• Nie Znaleziono Wyników

Sonder=Beilage zum Amtsblatt Stüd 11 der Königlichen Preussischen Regierung zu Frankfurth an der Oder, 1902.03.12

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Sonder=Beilage zum Amtsblatt Stüd 11 der Königlichen Preussischen Regierung zu Frankfurth an der Oder, 1902.03.12"

Copied!
12
0
0

Pełen tekst

(1)

p ro sitnt^iatt ©tütf 11 ber SlömgL Sßreuf;. Diegieruttg 5U f^ranffurt a* O*

______________ SluSgegeben bcn 1 2 . aWärg 1 9 0 1 .

9 K a ie ria l= unb t r a u t e r * S lr jn e if e t le r A . gitttitfjiu ttö .

” / .® *ne 2Ipotf)cfc M aus folgenben Räumen befielen:

1- ber m bee Sieget im @rbgefd)oß befinbtic^en D f f i j i n , . bem 93orratgsraume für bie trocf'en aufjubewagrenben SOUttet,

ra m m e r nebft © if t fa m m e r ober © ifto e r fc g la g ,* ) —

d- ;?°rratßsraume ju r 2tufberoagrung ber füt)t 51t E»attenben «Kittel (©erootbe, Söanbfcgranf je.), —

4. bem S a b o r a to r iu m , 5. ber © t o ß f a m m e r .

fcbäft§um^«üim^+f,e ^ umli<j&feiten i°Kert uerfcgließbar fein unb nad) ©röße unb ©inricgtung bem ©e=

genebmiat fpiL en~ ? rcc^.n,t S j p 3 ™etfbeftimmung muß uon bem juftänbigen fitegierungspräfibenten Wefentlicb uprri’nS ^ lC bsrfen °cHe ce'len ® eneb>«i0ung tüeber ju anberen gtuecfen benugt, nocg baulich 8 9 fri ^ rbe!1 „unb ^ltlb ttets in gutem baulid)en ^uftanbe, fauber unb orbentlicg ju erhalten, bie 9tpotgefe fid) befi^ jf ^ e*eni^ orftanb (hefiger, ißcriuafter) muß in bemfelben §aufe roognen, in roetcgem

Slusnagmen Jinb mit ©enegmigung beS DtegierungSpräfibenten juläffig.

unb in roelcfjcm eine äpotljefe fid) befinbet, muß außen mit ber 23ejeid)nung „2lpotgefe"

bem Ungang mit einer für bie iMpotgefe beftimmten Slacgtglode oerfegen fein.

0 q t 1. S ie D f f i j i n .

tifcb rnJ : ® le D £fWn foß trocfen, leicgt lüftbar, £>ell unb geijbar, mit Keseptir* unb §anboerfaufs<

bie ©tanbopf-’f v erf°rli,erIicl)en SBaarengefteflen auSgeftattet fein, beren oberer SCEjeit offene Meißen für roeldie [pkt»!l • bletej ' ro% enb ber untere ©djränfe ober ©cgiebefäften aus gerucglofem ¿olse enthält,

Sie V 1 ü0 en Süßungen laufen ober ©taubbecfel gaben müffen.

jmifcben ber [pbt^r o 95 ieIIe. , in ben *u efaener ®rbe 9eIc9enen Räumen foßen fo eingerichtet fein, baß Sie O ff” ' ^ßenretge unb bem $ußboben fid) eine üuftfdhirfjt befinbet.

gut ju e r f a ß e n . i,t ^ bcnbs *>urch fünftlicge Beleuchtung »on oben, insbefonbere am Kejeptirtifcge, Saae aut^ beleuchtet ^ /^ ir t if c h foIi S ä u m ig , mit einer leicht ju reinigenben fßlatte oerfegen, auch bei Waagen beren f cinfte ftbcfte*lä m [t e l n er feine« Sarirmaage bis ju 1 0 0 0 g r Sragfraft, uier £anb=

ben erforherftrfipn s)rlheit« 5 gat, foioie ben jugegorigen (Vernichten uon 2 0 0 g abroärts unb SBeife gc?ren^C”mb '^ .” boer^a«fstif<i)e räumlich ober in fonft geeigneter eigenen J L n n e n ^ x ^ aufStifdf)/ w eiter eine Verlängerung beS diejcptirtifdjeS fein fann, ift mit teid)t §u reinigenbTpattlTgaben ^ '° ie mit be^onbereu ® eräii)en ousjuftatten; berfelbe foß ebenfaßs

^ rr.e ^lejeptur finb minbeftenS folgenbe ©erätge erforberlicg:

« n ©mulltonsmBrfer uon ißorjeßan ober SWarmor mit göljernem ißiftiß,

icr Iforjeßanmörfer außer ben beseicgneten (®ieffingmörfer finb baneben juläffig), p e i eiferne ^ißenmörfer,

p e i 54ioräeßan=©albcnmörfer,

___ ^ ein bejeidjneter ißorjeßatimörfer für ©ifte, M orphinum , Jodoform ium ,

) Crrfli. § u ber 5f3oIi5ei»S8crovbmti,fl ii&er ben §a»be( mit CSiften bom 2 i . Wuauft 1S95,

eine

(2)

eine eiferne unb eine ou8 §o lj, Hartgummi ober föorn KjergefteHte fßittenmafcbitte, festere, für bie iDlittcl ber Tab . B bes ätftjneibucbeS beftimmt, mit „ G ift“ bejeicbnet,

eine Vorridjtung ju r ^erfteüung oon gufammengcpreßten Slrjneijubercitungen (Sabtetten), ein fjanöbampffocber mit je einer Snfunbirbücbfe non 3 ‘nn unb ißorgellan unb ben erforber*

lieben Äoliroorricbtungen,

außerbem 5|3utoerfebiffd)en non §orn ober Hartgummi, (Spatel, Süffel non fjorn, § 015, $jart*

gummi ober ebletn üJletati, barunter bejeiebuete Soff l, je einer für ©ifte, M orphinum unb Jodoform ium ,

enblicb bie erforberlicben (SJefä^e, Sfäftcben je. jur Aufnahme ber jubereiteten Arjneien in ausreichenber gabt-

Sie AuSflattung mit ©erätben, fomie mit 2Baagen unb ©ewiebten (§ 4) richtet ficb nach bem Umfange bes ©efcbäftsbetriebeS.

§ 7. ber Dfftjin ober in einem an biefelbe anftoßenben Aebcnraum ift eine fHeinigungS»

(Spüb)Vorricbtung, roenn möglich mit fließenbem fXßaffer, anjubringen.

§ 8 . S ie Arjueimittel finb in Vebältniffen non © las, ißorjeßan, (Steingut, oerjintitem Viech, gerudblofem .fjolj ober fonft geeignetem fDfaterial aufjubemabren.

® ie 2Xr§neibebältniffe finb in ben burd) ben ÜJtinifteriahßrtaß oont 2 2 . 3uni 1896 (9Jlin. 581.

f. b. innere Vertu. S . 123) beftimmten färben nach ber Aomenflatur beä ArjncibudjeS inboltsgemäß in bauerhafter Schrift beutlid) ju begeiebnen; lacfirtc ißapierfebitbet mit S ru d * ober beutlidjer ©dbrift finb juläffig.

§ ü r bie Staubgefäße ber Säuren unb Saugen, fomie bes B rom um unb Jodum ift rabirte Schrift ftattfjaft-

Sämmtlicbe 58ehältniffe unb 23cjeid)nungen finb in gutem 3uflanbe 51t erhalten.

§ 9. Sebes 3trgneibei)ältni6 barf nur bas ber äußeren Vcjeicbmtng entfpreeßenbe Arzneimittel enthalten; in geteilten Ääften ober in Släftcn mit einzeln begeidjneten ©infaßgefäßen non geeignetem aitaterial fann berfelbe S to ff in oerfd)iebetter gorm (gang unb gerf'leinerti aufbemabrt werben.

ißapierbeutel als ©inlapen in ifäften finb unftattijaft. Auf Ulrgneimittel, welche gur fcßneEen Abgabe oerpadt in ordnungsmäßigen SBebältniffen aufbemabrt werben, finbet biefe Vorschrift feine Anwenbung.

