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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1926.08.15 H. 16

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15. atttgttft 1926. [55. äaljrgumct.J 2045

£ e f t 16

3urtlttCd)i Ü)od)nt|'d)rift

^ c r a u s 0 C 0 c b c t t v o m 3 > c u t f d ? c i t d n u n t l t o c m n . S c h r i f t l e i t e r :

3 u f i t 3 r a t D r . ^ t t t i M s H l a g n u s , B e r l i n , H e c f j t s a m o a l t D r . H e i n r i c h D i t t e n b e r c j c f , C e t p j i g , u n te r U T it n r ir f u n g p o n K e d jt s a m o a lt D r . I l l a y ^ a c f y e t t i w t g , R T a itn f je im .

V e r l a g : 1 0 . H l o c f c t B u d ? i ? a n f c l u t t g , ® s c a r B r a n b f t e t t e r , Ö f e ip g ig , D r e s b n e r S t r a f e 1 1 /1 3 . S t t n l p t e ^ e t S a m m e l.K t. 72566 / D r a ^ ta n t d ir tf t: S m p rim a tu r / poftt< f)ecfilonto C etpäig Ut. 63673.

4Qe^ l ® ' . ec! i l c t n t ab 3 a n u a r 1926 n u r nod) tn e in e r A usg a b e . Be3u g s p te is m o n a tlid ) D t. 4 .5 0 ; b e i ( E ^ e lfje fte n je b e r B og e n 3« 8 S eiten

¿orai m ei)r, a ls ber Itto n a ts p re is a u sm a d )t. $ ü r S tu b e n te n , R eferenbare u n b A ffe ffo re n im O o rb e re itu n g s b ie n jt i [ t ein Don T n o n a ltii! tR - 3.— fe jtg e je ijt; A u s tu n ft h ie rü b e r e r te ilt ber B e rla g . — D ie „IX a d jrid jte n f ü r b ie R titg lie b e r bes D eutfd)en B e, u Qlit)ei;c*n s ", bie ber frü h e re n A usg a b e A b e ig e fü g t roaren, e rfd je tn e n je tjt a ls befonbere 3 e it fd ) r ift u n te r b e m liite l „ A n r o a lts b la tt" . bt j J sPre *s o ie r te ljä tjr lid ) ITl. 3.— . D e r B e3ug e r fo lg t am 3ro e d m ä g ig |te n bu rd ) bie P o ft, bod; nehm en and) bie B u d ^ a n b lu n g e n u n b V e rla g B e fte llu n g e n an. B efdjroerben ü b e r m a n g e lh a fte 3 u fte H u n g fin b bei p o jtb e 3ug a u s fd jlie fjlic f) bei ber p o f t a n 3u b rin g e n . R e i f t e n We 6 getpaltene irtimmeterBöIje 20 Pf., für 6en SteUenmarlt 15 Pf., Vj Seite HL 275.—, »/• Seite m.145— ,»/« Seite m. 80.—. Der anseigenraum mirö in

‘’ »Sein. &ct f)äi)e non Irenniings[trici| 31t ¡Eremumgs|trtcfy geregnet Die (Bröfte ber a rtig e ift bei ber Beitellung in Millimetern nnjugeben. Bet U l f f r t « .___aen tommen nocf) 50 Pf. ffiebüfjten il’0311. 3 a ljiu n g e n ausnahmslos auf poftfctfecitoieto ID. tttoefer Bu<hhnnblung, Ceipjig 63673, bet BefteHung erbeten.

t l U c f j a e l 2 > i e t f f .

J g n a j f j m i n s f u r t e r f .

®te baßerifdje 2tnmaltfdjaft hat gtoei ifjrer herborrageubfien Vertreter berloren.

©eljetmer guftigrat id )a e I S ie ß mar am 28. 2luguft 1 8 5 7 als ©oijn eines Oberlehrers unb 5Qluftflef)rerS in S a m b e rg jjfooten, trat fofort nad) beftanbenem ©jamen gur 2lnmaltfd)aft über unb mürbe im gahte 1 8 8 5 SRedjtSanmait in feiner aterftabt, mo er bis gu feinem Soöe eine überaus umfangreiche S ätigieit unterhalten hot- © r gehörte gu ben angefehenften J « t e n feines SegirleS, gahlreiche ©utadjten unb Senifdjriften, bie er in ©tanbeSfragen, inSbefonbere in fra g e n ber te id fi*

b ^an*3e^BcfegIicE)en 2tnmaItSgebühren in 2trmenfad)en, in fra g e n ber gulaffung ber Slnmätte gu ben ©onbergeridjten ' r “ßt hot, geugen Don feinem umfaffenben SSiffen unb feinem marinen, iollegialen gntereffe. ©o hotte er burd) biefe ©ut»

j ^ ; cn, Pot aßem aber auch burd) fein energifdjeS SBirlen in ber meitoergmeigten ißrajiS bie fRecfjtSentmidlung nadjbrüdlidj

¿ « » M i t . © r mar fein S^heoretiler, bodh ein herbortagenber, pxaftifcEjer gurift. 2llS foldher baute er ben fftedjtSfaß m it ge*

i t f i f ”1' ^ arcin SftettfdhenDerftanbe, burd) feine borgügltdje SenntniS oon 2Renfd)en unb Singen unb feine ©ittfidjt in mirt«

Unh Sufcmtinenhäitge, auf. ©in ßfteifter beS 2BorteS mie menige, ergielte er in großen 2lugenbltden burch bie ffiraft rifi ^ euer fe' ner Sarftelinng bei Saien unb S3erufSrid)tetn SBirfungeit, bie in itid)t menigen gälten bie IRechtSprajiS

^tunggebenb beeinflußten. © eit 1 9 1 1 mar er SSorfißenbet beS SorftanbeS ber 2lnmaltS!ammer Dberfranien. Sind) an biefer ede hat er fegenSreid; gemirit. 2tm 14. g u n i 1 9 2 6 ftarb er unb m it ihm einer ber großen 2litmälte unferer geit.

, S e r ©eheime guftigrat D r. g g n a g § e in S f u r t e r , ber am 27. g u n i 1 9 2 6 in ÜMndjen oerftarb, gehörte ebenfalls gu ari9efehenften Slnmälten S3at)ernS. © r mar am 23. TcoDcmber 1 8 6 1 gu SinSmangen geboren unb ließ ficfj im gahre 1 8 9 0 q / ^ieihtSanmalt in SOiünchcn nteber. ©ine iJ5erfönlid|!eit üon fdiarfer ©tgenprägung, herüorragenber Segabung unb [tarier 1 '^[sfraft hatte ein SebenSmer! oollbradjt, meldjeS nicht in Süücitern unb Slrtileln, aber in ber tiefen SSirfung fortlebt, bie j * ^ eiftung herOorragenber SOlenfdjen eigen ift. lülit fcharfem Senien unb tiefer 3ieci)tS!enittniS, umfaffenbfter aßgemeiner, iitS»

mttbere phdofoohiidier Oolfsmirtfchaftliaier Gilbung Oerbanb er offenen, Haren 231id für baS Seben, ben gufammenhang ber fii n9.e unb bie mirtfdjaftlichen ©runblagen beS diecl)teS. S ie Klarheit feiner ©ebanlen unb bie ^Reinheit feines SSoHenS miriten /P in ber oon ihm betretenen ©adje ans, bie er ohne Seibenfdjaft unb ohne SJktljoS, aber [tets m it bem © in fa | feiner - oogen ftarien boinehmen fßerfönlidfieit bertrat. 9iid)t gunt menigfteu beruhte baS ©eljeimniS feiner ©rfolge auf bem SSer»

r . ^ en' ^QS feine ißerfönlithfeit einflößte, ©ein Sob riß eine empftublidje Sücfe in bie Üieihe feiner Soßegen unb feiner galjl»

tc9eo, ihn hoch bereljrenben grennbe.

9 Seiben auSgegeichneten fDiännern mirb, meit über SSaßernS ©rengen hinaus, bie gefamte beutfdje 2lnmaltfdiaft ein ehrenbeS G e n ie n bemahren.

J u l i u s R a u s n i f e f .

gj ® n e fßerfönlidhiett ftarf ausgeprägter ©igenart ift m it bem am 3. g u li 1 9 2 6 öerftorbenen ©eheimen guftigrat g u liu S j e uU § n ifr in B erlin bahingegangen. S ia u S n iß gehörte gu ben hetPorrogenbeit ©dhriftfteßern, bie bie beutfc^e 2lnmaltfchaft j a ,°.rSel&rod)t hat. ©ein in oielen 2fuflagen erfcfjieneneS §auptmerl, ber „Sommentar gum ©efeß über bie freimißige ©eridhtS^

sgj- ,ett > 6eherrfc^te bon feinem ©rfdjetnen an bie ißrapis. Sem ©ebiete ber freimißigen ©erid)tS6arfeit mar fein literarifcheS ( l 9 0q\ Ö0rneIi m^ getoibmet. „SaS eigenhänbige Seftament" (1 9 0 8 ), ber „Kommentar gut ©ebührenorbttung für Notare"

fr ei ^ »®echfelproteft" (1 9 0 9 ), bor aßem aber feine rege SRitarbeit an bem auSgegeidjneten „gormulatbuch für bie mßige ©cridjtSbarfeit" unb gahlreiche Stuffäße, bie er in jurtftifcf)en gaebgeitfehriften unb — maS hier m it befonberem

257

(2)

2046 ©rößere Stuffäße [guriftifcge

SBodjeufdjrift

®an!e anerfannt fei — aud) in ber Suriftifdjen SSocgenfdjrift beröff entließt gat, gaben bie S ra rig beeinflußt. greilid) 6e*

fcgränfte ficE) feine S ätigieit nicgt auf bie freimillige ©ericßtgbarfeit. ©ein DortrefflicEjeS Sucg „Sag neue Necßt ber §au3*

angefteliten" geigt, mie er and) anbere M aterien gu meifiern berftanb.

