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Die F ris t bis zur A usschalung des Betons richtet sich nach den jew eiligen U m ständen2)- Sind die B auteile nicht durch äußere Lasten, auch nicht in erheblichem Maße durch E igengew icht beansprucht, so kann die Schalung beseitigt w erden, sobald dies ohne V erletzung des B etonkörpers möglich ist, also u n ter Um ständen schon wenige Stunden nach der Anfertigung. In der Zem entw arenfabrikation w erden erdfeucht gestam pfte Rohre sogar unm ittelbar nach der Stam pfung entform t. H a t der B auteil aber gleich K raftw irkungen zu w iderstehen, so m uß m it der AusschaluDg gew artet werden, bis ausreichende E rh ä rtu n g eingetreten ist. D er Z eitpu nk t der A usschalung ist daher abhängig zu machen einerseits von der W irkung des Eigengew ichts und

1) In 3. A u f l V I. B d .

J) S. a. B e s tim m u n g e n d e s D e u ts c h e n A u s s c h u s s e s fü r E i s e n b e to n vom 9. S e p te m b e r 1925 (§ 11). D r i t t e , m i t a m tlic h e n B e r ic h tig u n g e n v e r s e h e n e A u f la g e . B e r lin 1927. V e r la g v o n W ilh e lm E r n s t «fc S o h n .

172 S c h l u c k e b i e r : F ö rd e rn und V erarbeiten von Beton.

etw aiger N utzlasten sowie von der Stützw eite, anderseits von der W itterung, welche den V erlauf der E rh ä rtu n g erheblich beeinflußt. D a die m eisten U nfälle im E isen ­ betonbau auf vorzeitige A usschalung zurückzuführen sind und in vielen F ällen die G ew ähr für gew issenhafte B erücksichtigung der vorgenannten U m stände auf der B austelle nicht gegeben ist, schreiben die B estim m ungen wohl a lle r S taaten M indestfristen für die A usschalung vor, die aber an die V oraussetzung geknüpft sind, daß eine vorherige P rü fu n g ausreichende E rh ä rtu n g des B auteils ergibt. A ndernfalls m uß die F ris t v erlän g ert werden.

Die A usschalung muß vorsichtig und stoßfrei geschehen, der Ü bergang vom spannungslosen zum gespannten Zustande d arf nicht ruckw eise, sondern nu r allm ählich erfolgen. D er entschalte B auteil ist vor groben E rschütterungen und überm äßigen B elastungen durch aufgestapelte Baustoffe, H ilfsgerüste u. dergl. zu schützen.

W ar die H erstellung sachgem äß und einwandfrei, so w erden N achbesserungen im allgem einen nicht nötig werden. Dagegen rächen sich N achlässigkeiten im m er durch Mängel, deren B eseitigung oft m ühevoll und kostspielig ist. Am häufigsten und unangenehm sten ist das A bbröckeln der K anten von B alken und Stützen beim Ausschalen.

E s ist m eist zurückzuführen auf ungenügendes A nnässen der Schalung vor und nach dem B etonieren in V erbindung m it unzureichender Betondeckung der B andeisen und m angelhafter Bügellage. Vorbeugend w irk t das Brechen der K anten durch D reieck­

leisten. Die A usbesserung erfolgt durch vorsichtiges Anwerfen von Zem entm örtel auf die angenäßte Bruchfläche und Abziehen m it der Latte. In dieser W eise m üssen auch unganze Stellen und S teinnester in den Außenflächen nachgebessert werden. Sind freiliegende oder unvollkom m en gedeckte E isen sichtbar, so sind sie nachträglich sorg­

fältig m it reinem Z em entm örtel zu decken.

Im übrigen w ird bei reinen N utzbauten au f einen V erputz der Betonflächen m eist verzichtet. Man begnügt sich damit, die unverm eidlichen S chalungsgrate abzustoßen und die F lächen allenfalls m it K alkm ilch zu weißen. Soll ab er geputzt w erden, so ist es geboten, die Betonflächen nach dem Ausschalen k räftig aufzurauhen, um die H aftung des P utzes zu sichern. T rotz dieser V orsicht b esteht bei B auten im Freien, die allen U nbilden der W itteru n g ausgesetzt sind, die Gefabr, daß die P utzschicht m it ihren anders gearteten elastischen Eigenschaften sich ablösen kann Bei derartigen P utzbauten ist daher im m er m it einer gew issen U n terhaltung zu rechnen Viel günstiger verhält sich in dieser H insicht der Vorsatzbeton, der durch die A rt seiner H erstellung m it dem B etonkörper so innig verbunden ist, daß ein A blösen nicht erfolgen kann.

