D ie Unterroerfung ber flufeentoelt unter bas Subjeft (Begietbe, (Eigentumserroerb, Spiel)

Sie Seibenfc^aft jeigt ben ©eift afg bie bfojje fubjeftioe Stidbtung auf ein anbereg, ganj abgefefien oon einem Beftimmten Snfjaft. Sfudb im Sntereffe fommt oon bem ©egenftanbe beg £anbelng nur bag in 33etracf)t, roag bag

©ubjeft oon fidb felbft an if)m fjat- eigentlid^e Skrmittfung beg Dbjeftg erfofgt in Beiben nocf) nid^t, fie finb erft ber Slntrieb baju. Sag DBjeft Bfeibt nodb unoeranbert bagfefbe. 2Bof)f griinbet ficb bag gntereffe auf bie Sltomente, in benen ber ©egenftanb bem ©ubjeft roefenggfeidj ift; aBer biefe giige nn iBm finb nodb nicfjt oom fubjeftioen ©eifte felbft ben>orgebradf)t: fie roerben oorgefunben — roie in ber (Srfafjrung.

Ser roirflidfje Swojej) ber Skrmittfung burcb ben SBilfen Beginnt bort, roo bag $nbioibuum fidf; baran madjt, bie objeftioe SBeft umjugeftaften. gunadbft beroabrt eg babei nodb in ooHem Umfang feine fubjeftioe Siatur unb Bringt nur fidb in feiner Satigfeit jur ©eftung; roag aug bem DBjeft roirb, ift ibm mefjr ober roeniger gleicbgiiltig.

Sie ©runbftufe fiir biefe SBeife, bie Singe ju beroaltigen, ift bie 33 e=

gier be. ©o aufjert ficb nadb -&e9el ^er 3GBiIIe, roenn ber ©eift jum ©elbfU beroufjtfein emporgeftiegen ift, b. b- menn er ben ©egenfa^ jroif^en ficb nnb ber im 33eroufjtfein erfafjten objeftioen SBeft entbecft. „Sag Sfefeelte unb ber

©eift boBen notroenbig Srieb, ba roeber bie ©eele nocb ber ©eift fein fann, obne ben SBiberfprud) in fidb Su ba&en unb ib« entroeber ju fiibfen ober oon ibm ju roiffen"3). Siefer Srieb ridbtet fidb Skgierbe auf bag 3iel, ben SBiberfprudb jroifdben feinen beiben ^ormen aufjubeben. Gsinerfeitg roeifj bag

^nbioibuum fidb abftrafteg fubjeftioeg ©efbftberoufjtfein, bag fidb feI6er in feinem Sun unb in feinem SBerfe objeftio macben modbte; anberfeitg roeifj eg oon einer objeftioen SBeft, bie ibm fdbeinbar feft gegeniiberftebt unb bie feinige, alfo fubjeftio roerben fott. SatfaĄfidb ift fie eg afg 33efi$ beg 33eroufetfeing

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‘ ) ® g l. jpb«n. 2 6 1 - 2 6 2 .

2) Sprop. X V I I I , 60 (Sb- 1 8 ); 269.

3) ©. § 426 3 u f. ( V I I, 2, 270).

fdjon, tatfadjlidj Beftejt ber ©egenfaj alfo jroifcjen bem ©elbftberoujtfein unb bem Seroujtfein; aber baoon roeij baś gnbioibuum jier nocj nicjtg1).

3ln ficj ift bem Seroujtfein in ber Segierbe bie ©eroijjeit aufgegangen, baj beibe ibentifcj finb; benn roenn eg fidj begejrenb auf ein Dbjeft ridjtet, fo gejt eg babei non ber Soraugfejung aug, baj biefer ©egenftanb bie SRoglidj*

feit entjalt, bie Segierbe ju befriebigen, baj alfo ber ©egenftanb „bem Sriebe gemaj ift"2). ©g ift nun nur nocj nbtig, biefe tjeoretifdje ©eroijjeit aucj in bie praftifcje ju uberfejen; unb babei m uj ber ©egenftanb ju furj fommen.