N a u g n iß mar im Saßre 1 8 5 5 gu itüniggBerg i. 5ßr. geboren unb gunädjft a ß ©ogiug beg ©eßeimen ftußigrateg S irlfe « unb nach beffen Sobe allein, am Sanbgericßt I S erlin unb fobann am Stammergeridßt tätig. Sange Sabre ßittburcß mar er auch a3eifi|er int Segirfgaugfcßuß «Berlin unb in ber lebten Seit üor feinem Sobe Seifiger in einer 3ibilfam m er beg Sanbgeridjtg I I -

©ein attfeitig aneriannteg SBirien in beiben Stellungen gibt einen meiteren Setocig, mie trefflicb ficb richterliche unb autuait-' ttche Qualitäten oereinigeit laffen unb eine Sätigieit bie anbere förbert.

S ie ßerborragenbe juriftifdje «Begabung, bie ©cgärfe feiner ©ebaniengänge unb bie Sunft feiner ©eftaltung ift all*

beiannt. ©roß mar feine allgemeine Silbung, bie ben Nerießr m it ibm ungemein anregenb geftaltete. h in te r feinem mancßmal in ber Sorm fcßarf gugefpißten Urteil berbarg fiel) eine reine ©eele boli tiefer §ergenggüte unb menfcßlidjem SerftänOni^-

©in meiter iircig treuer greunbe unb SBerufggenoffen trauert über ben Heimgang beg treffiidjen Nianneg.

m

Ö f e 3 1 1 m

Son NS1. Dr. SB. ©djmibt II, SBerlin.

1. S u rd j bie Lobelie ffnb bte Seftimmungen beS © m B §*

©ef. über bie « N in b e ft b e t r a g e beg ©tam m lapitalg unb ber

©tammeinlagen geänbert morben. S ie mäßrenb ber S n ffa*

tionggeit in «ßapiermar! ergößten ^Betrage maren in ber ©olb*

S il S D . b. 28. Seg. 1923 auf ©olbm ar! unb in ber S u rd jfiß D . g. SRüng®. b. 12. Seg. 1924 auf Neicßgmarf neuer SBäßrung feftgefeßt morben. f^ür neugegrünbete ©efellfdgaften galt gier*

nacg ein SNinbeftftammfapitai bon 5 0 0 0 Neidjgmarl, für bie alten, auf Neicßgmari umgeftellten ©efefifcßaftert ein folcgeg bon 5 0 0 Neidggmarf. S ie Ntinbeftbeträge ber ©efcgäftganteile maren in beiben Säßen 50 Neicßgmarf. hie ra u f mar eine

■Ninbefteingaßlung bon 25 Neicßgmarf gu leiften (§§ 10 unb 17 © o lb S Ü S O .).

S ie Segrünbung beg Nobeßenentmurfg gebt m it Ne egt ßerbor, baf? berartig niebrige Kapital» unb Nnteilgbeträge bie

©runblage einer Sapitalgefeßfcßaft nicgt biiben fönnen. © ie berbürgen nicgt meßr bie ©icßerßeft ber ©efeßfcßaftggiäubiger.

© ie gemäijrieiftert nicgt bie münfcßengmerte Sdntetlnaßme ber

©efeßfdjafter am ©cßidfal beg Unterneßmcng. llnguträgiidj*

fetten mußten fidß gerabe mäßrenb ber fcßmebenben SBirt*

fcßaftgfrifig befonberg fühlbar m ailen, © ie erforberten btin*

genb 'eine gefeßlicße Snberung. S ie Nobeße führt bemgemäß bie bor bem Kriege geltenben SOlinbeftbeträge in neuer Neicßg*

mäßrung ein unb [teilt bamit bie urfprünglicge Raffung ber

§§ 5, 7 unb 47 mieber ßer (Slrt. I) . S e r Ntinbeftbetrag beg

©tam m fapitafg ift 2 0 0 0 0 Neitißgmarf, ber einer ©tammein*

läge 5 0 0 Neibßgmarf. S e r Setrag ber ©tammeinlage muß burcg 100 teilbar fein. S e r bor ber Sßtmelbung gu leiftenbe Ntinbeftbetrag einer ©elbeinlage muß 250 Neicßgmarf aug*

machen. Sebe 100 Neicßgmarf eineg ©efcgäftganteilg geroäßren eine ©timme.

2. S a g S n f r a f t r e t e n b e r N o b e l l e : 1. S u fi 1926 (Slrt. I I SIbf. 1). S a fie erft in einem am 30. S u n i auggegebe*

nen^N@S31. beröffentlicßt ift, ift Neugtünbmtgen borgebeugt, bie in legier ©tunbe nod) m it ben bigger gugelaffenen geringen Siapitalbeträgen erfolgen.

3. S ie Ü b e r g a n g g b e f t i m m u n g e n (2Irt. I I SIbf. 2

© ag 1). © ie gaben in § 42 ber 2. S u rc g fS D . gur © o lb S ilS D . einen Sorgänger, finb aber im Sergleicg m it biefem mefent»

Itdf berfcgärft. Seiber iß bie Raffung ber Siobeife menig ge*

glüdt. © ie mirb gu einer Süße bott ©treitigfeiten fügren. ©ine bebenflitge Stecgtgunficgergeit mirb in ben Serfegr getragen merben, menn bte ©ericgte nicht eine e i n f d j r ä n f e n b e 2iug*

legung ganbgaben. Seren Siotmenbigfeit foß gier nacggemiefm merben:

§ 42 2lbf. 2 ber 2. SurcgfSC. gUr © o ib S ilS D . erfiärte bie SJiinbeftbeträge beg § 17 © o ib S ilS D . auf foidje ©efeff*

fcgaften nitigt fü r anmenbbar, melige bereitg im ^anbefgregifter eingetragen maren, ober fü r bte bereitg ber ©efeßfcgaftgber*

trag abgefcgloffen mar. S ie Üfobeße nimmt gieicgfaßg bie be*

reitg eingetragenen ©efeßfcgaften bon ber Neuregelung ang.

S m übrigen läßt fie ben 2Ibfd)iuß beg ©efeßfcgaftgbertrageg nicht genügen, fonbern berlangt, baß bie ©efeßftgaft bei S n * frafttreten beg ©efegeg bereitg gur ©infragung ing §anbetg*

regifter angemeibet mar. Slußerbem müffen aber in biefem

Seitpunft aucg bte „Soraugfegüngen erfüll? fein, an bereit Nacgmeiü bie biggerigen Sorfcgriften bie ©intragung fnüpfen"-

a) S i e b e r e i t g e i n g e t r a g e n e © e f e l f f c g a f t : S e t SBortlaut ift gmeifeigaft. Segiegt fi^ aucg auf bie eingetragene

©efeßfcgaft bag ©rforbernig, baß bei Snfrafttreten beg ©e-*

fegeg bte Soraugfegungen gur ©intragung erfüßt fein müf*

fen? Offenbar gegt bie Nobefle babon aug, baß biefe S ra 9e für e i n g e t r a g e n e ©efeßfcgaften nicht megr aufgemorfett merben fann. S ie „Segrünbm tg" erflärt fcglecgtgin bie big*

gerigen Sorfdjriften auf bie eingetragenen ©efeßfcgaften für anmenbbar. S a n n aber hätte ber SBortiaut beg ©efegeg anberg gefaßt fein müffen. Senn eg ift fegr mögt möglicg, baß 'aucg bei^eingetragenen ©efeßfcgaften bie Soraugfegttngen nod) nicgi erfüßt finb, an bereu Nacgmeig bie ©intragung gefnüpft. iß- 3Kan negme an: ©ine © m bö. m it einem © tam m fapital oort nur 10 0 0 0 üteicgsmar? mar bor Snfrafttreten ber Nobeße eingetragen morben, obmogi bie nacg § 8 3 'ff- 1 eingurei*

cgenben Soßmacgten nicht beigefügt maren, ober obmogt bet

©efeßfcßaftgbertrag eine nichtige Seftimmung enthielt. S ü r bie

©efeßfdjafter finb g. S . fefte ginfen augbebungen. Ober bal 2ibanbonred)t ber ©efeßfcgafter ift troß unbegrengter Nacg*

fdjußpflicgt aüggefd)Ioffen. ©g ganbeit fid) alfo um Ntängeß melcge bie gültige ©ntftegung ber © m b § . Purcg ©intragung ing iganbelgregifter nicht ginbern (© t a u B * h a tg e n b u r g ,

§ 75 2Ittm. 3 f.). © inb bie fegienben Soßmacgten bei Snftaf?*

treten ber Nobeße iticgt nacggereicgt, ober finb bie rticgtigeu Seftimmungen beg ©efettfcgaftgoertrageg in biefem ¿miputtf?

nicgt abgeänbert, fo liegen für biefe iängft eingetragenen, giß*

tig gur ©ntftegung gelangten ©efeßfcgaften bocg im 3 eßPun^

beg Snltafttreteng ber Nobeße nicht bie Soraugfeßungen bor,

„an bereu Nacgmeig bie biggerigen Sorfdjriften bie '©intra*

gung fitüpfcn".