D urch geeignete W ahl der Zuschlagstoffe und die spätere steinm etzm äßige B earbeitung lassen sich dam it die m annigfaltigsten W irkungen in bezug auf F arbe, Korn und Form ­ gebung erzielen. N äheres über Vorsatzbeton vergl. 4. Aufl. X IV . B d .1).

A ller Beton ist an sich m ehr oder w eniger w asserdurchlässig. Is t W asser­

dichtigkeit erforderlich, z. B. bei K ellern im G rundw asser oder bei F lüssigkeitsbehältern, so muß sie durch besondere M aßnahmen herg estellt werden. Man kann dazu bitum inöse Stoffe verw enden, die durch A nstrich aufgetragen oder besser, an P appe, F ilz oder Ju te gebunden, aufgeklebt w erden (s. a. 4. Aufl. IV. Bd., I. K ap. G ru n d b a u 5). Isolierungen dieser A rt haben den Vorzug, daß sie noch dicht bleiben können, wenn die Betonwand geringe Bewegungen ausführt oder gar reißt. L iegt keine R ißgefahr vor, so fü hrt man einen w asserdichten P utz aus. E in solcher w ird in M ischung 1 Zem ent zu 1 bis 1,5 Sand hergestellt, in zwei Lagen aufgetragen und m it reinem Zem ent geglättet. Die Dicke

*) In 3. A u fl. X. B d . 2) I n 3. A ufl. II I. B d.

Ausschalen und Nachbehandeln. 17 3

des P utzes genügt stets m it l ' / 2 cm, größere P utzstärk en sind keinesw egs günstiger.

Erforderlich ist jedoch sorgfältige und gew issenhafte H erstellun g durch geschulte H andw erker. E s ist ratsam , die H aftung des Putzes auf den Betonflächen durch kräftiges A ufrauhen der letzteren zu erhöhen. Dies ist besonders beim E isenbeton wichtig, dessen F lächen infolge des hohen Zem entgehaltes, der nassen B etonierung und der feinkörnigen Zuschläge m eist eine etw as glasige Beschaffenheit haben.

Neuerdings w erden zur H erstellung w asserdichten P utzes und w asserdichten B etons wasserabw eisende Stoffe empfohlen, die u nter verschiedenen Namen im H andel Vor­

kommen. V iele davon haben sich bew ährt und erfüllen ihren Zweck, ohne gleichzeitig die Eigenschaften des Betons ungünstig zu beeinflussen. Auch kann durch B eim ischung porenfüllender Stoffe, z. B. feiner Steinm ehle, T ra ß u. dergl., die D ichtigkeit des B etons und M örtels w irksam gesteigert werden.

Zum Schutz des Betons gegen chemische A ngriffe1) w erden A nstriche aus n a tü r­

lichen und künstlichen Kohlenw asserstoffen und F luaten, ferner Bekleidungen aus glasierten und gesinterten P latten , Glas und M etallen verw endet. Die F ü lle der Aufgaben, die in dieser H insicht besonders der Industriebau stellt, ist sehr groß, und es bed arf vielseitiger E rfahrung und m eist auch sorgfältiger Vorversuche, um in jedem F alle das zweckm äßige A bhilfsm ittel zu treffen. N äheres hierü ber is t in den T eilen dieses H andbuches gesagt, welche die verschiedenen Anwendungsform en des E isenbetons behandeln.

*) K l e i n l o g e i , G r a f u. H u n d e s h a g e n , E in flü s s e a u f B e to n . N e u b e a rb e ite te A u fla g e . B ; r l i n 192».

V e rla g v o n W ilh e lm E r n s t <fc S o h n .

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IV . K a p i t e l .

D as E ise n u n d se in e V er a r b e itu n g .

B e a rb e ite t von H. S c h l u c k e b i e r . R e g ie ru n g sb a u m e iste r a. D., Köln-Müllieim.