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1. Begriffsfe stste llu n g.

W erden B indem ittel, Zuschlagstoffe und A nm achew asser m iteinander verm engt, so entsteht ein Gemisch, das m an je nach der K ornzusam m ensetzung der verw endeten Zuschlagstoffe entw eder M ö r te l oder B e to n zu nennen pflegt.

Im allgem einen v erste h t man u n ter M örtel Gemische aus B indem ittel und fein­

körnigen Zuschlagstoffen (Sanden) und unter Beton solche aus Mörtel und m ehr oder w eniger grobkörnigen Zuschlagstoffen. D en Ü bergang zwischen beiden b ilden so­

genannte G robm örtel.

G enauer definiert ist M örtel ein G erippe aus m ehr oder m inder groben Sand­

körnern, dessen Ilohlräum e durch ein zunächst plastisches, sp äter erhärtendes B inde­

m ittel ausgefüllt sind, und Beton ein m ehr oder m inder grobkörniges G erippe von Steinstücken, dessen H ohlräum e durch zunächst plastischen, sp äter erhärtenden M örtel ausgefüllt werden.

Beim Beton unterscheidet man je nach der A rt des B indem ittels: Zem entbeton, K alkbeton, T raßbeton, G ipsbeton usw .; nach der A rt des S chotters: K iesbeton, Schlacken­

beton (hierbei ist wohl zu unterscheiden zwischen Beton aus Hochofenschlacke und solchem aus Schlacke, die von R ückständen v erbrann ter K ohle oder v erbrannten K okses und der M üllverbrennung herrührt), Ziegelbeton, Leichtbeton usw., und nach A rt d er V erarbeitung: Stam pf-, Schütt-, Guß-, Schleuder- bezw. Spritz- und Stahlbeton.

Ü ber die A rt der V erarbeitung der verschiedenen B etonarten hat. der technisch­

w irtschaftliche Sachverständigen-A usschuß des R eichskohlenrates folgende Regeln a u fg e ste llt1):

1. S tam pfbeton (erdfeuchter oder w eicher Beton). Die Betonmasse wird schichten­

w eise in solcher Höhe eingebracht, daß die fertiggestam pfte Schicht nicht stärk e r als 15 bis ‘20 cm (je nach dem W assergehalt der Masse) ist; die M assen sind nacheinander so zeitig (frisch au f frisch) einzustam pfen, daß die einzelnen Schichten u n terein and er ausreichend fest binden.

T reten frische Stam pfschichten m it bereits abgebundenen in B erührung (W eiter­

arbeiten am nächsten Tage), so m uß zum festen Zusam m enschluß beider Schichten neben einer geeigneten G liederung der in B etrach t kom m enden B etonkörper selb st (z. B. stufenartige A btreppungen, Verzahnungen) die Oberfläche der zuletzt gestam pften Schicht sofort nach Beendigung der Stam pfarbeit gehörig aufgerauht w erden. D iese

i) N e u z e itlic h e B e to n b a u w e is o n im B e r g b a u . Z e m e n t 1926, H e i t 25. S . a . M e y e r , B eto n u n d E i s e n ­ b e to n im B e r g b a u u n t e r t a g e . B e r lin 1926. V e r la g v o n W ilh e lm E r n s t & S o b n . — H a n d b . i. E i s e n b e t o n b a u , 3. A u ll., B d . V III. B e r g b a u u n d H ü tte n w e s e n . B e rlin 1922. V e r la g v o n W ilh e lm E r n s t & S o b n . — B .-K . 1926, T e il II. B a u m ­ s t a r k , B e r g b a u . B e r lin 1925. V e r la g v o n W ilh e lm E r n s t <fc S o h n .

M örtel und B eton. 49 erhärtete und aufgerauhte Oberfläche ist vor dem F ortsetzen des B etonierens von losen B estandteilen zu reinigen, anzunässen und dann m it einem den M örtel der ßetonm asse entsprechenden Z em entm örtelbrei zu überziehen; dieser M örtelbrei d arf nicht abgetrocknet oder abgebunden sein, bevor die neue Betonschicht herg estellt Avird.