Arjneifpejialitäten biirfen nur bann gemeinfam in Sdjränfen ober Sdjiebefäftcn aufbemabrt werben, wenn fie in abgefdjloffenen Ladungen ficb befinben, eingeln bejeidjnet, fomie orbmtngSmäßig unb überfiebtlid) aufgefteHt finb. ©ine äußere Vejcidjnung ber Scbräide ober ©ebiebefäften ift in biefem gafle nicht erforberlich-

§ 10. S ic felfr norfichtig aufjitbemabrenbcn SOiittet (Tab. B beä Arjneibud)eS), fomie alle bort nicht oerjeiebneten 9Jiittet non gleicher Sßirfung, mit Ausnahme beS Phosphors, roclcher in ben 2Irgnei=

feiler gehört, biirfen in ber D ffijin ober in einem geeigneten Aebenraum in fleinen SKengen in einem befonberen, äu^crlid; mit „ © ift" ober „Tab. B “ ober „V e n en a“ begeid)neten Vebältniß norrätbig ge«

batten werben, hinter ber äußeren SSbür besfelbcn, roclchc außer ber 3 d t ber Venttßung ftetS nerfd)loffen ju halten ift, müffen brei ober nier ebenfalls nerfcbliejjbarc Abtbeilungen (Scbränfchen ober jum Ver*

Schließen cingerid)tete Sd;ubfäcber), je eine jur Aufnahme ber A lcaloida, bei melden aud) bie ©pan*

nerbinbungen aufbemabrt werben fönneit, Arsenicalia unb M ercu ria lia fiel) befinben. Sie 3;i)üren biefer Ableitungen finb mit entfpredjenber bauerhafter S8 egeicE)nung git nerfeben.

3 n biefem ©iftbebältniß ober in einem befonberen Ääftcben muffen fid) bie mit „ © i f t " ober

„Tab. B “ ober „V enena“ begeieijneten ©erätbe, minbeftenS: 1 2Baage, 1 Söffel, 1 Sliörfer, ebenfalls befinben; biefetben finb ftets für bie Verabfolgung unb Verarbeitung jener Stoffe ju benugen unb tiad) bem ©ebraueb f o r g f ä t t i g f t ju reinigen.

S e r Sdjlüffel junt ©iftbebältniß ift juoerläffig aufjubemabren.

§ l l . Sie oorfid)tig aufjubemabrenben Alittel (Tab. C bes Arzneibuches), fomie alle bort nid)t oerjeidjneten SAittel oon gleidjer Aßirhtng finb in befonberen, nur für biefe Sötittel beftimmten Abteilungen ber SBaarengeftelle urtterjubringen.

§ T2. M orphinum unb beffen S aljc, fomie für bie Aejeptur uorrätbige 3ubereitungen ber*

felben (Verreibungen, Söfungen) finb in ber Dfftjin in einem befonberen, t ebiglid) für biefen 3med beftimmten, oerftfiließbaren mit „T ab C “ begeiebneten Scbränfchen, roetebes aber oon bem fonftigen Auf*

fieHungSplafc ber ÜJtittel ber „Tab . C “ e n t f e r n t angebrad)t fein muß, aufjubemabren.

«iS 3ubereitungen bes M orphinum unb feiner S a tje für bie Aejeptur finb a H e i n juläffig:

1. eine Venetbung oon 1 Stjcil bcö M orphinum hydrochloricum ober eines anberen Morphinum=Satjeä> mit 9 S h cilen 3 U(ier,

2. Söfungen oon 1 3:^eit biefer S a lje in 49 SS^eitcn:

(3)

a) A qua destillata,

b) A qua am ygdalarum am ararum .

3i[§ ©tanbgefö§e für M orphinum , beffen © alje unb bie oorbejeidjneten S p re itu n g e n finb bretedige ©läfer p uerroenben, roetdje an einer ©eite bie oorfcfjriftSmäfjige Pejeidpung beS In h alts in eingebrannter rotljer ©cbrift auf roeifjent ©djilbe tragen.

®er Snnenraum bes ©djränfdjens muß aus jroei Mitteilungen beftehen, beren eine, mit ner=

Idjliefjbarer SCIjür oerfefjen, für bie unnermi fchten Morphinum=präparate beftimmt ift, roäljrenb in ber anberen offenen bie Söfungen unb Ptifdmngen aufpberoatjren finb.

@* ift oerboten, abgetljeitte Puloer non M orphinum ober beffen © aljen, foroie non H y d ra r- g yru m chloratum ober — abgefeßen non 2lbf. 2 P r. 1 biefeä Paragraphen — Perreibungen biefer -"üttel mit anberen ©toffen oorrättjig p hatten.

§ 13. Höflingen non ©jtraften mit PuSnaßme ber narfotifdjen, abgetßeitte Puloer für bie Jiejeptur, pfammengepreßte Prpeipbereitungen, roetdje Strpeiftoffe ber fabelten B ober C be§ 2lrpei*

budjS enthalten, mit 2iu8naljme ber Santoninum bis 0,05 g ober Coffeinum bis 0,1 g enthaltenben, fertige Mfodjungett, Stitfgüffe, mit Stusnahme ber in bas Sirpeibud) aufgenommenen, bürfen nidtjt oor«

rathig gehalten roerben.

.. 0 „c ® ai5iöfungen öorrätfjig p hatten, ift geftattet, trenn bie getöfte ©ubftanj nic^t jerfegbar unb bte Ho|ung haltbar ift; ba§ SöfungSoerbältniß ift auf ber Signatur bes ©tanbgefäßes in gteidjer SSeife nnc bte Pejetcljnung bes Inhalts p oermerfen. Sie Söfungen finb orbttungstnäßig aufpberoatjren.

S 14. Siejenigen SJlittel, roeldje burdj Sidjteinfluß leiben, finb in fchroarpn ober gelben , a | e n t ober f°nft nad) Pohfdjrift bes 2trpeibudjeS, alle übrigen fOUttet fo auf äuberoaßren, baß fie K O ’ff t Snftanbe bleiben; narfotifcpe unb aromatifche Pf[anäentE)etie fallen in gut fdjließenben Pe*

tjaitmjjen, Jodoform ium mit ben bepidjneteti Sispenfirgerättjen in einem befonberen ©djranf ober Siaften untergebradjt roerben. Eine bcjeicfjnete SBaage für Jodoformium ift außerhalb biefeS PehättniffeS qe=

fonbert aufpberoaßt'en.

§ 15. Sie ©tanbgefäße unb ©chiebefäften finb in ©ruppen aiptjabetifd) überfidjtUdj p orbnen.

2. S ie P i a t e r i a l * unb J f rä u t e r f a m m e r .

PorrattjSraum für bie troden aufpberoatjrenben PHttel, mit ber © i f t f a m m e r ober bem

© i f t t i e r f d j i a g .

8 Porrath§raum, roelcher p r Stufnaßme alter troden aufpberoaßreuben SDiittel bient, fott heil, troden, tctdjt liiftbar unb mit einfachen, bauerhaft geftridjenen SBaarengefteüen, foroie ben erforbertidjen SSaagen unb ©eroidjten ausgcftattet fein, ©chiebefäften müffen aus gerucßtofem §otj gefertigt fein, in oollen Füllungen laufen ober ©taubbedel haben.

3ft für größere Porräthe ein befonberer 3iaum, 5. P . eine befonbere Äräuterfammer, norljanben, fo ift berfelbe entfpredjenb auspftatten.

§ 17. Sie ©iftfammer foll fid) in bem PorratljSraume (§ 16) befttiben unb eine burdjbrodjene ober fefte Ummehrung haben, roetdje außer ber 3«it ber Penufpng ftets oerfdjloffen p halten ift. ©ie 9ui eri)eHt uni) i° geräumig fein, baß ein erroachfener SOienfdj fich p m Sibroägen Der Lüfte frei barin beroegen fann. Sie ©ingangstljür ift an ber Slußenflädje auf fdjroanem ©runbe in roetger ©djrift mit ber Pejeidjnung „ © i f t “ ober „Tab. B u ober „V enena“ p üerfeljen.

, e bf ®iftfamtner ift ber mit bem erforbertidjen Strbeitätifche iSiäpenfirplattc) nerfehene

©tftfdjrant aufpfteUcn, beffen S tp r in gleicher SBeife, mie bie ©ingangöttjür p r ©iftfammer, p be*

äeidjnen uno außer ber 3eit ber Penupng ftets oerfdjloffen gu hatten ift. $ n bem ©iftfehranfe müffen ftd) bte tm g 10 ermähnten brei ober oier »erfeptoffenen unb an ben Sfjüren entfpredjenb bejeidhneten Slbtheitungen für bte Porräthe ber fe£)r üorfidjtig aufpberoahrenben Ptittel befinben. S ie im § 10 be»

jeic|neten ©erattje muffen auch hier norhanben fein.

2Bo bie Perhättniffe bie Slnlage ber ©iftfammer in bem Porrattjsraume tiidit geftatten, barf ein attberer, fidfer unb roenn möglich neben bem Porrattjsraume betegener, non ben SBoljnräumen unb Sföirthfcfjaftsgelaffen oöuig getrennter 9taum baju benu|t roerben.

©oHten notübergeljenb größere Plengen pbereiteter ©ifte gebraucht roerben, fo fönnen biefetben ht bichten unb feft nerfdjtoffencn Petjättniffen audj auftertjatb bes ©djranfes in ber ©iftfammer mit ben öur §erfteüung folc^er ©iftmifcljungen bienenben ©eföfjen 2c. aufgefteüt roerben.

S er ©djlüffet p m ©iftfdjranf ift pnertäffig aufpberoatjren.

3ft ber Pebarf an © ift fo gering, ba§ ber gefammte Porrath in bem ©iftbehältnih ber O ffijin anfbetnahrt roerben fann, fo ift eine befonbere ©iftfammer nicht erforbertidj.

