber gu erreichen berfueßt, Wa§ baS ©efeß oerfagen gu m uffen glaubte. 2Bo bie ©begatten nicht m ehr guetnanber paffen, wo bie ©ße eine unglücHicße geworben ift, wo b eite vS e iie fühlen, baß fie au§*

einanbergehen m uffen, w ollen fie nicht gugrunbe geßen, ba g re ift m an gur ffom öbie ber böslichen SSerlaffung. S ie Siicijtex Wiffen baS pielfadj, unb fie oerfcfjiiefjen bie Singen oor bem Wahren ©acßoerßalte. S e i manchen fträ u b t fidh wieber ba§

ßerfteßmtg be§ ehelichen £ebenS n u r gum © lijeine gefdjießt.

©ßebrucßS an, bei benen biefer gwar begangen ift, aber m it SSiffen beiber S e ile unb gucn 3 iuede beS ©d)eibung§progeffe§

©S ift nicht leicht fü r ben 9iecf)tSanmait, in folcßen g ä lte n bem Slnfuchen ber P a rte ie n ¿u wiberfprechen nnb feine S R itw irfn n g gu oerfagen. Überaß ba aber, wo baS ©efeß bie P a rte ie n gu fo lg e n fü n ftlid je n Sfonftruftionen ober gar gu foldjen, berw eigenen © efüßl wiberftrebenben 9ftaßnaßmen gw ingt, hat m an ftetS ben Seleg b a fü r, baß baS ©efeß fetbft auf falfchem Soben aufbaut. S ie 3 e ü fü r bie Sieform beS ©ßefcßeibungSredjteS ift gefommen.

g m Slßeinlanbe haben fid) Scannet m tb g ra u e n aßer Stäube gu bem Sßerbanbe „©ßerecßtSreform " gufammen*

ßefchloffen. © r ßat eine Eingabe an ben 3leicßStag gerichtet.

S ie fpriept in bewegten SBorten bon ber ©eeiemtot berer, benen baS ®efej} unb feine ftrenge ütnwenbung bie geffelht einer ©he auferlegt, bie hoch in 2 B irftid )fe it leine ©ße mehr ift- _Sa, wo bie ©ße ber fittlid fe n © run b la g e entbehrt, wo b a m it jebe SCHöglicfjfeit ber SBerebelung, bie in ih r gefunben ßtirb, auSgefdjloffen ift, h ö rt auch baS gn te re ffe ßcg Staates au il)r auf. Siein ßentmungSlofer greißettSbrang ift eS, bem ber fßerbanb ba§ SBort reben w iß . © r befennt fici> a ls tie f burchbrungen bon bem ©ebanlen, baß bie eßelidfe © e m e in fh a ft

« n e ber tragenben gbeen in ber @ntwicfiungSgefchiß}te ber

^cenfehheit gewefen if t nnb fein W irb. 21ber gerabe beshaib ornmt er gu bem © dflu ffe , ba§ bie ©ße, ber bie Seelen*

Semetnfcf)aft fehlt, nicht meßr aufrecht erhalten werben foß.

v bie ber Sßerbanb anftrebt, geht n id jt auf E in fü h ru n g ber fre iw illig e n ©eßeibung. 2ßohl aber w ill ob' f ' n Satbeftanb beS § 1568 93(5533. erfeßen bnrd) ba§ re in i f t ^ V u 6 ■'■^om ent- @h£u, bereu Oößige ß rrr ü ttu n g gegeben

“ am © e riß )t gefchieben werben, auch °bne bafj ein fiel): ¡n 'k .eU beä einen S eiles oorliegt. S o m it näßert m an rechtes' . s *3em Oefu nben ©ebanlen beS pcreufjifcfjcit Saub*

WBtteiaun b’inet; © hridfeibung auf © ru n b unüberw tnblirher in ieb’em 9 - baS SSerfaßren auSgugeftalten ift, inw ie w e it geben bnf.etü?e*tten Säße baS fßrüfungSred)t beS ©ericßtS gu

; ' toci<hr S w lg m an biefe ©ßefd)eibung gu Inüpfen

fin b , ba§ w irb noch ber befonberen ©rWägung bebürfen. £ö§*

b a r erfeßeinen aße biefe fr a g e n 1).

SSaS ber ßceicßstag m it ber Sßetition geinadjt ßat, ift.

nießt betannt. SBichtiger Ware noeß, ba§ fieß baS ßieicßS“’

fu ftig m in ifte rm m m it ber Srage befaßte. 5K3er bie tatfachlidfen S e rß ä itn iffe .fe n n t, ber Weig, baß ßier bie ülbßiife n ö tig ift, unb baß ein Sluffdjieben b is gur großen S u rd jftd jt beS gangen 33© S. unßeilooß fein la n n . 9Jian dann fieß ben © ta n b p u n ft eines übergeugten ©egnerS jeber ©ßefeßeibung benlen. 2Bem fie gegen baS religtöfe © efüßl geßt, ber muß fie grunbfähiieß oerueinen. £ ä ß t m an fie aber gu, ßätt m an bie Ü tufiöfung ber g-errütteten ®ße gerabe oom © tanbpunfte beS ftaatiidjen SntereffeS auS fü r gerechtfertigt, bann lie g t fein 2intaß oor, an bem V e rla ngen beS SerjchulbenS feftgußaltcn. .S 'h ntöcßte ber legte fein, ber bie SSefonberßeit ber ©ße oerfennt. ©ießer la n n fie nießt, wie etn beliebiger Síontraít w iß fü rlic ß wieber getöft werben. 21ber boeß muß and) ßier ber aßgemeinc ©e*

banfe beS 9ied)teS, baß bauernbe fRedjtSoerßältniife lö sb a r fein m uffen, wenn fie unßaltbar würben, bureßgreifen. S ie

gebanfe ber gleidje. ß iu r muß n atürlich ßier ber w idßige

ließen 33erträgen. S a § ©emeinfame aber ift, baß and) bei biefeit ein SSerfßulbeu nießt notwenbigerweife oerlangt w irb . SaS objeltioe SJioment bei ißnen foß and> fü r ben ßeiligften aßer V erträge, bie ©ße, maßgebenb fein.

3 n ben leßten Saßren finb gaßltofe ©ßen gefcßloffen worben,, bie fieß n u r auS ber frie g S g e it unb ißren SBirfungen ertlären. S ie auS bem Kriege §eintleßrenben ßatteu ein un*

fagbareS SSerlangen naeß eigenem § e in t nnb naeß Siebe. Sagu nod) bie aßeS umwälgenben © re ig n iffc ber fßeöolutionSgeit.

Stein Sönnber, wenn bie ©nttäufeßungen halb eintrafen. 33on einem S3erfd)iclbeu w irb m au la u m fpreeßen iönnen. fg-alfcß aber wäre e§, gerabe biefe, in fugenbiießer llnbefonnenßeit gefdfloffene ©ßen fü r u n lö sb a r gu halten, ©erabe fie oer*

langen bie U m geftaltung beS ©ßefcßeibungSredjteS. ?lucß in biefem © in n e ßat bie p o lü ifd fe .UntWälguug ißren © in flu ß auf baS bürgerlid;e ßieeßt.

B .3)

S8 on ÖBcrlanbeSgcricßtSrat S tie ß a rb S7ÍaQ, ¡parttímrg.

S ie fReform ber ©ßefeßeibung butbet feinen Sluffcßub meßr. SaS geltenbe 9ied)t ßat oerfagt. ©§ geßt ooit bem

©taube fegt ooraitS, baß bei jeber fcßetbungSwurbigen ©ße bie llrfacße ber 3 errü ttu n g ein Serfcißniben fei, unb baß eS m it ben SJtitteln unfereS IfSrogeffeS m ögtid) fei, ben Waßren

©cßnlbigen gu finben. SSeibe SBorauSfeßungen ßat bie 'iß ra jiS nießt beftätigt. © eibft wenn eS aber gelingt, ben waßren

S ie Siinber gebüßten bem © a tte n , bei bem fie beffer aufgeßoben fin b unb ber meßr an ißnen ßängt. 28er baS ift, fteßt o ft in feinem entfeßeibenben 3 ufanimenßang m it ber g ra g e , ob ber eine © a tte fieß gegen ben anberen oergangen ßat. S n ber SOießrgaßl ber g ä lte if t eS bie SRutter, aueß1 bie fcßulbtge.

