w © rg a n
ber Betcfjsfacfygruppe BedjtsantDälte öes B m tbes ZTattonalfogtalifttf<^er D eutfdjer unb bet Bed)tsabtetlung=Betdjsletturtg ber H S T D ip .: 2lm t fü r Becfytsbetreuung bes Deutfdjert Dolfes TJerausgegeben t>on bem Beicfjsfadjgtuppenleiter Bed?tsarm>alt D r . iD a t t e t t KcteEe, ITC. b .B .,
unter rflitanrEung ber ITCitglieber bes Beidjsfacfygruppentates:
Hecfjtsanwälte D r. Droege, Ejanxburg; D r.H T ö fm e r, ttlündjert; P ro f. D r.<£rtt>tnHoacff fja lle a. S .;
D r. H örner, HC. b. H ., ffag en ; D r. K u b a t, K ö n ig s b e rg /p r.; iD iltj. S d jo l
5, B e rlin , unb P a te n ta n w a lt D r. U llric fj, B e rlin
S d jriftle itu n g : B e rlin W
3 5, Eütjonm fer 18 n , F e rn ru f K u rfü rft B
\ ,37^8
D e r la g : K ) . T H o c fe r 3 u t i? l? a t t f e t u t t g , 3 »!?.: © s c a r 23ranbjletter, i f c i ^ i g <£ J, © re s im e r S traße U / 1 3 5 «trtlp recket Sammci-Itr. 72 666 / E ra ljta n id irlft: 3m printatut / po ¡tjdtcdtonto £eip3ig Itt. 63673
® c fd )ä fts ftc H e in B e r lin SU) 48 fje&emannjtr. 14. $crnfprect|er Bergmann 217
Ä a m e r a b e n b e r d t e c f y i e f t o n i l
235ie bas 3 ai>1' * 9 3 3 , ffct>£ aud; bas 3 af>r * 9 3 4 , bas gn?ci£c 3 al>r bes ©ieges ber Ijelbifdfen 3 b ee bes IJTafionalfo^iaiismus, et«,gemeißelt in ber ©efc£)id;)fe bes benifcfjen iBoIl’es als ein 3 a^r getoalfigett Hufbaues unb mui)eücIXet Kleinarbeit. 2Xjicf) uns nafionalfojialifüfdie 3iect)tswal)rer Brac£>fe es einen ge=
walfigen © d w iff unferem großen 3 * e^ näi>er. 233ir liaben nic£?f nur alle bentfefjen f^uriften u w bie Quinten bes Qüf)rers gefatttwelf. 233ir burften fcfjon bie Qunbamenfe ber ©efetjgebung legen, a u f ber bas taufenb=
jährige 3tcci)fSrcici) bes 3 tationalfogialismus errichtet n>irb. S ie ^eiligen 3S5crte unferet Hltoorberu: Diaffe, 23Iu f unb 23obcn, (SE>r’ unb 23Jebr treten wieber in ben Söorbergrunb all nuferes Dtecfjfsbcniens unb Dted^fstnirfens unb Derbrängen ben bänblerifcfen © e ifi ber maryiffifd)=liberalifiifd)en B e rfa llje it enbgülfig ans unferem 3ied;fsleben.
S i e 3al>ri)mtberie lang erfet>nte 3iecl)fseiul;eit bes beuffrf;en B o ltes i|l in biefen Sagen 233iriIidE>!eif geworben. S e r 23efel;I bes Qül;rcrs, bie ^uftijoerw alfungen ber beutfd;en ßättber gleie^ufdEmlten, ift erfüllt.
3 n gläubiger ^ o ffu n u g gebeuten w ir l;eufe unferer bentfdien 23rüber an ber @ a a r. H ß ir grüßen fte ganj befonbers Iierjiid) tnif ber B c rß dicru ng innigfier 23erbunbenl;eit im K am pfe für il;r S e u ffd )fn m unb il;r £ebeusred;t. 3 ^ baute ®ud), meine lieben D ltift’ämpfer, fü r bie in bicfem Q a ljr gelciflefc Hr=
beit unb bie fo fel;r freue K a m e ra b fd ;a ft! Q d; forbcrc (Sud; auf, in Q u ln n ft genau fo wie bisher in begeifferter ©efolgfcfjaft jtt unferem Q ü fte r unb feiner großen Hufgabe $u fielen! B lu tffa rfe , nubeugfame V e rtre te r nuferes DTationalfojialism us!
3 !m 3 ’al;re i g 3 5 w irb in ber alten 3teid;sgcrid;tsffabt Seipjig am S a g e bes S e u tfd ;en 3ied;fs (2in fan g ß tto b e r) wieber eine mächtige Kunbgebung fü r bie rtationalfogialifiifcEje Dtedüsibee ftattfmben.
S i e 25afaiHone bes geeinten bentfc^en IKediisftanbes werben borf marfcfneren fü r bie © em ein fc faft unferes unterblieben beutfd;en ¡Golfes, fie werben marfc£>ieren fü r bas unoergängIid;e ewige 3ted;f unferer beuffd;en UTafion unb für bas 23Iül;en unb © ebenen unferes großen I;eiligeu Baferlanbes.
.peil unferem Q ül)rer!
p e il (Sud) ^ u t'ifiw l’ameraben!
iB e t li n , ben z i . Sejem ber ig 3 4 .
gc^. D r. ¿Qans ^ r a n t , Dieicbsminißer.
2 Utufjage [Suriftifdje 2Bod)enfd)rift
K d ^ d n t j e i t - J u | l i 3 d n i ) r i t
3um 2 . ¿$ur Hbertefiung der KedEfispflege auf dos Reidj oom 5. Dejcmbct J954
S it ber Q5efcf)ici)te ber beutfcljett E in ig u n g tuirb baS Bet'»
gangene S<d)r ftetg gu beu bebeutungSBotiften 3eitabfd)n itte n geregnet merben m ü ffe n : S n b i e f e m S ahr e mürbe bie fa h r*
hunberteatte © ehnfutfit a lte r S e n ile n nact) © in ije it Bott B o tf, «Reich unb R ührung in einer nie geahnten SSeife e rfü llt.
S a ft 50 S a ljre lang hatte baS Sortjanbenfein ber beutfchen S h n a ftie n eine fta rfe BeidjSgematt unb einen ftra ffe n , ein*
tjeitlidfen «ReidjSaufhau unmöglich g e m a lt; 14 S a^re
„© h fte m ije rrfc h a ft" Ratten bann ben fRetd)Sgebanfen in feinen
© runbtiefen erfcfjüttert. © ^ a rffte £taffengegenfä|e, unfetiger B a rteitjab er, tjocfjöerräteriidjer S e p a ra tism u s brotjten in biefer 3 e‘ t haS iReicijSgange gu gerfprengen. S n eineinhalb Sauren hat n u n bie rtationaifogiatiftifd^e © ta a ts fü i)ru n g einen fraftB otten beutfchen © inheitsftaat geschaffen.
S ie m id)tigften ©tappen auf biefetn SSege m ären: 3 ^ n ädjft baS fRei3(Sftatt5 alter gef eg ö. 7. S tp rit 1933. S ie poti*
tifcfje R ührung eines jeben SanbeS mürbe einem 9M d)Sftatt*
Ija lte r als B e auftragten beS iReichS übertragen. Saburch mürbe bie Ü bereinftim m ung ber @ taatSfüt)rung in SReid) unb Säubern gemäitrteiftet, menn attd) bie A usüb ung ber SanbeSgematt fo rm e ll ben SanbeSregierungen nod) oerbtieb.
SSurbe burcf) biefeS ©efef) bie © tä rfu n g ber 9ieid)Sgematt e r t e ilt , fo Brachte baS meitere gtoffe @runbgefe£s beS neuen
«ReidfS, baS ©efef) über ben «Reuaufbatt beä 5Reid)S B. 30. Satt.
1934 bie ftaatäredjtlicf) entfdjeibenbe SSenbung gum ©int)eit3*
ftaat. ©ntfpredjenb ber potitifclfen @efd)iof)eni)eit beS beutfchen SSoIfeä, bie in bet «Reich StagSmafd unb B otfS abftintm ung Born 12. «Roß. 1933 ih re n berebten SluSbrud gefunben hatte, mürbe n u n bie red)tticfje © in fje it beS 9teicf)eS g e r a ffe n : S ie ¡QoheitS*
rechte ber Sänber gingen auf baS 5Reid) über, bie BotfS*
Bertretungen ber Sänber mürben aufgehoben, bie SanbeS*
regierungen mürben ben Stnorbnungen beä gitftänbigen JReidfS*
m iu ifte rs u n terftettt. S o m it m ar baS in ber beutfchen ©e*
fd)id)ie fo o ft Berf|ängni3Boite «Reheneittanber Bon Sänber* unb
«ReichSgematt enbgüttig befeitigt. ©eine trö n u n g fanb biefeä SBerf ber beutfchen © tnigung fobann burd) baS @efe§ über ba§ S ta atsoberhaupt beä Seutfd)en iReicfjä B. 1. Slug. 1934:
SaS Statt beS BetchSpräfibenten m ürbe m it bem Stint be§
»ieitf)äfangierä Bereinigt. S n organifdjem , fra fto o tl rafdfem Borm ärtSfchreiten m ürbe b a m it ber granbiofe © rm tb fa h „© in B o tf — ein SReich — ein $ itl) r e t" im S ° h re 1934 oerm irH idjt.
S ie fo gur gefdjid^tticfjen Satfacfje getoorbene BeidfS*
einheit bebingte folgerichtig auch bie ^u ftig e in lje it. S e r ba*
m atige fR eic^äjuftigfom m iffar unb j.e^ige Beict)Sm inifter D r. § r a n f hatte bieä Bon Stnfang an e ria n n t unb geforbert.