S er §anbel mit ©iften ift burd) bie tpotipioerorbnung nom 24 Stuguft 1895 unb 16. 0 ! * tober 1901 geregelt.

§ 18. ©in etwa norfjanbener Srodenboben foK fugenbidjt unb fauber gehalten fein.

(4)

3. ® e r a i r j n e i i e l l e r .

93orratf)$raum für bie füf)I aufjuberoahrenben «mittel.

§ 19. SDie !üf)I j u beroahrenben 2lrpeimittel,33oträt()e gehren in ben «Krsneifeüer, roelcbet gepflaftcrt ober jementirt ober aspfjaltirt ober gebielt, möglichft tjett, luftig unb trocfen fein foü

Sin gleicher ©teile ift auch, oor Sicht gefdmßt, ber tftietiföe Smpfftoff aufpberoahren. SDer ißerfe^r mit Smpfftofr unterliegt ben SSorfdjriften bes (Srlaffes oom 28. Februar 1900

©er 3trän e iM e r ift in ähnlicher 2Beife, raie bie «Waterialfammer, eimurichten, ieboeb ift eine SBaage nicht erforberltcf).

s .cf n !üeS®n ©runbroaffers ober aus fonftigen triftigen ©ritnben nieijt brauchbar if t o fann an feiner ©teüe ein ©eroötbe ober ein großer SBanbföranf im ©rbgcfcfjoö benufct roerben.

©lefer maurn barf fo roentg roie ber Ulrpeifeüer mit 2Birthfd)aftsräumen ober bem Saboratorium in unmittelbarer 93erbtnbung ftejjen.

P o sp ^ o r mu& im SlrjneiM er unb jroar unter SBaffer in einer mit ©lasftöpfel oer=

fct)lo)fenen, bejeidjneten $lafdje, roeld)e in ©anb ober Slsbeft in einer außen facEirten, beseidmeten ©ifen*

bledjtapfel Iteijt, aufberoahrt unb nebft allen iBhoSphorpbereitungen in einer «Btauernifche, roelcße mittelft einer «fernen ober mit ©ifenbled) befangenen, bejeichneten ^ ü r oerfd)loffen ift, ober in einem eifernen

©djranle ober in einer anberen, gleich feuerfidjeren SBeife unter S3erfd)iuß aufgefteüt roerben.

:® ei' n befonbere Siäume ju r Aufnahme überfeßießenber iBorrätße, roeldie in ben oorfianbenen

©tembgefaßen nicht untergebraiht roerben tonnen, eingerichtet finb, fo müffen biefelbeit unter 53erücEfid)tigung i eC ■ien U£er ^-bfonberung oorfidhtig aufjuberoahrenben «Mittel bei beutlichcr iöezeichnung

ber Sefjaltnifte orbentlich gehalten roerben. 0 0

«mittel ber T ab . B . bes Slrjneibuches bürfen hier n i e m a l s «ßlafc finben.

4. ® a S S a b o r a t o r i u m .

, ~ c f Laboratorium foll nad) ©röße unb SluSftattung bem ©efdjäftsbetriebe entfprechen, tjell unb leidji luftbar, feuerficher, am fußhohen roafferbidjt unb mit feuerfefter SDecfe oerfehen fein.

, . i°pD tninbeftens mit einer fleinen SDampffod), unb SDampfbefiillationS, SSorric&tuna nebft erforberlichen SluSruftungSgegenftcinben, einer Gimidjtuug für freie Neuerung unb einem &rocfenfdjranf, foroie mit ben erforberlichen Söaagen unb ©eroießten ausgefiattet fein.

c-w ® ene^mi9un3 bes «JiegierungSpräfibenten tann ber SCroctenfchrauf auch an einem anberen Orte aufgefteüt roerben, muh bann aber oerfd)ließbar fein unb ben fonftigen SBorfdjriften entfpredjen

®tne Perjinnten einfäßen (glatten), foroie ein mit Suftlöchern oerfehenes Schranken jur Slufberoahrung ber M i r , unb «ßreßtücßer ift hier ober an einem benachbarten anberen Orte fachgemap aufjufteüen. ®ie 5Eolir= unb 5ßre&tüdjer («Beutel) finb, foroeit erforberlicß, 511 bezeichnen . ® te mJ e m Slrjneibuche oorgefeßriebenen SReagentien unb maßanalptifdjen Söfungen nebft ben

baju gehörigen ©eratßen, nämlich minbeftenS: J

ein Kolben ju 1 1, ein

„ „

600 g ,

ein „ 100 g In h a lt mit engem § a l§ unb einer Söiarfe, oier SBoüpipetten oon 5, 10, 20, 25 ccm,

äroei «Dteßpipetten p 5 unb 10 ccm In h a lt, in V10 ccm abgetheilt,

nebft ^©tatio6” ^ ^ ^ ^ CCm ccm “bfleiheiü/ mit ©laSoerfchluß oerfehen, ferner: ein ©cheibetricljter,

ein ©laScplinber 5u 100 ccm Snijalt mit ©lasftöpfel, ohne £üüe, in 1 ccm abgetheilt, jroet Uhrgläfer mit Älemme,

e'ne S^ a-,e,Allr ® efiimmung beS fpejififihen ©eroidjteS unb für feinere SBägungen (5. 93. eine

«mohr’fche ober 2öeftphal’fd;e fffiaage), ein @pfiffator,

ein Suftbab,

ein ©iebethermometer, mehrere ßapiüarröhnhen,

mehrere ©iebefölbdfen, Se^ergldfer unb üteagircnlinber, ein «imtroftop,

ein ißerfolator

finb oorrcithig ju halten unb fachgemäß in ben ©efchäftSräumeu aufjuberoahren.

§ ü r biejenigen Üteagentien, roelche in einem anberen üiaum ber Slpothefe in gebrauchsfähigem f Ä l i d ) Ö^ ° tCn °bet I0CW)e M ^er9eite[It roerben' finb Honbere ©efäße nicht er.

(5)

5. !Die S t o f j ï a m m e r .

§ 2 2 . 3 um Serïltinem ber Sirjnetmittei bient ein befonberer, Relier Vaum , in welchem au|et nnem Sirbeitsüfche bie erforberlidjen SBerï^euge (SDtetaïïmôrfer, ¿Biege*, ©djneibe* ober Stampfmeffer mit -örett ober Kaften unb bergl.) ihren ißialj finben.

®ie im Slraneibuche geforberten Siebe finb, mit ben norgefchriebcnen Hummern nerfehen, an geeignetem Vlafte, gegen Verunreinigung gefc^üfet, aufsuberoahrett.

©iebe für ftarï roitfenbe unb ftarf riedjenbe SJtitte! finb entfpredjenb ju bezeichnen.

™ . . . § 23. Äüe Siebenräume, mit Ausnahme ber in ben §§ 18 unb 20 ermähnten, finb mit einem rbeitstifd) ausjuftatten ; fie finb aufjer ber 3 e^t ber Venu|ung t|unticE)ft nerfdjtoffen ju hatten.

. § 24 Sämmttiche Sffiaagen in ber Offtgin, roie in ben Siebenräumen, non 1 k g Sragfähtgteit aoroarts muffen ebenfo roie fämmtliche ©eroidite non 500 g abwärts präjifirt fein unb ben Veftimmungen

. i h t rb«u«9 fnc bas Seutfdje Si eich nom 27. Sesember 1884, ber Vefanntmadjung nom 27. 3 uti 1885 na b ' 1885 S . 14. Un^ 268) unb ber Veïanntmachung über bie Prüfung ber Sßaagen unb Oerotdjte tn ben Slpotljefen nom 10 Jjuli 1895 entipredhen.

Jue jinei 3ahre finb fämmtiiehe in ber D ffijin unb ben Siebenräumen in ©ebraud) beftnblidjen asaagen unb Uerotchte bem nächftliegenben Königlichen SlichungSamt jur Prüfung norjulegen. Ijanbels*

uaagen unb |mnbelögeroid)te bürfen aud) bem nächftliegenben ©emeinbe = Stidjungäamt jur Stad)aid)ung in hpmf0r f nma £l.e DOn i ,oei Sahnen mögtidjft innegehalten roirb, foll bie Vorlegung alte jroei Saljre

'J"n ^ atMahre ftattfinben, in roeldjem bie erfte Vorlegung ftattgefunben hat.

m f7 (f^ roei8 ber erfolgten Vorlegung roirb burd) bie barüber non bem Stichungsamte aus*

MteUenbe Vereinigung geführt. a

Slnsr,»«« ^ Vorfdjriftcn ber §§ 8 , 9, 11, 18, 14 unb 15 gelten auch für bie Vorrathöraume.

->9 nommen fmb bie im § 14 für Jodoform ium getroffenen Veftimmungen.