SBoßte man auf biefe ©efeßfcgaften ben 9lrf. I anmenben, fo märe bie Soige: fie gatten nicgt bag borgefcgriebene SNin*

beßlapital. © ie mären nicgtig. S e r Negifterricgter gärte fie löfcgen. Nicgt einmal eine mägrenb beg Söfcgunggberfagren^

borgenommene S'apitalergögung, bie bem ütrt. I ber Nobeiß genügen mürbe, fönnte bie Nicgtigieit geilen.

3 u berartigen ©rgebniffen mirb man n u r gelangen büt*

fen, menn ber äöortlaut beg ©efeßeg jebe anbere SCugleguttg abfcgneibet. S a g giß befonberg bann, menn eg ficg um bie ged*

liege Nbgrengung ber ©eltung eineg ©efeßeg ganbeß: S ie rüa*

mirienbe Straft beg ©efeßeg barf hur fo meit auggebegnt met*

ben, alg ber äßortiaut beg ©efeßeg eg gmingenb forbert. S ei SBortlaut läßt aber aucg bie anbere Söfung gu, nacg ber be*

reitg eingetragene, gültig gur ©ntftegung gelangte ©efeu*

fcgaften bon lürt. I ber Nobeße nicgt berügrt merben. N u r biefe Sluglegung ift rießtig.

b) S i e g u r © i n t r a g u n g a n g e m e l b e t e © e f e f l * f egaf t . Soraugfeßung ift bie Sinmelbnng. iNuß fie orbnung^

mäßig fein? S ^ g rt eine Seanftanbung beg Negifterricgter bagu, bte Numenbung ber biggerigen Sorfdgriften auf bie auge*

melbete ©efeßfcgaft auggufdjließen? Nntm ort gibt eine nagele Prüfung beg gmeiten ©rforberniffeg: „© rfüßu ng ber SorauS*

feßungeit, au beren Nacgmeig bie biggerigen Sorfd)riften ui

(3)

©tßfjere Stuffäge 2047 55 j_3«p0. 1926 §eft 16]

cvMf,.„öt0un0 tniipfen". S ie 9toBelte fagt n i d j t , baß bei ißrem fehim*1 ” reten ber ^ a^rt)et§ für da! Sorliegen der SorauS*

SBoi-r.1, ® , er&roti)t fein muffe. Es genügt, wenn tatfädjlid) die et ft l*Je| “ n9«t erfüllt finb, mag ber SadjW ei! hierfür aud) brn** ® rim ^ einer Seanfiattbung de! SegifferridjterS er*

bm ; lüer^en- ® 'e ©rünber haben fid) durch Seoollmädjtigte te o ir J A ^affen- ® er Hnmelbung ber ©mb|>. gum SganbelS*

üacfi s A i??1* bie Sotfmacßten nid)t bei. Ober es fehlte bie StmLik o iff- 3 eingureicßenbe ©efellfchaftertifte. Ober in ber bQf, p. u29 ift bie Serfidjerung ber ©efdjäftSfüßrer Bergeffen, ift h J A . erteI beS © tam m fapital! eingegalilt fei. Oatfädjlicß nur rJ ®)nädfjlung erfolgt. (Sine diadjßotung btefer Serfäitm*

ten J 7 ” e6t bie 8tnwenbung ber ftiooelte auf bie angemelbe*

n ® J eIIW aften au!.

loeis fi“ b aber bie SorauSfegungen, an beren ftiacß*

fdieiiSi C ®in tra8un0 gefnüpft ift? @8 hätte fid^ eine Unter*

Ren r nac^ tDefentIicf»en unb unwefentlidjen SoraitSfegun*

ftelm>,m^ '? ^ en/ nümi i fl folgen, bie gur SSirtfamfeit ber Ent*

® in n A ^er ® mb § . erforderlich finb, unb foldjen, beren U n tA r, Eintragung geteilt wirb (§ 75). Eine fotdje Neuen r - ä m!ad;t bie Lobelie nidjt. S e i ißrer Oenbeng, bie

!onim 8eiefelid)en Siinbeftbefräge Weitgeßendfi gur SlnWenbung örünK tt i affert (ö9l- crnd) unten bie „w irtfcpftlicßen ftieu*

RefrFir 'ii’b611" )/ ift p e r eine einfcßränfenbe Stilllegung au!*

ntnf, °'Len- , $ n t geitpunft de! g nfrafttreten! ber Lobelie eine sr r . e0t S ä t t i g er ©rünbungSaft Borßanben fein. g ft ber cC?eft]fmmim0 bei ©efellfcßaftsoertrage! ungültig, fo hat 9tUcr 'Jfe,9tfterrid)ter bie Eintragung ber © m b § . abguteßnen.

® tnfrDte na<^trägli(^e Seßebung bei Stängels nügt rtidjt. Oie H t n f nur erfolgen, wenn ber ©efellfdjaftSBertrag t a a p P n f i d j t t i c f j bei ©tammfapitalS unb ber ©tammein*

£snFv,Aem 1 cwgepaßt wirb. 3$eil ber ©rünbungSaft bei Remprs! ,reten beS ® efel e§ fehlerhaft w ar, finben auf bie an*

toenb, e ® efeKfchaft bie bisherigen Sorfdjriften feine Sin*

Wenn U® .meSr - Ergebnis famt Eingenommen werben, Eintr Öer ^ an8et bei ©rübunglafteS gu einer Sibleßnuitg ber n n j , ( 3 ung geführt hat. Stögen bie ©rünbitngSfofien oielleicßt p C ? Ö^ ta.n fein' ft,eii baS auf 2 0 0 0 0 3Uei<^3marf gu er*

* 0e SrcLfjitat bon ben ©rünbern nidjt aufgebracht werben bintas ber ^ otar' beffen Serfeßen ben g-etjier bei © rün*

biinn a ■ berWnIbete, regreßbflicEtig Werben, weil bie © rün*

«.* w ^ T llt PT*tl rifl'flp 'tt 6 ' r t h t f r t i f i o f r r t r t O M t t i e ü 4 S u v e f i f i t f i v l j j j j '

ju be^

e(ne8 lA t1^ erPt)(bn ®abitaibetrügen nidit burcEfü|rbar ift, f f t r d i t ' ^ ^ ^ i t beg 9tedEt8berfei)rg ift l^ier itocE nidjt ju be*

bie f?’ n; ^HberS, wenn tro# beä SfangetS bei ©rünbungäaiteS Siün ! r aßun9 ber © m b §. erfolgte. S e i felbft unwefentli^en bert_äetn ift bie @ mb§. unbedbar nicEjtig. ¡g p ©efeltfdjaftl*

ber „ :8 lDeift nid^t ben Siinbeftbetrag bei © tam m fabitatl auf, Semem; ^ r t ' 1 öargefdjrieben ift unb nadb 2trt. I I auf bie an*

bet A ete' Qbfr feljlertjaft gegründete © m b § . SInwenbung fin*

rioTrto ® ef(intmung über baS © tam m fabital ift nichtig. ® ie y019en bei § 75 treten ein.

a u * ' ^ rt: ^ ?Tbf- 1 ©a& 2 beßni bie Stnwenbung bei SIrt. I bünn 11 , A e f°9eiiannten „ w i r t f d t a f t l i d ; e n D l e u g r ü n * 3i0bJ ,en. ait§- ©efellfdEaft w ar Oor gnfrafttreten ber anaA V m Öanbetlregifter eingetragen ober §ur Eintragung lap T . j * - 3 E r Stam m fafntal oon 5 0 0 0 SeicElm arf unter*

© n,j)i.u t9 bie 9?oüetie feiner Seränberung. g e |t Wirb bie f'ben^r-I” ber ^ re§ ©efdiaftlbetriebeä unb ißrer ju rifti*

P a ita * A 111 toefentlic^ umgeftaltet. ® ie famtlicEen ©e*

W irAi, fte,lIe ä’^bcn übertragen. E in neuer ©efdEäftlfüßrer ftanhpa6^ 0 ' ® tatt beS ber ® a^nng Oorgefe^enen ©egen*

loar 1 A 8 tfnterneijmenl, beffen Setrieb tängft eingefditafen 9enmA.trö ein neuet: ^ a n b e ll* ober gabrifationlgweig auf*

WQrf (? ertt; Snd) bie 2. © u r iE f S a gur © o lb S ilS D . unter*

bea 'ä 'h a f te n , bie berartige Umgeftaltungeu oornaijmen, 8efebli* { ‘ euqrünbun.qen erlaffetten Seftimmungen über bal beite b 6 r^wbefüafjital. ®en glcicf»en ©ebanfen w ill bie 9io*

eine mrf h’cnn aucb irt abgefdjwäsijter gön n. Stritt ein, fo Seränberung ber Serijäitniffe ber ©efeilfdjaft bent sjrvt t b' e^e Seränbernngen nur bann eingutragen, wenn SorFrUriL1 be§ ®efe|e§ bereit! genügt ift, ober wenn feine

rc?lt Qteidjgeitig erfü llt werben.