2. Schüttbeton (w eicher Beton) kom mt hauptsächlich für die H erstellung unter AVasser in F rage. Das Schütten geschieht in T rich tern oder Senkkasten, bei geringen AArassertiefen auch u n m ittelbar aus dem Fördergefäß. F re ie r F a ll durch das AArasser m uß verm ieden Averden. D eshalb sind die T rich ter vor dem V ersenken m it B etonm asse zu füllen und w ährend des Schüttens stets genügend gefü llt zu halten; die S enkkasten sind geschlossen bis auf Schütthöhe herabzulassen. Die M assen sind nacheinander so zeitig (frisch auf frisch) einzubringen, daß sich die einzelnen Schichten untereinander ausreichend festbinden können. Beim A ufbringen neuer Schichten au f abgebundenem Beton muß der darauf abgesetzte Schlam m durch geeignete M ittel (z. B. Absaugen) entfernt werden.

D as W asser ist in der B augrube ruhig, d. h. ohne Ström ung und A uftrieb zu erhalten, dam it es nicht den Zem ent aus dem Beton ausspült.

3. G ußbeton (flüssiger Beton) w ird entAveder m it Rinnen, deren Neigung in der R egel 1 : 2 bis 1 :2 ,5 , keinesfalls aber flacher als 1 : 3 sein soll, oder m it G efäßen eingebracht, Avobei dann für eine gleichm äßige V erteilung ü b er die ganze Grundfläche zu sorgen ist. In beiden F ä lle n d arf die F allhöhe n u r so groß (< 2 m) sein, daß keine Entm ischung eintritt. G ußbeton soll nicht m ehr AArasser enthalten, als die F lie ß b ark e it erfordert. Bei ihm sind besonders sorgfältige U ntersuchungen über die erforderliche Mörtelmeuge und K ornzusam m ensetzung der Zuschlagstoffe erfo rd erlich 1).

4. Spritzbeton (llüssiger Beton). Die B etonm asse w ird m it P re ß lu ft u n ter 2 ‘/ 2 bis 3V2 a t Druck durch Schläuche an die V erw endungsstelle geschleudert und erlangt dadurch eine große D ichtheit und Festigkeit. Bei dem K raftbauverfahren nach Moser Avird die fertiggem ischte B etonm asse durch den Schlauch g epreßt; der AA7eg von der Maschine bis zur Schlauchm üudung d arf nur kurz sein, um ein Entm ischen der Masse zu verhindern; die Maschine muß daher dem A rbeitsfortgang entsprechend öfter vor­

geschoben Averden. Bei dem T o rkretverfahren Averden nu r Zem ent und Zuschlagstoffe durch den Schlauch gepreßt, das AArasser aber erst an der Schlauchm ündung durch eine besondere L eitung zugeführt; hier sind größere F ördenveiten und -höhen möglich.

5. S tahlbeton (D. R. P.) besteht aus Z em entm örtel und Stahlspänen und soll als Schutzhaut für stark beanspruchte Böden und W ände dienen.

P reß b eto n besteht aus einer besonders zusam m engesetzten Zem ent-Sand-B rühe, die unter hohem D ruck eingepreßt Avird. E r dient zum Arerschließen von R issen im BergAverk, zur H intergießung von Schachtausm auerungen nnd zu anderen V erdichtungs- zAvecken.

II. Eigenschaften.

InwieAveit der Beton durch die E igenschaften seiner B estandteile (B indem ittel, Zuschlagstoffe und AnmacheAvasser) beeinflußt Avird, is t zum größten T eil schon in den vorhergehenden A bschnitten bei Besprechung der Eigenschaften der E inzelbestandteile eingehend erörtert.

Im folgenden seien nun b esprochen 2):

1. M ischungsverhältnis, 2. AArasserzusatz,

1) S. a. G a y e , D e r G u ß b e to n u n d s e in e A n w e n d u n g im B a u w e s e n . B e r lin 1926. V e r la g v o n W i lh e lm E r n s t & S o b n . 2) S . a. M a y , P r a k ti s c h e W in k e f ü r Z e m e n t u n d B e to n . B e r lin 1925. V e r la g v o n W ilh e lm E r n s t & S o h n .

H a n d b u c h für E i s e n b e to n b a u . V i e r t e A u fla g e . II I . 4

5 0 M örtel und B eton. — E igenschaften.