8 2 6. 3n feber Slpothefe müffen norljanben fein:

bas Sirjneibud) für bas Seutfdie Steidi, bie SlraneUSape,

^ m e ie n ^ ^ ^anbe§9eiehli<i)en, foroie bie reglementarifchen Veftimmungen über ba§ Slpothefen*

bie in einem Slftentjeft nereinigten, auf bie Sipotheie bezüglichen behörblidjen Verfügungen in Srucfepemplaren ober Originalen nach bem Saturn georbnet unb ben Vefdjeib übet bie le|te amtliche Vefidjtigung,

ein ©iftocrfaufsbud) nebft Velagen (©iftfeheiuen),

roiffenfchaftliche Vüdjer für bie §ortbilbung ber ©eljülfen unb jur Slusbilbung non ßeljrlingen, eine Vflanjenfammlung ober ein SBer! mit guten Slbbitbungen non Vflanaen unb Sßftanjen=

theilen.

t . . kiorftehenb bejeichnete Vüdjer 2c. unb bie Urhmben über bie Vefähigung, VetriebS* unb Vefig*

fa'nie^bas StrbeüSîSagebud) (©laborationsbuch), bas Vucb mit ben (Eintragungen über beni^tuuuiuuuuauuu;;, uua mu oen vsuuragungeu uoer oen auf (5Vf9 s!m° bie ^ ö a b e oon thierifdjem Smpfftoff unb bie norhanbenen Stejcpte finb bei Verewigungen

1 '-'r i0roern norjulegen.

8 B. «Betrieb.

beieirfuipten smi4i') n ieber ^ P ot^ e niüffen bie im 2lrjneioerjeidjni§ (Series M edicam in um l mit einem (*)

° f ,l” el ÜetS norrättjig unb alle Dorljanbenen SJiittel non rrorfchriftSmäfüger Vefchaffenheit fein.

SOifap n ' ßnarai in nerfdjiebener ©üte ju führen, ift bem Slpotfjefer nicht geftattet.

bejeidjueten fflaaren” 611 ^ erü0n ^ni) bte 5U technifdjen Sineden bienenben, als folche unjroeibeutig 4. , „ | ^Pothefen« Vorftanb ift für bie ©üte aller Vtittel nerantroortli^, gleidioiel, ob er ftattftnbcn e*°^en °^er £ EjergefteHt hat; bie ^erfteEung barf nur nach Vorfdjrift beS 2lrjneibud)ö S ie fetbftbereiteten SJtittet finb in ein SIrbeitS * Sagebud) einjutragen, ■ bie getauften SJiittel ba=

gegen nach ben Veftimmungen bes 2irjneibud)3 not Ingebrauchnahme auf ©djtheit unb Sieintjeit forg=

tauig ju prüfen.

§ 2 8 . S er Slpothefen-Vorftanb hat fortlaufenb bie Slrjneiftoffe, insbefonbere bie bem Verberben SBaaren ^ erief Un0 unterlie9enben' i°r9fältig ju prüfen unb erforberlidjen Falles burch einroanbfreie

§ 30. Slerjtlidje Verorbnungen ©tejepte) finb unter Veobadjtung größter ©auberteit unb ©org.

tau oljne; Vcrjug au»,uführen; nom Slrjte als „eilig" bejeidjnete gehen anberen Verorbnungen nor. Sie tnäelnen Veftanbtheile bürfen nicht abgemeffen, fonbern müffen abgewogen roerben-

(6)

Die p r Verarbeitung non ©iften unb oon ftarf riec^enben M itteln beftimmten ©crätijc bürfen anbermcitig nicht benutzt merben.

Aerjtliche SSerorbnungen bürfen non Sehrtingen nur unter Auffidft bes S3orftanbes ober eines

©ehilfen, unter bereu 33erantroortlid)feit, angefertigt toerben.

Für bie Farbe bcr Signaturen unb bie Sßieberhotung ftarf tnirfenber Arpeim ittel finb bie Be=

ftimmungen beS 3Jlinifteriat*@rtaffeS nom 22 Funi 1896 ntahgebenb.

§ 31. ©ie Signatur muh in beutf dj er S p r a y e beuttid) unb (eferlid) enthalten:

a) bie S9e§eid)mtng ber nerabfolgenben Sipotfjcfe, b) ben ®ag ber §erfteEuitg bet A rp e i,

c) bie ©ebraucbsanmeifung.

©ebrauchsanroeifungeti in frcmber ©pradje fmb baneben juläffig. Auherbetn muffen bie oer*

orbneten Beftanbtt)eiie ber A rp e i unb, trenn aus bcr SSerorbnung erfidjtlid), aud) bcr Aame beö 5t'ran!en auf ber ©ignatur nermerft fein.

§ 32. Auf ber ärjltidhen SSerorbnung ift fogleich nad) ber Anfertigung ber auSgef d) ri ebenc Aame beö Anfertigers unb balbigft bie ©ape leferiid) p nermerfen.

Auf ältlichen SSerorbnungen, meldhe aus öffentlichen ober Sfranfenfaffen lÄranfenoerficherungSgefeh in ber Raffung nom 10. April 1892, 9ieid)S * ©efeßblatt © . 379) befahlt toerben, ift bie ©ape für bie SElittel, Arbeiten, ©efäfje ec. nad) ben ©injelpreifen ausjuroerfen.

§ 33. Sßenn ber Apothefer in einer ärztlichen SSerorbnung einen SSerftoh gegen bie beftehenben S3orfd)riften ober einen Frrtl)um p finben glaubt, fo muf3 er bariiber ben oerorbnenben Arjt münblich ober in einem oerfd)loffenen Briefe nerftänbigen. Befteht ber A rjt auf Anfertigung feiner SSerorbnung, fo fann ber Apothefer biefelbe jtoar auf beffen S3erantroortung anfertigen, ift aber oerpftid)tet, bcm ÄreiS*

arjt fogleid) Anzeige p machen, ober trenn bicfer bie A rp e i uerorbnet haben foflte, bie SSerorbnung bcm Stegierungspräfibenten p r Prüfung burcl) ben EtegierungS« unb EEebijinalratl) einpfenben.

3ft ber nerorbnenbe A rjt nicht ju erreichen, fo ift bei lleberfchreitung ber EEapimalbofen bie nov«

gefchriebene ©renje IjerpfteEen unb bcm Arjte thunlichft halb Sfenntnif) baoon ju geben.

Unleferlidj gefdjriebene SScrorbnungen bürfen ohne Aufflärung burd) ben A rjt nid)t ange*

fertigt merben.

@3 ift nicht geftattet, für ein oerfdjriebeneS Arpeim ittel ein anberes p oerroenben.

§ 34. Arpeien, tnelche nicht non approbirten Aerjten ncrfchrieben finb, bürfen nur bann attge*

fertigt toerben, toenn biefelben lebiglich aus folgen ÜJKtteln befteljcn, toeldje aud) im ^anboerfauf abgegeben merben bürfen (9Jtinifteriab©rlah notn 22. Funi 1896).

§ 35. ©ie in ben Apothefen befinblid^en ärztlichen SSerorbnungen bürfen anberen ^Jerfonen, als bem oerorbnenben A rjte, bern Kranfen unb beffen Beauftragten ober SSertreter roeber gezeigt, noch in llr*

ober Abfchrift nerabfolgt merben.

§ 36. © er SSerfehr mit ©eheimmitteln regelt fid) nach ben hierüber beftehenben Befiitnmungen.

§ 3 7 . ®ie Ausübung ber £ei(funft ift ben Apottjefern unterlagt. Bei lebensgefährlichen 3Ser=

Iegungen, 33ergiftungen ober befonberS eiligen AotfjfäEen ift es bcm Apothefer auSnahmSmeifc geftattet, SOiangels rechtzeitiger ärzttidper £>ülfe, bie non ihm für ptreffcnb erad)teten IDHttel abjttgeben. @r hat aber bafür p forgen, bah beim ©intreffen eines ArjteS biefem fofort genaue EJlittheitung banon ge*

madf)t roerbe.

©infache, bie Anmenbung eines SEittelS erläuternbe, furje Anmeifung p geben, ift geftattet.

§ 38. ©s ift ben Apothefern unterlagt, mit Aerjten ober anberen $erfonen, meldhe fiel) mit ber Behanblung non Sfranfheiten befaffen, über bie 3 u™enbung oon Arjneinerorbnungen S3erlrägc p fd)liehen ober benfclben bafür SSortheile p gemähten ober Arpeien anjufertigen, beren Beftanbtheile burd) erbichtete, unnerftänbüche Ausbrücfe bezeichnet finb.

§ 39. Aebengefchäfte bürfen Apothefer nur mit ©enel)migung beS StcgicrungSpräfibenten, unb pmar in befonberen, non ben Apottjefenräumen getrennten unb mit eigenem ©ingang oerfehenen ©e^

laffen treiben.