Senn bag ©ubjeft ja t alg ©elbftberoujtfcin bie unmittelbare ftberjeugung uon feiner SBirflicjfeit unb fann ficj bajer nidjt aufgeben. ©oll bie gbentitat mit bem Singe jergefteltt roerben, fo muj biefeg non feiner fcjeinbaren

©elbftanbigfeit ablaffen; eg m uj „burej bie reale SDłacjt beg ©ubjeftg unter*

gejen"3). „Sie Segierbe ift fo in ijrer Sefriebigung iiber jaupt jerftorenb, roie ijrem gnjalte nadj felbftftidjtig"4). ©ing aber erreiejt fie nidjt: fie roirb nidjt bauernb befriebigt. ©ie jejrt nur einjefneg in fidj unb jerftort eg, unb ba biefeg einjelne ijr roeidjt, fie aber ftetg neu erroadjt, roeil fie aug bem aUgemeinen ©eifte beg Bnbioibuumg qUiHt, fo fommt fie niemalg jum Biel5). Sfujerbem biirfte fie ijr Dbjeft gar nidjt jerftoren; benn bag ©ubjeft roili fidj in ijm roieberfinben, nerroirflicjen, unb roeil eg felbft bauernb ift, fann eg bag nur, roenn ber ©egenftanb beftejen bleibt6). ©efdjiejt bieg nidjt, fo muj eben ber Srang nadj foldjer Dbjeftioierung ober bie Segierbe immer non neuem erroacjen. ©o fiijrt jeber Serfucj, burej begejrenbeg ©treben bie

©injeit jroifcjen ©ubjeft unb Dbjeft jerbeijufiijren, ju einem iflrogrej ing Unenblidje, ber niemalg fein Biel erreidjt. Sie Sefriebigung ber Segierben ift jiernacj ein in jeber -Binficjt unbanfbareg ©efdjdft. Ser ©rjiejer finbet in bem Bogling roojl ben Srang uor, auf bie gegenftanblidje SBelt mit jer*

ftorenber $raft einjuroirfen — neben ben Sebiirfniffen, bie burej bie ©r jaltung beg Sebeng bebingt finb. ©benfo bemerft er bag ©rroadjen immer neuer Se*

gierben, je mejr bag ifinb eg oerfucjt, ben ©rroacjfenen gleicjjufommen.

2lber eben bie Sernielfaltigung ber Sebtirfniffe unb ber baburcj erregten Se*

gierben raubt ben einjelnen roieber bie ffraft unb jemmt fie; „benn roenn bie SOlenfdjen nieleg gebraudjen, ift ber Srang nadj einem, beffen fie bebiirftig roaren, nidjt fo ftarf, unb eg ift ein Beicjen, baj bie 9?ot iiber jaupt nicjt fo geroaltig ift"7). SBo ber ©rjiejer eg bemnacj nidjt oerjinbern fann, baj eine

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7) SBgl. e . § 476.

2) e . § 427 unb B u f,

3) @. § 426 B u f, ( V I I, 2, 271), 4) 6 . §§ 428, 245 B « f-; ą jja rt- 73, 120.

s) ©. § 428 unb B u f.

e) ą ija n . 130.

7) 3t. § 190 unb B

uf-— 135 —

Segierbe entfteljt unb madjjtig roirb, ba fann er burdj aSeroielfattigung unb 33erfeinerung ber Sebiirfniffe abfjelfen. Sie fortfd&reitenbe kultur bietet non felbft bie 9JlitteI baju bar, inbem fie bie Seburfniffe unb bie 9Jiittel ju ifjrer 33efriebigung immer feiner bifferenjiert. SSerroerflid; ift eS nur, fiinftlid) Se=

biirfniffe ju roeden, bie bem ^nbioibuum uon Sfatur ganj fern liegen1)- — Sie ooHftanbige ftberroinbung ber 93egierbe ift jebodf) burdf) biefe $orm ber SBiCenśbilbung nod; nicfjt moglid;; rooburd; fie erfolgt, roirb fpater gejeigt roerben2).

^nbe§ birgt jeber negattoe ^rojeft bei jpegel aud) ein ipofitioeś in fidf).

3n ber Sefriebigung ber Segierbe macfjt baS ©ubjeft „bie ©rfaljrung uon ber

©elbftanbigfeit feineS ©egenftanbeś", unb jroar burd) bie foeben erroaljnte ©r*

fenntniś, bajj eś ifjn nid£)t jerftoren barf, roenn eS felbft an iljm fid; roafjrfjaft unbbauernb befriebigen roili3). ©ś erfennt it;n bafjer an. Sie 23ebingung bafiir ift aber, baj) baS Dbjeft ben ©fjarafter beś ©ubjeftś annefjme, unb beśljalb entfpringt gerabe auś biefer 2Inerfennung ber $ampf mit bem fefbftanbigen

©egenftanbe, ber biefem ben ©eift beś ©egnerś aufpragen foE4). Sfudj in biefem ©treit ift eS bem ŚMmpfer in erfter Sinie um fidf) ju tun, barum, baj? er feine ©ubjeftioitat an bem ©egenftanbe jur ©eltung bringt. Qft biefer ein febenbeś, gleidfjgeftellteś SBefen, alfo fdjon geiftiger 9fatur, fo roirb bie

©infjeit fjergefteHt, inbem er fid) ber £errfdf)aft beś ©egnerś unterroirft, ifjn alg ben Uberlegenen anerfennt, ber ifm bie Slrt feineg 2Befenś oorjufdjreiben I;at.

