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Sonder=Beilage zum Amtsblatt Stück 10 der Königlichen Preussischen Regierung zu Frankfurth an der Oder, 1907.03.06

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Academic year: 2022

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Beilage

p r n H m t ä M a t t < S t M 1 0 b e r t ö t t i g l ^ r e u j i . R e g i e r u n g p ^ r a i t f f u r t a . 0 * Stuägegehen ben 6. 5D?ärj 1907.

iln w c ifu u g j « * Söeiämpfiittg beS ÜKotlaufd.

g u r Belämpfung beö R o tlaufs ber Schweine toirb auf © ru n b beß ©efegeS, betreffenb bie 21b*

wegr unb Uuterbrüciung oon Bieijfeuchen oom 23. g u n t 1880/1. 2Rai 1894 (3*. ® . »1. 1894,

© . 409 ), bes preußifchen Stuöführungsgefegeö oom 12. 2Jlarj 188 L (© . © . © . 128J/18. g u n i 1894 (© . © . 6 . 115), bes § 1 ber Bunbearatainftrultton oom 27. g u n i 1895 (<R. ® . 331. S . 357) unb ber Beianntmacbung bes SReichslanjlerö über bie 2ln*

Zeigepflicßt fü r bie Schwelnefeuche, bie ©djweinepeft unb ben IRotlauf ber Schweine oom 8 . September 1898 (9t. ® . 331. S . 1039), m it ©enefjmigung beö SDttniftera fü r Sanbrairtfchaft, Romanen unb gorften folgenbe ülnweifung erlaffen.

§ 1. T e r B e f i g e r n o n S c h w e i n e n ift oerpftichtet, oon bem Slusbrucbe bes «Rotlaufs, ju bem autf) bie fogenannten Bacifieinbtattern («Reffei*

fieber) geboren, unter feinen Schweinen, ¡mute oon bem Auftreten oon ©tfcljeinungen, bie ben 2l u s * bru<b ber genannten Seuche in feinem Schweine*

beftanbe befürchten taffen, ohne Verzug, fpäteftene i n n e r h a l b 2 4 S t u n b e n , ber O r t s p o l i j e i = b e b o r b e A n z e i g e zu machen, auch bie Iranlen unb bie oerbähtigen Stiere oon O rten, an benen bie

©efabr ber Inftecfung frember Stiere befiehl, fern ju batten.

T ie gleichen, foroie bie fonftigen in biefer 2ln*

meifung bem Befiger oon Schweinen aufertegten pflichten liegen bentjenigen ob, welcher in 95er=

tretung bes BeftgerS ber StBirtfdjaft oorftei)t, ferner be^igtich ber auf bem Transporte befinbticfjen Schweine beren Begleiter unb bezüglich ber in frembem ©etoabrfam befinbltchen ©chraeine bem Be*

fi|e r ber betreffenben ©ehöfte, Stallungen, Stoppeln unb Sßeiben. g u r fofortigen Slnjeige («Hbf. 1) finb autb bie in § 9 31bf. 3 bes ¡ReichSoiehfeuchengefegeS namhaft gemachten ^erfonen oerpftichtet.

© in b bereits ©chmeinc unter ©rfdfeinungen ber bejelchneten ©euche gefallen ober wegen Verbahteö ber Seuche gefdjlachtet, ober finben ficti oerbäd)tige

©rfheinungen bei ber Schlachtung, fo foH ber Be*

fi^er bie Kabaoer nebft ©ingeweiben ober bie gemäß

§ 15 ber fllusführungsbeftlmmungen A bes Bunbeö*

rats ju bem ©efege, betreffenb bie Schthhtoieh« unb gleifchbefchau oom 3. g n n i 1900 (oergt. Selanut*

machung bes «Reicgslanzlers oom 30. ü M 1902, gentratblatt fü r bas T e u tfh e «Reich, Beilage ju V r. 2 2, © . 115) oom gleifcßbefchauer bejetchneten, fü r bie gefifieEung ¡,er <gCU(jje erforberlicßen Teile bis ju ber am tötierärztlihen Unterfuchung ober ber ohne eine folche Unterfuchung ergehenben polijei*

licken Verfügung aufbewahren unb jebe Berührung ber aufbetoahrten S tü d e m it anberen Tieren ober burch unbefugte ffßerfonen oerhüten.

§ 2 . © rffält bie D r t s p o l i j e i b e h o r b e burch bie gemäß § 1 erftattete Stajeige Kenntnis oon bem

«äuöbruch ober bem Verbachte bes «Rotlaufs, fo hat fie f o f o r t ben b e a m t e t e n T i e r a r z t behufs fad)*

oerftänbiger © rm ittlu n g unb Begutachtung beS T a t*

beftanbes zuzuziegen unb burch 3 l b f p e r r u n g ber Ironien unb ber oerbädjtigen Tiere im © ta lle bafür ju forgen, baß eine Berührung m it anberen Schweinen nicht ftattfinbet. g n g l e i c h e r « S e i f e hat bie D rtö*

pottjeibehörbe oorjugehen, w e n n f i e a u f a n b e r e 31 r t oon bem Slusbtud) ober bem V e rb a u t beö «Rot*

Iaufs K e n n t n i s e r h ä l t . T e r Ortspolijeibehörbe liegt weiter bie Sorge bafür ob, baß bie Befiger oon Schweinen ihre im § 1 Stbf. 3 aufgeführten Verpflichtungen erfüllen.

K o m m e n in einer O ttfchaft, in ber burch bas

©utachten bes beamteten Tierarztes ber «Eusbrudj bes fftotlctufS bereits feftgefteUt ift, oor bem @r*

lößhen (§ 8 ) ber Seuche w e i t e r e g ä l t e oon «Rot*

lauf o o r , fo tr ifft bie O r t s p o l i j e i b e h ö r b e fos fo rt f e l b f t ä n b i g bie erforberlidjen 2l n o r b * n u n g e n , offne baß es einer nochmaligen g u s Z i e h u n g bes beamteten T i e r a r z t e s bebarf. T ie O r t s p o l i j e i b e h ö r b e hat f p ^ o n ben beamteten T i e r a r z t unter Eingabe bes In h a lts ber Slnorb;

nungen, fowie ber g a h l unb 2 lrt (geriet, Säufer, guchteber, gud)tfauen, «Dlattfd) weine) bes gefamten Beftanbes unb ber erlranlten, gefallenen ober ge<

töteten T ie re in K e n n t n i s zu f egen.

3 n gleicher 2B^ife l a n n bie O r t S p o l i z e i * b e h ö r b e , fa lls b ie 'in einer Drtfcßaft amtstierärzt=

lieh fcftgefteüte SRötlauffeucfjc bereits erlofchen ift

1

(2)

2

(§ 8), beim S B t e b e r a u f t r e t e n oon 3iotiauf in berfelben Drtfchaft non ber nochmaligen 3 u j i e b u n g bes beamteten S E i e r a r j t e s a b f e b e n unb felb=

ftänbig alsbalb bie erforberlicben Slnorbnungen treffen, w e n n jrolfcben ber amtstierärjtlichen $eft»

fieUung bes f r ü h e r e n © e u c b e n f a t l e s unb bem SReuausbruch ber Seuche fein längerer 3 ritra u m a ls 4 SBocben liegt.

§ 8 . Sftnach bem © u t a c b t e n bes b e a m t e * t e n S l t e r a r j t e s ber Sluöbruct» bes SRotlaufS f e f t g e f t e l l t ober ber Verbucht bes ©eudjenauS*

brucgeS fü r begrünbet e rflä rt, fo bot bie D r t s * p o l i j e i b e b ö r b e bie erforberlicben © c b u g m a f j * r e g e l n nach SRaffgabe ber nadjftebenben heftim * mungen anjuorbnen unb babei bie betroffenen auf bie © trafoorfcbriften bes § 328 bes 9tei<bsftraf*

gefegbucbes unb ber §§ 66, 67 bes itetcbsoieb*

feucbengefeges Ejinjuroeifen.

© rfolgt bie $eftfteflung bur<b ben beamteten SEierarjt in SlbioefenEjett bes Selters ber D rtspolijet*

bebötbe, fo b“ t ber beamtete ¡Eterarjt bie fofortige oorläuftge © infperrung unb 'älbfonberung ber er*

franften unb oerbäebtigen Stiere, nötigenfalls auch beren heroadiung (§ 12 Slbf. 2 bes 9leicb3üieb=

feucbengefeges) burcb fcbriftlicbe ober protofotlarifcbe

@t Öffnung an ben hefig er ber S d j weine ober beffen herrreter oorläufig anjuorbnen unb bter°on ber D r t S p o l i j e i b e b ö r b e EJitttellung ju machen.

§ 4. 1. SDie DrtSpolijeibebörbe bot anju=

orbnen, baf? an ben §aupieingängen, inSbefonbere an fämtlicben, bem ißubltfum offenftebenben ©in*

gangen bes ©eucbengeböfts unb an ben ©tngängen bes oerfeucbten ©taEes ta fe ln m it ber beutlid) lesbaren 3n=

fcbrift „¿Rotlauf" leicht ftdjtbar angebiacbt werben- 2 . § ü r bie rotlauffranfen unb rotlaufoeibäd)'- tigen ©ebroeine ift S ta ll* (©tanbort*) fperre anju*

orbnen; wenn irgenb möglich, finb bie noch gefunb erfcbeinenben Stiere oon ihnen ju trennen.

lieber bie anftecfungsoerbächtigen ©chmeine, nämlich btejenigen, bie fich m it rotlauffranfen ober rotlaufoerbächtigen ©ebroeinen auf bemfelben ©eböfte (© tanbort, SBeibe) befinben ober innerhalb ber leg*

ten fünt Stage befunben haben ober fonft innerhalb biefer fjr if t m it folcben ©ebroeinen in nad)roeisltd;e herübrung gefommen finb, aber noch feine rotlauf*

oerbäebtigen Stranfbeitserfcbeinungen jeigen, ift bie

©eböftsfperre ju oerbängen. SDie © infütjrung neuer

©chroetne tn bas ©euebengeböft ift ju oerbieten.

3. SDie ber SHotlaufanftecfung oerbäebtigen

©chmeine bürfen aus bem ©euebengeböfte nur m it oorberiger ortSpolijetlicber ©enebmigung unb nur ju rn fofortigen © fla c h te n ausgefübrt werben. ® ie an ¿Rotlauf erfranften ober btefer Seuche oerbäd)*

tlgen ©chroetne bürfen nur auf bem ©eudfengeböft felbft ober m it ortspoltjeiltcber ©enebmigung in einer am ©eudjenort bepaDtidjen gewerblichen ©djtad)t=

ftätte ober in einem bort befinblnben öffentlichen

©chhdjtboufe gefchlachtet werben.