©efeit/rf. f ” e */tpcfentIidf;e Seränberung ber Serfjäitniffe ber baß h l A l . m irb borau!gefe|t. 9iiemanb wirb beljanpten, b'e i l A et" ^ fiare STbsrengung gwifcßen ben ©efettfcEaften, ben ttPi,aU m ® tantmfafHtai beijaften fönnen, unb denen, bie en Seftimmungen unterworfen fein fotien, erreicht ift.

E in deutliches, einfache! Unterfdjeibunglnterfmal batte im Sntereffe ber Sedjtlfidjerijeit gefunden werben müffen. S il!

Seifbiele für eine wefentiicfje Seränberung ber ©efetifdtjafiS*

oerI;äitniffe werben angeführt: eine wefenttidje tnberung be!

©egenfianbe! be! Unternehmen!, ber ©efeiifdjaftlberfaffung, ber gufammenfefeung ihrer Organe ober ber SIrt i^re! ©e*

fdjäftlbetriebel. ® ie Seifpiele madfien bie Unterfdjeibung nid;t leichter, © ie fann fid; nur au! ber befonbereit Sage jede! ein*

getnen g a ile ! ergeben. ® ie Stbberufung unb SeuBeftetlung Bon

©cfdjöftlfüljrern fann in Serbinbung m it ber Übertragung Bon

©efd)äft!anteiten in einem gatte eine wefenttidje Seränberung ber ©efettfdjaftsoerpitniffe bedeuten, im anderen gatte nicht.

b) Eine Erhöhung be! S a fn ta i! und ber ©tammeintagen auf bie in ÜIrt. I feftgefetjten Siinbeftbeträge fommt nur in Setradjt, wenn bei Umgeftattungen ber ©efettfchaft eine Ein*

tragung Bon Änderungen ber ©efchäftlführung ober ber ©at=

gung int §anbet!regifter erforderlich ift. ® a ! ift burchau!

nicht Bei alten w irtfdpftiidjen Uieugritnbungen, die Bon § 42 ber SDurdjfSD. gur © o tb S itS O . getroffen waren, ber g a lt.

$ a r in liegt bie Einfcljrönfung gegenüber ber Regelung ber

© o ib S itS Ö . ® er alte ©efdjäftlbetrieb einer ©mbig. war ein*

gefteltt. ® er eingige ©efeltfchafter Berfauft den. Stautet. ® er neue gntjaber alter ©efdjäftlanteite nimm t einen neuen ©e*

fdjäftlbetrieb auf. SDanf ber weiten gaffung ber © a |u n g hin*

fidjttid) beS^Eegenftanbe! be! Unternehmen! ift eine ©ajjungS*

änberung nicht erforderlich. S ie 9ieubeffeiiung eine! ©efdjäftS*

führer! altein Wirb gu einer Sßadprüfung, ob eine wirtfchaft*

ließe 9ieugriinbung Bortiegt, meift nicht fiepen, igier atfo wirb ber ©efeplgwecf nicht erreicht werben, g ft aber ber neue ©e*

fc p ftlfü h re r einmal eingetragen, fo fann ber Segifterridjter nidjt etwa nachträglich die Erhöhung be! © tam m fapialS ober ber ©tammeintagen fordern unb im SSeigerungSfali bie Ein*

tragung wieder iöfeßen. ®enn bie Eintragung ift nicht unw irf*

fam. © ie fa ll nach der Lobelie nur b a l ^ itflm itte t bilden, bie herauffefjunig be! © tam m fad ital! auf minbeftenS 20 0 0 0 Seichl*

m arf gu fidjern. SDie 9?oBeIIe Berfagt atfo in biefen gatten Boltftiinbig. g ft einmal Bon dem Segifterridjier anläßlich einer

•üteueintragung die ©elegentjeit Berfäumt, bie igerauffegung bei © tam m fabitall bureßgufegen, fo fann die! nur nacßgeßolt Werben, Wenn bei einer fßäteren -Jieueintragung bie S o ra u l*

fegungen einer „w irtfdjaftlidjen dieugrünbung" Wieder Bor*

liegen. ® ie SSurdjfSeft. gur © o lb S ilS D . ermöglichte ein Ein*

fdjreiten de! Segifterrichter! gegen „Wirtfcßaftliche 5Jleugrün*

düngen", aud; wenn ©agungSänberungen nicht erforderlich Waren (ogt. S r e i t , © o lb S ilS D . © . 404). ® e r Sicßter fonnte Bon Stmt! wegen eingreifen und die umgeftaltete ©efeilfdjaft gur Söfcßung bringen.

Dbwoßl ©ag 2 de! 8tbf. 2 Slrt. I I auf Üiegiftereiutragun»

gen abftellt, werben, wie feßon oben erwähnt, a ll Seifjnel auch gälte aufgefüßrt, bie Eintragungen im §anbet!regifter gar nidjt erfordern. Eine Änberung ber 8trt bei ©efcßäftSbetriebe!

fam t g. S . nur in Setracßt fommen, wenn gleichseitig eine Änderung de! ©egenfianbe! be! Unternehmen! Bortiegt. 9?ur beffen Änberung ift im iganbellregifter eingutragen. Sludj ßter geigt fid) bie mangelnde S o rg falt neuer ©efegeStedjnif.

c) Eine unlösliche ©eßwierigfeit fteilt fid) ber Siitwen*

bung ber ttiobetle entgegen, wenn bie ©efdjäftlanteile alter

©efettfdjaften unter 500 Seidjlm arf tauten ober burdj 100 nicht teilbar find. ® a ! © m b § ® , fennt feine Erhöhung der

©efcßäftSanteile. geber ©efcßäftlanteil ift fetbftänbig (§ 15 8lbf. 2). ® urdj eine faditalerljößung Werben n e u e ©eidjäftS*

anteile gefdjaffen, bie nidjt m it ben alten ©efdjäfüanteilen Berbunben werben fönnen. O ie SioBelle Bedangt alfo bei Wirt*

fdjaftlicßen Seugrünbungen etwa! ©efegwibrigel, Unmög*

lidjeS. Oem gweef ber 9ioBeI(e, ben alten ©efettf^aften ein aulreidjenbe! Sapitat gugufüßren, wäre Boitauf genügt worben, wenn Eintragungen wirtfdjaftlidj umgeftalteter ©efeilfcßaften Bon der Erljößung be! © tam m fapitat! auf 2 0 0 0 0 Seid)!*

m arf abhängig gemadjt worben wären. O a ! Erfordernis Bon

©tammeintagen Bon minbeftenS 500 SeidjSmarf unb ber ©eil*

barfeit burdj 100 hätte für bie g älte de! Strt. I I 2tbf. 2 nidjt aufgeftettt gu werben brauchen unb nidjt aufgeftellt werben dürfen. Eine Siößitfe gegen biefen geßler oberfläd)ti<hfter ®£a legenheitSgefeggebttng gibt e! nießt. O aß etwa § 15 8t6f. 2

© m b§@ . bureß die SoPelle abgeänbert unb für wirtfcßaftlicße Pieugrünbungeit bie Erljößung Bon ©tammeinlagen unb ©e*

fdjäftSanteilen gugetaffen fei, ift abguteßnen (a. W. t gaeßen*

257*

(4)

2048 ©röfjere Stuffciße ßunftiidje 23odjenfci)nft

b ü r g , ©mbSg. 93b. I © . 527). S ie Slobelle fc^reibt nidCjt bie

Suläffigleit folg et Erhöhungen bor. © ie macht m ir bon irrten bie erforberlicßen Eintragungen abhängig. 2Bie bie Erhöhung burc^)§ufü£)ren ift, bariiber fagt bie Stobelle nicijtS. S a fü r bleibt bag © m bH © . maßgebend ®iefeä »erbietet bie Er»

hößung ber ©tammeintagen. ©ine .Qulaffung folg et Er*

ßößungen mürbe ben moßlburchbachten SBau beg ©efeßeg ing SSanten bringen, Sftan benfe nur an einen g a lt beg § 22 Slbf. 1 unb 4. © o ll ber Stecßtgborgänger eineg ©efellfdjafterg, beffen ©efctjäftäanteil fabuliert mürbe, für ben rüdftänbigen SSetrag ber e r h o f f t e n ©tammeinlage haften? S a g geht nicht an. S r lann nur in ¡goße beg SSetrageg, m it bent er auf feine

©tammeinlage rüdftänbig blieb, in Slnfprucß genommen mer*

ben. Seiftet er biefen 33etrag, fo ermirbt er gemäß § 22 Slbf. 4 ben ©efcßäftganteil gurüd. S em fteßt jeßt bie nachträgliche Erßößung entgegen. S e r Stüdermerb lönnte nur noch gegen Seiftung beg auf bie erhöhte ©tammeinlage rüdftänbigen SBe*

traget erfolgen. Sann er bann aber überhaupt noch auf ^en Don ihm gefcßulbeten S3etrag belangt merben, menn er burch Saßlung biefeg S3etrageg nicht mehr ben Stüdermerb feineg alten ©efdjäftganteilg ergielt? S a g S3eifpiel geigt, baß eine

Erhöhung ber ©tatnmeinlagen in bag © m bH ® . nicht paßt. Eg bleibt alfo nur ber fofortige Erlaß einer Stobelle, menn nid)4 ein SBirrtoarr fchlimmfter Stechtgunficherßeit um fiel) greifen fall. SöiS bahin mögen bie Stegifterricßter bamit helfen, boß fie für Eintragungen oon Itmgeftaltungen einer © m b§. bag Erforbernig ber Erhöhung ber ©tatnmeinlagen nnb ber Seid Barleit burch 100 für bie alten ©efdjäftganteile außer acht taffen unb nur für bie auf bag erhöhte © tam m fapital neu g«

jiberneßmenben ©tainmeiniagen anmenben. Son unerfüllbaren Erforberniffen lönnen Eintragungen nicht abhängig fein, felbft menn fie ein ©efeß aufftetlt.