©o regt fidf) in fraftigen ffinbern friifijeitig baś .j o errfdja ftśbeburfniś gegeniiber ben Ifameraben, baś aber an iljnen, bie gleidfjeś beanfprudfjen, eine

©cfjranfe finbet. — Sie Singe bagegen uertnbgen fid; auf?erlicf) nid;t felbft bauor ju fd)ut?en, baj? baś ^nbioibuum fie ais bie feinigen erflart; innerfid) fef?en fie ifjrer 33ejroingung aHerbingg einen roeit grofjeren SBiberftanb ent=

gegen, roeil fie baś ©eiftige in einer ganj frembartigen, in einer erftarrten

$orm barftetfen, bie bem junacfjft blof? aujeren Stnfturm beg SJlenfdjen nicfjt roeidjt. ©r begniigt fidfi baljer audj bamit, fie fiir fein © i g e n t u m ju er=

flaren. Saburdj gelangt baś fynbioibuum felbft jum Seroufjtfein feiner ©ub=

jeftiuitat, roenn audi) nur erft in abftrafter SBeife ais felbftanbiger ffkrfon, ba biefe 23efif?ergreifung nur ein ber ©acf>e aufjerlid; bleibenber 2lft ift. Sarin liegt bie SSebeutung bes Sefijjeś fiir bie ©ntroidlung bes 9)lenfd)en. „Saf?

idf) etroas in meiner felbft aufjeren ©eroalt fjabe, macfjt ben 33efif? auś; fo roie bie befonbere ©eite, baf? idf) etroaS auś naturlidfjem Sebiirfniffe, Sriebe unb ber 2BiHJiir ju bem meinigen madje, baś befonbere ^ntereffe beś 33e=

fij?eś ift. Sie ©eite aber, baf? idfj alś frcier SBiKe mir im Sefi^e

gegen--') 3?gt. St. § 191.

2) S iefje u n te n @. 139 unb © . 142.

o) ą?fjan. 1 2 1 .

*) 93gl. ^ S n . 125 ff.; 6 . §§ 4 3 0 - 4 3 -5 ; 9t. § 57.

ftanblid) unb biermit aud; erft roirffidber 2BiHe bin, madbt baś SBafjrbafte unb Sted£)tlic£)e barin, bie 33eftimmung beś ©igentumg aug." „SSom ©tanbpunfte ber $reif)eit aug ift bag ©igentum alg bag erfte Safein berfelben roefentfidjer 3roed fiir fidb"1). -^egel Idjjt bie aHgemeine fittlicbe ©ntroidlung beg^alb mit bem ©igentumgerroerb beginnen; in feinem ©inne biirfte eg baber aucb liegen, bieś auf ben einjelnen ju iibertragen unb Silbung beg fittlidben SBiHeng im

$inbe bamit ju beginnen, bafj man ibm ©igentum gerodi;rt unb eg jur Sldbtung uor bem ©igentum anberer bringt.

2ln bie ©telle ber bfojj aufjerfidben 3trt, in ber bag ©ubjeft fidb bie Sefi^ergreifung an feinem ©egenftanbe jur ©eftung bringt, tritt bann febr balb eine anbere, mebr innere Semacbtigung ber Singe. jpegel nennt fie bag g o r m i e r e n , b. b-bag Umgeftalten ber ©egenftanbe burdb bie Satigfeit beg 33efi^erg; er gibt ibnen bie ©eftaft, bie er Ijoben roili. „Sag gormieren ift infofern bie ber $bee angemeffenfte SBefitjnabme, roeil fie bag ©ubjeftice unb Dbjeftioe in ficb ucreinigt, iibrigeng nacb ber qualitatiuen Statur ber @egen=

ftanbe unb nad; ber 93erfdbiebenf)eit ber fubjeftioen $roede unenblicb oerfcbie*

ben. — @g gebort bierber audb bag gormieren beg Drganif^en, an roefdbem bag, roag idb an ibm tue, nid)t afg ein 2iufjerlid;eg bleibt, fonbern affimiliert roirb; SBearbeitung ber ©rbe, kultur ber i)3flanjen, Sejabmen, jfjiittern Unb jpegen berSiere; roeiter oermittefnbe SSeranftaltungen jur 33enuj;ung elemem tarifcber ©toffe ober $rdfte, ueranftaftete ©inroirfung eineg ©toffeg auf einen anbern uff."2).