SDie DrtSpolijeibebörbe bot bei Senebmigung ber SKusfübrung oon ©chroeinen jurn fofortigen 9lb*

fcblacbten folgenbe hebingungen oorjufegreiben:

a) SDie ausgefübrten ©djroeine muffen auf SBagen ober auf ber ©tfenbabn befötberi werben unb bürfen unterroegS nicht m it anbereri ©chroeinen in ¿Berührung fommen ober in frembe ©eb&fte gebracht werben.

b) SDie benugten SBagen finb fofort nach bem 2Iuslaben ber ©chweine an bem SluSlabungS*

orte grünblidjft ju reinigen unb m it brifjer

©obalauge ju roafeben,

c) 5Da§ auf bem SBagen befinblicbe © tro b ift ju oerbrennen ober fonft unfcbäbltcb ju be=

feitigen.

d) h e i henugung ber ©tfenbabn ift bie ©ifen*

babnoerwaltung oor bem herlaben oon ber herbächtigfeit ber ©chroelne in Kenntnis ju fegen.

e) SDie ©dfladjtung ber ausgefübrten ©chroeine muff unter ort&polijetlicber Ueberroachung ftatlfinben, wenn fte nicht in einem unter tierärztlicher Seitung ftebenben öffentlichen

©d)lad)tbaufe erfolgt. SegterenfallS (>at ber

©chlachtbofoorfieber ber DrtSpolt jeibejfjörbe bes

©d)la<btorteS eine hefebeintgung über bie Schlachtung einjureid)en.

f ) Siegt ber D rt, an bem bie Schlachtung ftatt*

finben foE, in einem anbern D rlS polije i*

b e jirf, fo ift bie juftänbige DrtSpolijeibebörbe oon bem 3 ßttpunfte beö ©intreffens ber

©enbung rechtzeitig ju benachrichtigen.

4. ©s ift anjuorbnen, bafj fein ber ©taflfperre ober ber ©eböfisfperre unterworfenes ©cbmein, bas oerenbet ober gefchlachtet roitb, ohne ®enel)migung ber DrlSpolijetbebörbe oenoenbet ober befeitigt ober aus bem ©eböft entfernt werben barf. § a t bie DrtSpolijeibebörbe eine folcbe ©enebmigung erteilt, fo muh fie bteroon fpäteftens bei ber SDeSinfeftions*

abnahme ober bei ber Benachrichtigung oon bem @r*

löfchen ber ©euebe (§ 9) ben beamteten SEieracjt tn Kenntnis fegen. SBenn bie © perrm aitegeln lebig;

lid) wegen herbaegts bes ¿Rotlaufs oerbängt finb, fo Ijat bie Drtßpoltjeibebörbe oor ©rteilung ber ©e»

nebmtgung eine amtstierärjtltcbe D bbuftion bes SDier*=

förpers ju oeranlaffen.

6 . SDer hefiger ift anjubalten, ben 3 u tritt ju ben, franfen ober ben ocrbäipttgen ©chroeinen unbe*

fugien herfonen, namentlich hiebbänblern, gleifcbern unb Kaftrierern, nicht ju geftatten, auch bas he*

treten bes ©eu^engeböfts burcb Schweine anberer hefiger ju oer[)üten.

§ 5. SBirb ber Slusbruch ober ber herbacht bes h o tla u fs bei ©djwelnen feftgeftellt, bie ftd) auf bem SEranßport befinben, fo tft bie Sßetterbeförberung aEer ©chroetne oon ber DrlSpolijetbebörbe ju oer*

bieten unb ü)re 2lbfperrung anjuorbnen, fofern cs ber hefiger nicht oorjiebt, fie afle fchlachten ju laffen.

(3)

$>etn Vefiget ift aufjugeben, falls ein Scgtoein mag*

renb ber Sttbfperrung oerenben fofltc, bieS unnerjiig*

ließ bec Drtspolijeibegörbe anjujeigen, bie beijufö

$eftfteßung ber SobeSurfacge ben beamteten S ie ra rjt jujujiegen fjat.

gönnen bie Scgrocine innerhalb 24 ©tunben einen ©tanbort erreidjen, in bem Re fü r bie Sauer ber Sperre untergebraegt ober gefd)lastet merben foßen, fo fann bie ¡Drtspolijeibegörbe bie SBeiter*

beförberung unter ber Vebingung geftatten, baß bie

©egroetne unterroegs nicht auf frembe ©egöfte ge*

bratßt unb baff fie ju 2Bagen ober auf ber @ifen=

ßagn beförbert merben.

V o r Erteilung ber ©rlaubnis ju r Ueberfügrung ber Stere in einen anberen D rts p o lije ib e jirf ift bei ber Drtspolijeibegörbe beS Veftimmungs orteS anju*

fragen, ob bie Siere bort Stufnagme Rnben fönnen.

SBirb bie ©rlaubnis ju r Ueberfügrung ber Siere er*

te ilt, fo ift bie Ortspolijetbegörbe beö Veftimmungs*

orteS oon ber 3eit, ju ber bie I n iu n ft bes Srans*

porteS oorausficgtlicg erfolgen mirb, in Kenntnis ju fegen.

§ 6 . S ie Kabaoer ber an Stotlauf gefallenen

©egroetne finb bureg höhere ißtgegrabe (¿lochen ober Sümpfen bis ju m ¿erfaß ber SIBeicgtelle, 2lus*

fcgmeljen, trociene Seftiflation, Verbrennen) ober auf egemifegem SBege bis ju r 3luflöfung ber SBeicgteile unfcgäbllcg ju befeitigen. S ie gierbureg geroonnenen

©rjeugniffe fönnen ieegnifeg oerroenbet merben.

SBo ein berartiges Verfahren untunlich ift, hat bie Vefeitigung burch Vergraben möglicgft an ©teßen ju erfolgen, bie oon Sieren nicht betreten merben.

V o r bem Vergraben ift bas fjleifch m it tiefen @in*

fegnitten ju cerfchen unb m it K a lf ober feinem troefenem Sanb ju beftreuen ober m it Seer, roßen Steinfogtenteerölen (Karbolfäure, Krefol) ober 2lipga=

2tapgtr)lamin in fünfprojentiger Söfmtg ju über*

fliehen. S ie © ruhen finb fo tief anjulegen, bah bie Oberfläche bes $leifcgeS pon einer minbeftens 1 m ftarfen ©rbfcgidft bebeeft mirb.

§ 7.;» S ie non rotlauffranfen ober ber Seuche nerbäegtigen ©egroetne genügten Staßungen (Stanb*

orte) unb bie bei ben Staßungen befinblidjen Summelpläße, bie bet ber Schlachtung non franfen unb oerbäegtigen Steren benugten Scßlacgttröge unb

l,onfti8en, m it ben franfen Sieren ober beren Slbfaßen in Verügrung gefommenen ©egenflänbe (Krippen, ffuttertröge, ©erätfegaften, Kleiber, Schuh*

jeug ber 2Bärtcr « .) muffen nach bem Slufgören ber Seucge ober nad) Entfernung ber franfen Siere oon ben Veftgern beöinfijlert merben. (Einlage A ber Vunbesratsinftruftion nom 27. 3 u n i 1895 unb bie befonbere SeSinfeftionSanroeifung fü r bie ©egroeine*

iranfgetten.)

S ie S e s i n f e f t i o n S o o r f T r i f t e n f i n b bem S e f i g e r f o g l e i c g n M ben © p e r r n t a h * r e g e l n bureg ben b e a m t e t e n S l e r a r j t , fofern biefer jugejogen mirb, f o n f t bureg b i e i ß o l i j e i * h e g ö r b e m it ber ausbrüdlicgen Veftim mung ju er*

öffnen, bah bie Sesinfeftion, roenn ber gefamte

©egroetnebeftanb gefaflen, gefdflacgtet, getötet ober ausgeführt ift, fofort, anbernfaßs frügeflens fünf Sage nach ber Slbgeilung ober Vefeitigung bes leg*

ten Stranfgeitsfaßes ju beginnen gat, bann aber ogne Verjug ausjufügren ift.

S e r Sesinfeftion gat ftets bie Vefeitigung bes nerfeuegten Süngers unb aßer non ben franfen Sieren gerrügrenben 3lbfäße ooraufjugegen.

S e r Sünger ift entmeber auf möglicgft um burcgläffigen SBagen auf bas $elb JU fagren unb foglelcg unterjupflügen ober ju nerbrennen ober an einem Vlage, ber non Scgroeinen ni(gt betreten merben fann, aufjuftapeln unb m it anberem Sünger (am heften Vferbe* ober Kugbung) ober, menn fo lg e t niegt norganben ift, m it © trog, Saub, S o rf ober anberem lofen Sßlaterial }u überfegiegten. Sünger, ber in biefer SBeife aufgeftapelt ift, mirb innerhalb 14 Sagen bureg ©elbflergißung unfcgäblicg unb fann aisbann ogne roeiteres abgefahren merben.

§ 8 . S e r V o tla u f g ilt als erlofcgen unb bie angeorbneten Scgugmahregeln Rnb aufjugeben:

1 . roenn ber gefamte Scgroeinebeftanb gefallen, gefegtaegtet, getötet ober ausgefügrt ift; ober 2 . faßs ein Veftanb oerblieben ift: menn min*

beftens fü n f Sage nerffoffen ftnb, naegbem bas legte franfe ober feuegenoerbäegtige S ie r gefaßen, gefdßacgtet, getötet, ausgefügrt ober genefen ift unb

roenn in beiben $äßen (ju 1 unb 2) aujjer*

bem bie Sesinfeftion oorfegriftsmähig erfolgt unb abgenommen ift.

§ 9 . S ie 9 l b n a g m e ber S e s i n f e f t i o n er*

folgt bureg bie D r t S p o l i j e i b e g ö r b e . 3ebocg ift ber b e a m t e t e S i e r a r j t ju r Sesinfeftionsabnagme äujujiegen, m e n n es fieg um f c ä n b l e r * ober © a f t * f t a l l u n g e n ober um folcge Veftänbe ganbelt, aus benen r e g e l m ä h l g ©egr oei ne j u r 3 ucgt ab*

gegeben merben.