S ie Stobelle min m it Slrt. I I Slbf. 2 © aß 2 oor allem bie fog. „301 a n t e l o e r l a u f e " treffen. Eg foll berßinbert w tt*

ben, baß m it ihrer § ilfe tote lapitalleere ©efellfcßaftgfonnen gum Slufbau neuer Unternehmungen üermenbet merben. ©o*

meit fotdje SOtantelläufe überhaupt gulöffig fittb — bie Stobelle läßt biefe grage offen —, foll ein augreießenbeg ©tam m fapital bie ©runblage ber neuen Unternehmung bitben. Siefer 3 ® e“

ber StobeUe mirb allgemein begrüßt merben. Sßre Raffung geht a5er über ben Dmecf ßincmg, oßne ißo io allen gälten ficßerguftelien.

D i e K u n d i 0 u n 0 s f r i f l d e r ^ n 0 e ( l e ü i e n ,

(CSeJeß über bie griften öon SÜinbigungen für SingefteHte Dom 9. 3u li 1926, 9i(3Si. I S . 399.) Son IRedjtäanmait unb SJogeni Dr. üieorg S a u m in Serltn.

S a g ©efeß ift erlaffen, um gegenüber ber fataftropßalen

©tellenlofigfeit ber älteren Singefteliten auch auf gefeßgeberi*

feßetn SBege eine Slbßilfe gu berfueßett. 93ei biefem meitgeßen*

ben E in griff in bag geltenbe Slrbeitgbertraggrecßt erlangt bag

©efeß .nicht nur SSebeutung für bie tägliche Slnmaltgprajig, mo ingbefonbere bie Seftimmung beg § 3 über Stüdmirfung gu bielen ©treitigleiten Slnlaß geben mirb. S a g ©efeß felbft ift bielmehr auch für bie Wrtmaltfc^aft felbft, unb gmar nicht nur für bie Säüroberßältniffe, fonbern auch bariiber hittaug bon mefentlicher S3ebeutung. Unter fBerüdficßtigung biefer SSebürfniffe ber Slnmaltfcßaft foll ber nachfteßenbe überblid gegeben merben1).

I . ©eltunggbemdj.

S a g ©efeß fueßt nach bem Vorgang ber neueren fogial*

politifdjen ©efeßgebung (bgl. § 12 SetrSt© .) einen einßeit*

liehen unb umfaffenben Slngeftelttenöegriff gugrunbe gu legen.

Sieg ift erforberlicß, ba bag geltenbe Slngeftelltenrec^t belannt*

lieh in gasreichen Eingelgefeßen, ^anbelggefeßbuch, ©emerbe»

orbnung, S3innenf(hiffahrtggefeß, ©eemanngorbnung ufm. unb fcEjiießlich im 18©S3. oerteilt ift unb eine einheitliche Regelung entbehrt.

S em ©efeß unterfallen alle Slngeftellten, bie nach § 1 2Ingefi23erf@. berfidherunggpflichtig finb ober fein mürben, menn ihr ^ahregarbeitgoerbienft bie ©eßaliggrenge nach § 3 SlngeftSerf®. nicht überfliege. S ie Slnmenbung beg ©efeßeg ift alfo, mie gunächft feftgeftellt merben muß, bon ber §ö£)e beg Einlommeng beg Slngeftellten abhängig. übrigen unterfallen bem § 1 SlngeftSSerf®. folgenbe Serufggruppen:

1. Slngeftellte in leitenber ©tellung;

2. S3etrieb§beamte, SSerlmeifter unb anbere Slngeftellte in einer ähnlich gehobenen ober höheren Stellung;

3. Süroangeftellte, fomeit fie nicht augfchließlich m it

^Botengängen, Steinigung, Ülufräumung unb ähnlichen Slrbeiten befchäftigt merben, einfchließlich ber iBüro»

Ießrlinge unb SBerlftattfchreiber;

4. §anblungggehilfen unb §anblungglehrlinge, anbere gestellte für faufmännifche Sienfte, auch wenn ber

©egenflanb beg Unternehmeng lein §anbelggemerbe ift,

©ehilfen unb Seßrlinge in ülpothelen;

5. IBühnenmitglieber unb SRufifer ohne fRücEficht auf ben Sunftmert ihrer Seiftungen;

i ) S gl. E o l b f h m i b t , 9721331.6,488; S I n t h e g , „®erSirbeit=

gebet" 16, 3 0 5 ; S a u m , Kommentar gum Mnbigunggihußgefeß,

®üffelborf 1926, Sexlag ber äSerlimeifterbuchhanbluttg.

6. Slngeftellte in ^Berufen ber Ergiehung, beg U n te rric h t ber ffürforge, ber Siraniem unb SSohlfahrtgpflege;

7. aug ber ©chiffgbefaßung beutfeher ©eefahrgeuge un^1 aug ber Sefaßung bon gnhrgewgen ber iBinnenfchiff’’

fahrt, ©chiffgführer, Dffigiere beg Secfg» unb 301m5 jehinenbienfteg, Sermalter unb Sermaltunggaffiftenteit/

fomie bie in einer ähnlich gehobenen ober höheren © ted lung befinblichen Slngeftellten ohne Stiidficht auf ihie Soröitbung. Sllg beutfeheg Seefahrgeug gilt jebrö

^ahrgeug, bag unter beutfeher fla g g e fährt unb a i t fchließlid) ober borguggmeife gur ©eefahrt benußt mirb- S ie Säerufggruppeit, bie in ben fre ig biefer iBeftimmung fai'’

len, lann ber Steidjgarbeitgminifter nach Stuhören ber 9 te id t berficherungganftalt unb beg Sleichgberfiiherunggamteg näßr1 begeießnen. E r hat Oon biefem Stecht burch bie Stufftellunö eineg amtlichen SBerufglatalogg (iBeftimmung ber S B eru t gruppen ber Slngeftelltenberfi^erung b. 8. ®!ärg 1924 3t@) S3I. I, 274, 410) ©ebrauch gem a lt. Siefer Säerufgfatalog if‘

bemnaeß auch für ben gibilriditer hmfid)tlich ber fTfrage bim benb, ob ein Slngeftellter bem ©efeß übet bie SünbigunggfW unterfteßt.

g ü r bie Slnmaltfchaft bon befonberer iBebeutung ift bet SBegriff „Süroangeftellte", ber ficE) unter 9tr. 3 finbet. ® te jeßige Raffung beg SlngeftSerf®. b. 28. SOtai 1924 ift gegem über ber bigferigett Raffung b. 20. Seg. 1911 infofern 8^

änbert, alg jeßt auch bie Süroangeftellten, bie m it lebigiw

„mehanifchen" Sienftleiftungen befchäftigt finb, unter ben 2li^

geftelltenbegriff fallen. Stucß bag reine Stbfchreiben begrünbe1 jeßt bie Slngefteliteneigenfchaft, nur ^Botengänge, Steinigwog/

Slufräumung unb ähnliche Slrbeiten finb .auggef^ioffen, r baß man felbft bag Sllten'heften unb bag Stugfcfjueiben oob Seitunggfchnitten unter ben Stngeftelltenbegriff bringen W ' Üum Slngeftelltenbegriff gehört jeßt auch oühi toehr bie Sätiß^

leit im Hauptberuf. Sieg ift nicht nur für bag Stechtganmali-’'’

perfonal micfjtig, fonbern bor allen Singen aud) für biejeni8eIt Stechtganmälte felbft, bie im §aupt= ober Stebenberuf ein^

E ätigleit gegen g iju m augüben. Stucß fie finb angeftelltem berfidjerunggpflidjtig unb bemnaeß auch bem ©efeß über b1^

ffünbigungsfrift unterftellt, foferit nur überhaupt iß re Sät) leit unter ben ^Begriff beg Siettftberßältniffeg gu bringen S e r ©tanbpunlt beg früheren Dberfdßiebggericßtg für geftelltenberfidjerung, bag bie Slngeftelltenberficherunggpfüw ber Stecßtganmälte pringipiell berneinte, meil ber Slnmnlt^

beruf ißnen bag gefellfdjaftliche ©epräge gäbe unb jebe aXl^

meitige S ätigleit baßer pringipiell alg Stebenberuf angufem1;

fei, ift unter bem neuen Stngeftelltenberficherungggefeß om) meßr aufrecßtguerhalten. Hier lommt eg bielmeßr mefentum

