• Nie Znaleziono Wyników

I. Der Zement.

D er Zem ent ist in regensicheren Schuppen zu lagern, deren F ußboden in aus­

reichender Höhe ü ber dem Erdboden anzuordnen ist, dam it keine F eu chtigkeit auf­

steigen kann. I s t der Z u tritt von F euchtigkeit verhindert, so beeinträchtigt m onate­

langes L agern die G üte des H andelszem ents nicht, v erlän g ert aber die Bindezeit, w as in der R egel kein F eh ler ist. Zem ent, der bei langem L agern durch Feuchtigkeit gelitten hat, d arf nach A bsiebung der klum pigen T eile nur noch zu untergeordneten Zwecken, Z usatz zu K alkm örtel u. dergl. verw endet werden. Bei größeren A usführungen erhalten die Zem entschuppen heute m eist Siloform m it A blaß- und M eßvorrichtung für den alsdann lose darin zu lagernden Zement, s. a. Nr. 4, 8 u. 10 des am Schlüsse des vorigen A bschnitts gebrachten V erzeichnisses.

Em pfindlicher als der Iland elszem en t ist der hoclnvertige Zem ent. E r kann durch längeres L agern seine besonderen Eigenschaften einbüßen und soll daher m öglichst frisch v erarb e itet w erden, wie denn überhaupt der hochw ertige Z em ent eine besonders achtsam e B ehandlung voraussetzt, w enn er seine Vorzüge voll entfalten soll. Auch Hochofenzemente sollen m öglichst frisch v erarb e itet werden.

Bei allen wichtigeren B auten h at eine ständige Ü berw achung des Zem entes durch Vornahm e der N orm enproben zu erfolgen. D aneben sollte überhau pt jed e Z em ent­

lieferung au f der B austelle w enigstens der N agelprobe und der Kochprobe unterw orfen w erden, um Bindezeit und R aum beständigkeit festzustellen. Auch ist zur Bew eissicherung für S treitfälle gegenüber dem L iefe rer die E ntnahm e einer ausreichenden P robe, die luftdicht verschlossen aufbew ahrt w erden m uß, em pfehlensw

ert1)-*) S . a H o f f m a n n , R a t g e b e r f ü r B a u f ü h r e r u n d P o li e r e im E i s e n b e to n b a u . B e r lin 1926. V e r la g v o n W ilh e lm E r n s t & S o h n .

1 3 6 S c h l u c k e b i e r : F ö rd e rn u. V erarb eiten von B eton. — L a g e rn u. A u fb ereiten d er Rohstoffe.

für Bauten aller A rt A nlieferung des Zem entes in U rsprungspackung ist Vorschrift. H ochw ertiger Zem ent m uß als solcher gekennzeichnet sein. W enn irgend möglich, soll für den ganzen B au dieselbe Zem entm arke verw endet w erden. I s t das ausnahm sw eise einm al nicht durchführbar, so m uß jedenfalls genau festgelegt w erden, welche Sorte für die einzelnen B auteile v erarb e itet w orden ist.

N euerdings ist in einigen F ällen bei deutschen Schleusenbauten ungesackter Zem ent in Sonderwagen zur B austelle angeliefert w orden1). Man h at dadurch an Löhnen gespart und den S treu v erlu st eingeschränkt, der bei Sackpackung au f 2 u/o veranschlagt wird.

In A m erika w ird dies V erfahren häufiger angew endet, für T ra ß ist es auch bei uns die Regel.

T raß , der bei B etonbauten vielfach zusammen m it Zem ent als M örtelbildner verw endet wird, ist gegen Z u tritt von F eu chtig keit beim L agern unempfindlich, da seine E rhärtungsfähigkeit an das V orhandensein k alk h altig er B indem ittel gebunden ist.

II. Die Z usch lagstoffe.

Als Zuschläge zur B etonbereitung w erden verw endet:

a) die natürlichen Sande und K iese aus G ruben und F lüssen

b) die G eschläge n atürlich er Steine

c) die G eschläge geeigneter sau rer Hochofen­

schlacken 2)

d) vulkanische Sande, Bim ssand und Bim skies \

e) gekörnter Schlackensand j für leich t zu haltende B auteile f) V erbrennungschlacken der K ohlen- und der | nicht für E isenbeton wegen

M üllverbrennung J Rostgefahr.

