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a) Die Dermittlung burd) bie Selbftbilbung bes Denbens

1. Die (Erfajrung

„2Baś im Seroujtfein iiber jaupt ift, roirb erfajren" 3). 2Rit biefen SBorten djarafterifiert §egel — im Slnfdjluj an 5fant — bie S3ebeutung, bie ber ©r-- fajrung im ©ntroidlungśgange beś erfennenben 23eroujtfeinS jufommt; aHe

©rfenntniś gejt oon ijr auś, felbft bie jocjfte, bie pjilofopjifdje4), unb aHe

©rfenntniś ift ©rfajrung, fo baj ber iProjej ber ©rfajrung jugleicj baś SBerben beś 23iffenś ift5). 28aś biefeś SSerben alś ©rfajrung fennjeicjnet, ift bieś, baj eś unberoujt oerlauft. Sie ©ntftejung beś neuen ©egenftanbeS in bem erfajrenben 23eroujtfein gejt „gleidjfam jinter feinem Sfiiden" oor fid;, ojne baj eś felbft roeij, roie ijm gefdjiejt. Saś in ber ©rfajrung be*

griffene 33eroujtfein befdjaftigt fid; feiner 2Jleinung nadj mit immer neuen felbftanbigen Dbjeften, unb merft nidjt, baj eś felbft bei beren ©rjeugung

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') e . § 2 2 6 ; ogt. S og if V , 277 unb @. § 445.

2) ij j a n . 59— 60.

3) ©. § 8 ; ogt. ©efctjicjte b. t j j i t . X V , 428 (X fj. I, 88) ; ij j a n . 24.

4) § 12.

5) SSgt. t j ja t i. 60.

mitroirft1). ©o futjrt bie ©rfajrung roobi jum oollen SBiffen, ift aber nid&t biefeS abfolute SBiffen felbft; fie Ijat nicfjt bie ©infidfjt in i^re eigene Seroegung, nid^t ben ttberblict iiber iljren 3Beg. ®ie ^anomenologie beS ©eifteS fd^il*

bert biefen 2Beg; fie |ort beSt>alb aucf) ba auf, roo bie ©rfajrung in baS abfolute SBiffen tibergef)t: bort tritt bie Sogif ober beffer bie ©njęflopftbie an ifjre ©teHe.

Qn ber ©rfaljrung fjat baS Seroufctfein eS mit einem Snfjalte ju tun, ben eS oon fidb unterfcfieibet. ©r ift „fein anberer ais ber im ©ebiete beS lebero bigen ©eifteS urfpriinglicf) beroorgebradjte unb ficb b^oorbringenbe, jur SEBelt, aufjeren unb inneren SBelt bes 33eroujjtfeinS, gema^te ©eljalt"2), „ber fiir ficb oereinjelte unenblicfj mannigfaltige ©toff" 3). „®aS nadjfte Seroufjtfein biefeS gnfjaltS nennen roir ©rfafjrung"4). ©ie ift junacbft bie ©efamtljeit beffen, roaS ber ©eift in ber aufjeren unb inneren 2Bafjrnebmung ergreift.

®aS gilt ibm fur roabr; barin bat baS 33eroufjtfein „feine eigene unmittelbare

©egenroart unb ©eroifjfjeit" 5). ^ £«t fiegt bierin baS „grojje ^ringip, bafj, roaS roabr ift, in ber 2Birflidf)feit fein unb fiir bie 2BaI)rnef)mung ba fein mufj"6); benn biefe SBirflidfjfeit ift ja ais bie SSerforperung bes Abfoluten felbft oerniinftig. fDarum ift eS auf ben erften Slidf aud) biefer ©toff, ber ben $ortfcf)ritt in ber ©rfaljrung oeranlafjt, unb an bem baS 23eroujjtfein bie geiftigen Seftimmungen entbedt. ©S fd&eint, „bab « « bie ©rfaljrung oon ber llnroabrbeit unfereS erften 33egriffS an einem anberen ©egenftanbe madben, ben roir sufaUigerroeife unb aujjerlidfj etroa finben, fo bab iiberbaupt nur baS reine 3Iuffaffen beffen, roaS an unb fiir fidb ift, *« fade" 7). 8 n>ar bleibt bas Seroufjtfein bei bem blofj gufaEig aufgenommenen Sjnljalt nidfjt ftejen;