©3 fei h i« Bor altem an feine SBotte in ber © chtufffunb*
gebung be§ Seipgiger S u riftentagS im S ahre 1933 e rin n e rt:
„S B ir bitten um m ögtidjfte Befdjteunigung ber BeidjSBerein*
heittichung ber beutfchen S u f % ® o mie baS Bed)t aus ber einheitlichen SBurget beS beutfchen BotfSgem ütS unb ber B o tfS n o t fo m m t, fo fa n n ba§ Bed)t nicht irgcnbm ie ftamntcS*
m äßig Berfchieben gehanbhabt merbeu. ©3 tarn: aud) nicht Berfdjiebene organifatorifche ober fhftem artige A ufbauten ber S u ftiä als foidjer geben."
S ie g e i f t i g e © runbtage fü r eine einheitliche beutfche S u ftig mürbe 1933/34 b u rd i' bie 3 ufam m enfaffung, n a tio n a t*
fojia tiftifch e ©r^iehung unb einheitliche mettanfchautiche StuS*
rith tu n g a lte r m it bem «Recht Berm urjetten BerufSftänbe im Bunbe SRationatfogiaXiftifc^er S e u tfd je r S n rifte n gefchaffen.
S ie r e c h t l i c h e © runbtage gab ber 3 0 .5 < w . 1934; benn m it bem Übergang ber SgoheitSrecfite ber Sänber auf baS
«Reich w a r auch öte S u ftig ^o ije it mitübergegangen.
S ie nächfte pra ftifd je Sotgerung hieraus mürbe bitrch baS erfte © efe| gur Ü berleitung ber tRechtSp|tege auf baS Beich B. 16. Sehr. 1934 gegogett. ©ine fReihe Jofort in Straft treten*
ber SRafmahmen leiteten ben Stufbau einer einljeittidjen beut*
fd)ert SteichSjuftigBermattung ein: 5Reci)t mürbe Bon biefem 3 e itp u n tt ab nicht m ehr im 9taijmen eines ©ingctftaateS, fon*
bern „ im «Ramen beä Seutfchen B o tte S " gefprodjen; baS Be*
gnabigungSrecht mürbe einheitlich beim fReid)Spräfibenten unb ben Bon it)m betegierten © te ile n gufammengefajft, bie S re ig ügig feit ber 9techt3anmätte eingeführt, bie © ü ttig * fe it ber notarietten U rfurtbett auf baS gange SRcid)Sgebiet aus*
gebehnt. S a 3 aBid»tigfte aber: S e r 5Reid)Sminifter ber S uftig mürbe ermächtigt, gut refttofen S a c h fü h ru n g ber Berteich*
tichung ber ^ u ftig alte erforberlidjen B o rfd jrifte n gu ertaffen.
S o m it m ar bie «IRögtichieit gegeben, ungehemmt burd) bie partam entarifchen SRethoben ber B e fa n g e n h e it in rafcher gietbemuhter StBeife bie @inf)eit ber S n ftig gu Berm irttidjen.
B e re its am 21. S u n i 1934 erfolgte benn auch ein m eiterer © d ititt Bon Bebeutung: S e r § itf)te r unb SleidjS*
fangter beauftragte auf Borfchtag beS itSreu^ifdtjen «JRinifter*
präfibentett ben BeichSm inifter ber Quftig m it ber Sßat)r*
nehmung ber ©efchäfte beS ifireußifc^en S u ftigm inifterS . S a * m it mar bie geäffte beutfche SanbeSjuftigBermattung burch B erfonateinheit" m it bem B e ichS juftigm inifterium Berbunben unb fo eine t a t f ä d j t i d j e © runbtage gut S u rd )fü h ru n g ber Berreichtichnng gefchaffen. Stm 16. O ft. 1934 folgte Biefer B e rfo n a tu n io n bie B e a tu itio n beiber SRinifterien burch beten Berfdim etgung. S aS neue „SReidjS* unb Sßrcu^ifdje Snftig*
m in ifte riu m " bitbete feitbem eine gemeinfame, nach ©ad)*
gebieten aufgeteitte Behörbe, „eine natü rtid )e StrbeitSeinheit".
S ie te^te ©tappe auf bem Stöege gu einer einheitlichen SReichSjuftig mürbe burch baS 3*Beite ©efeg gur Ü berleitung ber ^Rechtspflege auf baS 5Rei(| o. 5. Seg. 1934 eingeteitet.
SiuSgetjenb Bon bem © ru n b fa |, baff im nationatfogialiftifchen
© ta a t bie S n ftig eine einheitliche ift, bah fie hem tReidje gu*
jieht unb ber einheitlichen Berm attung- burch baS SReid) he*
b a rf, Befeitigt biefeä @efe| bie SanbeSjuftigm inifterien, über*
trä g t bereit 3 n ftä n b ig fe ite n auf ben «ReichSminifter her Shftfä unb fü h rt fo in ber © pifje gu einer r e c h t l i c h e n B e re iiti*
gung ber SuftigBerm attungen ber Sänber m it ber beS ?Rei<heS.
S ie t a t f ä d ) l i e h e unb oottftänbige B e reinigu ng ift einem testen © c h ritt beS «ReichSjuftigminifterS Borhehatten, ba ber StufgabenfreiS ber oberften SanbeSjuftigbehörben teitmeife bod) fo umfangreich m ar, baff bie u n m itte lb a re © rlebigung biefer Stufgaben burd) bie 3entralbehörbe heS fReich§ nod) Oer*
fd)iebener B o ra rb e ite n bebarf.
S ü r bie fich fo in it ergebettbe Übergangszeit m irb ber SReich^juftigminifter burch haS S te ile ÜberteitungSgefeh er*
mächtigt, bie © efchäftsführung ber SanbeSfuftigBermattungen
„«B eauftragten" gu übertragen, benen bie @ inrid)tungen, Be*
antten unb ^ itfs ir ä fte ber bisherigen oberften SanbeSjitftig*
bet)örben atS S ienftftetten gur B e rfü g u n g ftehen u n te r ber Begeidfnung „SReichSjuftigm inifterinm Stbteitiing . . . " . B o n ber genannten ©rm ächtigung if t fo fo rt ©ebraud) gemacht m orben; burch hie B D . heS BeichSminifterS ber S n ftig Born 5. Seg. 1934 mürben heim B e ichS juftigm inifterium Bibr neue Sthteitungen gebübet: B a tje rn , ©achfen*Shnringen, SBürttem*
berg*Baben unb Stbt. «Rorb.
S ie rechtliche S te llu n g ber B e auftragten ergibt fiel) au§
ih re r Begeidinung. © ie finb an bie SBeifuitgen beS IReichS*
m inifterS ber S n ftig gehunben; ihre S ienftftetten fin b feine felbftänbigen Bet)örben, fonbern Stnfjenftetten beS SReidjS*
ju ftig m in ifte riu m S .
©S mürbe«eine gu fd)cmatifd)e 3 cn tra iifie ru u g bebeuten, menn m au n u n bie Stufgaben ber bisherigen SanbeSfuftig*
Bermattungen in Bollern Umfange auf baS «ReichSjuftigminifte*
riu m übertragen mürbe. S a S neue ÜberteitungSgefeh fieht baher auSbrücftid) Bor, bah ber «ReichSminifter ber S « ftiä bie auf ih n übergegangenen gu ftä n b ig fe ite n ber oberften San*
beSjuftigbehörben auf nad)georbnete Behörben übertragen
C4. Q nljrg. 1935 igeft 1] fMuffäfje 3 i'aitn; atg fotdje p E ü n ftig e „ K itte lfte lle n " m it getoiffert SS er»
m attunggbefugniffen fcmtmett bie ö 6erXottbeSgericE)te unb
©eneratftaatganmattfcgaften in SBetradjt.
, 'Sm tRecgtgftetiung her Beamten ber Biggerigen Sanbeg«
fu ftip e rm a ttu n g e n . ift in fo fe rn burdj bag itBerteitungggefeg berügrt, a ls bie Sßerioenbung Bon SSeamten u n te r ö e la ffu n g Bort SlmtgBejeidjnung unb © egalt in einem geringer Be»
lolbeten _ 3tm t, u nter Befonberen Umftänben auc£) bie SBer«
fegung in bett einfttoeitigen SRuEjefiartb fü r m ögtidj e rftä rt mürbe. Sine fotdje ißeftim m ung m ar n ö tig , um bie redjt«
liegen Sßoraugfegungen fü r bie üerfonaitnäfjige Um organi«
jattort p Berfdjaffert, ingBef. um Bisherige Sanbegm inifteriai«
beamte beim fR eid jgjuftigm inifteriuin ober Bei itacggeotbneten begörben, benen b e je n tra lifie rte B u ftipe rm attunggaufg aB en pgeltnefen merben, Bermenben p t Eönnen. Jim üBrigen loer«
ben bie Beamten« unb Bermaltunggredjtticgen SSerijäitniffe ber SanbegjuftijBegörben big auf meitereg Bon ber 5Reu«
regelung nad) aug b rü d tid je r ©efegegbeftimmung niegt Be«
w ° ’Tl eiXri i f ?“ 3 ” 0^ f id) aucii' ba& bie B u ftä n b ig ie it ber m erüjgftattfialter p r © m em jung unb S n tta ffu n g ber Sanbeg«
lu ftip e a m te n naeg mie Bor Befielt.
S n etatreegttidjer § in fic g t ift bie ooliftänbige SSereini«
gung m it bem 3ieidj gteidjfattg einem fgateren © d jr itt Bor«
begatten. S ie Soften ber S u ftip e rm a ltu n g follen mie Bigger nod) Bon ben Säubern getragen merben, fo baff ber fju ta n j«
auggteidj ber Sättber m it bem iReidj oo rtä u fig itid jt Be«
r ü g rt m irb. S e r eingeittidjen Seitung ber Q uftig entfgriegt febodj bie iöeftim m ung, baff ber tR eidjgm inifter ber S u ftij bie fü r bie oBerfte Sanbegfuftigbeiiörbe im Sanbeggauggatt auggemorfenen 2luggabem ittet in 3tnfi>rudj nehmen iann.
S ie fe r legte nod) Borbegattene S t r i t t , bie ÜBernagme ber S u ftip a u g g a lte ber Sauber auf ba§ SReidj unb bie tat«
fädjtidje B ereinigung ber fegt errichteten Stujjenftelien m it bem SR eicggfuflipiinifterium ift n u r nod) eine g ta g e Bon K o n n te n ; bie redjttidjen © runbtagen g ie r p fin b gefdjaffen.