(5)

j M tefrtg. 1926 § e ft 16]

(größere Slufföße 2049

t . ®uf a(0 ob bie SEätigfeit beS SlnmaltS ein abhängiges Sir»

t “Verhältnis barftellt, inSbefonbere ob fie fid) in einen ,. 1 r$en betrieb berart einorbnet, baß ein anberer bie SCrbeit , Selt unb über ihr Ergebnis Oerfiigt. g n ber Siegel toirb lo_ber Slnmalt nicht als Slngeftellter angufeßen fein, Wenn H tne ©hnbiinStätigieit in feinem eigenen Söüro ober SBot)*

f 8 ausübt unb Reihenfolge unb Einteilung feiner Slrbeit ,ret «Sein tarnt.

b. r ® e3üglid) ber übrigen SerufSgruppen beS Stngeftellten»

5eJ l^ erunܧgefeheS tonnen im Rahmen biefeS SluffaßeS Ein*

» gegeben toerben, eS muß bielmeßr auf bie

^ “jtj^rechjmg beS R e i d j S b e r f i c h e r u n g S a m t e S unb beS r u J ^ W e ^ g e r i c h t S f ü r S i n g e ft e l l t e n b e r f i d j e » am ?™ InSbefonbere aber auf beu borgüglidjen Kommentar l ®^SeftelttenberficherungSgefeh bon SJerf dj (Rtannheim, ' 5‘ "^«»heimer 1926 3. Stuft.) bertoiefen merben.

I I . Sotaitsfefmug Des SüubigmigsfdjußcS.

in su1! - B e t r i e b S g r o ß e . ®aS ©efeß fdjüßt nur Slngeftetlte

^ t r i e b e n , bie in ber Regel mehr als gmei Sfngeftellte aus*

2tttn r tCf) ber Sehrlinge befdjäftigen. SDa nur „regelmäßig" brei S o llt e borhattben fein müffen, macht es nichts aus, trenn fiorf 6e^01t^eren ©rünbeit, ettoa Utegen Ühanffieit, 93etriebS=

niriitUn^ “ fan borübergehenb bie ftafyl bon brei SCngeftellten . etreidjt ift. Sei ber Seredjnung gaßU nicht nur ber ©e*

ior fonbern auch onbere Slngeftetlte m it, bie baS <Sct)ict=

®ünbigung m it ihm teilen.

ttip6 ® e f <h ö f t i g u n g S b a u c r. $ e n ÜHinbigungSfdpß ge*

iabv ni(r ^ n3efteltte, bie feit Sollenbung beS 25. 2ebenS*

beffEg m i« W e n i 5 gaijre bei bemfelben Slrbeitgeber ober f i i r ^ e ^ ü o r g ä n g e r befc^äfiigt maren. ES ergibt fich alfo a!. öle faem ©efeß unterfallcnben Stngeftellten ein Rlinbeft*

5i r Von 30 fahren. Sludj für bie Slnmenbung ber Sün*

u jS ^ S frifte n , bie bon ber SefdjäftigungSbauer abhängen, io ft= tt . ^ieoftfahre, bie bor Sollenbung beS 25. Sehens«

eX e“ Kegen, nicht berüdfidjtigt. g ft her Slngeftetlte bor Soll«

Von Ü® SebenSjahreS eingetreten, fo rechnen bie gaßre enb t. -tt ® eh«rtStag ab, an bem er fein 25. SebenSjahr bolt*

He h ^ er tt(3|h ^em 25. SebenSjahr eingetreten, fo rechnen Vie <Nrt, ^en( ^ a3e ^eS Eintritts. S treitig ift bereits, ob nur fich 'vM)re Sohlen, in betten ber Strbeitneßmer eine attbere ber«

O jt^vgshflichtige Sefcßäftigung auSgeübt hot. Rad) bem aeft' ° e§ ® eie |e§ müffen mohl aud) bie gu Stngeftellten auf«

Üetle8enen früheren Slrbeiter als gefdpßt gelten, benn gerabe ' ~te für einen beftimmten Setrieb angelernt firtb, trifft eitt ©tellentoechfet am fd)toerften.

bin, ®ünbigungSfriften betragen bei einer SefdjäftiguttgS«

uet bon

minbeftenS 5 fahren 3 SKottafe

n 8 „ 4 „

« 19 „ 5

12 6

Schluß eines $alenberbierteljal)reS. ®aS ©efeß fftricht Vtirh s ° n « « u n t e r b r o c h e n e r S e f d j ä f t i g u n g . SKan Velin ^i£ SefdjäftigungSbauer in bem gleichen Unter«

nirfit eii äufantmenredjnen müffen, minbeftenS bann, tnenn fie i>un a» ^ olläulovgo 3«üfdjenräume (¡Üranfßeit, StuSbil«

m it0K’ fe ««terbrochen mar, unb ¿mar aud) bann, mcnn Ver?„°'eter Unterbrechung eine Söfung beS ®ienftberhaItniffeS fittbi ^ toar (vgl- hie^ä11 § 8 S e trR © ., Serecßnung ber Slb»

be, U?S nach ber 3 ahi 3ohre/ ^io i>er Strbeitnehmer in -betriebe inSgefamt befchäftigt m a r)2).

Veifav, ßift inSbefonbere auch 6ei Unterbred)ung beS Sir«

Q(jitf’.r,er5o^ntffeS burch ben £riegSbienft, bie ja fcfjoit bei bet

®lan n ®en SefchäftigungSbauer in fjrage iontmen iantt.

fam, l0lr^ a^f° km 3 e ü Vor unb uad) bem SriegSbienft gu«

^jipVcuredjtten. 3lveifelhaft bleibt allerbingS, ob aud) bie folcte^ k ^re namentlich menn baS ©ienftoerhältniS in«

5>ienft't ®*n6ei:ufu«ß p r n §eereSbiertft geiünbigt mar, als fein t ®r£ vnäureih nett fittb. 2>ie§ mirb nur anjunehmen fDni 'venu ein Ein^elüertrag ober im Sarifoertrag eine be«

8etroffert f^tmutfmrung über Slnrechnung ber S?rieg3bienftgeit Ucm ® 'ci’tt bie SefdjäftigungSjeit bei bem Slrbeitgeber unb fei«

VeechtSborgänger pfammenjurechnen ift, fo ift ber Se«

) % !• © o i & f i i m i b t © . 4 8 8 ; bngegcn 2t n t f) e3 S . 307.

griff ber RedjtSnadjfolge bem 3ioed beS ©efeheS eutfftrechenb möglichft toeit p .faffen. RechtSOorgänger ift jeher, in beffeu Rechte unb Sflidjten aus bem StrbeitSbertrag ber je^ige Str«

beitgeber ftillfcEjmeigenb ober auSbrüdlidj eingetreten ift. Db hierbei formell ein neuer StrbeitSoertrag abgefdjtoffen ift, ift gleichgültig. ® ie Rechtsnachfolge befchranit fich “ff0 Q«f bie gälte bes bürgerlichen Rechts (Erbgang, Seränberung ber ©efellfchaftSform, gufion, SermögenSübetnahme gemäß

§ 419 S © S . Übernahme eines iganbelSgefdjäftS nach § 25 ff.

§ ® S . ufm.), fonbern gilt g. S . auch in ben praitifd) höufise«

gälten, in meldjen gmar bei ber ©efchäftSübernahme bie Über«

nähme ber ißaffioa auSgefdjtoffen, tro|bem aber baS ©efchaft ober SBeiterbefdjäftigung ber Stngeftellten unoeranbert fort«

gefe|t mirb.

I I L UnabDingbarteit.

1 . ® e r S f ü n b i g u n g S f d ) U | i ft j m i n g e n b e S R e c h t .

®ieS gilt aber nur für bie ¡Sünbigung bes StrbeitgeberS.

Unfere bisherige ©efe^gebung (§ 67 § © S . , § 133 aa ©emD.) ftanb auf bem ißringiß ber ©leid)!)eit ber ^ünbigungSfriften, baS fchon feit längerer 3 cfi nicht mehr bie uneingefchränfte S illigung her Sertreter ber Slngeftetltenbemegung fanb. ®iefer

©runbfaß ift hiev p m erften S M e berlaffen.

g-ür bie Sünbigung oon feiten beS Stngeftellten lönnen jeßt beliebig titriere lünbigungSfrifteit öereinbart merben, nur bürfen biefe natürlich nicht bie in § 133 aa ©emD. unb § 67

§ ® S . oorgefehene RtinbeftfünbigungSfrift öon einem Rtonat ju m SKonatSfchtuß unterfchreiten.