Rladj 3lbnagme ber Sesinfeftion gat bie O r t s * p o l i j e i b e g ö r b e bie S c g u g m a h r e g e l n a u f * j u g e b e n unb baoon ben b e a m t e t e n S l e r a r j t j u b e n a c h r i c h t i g e n , roenn bles niegt fegon bei ber Sesinfeftionsabnagme (2lbf. 1) gefegegen ift.

§ 10. Verlegungen ber Slnjelgepfltcgt (§ 1) unb ¿ « » ‘bergonblungen gegen bie auf © runb ber norftegenben Vorfcgriften angeorbneten Sdmgmah*

regeln unterliegen, fofern nicht nach ben beflebenben

©efeßen eine gögere © träfe nerm irft ift, ben © tra f*

noriegriften bes § 328 ©trafgefegbuegeß, fomie ber

§§ 65, 66 unb 67 bes RteilgspiegfeucgengefegeS.

§ 11. Siefe ilnm eifung t r itt am Sage igrer Veröffentlid)ung bureg bas Slm tsblatt in K raft.

S te lanbespolijeiliege Slnorbnung nom 13. ü lp ril 1894 „ I I . Vefanntmacgung" (© ptrablatt ju tn 2lmtß*

blatt Rir. 16 f. 1894) mirb hierm it aufgegoben.

$ ra n ffu rt a. D ., ben 27. gebruar 1907.

S e r Dteglerungspräfibent. n o n V a l e n t i n i .

(4)

4

Stotoeifutta

Jur ©efciutzjfitng ber 2d)tt)ctttefeud)c.

3 u r Vefämpfung ber ©chweinefeuche w irb auf (Grunb beS (GefegeS betreffenb bie aibnaeijr unb Unterbrüdung oon Viehfeudfen oom 23. 3 u n i 1880/

1. 2Rai 1894 (SR. 0 . 231. 1894, © . 409 ), beS preufjifchen (Husführungsgefeges oom 12. SDlärj 1881 (© . © . © . 128)/18. 3 u n i 1894 (© . © . © . 115), bes § 1 ber V unbesratsinfiruftion oom 27. 3 u n i 1895 (SR. © . 931. © . 357) unb ber Vefanntmachung bes SReichöfanzlerS über bie SEnjeigepflicht fü r bie

©chweinefeuche, bie ©cgweinepefi unb ben (Rotlauf ber ©ditoeine oom 8 . September 1898 (SR. (G. 331.

© . 1039) m it (Genehmigung bes SßinifierS fü r Sanbwirtfchaft, Tomänen unb gorfien fotgenbe SEnweifung erlaffen.

§ 1. T e r Söefi^er oon ©dftoeinen ift oer=

pflichtet, oon bem SEusbrudfe ber ©djtoelnefeu^e unter feinen © ^m einen foroie oon bem Auftreten oon Srfcijeinungen, bie ben SEuSbruch ber genannten

©eucije in feinem ©chweinebeftanbe öefürcfjten (affen, ogne Verzug, fpäteftens innerhalb 24 © tunben, ber Drtspoltjeibehörbe SHnjeige ju machen, auch bie franlen unb bie oerbächtigen Spiere oon O rten, an benen bie (Gefahr ber 2lnftedung frember Spiere befielt, fernzuhalten.

O ie g le ite n foroie bie fonftigen in biefer SEnweifung bem (Befiger oon Schweinen auferlegten (Pflichten liegen bemfenigen ob, welcher in Vertretung beö 93eftfeerS ber Sffiirtfchaft oorfteht, ferner bezüglich ber auf bem Transporte befmblidfen ©cbweine beren (Begleiter unb bezüglich ber in frembem (Sewabrfam befinblicben ©cbweine bem S3eftfeer ber betreffenben (Gehöfte, ©taEungen, Koppeln unb 955eiben. 3 u r foforügeit Slnjeige (SEbf. 1) fttib and) bie in § 9 SEbf. 3 bes SReicbsoiebfeuchengefegeS namhaft gemachten Sßerfonen oerpflicgtet.

© in b bereits ©ebroeine unter ©rfcheinungen ber gezeichneten ©euebe gefaEen ober wegen Ver«

baebts ber ©eudie gefcglacbtet, ober ftnben [ich oer«

bädftige @tfd)einungen bei ber Schlachtung, fo foU ber Vefiger bie Kabaoer nebft ©ingewetben ober bie gernä§ § 15 ber SEuSfübrungsbeftimmungen A bes (BunbeSratS zu bem (Gefege betreffenb bie

©chlacbtüieb* unb ?51eifci)befc^au oom 30. 3 u n i 1900 (oergl. Vefanntmachung bes SReicbsfanzters oom 30. (Etat 1902, 3 e u tra lb la tt fü r bas Teutfcge gleich, Veilage ju SRr. 22, © . 115) oom Sleifd)*

befegauer gezeichneten, fü r bie f5eftfieIXung ber Seuche erforderlichen T eile bis ju ber amtstier«

ärztlichen Unterfudjung ober ber ohne eine folche Unterfuchung ergefjenben polijeilic^en Verfügung aufbewahren unb febe (Berührung ber aufbewahrten S tü d e m it anberen Tieren ober burch unbefugte Sßerfonen oerhüten.

§ 2. e rh ä lt bie Ortspoltjeibehörbe burch bie gemäfj § 1 erftattete SEnzeige Kenntnis oon bem SEusbrucge ber ©egtoeinefeuebe ober bem ©euegen«

oerbaihte, fo gat fte fofort ben beamteten T ie ra rjt behufs fachoerftänblger e rm ittlu n g unb Vegut-- achtung bes Tatbeitanbes jujujiehen unb burch SEbfperrung ber franfen unb ber oerbächtigen Tiere im © tafle bafür ju forgen, bah eine (Berührung m it anberen ©ebroeinen nicht ftattfinbet. 3 n gleicher SBSeife hat bie Drtspolizeibegörbe oorjugehen, wenn fte auf anbere 2 lrt oon bem SEuSbrud) ober bem Verbachte ber ©chweinefeuche Kenntnis erhält. T e r törtspolijeibebörbe liegt weiter bie ©orge bafür ob, bah bie (Befiger oon ©chmeinen ihre im § 1 SEbf. 3 aufgeführten Verpflichtungen erfüEen.

§ 3. 3 ft nach bem (Gutachten bes beamteten Tierarztes ber SEuSbrucg ber ©chroeinefeuche feft«

gefteEt ober ber V e rba ut bes ©euchenausbruchs fü r begrünbet e rilä rt, fo hat bie Ortspolijeibehörbe (im

$aEe bes § 4 3 iffer 7 unb 8 bie bafelbft be}eich«

nete (Behörbe) bie erforberlichen ©cgugmafjregeln nach SÖtaffgabe ber nachftehenben Veftimmungen anzuorbnen unb babei bie Vetroffenen auf bie © traf»

oorfegriften beS § 328 bes SReichsftrafgefegbudjs unb ber §§ 66, 67 bes SReicbsoiebfeuchengefegeS h in juw eifen .'

© rfolgt bie geftfteEung burch ben beamteten T ie r a r t in SEbwefengeit bes SeiterS ber D rtspolijei«

behörbe, fo hat ber beamtete Tierarzt fofort bie oorläuftge@infperrung unb (Ebfonberung ber eriranften unb oerbächtigen Tiere, nötlgenfaES auch beren Vewachung (§ 12 Slbf. 2 bes SEeidjsoiebfeucben«

gefeges) burch icbriftlidje ober protofoflarifche ©röff«

nung an ben Vefiger ber ©chweine ober beffen Ver«

tretet oorläufig anzuorbnen unb hiervon ber O rts*

polijcibehörbe (Mitteilung ju machen.

§ 4. 1. T ie beamteten Tierärzte haben ben

©chweinebeftanb, in bem bie ©chweinefeuche ober ber ©euchenoerbadjt feftgefteEt ift, nach Saht unb SErt (g e rie l, Säufer, 3 uchteber, 3 u<htfauen unb SRaftfchweine) aufzunehmen unb möglichft zu ermit«

teln, wie lange bie oerbächtigen ©rfegeinungen febon beftehen, ob neuerbings ©cgiuelne aus btm (Gehöfte oerfauft ober in Vetbacht erregenber SBetfe entfernt finb, ob, wann unb wo bie iranien ober feudjen«

oerbächtigen ober biefenigen Schweine, auf beren SEnfauf ber ©eucbenausbruch nadh Sage ber ©ache Zurüdzuführen ift, etwa erworben fmb unb wer ber frühere Veftfcer war. T a s Ergebnis biefer © rm itti iungen ift ber Drtspolizeibehörbe ohne Verzug m it*

Zuteilen, bie banach fdjleunigft bie erforberlichen ERahregeln

zu

treffen, notigenfaEs bie anberen beteiligten Drtspolijeibehörben zu benadjridjtigen hat.

2 . T ie Drtspolizeibehörbe hat ben SEuSbrudh ber ©chroeinefeuche fofort auf ortsübliche Sffieife unb in bem fü r amtliche h u b lifa tio n beftimmten (Blatte (KreisBIatt) öffentlich befannt zu machen, ferner hat fic anzuorbnen, bafj an ben §aupteingängen, ins«

befonbete an fämtlicben bem Sßubliium offenftehenben

©ingängen bes ©euchengehöftes unb an ben @in«

gangen bes oerfeud)ten ©taEeS T afeln m it ber

(5)

beutlidj lesbaren S n fd jrift „©djroeinefeudje" leicht fxc^tbar angebracht roerben.

3 . f$ür bie feudjenfranien unb feuchenoerbädj* I- tigen ©ebroeine ift © taEd© tanbort*)fperre anjuorbnen;

wenn irgenb möglich finb bie noch gefunb erfdjei*

nenben Sierc non ihnen ju trennen.

Ueber bie anftedungsoerbäegtigen, nämlich bie* I Wenigen ©ebroeine, bie fid) m it franien ober leuche' uerbäegtigen ©ebroeinen auf bemfelben ©egöfte 1 (©tanöort, SBeibe) befinben ober in lebtet 3 «*

befunben haben ober fonft m it folgen Sieten in legier 3 eit in nachweisliche ©erügrung gefommen ftnb, aber noch feine üerbädEjtigen Kranfbeits*

erfcheinungen jeigen, ift bie ©egöftsfperre ju oer*

hängen.

S e r SSeibegang anftedungs»erböd)tiger ©ebroeine fann jebod) non ber Drtspolijeibehörbe unter ber

©ebingung geftattet roerben, ba§ bie Stere babei I feine SBegc unb feine SÖeiben betreten, bie non

©chroeinen aus feuchenfreien ©egöften benugt roerben, unb baff fie auf ber SBeibe m it (olchen

©chroeinen nicht in ©erügrung fommen.