§ 40. Apothefern, meldhe ihre Apottjefe ohne ©ehilfen betreiben, fann auf ihren Antrag burd) ben dtegierungspräfibenten roiberruflid) geftattet toerben, mäljrenb beftimmter ©tunben fid) aus bcr Apott)efe ju enifernen, toenn Fürforge getroffen ift, bah im BebarfsfaEe ber Apothefer innerhalb einer ©tunbe ptücfgerufen merben fann.

Fn Drten mit jmei ober mehreren Apothefen fann nach 33ereinbartmg unter ben Apothefen *33or*

ftänben mit 3 uflimmun9 beS 9tegierungSpräfibenten an ben ©onntagen unb Feiertagen abroechfelnb ein

©heit ber Apothefen gefd)loffen merben.

©)ttrd) öffentliche Befanntmacbung atn D rt unb Aushang in ber Apotlpefe ift bie crtfjcilte ©e*

nef)mlgung ju r aEgemeinen ßenntnif) zu bringen-

(7)

§ 41. S e r flpot$eIen*$orftonb íft oerpfíii^tet, jebe Bebinberung in ber 2 eitung ber Wpotbefe, wenn fie bie Sauer non 3 Sagen überfteigt, unter Benennung beS Vertreters bem ^rcisargt rechtzeitig anjumelben.

Bei 2lbroefenl)eit ober Bebinberung bes Borftanbes bis ju 14 Sagen fann bie Übertretung burd) einen ©ebülfen, bei längerer Sauer muß fie burd) einen approbirten i>potl)efer auSgcübt roerben.

Kein iiipotEjefen Borftanb barf ol)ne ©eneljmigung bes dtegierungSpräfibenten länger als 3 aliónate im 3ufammenl)ang unb wäßrenb cines labres nicht mehr als 4 2Jtonate in ber Seitung ber 9Ipotl)efe oertreten roerben.

C. fßerfonal.

§ 42. Seber ÜCpotbefewBorftanb fann fooiel Sebrlinge, als er Oe^üífen bätt, zur SluSbilbung annebmen.

Bber feinen ©ebülfen l)ält, fann einen Sebrling ausbilben, bebarf aber zur j e b e s maligen 2In- nabme eines foldjen ber Erlaubniß beS üiegierungSpräfibcnten, roelcbe roiberruflicb ift.

3n ^weigapotbefen bürfen Sebrlinge nic^t ausgebilbet ober bcfd)äftigt roerben.

§ 43. Sßer als Setjrling in eine «potbefe eintreten miß, bat o or b e r ein oon bem juftänbigen fvrcisarjt auf ©runb

1. bes JjeugniffeS über bie in ©emößbeit ber Befanntmadjung bes fHeidjSfanjterS oom 5. SOtärj 1875 § 4 fllr. 1 erforberlidje roiffcnfcbaftlid)e Borbilbung,

2. beS ffieoaccinationsfcbeines,

3. bes felbftgefebriebenen SebenSlaufeS,

auSgefteHtes 3ulaffungszeugniß bem älpoUjefemSßorftanb oonulcgcn. 2Iu§ bem 3 eugniß muß auch ber Sag bes Eintritts in Die ülpotbefe erfit&tlid) fein.

O hn e biefeS 3 e u g n i ß b a r f f ein 2 l p ot bef en= Bo rf t anb e i n e n S e b r l i n g a nn e b m e n . _ ' ® er Slp°lbelen*88orftanb ift für bie fachgemäße Slusbilbung beS SebrlingS oerantroortlid).

, pat für bie erforberltcben Sebrmittel zu forgen, bem Sebrling binreicbenb gefebäftsfreie 3eit p n t ©tubium, tm ©ommer jum ©ammein oon Bilanzen, ¡u geroäbren, bie Einlegung unb Drbnung ber 5ßflanjenfamm=

lung ju überwachen, foroie felbft ober burd) einen ©ebülfen ben Seßriing in ben praftifdjen Arbeiten ju unterroetfen unb für bie Eintragung beS Überlaufes biefer ülrbeiten in bas ülrbeitsbud) ©orge ju tragen.

§ 45. Einem 2lpotl)efen=Vorftanb, roeldjer feine Pflichten als Sebrljerr nid)t erfüllt ober fieß anoerroeitig in fadjlicber ober fittlicfjer Beziehung unzunerläffig erroeift, fann Die Befugniß, Sebrlinge aus=

Zubilben, burd) ben ütegierungspräfibenten auf 3eit ober bauernb entzogen roerben.

§ 43. Sie Sluöbilbung beS Seßrlings unterftebt ber üluffidjt; bes juftänbigen Kreisarztes, roetdier aHjäbrlidj gelegentlich) ber oorgefebriebenen ülpotbefenmufterung fidf) oon ben Kenntniffen unb §ortfd)ritt en ber Sebrlinge 51t überzeugen bat. 3 U beut 3wecfe bat er auch bie ^flanjenfammlung, foroie bas 2lrbeitS*

buch berfelben ju bcfidjtigen unb bie £)anbfd)riftcn auf iljre Seutlicßfeit }u prüfen.

Sie über ben gefammten Vorgang aufzunel)menbe überbanblung roirb oon bem Slreisarjt unb bem Sebrljerrn untcrfdjriebcn, bei günftigem Ergebniß ber freisärjtlidjen ^iegiftratur einoerleibt, im ent*

9egengefeßten $alle aber bem Stegierungspräfibenten eingereidjt.

§ 47. lieber bie Prüfung als ©etiülfe unb bie roeitere Slusbilbung zum 9lpotl)efer entbalten bie Befanntmadjungen bes fJieicbsfanjlers oom 5. SDtärz unb 13. ütooember 1875 (Eentratblatt für bas Scutfcbe dieid) 18(6 © . 167 unb 76 L) bie näheren Beftimmungen.

3tp°ti)efergeE)ülfen, welche biefen Beftimmungen nicht genügt haben, bürfen in Stpotljefen nießt tbätig fein. Ausnahmen finb in ©emäßbeit ber Befanntmad)ung bes Díei^sfanjlers oom 12. Februar 1902 (Centralblatt für bas Seutfcße üteich 1902 © . 23) juläffig.

§ ® er SipotbefemSSorftaub ift oerpfliebtet, jeben Eintritt unb Stustritt eines SebrtingS foroie ben Eintritt unb ben Abgang jebes ©ebülfen unter Beifügung beS ©ebülfengeugniffcs ober ber Slpprobation, unb bei ber Entlaffung bes EntlaffungSjeugniffeS behufs amtlicher Beglaubigung besfelben, bem Kreisarzt binnen 8 Sagen nad) bem Eintritt ober beim Slbgang anjujeigen. SaS Entlaffungszeugniß muß eine entfpredjenbe Erflärung enthalten, roenn bie Befdjäftigung bes ©ebülfen in ber Stpotbefe nur eine aus«

bülfsroeife, auf Sage ober ©tunben befdjränfte, roar.

SlnbereS, als bas bet bem Kreisarzt angcmelbcte fßerfonal barf in ben Slpotbefen n i^ t be=

idjäftigt roerben.

D. 3 ll,e*93r Äranfcnliausi unb arjtíicíjc .fpauSiUlpotbcfein

§ 49. ?5ür eine 3 roet97. wie für eine $franfenbauS=2Ípotbefe genügt eine oorfcbriftSmäßig, entfprecbenb ben örtlichen Vertjältniffen eingerichtete Offizin mit einem BorratbSraum, in ioeld)em aud) fleinere Arbeiten oorgenommen werben fönnnen.

§ 60. ©ämmtlicbe Slrzneimittet einer 3 weigapotbefe müffen aus ber ©tammapotbefe bezogen werben, beren Borftanb für bie Bef^affenbeit unb ©üte ber ülrzneimittel ber 3 w^igapotbefe oerant' wörtlich bleibt.

(8)

$ ü r Kranfenbau8*Slpotbefen, in roelcßcn fein approbirter Elpotbefer tßätig ift, foroie für bie ärjttidfien £auSapotbefen müffen fämmtlic^e airgneimitter ans einer Ipoifjefe im SDeutfdjen «Reich ent*

nommen merben. ,

§ B l. $ ü r ärjtlidfe § a u 8apotfiefen ift in einem befonberen tagesßeHen, nur für biefen 3 raecf ju cerroenbenben «Raume ein ucrfcbließbarer ©dßranf mit Sägern unb ©cbiebcfäften aufjufteüen, roelcße bie oorfcbriftsmäßige «Kbfonberung ber fei)t uorfidjtig aufjuberoaljrcnben SDlittcl ermögtidjen; außerbem müffen ficf» Ejier befinben: ba8 erforberlidje Elrbeitsgerätl) an präjifirten EBaagen unb ©eroicßten, gRörfern 2c., ein IrbeitStifct) mit Sdjiebefäften, fotoic ein ^anbbampffodjer mit 3 inni unb «Borjetlan*

3 nfunbirbüd)fe.