2. ® ie SünbigungSfriften finb ferner auch für ben Strbeit«

geber nur 9 J t i n b e f t f r i f t en. Sängere griften fönnen aud) für feine Sünbigung üereinbart merben. Sereinbarte tangere griften bleiben gültig. S e i Serträgen, bie auf beftimmte 3 « t abgefd)ioffen finb unb m it bem Oon öornherein borgefehenen Term in ot)ne S!ünbigung abtaufen, mirb mohl ber Siünbi«

gungSfd)u| nicht gugebüligt merben fönnen. g ft aber in bem auf fefte 3 elt abgefdjloffenen Sertrage eine Serlängerung für ben g a lt üorgefehen, baß nicht m it einer beftimmten Sünbi«

gungSfrift gefünbigt mirb, fo muß jebenfallS für biefe $ünbi«

gung bie g rift beS neuen ©efeßeS eingehalten merben. Söcnn alfo ber Sertrag bis p m 31. Rtärg 1927 läuft unb fich he»

ftintmungSgemäß um ein gaßr oerlängert, menn er nidjt brei SRonate bor Slbtauf gefünbigt mirb, fo h“t bei einem über 12 gahre befißäftigten Stngeftellten bie am 31. $eg. 1926 auSgefprocfiene Siünbigung unter alten llmftänben bie SBir«

fung, baß baS StnftellungSberhältniS noch bis gum 30. g u n i 1927 meiterläuft. Db freilid) bie Sünbigung b. 31. ©egember megen ber gu furgen g rift bie Serlängerung beS SlnftellungS«

berhältniffeS überhaupt nicßt auSfcßaltet unb baS SlnftellungS»

berpältniS alfo bis gum 31. Riärg 1928 meiterläuft, ift gmeifelljaft.

I V . SerhältniS gu anberen ÜünbigungSborfchriftcn.

1. ® ie Seftimmungen über friftlofe Sünbigung auS mich*

tigern ©runbe, inSbefonbere alfo § 626 S @ S ., §§ 70— 72

§ @ S ., § 133 b— d ©emD. bleiben in t r a f t . Sßegen einer Serfehtung bes Stngeftellten, bie unter biefe Seftimmung fällt, fann alfo ber Slrbeitgeber aud) je |t noch baS SlnftellungS*

berl)ättniS frifttoS töfen.

2. ® ie Sorfchriften ber §§ 84 ff. S e trR ® . über ben Ein*

fprud) gegen tünbigungen unb ber §§ 96 ff. S e trR ® . über ben tünbigungSfchuß ber SetriebSbertretungSmitglieber mer*

ben ebenfalls burd) baS neue ©efeß nicht berührt. Slucß jeßt bleibt alfo baS Recht beßehen, gegen eine tünbigung, bie eine unbillige ¡garte barftellt, _ bei ber SetriebSbertrePng Ein»

fprud) eingiilegen. SllterbingS mirb unter Umftänben eine tünbigung, bie m it fechsmöchentticher g rift eine §ärte märe, bei fedjSmonatlicher g rift feine folcße mehr barftellen.

3. Unberührt bleiben bie tünbigungSborfdjriften beS

@d)merbefchäbigtengefeßeS. S ie gnfliotmung ber §auptfür*

forgeftette ift auch erforberlid), menn bie tünbigung nach ben Sorfdiriften bes neuen ©efeßeS erfolgt. S e i Stillegungen unb SetriebSeinfcljränfungen fommt für bie bem ©efeß unter*

fallenben Slngeftetlten § 16 ©chmSefchäb®. gur Slnmenbung.

4. $>ie SetriebSftillegungSberorbnung in ber gaffung b. 15. D ft. 1923 erflärt unter gemiffen Umftänben ^ Enttaf*

jungen ohne ©eneljmigung ber E)emo6tImad)itngSbehörbe für unmirffant (§ 2 Slbf. 2). hiernach bürfen im gälte einer © tili*

(6)

2 0 5 0

©rößere SCuffä^e

[guriftifdje 33ocijeitfc^rtft_

legutrg t. S . beS § 1 2tr. 2 ber 330. Sntlaffungen rtidfit bor Slblauf bon 4 SBot^ert nad) ©rftattung ber StitfegungSangeigen ftattfinben. ® ie StillegungSangeige muff wieberholt werben, Wenn bie ©ntlaffung nicht innerhalb eines M onats nad) 316=

lauf ber borbegeichneten SSierroocEjertfrift erfolgt. ©S ift h i« ’ nacfj bie Streitfrage entftanben, oB bie Triften beS ®ünbi*

gungSfdiuggefegeS eä nötig machen, b.ie StiltegungSangeigen mehrfach gu wieberholen, bamit bie ©ntlaffung eines unter baS

©efeg fallenben Stngeftellten innerhalb einer „ g re ifrift" ftatt*

finben lann, fofern bie StillegnngSberorbnung Stnwenbung finbet3). StilerbingS toirb bas SlnwenbungSgebiet ber S t ill*

iegungSberorbnung Bei älteren Stngeftellten nur ein fel)r Be*

grengteS fein. ©S ift i)ier beianntlid) erforbertid), baff bie ©nt*

laffungeine golge ber Stid)tBenugung bon $8efrieBSanlagen ift, was Bei ben nidjt int IfSrobultionSbetriebe tätigen Stngeftellten ohne Weiteres au§fd)eibet. gerner iomm t bie StiliegitngSberorD*

mtng nur bann gur Stnwenbung, ioenn infolge ber ganzen ober teilmeifen SlidftBenugung bon SSetrieBSanlagen eine ge*

wiffe 20iinbeft§a^I bon Slrbeitnehmern gur ©ntlaffung fontmt.

(SS tnirb hiernach bent Strbeitgeber in ber Siegel möglich fein, bie Siünbigung ber mcift bod) nic£)t feijr gahlreidjen, bem neuen

©efeg unterfallenben Stngeftellten fo einguridjten, baf) fie außerhalb ber SktrieBSftillegung ftattfinbet.

Y , Stücfmirfmtg.

fünbigungen, bie gwifcgen bent 15. M a i 1926 nnb bent gnfrafttreten oeS ©efeges ntit fürgerer, als ber in § 2 216). 1 borgefeJjenen g rift auSgefbrodjen finb, gelten als m it biefer g riff erfolgt, ¡giernaci) ¡nerben fnnbigungen, bie bor bem 16. SOiai audj gu einem nad) bem gnfrafttreten beS ©efegeS liegenben Beitjmnfte auSgefbrocfien finb, burd) baS ©efeg n iä jt Berührt. 53aS ©efeg batiert bom 9. g u li, ift im 3165351.

bom 13. g u ti veröffentlicht nnb hager gemäh Slrt. 71 StS3erf.

am 27. g u ti in Straft getreten, ©ine am 17. M a i auSge*

fprochene fecpmödjentiidje Stünbigung gunt 0nartalsfd)luh w irft alfo Bei ©ienftberijältniffen Bon tnefjr als fünf* nnb Weniger als gehnjährtger Sauer gunt 30. September, Bei S ienftberpltniffen bon mehr als gehnjäl)riger S auer gut«

31. Segember 1926. S ie am 1. g u li auggefprod)ene SSiertel*

fa^rSfünbigmtg gum 0uartalsfd)luh w irft Bei einer 33efd)äf*

tigungSbauer bon über 5 Bis gu 8 galjren gunt 30. Sep*

temBer, Bei 23efd)äftigung§bauer bon mehr als 8 gal)rett gunt 31. Seg. 1 9 2 6 ‘)- @3 leben alfo burd) baS ©efeg eine Stngahl bon SlnftellnngSberpltniffen auf, bie bor feinem s t r a f t * treten fcfjon orbnungSmagig beenbet waren. SM d)en ©inftuf) hat aber baS ©efeg auf SlnftellungSberhältniffe, bie an fid) bor feinem gnirafttreten fcgon Beenbet waren nnb nun wieber aufleben? (g. 39. Bei einer am 17. M a i gum 30. g u n i er*

folgten Silnbigung gegenüber einem Stngeftellten m it mel)r als einer fünfjährigen 33efd)äftigungSbauer).

1. g ü r bie geit Bis gur 33erfüttbung beS ©efegeS, b. I;.

Bis gum 13. g u li 1926 wirb man annefynten müffen, bah ber Stngeftellte fein ©eljalt berlangen fann, wenn er auf © ntnb einer nad) bem bisherigen Siechte wirffamen fünbignng bie Stelle Bereits aufgegeöen nnb feitbem feinen iSienft meht ges leijiet hat. ® e r ©ehaltSanfbrud) ift an eine Sorleiftung ber Sienfte feitenS beS Slngejieliten gefnüfft (§ 614 S© 93.). 25ie SluSnahmeBeftimmungen ber §§ 615, 616 58©33. fommen nicht in ffrage, weil jebenfallS bor ber Serfiinbnng beS neuen ©e*

fe^eS auch auf © runb ber SlücfwirfungsBeftimmungen fein Slnnahmebergug be§ SlrbeitgeBerS borliegt, ber ja . Bis bahitt feinen Slnffruch auf SBienfte hatte, unb weil bie ®ienftteiftung nicht auS einem in ber ißerfott beS Slngeftellten liegcnben

3) SSeriteinenb S ln th e S in einem im 3 1 .Qg. Sir. 12 et»

fdjeinen&en 3luffa|.

f) S ln th e S 0- c -) fuci)t au§ ber ffa ffu n g beS § 3 herguteiten, b a f bie M n b tg u n g e rt, auf bie ftcf> bie S tüdtioitfm ng Bejieht, n u r m it ber „ g r t f l " beä § 2 9I6f. 1, a6er nicht 51t bem b o rt borgefehenctt

„ T e r m in " auSgef))roii)en gelten. @r m iß alfo biefe ffliinbigungen nicht gum £ tu a tta l§ [cfjiu fj, fonberrt gunt entffirechenben Sialenbertage, eben»

tueß im g a tte ber § § 1 3 3 a a ©e)o£)., § 67 §um SlonatSfdhluh m irften laffen. ® ie am 16. SOlat erfolgte M n b ig m tg eines §anbiungS*

gehüfen mürbe bann a lfo n id jt gum 30. <Se)jt., fonbern gunt 31. Slttg.

mtrben. — S)ie Sluffaffung b iirfte m it bem ©bmchgeBrauch n id jt im

© ittÜ lang fehert. ®S if t g. 35. hoch üBtich, auf bie gra g e nach ber gefe|lichen ffü n b ig itn g s frift fü r §anbtungSgchilfen git antm ortcn

„ 6 SBocfjeu gunt Q u a rta lg fc h lu f".