S ie Drtspolijeibehörbe fann bie E infuhr gefunber I

©ebroeine in gefperrte ©egöfte geftatten. S ie neu eingeführten ©chroeine finb nach ihrem E in tritt in bas ©eudjengegöft als anftecfungsoerbächtig }u be*

hanbeln unb als folche ber ©egöftsfperre ju unter*

werfen.

4. S ie an ©cfjroeinefeuihe erfranften ober biefer ©eudje ober ber Anftedutig oerbächtigen

©chroeine bürfen aus bem ©eudjengehöft n u r m it

»orgeriger ortspolijeilicher ©enegmtgung unb nur ju m fofortigen Schlachten au§gefiif)rt roerben. © ie bürfen nur anf bem ©euchengeljöfte felbft ober in einer am ©euchenort befinblichen gewerblichen

©chtachtftätte ober in bem öffentlichen ©djlacbtbaufe beS ©euchenorts ober wenn am ©euchenorte fein öffentliches ©ebtaegthaus »organben ift, in einem ber nächflgelegenen öffentlichen ©chlacE)ti»äufer ge*

fla c h te t roerben.

S ie OrtSpolijeibehörbe hat bei ©enehmigung ber Ausführung »on ©chroeinen ju m fofortigen Ab*

fdjladjten folgenbe ©ebingungen »orzufdjrelben:

a) S ie aus Dem ©euegengegöft ausgeführten

©chroeine müffen auf ©Sagen ober auf ber Sifenbahn beförbert roerben unb bürfen unterwegs nicht m it anberen ©chroeinen in

©erügrung fommen ober in frembe ©ehöfte gebracht roerben.

b) S ie benugten ©Sagen finb fofort nach bem AuSlaben ber ©chroeine an bem Auslabungs*

orte grünblichft ju reinigen unb m it geiger

©obalauge ju roafegen.

o) S a s auf ben SSagen bcfinbliche © troff ift ju »erbrennen ober fonft unfchäblich S« be*

fettigen.

d) © ei ©enugung ber Eifenbahn ift bie Elfen*

bahnnerroaltung »or bem ©erlaben »on ber

Kranfgett ober ber ©erbäcgttgfeit ber Schweine in Kenntnis ju fegen.

e) S ie Schlachtung ber ausgeführten Schweine muh unter polizeilicher Ueberroachung ftatt*

finben, roenn fie nicht in einem unter tier*

ärztlicher Leitung ftegenöen öffentlichen

©¿hlachthaufe erfolgt. SegterenfaEs hat ber ©chladjtbofsoorfteher ber D rtspoüjei*

begörbe beS ©shlacgtortS eine ©efcheinigung über bie ©d)la<btung einjureichen.

f) Siegt ber D rt, an bem bie Schlachtung ftatt*

finben foE, in einem anberen O rtspolijei»

be jirf, fo ift bie juftänbige Drtspolizeibegörbe

»on bem 3 citpunfte beS Eintreffens ber

©enbung rechtzeitig ju benachrichtigen.

© o r f t e l j e n b e © e f t i m m u n g e n ü b e r bte A u s f ü h r u n g » o n S c h w e i n e n a u s b e m

© e u c h e n g e f j ö f t g e l t e n n ic h t f ü r a n f t e d u n g S *

» e r b ä c h t i g e f e t t e S c h w e i n e . S i e O r t s * p o l i j e i b e g ö r b e f a n n » i e l m e l j r g e f t a t t e n , b a h folche ©chr oei ne a us g e f p e r r t e n @e*

h ö f t e n a u s g e f ü h r t u n b i n b e n f r e i e n © e r * i e h r g e b r a c h t w e r b e n , roenn ber ©efiger ber

© chroeine beren ©efunbljett unb coEe Schlachtreife burch tierärztliche ©efcheinigung nadjroeifi. S ie

©efcheinigung muh ben 3roed ihrer AusfteEung angeben unb berbleibt bei ben Aften ber D rts * poiizeibehörbe. © ie »erliert ihre © ü ltig fe it, roenn bie A u sfuh r nicht innerhalb »on zwei Sagen nach ber AusfteEung erfolgt ift.

B. Es ift anzuorbnen, bah fein ber ©taE*

ober ©efjöftfpetre unterworfenes ©egroein, baB »er*

enbet ober gefd)lad)tet w irb, ohne ©enehmigung ber Drtspolizeibegörbe »erroenbet ober befeitigt ober aus bem ©egöft entfernt roerben barf. £ a t bie O rts*

poiizeibehörbe eine folche ©enehmigung erteilt, fo muh fie gieroon fpäteftens bei ber $eftfieEung beS SrlöfdjenS ber ©eudje (§ 8 ) ben beamteten S ie r*

arzt in Kenntnis fegen. 2ßenn bie ©perrmah*

regeln lebiglidj wegen ©erbachts ber ©eudje »er*

hängt worben finb, fo hat bie Drtspolizeibegörbe

»or Erteilung ber ©enegmigung eine amtstierärzt*

liege Dbbuftion beS SietförperS zu »eranlaffen.

6 . S e r ©efiger ift anzugalten, ben 3 u tr itt zu

| ben franfen ober oerbächtigen ©chroeinen unbefugten

©erfonen, namentlich ©ieggänblern, fjletfdjern unb Kaftrierern, nicht zu geftatten, aud) bas ©etreten beS ©eud)engegöftes burd) ©egroeine anberer ©eftger Zit oergüten.

7. ©eroinnt bie ©djroeinefeucbe in einer D rt*

fegaft eine gröbere ©erbreitung, fo ift bie Abhaltung

»on ©egroeinemärften, foroie ber A u ftrieb »on Schweinen auf ©Soeben* ober ©iegmärfte in bem

©eugenorte unb beffen Umgebung »on bem £anb*

rat, in © tabtlreifen »on ber Drtspotizeibegörbe zu I »erbieten.

S a s ©erbot ift öffentlich beiannt z« wagen.

I 8 . ^ n ben SäEen zu 7 ift burd) bie bort

(6)

genannte Veßörbe, wenn bte Seuche ißrer Söcfcfjaffen^

pett nach eine größere unb aEgemeinere ©efaßr ein»

fcglieBt, je naef) Umftänben bie Sperre bes Ortes ober oon Drtsteüen ooräufeßreiben, außerbem ift bas gemeinfdmftlicße Austreiben oon Schweinen aus mehreren © e lfte n ju r Sffleibc ju verbieten.

g ü r bie A u sfu h r ber in gefperrten O rten ober O rtsteilen befmblidßen Schweine aus betn Sperr»

b e jirf haben bie V orfdjrtften biefes 5ßaragrapben unter 3 lffer 4 ftnngemäß Anwenbung ju ftnben.

S e i ber Verhängung ber Sperre ift jugleidj anjuorbnen, baß burd) gefperrte O rtsteile ober Orte Sd&weine nicht getrieben unb nur unter ber Ve=

btngung burdßgefaßren werben bürfen, baß bie SranS»

Porte bort nicht anhalten. fe rn e r ift oorsufchreiben, baß an ber © renje bes gefperrten O rtes ober ber gefperrten O rtsteile ta fe ln m it ber beutlicß les»

baren Auffcßrift „© e fp e rrt wegen Scßweinefeuche"

leicht ftchtbar anjubrinqen ftnb.

§ 5. SBirb Scßweinefeuche ober ber Verbacht btefer Seuche bei Schweinen feftgefteflt, bte fuß auf bem T ranspo rt befinben, fo hat bie D rtspolijei»

betörte bie Sßeiterbeförberung aller Schweine su oerbteten unb ihre Abfperrung anjuorbnen, fofern es ber Veftger nicht ooraießt, fie fchlachten ju laffen.

5Dem Veftger ift aufaugeben, faEs ein Schwein wahrenb ber Abfperrung oerenben foEte, bics unoer

|ügltth ber DrtSpoliaeibeßörbe anjuäeigen, bie be hufs geftfteflung ber Sobesurfacße ben beamteten S ie ra rjt ¡ujusiehen hat.

können bie Schweine innerhalb 24 S tunben einen S ta n b o rt erreichen, in bem fie fü r bie Oauer ber Sperre untergebracht ober abgefcf)lachtet werben foEen, fo fann bie DrtSpoliaeibeßörbe bte SBeiter-- beförberung unter ber Vebingung geftatten, baß bie Schweine unterwegs nicht auf frembe ©eßöfte gebracht unb baß fte ju Sßagen ober auf ber ©ifen»

Bahn beförbert werben.

V o r ©rtetlung ber © rlaubnis ju r Ueberfiihrung ber Stere in einen anberen O rts p o lije ib e jtrf ift bei ber DrtSpolijetbehörbe bes Veftlmmungsortes anju»

fragen, ob bie Siere bort Aufnahme ftnben fönnen.

SBtrb bie © rlaubnis ju r Ueberführung ber Siere erteilt, fo ift bie O rtspolijtibehörbe bes Veftimmungs»

orteS oon ber 3 e it, ju ber bie A n fu n ft bes S ra n s- Portes oorausftcßtlich erfolgen w irb, in Kenntnis su fegen.

§ 6. Oie Kabaoer ber an Schweinefeuche ge»

faEenen Schweine finb bur<h höhere £igegrabe (Wochen ober Oämpfen bis ju m 3erfaE ber 2Beicß»

teile, Ausfchmeljen, troefene OefiiEation, Verbrennen) ober auf chemtfcbem SBege bis ju r Auftöfung ber SBeicßteile unfchäblid» ju befeitigen. O ie hierburdh gewonnenen ©raeugniffe tonnen tedmifdß oerwenbet werben.

SEßo ein berartiges Verfahren untunlicß ift, hat bie Vefeitigung burch Vergraben möglicßft an SteEen ju erfolgen, bie oon Steren nicht betreten werben.

Ö

V o r bem Vergraben ift bas gfetfcb m it tiefen

© infdjnitten ju oerfehen unb m it K a lt ober feinem, trocienem Sanbe ju beftreuen ober m it Seer, rohen Steinfohlenteerölen (Karbolfäute, St'refol) ober Alpha»

Aapßtplam in in 5 projentiger Söfung ju übergießen.

® ic ©ruben finb fo tief anjulegen, baß bie Ober»

fläche bes gleifcßeS oon einer minbefiens 1 m ftarfen

©rbfeßießt bebeeft Wirb.