Ebenfo müffen bas Elrjneibud), bie 2lränei*Taje, bie Seftimmungen übet ^auSapotpefen, bas

«Belagbudß über ben Einlauf ber 9irjneimittel unb ein Tagebud) jum Einträgen ber iBerorbnungen nebft beren Tappreifen, foroie bie ©enefjmigung jum Ratten einer §au§apott)efe unb bie 3lpotbefen*33etriebS*

orbnung uorfjanben fein. ,

S ie ©eneßmigung jur Einrichtung einer KranfetibauS*EIpotbefe, fomie junt galten einer arjt*

ließen ^auSapolßefe roirb non bem «RegierungSpräfibenten auf Antrag nach Prüfung ber SBerbältniffe roiberruflicß ertßeilt, berfeibe fteKt nadf «Anhörung beS «RegierungS* unb ERebisinalratßs bas SBerjeicfmiß ber für eine ärjtiid^e §auSapotf)efe guläffigen Strjneimittel feft. T ie Entfdjeibung über bie in einer

$ranfenbauS*2lpotf)efe uorrätßig ju ßattenben 3lr§neimittel ift bem SSorftanbe beS KranfenßaufeS

übertaffen. ,

E . 6 omöopatbifd)c «llßoffjcfcu unb äi*ätUefje i)outöopati)ifd}e ^anoapottjefen.

§ 52. SBenn in 33erbinbung mit einer Slpotßcie bomöopatbifeße ERittel in einem ©cßranf oor*

rätbig gehalten merben, fo ift berfeibe in einem befonberen, gut belichteten «Raume aufjufteEen.

£anbett es fieß nach bem Ermeffen beS «RegierungSpräfibenten um eine üottftänbige bomöopatf)ifcE)e Slpotbefe, fo muß. biefetbe in einem nur fü r biefen 3roecf ju nermenbenben bellen fRaume orbnungs*

mäßig eingerichtet fein.

® ie Urftoffe unb Urtinfturen, foroie ^Betreibungen unb Sßerbünnungen bis einfcßließiid) ber butten TejimaI*ißotenj müffen nach ERaßgabe ber SSeftimmungen beS 3trjneibucb§ über milbe unb oorfidjtig aufiuberoabrenbe «Kittel (Tab. C) oon einanber getrennt aufgeftellt, bie ©ifte (Tab. B ) mit ©iftroaage unb Söffet in einem üerfßtoffen ju battenben, als folißeS be^eidineten ©iftbebältniß uerroabrt roerben;

aud) muß ein mit ber Auffcßrift „ G ift“ ober „Tab. B “ ober „V e n en a“ bejeießneter ERörfer oorßanben fein. T ie »ejeiißnung ber ©tanbgefäße unterliegt ben 33eftimmungen beS ERinifterial*Ertaffe8 »om 22. 3un i 1896.

Ein ülrbeitstifcb, Tispenftrgerätße unb ein bomöopatifcßeS Irjneibud) müffen oorßanben fein.

®ie a r j tl i c ß e n bomöopatt)ifc£)en (gauSapotßefen müffen ebenfalls in einem lebiglicß biefem 3roede bienenben, gut belichteten «Raume aufgeftellt fein. Ein bomöopatbifcßeS Arzneibuch, bie Arjnei=Taje unb bie gefeßlid)en Seftimmungen über ßomöopatbifeße ßauSapotßefen, foroie bie ärjtlidje Approbation unb bie ©eneßmigung jum Ratten einer bomöopatßifcßen &auSapotl)efe müffen oorbanben fein. T e r A rjt Ijat in feinem Kranlentagebucß entfpreeßenbe TermerEe über «ERenge, Snßalt unb Tajpreife ber abgegebenen SRUtel ju maeßen.

Scblußbeftimmungeu.

§ 53. T ie ©efugniffe, roelcbe in biefen SBorfcßriftcn bem «RegierungSpräfibenten jugeroiefen finb, roerben innerhalb beS ber 3uftänbigfeit beS «ßolijeipräftbenten 51t Berlin unterteilten SSejirfs non bem

Seßteren ausgeübt. _ ,

§ 54. T ie oorfteßenbe 33etriebSorbnung tritt mit bem 1. ERärz 1902 in .Kraft._ ERit bemfelben STage treten bie SBorfcßriften über Einrichtung unb öetricb ber Apotbefen, SroeiS5 (SWalO Apotbefen, Kranfenbaus*Apotbe!en (Sispenfiranftalten) unb ärjtlicEjen §au8apotbefen, foroie bie Mnroeifung jur amt*

ließen 33efid)tigung ber Apotßefen nom 16. ©ejember 1893 außer Kraft.

33e r l i n , ben 18. gebruar 1902.

®er ERinifter ber geiftlicßen, Unterrichts* unb ERebijinal.-Angelegenbeiten.

© t u b t .

(9)

g t n t t t e i f u t t g für bie

n m t U r f j c i ö c f i r f ) t i g u n q b e r S l f j o t i j c f c h.

illigew eineö.

~ , S 1- 3 £be 3tpoti)efc, 3weig*, ÄranfenßauS* tote ärgtticfje igauSapotßefe ift innerhalb breier Ä T r ™ * einer amtlidjen, uortjer geheim §u £)a I t e n b eu 93efi(^)tigung in unregelmäßigen

^wtfcßen^iften, jebe neu erricßtete 2lpotßefe uor, febe uerlegte nacß ber (Eröffnung beS ¿Betriebes möglic^ft balb, natpbem bie $ertigfteßunq ber (Sinric&tuna bem fRegierungSpräfibenten angeseiqt ift, einer amtlicßen

¿Beftcßttgung p unterließen.

§ S)te ¿Beficßügung wirb non ¿Benoßmäcßtigten beS Siegierungspräfibenten, nämlicß bem pftanbtgen sJiegierung§= unb ßRebijjinalratße, roelcßer ausnaßmsweife burcf) einen ^treiäargt oertreten merben rann, unb minbeftens einem für biefen 3wod unb auf bie © e ß e i m ß a l t u n g beS 33eficßtigungS=

termtns cerpflidßeten 2Ipotßefenbefi|;erS auSgefüßrt.

,§ 3. ¿Beim 2lusfcßeiben eines ber p r 3 eit tßätigen pßarmaäeutifcßen ¿Betwßmäcßtigten forbert ber fRegierungSpräfibent ben ¿Borftanb ber ¿ßpotßeferfammer auf, nad) Stnßörung ber 2Ipotßefenbeft|er beS diegierungsbejirfes, brei bis fünf Stpotßefer beS ¿BejirfeS p r 3tuSwaßl eines ober mehrerer pßarma.- äeutifdjen ¿Beooßmäcßtigten binnen einer 2luSfcßtußfrift in ¿Borfcßlag p bringen. Sßerben fämmtlicße ffiorfcßläge beanftanbet, fo ift bie Slufforberung p wieberßolen; werben aueß bie neuen ¿Borßßläge uer=

morfen, fo beftimmt ber fRegierungSpräfibent nad) SlnßÖrung beS 9?cgietungS= unb ßRebijinatralßS bie

¿Benoßmäcßtigten.

9iiS pßarmaseutifeße ¿Beooßmäcßtigte finb nur Slpotßefenbefißer ppjieß en , beren älpotßefe fid) bauernb in gutem 3 ufionbc befinbet.

SRit ©eneßmigung be§ ÜJUnifterS ^>er 3Rebiäinaß2lngelegenßeiten fann ausnaßmsweife ein früherer Slpotßefenbefißer als pßarmaseutifd)er 23etwflmäd)tigter berufen werben.

§ 4. 5Die Senoßmäcßtigten bilben eine Sfommiffion unb ßanbeln gemcinfcßaftlicß unter gleicß er

¿Berantwortlicßfeit für jeben ©tnjelbefunb.

§ 5. Gin ¿Befidfügun-gsptan für bas 3aßr wirb nießt norweg aufgefteßt.

Ser ßtegierungSpräfibent ertßeiit bem 9iegierungs= unb SDRebiginalratE) p r ¿öornaßme ber Rpotßefenbeficßtigungen eine fcßriftlidje Grmäcßtigung für ben breifaßrigen ober einen längeren ¿eitraum.

3 )er ßtegierungs^ unb SRebijinatratß ift für Grlebiqunq aßer ¿Beficßtiqunqen innerhalb breier Saßre uer»

antwortlicß.

•^a| e bei einanber gelegene 2lpotßefen bürfen nießt in unmittelbarer fReißenfolge befießtigt werben.

8 6 - ®er Äreisarjt unb ber 2lpotßefenbefi|er bürfen an iß rem SSoßnort feine ¿Beficßtigung ausfitßren, nur in Stabten mit meßr als lOOOOO ©inwoßnern fönnen bie ¿Beficßtigungen bem Äreisarjt übertragen werben; and) barf ein bort anfäffiger Slpotßefenbefißer als pßarmaseutifdfer ¿Benoßmäcßtigter mitwirfen, jeboeß nießt bei ber ¿Beficßtigung ber teiner eigenen ißpotßefe pnäcßft belegenen 2ßpotßefe.