B ft fo in Sürge eine einheitliche, Bon einer iReidgg«
zentrale aug a u to ritä r geleitete S u ftip e rm a ttu n g gefdjaffen, bann ift ein meitereg gunbam ent fü r ben SiugBau eineg ein«
geittidjen beutfdjen m ateriellen Sledjtg norganben unb bam it gemägrteiftet, baff ber totale fReidjgredjtggebanfe beg iRationat«
fo p a tig m u g feinem ©nbgiet p g e fü g r t m irb : S e r S i n g e i t B o n 8i e i c g u n b f Redj t .
€in 3«r tterptung erbfaanfim iTöcfyttmdjfes
SSon O berlanbcggcridjtgrat D r. © r u n a u , f i e l S a g g a g r beg Böffifcgen UmBrurgg 1 9 3 3 B raute bie
©efege uBer S3tut unb^ooben, nämlicg einm al bie ©efege p r SS erg u tun g erBfranfen ftaegmuegfeg b. 14. ^ u l i 1933 (U n fr© .) unb gegen gefagrltdje ©emogngeitgüerbrecger unb über K a fi«
regeln ber ©trgerung unb Söefferung b. 24. «Roo. 1933, u „b obann bag ©efeg über bie iRcubilOung beutfdgen (Bauern«
tum g 0. 14 g u h 1933 u n b ^ag (RgrBgof®. o. 29. ©egt. 1933.
Sag ^ a g r 1 9 3 4 bracgte bie grat'tifdje © rgrobung biefet ©e»
)ege unb Bracgte ülugfügrungg» unb © rg änpnggb effiinntun»
gen. -Bon einer © rprobung ia n n freilieg niegt in b e m S in n e geproögen merben, inm iem eit fegon eine geüfame SBitfung ber ©efege p fgüren märe. Som ogl bie förbernbe ©rbgftege bureg bie ©rbbobengefege mie bie augjätenbe Erbpflege bureg bie (SrBBIutgefege iönnen igre Biete erft ^agr^egnten er«
reiegen. 3Bir iönnen, mag bie ©rBBtut» ober ©efunbgeitg»
gefege B e trifft, p frie b e n fein, memt fid) fdjon in ben nädjften Sagren ein fRüdgang ber unegetiegen © eburten bem eribar mengt unb in meiteren Bagren ber SBefucg ber igiifg« unb y-örberfcgulen fomie bie 3 nemfi»-'>td)ttagme ber g-ürforgeanftal»
ien natgtä^t. © r b g r o b e n taffen fid) biefe ©efege unb namenttieg bag U n fr© . in fo i u r p r B e it oietm egr n u r bar«
auf, ob ber SBitte beg ©efeggeberg in bem ©efegegtejt it a r
«nb lüdentog p m Stugbrud geiommen ift, unb ob eine (Sr«
m eiterung ober ©inengung biefeg SBitteng auf © ru n b ber biggerigen © rfagrungen angebraegt erfegeint.
©inige Su^erticgieiten feien biefer Stugfügrung Boran«
9efd)idt: S ie erftcit © igungen ber © rbgef©er. auf © ru n b beg am 1. g a n . 1934 in f r a f t getretenen U n fr® . fanben etma
««fang K ä r ^ 1934 fta tt — eg mar fü r bie S B irifa m ie it beg
®efegeg befonberg mefentlid), bie geeigneten K itg tie b e r ber
®ericgte p Beftimmen unb bie S lrt ig re r Stugmagt feft«
äutegen, unb bag erforberte geraume B e it — ; big p m 1. 5Roo.
1934 maren im S3egiri beg ©rbgefDb@ er. f iet ru n b 1600 g ä lte angängig gemadgt, Bon ben © eridjten ru n b 1250 g ä lte ent»
fegieben, unb in runb 550 g ä lte n bie Unfrucgtbarm adjung burdjgefügrt morben. Q n SpamButg finb big p m 12. S e p 1934 2938 g ä lte angängig gemaegt, 2194 ©ericgtgbefcgtüffe erlaffen unb in 1439 g ä lte n if t bie U nfrucgtbarm adjung imrcggefügrt morben. SSenn m an biefe B flgten auf bag gange Seid) ü b e rtra g t unb bie m onattid)e S u rd jfc g n ittg p g t noeg fü r bie B e if big (Snbe Segember gingugägtt, fo mürben im g a g re 1934 Bei Bugrunbetegung © ^tegm ig»§otfteinifcger Bag«
ten (1,5 K ittio n e n (Sinmogner in ©d|tegm ig»§oiftein gu
65 K ittio n e n im gangen SReid)) 8 0 0 0 0 Big 900 0 0 , Bei 8 Us grunbetegung Igam &urgifdjer B agten (1,2 K ittio n e n ©inmog»
ner in H am burg gu 65 K ittio n e n im gangen iReicg) 1 8 0 0 0 0 big 200 000 U nfrudjtB arntadjungen angeorbnet morben fein (in ben ^Bereinigten © taaten fin b bigger im gangen 16 000 Sßer»
fönen unfruegtbar gemadgt morben, in S ä n e m a ri in ben Bier Sngrett Bon 1929 Big 1933: 62). Segt m an bie SBergätt»
u iffe in @cgtegmig«§otftein gugrunbe, fo fa n n m an b am it redjnen, bajj n u r etma 5o/o ber entfegiebenen g ä lte in bie SBefdjmerbeinftang gelangen, in H am burg if t ber @ag noig er»
gebtieg geringer, ©enaue B°gten merben erft am (Snbe biefeg Spgreg a m tlid j e rm itte tt merben. S a g SBergättnig ber enb»
g ü ltig burdjgefügrten gu ben befegtoffenen U nfrud)tbarm ad)un»
gen ift niegt beggatb fo gering, m eit bie S u rd jfü g ru n g ber ö g e ra tio n tangere B e*t Beanfgrudjte (m an reegnet naeg big«
gerigen © rfagrunge n in H am burg fü r ben K a n n 3 Big 4, fü r bie g ra u 12 Sage), fonöent meit bie © djm ierigieiten
— (Sinmeitbungen, (SingaBen, D rtg m e ^fe t ufm. — gumeift erft naeg tRecgtgfraft beg gertdjtiidjen töefcgiuffeg einfe^en.
S ie fegr grojje K e g r p g t ber betroffenen ftanb im b ritte n unb oierten Sebengjagräegnt. S a g b e rg ä ttn ig ber g ra u e n P ben K ü n n e rn ift faft genau 1 : 1. g n H am burg mürben in 80,4o/o freim ütige A n träge geftettt (ein iß rojentfag, ber fo n ft mögt iaurn erreid)t merben m irb). SBag bie einjetnen
© rb fra n ig e ite n B e trifft, fo bebarf bie größte B a gt a lte r g ä tle angeborenen ©cgmacijfinn (in H am burg 45,7 o/0), bann folgte m it g u t einem G iertet atter g a tte © d jip g g re n ie (in §am » Burg 29,6o/o), bann folgten, etma in fotgenber fReigenfotge:
er&tid)e g a ltfu cg t (in H am burg 17,8o/0), fegmerer Stttogotig«
m ug (in H am burg 2,9o/o), manifdh^behreffioeS g rre fe in (in H am burg 2,9 o/0), unb bann m it ga n j fteinen Bagten bie anberen © rbtrantgeiten. g n H am burg m ürbe in 96,50/0 ber beantragten g ä tte bie U nfrudgtbarm ad png befd)toffen, n u r in 2,8 o/o abgetegnt, in 0,7 o/0 m ürbe bag SSerfagren eingeftettt
©me aiugm crtung biefet Bagten if t geute nod) g a n i unmög«
id j^ S g ift aueg noeg nidgt möglich feftsuftellen, 06 bie Se«
fü rd jtu n g , bie U n fru d jtb a rm a d ju n g merbe bei nieten g ra u e n namenttieg meibtiegen g ü rfo x g e p g tin g cu , bie Urfacge p tof«
ferem Sebengmanbet fein, p t r i f f t . —
K e n n m an bie © ute emeg ©efegeg banaeg aBfcgägt, ob eg erheblicher © rta u te ru n g bebarf, fo fdjeint bag ©efeg p r V e rgütung erBfranfen iRadjloucgfeg obenan »u ftegen. K ä g - renb nämlicg über bag 9i© rB gof® . in jeber ©ntfcgeibungg»
4 Sluffäße [fgunftifcße SBocßettfcßrift fam m lung Beinahe Dußenbe Bon ©ntfcßeibungen abgebrucft
firtb, befom m t man folcße über bag ©rbgef®. n u r gang »er«
eingelt gu lefen; mäßrenb bag S förbßof® . Bielfacß, fogar fcßon in meßrfacßen Stuflagen, io ntm entiert motben ift, gibt eg, fom eit icß feße, über unfer ©efeß n u r e in © rtäuterungg»
bucß. 33cnfi ßat eg b a n tit feine befonbere 33eluanbtni§: D ag m a t e r i e l l e ©rbgefunbßeitgrecßt Befteijt ja n u r ang menigen
©äßen, unb bag f o r m e l l e Dtecßt m irb — gang fkßerlicß nießt m it Unrecht — alg SRittel gum 3mecf offenbar groß»
gügig geßanbßabt. Dagu fontm t, baß ein befonbereg ©tücf ber ßrbgefunbßeitgrecßtfprecßung bag große unb treffließe @r»
läuterunggloerf ber ©efeßegfeßöpfer © ü t t , f R ü b i n unb D i u t t f e alg Stagebaßner befeßmerte ( ® ü t t » f R ü b i n » f R u t t f e , 3ub S krß ütung erbfranfen SRacßmucßfeg, SRüncßen 1934). ¡Qier finben bie 3)uriften bie notroenbige, and) bem Saien Berftänblicße S lu fflä ru n g über bie mebi§inifcf)en grä»
gen unb bie Seßren ber S e rerbung, unb bie ärgtlicßen S e ifig e r ber ©rbgef@er. unb bie amtlichen S tn tragfielle r bie ©rläute»
rm tg ber fie angeßenben furiftifeßen fra g e n . SIber über eine große 3 aßt bon 3m eifelgfragen h ilft aueß bieg S ta rf nießt ßinmeg. Unb eg märe aueß n u r ein S tanber, menn ein m it folcßer — gegenüber früheren ®efef>en_ gerabegu ntäreßen»
ßaften — © cßnelligfeit entftanbeneg, gan§ neuartigeg ©efeg alle S ^eife fg fra g e n gelöft ßätte. Star bie m e f e n t lie f) en 3m eifefgfragen, bie bag Qjaßr 1934 aufgemorfen ßat, fotlen im folgenben bargefteltt merben.