3. A usbeute,

4. G ew ichtsverhältnisse,

5. E rh ä rtu n g und F estigkeit, F orm änderungsverm ögen, G. W ärm eleitverm ögen,

7. L uftdurchlässigkeit, 8. Schalleitfähigkeit, 9. N agelbarkeit, 10. W asserdichtigkeit, 11. Ausschw itzen,

12. R aum änderung (A usdehnung und Schwinden), 13. Abnutzung,

14. V erhalten gegen E lek trizität.

1. M ischungsverhältnis.

U nter der V oraussetzung bestim m ter B estandteile, deren E igenschaften man kennt, sind die E igenschaften des aus ihnen h ergestellten B etons zunächst abhängig von dem M e n g e n v e r h ä l t n i s , dem sogenannten M ischungsverhältnis, in dem die B estandteile gem ischt werden. In jedem E inzelfall ist daher zu erwägen, w elches M ischungsverhältnis am P latze ist. Im allgem einen w ird m an sich hierbei nach dem Verwendungszweck des Betons und som it nach den A nforderungen richten, die an den erh ärteten Beton hinsichtlich seiner Eigenschaften, besonders seiner F estigk eit und für gew isse Zwecke auch seiner W asserundurchlässigkeit g estellt w erden.

Bei der F estsetzung des M ischungsverhältnisses zwischen B indem ittel und Z uschlag­

stoff ist in der Regel der Bedingung zu genügen, daß im M örtel die H ohlräum e des Sandes vom Zem ent und im Beton die H ohlräum e des groben Zuschlages (Kies oder Schotter) vom M örtel m öglichst vollkom m en ausgefüllt w erden, m it anderen W orten:

Die eiuzelnen Sandkörner und K ies- bezw. Schotterstücke m üssen „ s a tt“ m it dem V erkittungsm aterial u m hüllt w erden, so daß kein Stück m it dem anderen in unm ittelbare B erührung kommt.

L eider w ird bei der ß etonbereitung in der P raxis, wie bereits oben erw ähnt, nicht d erart verfahren, daß dieser Bedingung entsprochen w ird ; denn es m üßte dann zunächst der M örtel fe rtig g e stellt und h iera u f erst aus diesem und dem groben Zuschlag der Beton b ereitet werden. T atsächlich v e rfä h rt m an jedoch allgem ein in der W eise, daß Zem ent, Sand und grober Zuschlag u n m ittelbar zunächst trocken und, nach Zusatz des W assers, naß m iteinander gem ischt w erden. N atürlich kann u n ter diesen Um ständen keine Rede davon sein, daß die H ohlräum e des groben Zuschlages m it M örtel ausgefüllt w erden; denn das B indem ittel (Zem ent) w ird sich beim Mischen nicht gerade seinen P la tz in den H ohlräum en des Sandes, sondern dort suchen, wo es beim M ischen zufällig hingelangt. (N äheres siehe in dem A bschnitt: Einfluß des Mischens und der A uf­

bereitungsw eise au f die F estigkeit.)

W enn auch die E rzielun g eines „sa tte n “ Betons w ünschensw ert ist, so ist dies jedoch nicht für alle Zwecke der P rax is erforderlich. In vielen F ä lle n w ird und m uß m an sich schon aus w irtschaftlichen G ründen m it M ischungen begnügen, die nicht d erart sind, daß der Z ustand vollkom m ener Dichte erreich t w ird, z. B. bei Stam pfbeton für G rundm auerw erk, an den hinsichtlich der F estig k eit keine besonders hohen A n­

forderungen g estellt w erden.

E igenschaften. — M ischungsverhältnis. 51

in den „Bestim mungen des D eutschen Ausschusses fü r E isenb eto n“ *) ist für E isen ­ beton ein bestim m tes M ischungsverhältnis vorgeschrieben, und zw ar m üssen nach diesen Bestim m ungen in 1 m 3 fertig v erarbeiteten Betons im B auw erk 300 kg Zem ent enthalten sein. Bei F ab rik en und anderen B auw erken, die wegen besonders ungünstiger V er­

hältnisse einen erhöhten R ostschutz verlangen, kann eine größere M indestm enge Zem ent gefordert, bei E isenbetonkörpern größerer Abm essungen, deren B eanspruchung wesentlich hinter den zulässigen W erten zurückbleibt, eine entsprechend geringere Menge zugelassen werden, w enn für den R ostschutz der E iseneinlagen Sorge getragen w ird. W eiter d arf bei Hochbauten, die dem Einfluß von Feuchtigkeit nicht ausgesetzt sind, die M indest­

m enge an Zem ent a u f 270 kg in 1 m 3 fertig verarb eiteten Betons h erabgesetzt werden, wenn die Zusam m ensetzung der Zuschlagstoffe d erart ist, daß ein genügend dichter Beton g ew ährleistet ist.

