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Die (Łigenart bes rrtenfdflićben (Erfennens

Das XDe|en bes tltenjĄen unb bie bejonberen (Erforbernifje fetner Bilbung

2. Die (Łigenart bes rrtenfdflićben (Erfennens

Sie Sat bes „©iinbenfalleS" beftanb barin, bafj ber SJienfd) oom 33aume ber S r f e n n t n i s afs. Sr fjat alfo nidjt nur rooHenb bie (Sinfjeit mit bem Slbfoluten jerriffen, fonbern aud) bie natiirlidje Sinljeit beś SenfenS oerloren, roie fie in ber unmittelbaren 2Infd;auung oorliegt7). Safj ber SJienfd) fid) oom unenblid;en ©eifte geloft l)at unb in ©egenfa| ju it;m getreten ift — in ben ©tanb ber Sntfrembung — , baS mufi aucf) ber 2lrt feineS SrfenntniSs lebenS ben ©tempel aufbruden. $n ber Sat fiefjt fjegel einen Slbgrunb ficf;

auftun jroifdjen bem „natiirlidjen Seroufjtfein" unb bem abfoluten SBiffen, bem „reinen ©elbfterfennen beS ©eifteS", ber 2Biffenfc§aft. „Sas Slement ber 2Biffenfd)aft ift iljm eine jenfeitige gerne, roorin eś nidfjt meljr fićfi felbft befi$t", unb in ber e§ „baS 3Serfef)rte ber 3BaI)rl)eit" erbfidt. ^a, fo grof?

ift ber ©egenfa| jroifdjen beiben, bafj bie ^ingabe bes naturlidien 33eroujjt=

feinS an bie 2Biffenfd)aft roie ein SSerfud^ erfdjeint, ben eś mad)t, ,,aud) ein=

mai auf bem $opfe ju gefjen. Ser 3w»ang, biefe ungerooljnte ©teHung an=

juneljmen unb fid) in il)r ju beroegen, ift eine fo unoorbereitete al§ unnotig fdjeinenbe ©eroalt, bie iljm angemutet roirb fid) anjutun". Ser SBiffenfdjaft bagegen gilt ber ©tanbpunft jeneS Seroufjtfeinś alś „ber SSerluft beś ©eifteg", roeil e§ „oon gegenftanblidien Singen im ©egenfafje gegen fid; felbft, unb oon fid) felbft im ©egenfa^e gegen fie" roeifj8). §iernadj beroegt ber ungebilbete

©eift be§ fUtenfcfien fid) roefentlid^ auf ber ©tufe beś 3Serftanbe§; benn „baś Senfen al§ 3?erftanb bleibt bei ber feften Seftimmtljeit unb ber Unterfd)ieben=

Ijeit berfelben gegen anbere fteljen"9); unb ber SBerftanb geniigt audj „jur ') ©. § 529, © . 438.

2) 9t. § 151.

3) @. § 521.

4) 91. § 174 3 « f.

6) 91. § 175.

6) ©. § 158 3 u f. ( V I, 310).

7) ©. § 246 3 « f. ( V I I, 1, 14— 1 6 ); 9 te[tgioiispf)ilofopfjte X I I , 217 ff.

8) ą ip n . 18.

9) ©. § 80.

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(SrfenntniS ber 5Jatur beS (Snblidljen, ber ®inge unb iljrer 33erfnupfung nad) Urfadje unb SBirfung, Kraft unb Sufeerung"'). (Ss ift boś Senfen, roie eS nur eitblidfje 33eftimmungen fjernorbringt unb fid) in foldjen beroegt unb fie troi) ifjreS beftfjranften gnljaltS feftljalt, ais gegeneinanber unb gegen baS Slbfolute im ©egenfa| nerfjarrenb2); baS ®enfen, roie eS ficf) ber 5fategorien bebient, um bie SBelt su erfaffen; roie eS ben gefe$mafjigen, notroenbigen gu=

fammenljang ber ®inge auffudĘit.