biefe ©rfenntnis beS ©toffeS roirb erft jur ©rfafjrung im eigenttidben ©inne, roenn er mit ber $orm ber 2IHgemeinguItigfeit unb fftotroenbigfeit auSgeftattet roirb8). „$er ©mpiriSmuS — b. Ij. bie ©rfal)rungsroiffenfdf)aft — erjebt ben ber 28af)rnebmung, bem ©efiil;l unb ber 2lnfcf)auung angeborigen ^nfjalt in bie $orm aligemeiner SSorftelfungen, ©ćitje unb ©efefje ufro."9). 2I 6er biefe aHgemeinen 33eftimmungen, roie etroa bie ber Śfraft, foHen nur fo roeit gelten, alS baS in ber 2BaI)rneI)mung nadb^uroeifen ift, unb fein gufammenljang y0n alS beredfjtigt anerfannt roerben, ber nidfjt in ber ©rfdjjeinungSroelt aufgebedt roerben fann9).

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') 5pt)<in. 60.

2) ®. § 6.

3) e . § 3 9 .

4) e. § 6.

6) © . § '38.

6) ©benba.

7) Spijan. 60.

8) ©. § 39.

9) ©. § 38.

Sin biefer ©ntroidlung beg gnbalteg ber ©rfabrung ift febocfj bag S3erouf?t*

fein meljr beteiligt, alg eg junadbft augfiebt. SBenn audb ber ©egenftanb ifjm in ber SBeife entgegenlommt, bafj er alg SCeil beg Slbfoluten felbft beffen

©eiftigfeit in rne^r ober minber bobem ©rabe in fidf) tragt unb fo bem ©eifte im SJtenfdĘien roefengoerroanbt ift, fo ift bocb immer|in bie gorm eine anbere, in ber bag ©ottlidffe ftd& barin offenbart. ®a§ inbioibuelle S3eroufjtfein muf?

aber bie oolte gbentitat jroifdjen fidb unb feinem ©egenftanbe fe|en lonnen, roenn eg ibn affimilieren, b. b- mit i^m eing roerben foH. SSor aHem ift eg ba§ SBefen beg ©eifteg, baf? er fein Dbjeft nicfjt nur alg if)tn gleid^ erfennen roili, obne baj? er etroag baju tut; er muf? felbft biefe Sbentitat gefe|t Ija b e n ,

felber iljr ©dfjopfer fein unb fomit audb ber feineg ©egenftanbeg; erft bann nermag er ficf) felbft in biefem erfennenb ju ergreifen, roag ja bag ^iel feiner

©ntroidlung ift. ©olange nun bag ©eiftige an ber objeftioen SBelt nur in ber gorm erfdfjeint, bafj eg aug iljr fjeroorgeljt ober in iljr liegt, fo lange bat bag 33erouf?tfein in feinem gnbalte etroag grembartigeg oor ficb- SlHerbingg ift eg audb jei?t fcbon felbft gegenroartig; jur ©rfabrung gebort bieg, baj? eg fidb feineg ©egenftanbeg beroujjt ift. ©o entbalt „bag 5)3rinjip ber @rfab=

rung . . . bie unenblidb toidbtige S3eftimmung, bafj fiir bag Slnnebmen unb gurroabrbalten eineg gnbaltg ber SJtenfdb felbft babei fein miiffe, beftimmter, bab er folcben gnbalt mit ber ©eroif?beit feiner felbft in ©inigleit unb oer<

einigt finbe. ©r muf? felbft babei fein, fei eg nur mit feinen aufjerlidben

©innen ober aber mit feinem tieferen ©eifte, feinem roefentlid^en ©elbftberou^t*

fein" '). fDag ,3 iel beg ©rfabrunggprojeffeg liegt aber roeit iiber biefeg blofje Dabeifein fjimmg; bag S3erouf?tfein roirb in ifjm „einen ipunft erreic^en, auf roeldjem eg feinen ©cbein ablegt, mit grembartigem (bag nur fiir eg unb alg ein anbereg ift) beljaftet ju fein" 2).