§ 7. Oie oon fd)metnefeu<hefranfen ober ber Seuche oerbäeßtigen Schweinen benugten StaEungen (Stanborte) unb bie bei ben StaEungen befinblichen Summelpläge, bie bei ber Schlachtung oon tränten unb oerbächtigen Steren benugten Schtachttröge unb aEe fonftigen m it ben tränten Sieren ober beren AbfäEen in Verüßrung gefommenen ©egenftänbe (Krippen), guttertröge, ©erätfeßaften, Kleiber, Sdßußaeug ber SBärter) rnüffen naeß bem Aufhören ber Seuche ober nach ©ntfernung ber tränten Siere oon ben Vefigern beSinftjiert werben- (Anlage A ber Vunbesrats»,gnfiruftion oom 27. g u n i 1895 unb bie befonbere OeSinfeftionSanweifung fü r bie Scßweinefranfßeiten.) O ie Anorbnung ber Oes»

infeftion erfolgt burch ben beamteten Sierarat.

S e r Oesinfeftion hat ftets bie Vefeitigung bes oerfcuchten Oüngers unb aEer oon ben tränten Sieren ßerrüßrenben AbfäBe oorausaugeßen.

® er ift entweber auf möglichft unburch»

lafftgen SBagen auf bas gelb ju fahren unb fogleid) unteraupflügen ober ju oerbrennen ober an einem Viage, ber oon Schweinen nicht betreten werben fann, aufauftapeln unb m it anberem Oüngcr (am beften Vferbe» ober Kußbung) ober wenn folcher nicht oorßanben ift, m it S troß, Saub, S o rf ober anberem lofen EEaterial ju überfeßießten. Oünger, ber in biefer SBeife aufgeftapelt ift, w irb innerhalb 14 Sagen bureß Selbfterßtgung unfcßäblid) unb rann aisbann o^nc weiteres abgefahren werben.

§ 8 . Oie Schweinefeuche g ilt als erlofdjen unb bie angeorbneten Schugmaßregeln finb aufsu»

ßeben:

1. wenn ber gefaulte Scßweinebefianb gefaEen, gefcßlacßtet, getötet ober auSgefüßrt ift, ober

2 . faEs ein Veftanb oerblieben ift: wenn 14 Sage oerfloffen finb, naeßbem bas legte tränte ober feueßenoerbäeßtige S ie r gefaEen, gefcßladßtet, getötet, auSgefüßrt ober genefen ift unb

wenn in bei ben gäEen (au 1 unb 2) außer»

bem bie O esinfeftion oorfcßriftSmäßig erfolgt unb abgenommen ift.

SBenn ein Veftanb oerbtieben ift (Abf. 1 ju 2), hat ber beamtete Sierarat auf ©rfudjen ber Orts»

polljeibeßörbe bureß eine Unterfucßung junäcßft feft»

pfteEen, ob fiel) tränte ober feueßenoerbäeßtige Siere in bem Veftanbe nicht meßr befinben. e rg ib t biefe Unterfucbung bie Seucßenfreißeit unb Unoerbäcßtig»

feit bes VeftanbeS, fo orbnet ber beamtete Sierarst bie Vornaßme ber Oesinfeftion an.

§ 9. Oie P rü fu n g ber Oesinfeftion erfolgt

(7)

7

cBcnfaHs bureg bctt beamteten V e rargt, unb groar im

§aEc ber ’¡fit. l bes § 8 alsbatb, im $aüe ber Elr. 2 ebenba frügefienS 14 £age naeg ^eftfteEung ber ©euegenfreigeit. SegterenfaEs gat ber beamtete S£terarjt bei biefer ©elegengeit ben gefaulten

©djroelnebeftanb noef) einmal gu unterfuegen, um feftgufteflen, ob Eteuertrantungen ober neue ©eudjero nerbacgtsfäEe in ber 3unf<gcngeit oorgefommen ftnb.

Abgänge burd) SCob ober Rötung finb hierbei als Eteuertrantungen aufgufaffen, icentt nicht naeggetoiefen mirb, bafj bie ©rtranfungen, bie gum £obe ober

?ur Rötung (Schlachtung) führten, nicht burdj

©djtnelnefeucge oerurfacht mären. SBirb auib bei biefer Unterfucbung bie ©euegenfreigeit unb Unoer*

bäcgtigteit beS VeftanbeS fefigefteEt, fo hat ber beamtete Slerargt bie Oestnfeftion abjunehmen, fofern fie orbnungsmäfjig ausgefügrt ift, unb hieroon bie OrtSpoligeibehörbe gu benachrichtigen.

SDic OrtSpoligeibehörbe hat aisbann bie ©cgug*

mafjregeln aufgugeben unb ba§ ©rlöfcgen ber

©egroetnefeuege in gleicher Eßeife mie ihren Elus*

brueb gur öffentlichen Kenntnis gu bringen.

® ie etma »erhängte Sperre bes ©eudjenorteß ober non D rtsteilen ift oom Sanbrat, in ©tabt*

fretfen oon ber OrtSpoligeibehörbe aufguheben, roenn bie VorauSfegungen, bie gu ber Stnorbnung geführt haben (»gl. § 4 g iffe r 8 ), roeggefaEen ftnb. OaS (Gleiche g ilt non ben gemäjj § 4 Z iffe r 7 erlaffenen Verboten.

§ 10. Verlegungen ber SIngelgepflicgt (§ 1) unb guroiberganblungen gegen bie auf © runb ber oorftegenben Vorfcgriften angeorbneten ©djugmafj regeln unterliegen, fofern nicht nad) ben beftegenben

©efegen eine höhere © träfe oerroirtt ift, ben © tr a f oorfchriften bes § 828 beö ©trafgefegbueges unb ber §§ 65, 66 unb 67 be§ EleicgMegfeucgengefeges.

§ 11. S tritt in einem ©djroeinebefianbe neben ober in Verbinbung m it ber ©egroeinefeuege ober bem Verbacgt biefer Seuche auch bie ©egroeinepeft ober ber Verbacgt ber ©egroeinepeft auf, fo gaben fü r bie Vefämpfung ber (Seuche nicht bie Vor*

fegriften biefer Etnroeifung, fonbern bie ber Sin»

meifnng gur Vefämpfung ber ©djroeinepefi nom 2 ‘ - Sebruar 1907 Slnroenbmtg gu finben.

„ „ | 1 2 - 3biefe Etnroeifung tritt am Sage ihrer Veröffentlichung bureb baS ElmtSblatt in Kraft.

®te lanbespoligeilicbe Slnorbnung oom 13. g jp ril 1894 „ I I . Vefanntmacgung" (© jtra b la tt g. Slmtsbl.

16 fü r 1894) mirb hierm it aufgehoben.

g ra n ffu rt a. O ., ben 27. gebruar 1907.

Oer EtegierungSpräfibent. non V a l e n t i n i . Sltifeeifatta

ä « r S B e fä tn p fu ttg b e t © h iu e tt u 'y e f t.

S u r Vefämpfung ber ©egroeinepeft mirb auf

© runb beö ©efegeö bdreffenb bie Elbroegr unb Unter*

brüdung oon Viehfeucben oom 2 3 .3 « n i 1880/1. E M 1894 (Et. © . V I. 1894, © . 409), beS preufjifcgen EluSfügrungsgefegeS oom 12. SJtätj 1881 (© . © .

© . 12Ö)/18. 3 u n i 1894 (® . @. <§. U S ), beS

§ 1 ber VunbeSratSinftruftion oom 27. Ojuni 1895 (Et. ® . V I. © . 357) unb ber Vefanntmacgung bes Etelcbsianglerö über bie Elngeigepfltcgt fü r bie ©egroeines feudte, bie ©egroeinepeft unb ben Etotlauf ber ©Ameine oom 8 . ©eptember 1898 (Et. © . V I. © . 1039) m it

©enegmigung bes EJttnifters fü r Sanbroirtfcgaft, Oomänen unb $orften folgenbe Etnroeifung erlaffen.

§ 1. Oer Vefiger oon Scbmeinen ift »er*

pflichtet, oon bem Elusbrucg ber ©egmeinepeft unter feinen ©ebroeinen, foroie oon bem Stuftreten oon

©rfegeinungen, bie ben Elusbrucg ber genannten Seuche in feinem ©egmeinebeftanbe befürchten taffen, ogne Vergug, fpäteftens innerhalb 24 ©tunben, bet O r t s * p o l i g e i b e g ö r b e Ei n ge i ge gu machen, auch bie tränten unb bie oerbäebtigen Siere oon O rten, an benen bie ©efagr ber Stnftedung frember Siere beftegt, ferngugalten.

O ie gleichen, fomie bie fonftigen in biefer Etnroeifung bem Vefiger oon ©cbmeinen auferlegten

^Sftidgten liegen berofenigen ob, welcher in Vertretung bes Vefigers ber EBtrtfcgaft oorftegt, ferner begüglicg ber auf bem Transporte befinblicgen ©egmeine, beren Vegleiter unb begglüicb ber in frembem ©emagriam befinblicgen ©egroeine bem Vefiger ber betreffenben

©egöfte, StaEungen, Koppeln unb EBeiben. Sur fofortigen Eingeige (Elbf. 1) finb auch bte in § 9 Elbf. 3 bes EteicbSütebfeucgengefegeS namgaft gem alten fßerfonen oerpflid)iet.

© inb bereits ©egmeine unter ©rfegeinungen ber begeiegneten ©euege gefaEen ober roegen VerbacgteS ber ©euege gefcglacgtet ober finben fug oerbäegtiae

©rfegeinungen bei ber ©cglacgtung, fo foE ber Vefiger bie Kabaoer nebft ©ingeroeiben ober bie gemäfj § 15 ber Stusfügrungsgeftimmungen A bes Vunbesrats gu bem ©efege betreffenb bie Scglacgtoieg* unb gteifeg*

befegau oom 3. 3 uni 1900 (ogl. Vefanntmacgung bes Eteidistanglers oom 30. S M 1902, gentratblatt fü r bas Oeutfcge Eteicg, Vellage gu Etr. 22, © . 115) oom gleifcgbejcgauer begeiegneten, fü r bie geftfteEung ber Seuche erforberlidjen T eile bis gu ber am tstier, ärgttiegen Untcrfucgung ober ber ogne eine folcge Unterfucgung ergegenben poltgellicgen Verfügung auf*

beroagren unb febe Verügrung ber aufberoagrten S tü d e m it anberen Tieren ober bureg unbefugte ißerfonen oergüten.