2Bag oom ©igentum afg SDiittef ber SBilfengbilbung gefagt roorben ift, mufe nattirlidb in nodb fji>berem ©rabe oon biefer formierenben Satigfeit gelten.

©ie entfpricbt bem Setatigunggbrange beg SJtenfdben roeit mebr alg ber bfofje Sefib unb ndbert ficb bereitg febr bem ©rnfte ber Slrbeit. Sfur tritt in ibm bag fubjeftioe SJJoment ftarfer beroor, bag Śeftreben f i db im ©toffe jur ©ef*

tung ju bringen. 2lm beutficbften fommt bieg jum Slugbrud im © p i e l , bag in feinen efementaren gormen alg bie reine Sufjerung beg Sriebeg jur praftifdben SBeranberung ber Slujjenbinge barftelft, unb jroar anfangg, infofge ber mangelnben gabigfeit, eine neue gorm botoorjubringen, afg ein gerftoren.

„3 unadbft aujjert fidb bie beginnenbe ©efbftanbigfeit baburdb, bafj bag Jfinb mit ben finnfi^en Singen fpiefen fernt. Sag SSerniinftigfte aber, roag bie Sinber mit ibrem ©pieljeug madben fbnnen, ift, bafj fie bagfefbe jerbredben"3).

Uber bag 3erftorunggbebitrfnig ge^t aber ber ©pieltrieb balb £)inauS. „Ser Snabe roirft ©teine in ben ©trom unb berounbert nun bie ®reife, bie im SBaffer fidb Jte^en, afg ein SBerf, roorin er bie Slnfdbauung beg ©einigen geroinnt.

Siefeg S3ebiirfnig ge^t burdb ^*e oiefgeftaltigften ©rfdjeinungen burd;. . . . Unb

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■) SR. § 45.

2) SR. § 5 6 ; o g l. aucf) ben 3 l l fab-s) ®. § 396 3 u f. ( V I I, 2, 95).

nicf)t nur mit ben 2fuf;enbingen nerfa^rt ber 9Renfdj in biefer SBeife, fonbern ebenfo mit fid; felbft, feiner eigenen SRaturgeftalt, bie er nidjt liijjt, mie er fie finbet, fonbern bie er abficfjtlid) oeranbert. $ie§ ift bie Urfa^e adeg ipuijeg unb ©dbmudeg, unb roare er nod) fo barbarią, gefd;madlog, trollig oerun*

ftaltenb ober gar oerberblid;, roie bie grauenfiifje ber 6 f)inefen ober Sin*

fdbnitte in Dljren unb Sippen. ®enn nur beim ©ebilbeten geljt bie 33eranbe=

rung ber ©eftalt, beg S3ene^men§ unb jeber 3lrt unb 2Beife ber Sufjerung aug geiftiger Silbung fyeroor"'). ®iefe§ gormieren beg $brperg burdb ben ©eift, non bem bereitg oben2) bie bRebe roar, ooHjiebt fid; in bem ©piel in {jokerem

©inne, in bem 2BettfpieI, roie eg bei ben ©riedjen feine bodbfte 2fugbilbung geroonnen fjat unb bie unmittelbare SSorftufe ber funftlerifdjen Setatigung ift.

„®ieg ift ber fubjeftioe 2lnfang ber griedbifdjen Hunft, roorin ber fUienfd; feine

^orperlidljfeit in freier, fdjoner Seroegung unb in fraftiger ©efdjidlidjfeit ju einem Sunftroerf augarbeitet. Sie ©riedjen marten fid^ felbft erft ju fifjbnen

©eftaltungen, e^e fie foldje objeftio in SRarmor unb in ©emalben augbrudften.

Ser barmlofe SSettfampf in ©pieleń, roorin ein jeber jeigt, roag er ift, ift fefjr alt"3). Siefe ©piele fd;atjt §egel infofern nocfj fjofjer benn bie 2Irbeit, alg in iljnen bag 3iel, bie fRatur ju oergeifiigen unb mit bem ©eifte eing ju madben, erreicfjt ift. Ser SRenfdb jeigt „in biefer Ubung ber Sforperlidtjfeit feine grei=

fjeit, baf; er ben $brper namlidf jum Drgań beg ©eifteg umgebitbet babe"4).

Sie moberne 58eroegung, bie ficb auf bie iPflege ber 93olfg* unb gugenbfpiele unb beg oerniinftigen ©portg rid&tet, roiirbe §iernad^ §egelg ooHen SeifaK Ijaben.