gnbem bag S3erouj?tfein fidb baruber flar roirb, bab eg felber im $rojef?

ber ©rfaljrung bie eine fJJartei bilbet, fd^eibet fid^ iljm ber gnljalt feiner ©r*

fenntnig. ©inerfeitg oerbarrt i^m gegeniiber ber ©egenftanb an fidj; anber;

feitg bat eg in fid; bag SBiffen non biefem ©egenftanbe; er ift barin fiir eg.

S3eibe ©eiten miiffen iibereinftimmen, roenn ber ©eift fidb jufrieben geben foH.

@r ma<bt fidb beg^alb an bag ipriifen unb beginnt ju unterfudjen, ob feiri SBiffen audb bem Dbjefte entfpricljt. Sft bieg nidbt ber gaU, fo oeranbert er fein SBiffen unb pabt eg fdbeinbar bem ©egenftanbe an. Slber ba tatfadjlidb biefeg SBiffen ben ©egenftanb jum gnbalt bat unb er fiir bag 93erouf?tfein nur in biefem SBiffen gegeben ift, fo anbert fidb mit bem SBiffen oon ibm audb ber ©egenftanb felbft: audb jeneg fdbeinbar felbftanbige Stnfidbfein beg Singeg entpuppt fidb i«$t alg blofjer gnbalt beg SBiffeng, beg S3erou&tfeing.

$ ie S3eurteilung beg gnbaltg roanbelt fidb alfo mit bem SBiffen felbft; mit

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’) e. § 7.

a) iPbaa- 61.

bem SBiffen roirb audj ber SDtajftab fur bie 23eurteilung beś ©egenftanbes einer fpriifung unterjogen. Ser neue Qnjalt fiir baś SBiffen beś ©eifteś ift nun baś fo oeranberte Dbjeft, unb an ijm beginnt ber eben bargefteHte bia=

leftifdje ^rojej oon neuem ’). „Siefe bialeftifdje 23eroegung, roelcje baś 23e=

roujtfein an ijm felbft, foroojf an feinem SBiffen alś an feinem ©egenftanbe auśtibt, infofern ijm ber neue roajre ©egenftanb barauś entfpringt, ift eigent*

fidj baśjenige, roaś ©rfajrung genannt roirb"2). ©o ift im ©rfa jrungś*

projeffe baś $nbioibuum roefentlidj felbft tatig, unb oon ijm aHein jangt eś ab, roelcje ©eftalt fein ©egenftanb erfangt. Ser grbjere ober geringere fReidj*

tum feineś ^nnern pragt fidj audj bem Bnjalt auf, ben eś in feinen ©eift aufnimmt. „23ei ber ©rfajrung fommt eś barauf an, mit roeldjem ©inn man an bie SBirflidjfeit gejt. ©in grojer ©inn macjt groje ©rfajrungen unb erblidft in bem bunten ©piel ber ©rfcjeinung baś, roorauf eś anfbmmt"3).

Unb barum nun aucj alś $onfequenj jierauś bie gorberung: „Ser ©eift foH frei unb baś, roaś er ift, burdj fidj felbft fein. Sie 9tatur ift fiir ben 9Jlen=

fdjen nur ber 2luśgangśpunft, ben er umbilben foli"4).