!) S3gt. D r. S t u r t S r ß a r b t , „ S in neues eßefcßeibungSrecßi", m tb 3 J e u b c c fc r ¡¡,'üo. 1919, 921.)

a) S ie fe r Siuffafe w ürbe gefeßrieben, eße ber jeßige OteicßSjufitä»

m in ijle r, $ r o f. D r. S ta b & ru c ß , fein 21mt a n tra t. S aß er in fein (Programm bie ffißefcßeibungSreform aufgenontmen ßat, if t banfbar gu begrüßen. Ü berßolt finb biefer Stuf faß unb meine fieß baran an- feßiießeteben SSorfcßtäge in beet fpreuß. ^aßrböcßern babuteß nießt.

S ie a ftioe 2R ttarbeit ber beutfißen ftu rifte n fcß a ft alter SRicßtungen an ber füefornt ber ©ßefcßeibintg ift, gerabe Wenn biefe Steform buteß bie SSnitiatiBe beS g u ü ig u iin ifts rä in baS oerbiente Sicßt ber S tttu a litä t geriiett W irb, gur ©rreicßmtg beS gieleS unerläßlich, ba ber neue SteicßSjuftigimmfter troß ober gerabe Wegen feiner g u g e ß ö rig fe it gur S ogiaibem ofratie a u f nießt geringere potitifeße unb faeßtiße ©eßwie«

rig le ite n fingen w irb , a ls feine Vorgänger.

(4)

6

©röfcete STuffSfce [3uri(Hf(fet Smhcnfdjrift pabenben SKantt bet Arm enüerm altnng ü&erlaffen merben.

AnberetfeitS pat eine finbetlofe junge unb frä ftig e g ra u , bie iprent P ta n n einen fffe p ttritt nicht üerjeipen fa n n , feinen ge*

reepten A n fp ru d j barauf, geitlebcnS ihre §ättbe ü t ben Scpoß legen gu biirfe n , fid) non ihrem gcfcpiebcuen ÜERann ernähren gu laffen unb ihm babitrcf) eine neue, giücfiichere ©pc un*

möglich gn machen.

SSerjagt baS © djulbtnom ent jo als SRaßftab fü r bie iQcr*

b e ifü p tu n g gerechter .©rgebniffe, jo ift ja ft nodj üerpängniS*

u olier feine üerpepenbe SBirfuug auf bie Peteiligten.

3<h fa n n miep pier auf biefe Anbeutungett befdjränfen, m eil ich auf ben A u ffa p . j b a c p e n b u r g S © . 5 unb auf einen ausführlichen A u ffa p üertoeifeit fann, meldjen ich in einem ber näcpften ¡gefte ber p re u ß ifd jc tt Jahrbücher über bie (Reform ber ©pefdjeibung ücroffentlicpe. S ie © cp riftle ttu n g hatte bie greu n b licp fe it, m ir ö a d) e u 6 u t g S gleichzeitig ü c t*

liegenben A u ffa p über ben Petbanö „© perecptSreform " gut SenntniS gu bringen unb m ir b am it bie erm ünfdjte SRöglicp*

fe it ju geben, meine A u sfü h ru n g e n über bie (Reform bebürftig*

fe it ber ©pefepetbung gu fürgen unb ben fnaßpett gut P e r*

fügung ftehenben (Raum gut A n b cu tu itg beS SSegeS ber (Reform gu benutzen.,

fRacp bem P e tbanö ©herechtSrefornt in S ö ln , beffen © in * gäbe an ben Seutfcpen (ReidjStag ü. 1. 2 ,u ü 1920 batiert, hat un te r bem 9. $ iu n i 1921 ber Seutfcpe (RedjtSbunb in SreSben ben S e utfdjen (ReidjStag burep eine ©ingabe um 'eine (Reform ber ©pefepetbung gebeten, feine P o rf (plage gu einer ©efepeS*

üorlage üerbieptet unb biefe bem (ReidjStag unterbreitet. S ie (ReidjSregierung hat biefe ©ingabe ben SanbeSregierungen gur Äußerung gugehen laffen.

Pctbe ©ingaben jagen felbft, baß fie bon Qitttereffenten auSgehen. J n ber ©ingabe beS PerbanbeS ©perecptSreform peißt eS: „'S ic meitauS meiften unferer dR itglieber leben felbft in einer gebrüteten © he." S e r Seutfcpe (RedjtSbunb fdjreibt, baß- feine ©efcpeSöorlage perüorgegangen fei auS ber tiefen feclifdjen (Rot einer großen Angapl feiner SRitglieber. ©S ift ein beadjtenStoeeteS geidjen ber fttit, baff bie in (RedjtSnot"

Pefinbltcpen fid) felbft gu Petbänbett gufammenfd)ließen, um bie g n itia tib e gu ergreifen. (gaben (Regierungen, P arlam ente unb fg u rifte n fd ja ft eS pier att g n itia tio e fehlen la ffen?

P o n Ä r itife n unfereS ©pefcpeibungSrecptS uitb (Reform*

borfchlägen feien I)icr genannt: © r h a r b t , © in neues ©pe*

fdjeibungSrecpt, dRündjen 1 9 1 9 ; S r a u m a n u , SaS ©pe*

jcpeibungSredjt ber ß a tu a ft, P e rlin 1 9 2 0 ; P i e p e r , ©pe*

jdjeibung ober 3föattgSepe, dRiindjen 1 9 2 1 ; P o g t , 3 u r A b * änberung beS ©pefdjeibungSredjtS, in ber öan fe a tifd je n ©e*

rid jtS *3 e itu n g 1920, S e ib la tt S . 5 — 10 unb 13— 1 5 ; d ie n * b e e f e r , S ie neue fdjmebifdjc ©pegefepgebttng in ber geftgabe fü r S i e b m a n u , ©. 3 2 0 —3 2 8 ; S R a p , ©pefcpeibungS*

ßfpcpologie unb ©peiunbe in ben (ßreußifcpen fgaptbüdjent 1918 © . 319—3 4 4 ; S R a p , S e r (Rotftanb unfereS ©he®

fdjeibungSüerfaprenS, in ber S a t 1920 6 . 5 8 3 —5 9 9 ; Seit*

fäpe beS ö a m b u rg e r Peam tenratS g itm Scutfcl)en ffifilp ro g e fi*

rcd)t b. 30. J a n . 1919 © . 2 6 0 -2 6 4 .

P e r m ir ilid jt fin b (Reformibcen u nter AuSeiuanberfcßung m it bem P ü rg e rlid je n ©efebbuci) in ber neuen fdjmeigerifdjett unb fchmebifchen ©pcgefepge&ung. Über bie ©cpmeiger ©efep®

gebung äußern fiep außer ben M a n n te n feptueigerifepen S onn m entaren bon ben obengenannten Arbeiten S o g t unb ? 7 ta i), über bie fdjtucbifcfje 9 i e u b e c f e r unb P i e p e r .

(S a tu rn hat m an ben beftefjenben berhängniSbollen 3 U*

ftanb im S e utfdjen (Reidje fe it 1900 — unb in bieten ©ebieten, in betten bereits gituor bie gefejglidje fRegelttng ähnlich Uiar, feit ttod) biel längerer 3 eit — m it iR cfignation gebulbet?

S e r itäd)fte © ru n b lag auf gefehgebuttgSted)nifd)em unb politifchem ©ebiet.