§ 7 - 3 U beficßtigung ift ber j'ftär.bige SireiSarjt o e r t r a u l i c ß einplaben, er ßat, faßs nteßt triftige ©ruttbe tßn ßinbern, p erfdjeinen, wenn eine 2lpotßefe an feinem SBoßnorte befießtigt wirb.

S ic ¿Beficßtigung.

§ 8 . S ie ¿Beftcßttgung foß tn ber Siegel bei Sageslicßt nid)t uor 8 Ußt ¿Bormittags ftattfinben jinb mit einem furzen fRunbgange bureß fämmtlicße ©efcßäftsräume beginnen, bamit bie ¿Benoßmäcßtigten delegenßeit ßaben, pnäcßft einen aßgemeinen UebetblicE über bie ©eftßäftsfüßrung in ben einzelnen Jtaumen, inSbefonbere betreffs ber Orbnunq unb ber Sauberfeit p gewinnen unb etwaige 23etrieb§=

unregelmäßigfeiten feftpfteflen.

, § 9. bemjenigen fRaume, in welcßem beim ßiunbgange 33orfdßriftswibrigfeiten bemerft worben Hno, beginnt natß beenbetem fRunbgange bie eingeßenbe 23eficßtigung, fonft in bet Dfftjin.

f ... Öior, mie in aßen ißorratßsräumen müffen bie 2trpeim ittel, weldfe einer eßemifeßen ober pßpfi^

i b s»n ^ riifUIt9 nid)t unterliegen, genau nad) ißren finnlid) waßrneßmbaren Gigenfcßaften auf ißre ©üte inD "örau<ßbarfeit geprüft, bie unbraud)baren ausgefd)ieben, unb, foweit fte nid&t bureß Umarbeiten wieber

(10)

brauchbar g em alt roerben fönnen, unter guftimmung bes sllpothefen=3$orftanbeS fofort in © e g e n r o a r t ber Seoottmädjtigten oernidjtet werben.

gatts ber 2Cpotf)efen=9Sorftanb ©infprud) gegen bie 23eanftanbung einer Sßaare ergebt, ift biefelbe unter Sienftfiegel bes beuollmädjtigten 50tebijinatbeamten unb fßrioatfiegel bes 2lpotf)eferoäBorftanbe8 bem diegierungspräfibenten zur ©ntfdfettmng ju überreichen.

gjtit uor)d)riftsroibrig uorrättjig gehaltenen Sttrzneibereitungcn ift in gleicher Sßeife ju »erfahren.

§ 10. Sas Umarbeiten non Arzneimitteln, welche roieber braudfbar gemad)t roerben fönnen, ift tfjunlichft roährenb ber 2lnroefenl)eit ber SBcoottmadjtigten norjunehmen.

Sffienn fid) baS fofortige Umarbeiten als nicht ausführbar crroeift, fo ift SBorforge JU treffen, bafj ein SBerfauf ober ißerbraud) ber als unbrauchbar ausgefd)iebenen SBaaren auSgefd)toffen roirb.

gjtinberroerthige ttßaaren bürfeti, abgefehen non ben lebiglid) ju tedpiifdjcn .groecfen bienenben, nicht gebutbet roerben.

§ 11. Sie 33efid)tigung erfolgt nad) SDiafgabc ber SBorfrfjriften ber ApotheferoSetriebsorönung;

babei ift aber in febem gatte ben befonberen Sßerhältniffen entfprechenb diedjnung ju tragen.

§ 12. ¿n jebcr 2lpotf)efe mitffen geforbert roerben:

tabettofe Strgneimittel, Drbnung unb Sauberfeit.

§ 13. Sefonbere Aufmerffamfeit ift ben jur Sfufberoahrung non überfdjiejfenben SSorräthen beftimmten Räumen unb Schciitniffen ju roibmen; auch biefe muffen orbcntlicf) gehalten fein.

§ 14. S e r benottmädjtigte 9Jtebizinalbeamte prüft bie Sefdjeinigungen über bie diidjtigfeit ber SBaagen unb ©eroidjte, bie Sarirung non minbeftenS jetjn heraitSgegriffenen ärjUicijcn 93erorbnungen, bie ißerfonalien be§ ApotheferoSßorftanbeS, ber (SJetjülfen unb ber £el)rlinge unb nimmt bie Serljanblung über bie 33efid)tigung nach bem beigefügten Sttuftcr auf, roeldjem weitere Semerfungen ber SSeoottmächtigteu, foroeit erforberltd), hinzuzufügen finb.

S e r pharmajeittifche SBeoottmädjtigtc führt bie djcmifche unb phpftfalifdje Prüfung ber baju geeigneten, im Arzneioerzeicfmif) mit einem ©tern bejeid)neten, foroie auch anberer oorrätljiger, namentlich folcher Stttittel, welche erfahruugSmäfüg oft nerfäifcijt roerben ober »erberben, nach Siorfdjirift beS Arznei*

Buches aus.

23eanftanbungen roerben in bie 23eri)anblung eingetragen.

§ 15. S e r Apotl)efen*Sßorftanb hat folgenbe 39ü<her unb Rapiere auf ©rforbern »orjulegen:

1. bas Arzneibud) für bas Seutfdie Sfeid),

2. bie ArznelSape unb bie norhanbeneu ärztlichen 33erorbnungen beS laufeitben SahreS,

3. biereid)Si unb lanbesgefehlidjen,foroie bie reglementarifchen Seftimmungenüber bas 3lpotl)efenroefen, 4 . bie in einem Aftenl)efte Bereinigten, auf bie Apotfjefe begüglidjen behördlichen ÜSerfügungen in

Srudepemplaren ober Originalen, nad) bem Saturn georbnet, uttb ben 23cfd)eib über bie le|te amtlidje 33efid)tigung,

5 . bie aidjamttichen 23efd)einigungen über bie Nachprüfung ber SBaagen unb ©eroidftc, 6 . bie Urfunben über bie S3etriebs= unb 23efifsbered)tigung,

7. bie Slpprobation unb ben 33ereibigungsnad)t»eis, 8 . baS ArbeitS*Sagebud),

9 . baS @ift*S3erfaufsbuch nebft ben Belagen (@iftfd)eine),

10. bas über ben empfang unb bie 2lbgabe non tfjierifchem gmpfftoff geführte 58ud),

11. bie »orhanbenen Unterrichtsmittel, einfchliefetich einer «ßflanzenfammlung ober guter Abbildungen non ißflanjen.

§ 16. Approbirte ©effülfen haben ihre Slpprobation,

nicht approbirte ihr ©chülfen* unb fonftigen geugniffe,

Sehrlinge ihr amtsärztliches ^ulaffungSgeugnifj nebft bem NachnoeiS über bie »orgcfdjricbeue roiffenfd)aftlihe Sttorbitbung (öefanntmadpng bes SieicftSfanzlerS »om 5. SJiärz 1875

§ 4 3 . 1),

eine felbft jufammengeftettte ißflanzenfammlung,

bas Arbeitsbuch unb bie eigenen roiffenfchaftticben JÖüd)er oorjulegen.

Sehrtinge finb in ber »otanif, <SI)emie, «ßfafit, P)armafognofie unb ©efe&eSfunbc ber Sauer ber Sehrjeit entfprechenb zu prüfen unb, falls fie eine unbeutlidje öanbfdjrift haben, auf bie 23er»oHfommnung berfelben aufmerffam p machen.

§ 17. S er SlpothefemSBorftanb unb beffen ©efchäftsperfonat finb uerpflidjtet, ben Seoottmähtigten bereitwillig entgegen 5U fommen unb berechtigten gorberungen berfelben ju cntfprcdjen.

^ 18. Sie 23erhanblung (§ 14) ift nad) $Bor= ober Surdjtefung oon ben Söeoottmächtigten unb bem SpothefemSSorftanb, foroie oon bem etwa anroefenben Kreisarzt ju uottziehen.

(11)

©inwenbungen bes 9ipott)efen=93orftanbes gegen In h a lt ober SBortlaut ber dlertjanbiung finb nebft ber Segtünbung not ber $8 oUziehung con ben dtecottmäditigten aufzunehmen.

§ 19. ©in dkrzeidpifj ber beanftanbeten Strgneimittct ift bem Sipotfjefen < 33orftanb mit ber SSeifung ju hinterlaffcn, bie unbrauchbaren Söaaren unocrjüglid) aus bem ©efdjäft ju entfernen.

£>anbett es fici) um unioefenttidje dränget, welche bereits wäljrenb ber a3efi«^tigung beseitigt finb, fo ift bie ©rtebigung in ber 33erhanbtung p cermerfen.

§ 20. S er diegierungSpräfibent erläßt auf ©runb ber 23erf)anb[ung mit t^untic^fter Sefd)teuni=

p n g einen Skfdjcib unb erttjcilt bem ober ben pfjarmazeutiföhen Scooümödjtigten 2lbfd)rift besfetben. (So­

weit es fid) um bie &bfteltung oorgefunbener Sdtänget ijanbett, ift biefelbe innerhalb einer beftimmten §rift bem 3lpothefen=SBorftanb aufzugeben.