©ś er jelit auś oem 23egriffe ber ©rfajrung, roie fjegel ijn fajt, baj ber Satigfeit beś ©rjiejerś auf biefem fiir bie geiftige ©ntroidlung beś SJienfdjen roicjtigften ©ebiete fejr enge ©renjen gejogen finb, — roenigftenś infofern ber $ro jej ber ©rfajrung jener innere SSorgang im SHlenfcjen felbft ift unb oon beffen 2lnlagen abjangt. fpier fann ber fjMbagoge nicjtś roeiter tun, alś bem ©eifte ©elegenjeit bieten, baj er ©rfajrungen macjt, — roie baś j. 23.

bamalś burej baś Steifen gefdjaj. Db unb roie roeit ber Bogling auś bem

©ebotenen 9fujen jie jt, baruber jat er feine ©eroalt. S a aber bie ©r=

fajrung an ©egenftanben jangt unb eś bem 23eroujtfein fo erfdjeint, alś ob bie 23eroegung ficj an ijnen ooHjieje, fo ift bie 23earbeitung beś ©toffeś unb baS fperoorfejren ber Sialeftif in ijm ein SRittel, ben ©eift ju ber 29eroegung beś ©rfajrungśprojeffeś anjuregen unb in feinem $ortfcjreiten ju unterftiijen.

Samit ift bie 23eredjtigung unb fJlotroenbigfeit beś UnterridjtS erroiefen, roo burdj metjobifeje 23earbeitung beś ©toffeś ijm baś geiftige Seben eingejaucjt roirb, burej baś er ben ©eift beś Sernenben anregt ju gleicjem Sun. Socj baoon roeiter unten.

SBie fdjon gefagt, ooHjiejt fidj ber ©rfajrungSprojej im Bnbioibuum, ojne baj eś baoon roeij; eś oergijt ficj oielmejr felbft babei unb gibt ficj an bie ©acje, ben ijm oon aujen gebotenen S njalt, jin. Siefe „abftrafte ibentifeje jfttcjtung beś ©eifteś im ©efiijle roie in aHen anberen feiner roei*

teren 23eftimmungen" ift bie 2 l u f m e r f f a m f e i t , „ojne roelcje nidjtś fiir

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*) S jja tt. 58— 59.

2) S jja n . 59.

3) ®. § 24 B u f. 3 ( V I, 53).

4) ©benba V I, 58.

iljn ift" >); oljne fie „ift fein 2luffctffen be§ DbjeftS mbglidfj; erft burcf) fie roirb ber ©eift in ber ©adfje gegenroartig, erfjalt er jroar nodfj nidjt ©r=

fenntniś — benn baju geljort eine roeitere ©ntroidlung beś ©eiftes — , aber bocfj fenntniś non ber ©acfje. ®ie 2Iufmerffamfeit mad&t bafjer ben Slnfang ber Silbung auś. ERaljer mufj aber bas Sfufmerfen fo gefafjt roerben, bafj baśfelbe ein ©ic^erfiłEen mit einem Snljalte ift- . . - SDie Slufmerffamfeit ent=

fjalt alfo bie ERegation beś eigenen ©icfjgeltenbmadfjenś unb baś ©idjfjingeben an bie ©adje — jroei 2Romente, bie jur STucfjtigfeit be§ ©eifteś ebenfo not=

roenbig finb, roie biefelben fiir bie fogenannte oornefjme Silbung ais unnbtig betradjtet ju roerben pffegen, ba ju biefer gerabe baś gertigfein mit altem, baś §inauśfein iiber aHeś gefjoren foH. SDieś fjinauśfein ftifjrt geroiffer=

majjen jum Buftanbe ber SBilbljeit jurud. ®er 2Bilbe ift faft auf nidfjtś auf=

merffam; er lafjt aHeś an fid^ oortibergefjen, ofjne ficf) barauf ju fijieren. ©rft burdO bie Silbung beS ©eifteś befommt bie 2fufmerffamfeit ©tarfe unb ©rs fiiHung. SDer 33otanifer j. 33. bemerft an einer ifSflanje in berfelben $eit unoergleidfjficf) oiel meljr ais ein in ber 33otanif unroiffenber EJRenfdf). $aś=

felbe gilt naturlidjerroeife in bejug auf aHe iibrigen ©egenftanbe bes 2Biffen§"2).