©efehgebungSreformett foldjer A r t maren bor bem Kriege ein SSert bott fvahtjehaten. S ie fyrage ber ©hefdjeibungS*

reform m ar aber ein befonberS IjeißcS Stfen, baS teilte fRe*

gierung fid) angufaffett gebruitgett fü h lte : S a bie ©pe fü r bie la th o life n ttadj ip re tt fird jlid )c n Saftungeu a ls © a tra m e n t unb baper a ls u n lö sb a r g ilt, m ußte jebe ©hefdjeibungSreform unb gar jebe © rleid)terung ber ©eßeibung gu einem Kampfe m it ber 3 enl n j m®hartei führen, bereit Stachtftellung jeben niept burd) p o litifd )e fRotioenbigteitcn gebotenen Stampf uuerm ün jdjt erfdjeinen ließ.

SRan mürbe aber u n rc d jt tu n , • metttt m an h in te r biefett p o litifd je n © chm ierigfcitcn nicht bie in ber ©aci)e liegenben

S e m ©efefsgeber Ijanbclt eS fid) n id jt n u r barum , baß ber ciitjc ln e S tr e itfa ll fein SRcd)t befom m t, fonbern and) barum , baß ber © r u n b f a p b e r S e b e n S l ä n g l i c f > t e i t b e r © h e it t t a l l g e m e i n e n P e m u ß t f e i i t e r 1)a 11e n b 1 e i b t. SSid)*

ttger a ls bie ©l)en, bie gefdjieben merben motten, fin b bie ©hen, bie n id )t gefcf)ieben merben motten, unb baS 2Bid)tigfte ift, baß biefe 6 I)eit bie Siegel unb bie © djeibuitgeu bie feltencn A u s nahmen bleiben.

S e r ©efepgebet fürchtet, burd) eine SRilberung ber ©chei*

bungSüorauSfepuugeu unb § u m a n ifie ru ttg beS ©djeibungS*

ocrfo-hrenS leichtfertige ©hefdjließungcn unb leichtfertige Sehet- bungen gu begünftigeit.

SieS if t ber P u n ft, her bie $ ra 3e ^ ct ©t)efd)etbungSrcform gu einer problem atifdjcn machte, bereu einmattbfreie Söfung nicht bttrdj © rfa h ru n g ttnb ©efepgebungSfunft gu finben mar.

§ ie r hanbelte eS fid) um einen ^ a m p f ber SBeltanfdjauungett, unb fü r einen foldjen Stampf m ar bie 3 eitfpanne üon 1900 b is 1914 nie! gu fttrg, tim bem ©efepgeber 'JJcut nnb Straft ju geben, ben 1900 m üh!aut gmifdjen ben oerfdjiebenen Senbengen gefdjaffenen Ausgleich gu crfdjüttern.

S i e p o 1 i t i f dj e u n b f e e l i f d j c U m g e ft a 1 1 u n g S e u t f c h l a n b S b u r d ) S t r i e g u n b f R e ö o l u t i o n h a t b i e f e S a g e g e ä n b e r t .

©efepeSättberungen erforbern, menn fie üon einflußreichen Straften getragen merben, fept n u r iurge (o ft üiel gu furge) 3 e it. Unb gerabe bie SRedjtSreform ift feit ber fR ebolutim t o ft genug üon TCRiniftem, P a rla m e nten unb P rcffe in ben P o rb e r- grunb geftettt morben, meil üom P e rtra u e n beS PolfeS gu 9ied)t unb PechtSpflege ber Peftanb üon S ta a t unb P o lfS - gemeinfehaft abpängt.

in n e rh a lb ber fRedjtSreform bulbet aber gerabe bie ©pe- fcpeibungSreform feinen Auffcpub mepr. SSir befipen pter ein P erfapren, beffen u u ftre itig e g-epler üernicptenb unb üerpepenb auf bie P e te ilig te n m trfen. SBir fin b niept m epr fo reidj an J u tra u e n beS PolfeS tu bie © eridjte, baß m ir uns erlauben fönnen, burd; bie ©befdjetbungSprogeffe ber nädjften 3 ahl'e itocp meiter P a rte ie n gepen gu faffen, bie barauS m it © r o ll gegen bie fRedjtSpfiege peroorgepen. S ie öffentltcpe ÜReittung ift in SBettanfcpauungSfampfe eingetreten. S ie ra b ifa lfte u A n * fepauungen über freie Siebe, ©pe* unb ©cpeiöuitgSfretfjeit fin b n id jt m epr jugenblidpe ©pgentrigttäten unb ftterarifepe © t it - übungen, fonbern marfjett Anfprucp barauf, fiep burepgufepen.

SBer ben A r t. 119 ber geltenben .beutfcpeit fReicliSücrfaffung:

„ S ie ©pe ftept als © runblage ,be§ gam ilienlebenS unb ber © rp a ltu n g unb P erm ehrung bet ÜRation u n te r bem bc- fonbereit S d )up ber P e rfa ffu n g "

m apr madjen lo iff, muß barattgepen, bie anerfannten fyeplcr unfereS ©djeibungSrecptS gu befeitigen, b am it n id jt bie ©pe felbft attgufepr in © efapr gerate.

S B i r f v u r i f t e u f o l i t e n b i e S t t i t i a t t ü e g n r S p e * f d j e i b u n g S r e f o r n t e r g r e i f e n u n b b i e f y ü p r n n g ü b e r n e h m e n , b a m i t m i r b aS P e r t r a u e n b e S P o l f S e r p a l t e n u n b g e m i n n e n u u b gu e i n e m P c r f a p r e i t g e l a n g e n , b a S m i r m i t i n n e r e r P e f r i c b i g u n g a n - m e t t b e n f o tu te n . iRicpt länger fo llte n iR idjter unb A n iuältc eS m iß m u tig tragen, baß m att ipnen in ben ©cpeibungS- progeffen eine niept gu löfenbe Aufgabe aufbürbet.

©ine Pormegnapme ber ©pefcpeibuttgSreform üor ber att*

gemeinen PedjtSreform ntad)t tcd jitifd ) üerpältniSm äßig ge*

ringe © djm terigfeiien, fobaib m an fid) fadjlicp barüber einig ift, maS m an lu itl.

A u f bem ©ebiet ber © eridjtS üerfaffung ttttb beS P e r*

faprenS m ag atterbingS eilte SReuregelung ber ©pefcpeibungS*

geridjte opne 3 1tfammenpattg m it ber beüorftepenben © eridjtS * reform Pebettfen begegnen. A u f biefe Pebenfen m irb, um bie Sadje ttiept ü o rlä u fig baran fepeiteru gu (affen, fR iicffidjt gu nepmen fein, © ie bürfett aber feinen © ru n b geben, bie gange

©pefdjeibungSrcform pinauSgufcpiebeit. Solange m ir niept an baS balbigc ffu ira fttre te n einer allgemeinen © e rid jtS rcfo rm glauben b iirfe n , m irb eS nufere Aufgabe fe in , bie ©pe*

fcpeibungSreform au bie beftepenbe P e rfa ffu n g ber ©cricpte anguiepiten unb bie P e rfa ffu n g ber ©hcfdjeibungSinftangcn ttttb ih r P e rfapren n u r leicpt burcpfüprbareu äinberuttgen gu unter*

giepett, bie bic fü u ftig e gruttblcgettbe Anbetung ü orbereitcit a S ic a b e r m e r b e n m i r u n s fetd) 1 icf) e i n i g ?