§ 2 1 . S ie SBorftänbe ber betheitigten ilpothefen haben nach SCblauf ber geteilten $rift über bie

©rtebigung jeher e i nz el nen 33eanftanbuna an ben diegierungspräfibenten burch 33ermittetung be§ ÄreiS=

arjtes ju berichten.

Sie ©rtebigung ber 33efdjeibe ift non bem pftänbigen ^reisarjt, unb jroar für 2Ipott)efen feines SBoijnortes atsbatb, für bie übrigen Stpothefen bes SejirfeS gelegentlich anberweiter bienfttic^er Shätlgfeit an bem betreffenben O rt ober bei ber Safiresmufterung (§ 2 -i) ju überwachen.

§ ^ 2- 3 m Stilgemeinen ift jebe öefidjtigung an einem Sage mit adjt StrbeitSftunben ausjufütjren.

gür bie Sefid)tigung großer 2lpotl)efen unb beim ißorliegen phdreüher ober grober Unreqelmäfjiqfeiten finb Sroei Sage ptäffig.

§ 23. töei groben ttnregelmäfjigfeiten tonnen com diegierungspräfibenten 9lachbefid)tigungen hör ft iß61’ ^P^ho^miBorftanbes i° lange angeorbnet werben, bis ber orbnungstnäfjige 3 uftanb

lieber bie dlad)befid)tigung ift eine cotlftänbige 93erf)anblung aufpnehmen, aus welcher fyevvov*

gehen muff, bah aud) biefe neben ber StbfteHung ber bei ber erften Sefidjtigung erhobenen dkanftanbungen ben ©efammtbetrieb im Stuge gehabt hat.

diadjbefichtigungen miiffcn in ber dieget brei dttonate nad} ©rlafj be§ 33efdjeibeS ausgeführt werben.

§ 24. S ie Äoftcn für bie dfefichtigungen falten ber ©taatsfaffe p r Saft; bie für dladjbefichti*

gungen im $alle bes § 23 crwachfenben Soften trägt ber 2lpothefew93orftanb.

dßenn ber mangelhafte 3uftanb einer dtpothefe nicht auf diadjläffigfeit be§ SBorftanbeS, fonbern nur auf ungünftige SBcrhättniffe, j. 33- tangere .ilranttjeit, SDtittettofigfeit, prüefpführen ift, fo finb bie Äoftcn für bie dtadjbefid)tigung auf bie ©taatsfaffe 51t übernehmen.

§ 25. $ ü r bie 33efid)tigung ber ÄrantenhauS- unb ärgttidjen teausapotljefen finb bie §§ 49 bis 51 ber 9Ipothefem33etriebSorbnung mafjgebcnb.

S)ie Seoottmächtigten müffen bie (SenefimigungSurfunbe, bie Stpprobation ober ben SefähigungS*

nadhweiS bes ¿Betriebsleiters, bas ^ranfemSagebud) unb bas ¿Belagbucp über bie ^erfunft ber dtrpeimittei, fowie bas ®eutid)e Strjncibud) unb bie Strpeitare, biefe jeboef) nur in ärztlichen £>auS=

apotljefen, einfehen unb prüfen, ob in lederen bie Seftimmungen über Slbgabe unb greife ber Stmnei=

mittet innege()alten finb.

51uf 3 weigapotf)efen ftnben bie ¿Beftimmungen über bie ilpothefen entfpredjenbe dlnwenbung.

§• 26. £omöopatifd)e Stbtheitungen in dtpotfjefen, fowie ärztliche homöopathifdie £auS=

apopefen werben auf ©runb ber beftehenben S3orfd)riften unb gemäjj § 52 ber 3tpothefen=SetriebS=

orbnung beftdjttgt.

§ -J - ®°m dt möglich, haben bie ¿Beooßmächtigten auch Srogenhanbtungen, welche an bem«

fetben O rt fta) befinben, wie bie befidjtigten Stpot^efen, nad) ben barüber beftehenben ¿Borfdjriften ju befichtigen.

§ 28. S er Kreisarzt hat alte dtpothefen feines ¿BejirfeS einmal jährlich, foweit tlpnlidj gelegentlich anberweiter Sienftrcifen, au^erorbenttidh unb unangemelbet zu befugen unb namenttiih hin;

fichttid) ber Orbnung unb ber ©auberfeit in ben dtäumen, wie an unb in ben Strzneibehättniffen unb 3lrbeitsgerätt)cn, aber nur im d l t t g e m e i n e n zu m u f t e r n , ungünftige S3efunbe fowie p feiner Üenntnifj gelangenbe Unrcgetmä^igfeiten im (S)efd)äftsbetriebe bem diegierungspräfibenten anzuzcigen.

S3ei biefer SDcufterung finb etwa oorhanbene Sehrtinge nach Sorfdjrift zu prüfen.

§ 29. S is jum 31. Januar bes fotgenben 3 ahroS erftattet ber dlegierungs= unb SDlebizinak rath einen eingehenben 33erid)t über bie ©rgebniffe ber im Sßorjatjre bewirften Sefichtigungen an ben diegierungspräfibenten, wetd;er benfetben in beglaubigter dtbfchrift mit einem SSerzeidiniß ber befidjtigten dtpottjefen unb Srogenhanbtungen nad) beigehenbem SRufter furzer §anb, eoentuetl mittels 33eifd)rift, i’em SDtinifter ber äftebijinakdlngelegenheiten fpäteftens bis jutn 1. dJlärg cinreicht; bie 33erhanbtungen merben bem Berichte nur auf ©rforbern beigefügt.

(12)

3iaci) Slblauf beS breijäljrigen Umlaufs £>at ber dtegierungäj unb 3)iebiginalratf) in bem 3af)re§=

beriete bie ©rftärung abpgeben, bafj fämmttid)e 2lpotl)efcn beö Siegierungäbejirfs befid)tigt roorben finb;

babei ift baö etmaige Unterbleiben einjelner öcfidjtigungen näl)er 511 begri'tnbcn.

S^luPeftinttttungctt,

§ 30. 3ttrotbecl)anbtungen ber 2lpotl)e!er gegen oorftefjenbe Slnmeifung werben na cf) ben befteEjenben Seftimmungen beftrnfi.

3m Uebrigen tjat ber dtegierungäpräfibent feine 2lnorbnungen erforberlidjenfaÜS gemäff § ] 32 ff.

beö lianbeSoerwaltungS = ©efefeeö nom 30. 3 u li 1883 (Oefefe = Sammlung © . 228) im 3wang§wege p r Surdffütjrung p bringen.

§ B l. S ie Sefugniffe, welche in biefer Slnroeifung bem SJiegierungSpräfibenten pgeroiefen finb, werben innerhalb be§ ber 3 ujtcmbigfeit öes ißalijeipräfibenten p Serlin unterfteEten 93e§irfs non bem Sezieren ausgeübt.

SB e r l i n , ben 18. Februar 1902.

S e r EEinifter ber geiftlidjen, Unterrichts* unb EEebipraUSingelegenfieiten.

© t u b t .

Diebigirt im Söfireau ber Stönigl. ^Regierung su grantfurt a. D .

$ ru d ber Äöttigl. .V)o|'6ud)brucferei Sroiüi(j|rf) u. ©otjn in granffurt a. D.

Cytaty

Powiązane dokumenty

®te Oöetnetnben haben jur Alterôjulageïajfe hierauf ïomtnen in Anrechnung bte Uaat= aufjubringen:. U*en

21 Slbfab 2 beS ©efe^eS gu entriditenben $infen an bem gu begeid?nenben £age unb bei ber gu begeihnenben Saffe in (üfmpfang genommen lüerben tonnten, fofern

beren ©heile beS betreffenben ©ebäubcS abjufchäpen, im Uebrigen aber nach ben ©orfdriften unter R r. ©er RupungSwerth berjenigen ©ebäube nebft baju gehörigen

SU niebrig eingefcbäht erfannt unb beShalb in ber ©infchäbung erhöht Worben finb, jebod^ freiftehe, binnen einer pröflufioifchen fjr ift bcn seljn Sogen noch bem

5519 — nadffteijenb befannt gemacht mit beut töemerfen, bafs bie (Stabte, Sanbgemcinben unb ©utsbejirfe bie auf fie entfallenben octräge binnen 14 Dagen portofrei

Unter ßugrunbei tegung bcr fUiinbeftfüjje bon IGO SJîarÎ bejtt&gt;.. ©ommcrfelb infl... fatlj.. 18 anßeciei)CHcn itoar fü r bic jeher ÜScmeinbe.. SKitíjin

D e r Sianbibat erhält brei Stufgaben, non benen eine bem ©ebiete ber anorganifdjen, eine bem ber organifdfen ©gemie unb eine bem ber B o ta n if ober

bar gemalt werben. 3n ber flieget gefeßieht bieS babnreh, baß bie ©lätter in ber ©litte eingefc&amp;nitten Werben, Auf ben Antrag beS gabrifanten tann bie