Die E igenschaften des m it diesen verschiedenartigen Zuschlägen hergestellten Betons sind im I. K apitel dieses B andes behandelt.

J e nach G ew innungsort oder Erzeugungsw eise kann die Beschaffenheit der Roh­

stoffe seh r verschieden sein. E s is t daher, sofern nicht sichere E rfahrungen vorliegen, stets zu prüfen, ob die zur Verfügung stehenden Zuschlagstoffe ohne w eiteres brauchbar sind, ob sie einer A ufbereitung und V ergütung zu unterziehen sind oder ob nicht gar E igenschaften vorliegen, welche die Verwendung ausschließen.

In bezug au f die physikalische Beschaffenheit m uß v erlan gt w erden ausreichende F estig k eit und H ärte, F euer- und W etterbeständigkeit, nicht zu g latte Oberfläche.

W eiche Sandsteine, schiefrige und glasige Gesteine sind unbrauchbar.

Schädliche E igenschaften chem ischer A rt beruhen m eist nicht au f der m ineralischen Zusam m ensetzung des G esteins selbst, sondern auf V erunreinigungen. D ie letzteren können herrühren aus städtischen und gew erblichen A bw ässern, M oorwasser, Hum us, T o rf u. dergl. Sie sind vielfach nicht ohne w eiteres erkennbar, sondern können nur durch chemische U ntersu ch u n g 3) festg estellt w erden, die daher im Z w eifelsfalle nicht unterbleiben darf. D er C hem iker w ird auch bei der B eantw ortung der F rage m it- w irken müssen, ob und Avie etw aige V erunreinigungen unschädlich gem acht w erden können.

*) N a k o n z , D ie V e r w e n d u n g u n v e r p a c k t e n Z e m e n te s b e i d e m B a u d e r S c h a c h t s c h le u s e A n d e rte n . B . T . 1926, H e f t 5.

2) R ic h tlin ie n f ü r d ie H e r s t e ll u n g u n d L i e f e r u n g v o n H o c h o fe n s c h la c k e a l s Z u s c h la g s to f f f ü r B e to n u n d E i s e n ­ b e to n v o m 30. A p ril 1924. Z t r lb l. d. B a u v . 1924, H e f t 20; s. a . B .-K . 1927, T e il I, S. 440. B e r lin 1926. V e rla g v o n W ilh e lm E r n s t & S o h n .

5) B e s tim m u n g d e r a n t e i l i g e n M e n g e o r g a n is c h e r V e ru n r e in ig u n g e n im B e t o n s a n d n a c h d e m A b ra m s - H a r d e r s c h e n V e r fa h r e n . Z tr lb l. d. B a u v . 1924, H e ft 4.

D er Z em ent. — D ie Zuschlagstoffe. 137

U n ter den m ineralischen Beim engungen is t am häufigsten der L ehm gehalt, der ohne w eiteres erkennbar ist und sich in der Regel durch W aschen beseitigen läßt.

W elcher G rad der lehm igen V erunreinigung erträglich ist, is t um stritten. Nach G rü n 1) bilden sich im Ton, der längere Z eit feucht gehalten w ird, Gele, die die E rh ärtu n g des Zem entes stören. W enn daher auch L aboratorium sversuche m it getrockneten leh m ­ haltigen Sanden m eist keine verm inderten F estigk eiten ergeben haben, so ist trotzdem V orsicht geboten, da der B aubetrieb das Trocknen oder T rockenhalten nicht ermöglicht.

S ehr unangenehm sind in m anchen F luß k iesen die Beim engungen von Kohle.

Steinkohle ist allerdings n u r insofern lästig, als sie häßliche Schönheitsfehler in den Außenflächen der B auw erke erzeugt. Dagegen w irk t B raunkohle stark treibend und m acht den dam it durchsetzten K ies unbrauchbar.