§ i c r i f t b i e © c p m i e r i g f e i t b e r A u f g a b e n i d ) t ü i e l g e r i n g e r a l s ü u r b e r f R e o o l u t i o i c . 3 n b e r

(5)

5 l- Soitfl. 1922 $ieU 1J © rö te te 2I« ifd |c

7

-v o t b e r e i t u n g t i j r e t H ö f l i n g l i e g t b i e Ü t u f g a b e

a l l e r , b i e art e i n e r u t t t i c r s i i g t i d ) e i t © 1) c fci)e i b u tt g S * ö‘,e i o t n t ^ n t e r e f f c n e h m e n . 3 3 ir m uffen eine Söfung TOöen, bte ber 3tegierung ben 9Rut g ib t, an bie Steform heran*

|? 3 ehett, ohne erfcEjüttembe KorteiEämpfe unb fS lie jjltd ) ein

"öegrabeit ber ganzen V o rla g e fü n fte n gu muffen.

mie oor if t ber S a ttjo lijis m u S .unb bie 3 erürumS*

Partei, bic iijn ö e rtritt nnb .fid) in 9iegieru;tg unb P a rla m e n t führenber S te llu n g befinbet, eine SÄaS't, m it m e lie r bie öeutfcfje ^Regierung, ber ganz anberc 9?öte als bie ©he*

iSeibungSreform auf bie Dlägel Brennen, nidbt ohne Dcot an*

Binbet. löte S e ntrum S partei m irb fü r eine ©SeiBurtgSreform fc^TDerlidj ju paben fein, menn fie n id jt überzeugt merben Eann, Bßh ^a b n rd f bie 3 ab l ber © Seibungen n id )t über baS DRafi ßefteigert m irb, baS u nter bent geltenben fRedjt beut c_ Beftel)t u n B fü r bie Q u tu n ft ju erm atten ift. 9tad) mie oor i|t biefer Botitifdfe ©efidjtSpunEt and) fa d jlid f Begrünbet; benn eS ift Bereits oben gefügt, baß bie allgemeine Überzeugung oon ber grunbfätüiS en S e bcn S länglidjicit ber ©pe beute m ehr als §u»

öor ß rfF ü tte ru n g e n auSgefept i f t .

EBamit if t ber 2luSgangSpunEt Bejeid)net, üon bem auS 'ö ir, menn m ir bie Sache m trfiid ) förbertt toollen, an_ bic

® S etbung3reform berantreten unb bie bisher in ber ¡Offent*

lid ffe it gemachten V o rfS la g e prüfen unb Beffent m uffen. 3tabi*

faliSmuS nad) ber einen ober anberen Seite ntag fjübfcße 2lu f*

füße unb Sieben geben, förbert aber bie fRcform nicht um einen S c h ritt, foitbern Begräbt fie in auSftdjtStofen E£i3*

iufftoner. .

3 io i f S e tt U n l ö S b a r i e i t b e r © p e u n b b e m * u t u n g S l o f e r © S e i B u n g S f r e i b e i t g i l t e S , b e i t T i c E ) t i g e n f S f t i t t e l m e g j u f ucf)en. © i n e r e f t t o f e S ö f u n g b i e f e S S ß r o B l e m S i f t o o n ö o r n b e r e i n a u S * g e f c f j l o f f e n . f y ü r f d j e i b u n g S r e i f e © b e n B e b a u t e t i e b e § e nt m tt n g e i n e 3 e ü b e S l l n g i ü c t S . § e nt *

■»t ungen n t ü f f e n a b e r f e i n , u m u n S o o r l e i c h t * f e r t i g e n © S e i b u n g e n f o g u t j u B e m a b r e n , m i e ö o r l e i c h t f e r t i g e n h e i r a t e n .

© inen folcfjen SSeg buben bie nach S m frafttretcn beS V ® V . gegebenen ©cbmeijer unb ©cbmebifdjenScbeibungSgefebe unb bie SBorfdfläge gefneßt, melcije in ben oben zitie rten S chriften non anberen unb oon m ir gentad)t finb. S ie geben ein gutes V ilb oon bent ©egenfaf) ber DJteinungen, ber and) unter mafjOolleren ^Reformatoren beS ScheibungSrechtS Beftebt.

Stuf biefen SSorfcfjlägen aufbauenb ober mich m it ihnen ouSeinanberfepenb, entmerfe ich in meinem Bereits oben er*

bahnten, bemnäcbft in ben ißreufjifcben ^a b rb ü d je rn erfdjei*

nenben Dluffap eine ©efeheSoorlage, [teile fie ju r öffentlichen

■Sisluffion unb b itte alle, bie bie Sache förbern moüen, ihre ubmetchenbe, erganzenbe ober zuftimmenbe M e in u n g unb mög*

üchft p rä jife Sjorfci)iäge m ir fo ra fS als möglich m itzu tcile n ober zu oeröffentiid)en unb m ir einen SlBbrud Zu Zufenbcn.

m irb bann aus ben © infenbem unb anberen, m it benen id>

Bereits in V e rbin b u n g ftepe, ein SluSfdjufi gebiibet merben, Ber m ö g lid jft u nter g ü b iu n g m it K o litite r n alle r K a rte ie n eine

^o rta g e aBfafjt, bie als Ülntrag an fRetdjSregierung unb fueidjstag meitergeleitet unb burd) bie K reffe üeröreitet toer*

Ben m irb. ©3 if t ju hoffen, bah ficf> fdjon u nter ben © in * fenbern Angehörige aber K ßrteien finben unb ihre politifdfen -oerbtnbungen in ben 'S ienft ber ©adje ftetten merben.

© e iin g t es fo, eine m a fjo o li gehaltene V o rla g e abzufaffen, toeldfc non üornberein oon ber Q uftim ntitng facl)Eunbiger unb e tn fiu jjre id je r Greife ber oerfchiebenen K u rteirichtu ngen ge*

tragen m irb, fo fdfeint m ir baS ber SB eg, um auf biefem beillen ©ebiet eine fReform rafcf) unb reibungslos burd) bie öefehgebenben ^u fta n ze u zu bringen.

S o tifiiftific unb .^cm nm uifcii öcr frc tre d fili^ c u (io 5ioioötfd)cn) Sciucgung.

SSon DtedjtSanwalt f f ir n f i g u c h S , K arlsruhe.

bie « ' 5n Ber Sfllgemeinen ©inteituitg Slum. 37 a n im m t Auflage beS © t a u b f d j e n SormuentarS zum fSiefe • 1 1 3 /1 4 ) S te llu n g zur grcirechtSberoegung.

mir fein- stnI aItflemeuten mobüoollcitbe — S3efpred>ung zeigt»

immer t.J ? lünbre Gefeit ber fozioloaifcheit 9led)tSfd)uie nod) immer üercannt mirb. S ie ituSfübrung gipfelt nämlid) tu

foigenben © oben: S u einem fü r bte K r a jiS beftim m ten ^ o m * rnentar — g ib t eS aud). ’anbere? — föstne auf bie io n ftru ftiö e K egrünbuttg jebeufallS n id )t oerzidjtet merben. ® em fR idjter frffreiBe baS ©efep bie SSerücffidjtigung Oon iEreu unb © tauben unb ber K e rfebrS fitte Oor unb gebe tipn, befonberS loentt biefe K eftim m ungen als SluSflufj eines bas ganze fRed)t beberrfeben*

ben © runbfaijeS and) auf bte A uslegung ber ©efege ange*

ioenbet merben (31©. 85, 1 08), bic SOiögtidjleit fadjgemäher

® ie freirechtlidje Kemegung fp ie lt fid) Zur m is tig e re n Spälftc auf bem ©ebiet ber 23ahriieitsforfd)ung unb ber fRecl)tS*

tatfachen ab. © ie beruht in ber anberen § ä lfte — bem

ben KerfehrSbebürfniffen fortfS reitenbe 9iecf)t p ra e te r legem (baher ,,fr e i'yrecf)tliet)) lebt, unb bah ßS burd) genaue @r*

forfd)ung unb ütbmäguug ber einanber gegenüberftehenben gntereffen gefitnben mirb. S ie g re ire d )tS fS u le hßt in ihrem Sampfe gegen bie SlKgefehlidjEeitSBorftelturtg unb gegen bereu übertriebene form ale ©pftentlogiE n ie m a ls bie fadjtogifd)e ®on*

ftru itio n im guten, baS gered)te nnb facE)licf) angemeffenfte

©rgebniS fuebenben © in n beEämpft; fie rid jte t fid) gegen bie b e g riffS re a liftifS e o © p ip fiu b ig le ite n unb SSortlünfte ber g o rm a lju riS p ru b e n z 1). t&citte m an ftS> fto tt tre fftid ) m it SBorten 31t ftreiten, auch n u r an bie 5ablreidfen SRufter*