§ 2 . © rgält bie O r t S p o l i g e i b e h ö r b e bureg bie gemäfj § 1 erftattete Slngetge K e n n t n i s oon bem Elusbrucg ober bem Verbacgte ber ©egroeinepeft, fo gat fte fofort ben b e a m t e t e n O t e r a r g t begufs faegoetfiänbiger ©rm ittelung unb Vegutacgtung bes Taibeftanbes gugugiegen unb bureg Elbfperrung ber tränten unb ber oerbäegtigen Tiere im ©taEe bafür gu forgen, baf; eine Verügrung m it anberen

©cg meinen nicht ftattfinbet. 3 n gleicher EBeife gat bie Drtspoltgeigörbe oorgugegen, roenn fie auf anbere Elrt oon bem Elusbru^ ober bem Verbacgte ber

©egroeinepeft Kenntnis ergält. SDer Ortspoligelbegörbe

(8)

8

Hegt weiter bie «Sorge bafxir ob, baß bie 23efiger oon

©djweinen ißre in § 1 2lbf. B aufgefübtten S3er*

Pachtungen erfüllen.

§ 8 . $ ft nach bem ©utadjten beö beamteten SDierarjteö ber Stuöbrucb ber ©cbweinepeft fefigefiellt ober ber 33erbad)t beö ©eudjenauöbtudjeö fü r begrünbet e rtlä rt, fo t>at bie S D r t ö p o b i j e i b e ^ o r b e (im $aHe beö § 4 3 iffe r 7 unb 8 bie bafelbfl bejeidjnete SbebörDe) bie erforberlidjett © d j u g m a ß * r e g e l n nach SPtaßgabe ber na#ebenben39eftimmungen anjuorbnen unb babei bie betroffenen auf bte © tra f*

oorfcbriften beö § 328 beö 9ieidjöflrafgefegbud)eö unb ber §§ 66, 67 beö Steicböoiebfeucbengefegeö bin*

juweifen.

@rfolgt bie ^efifteHung burd) ben beamteten SCicrargt in 2tbmefenbeit beö Selters ber D rtöpolijei*

bewürbe, fo bat ber beamtete SÜerarjt fofort bie oorläufige©lnfperrung unb2Ibfonberung ber eriranften unb oerbäcbtigen SDiere, nötigenfalls auch beren Bewachung (§ 12 Stbf. 2 beö SMcböotebfeucbengefegeö) burdj fcbriftlicbe ober protofoUarifcfje ©röffnung an ben Sefiger ber Schweine ober beffen SOertreter oor*

läufig anjuorbnen unb bieroon ber Drtöpolijeibebörbe ajtttteilun g ju machen.

§ 4. 1. SDie b e a m t e t e n S D l e r ä r j t c haben ben ©«bmeinebeftanb, in bem bie ©djweinepefi ober ber Sßeftoerbadjt feftgeftettt ift, nadj 3 ab l nnb 2Ir t (geriet, Säufer, 3 uchteber, 3 U(i)tfauen unb SDtaft*

fcbmeine) aufjuneljmen unb möglicbft ju ermitteln, roie lange bie oerbäcbtigen ©rfdjeinungen fcbon befteben, ob neuerbingö ©chweine auö bem ©eböfte oerfauft ober in Serbadjt erregenber Sßeife entfernt frnb, ob mann unb roo bietranfen ober feucbeoerbästigen ober biefenigen Schweine, auf beren Slnfauf ber

©euäjenauöbrud) nad) Sage ber ©a<be ju rü d ju fü ljre n ift, etwa erworben finb unb roer ber frühere SBefiger mar. SDaö © r g e b n i ö b i e f e r © r m i t t e l u n g e n ift ber ¡ D r t ö p o l i j e i b e b ö r b e ohne SSerjug m i t * j u t e i l e n , bi e banacb fdjleunigft bie erforbertidjen SDtaßregeln ju treffen, n ö t i g e n f a l l s bie a n b e r e n beteiligten D r t ö p o l i j e i b e b ö r b e n j u b e n a d )5 r i c h t i g e n bat.

2 . 2)le D r t ö p o l i j e i b e b ö r b e bat ben 2tuö*

brud) ber ©cßweinepeft fofort auf ortsüblidje SBeife unb in bem fü r amtliche Sßublilatton beftimmtcn SBlatte (Äreiöblatt) öffentlich befannt ju machen, ferner bat fte anjuorbnen, baß an ben £aupteingängen, inöbefonbere an fämtlicben bem Sßubltlum offen*

ftebenben ©ingängen beö ©euchengeböftß unb an ben

©ingängen beö oerfeuchten ©talleö ta fe ln m it ber beutlidb leöbaren S n fd jrift „©cbweinepeft" Ieid)t ftdjtbar angebracht werben.

3. § ü r bie feudjefranlen unb feucbeoerbädjtigen

©chweine ift (Stad = ((Stanbort) = fpcrrc anjuorbnen;

wenn irgenb möglich finb bie noch gefunb erfdjeinenben

¿ iere oon ihnen ju trennen.

Ueber bie anfieclungöoerbäcbttgen, nämlid) bie*

jenigen ©cbtoeine, bte ftcb m it franfen ober feucbe*

oerbäcbtigen Schweinen auf bemfelbem ©eböfte (S tanbort, SCßeibe) beftnben ober in legier 3 e,ü befunben haben ober fonft m it foldjen Vieren in tegter 3 eit in nacbweiölicbe Berührung gefommen finb, aber noch teine oerbäcbtigen iiranfijetts»

erfdjeinungen jeigen, ift gleichfalls bie ©taüfperre ju oerbängen.

lieber baö ©eucbengeböft ift bie ©eböftfperre ju oerbängen. SDie © infüßrung neuer ©cbmeine in bas ©eucbengeböft ift ju oerbieten.

4. ©cbweinepeftfranle ober ber Seuche oer*

bäcbtige ©djweine bürfen n u r auf bem Seuchen*

gcböfte gefcbtadjtet werben. SDie 2Iuöfübrung foldjer SCiere oom ©euchengeböfte ift nicht ju gcftatten.

S l n f t e c f u n g ö o e r b ä c h t i g e Schweine (3 iffc r[3 9tbf. 2 ) bürfen auö bem ©eucbengeböft n u r m it oor»

berigc ortöpolijeiliche ©eneßmigung unb n u r ju m fofortlgen ©cblacßten auögefübrt werben. SDie Schlachtung folcher @cß weine barf außer auf bem

©euchengeböfte felbft auch in einer gewerblichen

©dbladjtftälte beö ©euchenorteö ober in bem am

©euchenort befinblidjen öffentlichen ©djladjtbaufe ober mangelö eineö foldjen in einem ber näcßfi*

gelegenen öffentlichen ©djlacbtbäufer ftattfinben.

SDie ä r t ö p o l l j e i b e ß ö r b e bat bei ©e*

nebmigung ber Stuöfüßrung oon ©djweinen ju m fofortigen SKbfdjladjten folgenbe 33ebingungen oor»

gefchrieben:

a) SDie auö bem ©eucbengeböft auögefüßrten

©chweine müffen auf SBagen ober auf ber

©ifenbaßn beförbert werben unb bürfen unter*

wegö nicht m it anberen ©djweinen in SBerüßrung fommen ober in frembe ©eböfte gebracht werben.

b) SDie benußten Stßagen finb fofort nach bem SKuötaben ber Schweine an bem Sluölabungöorte grünblidjft ju reinigen unb m it beiße* ©oba*

lauge ju wafcßen.

c) SDaö auf bem SSagen befmblicße © troß ift ju oerbrennen ober fonft unfdjäbtid) ju beteiligen.

d) S e i Senugung ber ©ifenbabn ift bie ©ifen*

baßnoerwaltung oor bem Sßerlaben oon ber 33erbädjtigleit ber ©chweine in itenntniö ju fegen.

e) SDie ©chlachtung ber angeführten Schweine muß unter ortöpoiijeilidjet Uebermadjung ftattfinben, wenn fte nicht in einem unter tlerärjllicher Seitung ftebenben öffentlichen ©djlathtbaufe erfolgt. SegterenfaHö bat ber ©cbladjtßof*

oorfteßer ber Drtöpolijeibebörbe beö @djta<bt*

ortö eine Sefcßelnigung über bie Schlachtung elnjureidjen.

f. Siegt ber O rt, an bem bie Schlachtung ftatt*

finben foU, in einem anberen D rtö p o lije ib e jirf, fo ift bie juftänbige Drtöpolijeibebörbe oon bem 3 eltpuntte beö Eintreffens ber ©enbung redhtjeitig ju benad^richttflen.

5 . ©ö ift anjuorbnen, baß lein ber S tatt* ober

(9)

9

©eßöftfperre unterworfenes Schwein, bas oerentet ober gefcßlacßiet w irb, oßne ©eneßmigung ber Orts»»

poit^eibctjürbe oerwenbet ober befeitigt ober aus bem

©eßöft entfernt, toerben baif. fta t bie OrtäpoUjek beßörbe eine fold)e (Genehmigung erteiit, fo muß ftc Ijieroon fpäteftenä bei ber geftfteflmtg beä ©rlößhenä ber ©eucße (§ 8) ben beamteten Sricrargt in Kenntnis fegen. ä öe nnjn e Spetrmaßtegeln lebtglicß wegen Verbacßtä ber ©¿^roeinepeft oerßängt morben finb, fo bat bie Drtöpolijeibebörbe oor ©rteilung ber ©e»»

neßmigung eine amtetierär^tlicbc D bbuftion beä

©terförperS p neranlaffen.

6 . ©er Vefiger ift anpßalten, ben g u tritt

ben franfen ober oerbärfjtigen Sdpoeinen unbefugten Perfonen, namentlich Vießßcinbkrn, gkifchern imb K afirierern nid)t p geftatten, and) bas ¿Betreten beä Seudßengeßöfteä burd) Schweine anberer Vefiger p oerbüten.

7. © ew itint bie Scßwemepeft in einer Ort=

fdjaft eine größere Verbreitung, fo ift bie StbEjalluna oon Scßweinemärften, fowie ber Stuf trieb non Schweinen auf 5Öod)cn= ober V kß m ärfte in bem Seucßenort unb helfen Umaegenb oon bem Sanbrat in © tabtfreifen oon ber DrtSpoiijetbeßörbe »u oer-

bieten. 0

©aä Verbot t)t onenttid) befannt p machen.