I. D a g m a t e r i e l l e fRecßt
§ 1 beftim m t, baß unfruchtbar gemaeßt merben f a n n , mer e rb fra n f ift. © ü 11 * 31 ü b i n » fR u 11 f e © . 8 4 erläutern bieg „ fa n n " baßin: ©g fo ll einm al auggebrüeft merben, baß nunm egr, im ©egenfag gu bem bigßerigen fRecßtgguftanbe, bie Unfruchtbarmachung in beftim m ten fä lle n e r t a u b t ift, unb eg fa ll meiter auggebrüeft merben, baß nicht feber nach bem öefege ber Unfruchtbarmachung unterliegenbe f ja lt gur Unfruchtbar»
maeßung führen m u ß , baß Bielmeßr bie fann»33eftim m ung auch innerhalb beg Sreifeg ber © rbftörungen g ilt ; bag © rbgef© er. nm»
teile auf © ru n b freiC rS em eigm ürbigung ; unb erft bann, menn bag ©erießt bie Unfruchtbarmachung angeorbnet habe, m u f f e biefe auch auggeführt merben. D iefe Stugfüßrungen unb über»
ßaupt bag S ta rt „ fa n n " ßaben gu 3h>eifeln Slnlaß gegeben,
©g ift ßerborgeßoben morben, bie ©rbgef@er. müßten fr a ft ber Sann»S3eftimmung beßutfam Borgeßen, m üßten öor allem in febem $ a lle abmägen, ob ber ber Sillgem einheit burch bie Unfruchtbarmachung ermachfenbe fRugen größer fei alg ber ih r entfteßenbe ©eßaben; unb biefer ©eßaben fei größer alg ber Stagen, menn m an geiftig ober fünftierifdß ßoeßfteßenbe SRenfcßen unfruchtbar mache, ©erabe bei ben SRanifcß»De»
preffiBen finbe fieß häufig fo mertöolleg © rbgut, unb eg feien biefe Giranten fü r bie Urnmett Bielfacß auch fo menig fcßäblicß, baß bie Slugfcßaltung biefeg ©rbguteg einen oiel größeren ©eßaben bebeute alg bie gleichseitige Slugjätung beg fra n fe n ©rbguteg (fo g. 33. S o n ß ö f f e r , D ie pfßcßiatrifcßen Slufgaben bei ber Slugführung beg ©efegeg gur V e rh ü tu n g erbfranfen fRacßmucßfeg, S e rlh t 1934, © . 6 1 ; »gl. auch S u p e r n B u .rg e r im „fR er&enargt" 1932, 517). 3<ß glaube nießt, baß folcße Stnficßt bem ©eifte beg ©efegeg unb bem SBillen beg ©efeggeberg entfprießt. ©ang fießer gmar fennen m ir F a m ilie n , in benen fieß befonberg ßoße m ufifalifcße, malerifcße, in te lle ftu e lle , folbatifcße Segabung bureß biele
© enerationen öererbt ßat. Slber m ir fennen menigfteng ebenfo oiele $ ä lle , in benen bie bebeutenbften © taatgm änner, Dicß»
ter, SR ilüärg iß re r iRacßfommenfcßaft nießtg bon iß re r mert»
bollen ©rbanlage, fonbern n u r ißre g eh iw übertragen haben, SBürben m ir bie ©ntfdßeibung über bie Unfruchtbarmachung bon ber Sebeutung beg © rb fra n fe n abßängig maeßen, fo mürbe bie lücfenfofe Slugmergung ber © rbfranfß eiten, bie boeß erreicht merben fo ll, nie gelingen; unb eg mürbe fieß bann bie unlögbare meitere f^ra 8e ergeben, melcßer © ra b unb melcße Qtrt ber Sebcutung beg © rb fra n fe n fü r bie Unter»
la ffu n g ber Unfruchtbarmachung maßgebenb ift, unb ob bie Unfruchtbarmachung bei folcßer Sebeutung bei a l l e n ©rb»
franfßeiten unterbleiben m uß, alfo nießt n u r bei benüRanifcß»
*
® epreffioen, fonbern aueß bei ben ©cßigopßrenen, benßpilep»
tife rn , ben feßmeren S ltfoß olifern ufm ., unb eg fönnte fieß
— nießt oßite Stecßt — ber fogial nie b rig e r ©teßenbe, aber gemütgmäßig, förderlich §erßorragenbe gegenüber bem fogial ßößer ©teßenben, in te lle ftu e ll Sebeutenben gurüefgefeßt füßlen.
®egßalb faffe idß bag S ta rt „ fa n n " fü r ben Siicßter alg eine 93iuß=Sorfcßrift auf, mie ja auch bag S ta rt „fö n n e n " im § 3 U n fr® . (bie Unfruchtbarmachung f ö n n e n auch ber beamtete Strgt unb ber S lnftaltgleiter beantragen) oßne 3 taeifel eine 2Ruß»Sorfcßrift entßält. © obalb alfo ber fRicßter auf © ru n b pflicßtm äßigen ©rmeffeng gu ber ÜBergeugung fom m t, baß eine © rb fra n fß e it öorliegt, if t er gehalten, bie Unfruchtbar»
ntaeßung auggufpreeßen. 23ie ^ä ra jig ber © rbgef® er. geßt aug»
einanber, unb eg if t nießt abgufeßen, melcße SReinung fieß bureßfeßen m irb.
Siacß bem S ta rtia u t beg ©efeßeg b a rf bie Unfruchtbar»
maeßung n u r auggefproeßen^ merben, menn gm e i Soraug»
feßungen oorliegen: @g muß einm al eine © rb fra n fß e it öor»
liegen, unb eg muß gmeiteng nach ben © rfaßrungen ber ärgt»
ließen SBiffenfcßaft m it großer SBaijrfdjeinlicßfeit gu ermarten fein, baß bie Siacßfommen beg © rb fra n fe n an feßmeren för»
perlicßen ober geiftigen ©rbfcßäbett leiben merben. Demgemäß fagt aueß bie S e grünbung gum ©efeße ( ® ü t t » f R ü b i n » f R u t t f e © . 61), baß bie ©rbgef@er. bie Sererbunggmaßr»
fcheinlicßfeit^ Bon $ a ll gu g a lt naeßguprüfen unb n u r bann bie © in m illig u n g gutn © in g riff gu geben haben, menn jene große Staßrfcßeinlicßfeit gegeben fei. Unb bemgemäß begrün»
ben bie @rbgef@er. ißre Sefcßlüffe bureßmeg fo, baß einm al eine beftim m te © rb fra n fß e it ermiefen fei, unb fobann, baß ein feßmereg Seiben ber fRadßfommen gu ermarten fei. @g ntaeßt alfo ben ©inbruef, alg ob bie ©rbgef@er. in febem J a lle unterfueßten, ob bie fRacßfommen feßmer gefcßäbigt merben m ürben, ob g. 33. ber l e i e ß t ©(ßmaeßfinnige fRacßfommen ß interlaffen mürbe, bie att f e ß m e r e n .©rbfcßäben leiben mürben, ferner in melcßem Umfange unb melcßer S lrt fieß bag bei bem © rb fra n fe n feftgeftellte Seiben naeß ben Seßren ber S ererbung auf bie S in b e r unb Sfinbegfinber üererben m irb.
Datfäcßlicß geßt aber bie fß ra jig , fom eit icß fie fenne, im Sin»
feßluß an © ü t t » f R ü b i n » f R u t t f e (© . 8 5 ff.) baoon aug, baß bie Sererbuuggleßre bereitg feftgeftellt ßabe, baß Bei allen
© rb fra n fe n unb alten © rbfranfß eiten, aueß bei ben in leießter g o rm auftretenben, m it großer Staßrfcßeinlicßfeit eine feßmere
©cßäbigung ber fRadßfommenfcßaft gu erm arten ift, fei eg in
$ o rm offen auftretenber © rb fra n fß e it, fei eg in $ o rm ber fßfticßopatßie, fei eg aueß n u r in ffrötm beg Sorßaubenfeing ber © rbanlage; eg fomme nießt barauf an, ob alte S in b e r unb ü n b e g fin b e r beg eingelnen gefunb erfeßeinen, ober melcßer Srogentfaß maßrfcßeinlicß fra n f fein m irb ; menn n u r bei einigen Bon ißnen — unb bag m irb oßne meitereg angenom»
men — fieß bag Seiben mieber offenbart, fo genügt bag naeß' bem.©efeß; feßon ber Sererbung folcßer S l n l a g e n fogar folte naeß bem ©efeße Borgebeugt merben. D a n n aber märe ber Stamt»©aß n u r eine S e g r ü n b u n g fü r bie Unfruchtbar»
maeßung, unb, bag ©efejj märe bann rießtig fo gu lefen: „iRacß ben © rfaßrungen ber ärgtlicßen Sttffenfcßaft if t m it großer S5aßrfcßeinlicßfeit gu ermarten, baß bie iRacßfommen eineg
© rb fra n fe n an feßmeren förperlicßen ober geiftigen ©rbfcßäben leiben merben. D e r © rb fra n fe if t baßer bureß cßirurgifcßen
© in g riff unfruchtbar gn maeßen"; unb ber Stamt»©aß ßätte alg foidfer n u r Sebeutung alg S o rbeßalt b afür, baß bie SUffenfcßaft ißre Slnficßt über bie S e re rb b a rfe it ber ©rb»
franfß eiten änberte. D ie SReinung Bon @ ü t t » f R ü b i n » i R u t t f e unb bie iftaayig fin b aber feinegfallg unangefochten ober aueß n u r in ber mebigienifeßen SSiffenfcßaft ßerrfcßeitb. Se»
beutertbe V e rtre te r biefer S3iffenfcßaft teßren, baß in febem praftifeßen fffaite Bor Slnorbnuttg ber Unfrucßtbarmacßung unterfueßt merben m üffe, ob bie betr. Sfranfßeit naeß ber Ser»
erbunggleßre ber fRacßfommenfcßaft feßmere ©cßäbigungen maßrfdßeinlicß gufügeit m irb, ober ob bie Sererbuniggmaßt»
fcßeinlicßfeit nicEjt alg g r o ß angufeßen ift. © a u p p g. S , (Sflinifdie Stacßenfcßrift 1934, 7) leßrt, baß eine Sererbungg»
maßrfcßeinlicßfeit Bon 7 big 10o/0, mie fie bei ber ©cßigopßrenie feftgeftellt fei, feine g r o ß e Staßrfcßeinlicßfeit fei, gum al bei ben © nfeln nießt einm al 2 o/0 ber Shanfßeit auggefeßt feien;
64. Qeißrg. 1935. Sjeft 1] ? iu i|ä t} C 5 mefentlid) fei fite r fü r bie © ntfdjeibung über bie Unfruchtbar*
macßung, ob ber ©begatte beS © rb fra n fe n erbgefunb fei ober nicht, gef; glaube, baff bie ^Befolgung biefer Slnfießt bie SBir*
fungen unfereS ©efeßeS gang mef entließ einfdjränfen mürbe.