betfpiele gehalten,, in benen iS bie © ntfSeibungSgrünbe nad) beiben ÜJietboben je u n te r A. unb B. u n m itte lb a r einanber gegenüberftetlle, fo märe eS u n m ö g ltS , Bah Ber Kom m entar itt° ber S o nftruEtion tm guten S in n unb in ber fReS'tS*

gemimtung nad) Sireu unb © tauben nnb K e rie brS fitte ©egen*

fäße zur neuen 31ecßt3let>re erblicfte. "Siefe rourzelt auf bem

faffung beS I)öbeoou 3leStS ber g reireS tS paragrapben 157, 242 S ® K . DienerbingS Ijat ber je ^ t b a rtn ben anbenem Senaten ooranfSteitertbe 3. 3 © - BeS 31®. in feinem U rte il 0. 7. S u n t 1921 (3 t© . 102, 274) fü r bie brennettbe g ra g p ber © tn m irlu n g ber groben ro irtfS a ftiiS e n . Ummätzung auf oorber gefSloffene UiefernngSoerträge bie mobnnredjtüdje 2ei)te bal)tn geform t:

„ S e i ber 9tecf)tfpreci)im8 a u f biefem © rb ie t m uffen in e lf t e r S in ie bte m i r t i S a f t l i S e n 3ntereffen B erüciftS tigt merben unb ba§ UiecEjt m up tfjnen, fom eit eS n u r irgenb tnögltd) ift, e l a f l t f S a n g e p a p t merben. 3 lu r fo Eann bie Picdjtfptcctjuug ip re r toaijren Slufgabe geregt merben, bem praftifcljen Seben, alfo ben S ebenS » b e b ü r f n i t l e n u n b b e it S e b c n S e t f o t b e r n if f e n j it bienen . . .

® ie üermipte objeltiDe © runblage m irb b u rS bie @runbfä$e Bon Z te u unb © lauben (§§ 157, 242* S8 ® S .) gefSaffen“ .

® te oom ffom m entar ba*öorge()obenen ©egenfahe zu r i° a ZtologifSett SteStSfSule befielen alfo gar nicht. ®tefe^ le h rt fü r bte SluSiegung a l t e r ©efeipe, maS § 4 3t9lbgD . fü r bie DluSlegung ber ©teuergefe|e a u S fp riS t: eS fei babei „b e r 3mec! Per ©efche, ihre m irtfS a ftliS e Kebeutm tg unb bie

©ttimicElung ber K e rb a ltn iffe 511 berüc!fid)tigen//. Uttb boS m iil baS grobe unb o ft miberiegte, aus bent fa tfS oerftanbenen Dtanten „ff-re ire S tS fS n le " oberfläd)lid) abgeleitete DRi&oer*

ftänbniS n id )t auSfterben, als leugne biefe bie oerbinbtidfe Straft ber @efeij.e. S tur aus biefem fSw eren 3 rrtu m _ booooS begreift fid) bie SRetnung beS 3 tf^§ - (S a n tn tl. IV , 5 2 ), ber

§ 4 3l?IbgO . molle u i d > t bie ©cbauEen ber g re ire S tS fS iü e oermirElicben, mabrenb gerabe biefe 3torm tu SSabrboit tro h ber fS iefen 33emerfung eines StegierungSOerlreterS - ein ed)te§

S in b biefer Kemegung ift unb gar n iS t® anbereS befagt, als bie Slnmenbung beS § 2 4 2 K © ö . and) «uf BaS ©efeh zur © eloin*

nung eines „gered)ten unb oerftänbigen" UrtetlS. S)aS 3t® . bat oon biefem Koben aus fS ö p fe rifS taufenbfad) neueSteStS*

fäljc gemomten unb feijr häufig babei auS brücfiiS baS „SSer*

EeljrSbebürfniS" als feinen © ntfS eibungS grunb befannt. K e t*

fpielc aus neuefter S e it: bei ber auheroertragSm ähigen © org*

fa ltS p ftiS t beS 3toIiful)runternebm erS (3 t® . 102, 3 8 l0 = S ^ - 1 9 2 1 ,1 3 1 5 10) unb bet ber H öfling beS gorm zm angS attS § 3 1 3 33© K. fü r nacEjträglicfje V ereinbarungen zur K e fe itig u n g einer bei ber 2tbmicElung unoorbergefei;en bercorgetratenen@ d)miertg*

*) ® op auS Ber »ortrefflidbe © ta u b f S e Slommentar n tS t Babon fre i ift, b a jtir bermeife id) auf meinen benniädjft in ber ®313- fdjetnenben Stuf jap „ g u t SSenuputtg ber .K om m entare".

(6)

8

© töftere 9lu ffä|e [3uti{Hfd)e SBodjenfdjtift fe it ( £ g . 1921, 4 9 3 '’ ). ©henfo ir r ig hat ber JRgi&. (V 305)

beit affgefejjiidjen, rom aniftifchen £ e h rfa | aufgeitomuten, baff

„c irte SiuSlegung u n te r ¡öera njieijim g anbercr H ilfs m itte l unb bemgemäjj eine' Slnwenbung non § 4 8f81bgD. g ru n b fä |lid ) bann ü b e r b a u e t m i d j t in g-rage fommen fa u n , trenn feie Betreffcnbc gejc|lid)e B e fiu n m u u g i n f id ) f e i b f t I ö d e n i o S u n b § w e i f e i s f r e i ' i f t " . Stad) biefem. aflgefeblicbeu g rrfa t^

märe bei H ar abgefafiten ©efejjen ber ganje 9 1 g § . ü& erflüffig.' D ie SSieberholung jenes lä n g ft a ls falfd). nadjgewiefenen 3a^et- if t Berwunberlid) angefichts beS fe it anbertfjaib g a h rje ljn tc n non ber freitechtsbcicocgung unb in ben B e iträ g e n g r i | S O l a u t l j n e r S p r S tr itt! ber Sprache Borgefüiirten gewal«

tigen S to ffs . D e r Sht| — Befam ttlid) ein altes g n b e n ta rftü d ber p G rabe getfenben fv o tm a tju riS p ru b c n j — if t aflerbiugS aud) ab unb p noat 81®. auSgcfproc£)en worben, le |tm a is p r © em innung ber faffcf)=i)ncfjftäbtid)ett StuSlegung ber S o r te :

„ b i§ nad) bem K rie g ;" ($ 3 8 . 1919, 1 0 2 2) : „ g ü r eine 81u§«

legung if t gar fe in Staunt, wem t bie G rH ärung burd) aus H ar unb einbeutig i f t / ' .ved fa g t in ber g u fjn o fe b a p : „D ie fe

£ei)re ift beute w o lfi allgem ein aufgegeben." SOlan batte jener K la re n « Sß ortlautS « © n tfd je ib itn g a ls ©egenftiief foigenbeS neuefte © rie n n tn iS be$ 81®. gegenüber: S in V e rtra g m ar — w ie mäbrenb beS K rie g s häufig, gitm ai in Vergletdjen — auf ben g e itp u n ft abgeftettt, „ i n weidjem ber g rieben m it

fcfjlofien fein m irb ". DaS B ® . legt btefe S o r te tro fj ih re r äußerlichen © in b c u tfg fe it bahnt auS, baf) fcf^on ber t a t « f ä d ilic b e © in t r it t beS griebenS pftattbeS , aifo otjite griebens«

fdfiufs, genüge. D ie 3 iebifton manbte ein, bte§ fei m it bem S B ortlaitt nnoere inb ar, „b e r bei feiner au8gefprod)enen Star«

heit eine D e u tu n g überhaupt nicht p la ffe " . D a s 9 i® . ( g 88.