ö. 3 n oen gatten p 7 ift burd) bie bort genannt«

Veßorbe, wenn bie Seuche ihrer Vefdiaffenbeit nad eine größere unb allgemeinere © efafjt einfddkßt’

)e nad) ben Umftänben bie Sperre beä Drteö ober 001 Ortäteden oorpfdjreiben, außerbem ift bas gemein»

icpatUtcbe Austreiben oon ®d)toeinen aus mehreren

©eßöften p r Sßeibe p oerbieten.

g ü r bie A u sfuh r ber in gefperrtcn O rten ober Drtöteiien befinbiic^en ©djioeine haben bie Vorfdjriften bicfeä Paragraphen unter g ifte t 4 finngemäß An»

roenbung p ftnben.

V e i ber Verhängung ber Sperre ift pgleid;

anporbnen, baß burdt) gefperrte D riä teiie ober Ort«

Schweine nicht getrieben nnb n u r unter ber Ve»

bingung burdßgefahren werben bürfen, baß bie ©ranS»

porte bort nicht anhalten. getner ift oorpfdireiben, baß an ber © renje beä gefperrten Drteä ober ber sw k* D r t ~tciie ® af ciu m it ber beutlicf) ieäbarer S t »@efperrt wegen Schweinepeft" k ic k ßchtbar anjubrtngen finb.

,, r k J * ' 3ßkb Sdjweinepeft ober bet Verbadti btefet toeueße bei Schweinen feflgeftettt, bie fid) auj k£ra beßnben, fo ift bie Sßeiterbeförberunc aller Schweine oon ber Drtäpolijeibeh&rbe p oer»

bieten unb tljre Abfpertung anporbnen, fofern et ber Vefiger nuf)t »oriießt, fxe fd)lad)ten p (affen,

■öem Vefiger ift aufpgeben, fatts ein Schwein mahrenö ber Abiperrung oerenben fottte, biee unoerjugtid) ber Ortöpoliäeibefjöröe anpjeigen, bie behufs geftfrettung ber ©obesurfadje ben beamteten

^tera rst p p jte h e n hat.

Können bie © d) weine innerhalb 24 Stunbcn

einen S ta n b o rt erreichen, in bem fxe fü r bie ¿Dauer ber Sperre uniergebraeßt ober abgefdjlacßtet werben fotlen, fo fann bie Dttspolijeibefiörbe bie SBeiter?

beförberung unter ber Vebingung geftatten, baß bie Schweine unterwegs nicht auf frembe ©eßöfte gebracht, unb baß fte p Sßagen ober auf ber (StfenbaEjn beförbert werben.

V o r ©rteilung ber ©rlaubniä p r Ueberfüßrung ber ©iere in einen anberen O rte p o lije ib e p rf ift bei ber Drtäpotigeibehörbe beö Veflimmungöorteä an=

jufragen, ob bie ©iere bort Aufnahme ftnben fönnen.

SBirb bie © tlaubuis p r Ueberführung ber ©iere erteilt, fo ift bie Ortspolijeibehörbe beä VefiimmungS=

orteS oon ber g e it, p ber bie A n fu n ft beä ©ranä*

porteS üorausfichtlich erfolgen w irb, in Kenntnis p fegen.

§ 6 . ¿Die Kabaoer ber an Seß weinepefi gefallenen Schweine finb burd) höhere §igegrabe (Kochen ober

©ämpfen bis p m gerfatt ber 2Beid?teiIe, Aus*

fdjm elpn, trodene ©eftiHation, Verbrennen) ober auf eßemtfehem SBege bis p r A uflöfung ber 2Beicßtetle unfd)äbiich p befeitigen. S ie fjierburcb gewonnenen

©rgeugniffe fönnen technifch oerwenbet werben.

A3o ein berartigeä Verfahren untunlich ift, hat bie Vefeitigung burd) Vergraben möglid)ft an ©teilen p erfolgen, bie oon ©ieren nicht betreten werben.

V o r bem Vergraben ift bas gleifd) m it tiefen @in=

fdpuüen p oerfeßen unb m it K a lf ober feinem, trodenem Sanbe p befireuen ober m it ©eer, roßen Steinfoßienteerölen (Karbol)äure, Sirefol) ober Alpßa=

Vapßtplam in in öproaentiger Söfung p übergießen

® ie ©ruben fie fo tief anplegen, baß bie 0 ber=

flache beä gleifdjeö oon einer minbeftens 1 m ftarfen

@rbfd)id)t bebeeft wirb.

§ 7. © ie oon feßweinepeftfranfen ober ber

©eueße oerbäeßtigen ©eßweine benugten Stattungen (©tanborte) unb bie bei ben © tallungen beftnblicßen

¿^ummeipläge, bie bei ber Schlachtung oon franfen unb oerbäeßtigen ©ieren benugten Sdjlachttröge unb alle fonfttgen m it ben franfen ©ieren ober bereu Abfällen in Serüßrung gefommenen ©egenftänbe (Krippen, ©dtußjeug ber h ä r te r ufw .) muffen naeß bem Aufßören ber Seuche ober nach ©ntfernung ber franfen ©tere oon ben Vefigern b isin fiäiert werben. (Anlage A ber V u n b e S ra ts^n ftru ftio n oom 27. 2>utü 1895 unb bie befonbere © esinfeftiong;

anwetfung fü r bie Sdjweinetranfßeiten.) © ie An=

orbnung ber © iöinfeftton erfolgt burd) ben beamteten

©terar^t.

© er S iäin fcftton ßat ftets bie Vefeitigung beä oerfeud)tert ©üngers unb aller oon ben franfen ©ieren ßerrüßrenben Abfälle ooraufpgeßen.

,- r r ® eL ® ün9£r ift entweber auf mögUdjft unburcß=

"affigen Asagen auf baä gelb p faßten unb fogleid) unterppflügen ober p oerbrennen, ober an einem Plage, ber oon Schweinen nicht betreten werben fann, a u fpfta peln unb m it anberem ©ünger (am beften pferbe* ober Kußbung) ober wenn foldßer nid)t

(10)

10

oorhanben ift, m it © trob, Saub, STorf ober anbcrem lofen M a te ria l p überfchichten. Sünger, ber in biefer EBetfe aufgeüapelt ift, w irb innerhalb 14 Sagen burch ©elbfiert)ißung unfcbäolid) unb fann aisbann of)ne weiteres abgefahren werben.

§ 8 . 5Die ©chweinepe|t g ilt als e rlo g e n unb bie angeorbneten ©chufjmahregeln finb aufpbeben:

1 . wenn ber gefamte ©cfjweinebcftanb gefallen, getötet, gefc^lact)tet ober ausgeführt ift, ober

2 . falls ein Sefianb »erblieben ift: wenn oier SBodjen »erfloffen finb, nachdem bas lefete franfe ober feu<hen»erbäci)iige S ie t gefallen, getötet, ge«

fd)lad)tet ober genefen ift unb

wenn in beiben $äEen ( jU j unfo 2) bie Sts«

in feftion oorfcfjrtftörnä^ig erfolgt unb abgenommen ift.

SBenn ein Seftanb oerblieben ift (iilbf. 1 p 2) hat ber beamtete S ie ra rjt auf ©rfudjen ber Drts«

polijeibeljörbe burch eine U nterteilung p n ä d jft fefi«

pfteEen, ob fich franfe ober feuebenoerbäebttge Spiere in bem ©eftanbe nidht met)r befinben. © rgibt biefe Unterfucbung bie ©euebenfreiheit unb Unoerbäct|tigfeit bes SeuanbeS, fo orbnet ber beamtete S ie ra rjt bie SSornahme ber Sesinfeftion an unter Hingabe beö 3eitpunfteS, an welchem m it ber Sesinfeftion p beginnen ift.

§ 9. S ie I ß r ü f u n g ber S e s i n f e f t i o n erfolgt ebenfaüs burch ben beamteten S i e r a r 5t , unb jw a r im $aEe ber Htr. 1 beS § 8 alsbalb, im §aEe ber Etr. 2 ebenba f r ü h e f t e n s o i e r EBocben nach geftfieEung ber © e u d i e n f r e i b e i t ( § 8 ). 33ei biefer (Selegenheit hat ber beamtete Sierargt ben geiamten

©chwemebefianb noch einmal p unterteilen, um feft«

pfteEen, ob Eteuertranfungen ober neue Seuchen«

oerbad)t§fäfle in ber 3 wif<benäeit oorgefommen ftnb.

Abgänge burch Sf^oö ober Sötung finb hierbei als Steuerfianfungen aufpfaffen, wenn nid)t nachgewiefen w irb, bah bie ©rfranfungen, bie p m Sobe ober p r Rötung führten, burch ©chmeinepeft nicht »er«

urfacht waren. Sßxrb auch bei biefcr Unterfuchung bie ©euchenfreiheit unb Unoerbächtigfeit beS SeftanbeS feftgefteflt, fo tjat ber beamtete S ie ra rjt bie Sis«

infeftion abpnebmen, fofern fie ordnungsmäßig aus*

geführt ift, unb hieroon bie D r t ä p o l i j e i b e l j ö r b e j u b e n a c h r i c h t i g e n .

S ie Ortspolijeibehörbe hat aisbann bie ©chuh=

maßregeln aufpbeben unb bas ©rlöfd)en ber ©d)weine«

peft in gleicher EBetfe wte ihren HluSbrud) p r öffent«

liehen Kenntnis p bringen.

S ie etwa »erhängte © perre bes ©euchenortes ober oon O rteteilen ift 00m iianbrat, in © tabtfreifen oon ber DrtSpotijeibehörbe, aufpbeben, wenn bie Slorausfehungen, bie p ber Einordnung geführt haben (ogl. § 4, g tffe r 8 ) weggefaEcn ftnb. S a s ©leidje g ilt oon ben gemäß § 4 3 ' f f er 7 erlaffenen Verboten-

§ 10. Verlegungen ber Hlnjeigepflid)t (§ 1) unb 3 u,t,iberhanblangen gegen bie auf © ru nö ber oorftehenben Votfcbriften angeorbneten ©dpßmaß«

regeln unterliegen, fofern nicht nach ben befteßenben

©efeßeit eine höhere © träfe oerw trft ift, ben Straf«

oorfebriften bes § 328 bes ©trafgefegbucßeS unb ber §§ 65, 66 unb 67 bes Eteid)SoiebfeuchettgefegeS.

§ 11. Siefe Hlnweifung t r itt am Sage ihrer Veröffentlichung burch bas Hlmtsblatt in Kraft.

Oie lanbespolipilidie Einordnung 00m 13. 4. 94

„ I I SSefanntmachung" (®£trabl. p m Slmtsbl. 16. fü r 1894) w irb hierm it aufgehoben.