F ü r S tam pfbeton ist kein bestim m tes M ischungsverhältnis festgesetzt.

Man hat sich in der P rax is in D eutschland, wie auch in den m eisten anderen Ländern, daran gewöhnt, das M ischungsverhältnis von B indem ittel zum Zuschlagstoff in d e r W eise auszudrücken, daß mau den A nteil an B indem ittel als E in h eit und die A nteile an Zuschlagstoffen (Sand, Schotter usw.) als Vielfache dieser E inh eit angibt, z. B. 1 : 3, 1 : 4 oder 1 : 2 : 4 , 1 : 3 : 6 , d. h. 1 T. B in d e m itte l-f-3 bezw. 4 T. Sand oder 1 T.

Zem ent + 2 bezw. 3 T. Sand - |- 4 bezw. 6 T . Schotter. Die A nteile werden in der R egel in R aum teilen, selten er in G ew ichtsteilen angegeben, weil die M aterialien in der P rax is abgem essen, nicht

abgewogen w erden. So ein­

fach auch diese A usdrucks­

w eise für das M ischungsver­

hältnis erscheint, ebenso irre ­ führend kann sie hinsichtlich d e r B eurteilung der E igen­

schaften des fertigen B eton­

gemenges und des Betons im erhärteten Zustande sein.

Jed e n falls erw eckt sie eine unrichtige V orstellung von den M engenverhältnissen der Be­

tonbestandteile zueinander.

Dies w ird ohne w eiteres aus A bb. 12 verständlich werden.

A uf der rechten Seite der A b­

bildung sind die M ischungsverhältnisse in der W eise aufgetragen, daß der A nteil an Zem ent als E in h eit und die Zuschlagstoffe als deren Vielfache darg estellt sind. Im linken B ilde sind hingegen die G ehalte an B indem ittel und Zuschlagstoffen in % des Gem enges aufgetragen, die Summe der G em enganteile ist also gleich 100 gesetzt.

D ie sich so ergebenden V erhältniszahlen sind für die Mischungen 1 : 0 bis 1 :1 0 nach­

stehend berechnet:

1 :0 = 100 : 0 1 : 1 = 5 0 : 5 0

1) Z w e ite , m it a m tlic h e n B e r ic h tig u n g e n v e r s e h e n e A u fla g e . B e r lin 1920. V e r la g v o n W ilh e lm E r n s t & S o h n . S . a . G e h l e r , E r l ä u t e r u n g e n z u d e n E i s e n b e to n b e s tim m u n g e n 1925. 3. A u fl. B e r lin 1926. V e r la g v o n W ilh e lm E r n s t & S o h n . — S a f i r , B e s c h a f f e n h e it, z w e c k m ä ß ig e M i s c h u n g s v e r h ä lt n is s e u n d A u s b e u te h y d r a u l i s c h e r B a u s to ffe . B e r l i n 1909. V e r la g v o n W ilh e lm E r n s t & S o h n .

4*

Mischung Abb. 12.

52 Mörtel u n d B eton. — E igenschaften.

1 : 2 = 33V« : 6 6 2/ 3 1 : 3 = 25 :7 5 1 : 4 = 20 : SO 1 : 5 = J6Vr, : 8 3 2/g

1 : 6 = 1 4 2/ r : 8 5 s/ 7

1 : 7 = 1 2 4/s :87V«

1 : 8 = I I : 8 8 8/„

1 : 9 = 10 : 90 1 : 1 0 = 9 1/ . ! : 9 0 I0/ n .