SiefeS nerftanbeSmajiige SDenfen Ijat alS $enfen feine SereĄtigung, ju-- mal ba eS ber (Sigenart ber 3iatur angemeffen ift unb baS in biefer liegenbe SSerniinftige ju erfennen nermag, baS eben bie gorm jener ©efe^mafjigfeit ijat. ®er fUlenfd) roirb burcf) bie 2fuSf)ilbung feineS SSerftanbeS fat)ig jur

§errfd;aft iiber bie fJiatur, roeil er ftc^ ber SSernunft in iljr auf biefe SBeife gleidj madĘ)t unb fidf) iĘjrer bemddjtigt. ® ie $flege biefer ©eite ber ©eifteS:

tatigfeit ift beSljalb fiir §egel eine ber §auptaufgaben ber Silbung beS fDienfdjen. Unter bem 2fuSbrucf „tIjeoretifd)e Stlbung" nerfteljt er mitunter nid^tS roeiter ais bie Silbung beS SSerftanbeS3). „Bur Silbung geljort ein Urteil iiber bie SSerfyaltniffe unb ©egenftanbe ber SBirflidjfeit"4). ® ie 2luS-- bilbung beS SSerftanbeS bebeutet fiir ben fKenfd^en einen erfjeblicjjen gort=

fdjritt iiber ben 9lnfang feiner ©eifteSentroidlung binroeg. ©tel)t audj ber mcnfc^Iidbe ©eift im ganjen auf biefer © tufe, fo beginnt er bocł) mit einer feljr unnotlfommenen 3lrt ber SBerftanbeStatigfeit. „3)er ungebilbete 3ERenfd) bleibt bei ber unmittelbaren Slnfcfjauung ftefjen. . . . (Sr fief)t nidjjt bie ©ad)e.

(Sr roeifj nur ungefafjr, roie biefe befdjaffen ift, unb bas nicijt einmal recfjt", unb er urteilt oorfdnteH iiber atleS, roeil er nur e i n e n @efid)tSpunft inS Sluge fafjt5). SBaS im allgemeinen ais S3ilbung iiberl)aupt bejeicfjnet roirb,

ift nidjtś meiter ais foldze SSerftanbeSbilbung, unb beSljalb be^anbelt fie

§egel aucf) in feiner Spbjartomcnologie unter biefem Stamen6). ®ie SDtenfdien beruljigen fid) nielfadfi mit biefem Biel. 2fKein nom ©tanbpunft beS 2lb=

foluten auS gefe^en, fann bie SSilbung beS gnbinibuumS Ijier '&aIt madjen, unb fo roirb benn aud) in ber ifSIjanomenologie, bie ja „baS SBerben beS SBiffenS"7) barfteHt, bie Stufgabe baf)in erroeitert, „baS gnbioibuum non

feinem ungebilbeten ©tanbpunfte auś junt 3Biffen ju fitljren"8), roorunter bjier bie fpefulatine (Srfenntnis nerftanben roirb; ober anberś auSgebriidt:

„®ie (Sntroidlung beS benfenben ©eifteS . . . mu$ enblidf) bajn gebeiljen,

>) @. § 28 Buf.

. 2) tS. § 25.

3) j. 33. 31. § 197.

4) ąirop. X V III, 61 (Sb. I, 18).

5) ąirop. X V III, 6 1 -6 2 (Sb- Ł 18).

6) ipfjatt. 316—387; ugl. bie nafjere 2IuSfiif)rung (jieruber unten ©. 89 ff.

’) ipban. 19.

8) SPban. 19.

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baS, roaS bem ful)Ienben unb oorfteHenben ©eifte junadift oorgelegt roorben, audi) mit bem ©ebanfen ju erfaffen" ‘).

9Jtit berSntroidElung bes ©eifteS r>oKgie^t fid) gleic^geitig eine Sntrotcflung feiner ©ellifterfenntniS. „SDte 9faturbinge ftnb nur unmittelbar unb einmal, bocfj ber SHenfcf) al§ ©eift oerboppelt fidfj, inbem er junfidjft roie bie 9?atur=

binge ift, fobann aber ebenfofefjr fiir fidfj ift, fidfj anfdjaut, fid^ oorfteHt, benft unb nur burdfj biefeS tatige gurfid^fein ©eift ift." ®iefe§ Śeroufjtfein non fidj erlangt ber SJlenfd) tijeoretifd), „infofern er im Sfnnern fidfj felbft fidfj jum Seroufjtfein bringen mufj, roaS in ber -iDtenfdfjen&ruft fidfj beroegt, roaS in iljr roiiljlt unb treibt"2). 2IIS oerftanbigeS SBefen erfafjt er babei nor aHem bie ©efmnbenljeit feineS ®afeinS. „Sin gebilbeter fDlenfdf) roeig ju*