1921, 1 4 5 5 3) meift bie§ p r ü c f, meif m it SRücfficFjt auf bie w irtfd ja ftlic h e © rw äg ung, non ber fid ) bie V ertrag fd) 1 i eff enben haben feiten taffen, „e in e SiuSlegung ber VertragSBeftim m ung ü b e r b e n S o r t f a u t h i n a u s (nom 81©. gefperrt) ge«

ra b e p ttotm enbig" fei. D ie SiuSlegung nach S i n n u n b 3 me cf macht nor ben Harften S o rte n nicht hott. D a s if t (Dürft) § 133 B G B . geboten, ber — mte ber 8tfy & . (IV , 46) anerfennt — and) fü r bie SiuSlegung non © efe|en g ilt, g e n e r S g | beS 3 t g § . e rin n e rt an ben befannten g a li, mo jw e i frem bm ortfüdjtige V e rtragS te ite „ in c lu s iv e “ in einen V e rtra g fdjreiBen unb b a m it „a ttS fd jite fiitth " meinen. 3 # mache mich nerbinbfid) — ohne bie, bie u itabfäffige © rg ä n p n g beS eingefangenen gefdjrieBenen aus bem enbiofen ungefdjrie«

benen 9tedjt n u r nerbeefenben g ä lie bet allgemeinen Slrgtift«

einrebe p ¡jjiife p ru fe n —, innerhalb' einer S titn b e einige D u |e n b g a tte Born © egenteil beS mieber Bom 3 lg § . Ber«

fiinbeten Berm eintlidjen SiuSlegungSgrunbfa|e3 a u fp je tg e n . g w e t B e ifpieie fta tt hunberter:

„ S i r b burd) V e rtra g eilte täitgere ober für^ete KünbtguugS«

f r if t bebmtgen, fo n n ifj fie fü r beibe D eile gieid) fe in ." Unb er enbigt m it beit S o r te n : „© in e V e rein b a ru n g , bie biefest V o rfd jrifte n p m ib e rfä u ft, ift n ic h tig ." g n alle r S e it g ib t e§ nichts „ i n fid) fetbft SüdcniofereS unb gw eifelS freiereS "

a ls btefe S ä |e . D ie S o rtia u tju riS p ru b e n j hätte fid ) baran angeflam m ert unb auf eine SZoBette Bermiefeu. D a§ 3t® . (“68, 317) fagt bagegen: ber mähren SlB fidjt beS ©efeheS ent«

fpredje a lle in eine ÜlttSlegung, meidje n u r eine foiclje b e n t

H a rt; benn n u r 51t f e i n e m S d ju ^ fei bie V o rfc ijrift getroffen, n id )t ju m @chu| beS S aufherrn.

gm eitenS : G in m erfm ürbiger 3 u f att m ollte eS, bafj in berfelben Stum mer ber g S . , tu ber jener falfdje £ e h rfa | beS 8i© . fteht, ein ungefähr um biefelhe g e it e rla ffe n e i U rte il beSfelhen 5. g S . abgebritdt ift, baS jenen S a | mtber«

legt. Stad) § 538 Sir. 3 g fß D . u tu fj baS Berufungsgericht, iitfo fe m nod) eine meitere SSerhanbtung etforberlid) ift, bie Sadje an bie erfte g n fta n j p rü d ö e rm e ife n , menit im g a il eines nach © n tn b unb B e tra g ftre itig e u SinfprudjS b u rd i baS ongefodjtene U rte il über ben © n tn b beS 21nfprud)S norab entfd)ieben „ober bie Slage abgemiefen ift" . DaS 31®. menbet biefe B e ftim m ung aber nicht an, rnenn baS £ © . bie Slage beShnfb abgemiefen i)at, w e il ein Schaben nicht entftanben ober nicht nadjm eisbar fei. ©S legt bie lüdenfofen unb in fiel) Haren S d jlu ü m o rte nach S in n unb gm ed fo aus, a ls lauteten fie : „ober bie Stage tebiglid) beShalb abgemiefen ift, m eil ber Stnfpruci) feinem © ru ttb e nad) fü r n id )i gerecht«

fe rtig t eradjtet m ürbe" ( g S . 1919, 1 0 8 ia).

T l i t ber b liitb en §od)ad)tim g be§ Haren S o rtfa u tS Bon

ben SebenSöcrhäftniffe unb Verm icfiungen im Stecbtsleben fo menig ausfonvinen, mie in t S taatsleben unb in ber fjSoIitif m it bem befannten „ö o e b b a ite n " beS V m :teiprogramm S.

gänsung unb ffo rtb iib u n g beS SÄed>tS als „g ö rb e ru n g ber 8ted)tS entm idiung" Bejeicbnet, ober ob m an baS VerfebrS«

bebürfniS unb bie biefeS crfenneitbe unb forntenbe fdjöpferifdje 8ved)tsmiffenfcbaft unb 8ieci)tfurechtutg feibft aiS „fRedjts«

quellen" benennt. S i n b f c h e i b freilich m einte, n u r baS ge«

bebürfniS, bem er bie © ig e itfd ja ft als 3iecbtSquelle abfprad), m it bem S ittb , bem neu p fonnenben 8tid}terred)tS fa |, mät)nte aber, bie auberen Bcrmecbfciieu bic S ö d m e ritt m it ber

§ebantme.

Denen, bie noch im m er beit D u rd jb ru d ) einer neuen jiu 'iftifd je it Sira leugnen, I)at nunm ehr ber oberfte ©crichts«

I)of ein £eud)tfeuer angegüubct, inbem er bem „le e re n g o rm a « liS m n S " feierüd) ben Sartfpafi gibt. D e r 4. g S . ijatte am 10. S M r j 1902 (gSB. 1902, 2 1 3 3) e.S unter B e ru fu n g auf baS

„ m u h " beS § 70 3C6f. 1 Sir. 2 g V O - fü r ungeniigenb e rflä rt, bajj ein S tre iiB e rfiin b e te r ftef) fü r fernen B e itr itt als S tre it«

Ijelfer einfad) a u f bie S tre itB e rfü n b u n g berufe. D a b e i ift ein U rte il beS 9 t® . B. 22. S lp ril 1897 angeführt, baS bteS fd>on auSgefprodjen baHe. D ie Kom m entatoren unb ltn te rg e riib te haben fid) bem a ll bie $af)re her ftu m m unterm orfett (agl.

S t e i n Slum. I I p § 70 g fp ö .) . DaS 8i© . h<ü je |t in bem U rte il beS 2. g S . B. 14. g u n t 1921 (8t® . 102, 278) entgegen«

gefe|t erfann t. ©S betradjtet babei baS Berffoffene g e ita lte r ber g -o rm a tju ris p ru b e n j fü r fo übermunben, bafi eS ben u n te r ih re r

$ e rrfd )a ft Bon auberen Senaten auSgefprodjenen entgegen«

gefeiten 3ted)t8 fa| „ u i c b t m e h r " ( ! ) fü r geeignet e rftä rt, bie V e reinigten g iB tlfe n a te a n p ru fe n . D e n n : baS 8t® . fei i n f t e t S f t e i g e n b e m S)1 a f; b a p übergegangen, bie g5pC.

aiS g m e d m ä h i g f e i t S n o r m ¡511 beljanbeln unb and) ihre 5 0 r m « u n b SSI u h B 0 r f d) r i f t e n einer f r e i e n 81 u s « l e g u n g p unter^ieben". D iefe © ntfdjeibm tg befennt p n ä d jft bie eigene fretred)tlid)e SBeltanfchauung; benn nicht n u r bie 3 V Ö -, fonbern a l t e s Sledjt ift, mie fe it g l) e r i n g 8111«

gem etngui gemorben, in einem gemtffen tieferen S in n gmed«

m äfügfeitSnonn. Siufjerbem aber b rin g t fie eine, hödjfteS 81uffel)en p erregen geeignete 8tuherorbentlid)feit. ©S lie g t näm lich hier nicht ber Befannte h o rro r p le n i Bor, ber m ehr ober tueniger gefünftelt bie V o ra u S fe |u itg fü r

heit ber SiedjtSfrage, leugnet unb a ls nicht gegeben be«

grünbet. SEäre n u r bie ©ntfcheibnng Born g a l)re 1897 Borgelegeit, fo hätte j. B . im © e ift jener fßienum fiheu gefagt merben fonnen, bie g fß D . fei tnämifd)en, burch ihre fe it 1900 gültige © e fta lt, fo geanbert morben, baf) fie a ls neues © c fe |