Is t die Beschaffenheit der verfügbaren Rohstoffe erm ittelt, so lä ß t sich entscheiden, wie sie zu behandeln sind, um brauchbare B etonzuschläge daraus zu gewinnen. Im allgem einen sind sie zu waschen, zu zerkleinern und in die verschiedenen K örnungen zuzerlegen.

K ie s a u f g a b e

D urch das W aschen entfernt

man lehm ige oder tonige B ei- R e i n e r

K ie s

oder

aus Schotter.

dem K iessand E s erfolgt im

Frischw asser

Schm iiti\ i w asser

Abb. 9.

V o rg an g des K iesw aschens.

Abb. 10.

W asch- u n d Siebm aschine.

K leinbetrieb durch einfaches U berbrausen in gelochten Mulden, das so lange fortgetzt wird, bis das W asser k lar abfließt, oder durch F ortschaufeln des Stoffes auf dem Boden einer m äßig geneigten Rinne gegen den Strom des durchfließenden W assers. G rößere und gründlichere Leistungen können aber n u r m it W aschm aschinen erzielt w erden.

Sie arbeiten in der R egel ebenfalls nach dem G egenstrom grundsatz, indem das W asch­

gut in einer R inne oder Trom m el gegen den W asserstrom fortbew egt w ird (Abb. 9).

D er W asserverbrauch hängt vom G rad der V erunreinigung ab und b eträg t 0,5 bis 4 m 3 für 1 m 3 Rohstoff. M eist erfolgt gleichzeitig eine Siebung, indem entw eder eine Sieb­

tromm el angefügt oder die W aschtrom m el selb st gelocht ist. Eine K iesw asch- und Siebm aschine der Excelsior-M aschinenbau-G esellschaft in S tu ttg art zeigt Abb. 10, die Beschickung und die A rbeitsw eise ist in Abb. 11 dargestellt. Die L eistung b eträg t bis zu 20 m 3 in der Stunde» E s muß verlan g t werden, daß beim W aschen nu r die erdigen Beim engungen abgeschw em m t w erden, nicht aber auch ein T eil des w ert­

vollen Sandes, wodurch der W e rt des Gemenges leiden w ürde. S ehr feine Sande lassen sich nicht m it befriedigendem E rfolg waschen. D eshalb w ird bei dem im Stein­

brecher gew onnenen Q uetschsand das Siebfeine u n ter 1 mm gewöhnlich als unbrauch­

bar beseitigt.

Z erkleinerungsanlagen zur H erstellung von Betonzuschlägen aus N atursteinen oder Hochofenschlacke bestehen aus einem oder m ehreren S teinbrechern m it dem nötigen Z ubehör an F ördereinrichtungen. F ü r kleinere A usführungen sind fahrbare

*) Ü b e r d ie E i n w i r k u n g v o n V e ru n re in ig u n g e n im S a n d a u f d ie B e t o n f e s tig k e it. Z t r lb l. d. B a u v . 1924, H e f t 1.

138 S c h l u c k e b i e r : F ö rd ern u. V erarb eiten von B eton. — L ag e rn u. A u fb ereiten d er Rohstoffe.

S teinbrecher sehr b eq u e m 1). O rts­

feste A nlagen gestatten aber eine viel w eiter gebendeE inscbränkung der m enschlichen A rb eitsk raft und m achen sich daherschon beiB auten m ittleren U m fangs bezahlt, zumal sich dam it auch in einfacher W eise E inrichtungen zum S ortieren und Speichern des B rechgutes in B unkern verbinden lassen. E ine größere derartige Anlage, wie sie bei einem S perrm auerbau V er­

w endung gefunden hat, ist in Abb. 12 darg estellt und sei hier kurz beschrieben: Die A nlage is t am B erghang unterhalb des Stein­

bruches aufgebaut. D as R oh­

gestein w ird au f der A rbeitsbahn au f Höhe -f- 486,10 den Stein­

brechern 1 zugeführt. D as B rech­

gut gelangt in die S ortier­

trom m el 2. Aus dieser fä llt das Staubfeine bis 1,5 mm K orngröße in einen B unker und w ird als unbrauchbar auf die H alde gefahren. D er Sand von 1,5 bis 12 mm K orngröße w ird der W äsche 5 zugeleitet.