gleidfj bie ©renje feiner UrteilSfaljigfeit"3). ®ie ©runbfrage ber fritifd&en

$Ijiiofop£)ie taudfjt Ijier auf. SfnSbefonbere erroadjt in bem 2Jienfd)en baS SSeroufjtfein ber 23efdfjranfung, ber er burdj fein 33erI)dItniS ju ben fittlidfjen 2>iadf)ten unterliegt. 2lHerbing§ ift eS gerabe biefe SrfenntniS feiner ©djranfen, bie il)n bereitS tiber fie fjinauSfiiljrt; er erfennt fie fa bod) nur beSljalb ais foldze, roeil iljm bie baru&erftefyenbe Unenblidjfeit bes ©eifteS, bie abfolute greifjeit nor bie 2Iugen getreten ift, unb roeil er ju ber SrfenntniS fommt, bafj er feinem tiefften SBefen nadj an iljr teil Ijat. ©o ift bie erlennenbe Sinfidfjt bereitS tiber bie ©djranfen IjinauS, roaljrenb baS in ber SBirflidfjfeit beS SebenS ftefjenbe, roollenbe unb Ijanbelnbe ^nbinibuum nocfj in fenen ^effeln liegt unb an iljnen feine Snblidfjfeit nur ju beutlidfj fpiirt. ©o roie biefer innere SBiberfprucfj jroifdjen ber fjbee unb ber SBirflidfjfeit flar erfafjt roirb, nimmt ber etljifdfje fiir ben 3Jlenfd^en bie $orm beS „©ollenS" an, non bem fein fittlidjjeS Seben nun befjerrfdfjt roirb4). $ene ^bentitdt beS

') © . 49.

2) ftfttje tif X , 1, 42 ($ fj. I, 16).

3) iprop. X V I I I , 62.

4) S og if I I I , 14. 9 tubinftein geftefjt biefem „ S o lle n " im fjegelfdjen S pfte m feine łterecf)tigung ju . S ie treibenbe f ir a f t in ber © ntroicflung beś © eifteś fei a lle in ber S S iberfprud); bie fd)einbaren 3n>ede feiett n id itś roeiter aIS bie 9tot, oom SSiberfprudj [o s ju fo m m e n ; f i ir bas ©nblidfje gelte n u r ein a iiiiffe n , fe in S o lle n (S a n tftu b ie n X I , S . 67— 68). — S a ś if i rid itig , foraeit ber 2Jtenfd) a is blofj enblidjeś SSefen in 18e=

tracf)t fo m m t; aber b a riib e r fjm a u ś fyat er te il an bem o o lle n , unenblidjen © eifte, unb baS S S e r o u f s t f e i n biefeS 3Biberfprud)ś in ii)tn fe lb ft, beś -K ifio e rfia ltn iffe ś jroifcljen feinem roaljren SBefen nnb feinem enblidjen IDafein n im m t f i ir ifjn ebeit bie g o rm beś S o lle n ś an unb to irb ju r S riebfeber feineś £>anbelnś; ber SBegriff beś U nenblid)en roirb ju m 3n>ecf, ber erreicf)t roerben fo li. — S g l. fjie rju U lol)[, fje g e lś tlieol. 3 u g e n b jd )rifte it S . 2 6 4 : „ S a ber S e g riff fe lb ft in ber Csntgegenfepung gegen 3SSirflicf)eś befteljt, fo b riic ft er ein S o lle n a u ś ." — 3)ian fa n n ju g e b e n , bafi ber SBegriff beś S o lle n ś in ber o b je ftin betradjteten 33eroegung beś S lbfoluten feinen ip ia ^ fjat — : in ber ipijanom enologie beś © eifteś, b. t). a u f bem ffiege, ben ber © e ift in ber