®a ferner „bie Slufmerffamfeit etroaś oon meiner SSiDfiir 2lbljangenbeś ift, id) alfo nur bann aufmerffam bin, roenn id) eś fein roili", fo finb bem

©rjiefjer jroei SRittel in bie fjanb gegeben, biefe 9tidfjtung beś ©eifteś auf ben ©egenftanb unb bamit ben ©rfaljrungśprojefj ju fbrbern: baś eine ift

bie Ubermittlung oon ^enntniffen unb bie SSertiefung ber 33ilbung, baś anbere bie ©taljlung beś SSiHenś.

2. Das ©ebaćEjtnis.

2luś ber ooHigen SSerfenfung in bie objeftioe 28elt oerfallt baś S3eroufjt=

fein bei feiner roeiteren ©ntroidlung jur ©rfenntniś in bie entgegengefe|te

©infeitigfeit, in bie Setonung feiner abftraften ©ubjeftioitdt; iljr unterroirft eś nun bie ®inge. ©ś feljrt fjierbei bie in ber ©rfafjrung juriidgetretene

©eite fjeroor, bafj ber fonfrete ©toff ber fe in ig e ift. SDabei Ibft eS fidfj immer meljr auś feiner fdfjeinbaren Stbljangigfeit oon bem gegebenen ©toff ber 9lnfdjauung, inbem eś iljm feine befonbere SBeftimmtljeit raubt unb fte burcf) bie grom feiner eigenen 2Hfgemeinl)eit erfefjt. SDieś gefdjiefjt baburcfj, bafj eś ben Sinljalt ber anfdfjaulicfjen ©rfajrung in bie 33orfteffung erfjebt.

„SDie 3SorfteHung ift alś bie erinnerte 2lnfdjauung bie SERitte jroifcfjen bem unmittelbaren ©idfjbeftimmtfinben ber $ntelligenj unb jroifdjen berfelben in ifjrer fęreifjeit, bem SDenfen"3). $n ber 2Beife ber blofjen ©rinnerung Ijat baś oorfteHenbe 33eroufjtfein junacfjft nod^ ben unmittelbaren ^n^alt ber 2ln=

*) § 448.

2) e . § 448 3 u f. ( V I I, 2, 812— 318).

3) @. § 451.

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fdjauung, ber alg feienber ergriffen, babei aber erinnert, b. b- alg ber feinige gefe|t roirb. Sie ^ntetligens oerfe^t jenen Subalt »>n if)ren eigenen Dfaum unb ibre eigene $eit" unb madbt ibn jum „S3ilbe" ber angefdjnuten SBirflicb*

feit, bag aber an biefer feine Seroabrung bat unb in ber ©rinnerung auf fie bejogen roirb1). gunacbft alg blofjeg ©rinnerunggbilb unberoufjt oerbarrenb unb erft bert>°rtretenb, roenn bie Slnfcbauung eg roieber roadjruft, roirb bag

©ebilbe jum S3efi£ beg ©eifteg, fobalb eg alg SSorfteHung im engeren ©inne biefeg aufjeren Slnftojjeg nid^t mebr bebarf, um roieber beroufjt ju roerben2).