Aus der linken A bbildung ergibt sich, daß von einer bestim m ten M ischung ( ~ 1 : 3 ) ab sich der G ehalt an B indem ittel in % des G em enges m it zunehmendem M agerkeitsgrade der M ischung n u r unw esentlich verän dert. E r nim m t jed en falls nicht in dem Maße ab, wie man sich nach den Zahlen, die das M ischungsverhältnis angeben, für gewöhnlich vorstellt. Ü ber die Grenze 1 : 5 hinaus wird die Differenz sehr rasch kleiner. H ieraus erk lä rt es sich auch, daß die F estigk eit der m ageren Mischungen bei sonst gleichartigen E igenschaften der B estandteile nu r v erh ältnism äßig w enig U nter­

schiede zeigt, d. h. von einem gew issen M agerkeitsgrade der Mischung ab m it wachsendem Sand- bezw. Schotterzusatz nur wenig abnim m t.

Nach dem V orbilde an d erer L änder (Schweiz usw .) ist es je tz t auch in D eutsch­

land üblich gew orden, bei der Bezeichnung des M ischungsverhältnisses den A nteil an B indem ittel in G ew ichtsteilen und den an Zuschlagstoff in R aum teilen anzugeben, z. B.

250 kg Z em ent au f 1 m 3 Kies. H ierdurch sind etw as k lare re V erhältnisse geschaffen.

Bei der B ereitung der M ischungen und A nfertigung der P robekörper aus denselben für V ersuchszw ecke w erden B indem ittel und Zuschlagstoffe entw eder nach G ew ichts­

teilen oder nach R auniteilen gem ischt. Im ersteren F a lle w erden die Stoffe in den geforderten G ew ichtsm engen abgewogen und verm engt. Im anderen F a lle m uß man sich zunächst darüber k lar sein, welches E inheitsgew icht m an den R aum teilen zugrunde legen w ill, da die Höhe dieses G ew ichtes je nach Dichte des H aufw erks (ein gerüttelt, eingelaufen, eingefüllt), wie oben erörtert, sehr verschieden sein kann. Man m uß daher vorher zunächst die E inheitsgew ichte für einen bestim m ten Z ustand feststellen und v erarb e itet dann so viel Vielfache des erm ittelten Einheitsgew ichtes jed es Stoffes an Stelle eines L iters, wie die Zahlen des M ischungsverhältnisses vorschreiben. E s handle sich beispielsw eise um die M ischung 1 R tl. Zem ent + 4 R tl. K ies; die erm ittelten E inheitsraum gew ichte seien für Z em ent l l r — 1,250 kg/1, fü r K ies R r = 1,560 kg/1, dann

wären zu m ischen 1 • 1,250 kg Zem ent m it 4 • 1,560 kg Kies.

Die P rüfung von frisch angem achtem M örtel oder Beton au f m echanische Zusam m en­

setzung (M ischungsverhältnis) ist leicht auszuführen, wenn es sich um noch nicht ver­

arbeiteten, d. h. noch nicht erhärteten Beton handelt. In diesem F a lle w ird näm lich das B indem ittel einfach m it W asser abgeschläm m t. H ierbei kann das P rüfungsergebnis unkontrollierbar beeinflußt w erden, w enn der oder die Zuschlagstoffe nennensw erte Mengen abschläm m barer B estandteile enthalten. Bei w eitem schw ieriger und oft gar n ich t ausführbar is t jedoch die F estste llu n g des M ischungsverhältnisses an erhärtetem Beton.

Im S t a a t l . M a t e r i a l p r ü f u n g s a m t B e r l i n - D a h l e m w ird letztere wie folgt au sg efü h rt1), vorausgesetzt, daß eine Vorprobe ergeben hat, daß der Zuschlagstoff keine in Salzsäure löslichen B estandteile (kohlensaurer K alk, lösliche K ieselsäure, Tonerde, Eisenoxyd) oder solche n u r in nicht nennensw erter Menge en th ält:

i) M itt a . d. K . M.-Pr.-A.. 1906, S. 592.

M ischungsverhältnis. — W asserzusatz. 53

E tw a 3 kg zerkleinerten vorgetrockneten M aterials w erden m it verdünnter Salz­

säure behandelt, bis das B indem ittel vollständig gelöst ist. Den Säureauszug gießt m an zusamm en m it den abschläm m baren B estandteilen des Sand-, oder K iesrückstandes ab, lä ß t absitzen, befreit den Bodensatz von der beim Lösen des Zementes ab­

geschiedenen K ieselsäure durch Ausziehen in verdünnter N atronlauge und trocknet ihn.