$ ra n ffu rt a. D ., ben 27. $cbruar 1907.

O er Etegierungspräfibent. o o n V a l e n t i n i . ($etueiuf<ißlidp iö d c ljtu n g über ben

fR etlanf ber © d ) io eine.

Söefen,

S e r Eiottauf ber ©chweine ift eine anfteefenbe, m it erheblicher S törung bes HIEgemeinbeftnbens oer«

laufenbe, burch ben EtotlaufbajiBaS oerurfachte @r«

franfung ber Schweine.

S e r Elnftedungsftoff w irb oon ben Steren m it bem g u tte r (© etränf) ober auch gelegentlich beim EBüßlen in ©ebntug unb U nrat aufgenommen. S e r Hlnftecfungsftoff w irb oott ben franfen Sieren ßaupt«

fachlich m it bem Kote ausgefdjieben unb gelangt fo in bie StäEe, Sungftätten unb §öfe. Hin feuchten

©teflen, j. 53. im feuchten ©rbboben, in fauche«

rinnen unb fßfügen, fann [ich ber Elnftedungsftoff lange 3 eü erhalten unb wciterentwideln- S u rd) Kälte w irb er nicht unfcbäblid) gemacht. Surch SBärme w irb fein ©ebenen beförbert. Seshalb tr itt bie Stotlauffeudie befonbers in ber warmen Sabres«

je it auf.

HJtcrfmctle etn ben Icbenbett S ie tm S ie Elufnaßme bes Elnftedungsftoffes bes Eiot«

laufs hat nicht bie fofortige © rfranfung ber Siete p r golge. @s oergeht oielmehr eine beftimmte 3 e it (Sntubationsseit), beoor offenfichtlid)e KranfßeitS«

erfcheinungen tjeroortreten. S ie SntubationSjeit ift oerfd)ieben, beträgt aber meift jw e i bis brei Sage.

Etach Diefer 3 eit jeigen bie Siere hohes lie b e r m it erhöhter Sem peratur ber § a u t, V e rluft ber EJtunter«

fe it unb bes ElppetitS; fie liegen oiel, oerfriedjen fid) in ber © treu unb geigen nach bem Eluftreiben einen fchwanfenben ©ang.

Htad) fu rje r 3 eit treten in ber ö a u t, befonbers an ber inneren §läd)e ber ^interfdientet, an ben

©efchtechtsteilen, unter bem Söauche, ber S ru ft unb bem §alfe, juweilen aud) auf bem Etaden, bem Etüden unb an ben Obren, rote glede auf.

S ie Etotfärbung ber § a u t breitet fidh fchneß aus unb nim m t an ©tärfe p , fo bah bie Siere bet oorgefchrittener K ranfhcit an ber unteren fläche bes Körpers fupferrot bis blaurot erfcheinen. !j)ie Kraufbeit enbet bet ben meiften S ie rtn in fu rje r 3 eit m it bem Sobe.

© u ta rtig ift ber Kranfheitsoerlauf bei einer Elbart bes Etotlaufs, ben Saditeinblattern (Eteffel«

fieber, gle d ro tla u f, EJtafern, Knotenrofe). hierbei äuffert fidj bie © rfranfung in runbltchen ober edigen, beetartig über bie gefunbe & a ut erhabenen, roten bis

(11)

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blauroten S ie fe n in ber fm u t. Störungen bes M = gemeinbefinbens, tote fonft beim R otlauf, pflegen bei ben SadEfteinblattern nur im Anfang ber © rfranfung

¡ugegen p fein.

© ei ben Stieren, bie ben R o tla u f überftatiben haben, entwicfelt fich p weilen als Räcßfranfheit eine m it fortfdjreitenber Rbmagerung unb Rnfcßwellung ber ©elenfe oerbunbene S te ifh e it; in anberen fä lle n geigen fid^ bei ihnen burdj ¿ erjfeijter bebingte

®rfranfungen

SWetlmale an ben toten Vieren.

33ei geftorbenen, getöteten ober gefeßtaeßteten totiauffranfen Schweinen finbet man neben ber 33er=

färbung ber ^ a u t eine mehr ober weniger ßoeßgra*

btge ®ntjünbung ber 2Ragen=Oarmfd)Ieimhaut, Schwel:

lung unb blaurote Färbung ber iD tilj, Schwellung unb Rötung ber ©efröslptnpßbrüfen, Schwellung ber Seher unb eine meift m it V lu tu n g oerbunbene

© ntjünbung ber Rieten.

V e i ben Vacffteinblattern ftnb bie Veränbe*

rungen in ber Reget auf bie erfranften ¿autpartien befeßränft.

Rnpigepf(irf)t.

SBenn ein Schwein unter ben angegebenen @t*

feßeinungen erfranft, fo liegt ber Verbacht beS Rot*

laufe oor. 38 on bem R o tlauf oerbaeßt ift ber O rts*

polijetbeßörbe In je ig c p erftatten, worauf amt»

lii) feftgeftellt w irb, ob ber V erhaßt begrünbet ift ober nicht.

Verhütung beö Rotlaufs,

ß ux Verhütung beö R otlaufs ift eine faubere, mögltcßft troclene Haltung ber Schweine in Statten m it feftem 'gufeboben erforberltd). Ruch empfiehlt es fuh, oon 3 e it p geit eine grünblidhe Reinigung ber S tälle unter Rnrcenbung oon O esinfeftionsm it:

tcln oorpneßmen..

@inen faft fieberen Schüfe gegen ben R otlauf gewährt bie Scßufeimpfung.

3 n häufig oon bem “Rotlauf betroffenen O rten empfiehlt es fteß, regelmäßig alle Schweine ber Schüfe:

im pfungpunterw erfen. SßoberRotlauf feiten ift,fa n n oon einer r e g e l m ä ß i g e n Im p fu n g aller Schweine nbgefeßen werben. ®S ift jeboch bringenb ratfam , beim Auftreten bes R otlaufs fchleunlgft alle Schweine bes betroffenen VeftanbeS impfen p taffen,

c <. ble Im p fu n g gelingt es in ber Siegel, bie bebroßten Scßmcine p feßüfeen; auch w irb ein nicht unerheblicher S e il ber erfranften STiere burd) bie Im p fu n g geheilt.

©ettieuifafelidje » e le fttim a «bei: bie 'S c^to ciM efeuebe ,

üöefeu.

Oie Scßweinefeucße ift eine anfteefenbe, m it er:

heblicfeer S törung bcS IttgemelnbeftnbenS oerlaufenbe

© rfranfung ber Schweine, bie in ber «Regel in gorm einer ® «tpnbung ber V r u f t e i n g e r o e i b e (Sungcn, SöruftfeH, ,<Qerjbeutel; a u ftritt. Oer Slnftecfungsftoff w irb oon ben franfen Oieren m it ber Rusatmungs»

lu ft unb m it ben beim duften entleerten 2luswurf=

ftoffen auSgefchieben.

Rtccfmale tut ben lebenbett Otetetn %, O ie Sd)weine, bie ber Rnftecfung burd) Schweines feueße auSgefefet gewefen finb erfranfen nicht un*

m ittelbar nach ber Rufnaßme bes RnfiedungsftoffeS.

®s oergeht oielmehr eine beftimmte 3 eä (3 nfu=

bationsjeit), beoor offenßchtlicbe ©rfranfungSer:

fdieinungen ßeroortreten. Oie 3nfubationSftett bei ber Sdjmelnefeucbe ift in ben eimelnen fä lle n oer:

fchicben, beträgt aber burcbfcßnittlicß etwa sehn Oage.

Rach btefer 3 e it jeigen fteß bei ben erfranften Oieren duften, unb je nacf) ber R rt beS Verlaufes ber Seuche weitere franfßafte ®rfcheinungen. O ie Seuche fann rafcß unb bösartig (afut) ober langfant, fcßleicßenb unb m ilb (chronifch) oerlaufen.

Seim a f u t e n O e r l a u f treten p bem Hüften bcfdjleurigteS unb feßmerpaftes SUmen unb als SRerfmale ber erßebtießen S tö ru n g beS RHgemein:

befinbenS mangelnbe Preßluft, lie b e r unb große Schwäche. Sefetere ift fo auffä llig , baß bie Oiere m it bem H in terteil hin unb her feßroanfen, unb ber

©ang taumelnb w irb . Oie an afuter Schweine:

feuche erfranften Schweine fönnen febon nach wentgen Oagen ober im O erlauf oon ein bis jw ei Sßocßen pgrunbe geßen. V e l ber afuten $ o rm ber ©eßweines feuche erfranfen ältere unb jüngere Oiere ohne Unterfcßleb.

Oeim eßronifeßen V e r l a u f ber Scßweine:

feueße t r itt eine Oefcßteunigung ber Sltmung häufig erft heroor, wenn bie Oiere umßergetrleben werben,

©ewöhnlid) erfranfen n u r bie jüngeren Oiere (g e rie t unb Säufer). O ie djronifdj erfranften Oiere laffen außer Hüften unb Rtembefdjwerben nach Umher:

treiben als üRerfmale ber erheblichen S törung bes RUgemeinbefmbenS Verringerung ber g u tte ra u f:

nähme, mangelhaftes ©ebeißen (Kümmern), häufig oerflebte Rügen unb einen m it Scßorfbtlbung oer:

bunbenen Rusfcßlag ber Haut erfennen. O ie an chronischer Scßweinefeuche erfranften Oiere fönnen nach woeßenfangem Kranffein pgrunb e gehen ober benefen unb maftfäßig werben. O ie Verlufte an Werfeln bet eßronifeßer Scßweinefeucße ftnb häufig n u r gering, fönnen aber aueß bis p 50 unb 75 % getragen.

SRcrfmale an ben toten Otecen.

S e i g e f t o r b e n e n , g e t ö t e t e n o be r ge:

fcßlacßteten feßroeinefeueßefranfen Scßweinen ftnbet man größere ober fleinere Oeile ber Zungen ent*

pnbet. O ie entpnbeten Oeile fallen naeß ber Her:

auSnaßme bet Sangen aus bem V ru ftfo rb nießt p * fammen, haben feine hellrote $arbe, w i e y c g unge gefunber Oiere, fonbern eine bunfelrote, graurotc ober graue garbe unb fühlen fieß feft an, etwa wie bie Seher. S e i ber a f u t e n S cß w e i n e f e u c ß e finb in ber Regel größere Rbfcßnitte ber Sungen entpnbet unb gleichseitig bas V ru ftfe ll, ßäufig aud) ber H « j:

beutel m it einem absehbaren Velage oerfeßen.

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