„Sie in biefem 33efi| tatige SuteHigenj ift bie reprobuftioe ©inbilbunggfraft, bag §eroorgeben ber S3ilber aug ber eigenen ^nnerlic^feit beg S<f)§, roetdbeg nunmebr beren SJiacbt ift"3). Slber audb ^er Subalt ber S3orfteEung bebalt nocb ben ©barafter eineg ©egebenen unb Unmittelbaren, jebodb auggeftattet mit bem SJtoment ber Sltlgemeinbeit. Sie SjorfteHung ift bag SWgemeine ju ben einjelnen Silbern, bie unter fie fubfumiert roerben. §alt fidb bie re=

probujierenbe ©inbilbunggfraft in ber SSerfnupfung beg Snbaltg i^rer 33or=

fteHungen nodb an ben gegebenen Bufammenbang, fo beftebt ber roeitere $ort*

fcbritt barin, bafj aud) biefe SSerfnupfung ein freieg SBerf beg ©eifteg roirb:

er betatigt fidb f° alg „iPbantafie, fpmbolifierenbe, aHegorifierenbe ober bicb*

tenbe ©inbilbunggfraft"4). SSon ibr aug bebarf eg nur eineg ©djritteg, um aueb bie Skrbinbung beg SSorfteHunggbilbeg mit bem in ber Slnfdjauung ge*

gebenen Snbnlt ju Ibfen unb il;m einen anberen Bnbalt jujuroeifen. Sie urfpriinglicbe Slnfcbauung roirb jum Betdjeu fiir eine ganj anbere SSorfteEung;

nun geljen „ber eigene Qn^alt ber Slnfcbauung unb ber, beffen B ei^ en fie Ó't(

einanber nidbtg an"5). Sie „Beicben madbenbe ^SĘjantafie" gibt alfo „ibren felbft*

ftanbigen SSorftellungen ein beftimmteg Safein aug fid^", inbem fie ju biefem Broecfe „bie Slnfdjauung alg bie i£)rige gebraudjt, beren unmittelbaren unb eigen*

tiimlicfien Snljalt tilgt unb if>r einen anberen gnljalt jur 33ebeutung unb

©eele gibt. — Siefe BeidĘien erfd^affenbe Satigfeit fann bag probuftioe

© e b a d j t n ig oornebmlicb genannt roerben, inbem bag ©ebacfytnig . . . eg iiber|aupt nur mit Bddfjen ju tun bat"6). Bbr roidbtigfteg ©rjeugnig ift bie

©pradbe, bie in ein ©pftem gefajjte Slebe, in ber „ben ©mpfinbungen, Sin*

fdbnuungen, SSorfteUungen ein jroeiteg, bob^reg alg ibr unmittelbareg Safein, itberbaupt eine ©jńftenj" gegeben roirb, „bie im Steidje beg SSorfteHeng g ilt"7).

©ie erreidbt, oon biefem ©tanbpunfte aug gefeben, ibre bbcbfte SSoHenbung in ber ©dfjriftfpracbe, unb jroar in ber S3udbfiabenfcbrift, benn alg foldze bejeicbnet

4) ®. § 452.

2) § 454.

3) ©. § 455.

4) ©. § 456.

6) ©. § 458.

6) ©. § 458.

7) ©. § 459.

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fie „Sonę, roeldje felbft fdjon 3 eid)en finb. ®iefe befteljt baljer aus 3 eid)en ber 3 eid)en"1); „in iljr ift baS $8ort, bie ber SinteHigens eigenttimlidjfte, rotir=

bigfte 2lrt ber Slufjerung iĘ)rer 93orfteHungen, sum 23eroufjtfein gebradjt, sum

©egenftanbe ber 3teftejion gemadjt"2). ®arum roirb aucl) ber elementare

£efe= unb ©cfjreibunterridjt fo roertooH, roeil er bie fpanbljabe ift, an ber ber

©rjieljer baS $inb oon feinem Seben in fonfreten 3lnfdĘ)auungen absieljen unb baS ©eiftige in iljm IjerauSbilben fann, fo bajj eS bie 93a^n su ber fjerr-- fdjaft iiber bie ®inge betritt, bie in ber ©rfenntnis liegt3). ®urdfj biefeS 3)littel oermag ber ©rgie^er in ben fPro$efj forbernb einsugreifen, ber fid) fonft ol)ne fein 3utun abfpielt unb feiner SKitroirfung entgie£)t.