Sluch bie gamilienentamnefe, b. ß. bie geftfteüung, toiemeit in ber fjfa m iiic bereits © rbfranfß eite n nacßgemiefen finb, b a rf nt. ©. n u r gu ber fjieftfteliung ßenußt toerben, ob eine © rb*
fra n fh e it borfiegt, n id jt aber gu ber $eftfte!!uug, ob m it größerer ober geringerer SBafirfcf)einlicf)feit fdgoere © djäbigung ber ©acßfomtnenfdjaft gu erluarteit ift.
Sllandjc ©rbgef©er. (g. 58. baS ©rbgef®er. f ü n f t e r ) geben bem 5ffienn*©aß noch eine befonöere 58ebeutung: © ie fagen, baß bon ber U nfrud)fbatm acßuug überhaupt abgufeßen fei, loemt m it großer 5K5aßrfcßeiniidjfeit überhaupt feine ©aeßfom*
men gu ermarten feien; menn gur 3 eit ein junger © lann ober ein älteres ©läbdjen fieß biSßer einm anbfrei geführt habe ober menn bereits ber eine ©heoatte u n fru d jtb a r ge*
macht ift, fo fei ©adjfoinmenfeßaft, auch öon bem anbern
©begatten, nicht gu ermarten. S ie fe ©efcßeSauSlcgung ift un*
richtig. 58on ber LInfrudjtbarm achung ift n u r abgufeßen, menn
©aeßfommenfeßaft objeftio bolifom m en auSgefcßloffen ift, mie ftd) aus Strt. 1 $ u r d j f m b. 5. ®eg. 1933 ergibt.
® a s ©efeß ßat n u r bie P rä g e r bon gang beftimmten EranfßeitSgruppen ber U nfrudjtbarntacßuttg unterm orfen. ©S ift ittfom eit anberS borgegangen afS bie ©teriiifierungSgefeßc bon bett ¡SaftrationSgefeßen aus frim in a tp o litifcß e r $ n b i*
fa tio n fo ll ßier nidEjt gefproeßen merben — anberer S ta a te n . 2 )ie ©efeße anberer europäifeßer S ta aten befdjränfen fid) auf allgemeine 58egeicßnungen, fie raffen bie Unfrudjtbarm aeßung bei „©eifteSfdjmäcße" ober „© e ifte S fra n fß e it" gu (fo ® änem arf,
@ef. b. 16. © la i 1 934: „©eifteSfcßm adje"; fo ©orloegen, ®ef.
b. 9. © la i 1 9 3 4 : „© eifteS franfe unb jßerfonen m it befonberS m angelhaft entmideften © eelenfäßigfeiten"; fo ber ©djmeiger Santon SBaabt: „©eifteSEranfßeit ober ©eifteSfdjmäcße"; äßn*
Iid> ber ©efeßentmurf in ©eßmeben: „© eifteS franfe, ©eiftcS*
fdjroadje unb fßerfonen, bie an anbern fdjmeren geiftigen
© d ra n g e n le ib e n "; n u r ber fin n ifd je ©efeßeSentmur'f unter*
feßeibet befonbere feft beftim m te S ranfß eiten: „1 . ©eifteS*
fra n fe , ©eifteSfcßmadje unb © pifeptifer, bei benen © adjfotn*
men aus fRüdficßt auf baS Süffgemeinrnoß! unermünfeßt fin b ; 2. © pifeptifer unb Eaubftum m e, menn biefe .eine ©ße fdjließeit m otten; 3. jßerfonen, bie u nter einem abnormen @efdj!ed)tS*
trie b leiben"). ® ie Stufgäßlung ber eingefnen © rbfranfßeiten im beutfeßen ©efeße ßat gang fießerfieß fein © liß lid je S ; bie in ben ©rengfätten feßon gmeifefßafte ob überhaupt
©eifteSfranfßeit tm rliegt, m irb noeß u m bie meitere .g n m jtfö * frage öermeßrt, ob ta tfä d jiid j eine naeß ber ®iagnofentabette 1933 gur © ta tiftif ber © eifteSfranfen in ben fdjigopßrenen ober m anifdj*bepreffiöen MortnenfreiS ßineingeßörenbe f r a n f * ßeit gegeben if t — maS namentlich, bei ben oerfeßiebenen g-or*
men ber ißa ta n o ia gmeifelßaft ift — . SinbererfeitS gmingt biefe Srorm uüerung ben begutaeßtenben 5ürgt unb baS @rbgef@er., ben © ßarafter ber ©eifteSfranfßeit feßarf gu unterließen unb bon ber Unfrud)tbarm adßung Don © eifteSfranfen abgufeßen, bereu S ra n fß e itsfo rm nießt ermiefen üererblicß ift, mie ber fßaraltjfe, ober fü r bie Stttgemeinßeit unfdjäbiicß ift. ©ine gloangsmeife U nfrudjtbarm aeßung märe in foldjen Tratten tat*
fäcßlidj nießt gu üerantmorfen.
S « meldje ©eßmierigfeiten bie ißrapiS burcß meitgefaßte b e g riffe mie „© e ifte S fra n fß e it" öerfeßt merben mürbe, feßen tu ir barauS, baß bie SInficßten ber Särgte unb ber ©rbgef@er.
über bie grage, meidje f^ätte als © e ß m a e ß f i n n angufeßen fin b , burcßauS Derfeßieben finb. ©cßon bie ©renge gmifeßen einem Snteffigengbefeft unb fa n b lä u fig e r iSum m ßeit gu gießen, ift in ber jß ra jiS feßr feßmer; unb bie ©eßm ierigfeit m irb nmß babureß Dergrößert, baß bie © lebiginer fü r bie eingefnen
©rabe unb © eftaftungen beS ©cßmacßfinnS grem brnorte ge*
braueßen, bie fie mieberum Derfeßieben auSfegen. S m attge*
meinen unterfdjeibet man ja brei ©rabe beS ©cßmacßfinnS:
bie S b io tie — ’ bet S ranfe ßat, in groben U m riffe n gefprodjen, nießt einm al in bie © djule aufgenommen merben fönnen ober ßat nießt einm al bie ©fementarfäcßer begreifen fönnen — , bie S m b e g ilfitä t — baS ®irtb ßat ttoeß fefen, feßteiben unb etma
bis 100 red;nen gelernt — , unb bie D e b ilitä t — ein nodj feießterer © rab beS ©cßmacßfinnS, ber aber gerabe bie meiften
©eßmierigfeiten bereitet, gumaf rnaneße ÜRebiginer u n te r ben Slebifen nießt gerabe ©dßmaeßfinnige, fonbern geiftig ober morafifcß 3>«üdgebliebene begeießnen. ® aß ber amtfieß aitS*
gearbeitete SnteffigengprüfungSbogen ^ fü r bie geftftettung ber Snteffigeng n u r e ilt red;t grobes § iffS m itte f ift, fa n n nießt gmeifefßaft fein, aber fofcß ein H ilfs m itte l if t notmenbig. SBenn n u r menige fra g e n beantmortet merben, m irb m an an ber g-eftftettung ber S b io tie ober S m b e g iffitä t n id ;t oorbeifom * men. ©eßeiben biefe beiben ©rabe^ beS ©cßmacßfinnS aus, fo ßanbeft eS fieß. inteffeftuett um einen ©rengfatt. $ n fofcßeit
©rengfätten ßat baS ©rbgefDb@er. in S ie f ftänbig angenom*
men, baß ßier nießt ber ein menig größere ober geringere
© rab ber Qmtbiiigeng entfeßeibet — m ir erfcßeint_ bie ßaar*
genaue Serecßnung ber ^nteffige ng g. iS- auf bie eineS_ 123/i*
ober eines 13i/4äßtigen fü r unfere 3ü>ecfe menig p ra ftifiß — , fonbern bie fonftige in ber SebenSfüßrung gum SfuSbrud fom * menbe feefifeße ¡g<dtung beS U nfruißtbarpm acßenben, unb baß eine © rbrninberm ertigfeit — unb n u r eine fofeße fü ll ja aus*
gemergt merben — nießt toorliegt, menn ber U nfruchtbar*
gumaeßenbe fieß brab unb tücßtig m it bem Sehen aßgefunben ßat. SftterbingS berfagt biefeS K rite riu m bei ber U nfruchtbar*
ntadjung bon Sugenbficßen, gerabe ben SSefucßern ber H iffS * unb 55örberfcßuien, ß ä u fig ; ber ^ugenblicße ßat meift nodj feine ©efegenßeit geßabt, feine ffraßigfeit, baS Seben gu m ei*
ftern, gu bemäßren. 9fber aueß ba, mo bet Unfrucßtbargu*
maeßenbe einm al geftraudjeft, mo er in gütforgeergießung ge*
fom m en ift, fa n n barauS noeß. nießt auf SebenSuntücßtigfeit gefeßfoffen merben; es muß biefmeßr e rö rte rt merben, ob fofeße Pfßcßopatßifcßen S tö ru n g e n in gfeießer ober ftä rfe re r gform in ber SSermanbtfcßaft aufgetreten fin b , ober ob fie auf bie Ummeft (ÜSerfüßrung) ober bie Seifen ber ißubertatSgeit gu*
rücfgufüßren finb. fofeßen Ratten ben © runbfaß angu*
menben „lie b e r geßit gu Diel afS einen gu m enig" if t bei ber gerabegu ungeheuren SSerantmortung beS jRidjterS n a tü rlid ) meßt tragba r ( © t r a u b in ©cßleSm.*Hofft. 581. f. SM fS * moßffaßrt 1934, 194). 3 d ) ßabe aber nad) ben biSßer befannt*
gemorbenen 3 aß ieit über bie Unfruchtbarmachung rnegen '&d;macßfinnS ben ©inbruef, als ob ßier nießt im m e r m it ber — gerabe auf fo unerforfeßtem ©ebiete boppeft notmenbigen — S3eßntfamfeit üorgegangen m irb , unb id j möcßte aueß barauf ßtnmeifen, baß gerabe ßinficßtficß ber j$ütforgegögfinge fid j bie iüteinungen erftcr 58iofogen fraß nad) ber Sücßtung gegen*
überfteßert, maS als ererbter ©eßmaeßfinn unb maS als Um*
m efteinm irfung angufeßen ift.