Z ieht m an dann das Gewicht des so erhaltenen Zuschlagstoffs und der abgeschläm m ten A nteile vom G ew icht des angew andten M örtels oder Betons ab, so g ib t die Differenz den G ehalt des M aterials an erhärtetem Zem ent. An einer kleinen, g u t zerkleinerten D urchschnittsprobe des getrockneten M örtels oder Betons, sowie an einer D urchschnitts­

probe des abgeschiedenen Zuschlagstoffs bestim m t man dann den G lü hverlust und rechnet daraus den erm ittelten B indem ittelgehalt auf den G ehalt an Zem ent im ur­

sprünglichen Zustande, d. h. an Zem entpulver, um.

B e i s p i e l . E s seien folgende W erte gefunden:

K i e s s a n d ...70,7% I

A bschläm m bare B estandteile (Ton und 7 2 % Zuschlagm aterial feinster S t a u b s a n d ) ... 1,3 „ J

B indem ittel ( Z e m e n t ) ... 28,0 „ kohlensäure und w asserfrei 21,6% -H ieraus berechnet sich das M ischungsverhältnis des kohlensäure- und Avasserfreien B indem ittels zum Zuschlagm aterial nach G ew ichtsteilen zu 1 :3 ,3 .

Nim m t man an, daß der Zuschlagstoff keine in Säure löslichen B estandteile ent­

hält, und legt, Avie es bei solchen Bestimm ungen im S t a a t l . M a t e r i a l p r ü f u n g s a m t B e r l i n - D a h l e m üblich, der U m rechnung der Mischung nach G ew ichtsteilen als EinheitsgeAvichte für den Zem ent das auch in der P rax is festgelegte Raum gew icht 1400 k g/m 3 oder 1,4 kg/1 und für den Kies das Gewicht eines L iters des m it 4 U/U W asser angefeuchteten Kieses, das im vorliegenden F alle 1,60 ,kg betrage, zugrunde, so berechnet sich das oben gefundene M ischungsverhältnis nach G ew ichtsteilen 1 :3 ,3

21 6 72

a u f ' : =n 1,5 :4 ,5 , d. li. auf 1 : 3 nach Raumteilen.

4 , "T Vy i ^V/V

Vielfach soll neben der Bestim m ung des M ischungsverhältnisses auch die Güte des zur H erstellung des M örtels oder Betons verw endeten Zem entes erm ittelt Averden.

Diese F estste llu n g ist überhaupt nicht ausführbar, Aveil die Eigenschaften, die fü r die G üte des Zem entes m aßgebend sind, M ahlfeinheit, R aum beständigkeit, A bbindezeit und F estigkeit, n u r au dem noch nicht verarbeiteten, also nicht abgebundenen und nicht erh ärteten Zem ent bestim m t Averden k ö n n en

1)-•2. W asserzusatz.

D as W asser, das der trocknen (oder je nach dem W assergehalt des Zuschlagstoffs m ehr oder w eniger feuchten) Mischung aus Zuschlagstoff und B indem ittel zum Anm achen zuzusetzen ist, dient zunächst dazu, der Masse die nötige Geschm eidigkeit bezw. Be- Aveglichkeit und dam it die erforderliche V erarbeituogsfähigkeit zu geben, und ferner dazu, dem Zem ent das zum A bbinden erforderliche W asser zu liefern. Ein T eil füllt die vorhandenen H ohlräum e aus, ein anderer T e il w ird vom Zem ent chemisch gebunden.

Die zum Anmachen zuzusetzende Menge W asser w ird geAvöhnlich in % des GeAvichtes der Trockenm ischung (B indem ittel + Zuschlagstoff) angegeben. D a die

Zu-‘) H . ß u r c h a r t z , D ie U r s a c h e n d e s m a n g e l h a f t e n V e r h a lte n s v o n Z e m e n tm ö rte l u n d B e t o n u n d ih r e F e s t ­ s t e l lu n g . Z t r lb l. d . ß a u v . 1902, N r. 93, S . 608; d e rs e lb e , Die P r ü f u n g v o n a b g e b u n d e n e m b e zw . e r h ä r t e t e m Z e m e n tm ö rte l o d e r -b e to n a u f m e c h a n is c h e Z u s a m m e n s e tz u n g . ¡Mitt. a . d . K . M .-Pr.-A . 1906, S . 291; d e r s e lb e , D ie B e s t i m m u n g d e s

¡M is c h u n g s v e rh ä ltn is s e s v o n a b g e b u n d e n e m ( e rh ä rte te m ) Z e m e n tm ö rte l u n d -b e to n . M itt. a . d. K . M .-Pr.-A . 1912, H e f t 3, S. 117.