©rnnbe, fonbern lebigltch infolge ber Sage ber ©efehge&nng unterblieBen ift. SBan fönnte möglicherweife berfudjen, bem Q ^ed beS ©efefseS hei'auS gu einem bem Stngeftellteu günftigeren ©rgebniS gu fommen. SJlan fönnte fagen, baf baS

@efe| bie Stngeftellten gegen SlrBeitSlofigfeit fdjühcn w ill, unb baf beShalb burch bie ^üdw irfung eine 31 rt nachträglicher Be*

gahlter UrlauB gnftanbe fotnme. @S ift aBer gweifelhaft, ob bie Stechtfbrechung auf biefen 33oben treten wirb, guntaf ia fchliefjlich and) in ber fogialett gürforge ber alte römifche

©runbfah gilt, ba§ Unterhalt für bie SSergangenljeit nicgt Se*

währt wirb.

2. ©ünftiger für ben Slngeftelltcn ift bie StedjtSlage botu Beitfmnft ber SSerfünbuttg beS ©efe|eS. SlllerbingS wii&

man auch annehmen müffen, bah Ber bereits entlaffene SCngeftellte im allgemeinen ©ehaltSanfjirüihe erft bon beiu geitpunft geltenb machen fann, in weldjent er erneut fei«e

®ienfte bem Slrbeitgeber aitgeboten hat. ©rft bon ba ab liegt Slnnahmebergitg i. S . beS § 615 S3@S3. bor. M a n wirb aßet bem Slngeftellten, ber uuberfdiulbet bon bem ©efeh nicht redjtgeitig Kenntnis erlangt unb beShal6 feine fSienfte erft m it einer gewiffen Serfbätnng angeboteit hat, für bie 3 ^ bon ber SSerfünbung Bis gum Slngebot ©ehalt guBilligen-,

§ 616 fann h i« m it ber 23egrünbung angewenbet Werbern bag, wenn and) nicht bie blohe Siücfwirfnng beS ©efeheS, ,woht aber bie mtberfdjulbete UnfenntniS beS Slngeftellten bon bent Bereits erlaffeuen ©efeg ein in ber fßerfon beS Slngeftcllteit liegenber ©runb ift, ber ohne fein 58erfd)nlben ihn an bet Sienftleiftuug berhinbcrt. Zweifelhaft Bleibt ttodj, 06 ber 21«^

geftelite burd) ein Slngebot ber S)ienfte nad) SSerfünbung aßet bor Snfrafttreten beS ©efe^eS, b. h- gwifchen 13. unb 27. 3 ui l ben 9lrbeitgeber in Sinnahme fegen fönnte. fjrf) mödjte bie grage Bejahen. SBeiut auch BaS ©efeg erft am 27. in Sirajt trat, fo ftanb hoch fdjon am 13. feft, Bah Bie ffiünbigung Bie ihr nach Bisherigem Siecht gufteljenbe SBirfung verlieren unb ber Slrbeitgeber ben Slnfgrud) auf ‘Sienfte m it rücfwirfcnbef Straft erlangen würbe.

3. ® ie rücfwirfenbe SSerlängernng ber ^ünbigungSfiift erneuert nicht nur bie Siedjte beS Slngeftetlten, fonbern auw bie beS 2tr&eitgeberS. 2luch legterer hat baljer ben 2tnfhtnd)c bah Ber Singeftellte Bis gum idblanf ber neuen M nbigung3*

frift wieber SJienfte leiftet. ® e r SIngefteltte, weldjer ütgmifdicn anberWeitig Steilung angenommen hat ober aus anbere»

©rünben baS alte SienftoerhältniS n i^ t mehr fortfegen w ift fann fid) nur burch eine Sünbiguug befreien. iSiefe fönnte au fich nur friftgemäh, b. I). wie oben Bemerft auf feiten beS 2ln*

gesellten m it ber bisherigen »erträglichen ober gefeglidje11 g riff erfolgen. M a n Wirb aber BefonberS in ben gälten, W13 ber Slngefteifte fdjoit attbere Stellung angenommen hat, ih111 eilten wichtigen ©runb gur fofortigen friftlofeu Sünbigung Be§

alten ®ienftberhältniffeS in ber Siegel gnbilligeu. S3aS gntei*’

effe beS Slngeftellten an ber ^Beibehaltung einer neu angctre*

teneit Stellung öerbient gröberen Sdjug als baS beS ipring^

galS, ber baS StnfteftungSüerhältniS gelöft hat unb eS nun lebiglich auf ©runb einer StedjtSlage fortfegen W ill, bie ein gugnnften beS Stngeftellten gegebenes Sdjuggefeg gefchvffcit hat:

Selbftüerftänbli^ ift, wie nad) bisherigem Siecht, auw eine SSereinbaruttg gWifdjen ipringigal unb Stngeftellten ü_&eC vorseitige Söfung beS erneuerten SienftöerhäitniffeS guläffig*

unb gwar fowoht m it fofortiger SBirfnng als auch .p einein Beliebigen anberen Term in, ©ine folcijc SSereinbarung OP nidjt etwa als SSeraBrebung einer StünbigungSfrift. 2Ötf fchon herborgel)o6en, Begiel)t fich BaS gange ©efeg, alfo and) bie SiüdwirfungSBeftimmnng nur auf vom Slr&eitgeBer an§*

gefbrod)ene jfüubiguttgen; bie nad) bem 16. M a i öom geftellten m it ber Bisher guläffigcn g riff anSgefgrodjeue Sinrt*

bigung Bleibt rechtswirffam.

4. $Bei bem OertragSmähigen SBettBewerbSöerBot gentap

§ 74 ff. §@S3. hört in einem infolge beS neuen ©efegeS w t^

ber auflebeitben SlnftetiungSüerhäitniS natürlich bie B a^ urn®

einer Sarengentfchäbigung, m it ber gernäh § 7 4 b fdjon gönnen war, auf. ® ie etwa bereits gegaljite ©ntf(hübignrtS ift nad) bem ©nmbfage ungerechtfertigter 33ereicherung 3uf riidgugewähren, Wobei fid) aBer ber Slrbeitgeber ben SBovW aitredinen laffen muh, ben er baburch gehabt hat, bah B « geftelite nach Ber gunäd)ft erfolgten Seenbigurtg beS 2 )ijrtF oerhältniffeS bie Sgerrpftidit imtehielt. S m übrigen BleW and) für baS Siecht bei SSettbewerbüerbotS bie einmal an»

Cytaty

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habung geeignet, eine aud) im äußerlichen würdige Verhandlung gu gewährleiften unb hält fidj baßer burdjauS im Siahmett beS gwedteS, ben bie genannte gefeglicße

Sßrof. ©iner auSbriidlidjen ©ntfeh- biefer grage Bebarf nidjt. Sielmehr mar barauf abguftellen, maS bie Sertrag)1 fd)ließenbeu Bei bem Slbfchtuß beS

®ie 5J3erfou beS QotlfchulbnerS oorpbeugen (ogl. n id jt etwa tebigtidj S5e[i|biener iß , Ija t bie SSoxinftang nicht auSreidjenb geprüft. S ie hat ¡War ber

heberrecht als ein Q m m aterialgüterredit angefeßen toerben, baS fieß nießt n u r als SRefiep ftrafrec^tlicßex F o rm e n gegen einen unbefugten E in g riff

jufefien, Wenn eg fid) nur unt einen unbebeutenben fioßnunterfdjieb ßanbett, ber loirtfdjaftlid) rticßt inS ©ewidjt fällt. enthält fteine *orfd)riften über ben

fteüung ober Slnorbnung getroffen ober ein ©acßantrag gang ober g. genehmigt ober gurückgemiefen mirb. ift barin nidjt gu erblicken, ©iemanbem mirb baburçh etn

bung über bie Koften nicht 31t etlaffen. Klage cor bem orbentlidjen Gericht, baß es fid) um Necfjtserwerb auf ©runb eines Dreuljanboerhältniffes i. falienber, bem

«RecfjtäobjetteS, weil eS baSfelbe bon einer unfruchtbaren Selaftung befreit. $&gt;er SBedjfel, bie Slftie, weldje nicht m it ben Soften ber fRedjtäauStunft unb