§u betrachten fei. 8lngeficl)t§ ber © ntfdjeibung bom g a l)re 1902 aber Betont ba§ 8i@ ., eS Raubte fich u ’11 eine unter ber § e rr«

fdjeibung genau ber näm lichen SiedjtSfrage. D e r h o rro r p le n i w irb aifo hier offen Berfdjmäht. £äge n u n nicht etmaS 8Iu j3erorbentltd)eS Bor, fo märe b am it einer ber afierm ichttgjlen

„S liem anb fa n n feinem orbcutlid)en S iid jte r e n tp g e n merben"

einigten g io ilfe n a te fin b in einem foldjen g.aK ber „orbent«

liehe Stichler", g h re m i f f e n t l i c f i e SZtchtanrufung märe, ohne jenes S luherorbentli^e, jugleich baS fdjmere, m it g u d jt«

hanS Bis p 5 g a h re n Bebrol)te Verbrechen ber !Rcci)tsbeugung (§ 366 S t@ B .). 8BaS ift n u n biefeS Slufierorbentiidjc V S e it jener © ntfd)eibuug Bon 190 2 ift burd) ben im m er beut«

lid je r werbenbett „ g u g ber Stech.tfprechung" (81®. 79, 312) ein jene © ntfdjeibung überholenbeS © e w o h t t h e i t S r e c h t bitreh © e riih tS g e b ra u ^ gefchaffen worben. D e r ©ertdjtS-- gebrauch fte llt bie ö a u p tfo rn t, o ie lle id jt bie e in jig e g o rtn bar, in ber fid) h e u tp ta g e ©ewohnheitSredjt bilbet. D iefe B il«

wohnheitSrecht burch ftänbigen ©eriditSgebraucl) (31id)terredjt) finbet m an auch unferem B @ B . hunbertfach- DaS Siujjer«

(7)

5‘ei m ?)t einen ßeftim m ten Siecljts f a ß sunt 3 nßatt ßat, fon*

-• ™ e>nen gangen neuen (R e cß tä g e ift, eine neue (Recßtg*

unounggart, bie b a m it rid ;tig atö bie einzig maßre unb red)to*

r f ue e rfann t ift. S ie fe © ntfdjeibung b ig (R®. m it ißrem ('n ifßt nteßr" if t e p o e ß a t : fie oerfünbet auf bem (Recßtggeinet

©tbettßaib 3 aßrgeßnten tobenben ®riegg ber fojioiogiicijen .ueajtgtDiffenfc^aft gegen bie f5i)i£oiogifc^e 3-orm aljuriäprubeng.

M ift n u r bie ©ntfd)eibu«ggicßtad)t gefd;tageu, ber Stampf gebt 'netter, b o t altem auf bem midßtigften (Gebiet, bem SEKS5Q3. _ Sjjier

™uß — _ Wie auf bem nod; gang toten Gtebiet ber juriftifeßen

~3aßrßeitgforfd;ung — ber neue Stoben nod) oielfacß © cß ritt tu r © cßrttt ßeiß e rfa m p ft toerben. S a g £)ängt m it bem ganzen

Mfßent 3 ntereffe bag ©ntffeßen feiner ©äße berfotgt, ber finbet bas 28ort bon t j S a r t f d ; (23om SSeruf beg römifeßen JRed;t§

ifra fte D ogm en unb © p tß fittb ig f eiten beS ju ftin ia n ifd p b ß g a n * t|nifd]en giecßtg. S ie mobernen beutfdjen gretrecßtgtßeore*

W er, m eint i ß a r t f c ß , b itte n bag gang ridbtig ßerborgeßoben.

-^er Siataiog foietjer SM eißen gebe über a(Ie§ ßinau§, ma§ fid) ber heutige S'om m entator beg 23 ©23. trä u m e n taffe. Snner=

jffß batten fd;on bie fßoftgtoffatoren bieten römifeßen (Red;tg*

(“ ßfn fre ie r gegeniibergeftaitben, aig naeßmatg bie beutfd;e iffenfefjaft beg 19. " 3 “ ßrßunbeTtg. 2Ran m uffe bag römifeße meebtsftubium aber gerabe aud) beSßatb beibebatten, n id ;t bloß jn r bie (belehrten, b a m it, fie ben G in flu ß ber fcf;olaftifcf;erx fo g t n a iif auf unfer 23 @33. erfunben, fonbent aud; fü r ben tnedjtgjünger. Segßatb fam pfe bie moberne ^reireeßtbemegung, 'nfo fern fie gegen baS röm ifdje 5Kec£;t auf ben U n ib e rfitä te n äu g e lb siebe, in 28 irfticß fe it m it fa tfd je r g r o n t ; beim je tiefer m ir in biefe ßiftorifeßen S in g e einbrängen, befto freier toürben bie Stnfänger unb m ir fetbft gegen ben S tra n g ber alten © d ;o ta ftif. S&elcfje © elbfttäufcßungen! 2ti3 ob je ein gnfänger aud; n u r berfud ;t hätte, in biefe abgeftorbene SSelt einsubringen! U nb aig ob bie g re ire d ;tte r erft bie ißapßro*

iagie batten ftubiereit m üffen, um bie (Recßignaturm ibrigfeit

°er Sßanbeftotogie unb bie SSoIfgfrembßeit unfereg panbefto*

logifc^en 33(3)23. jn erfaffe n! S a g if t alles fetbft genau fo ßßoiaftifd) gebadjt, aig m ailte m an bom § e itfu n b ig e n ber*

langen, baß er fein © tu b iu m b a m it beginne, ficß einfig in aie gaieitifcße SO^ebigitt einguarbeiten, ober bom ffta tu rfb tfd je r ober Slftronomen, baß er m it geteßrten © tubten in t ariftote*

trfcfjen. © d jrifttu m anfange. D ber at§ m üßten to ir, naeßbem ö' e alten © rünbe fü r bie ©d>ulberrfcbaft ber toten © bradjen Il)ren .üurs berloren, biefe nod; beäbatb betreiben, um 1 baßinter 3U fommen, m arum fo biete (M e h rte fo fcßled)t unb ber*

f l i e ß t bentfeß fdjreibett, unb m arum inäbefonbere bag

^'uri]tenbeutfrf; noeß im m er ©d)ad)teIßalm *Ungetüm e erzeugt, sHte neueftenS roieber in bem, m it einem 116 m ortigen 'tfattbiourm faß anßebertben Seberriem enutteii (g3S. 1921, lo 4 5 , 20). S ie © d jb ta ftif ßat nießt bloß, mie ber ©e*

.Urte m eint, in ber fRedjtgtbiffenfdßaft la n g e r gebauert, aig m anberen 3B iffenfd;aften, fonbem fie ßauft bei ung ßeute Ifadj, unb biefe gur geießrten Sütertum sfunbe geßörige 353iffert*

Idjaft beg 9tid;tm iffengm erten foü jeßt bureß bie fßabßrug*

~U (ßung einer 3I r t © te in a d jfu r unterzogen luerben. U nter öegolaftiE berfteßt t B a r t f c ß n u r bie fcßulmäßige G rttä ru n g Uaffifeß gemorbenen Serte§ — ber (Bibel, beS S Irifto*

h ey' Sßomag boit 3tqnino ober beS co rp u s ju r is —, J i {bau einer SBegriffgmett ang © ebanleit biefeS S e jteg S n? ö'lr ® etDlnnung bon Seitfaßen -au3 bem ßiftorifd;en S e jt.

iirtsf J P nld ;t atteg. ■ S u r © iß o la ftif, bie gmifißen ung . f w m itte tb a re in b u ttib e 33iobatf)tung unferer SiecßtS*

m f , e!lt£ anbere SBett, n ä n titd ; eine antiquarifd^bbitoiogifeße aatfeit einfd;iebt, geßört autß ber bon ißm geßrebigte u ta n '? ämUä- 3tud) ber babbroibgifcß aufgemärmte (Ro*

s t. ^tß ttS if t j u r i f t i f d ; eine ungeheure Siraftbergeubung.