Die K orngrößen 12. bis 30 und 30 bis 50 mm fallen in geson­

derte Silos. D er Ü berlauf von m ehr als 50 mm w ird im Nach­

brecher 3 zu F einkorn w eiter

') S. a .B .T . 1926, H e i t 11, S. 150 u 151.

Aufriß

T

Sand1

Feinkies 'Grobkies

'Ausgleich-

lagerplatz . ••

G ru n d riß

A W asch-u. Siebm aschine . B Siebtrom m el Hbtubr c Becherwerk

\--- 0 Aufgeber E Füllrüm pf F Schm utz w asser

Abb. 11.

G esam tan o rd n u n g ein er W asch- und S iebanlage.

Abb. 12. A u fb e re itu n g san la g e für Zuschlagstoffe beim Bau

e in e r S tau m au er in Italien.

+ 477,39

M iechwasser. — Z u b ereiten des B etons. 13 9

zerkleinert, und dieser Sand gelangt ü ber R utsche 11 und B echerw erk 13 ebenfalls zur W äsche 5, die ihn gew aschen an den Sandsilo abgibt. Um die Sandgew innung im B e­

darfsfälle zu steigern, sind noch zwei W alzw erke 4 aufgestellt, die ihre Erzeugung ebenfalls der R utsche 11 zuführen. D am it auch hei U nterbrechung der B etonierung die A nlage w eiter arbeiten kann, ist die M öglichkeit vorgesehen, fertiges M aterial auf Höhe -f- 477,30 abzuziehen und auf V orratshalden zu stürzen. Die W iederanfuhr von diesen H alden erfolgt an f Höhe -f- 472,80, wo das M aterial in kleine B unker Uber den M ischm aschinen gekippt wird.

W ährend bei dieser großen A nlage das Z erkleinern, W aschen und Sortieren vereinigt w ar, w ird man in anderen F ällen durch F o rtfa ll der W äsche zu einer V er­

einfachung kommen. Bei der A ufbereitung des K iessandes w iederum en tfa llt die Z erkleinerung, dagegen h at m an der Zerlegung in die einzelnen K orngrößen besonderen W e rt beizum essen, seitdem m an die W ichtigkeit der richtigen K ornzusam m ensetzung der Betonzuschläge erk an n t hat. G rößere K iesgrubenbetriebe in der Nähe der G roß­

städte w erden daher im m er m ehr m it m echanischen Siebanlagen und den zugehörigen V orratsbunkern und V erladeeinrichtungen ausgestattet. W ird der K ies m it E im erbagger gewonnen, so lä ß t sich die Siebeinrichtung besonders einfach m it dieser Maschine v er­

binden. N ur in Kiesgruben, die einen gleichm äßigen Kiessand von erprobt zweck­

m äßiger Zusam m ensetzung liefern, w ird man au f S ortierung verzichten, jedoch ist auch dort gelegentliche Ü berprüfung durch Probesiebungen zu empfehlen.

III. D a s W asser.

Zum Anm achen des Betons w ird m an in der R egel reines S üßw asser aus B runnen, Leitungen oder nicht verunreinigten natürlichen W asserläufen verw enden. A llerdings ist nach neueren E rfahrungen und V ersuchen1) die Gefahr, die durch verunreinigtes W asser droht, in den m eisten F ällen nicht so groß Avie diejenige, die durch v e r­

unreinigte Zuschläge herbeigeführt Averden kann. S elbst W asser, das durch städtische A bw ässer g etrü b t oder durch M oorwasser gebräun t ist, b rau cht keinen F estigk eitsab fall keiworzurufen. Auch SeeAvasser lä ß t sich verw enden. Im m erhin w ird die F estigk eit durch F ette, Säuren, Laugen beeinträchtigt, sobald sie in größerer Menge beigem ischt sind. Man m uß daher, wenn m an in A usnahm efällen au f derartiges verunreinigtes W asser angewiesen ist, durch Versuche K larh eit ü ber die W irkung der V erunreinigungen schaffen. F arbe, Geruch und Geschm ack des W assers geben allein keinen genügenden Aufschluß ü ber seine B rauchbarkeit.