©eifteS mit ficf) — baś ©ute — , mit anberen SBorten bie Slufljebung beS 2Biberfprud)S jnaifd^ert bem gegenroartigen befdjranften 3«ft«nbe unb jenem gbeal ber abfoluten ©elbftbeftimmung, fdjroebt iljm ais groed fetrteS §anbelnś oor 2lugen. 2Begen feiner eigenen ©nblidjfeit erfdjeint iljm jebocfj bie 3Ser=

roirflicfjung beś ©uten alś ein ifkogrefj in§ Unenblicfje, in bem baS ©ute nur al§ ©oHen fijiert ift unb im SieśfeitS unerreidjbar bleibt unb bleiben mufj, roeil eś fonft fogleidj aufgefjoben fein roiirbe1). Siefeś ©oHen Ijort fiir ben

•Dienfcfjen erft bort auf, roo er fidfj ju ber §o!je beś unenblidjen ©eifteś empor=

gefdjjroungen Ijat unb in iljm begreift, bafj bie 2BirfIicf)feit oernilnftig2) unb baś realifierte ©ute ift, roeldfjeś „ficj) eroig in ber 2Belt ooHbringt"3), unb bafj anberfeitś in lejjter Sinie er felbft mit feinem innerften SBefen es ift, ber fid) beftimmt unb feine ©nblidfjfeit fefjt4). S ie ©rfenntniś oon ben fittlidjen aSerEjdltniffen, in benen ba§ gnbioibuum fidfj beroegt, roirb if>m Ijiernad), feiner enblidjen 9Ratur entfprecfjenb, ju einer „ettjifdjjen fpflidjtenleljre". 2Baś ob=

jeltio, ais ©ntroidlung beS SCbfoluten betradfjtet, bie „fpftematifcfje ©ntroidlung beś ^reifeS ber fittlic^en fRotroenbigfeit" ergibt, nimmt fubjeltio, auf ben SJfenfdfjen bejogen, biefe go™ on; fo bafj, roie §egel fagt, ju jeber fittlicfjen 33eftimmung, bie er im britten Seile feiner Sfedjtśpljilofopljie aufbedt, ber SRacfjfajj geftigt roerben tonne: „2tlfo ift biefe Seftimmung fur ben 2Jtenfdjen eine fPflidjt"5). Saś lid jtb e ro u fjtfe in ift bie SBeife, in ber baS gn=

bioibuum jum beroufjt fittlic^ Ijanbelnben ©eifte roirb; eś mufj bemnadj §aupt=

gegenftanb ber fittlidjen Silbung roerben. 9fur ift bie Sluffaffung, bie ber einjelne oon ber fPflidfjt Ęiat, je nadj) ber oon iljm erreidjten ©rfenntnisftufe burdjauś oerfdljieben. 9llS S e fd fjra n fu n g erfdjeint bie binbenbe ijBflidjt

„gegen bie unbeftimmte ©ubjeftioitdt ober abftrafte greiljeit unb gegen bie Sriebe beś nattirlidfjen ober beś fein unbeftimmteś ©ute auś feiner 2BiKfur beftimmenben moralifdjen SBiEenS"; ber tieferen ©rfenntniś aber roirb flar, bafj baś gnbioibuum „in ber i|3flicfjt oielmetjr feine S e fr e iu n g (teilś oon ber 2lbfjangigfeit, in ber eś in bem blofjen fRaturtriebe fteljt, foroie oon ber

©ebriidtljeit, in ber eś alś fubjeftioe 33efonberfjeit in ben moralifdfjen 9fe=

flejionen beś ©oEenś unb fDfogenś ift, teilś oon ber unbeftimmten ©ubjef-.

tioitat, bie nidljt jum Safein unb ber objeftioen 33eftimmtfjeit beś §anbelnS fommt unb in fid) unb ais eine Unroirflicfjfeit bleibt . . .) jur fubftantietlen greifjeit" £jat6). 2luf biefe 33efreiung ift unten nodfj naljer einjugefjen7).

© rfe n n tn iś feiner felbft b u rd jm ifjt, b ilb e t er jebenfallś eine inefentlicfie © tu fe unb bat feine ooile Dłealitćit unb Slerecfjtigung.

7) ipfjdn- 393. © ta n b p u n ft ber (Stfjit .ta n tś , beffen Seijre f i ir fjegel u b e rija u p t ber Sluśbrucf beś oerftanbigen SBenmfitfeinś if t (ogl. @. §§ 40— 60).

2) 9t. © . 14.

3) @. § 212 3 u f. ( V I, 384).

4) SBgl. S og if I I I , 184 ff.

5) 9t. § 148. 6) 3t. § 149. 7) SBgl. S . 59 ff.

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