3Jlit bem SBorte, bem 91amen begeic^net baS 93eroufjtfein eine 3)orfteHung;

bie SSerfniipfung beiber ift fein SBerf. ©ie ift jebod; etroaS ber ©adfje aufjerlicf) SleibenbeS, etroaS 2BiH!urIicfieS. ®ie Satigfeit beS ©eifteS, biefe śBereinigung nid)t nur einmal su fefjen, fonbern fie bauernb feftguljalten, fid^ alfo ifjrer su erinnern, nennt fjegel baS © e b a d j t n iS im eigentlidjen ©inne4). 3n ibm fommt mitf)in bie ©eite ber ©ubjeftioitat im fflrosefj bes ©rfennenS am fdjarfften sum 2luSbrucf: aHe 9tiidfid)t auf bie fonfrete Slnfdjauung ift barin gefdf)tounben, unb fo ift baS ©ebadjtnis ber $ern in biefer ©eite ber ©nt*

roidlung, baS kem fie guftrebt. $n ber Ubung unb f]3flege bes ©e=

bad)tniffeS gipfelt l)ier ber SermittlungSprosefj, ber im Snbioibuum felbft aro gelegt ift.

2ludj im ©ebacfitnis ift bie ©pntljefe bes ©toffeS mit ber oom 33eroujjt*

fein Ijinsugefiigten gorm nod) nid)t fogleicf) ooHenbet. Hiame unb 33ebeutung finb groeierlei, unb bie erfte Slufgabe ift eS, ifjre gunad^ft „einselne 33er=

fniipfung su einer aHgemeinen, b. i. bleibenben Serfnitpfung" su madjen:

baS ©ebadjtnis rnufj bie Htamen fiir bie SSorfteHungen beljalten, fo bafj beibe fdfjliefjlid) su ein er 93orfteHung oerfdjmolsen roerben5). ©obalb bies ge, fdjeljen ift, tritt ber 9<lame fiir bie ©adf)e ein. ,,©S ift in Sliamen, bafj roir benfen." ®er fliame roirb oljne roeiteres oerftanben, man bebarf basu nid;t mefyr ber 2lnfdfiauung, bie er oertritt; er ift „bie bilblofe einfadje SlorfteH lung". ®aS ©ebadjtnis reprobusiert einfadj foldze Hiamen unb erfiiHt fid) fo mit SSorfteHungen, bie bem Sjnljalt beffen, roaS mit iljnen beseidmet, roirb, gans aufjerlidĘ) bleiben. ©ie finb ein ber ©adje 2tuSroenbigeS, roerben bafiir aber gans aHein aus bem 3nnern bes 23eroufjtfeinS Ijeroorgebracljt.

®aS 3iel biefer 2lrt bes 2lneignenS oon SBorfteHungen ift erreicĘit, roo ber Unterfdtjieb s^uf^u Sebeutung unb -Harne iiberfjaupt gefc§rounben ift, roaS

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4) @. § 459, © . 898.

2) ©benba S . 399.

3) ©benba 6 . 401, ogt. oben @. 38 ff.

4) ©. § 460.

6) ©. § 461.

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Jjier nur ben ©inn Ijaben fann, baj) ber -Ramę aHein iibrig bleibt unb ein=

gepragt roirb, oljne bafj babei ber Sebeutung im geringften gebadjt roirb.

§ier ift bie ©ubjeftioitdt baś einjig ©eltenbe; aHeś roaś fie umfdjliefjt, ift lebiglid; iljr ©rjeugniś. Slber fie fjat biefeś auf ^often iljrer realen ©r=

fuKung erreidjt; fie ift nicfjtś alś bie „ganj abftrafte ©ubfeftioitdt", bie alś mecfianifdjeS ©ebadjiniś roie ein leereś 33anb 9Jeil;en finnlofer 9iamen umfd^liefet1).