ß ifto ri? ' S u rifie n fa tü ttä te n lo irb bie © cßoiaftit unb bie atmen b . ftW ßeit e rft bann berfdjminben, menn fie 31t 3BürbiniTC0umen' ^ aß « l'te richtige Seugenbemeßmung unb ber aan,1!8 etlVü§ g u riftifiß e re g unb SSorneßmereg ift, aig ju riftifd ie J ,n tmuarifdße Ä rim g ira n tg . S a n n m irb fiel; bie SB irtfdm ft ^r'0r i^ u n 8 auf ber U n ib e rfitä t enbiidß u n f e r e r r . > 11» u n f e r e n 5Red;tgtatfad>en unb u n f e r e n fßro*

to rifd je tfra n fß e ii

' ®ulR rm jttg e u unb

gtüdtiißen G rgreifen be§ tRädjften unb 9iatür*td;en, b erbiröt unb ber atteg m aßrßaft fß rob uftib e anftößig if t " , ftiß rt nng bagu, ben jungen SRann „ m i t einem SBiffen um bie 33itbung, n id jt m it einem 3Biffen u m bag Seben, nod) meitiger m it bem Seben unb ©rieben fetbft beginnen gu taffen, ©g f it gang biefetbe mabnmtßige SRetßobe, bie nufere jungen bitbenben

¡Ttünftier in bie .(tunfttavumeru unb © aterien fü ß rt, fta tt in bie SBertftätte eineg 3R ei ft erg unb bor altem in bie eingige SBert*

ftatte ber eingigen SJteifterin, ber tR a tu r." ( f R i e ß f c ß e , 3Som Siußen unb 9tad)teit ber ¡giftorie fü rg Seben.) S ie unßeim*

lid je ^ e n 'fd ja ft ber S oten über bie Sebenbigen m uß enbüd;

aud) in unferer 38iffenfd)aft gerbrod>en merben. S ie © ottßeit, fagte © o e t ß e am 13. ffe b r. 1819 gu © d e r m a n n , if t m irlfa n t im Sebenbigen, aber nid>t im S oten, fie ift im 3Ber»

I I . S u nt 25. ©ebuctgtcg unfereg SB©33. ßat f R a b e l (S S S - 1921, 516 ff.) bon ben überßebtidjen SSeräcßtern bon 2 S in b f d ; e ib , t ß l a n d unb © o ß m gefßrodjert, ber SSäter beg 33©S3., eineg ©efeßbud;g, bon beim er fetbft bei alten Sobeg*

ßßmnen gteidqgritig eßrticß gugebeit m uß, eg fei fein 3öort gu bertieren über feinen abftraften ita fu iS m u g , feine ßebantifdje

taufenbe alten © rfaßrungen ber SSötfer, ^ unenbtieß geprüfter pßUofopßifd) feiner Sebengweigßeit. Qu biefem „e u rb ß a ifd je n "

iRedjt mürbe banaeß jebenfattg bag S3®33. großenteitg nid>t ge*

ßören. S e n n gaßlreicße feiner ©aße fin b it ic ß t tRieberfcßtag ber © rfaßrungen ber SSötfer. S a ßtreid; fin b fie einfach ang ben tpanbeftenfeßrbüdjcm ßerübergenommene fatfdje bßgantimfeße Seßrmeinuugen. Slußerbem m im m ett eg in ben tßorarbeiten bon fo rm a I*ju riftifcß , re in naa) ber fo rm a t*fo n ftru ftio e n fog.

tRecßtSlogif begrünbeten Stntragen unb U nteranträgen, bie ßeute m it fnapßer SReßrßeit angenommen, m orgen umgeanbert ober geftridjen mürben.

3Bie gaß bie alte, bureß bie R a ffu n g be§ 33@3S. nod;

berftarfte, fcßotaftifcß*romaniftifc£;e fRecßtgbeßanbiitng att ung ßoftet, bag geigte guteßt ber ßeftige © tre it um bag rießtige (Red)t ß in fiiß ttiiß ber © in m irfu n g ber SBirtfcßaftgummälgung auf Sieferunggoertrage. SBetdßer ungeßeuertieße S'raftaufm anb m ar n ö tig , big fid ; ßier bie maßre fRecßtgaitffafiung gegen bie fta rre 33egriffgjurigprubeng (Baßn b ra d ;! SBurbe bo^^ bag, naeß feinem befonberen ©acßberßatt jeßt allgem ein aig rießiig, ja atg a lle in mügltcß! erfannte befannte © e fta ttu n g g u rte il beg

aümaeßt angegriffen, unb ber igerauggeber ber StRSfS- (1920, 9 8 ) fließ bagu ben benfm ürbigen SSeßruf auS : „SRan g ib t fid ; in bie g rrg ä n g e ber tRecßtgleßre bon © r u f t %u d ) § , bie feitßer bom fR®. im allgem einen gemieben m ürben." ( ! ) 2)

bingg bie ©ntfeß. beg fR®. 2. 3 © . b. 24. SJcai 1921 ( S ® . 1921, 1 3 1 1 6) gut g ra g e ^ r fo lg e n unfereg SBäßrungg*

gufaramenbrucßg auf bie 83emeffung beg SSerguggfdfabeng bei

b ie t: 5R®. 96, 265 = S38. 1920, 4 3 ; JR® . 98, 164 = 32 8 . 1920, 6 3 7 ; 3 3 8 . 1920, 7 0 4 )., S e r g a t l if t ber: © in (Rotier*

bamer tgaug ßatte in t tgerbft 1 912 einer in Seutfcßlanb an*

fäffigen 3’ n'nta größere SRengen ffiaffee fü r einen in (Reid;g*

m a rf beftim m ten tjlre ig berfauft. SSor S'rieggaugbrucß ber*

Maate bie ßoitönbifdje g -irm a bie beutfiße auf Slbnaßme eineg Se'iteg ber 28are unb S aßtung bon 9 6 9 7 ,5 3 ,.« . S o n n aber begehrte fie nad; SSornaßrue beg © eibftßitfeberfaufg S a ß tung

2) S a n iit üergteieße m an bie geftfiettuug bon L e b e m a n n in feiner prächtigen (ßroreftoratgrebe über bag Bürgerliche (Recht unb bie neue S e it (Sena 1919): S ie fjreirechtgbetoegung habe „ e in e n n ic h t m e ß r b e f t r e it b a r e n b o lie u © ie g e r r u n g e n " . S e i biefer ©e*

legenßeit berid)tige id) ein ir r ig eg f jit a t (R a b e tg (32B. 1921, 1598), ber mich „b e re its gmei Umioätgungen im Qaßre 1919 unb narnent*

lieh iiodjm alS um bie SaßreSWenbe 1 9 1 9 /2 0 berechnen" läßt. 3 cf) Ipcecije an jener © teile (2 8 - 1921, 485) n u r bon im ©äugen gtoei außerorbentlichen Um mälgungen: bie erfte tra t befannttidß nach bene StriegsSDeriuft nnb ber tRebotution e in ; bie gweite, um bie SaßreS- ioenbe 1919/20 eingetreten, mar noeß biet größer, mie b e rt jiß e ru - ntäßig belegt ift. Sind) ßabe id) b o rt auS brüdiid) herborgeßoben, baß bie S atfrage einer folcßeit erneuten tiefgreifeuben Uittm äiguug ©egen»

ftanb b e i S B e w e ife i unb n id jt b e r S te c ß tS fra g e iß .