®aS fü ß rt gur grage beS fog. m orafifdjen ©cßmacßfinnS, namentlich, bei gürforgegögfingen unb Strafgefangenen. SRan finbet bei ißnen ßäufig, baß fie alle fra g e n beS Sntelfigeng*
prüfungSbogenS unb aueß anbere 2rra 8erc ridßtig, oieffeießt fogar m it erftaunfießer g rifd je , beantmorten. SBerftanbeSmäßig lie g t bann © d)m ad)finn aitfd)einenb nießt üor. ® ie S tre itfra g e geßt n u n baßin, ob aud) ein m oralifeßer 'Sefeft afS ange*
borener ©eßmaeßfinn, als © rb fra n fß e it i. © . beS ©efeßeS angu*
feßen ift. S)aS ©rbgefDb@er. in 5iiel üerneint biefe g ta g e 2tnfd)Iuß an biejenige Seßrm einung, bie einen ©eßmadifinn n u r als einen franfß aften © lange! an ^u te llig e n g fennt, n id jt aniß. als einen © lange! an © e m iit unb SSitten. ® e r m oraüfdje
©cßm adjfinn aber ift überhaupt fe in fjn te ilig e n g *, fonbern eilt Seelen* ober ©efüßiSbefeft. © r ift eine © p ie fa rt ber jßfß»
cßopatßie, unb biefe ßat ber beutfdje ©efeßgeber — anberS
©ormegen — ber U nfrucßtbarm adjung nießt unterm orfen. 2!n*
feßeinenb gegenteiliger © leinu ng fin b ® ü t t * j R ü b i t t * 9( t u t t f e (© .9 4 ) unb u.a. © a u p p (ffiinifcße ©Socßfeßr. 1 9 3 4 ,1 0 ). ©Sie*
meit eine gefeßiieße Regelung ßier miinfcßenSmert ift, ßängtBou ben ©rgebniffen berjenigen © rbm iffenfdjaft ab, bie fid j m it ber Vererbung üon 2SerbrecßeranIagen befaßt, © elbftoerftänb*
!id). fa n n in einem re fie jio n S m o ra lif^e n ® efeft ein leießter
©eßmaeßfinn am auffalienbften in ©rfeßeinung tre te n - bie genauere U nterfndjung m irb bann moßl ftetS feftftetten laffen baß ber Dberfläcßlicßfeit unb mangelnben Söifferengiertßeit ber SBegriffSbilbung auf etßifdjem ©ebiet ein gemiffer attge*
m einer iiie ffta n b ber feineren M u nitionen beS U rte ils unb ber
® r it ii gugrunbe lie g t ( S i ß i e l e in « o n ß ö ffe r, ® ie p fß d jia tri*
6 äiuffäfce [ffurifttfcpe SBocpenfrprift fp e n 9tufgaben bei ber Stugfüprung beg Unfr@ . © e rlitt 1934
® . 14).
SBäprenb p in f ip t t ip ber meiften © rblrantpeiten her g u r if t bie ©ntfcpeibimg barüber ben Sirgten übertaffen muß, ob eine beftimmte © rb fra n fp e it, g. ©. © pigopprenie, SSeitg=
lang ufm., o orliegt, if t bie grage, w ann „fp w e re fö rp e rtip e StKißbübung" unb w ann „fp m e re r S lltopoligm ug" oorliegt, n ip t rein mebi§inifd). © ei ber erften Siranfpeit ift bie g in g e aufgeta upt, ob bie operatioe ober ortijopäbifc^e T e ilu n g ober
©efferung bie U n fru p tb a rm a p u n g augfptieße ober, anberg auSgebrücft, ob m an ttocfi oon tö rp e rlip e r SRißbitbung fpre®
p e n lönne, wenn biefe bereits b u rp O peration befeitigt ift.
© ü t t * f R ü b i n ® f R u l t t e (@ .117, 125) bejahen bieS; eg muffe ja gerabe bie ©Sehergabe ber (Erbanlage oerpinbert Werben. Unb m an w irb fic^, biefer M e in u n g anfptießen rrtüf®
fen. Stup ber gepeilte ©pigopprene, and) ber e rb tip S ta r*
Ira n le , ber nad) ber O peration einem © entfe napgepen fann, tragen eine fp w e re , erb tip e V e ranlagung in f ip , unb gerabe biefe 9tntage fo lt auggemergt werben. ©ept m an aber fo w eit, bann m p anbererfeitg bie größte © o r fip t bei ber ©ntfpei®
bung ber grage Watten, ob ta tfä p tip © pigopprenie, ob erb*
tip e © t i n b p e h , ob f p w e r e e rb tip e lörperticpe SJtiß®
bitbung oortiegt. „© p m e te n " Sttlopotigm ug Wirb m an nicpt im m er fp o n bann annepmen tonnen, wenn ber Sttfopotifer unm äßig bem Sttlopol frö n t unb fogiat a b fin it, fottbern eg m p eine D r u n lfu p t infolge eineg S o nftitutiongm angeig üor*
liegen ( i ß a n f e im „© rb a rg t" 1934, 1 9 f f.) ; begpatb w irb pier a u p fp w e re fßfßpopatpie bie g n b ita tio n gur U n fru p tb a r*
m a p u n g abgeben. D e liriu m trem ens if t ein beutticper Stn*
fp e in f ü r fo tp e n S o n ftitu tio n g m a n g e t; japretange Sttlopot*
entpattfam ieit ober eine a p e re Urfacpe fü r ben früper be®
ftepenbett Sttlopotigm ug fprecpen g e g e n fotcpen f o n ftifu tio n l*
manget.
«Rap Strt. 1 SIbf. 2 D u r p fV D . b. 5. Deg. 1933 (oft ber Stntrag auf U n fru p tb a rm a p u n g nicpt geftetit unb baper, Wenn er tropbem geftetit ift, bie Unfrucptbarm acpung nicpt augge®
fprocpen werben, wenn ber guflänbige Stmtgargt b e fp e in ig t, baß ber (E in g riff eine © efapr fü r bag Seben beg © rb lra n le n bebeuten Würbe. D em @ rbgeföb©er. S iet tag fotgenber g a lt gur © n tfp e ib u n g b o r: D ie © rb fra n le e r litt im S tn fp tu ß an eine Heine U nterteibgoperation einen beutticp fcpigopprenen
@<pub. © ie wanbte fiep gegen bie Unfrucptbarm acpung m it ber ©egrünbung, baß bie biet fcpwerere O p eration ber Un®
fru p tb a rm a p m tg ip r geiftigeS Seiben erpeblicp1 berfcplim m ern werbe. D a S ©rbgefOb@er. pat bie Unfrucptbarmacpung trog*
bem aug gef pro egen, u. a. m it ber © egrünbung, baß n u r eine S e b e n g g e f a p r berechtige, bon ber Unfrucptbarm acpung abgu®
fepen. D iefe © n tfp e ib u n g if t in einer fa a rtä n b ifp e n B e ituttg p o titifp aulgefcptaptet Worben, unb a u p bie „(Eifernen ©tat®
ie r " b. 29. g fu li 1934 fegreiben, fie tonnten eg n ip t glauben, bap man bie geiftige ©epiibigung, bie b o p fü rs gange Seben gelte, fo gering einfpäße, unb bag bon einem beutfpen
© e r ip t! g p patte bie © n tfp e ib u n g troßbem fü r gefeßmäßig.
©g ift aber fepr fta rt gu erwägen, ob bie © 0 . b. 5. Deg. 1933 n ip t gu eng gefaßt ift. SBenn ber ©efeßgeber bie Stttgemein®
peit bie © efapr ber Vererbung fcpwerer kra n tp e it bann tragen tä p t, wenn eine Sebenggefapr fü r ben (Erbtranten borliegt, fo muß biefer © runbfaß a u p auf bie g a tte erw eitert werben, in benen ber © in g riff bie © efapr einer fpw eren fö rp e rtip e n ober geiftigen © p ä b ig u n g m it f ip b rin g t. Ä ö rp e rtip e ober geiftige Säpmung if t in bieten g ä lte n fü r ben (Erbtranten unb feine g a m itie fp lim n te r atg ber Dob.