2BeId)e 3fu|anroenbung ergibt fid) Ijierauś? 28eil im medjanifdien ©e=

baditniś bie 2lffimilation beś ©toffeś am oollfommenften erfofgt, roenn aud) nur fo, bafj babei aHein baś ©ubjeft ju feinem Stedjte fommt, fo oerbient baś medjanifd)e Sernen griinblidje 33flege bei ber ©rjieljung beś SRenfdjen.

®ie med)anifd)e SBeife beś 23erljaltenś gefjort jum SBefen beś ©ebddjtniffeś unb ift nad) §egelś 2lnfid)t „nid)t felten jum grofjen ©cljaben ber 3 ugenb=

bilbung, in mifjoerftanbenem ©ifer fiir bie greifjeit ber ^nteHigcnj, oon ber neueren SjSabagogif iiberfeljen roorben"2). ®iefeś med)anifd)e Sernen mufj im ©egenteit oon aHem 2tnfd)aulidjen unb ©innooHen abfeljen. ®eśfjalb ift

§egel ein geinb ber 3>erfudje, roie fie bamalś j. 33. burd) ©raf Dfeoentloro unternommen rourben, bie oergeffene SRnemonif ber 2llten roieber aufjuroarmen, bie auś ben blofjen 9Jamen 33ilt>er ntac^te, fo bafj ftatt ber Reiljen oon Siarnen biloliclje SSorfteHungen eingepragt rourben, oon benen bann baS ©ingepragte abgelefen roerben fonnte. ®aś roioerfpredje bem SBefen beś ©ebdd)tniffeś;

baś oon iljm 33el)altene miiffe „auśroenbig, b. 1). eigentlicl) oon in n en fjerauś, auś bem tiefen ©djadjte beś Qd) Ijeroorgebrad^t unb fo fjergefagt" roerben3).

Unb roie baś 33ilt>Iid)e, fo foH aud) baś ©innooHe auśgefdjloffen bleiben.

„3!Jlan roeif) befanntlicf) einen 2luffa| erft bann recfjt auśroenbig, roenn man feinen

©inn bei ben SBorten Ijat; baś £erfagen foldjeś 2luśroenbiggeroujjten roirb barum oon felbft afjentloś. ®er ridjtige 3ffjent, ber t)ineingebrad)t toirb, getjt auf ben ©inn; bie 33ebeutung, 23orfteHung, bie fjerbeigerufen roirb, ftort ba*

gegen ben mecfprnifdjen ,3 ufammenf)ang uni> »ertt>irrt bafjer leidjt baś £er*

fagen". — 3lber §egel fiigt fjinju: „®aś 33ermogen, Hleifjen oon SBorten, in beren 3 ufammen^artS 33erftanb ift, ober bie fdjon fiir fid^ finnloś finb (eine Sfeitje oon ©igennamen), auśroenbig befjalten ju fonnen, ift barum fo fjodjft rounberbar, roeil ber ©eift roefentlid) bieś ift, bei fid) felbft ju fein, Ijier aber berfelbe alś in iljm felbft entaufjert, feine ®atigfeit alś ein SERedja*

niśmuś ift"4)- ift bie jroeite $olgerung auś jener Sefjre oom ©ebadjtniś.

®er ©eift oerleugnet in biefer f^orm tatfacfjlicf) fid) felbft; er ift am roeiteften oon feinem toafjren ©inn entfernt, roeil er jum 2Recf)aniśmuś erftarrt ift unb

') @. §§ 463, 464.

2) @. § 195 S of. (V I, 370).

3) @. § 462.

4) ®. § 463.

einfeitig auf ber ©pitje ber abftraften ©ubjeftioitat oerfjarrt. ^nfolgebeffen

einfeitig auf ber ©pitje ber abftraften ©ubjeftioitat oerfjarrt. ^nfolgebeffen