5 4 M örtel und B eton. — E igenschaften.

schlagstoffe m eist feucht s in d 1), also auch die sogonaunte Trockenm ischung m eist W asser enthält, muß dieses W asser bei der genauen B erechnung der gesam ten, im fertigen Beton enthaltenen W asserm enge berücksichtigt werden. Zu diesem Zwecke m uß die in den Zuschlagstoffen vorhandene W asserm enge vorher (durch T rocknen einer bestim m ten M aterialm enge bis zur G ew ichtsgleichheit) bestim m t werden.

Je nach der Menge des A nm achew assers erlan gt die B etonm asse m ehr oder weniger geschmeidige oder weiche (plastische) und flüssige Beschaffenheit. Von ihr, also unm ittelbar von der Höhe des W asserzusatzes, sind w ichtige E igenschaften des erhärteten Betons, Avie Kaum änderung, D ichtigkeitsgrad (W asserundurchlässigkeit) und F estigkeit, abhängig.

Bestim m te Regeln lassen sich für den Z usatz von W asser nicht aufstellen; er is t vielm ehr abhängig zu machen, erstens von dem Zweck, den die erh ärtete Masse e r­

füllen soll, zw eitens von dem F ettigkeitsgrade der M ischung und drittens von den Eigenschaften der die Mischung bildenden Einzelstoffe. M örtel z. ß . Avird fü r B au­

zwecke fa st durchw eg geschmeidig (kellengerecht), d. h. m it viel W asser, S tam pfbeton gew öhnlich ziemlich trocken (erdfeucht), Beton fü r E isenbetonbauw erke wasserreich (weich) und G ußbeton flüssig angemacht.

Den M örtel nennt m an keilen - oder m auergerecht, Avenn er m it so viel W asser angem acht ist, daß er geschm eidig w ird und in zusam m enhängender Masse g latt von der M auerkelle läuft. U n ter erdfeuchtem Beton v erste h t man solchen, der erst nach einer gew issen S tam pfarbeit an der Oberfläche W asser abzusondern und dem D ruck der F inger nachzugeben beginnt. Beim Form en eines B allens Beton in der H and m uß jedoch noch deutlich sichtbare N ässe au f der H and Zurückbleiben. W eich ist eine Betonm asse, Avenn die R änder der durch einen Stam pfstoß (nach dem Stam pfen) h ervo r­

gerufenen V ertiefung eine kurze Z eit stehenbleiben und n u r langsam verlaufen, dam it is t gesagt, daß Aveicher Beton noch im m er eine geAvisse S tam p fb ark eit besitzen m uß.

F lüssig er Beton en th ält so viel W asser, daß er von dünnbreiiger B eschaffenheit ist und breiig fließt. Stam pfen ist unmöglich. ■

Z u r E rzielung gleicher Steife erfordern fette M ischungen m ehr W asser als m agere, Mischungen m it rasch bindendem Zem ent m ehr als solche m it langsam bindendem . Spezifisch sclnvere Zem ente beanspruchen Aveniger W asser als spezifisch leichte, Z uschlag­

stoffe m it feinem Korn m ehr als solche m it grobem, gem ischtkörnige w eniger als gleich­

m äßig gekörnte, poröser Schotterstoff m ehr als dichter usw.

Bei der B em essung des W asserzusatzes ist zu berücksichtigen die LuftAvärme, die Luftfeuchtigkeit, soAvie das V orhandensein Avasserabsaugender M aterialien oder U nterlagen. Schließlich ist auch der Einfluß der Schalung bei der B em essung des W asserzusatzes zu berücksichtigen. A llgem ein lä ß t sich sagen, daß der W asserzusatz

Bei der B em essung des W asserzusatzes ist zu berücksichtigen die LuftAvärme, die Luftfeuchtigkeit, soAvie das V orhandensein Avasserabsaugender M aterialien oder U nterlagen. Schließlich ist auch der Einfluß der Schalung bei der B em essung des W asserzusatzes zu berücksichtigen. A llgem ein lä ß t sich sagen, daß der W asserzusatz