I I . g o r m e t t e g 9i ecpt
Dag S t n t r a g g b e r f a p r e n pat f i p n o p n ip t reibunggtog ehtgefpielt. V ie lfa p ift bag © erfapren ö u rp einen Stntrag beg (Erbtranten felbft eingeteitet. OöWopt bie Stm tlärgte unb Stnftattgteiter gern, bem fRbfcßr. beg fRbg. b. 19. ÜJiai 1934 (D e u tfp e d u ftig 1934, 725), I SIbf. 2 bie g rage ber © e * f p ä f t g u n f ä p i g t e i t beg (Erbtranten nadjgupriifett gaben, pat f i p öfters im Saufe beg © erfapreng feine © e fp a ftg * u nfäpigteit perauggeftettt, unb eg pat atgbann bie ©eftettung eineg © orm unbg ober eineg fßftegerg unb bie © iupotung ber
Äußerung biefeg Vertreterg biet toftbare 3 eU geraubt. D ag w a r um fo unangenepmer, atg wegen 2trt. 1 9Ibf. 2 ©. 3 biete Stnftatten big ju r ^ ö p ftg re n je ber Stufnapm efäpigteit betegt waren. D ie ©rbgef@er. gaben fip . m eift b a b u rp gepotfen, baß fie in fo tp e n g ä lte n a u p ben Stntrag beg Stmtgarjteg einpotten — nunm epr gaben ja bie Stmtgär^te ober Stnftattg*
teiter f i p opne weitereg bem 2lntrage beg U n fr u p tb a r p * m apenben a n p fp tie ß e n (Sibfepr. b. © b g . b. 19. ÜKai 1 934:
D e u tfp e g u ftiä 1934, 725). Stber bieg © erfapren pat jWei ÜRänget: © in m a t W irb bie © ta tiftit baburp. ungünftig be®
e in ftu ß t; benn eg muß SBert barauf gelegt werben, baß mög®
t ip f t biete U n fru p tb a rm a p u n g e n fre im ü tig borgenommen werben. Unb fobann e rfp e in t eg m ir geboten, baß niem anb u n fru p tb a r gem apt w irb , ber n ip t fetbft — ober, wenn er leinen eigenen ©Ulten pat, b ittp feinen gefeptipen V e rtre te r — gepört worben ift. ®g fp e in t m ir überpaugt geboten, baß a u p ba, Wo bag ©efep eg n ip t augfarücfiip borfepreibt, bie
© ttern unb ber ©pegatte g e r ip ttip gepört werben. ©Urb fü r einen © efpäftgunfä pige n ein fß f t eg e r fü r bag U n fru p tb a r*
m apunggberfapren beftettt, fo bebarf a u p ber Stntrag biefeg fßftegerg ber b o rm u n b fp a ftg g e rip tlid je n ©enepntigung (anberg S J t a p n e r in t „ © r b a r jt " 1934, 4 2 ); bie © efteiiung eines fotcpen ©ftegerg fte ltt eine ftittfegweigenbe b o rm u u b fp a ftg * g e rip ttip e ©enepntigung beg fßftegerantrageg fp o n begwegen n ip t bar, w eit ber © efpäftgunfä pige g. ©. aup. in einem bom S tu ttg a rt eingeleiteten © erfapren eineg fßftegerg bebarf.
©efonbere g w e ife t fin b barüber entftanben, wer atg ber ö r t t i p ä u f t ä n b i g e S tm tg a rjt i. @. beg § 3 Itn fr® ., SIrt. 3 D u r p fV O . b. 5. D e j. 1933 anjufepen ift. © ta n pat baraug, baß fü r bie ©ntfepeibung über bie U n frn p tb a rm a p iu tg bag*
fenige ©rbgef@er. ju ftä n b ig ift, in beffen © e ^ir! ber U n fru p t*
b a rp m a p e n b e feinen allgemeinen ©ericptgftanb pat (§ 5 U n fr© .) — b. p. bag ©rbgcf©er. beg ©lopufipcg, unb n u r, wenn ber Unfrucptbaräumadjenbe einen ©Jopttfip nicpt pat, bag
© rbgeföer. beg SXufentpaltgorteg (§§ 13, 16 B fß D .) — , ge*
fp to ffe n , baß fü r ben Stntrag attep n u r ber Stm tgar^t beg
©Sognfigeg äitftänbig fei. ©ine fotepe gefeplicpe © eftim m ung wäre unswedtnäßig — man benie an einen in Oftpreußen woßneitbett ©tubenten, ber wäprenb beg ©emefterg in iöeibet®
berg an einem fepi^opprenen © p u b e rfra n ft — , eine fo tp e
^Regelung ift a ttp gar n ip t getroffen. D enn n a p ber Stntage 3 ju r D u rc p fV D . 0. 5. D e j. 1933 Stnm. 2 pat ber approbierte Str§t, ber üon einer © rb tra n fp e it in feiner © e ru fg tä tig te it er®
fä p rt, „bem fü r ben SBopn® o b e r S t u f e n t p a i t g o r t beg
© rb tra n ie n §uftänbigen Stm tgargt" S tu fig e 51t erftatten. ©g gibt baper — fattg ©5opn* unb Slnfentgaltgort attgeinanber®
falten — im m er gWei, foWopt fü r ben Stntrag wie fü r bie D u rd jfü p ru n g ber U u fru p tb a rm a d ju u g , guftänbige Strgte. D a f ip pierattg fotoopt bei ber StntragfteUung wie bei ber Dttrd)®
füprun g beg © ü tg riffg © p w ie rig ie ite n ergeben lönnett, ift auf einem ©rbgefunbpeitgteprgang in ffiiet g w ifp ett ben Stmtg*
ftetten öereiitbart Worben, baß jeber nicpt bem SBogttfiße nad) guftänbige Stmtgargt bem 3Bopnfip*Stmtgargt üon ber ©in®
teitung eineg © erfapreng S ta p r ip t gibt, © ine allgemeine Stn®
orbnung fü r bag gange fReicp ift wünfepengwert.
D a g ©efep (§ 3) pat bem S luftattgteiter einer „Oranten®,
§ e it* ober fßftegcanftatt" ein Stntraggrecpt gegeben. Sffietcpc Stnftatten pie ru n te r falten, ift gweifetpaft. 3 d j meine, baß pierunter ntd)t a u p bie p r i ü a t e n Uranien® unb © nt*
binbungganftatten falten. D enn bag ©efeß fteltt ben Stntrag beg Stnftattgteiterg bem beg beamteten Strgteg g te ip , fte ltt a u p bie S ranfenanftatte n ben ißeit® unb ben fßftegeanftatten g te ip , u nter benen ja gumeift bie ö ffe n ttip e n B rre n p ä u fe r oer*
ftanben Werben, fept atfo eine öffenttiepe © tettung beg Sin®
tragftetterg ü oraug ; biefe aber feptt beit Sehern p rib a te t fra n fe n a n fta tte n , © a natorien ufw. © o tp e n Srgten n u r bei*
patb, w eit fie gugteid) © efiper ober Seiler einer Stnftatt fin b , eine befonbere'© tettung gu geben, tag leine © erantaffung üor (a. St. ©rbgefDb@er. 3 toftod: 3©5. 1934, 2996). Stud) pier feptt eine © u g fV D . ober ein ©rbgeffR®., b a l fü r ein p e ittip e fRecptfprepung forgte. ^ eI fa n n m an biefe ©e®
benfen teiept umgepen, inbem m an a u p einen Stntrag beg Stmtgargteg eingiept.
S til ber ©efepgeber ben approbierten Srgten bie fß ftip t
Staffage 7 64. S a ijrg , 1935 § e ft 1]
auferlegte, S in g e i ge p erftatten, fobalb ihnen in iljre r ärgt^
liehen Sm tigfeit ein E rb fra n fe r befam tt mürbe, ift er fiel) iicljer»
Ircti ber großen © e fa ljr^b ie fe r atngeige^fiiciit unb ber Ve»
feitigung ber ärztlichen Schweigepflicht bemüht gew efeit..§at ein approbierter atrgt einen U ranien angegetgt, unb if t darauf»
bin gegen biefen ein U nfruchtbatm adjunggBerfahren einge»
leitet worben, fo fo n fu ltie rt ber S ra n fe biefen Slrgt, unb waljr»
fcijeinlicb überhaupt eineit atrgt nicht mehr, er em pfiehlt den d rä t feinegfallg Weiter, w irb fogor oie lle id jt oor tim t w arnen, unb fo werben Biele SSranie p ben Sfurpfufchern, bie eg m it ber atngeigeftflicEjt nicht fo genau nehmen, getrieben toerben — nicht sum Veften ber Vutfggefunbljeit. $raftifcE)e Erfahrungen nach diefer Dichtung h in fönnett in einem g a fjre nod) n itfjt gemacht fein. Slber m an hat a u f einem Erbgefunbljeitglehr»
gang in Sfiel lebhaft auf biefc © e fa ljr fjingetoiefen unb ben V o rfd jla g gemacht, eg muffe bem anzeigenden Strgt geftattet toerben, bie Stngeige nicht ju unterfdjreiBen, fonbern n u r in einem befonberen, an ben 2tm t§argt gerichteten Schreiben fid) al§ V e rfa ffe r ber S innige 311 belennen; ber Slm tgarzt fülle B e rp fM jte t toerben, über biefeg Schreiben Stilifcbm eigen p bewahren unb eg n id jt ju ben © erid)tgaften ju bringen. iSer V o rfd jla g tft aber nid )t geeignet, bie aufgetuiefene © efaljr p be)etitgert. 3)enn bag ErbgefEer. ift, toenn eg ben anzeigenden lir g t nicht fennt, nicht in ber Sage, in zweifelhaften g ä lte n auf die Vorgefcljicljte ber f r a n flje it p rn c fp g e b e n , 5. 33. bie Jlxt früherer ¡Srampfanfälle fe ftp fte iie n . Unb ber ©efejjgeber rann audj nicht gut bie Sdjw eigeberedjtignng beä a n g e i g e n * Den SirgteS anerfenueit, im übrigen aber fie befeitigen. So fdjwerwiegenb unb nadj m andjen ^Richtungen u a d jte ilig bie gefejjliche Siegelung if t : ohne fie toürbe bag ganze ©efch toniungglot.' bleiben. Stuf eine aitbere Slnzeiqepflidjt fo lt hter nod) hingewiefen toerben: g ü r alte V e ralten beftebt bie
^ flic h t — fotoett nicht bag ©ienftgeheim nig entgegenfteht, bag tuiom eit n o ^ nicht befeitigt if t - , beim f t r e i W g älte offenbarer E rb lra n lh e ite n anzuzetgen, bie ihm bie n ftlid j be»
fa n n t werben g ü r bie Beam ten ber Strnfrechtgbftege unb ber S trafooitftreciung ift biefe «Pflicht a u g b rü d lic ijb u rd ) bag S ib id p b. fRbfy. 0, 5. ® e j. 1933 (® eutfdje d u ftig 1933, 862) feftgelegt toorben.
. , i,SS e r f a h r eit oor ben E rbgefE er., nam entiid) audj bas V e rljä itn ig beg V o rfi|e rg 50 ben V e ifi|e rn unb bie Ve*
fugniffe ber einzelnen SKitglieber, haben fid), w ohl ü berall, reibungslos geftaltet (bgl. Hül of e im Erbarmt 1934, 46). ® e r V o rfijje r ift toohl auch in biefem K o llegium ü b e ra ll ein F ü h re r getoorben, too er nicht öerfudjt hat, feibft ben äRebi*
äiner p fpielen. Slitfängiidje, au§ bem S ib tlp to ze fi über*
nommeue Suftänbigfeitgbebenfen tourben fd jn e ll überrannt.
Stn mandfen S te lle n ging m an anfänglich Bielleidjt p fdjnell urtb forfdj oor. Slber allm ählich hat fiel) bo<h eine gefunbe S r it if erhoben, unb eg Ija t ftd) Bor allem bie E rfe n n tn ig SSalfn gebrochen, bah bag E rbgefEer. möglichft in jebem g ä lte beit E rb fra n fe n , feine E lte rn unb ben Ehegatten feibft hören w tb b a p , toenn nottoenbig, ben U ranien audf in feiner Sin*
Jtott ober Sgauglidjfeit befucheu m uff. ©erabe üon ärgtlicljer
©eite würbe in einer Strbeitgtagung in H am burg biefe P flic h t energifdj in Slbrebe geftellt unb ihre S 'nedm äfjigfeit an*
gegtueifelt. SKatt w irb jebocl) fagen m üffen: SBenn w ir fdjon einen SRitbeutfdjen, ben n id jt eine S d ju lb , fonbern ein S d jid fa l getroffen lja t, förderlich fchäbigen m üffen, fo m uh er faenigfteng bag © efühl iiaben, bah genau gefefmtähig öor*
gegangen w irb unb bah bag ©Seridjt i l p nicht fdjäbigt, ohne ü)n gehört p haben. — S o w e it anbere S te lle n um Vert»
nehmung beg E rb fra n fe n ober oon Sengen erfudjt werben w üffett, ergeben bie fRieberfchriften bielfach, bah öie E rm itte * lung oon E rb fra n ff) eiten recht fchwierig ift. S iu r ber 9lid)ter,
^ er fich p r Vernehm ung S e it Ia h t, ber ben Sengen im
•plauberton alles anfdjeinenb Unwefentlkhe m itergählen ia h t, oer bann allm ählich auf Eigenheiten ber V o rfa h re n unb V e r*
ioanbten eingeht, w irb auch über bie ErbEranfljeiten etwag heraugbefotttmett. ® iefe Erforfchung ift um fo fdjm ieriger, atg ber E rb ira n ie unb feine V erw anbten je länger, je Weniger etwag über E rb fra itflje ite n in ber g m n ilie p belunben ge*
jo illt fittb, uttb frühere betaftenbe E rflä ru n g e n gegenüber Strgten, Sdjtoeftern ufw. rü d fid )tg lo g geleugnet Werben. ® a§
if t berftänblid), Weil erbliche V e laftu ug eine g a m ilie neben ber Unfruchtbarmachung noch anbere Stadjteile (Eheftanbg*
bartehen, Siebelung ufw .) bringen fann. Seiber fin d bie g ü r * forgeftellen, bie im allgemeinen befonberg gute S lu flla ru n g bringen, bietfach fo belaftet, bah fie ben E rbgef© er. n id jt in Wüttichengwertem äRafte p r V e rfü g u n g ftel)en.
® ie O f f e n l e g u n g b e r © e r i c h t g a f t e n (9 trt. 4 Stbf. 2 ® u rch fV D . 0. 5. S e j. 1933; § 34 9 i5 @ © .) hat Schw ierigfeiten unb S l° eifet m it fich gebracht. Eg if t darauf hingewiefen worben, bah bie ® ranfheit beg E rb fra n fe n n u r oerfchlim m ert werben fönne, wenn er alle E rm itte lu n g e n ein*
fehen dürfe, foWie ferner darauf, bah bag g-am ilienleben &er*
ftö rt werbe, Wenn ber behandelnde atrgt alg S cuge b- SS. bet»
funbet, ber V a te r beg E rb fra n fe n habe ih m geftanben, S tp h ih s gehabt p haben, unb fchiiehlich auch darauf, bah den § it r * forgerinnen fü n ftig nichts m ehr offenbart werben werbe, wenn ber E rb fra n fe erfahre, bah bie fy ü rfo rg e rin bag ih r amtliche SRitgeteilte §u ben Sitten gereicht unb nodj üiel*
leicht m it befonberen Vem erfungen üerfeljen habe. Sch glaube, bah t r o | biefer Vebenfen an bem @efe| nid)tS geändert wer*
ben barf. S e r E rb fra n fe opfert feine 5Rad)fommenfd)aft der Stllgemejnheit, er m uh ^ in ^ a u f nehmen, bah er Oon bieten nunm ehr alg ein iSeutfdjer ¿weiter © a ttu n g angefehen W irb (im m er wieder ift bieg ber © ru n b , m it bem die E rb fra n fe n fid) gegen bie Unfruchtbarmachung ftrauben); da ift eg n u r eine geringe ©egengabe . beg Staateg, bah er bem E rb * fra n fe n wenigfteng bie R a d jp rü fu n g geftattet, bah n u r ge*
fe&mähige © rünbe unb unanfedjtbarc E rm itte lu n g e n den Spruch öeg Erbgef@er. herbeigeführt haben.
F o rm u la re fü r bag V e rfahren hat fid) jebeg © e rid jt feibft gefchaffen. S n die F o rm u la re fü r Sengenladungen laffe ich aufnehmen: „ § 15 U n fr® . l a u t e t . . . iSemnad) ift eg aud) Shnen berboten, ju irgend jemand darüber p fpredjen, aug Welchem © runde S ie bor bag E rbgefE er. geladen find, unb_ bah die Unfruchtbarmachung beg X. erwogen W irb ."
t ie f e r S n fa | ift notw endig, w e il die weite R affung beg § 15 U n fr® . auch die S c h w e i g e p f l i c h t ber Sengen feftlegt, und ohne foldje Schweigepflicht bie gegenüber dem E rb fra n fe n unbedingt gebotene ©eheim haltung n id jt e rreidjt werben fönnte.
«m iichüich _oer V e g r ü n b u n g beg U n fru d jtb a r*
madjungSbefchluffeg gehe die ifSragig w ohl fa ft allgem ein da*
h in , bah der V e f^ilu h gerade im Qntereffe beg E rb fra n fe n fo f u r j wie möglich abgefaht W ird, unb bah er n u r bann näher p begründen ift, wenn ber E rb fra n fe Einwendungen befonberer S lrt erhoben hat. ® ag if t richtig. Sch halte' eg aber^ fü r wünfdjengwert, bah jebem V e fd jlu fj eine fo rm u la r*
mäfsige Velehrung über bie S lrt und g ö n n beg SRecijtgmtttelS utib über bie ijserfon beg Vefdjwerbeberecfjtigten beigelegt W irb, dam it in «niemandem dag © efühl auffom m en fann, n u r Wegen U nfe n n tn ig deg ©efegeg unfruchtba r gemacht w o r*
den p fein.
S in fid jtiid ) ber g o r m b e r V efch W e r de if t ftre itig geworben, ob die VefcfjWerbe, wenn fie fd jriftlic h eingelegt W irb, n u r beim E rbgefE er. ober auch beim E rbgefD b© er.
eingelegt werden fann. g ü r le^te S lnfidjt fpridht ber VSort*
la u t beg § 9 U n fr® . SBenn ber ©efehgeber eine VefchWerbe n u r beim E rbgefEer. hätte ¿ulaffen Wollen, fo hätte er dag fla r dahin augbrüefen fönnen, bah die VefchWerbe „b e im E rbgefE er., unb ¿war fcEjriftlich ober p r V ie b e rfd jrift feiner
© efcijäftgftelle" eingelegt werben fönne. S u V edjt Ijat Wohl aber g ü h r in S e u tfd je g u ftia 1934, 1443 darauf hingewiefen bah ber SBortlaut deg § 9 m it dem beg § 4 U n fr® . überein*
ftim m e, unb bah in legier V e ftim m u n g fein S e if e t darüber beftehen fönne, bah n u r dag E rbgefEer. p r Em pfangnahm ne W eher Slntrage berechtigt fei. S te llt m an fich auf biefen S ta n b p u n ft, bann brauchen bie ©rbgef@er. feine R o tfrift*
attefte e m p h o le n , unb eg w irb baburdj eine SJienqe Schreib»
arbeit und S e it gefpart. S)ah die Slmtgäräte unb Slnftaltg*
leiter be, ¿weifelhafter Sage berechtigt fin b , auch ¿ u g u n f t e n beg E rb fra n fe n Veidjwerbe em plegen, möchte i * bejahen inocfjte aber Berneinen, baß fie auch berechtigt fin b , einen einm al gepellten U nfrudjtbarm achunggantrag p rü c fp n e h n te n (anberg ErbgefEer. «piauejt: S®3- 1934, 2996). "