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2198 ©djxiftíum [gurifMfdje SSodjeitfdjrift

A. Dr&entlitfje ©cnrtjte

a) (Btutlfadjeu.

öeridjtet öott ben (Rechtsanwälten beim (Reichsgericht Suftigrat D r. K a i f e r , ^uftigrat K u r t & a i t m unb

Suftigrat D r. © dj r ö m B g e n S.

[**33irb in ber amttidjen ©amntlmtg ber ©ntfdjeibungen beS (ReidjS»

gerichts abgebntckt. — f Slnmerkung.]

1 . § § 1 2 3 ,1 3 8 23©93. ( S e g r ü n b e t e ® r o h . u « 9 m i t S t r a f a n z e i g e o b e r S t n g e i g e Bei b e r D i f j i p l i n a r * B e h ö r b e i m 3 n t e r e i i e e i g e n e n ( R e d j t S f c h u ^ e S i f t n i c h t w i b e r r e d j t i i d j u n b B e r e d j t i g t b e S i j ä l B n i c h t g u r S l n f e d j t u n g nach § 1 2 3 ( 8 © 93.]

® ie Klage wirb barauf geftügt, bah bie (Bewilligung ber

©runbfehulb beS (RechtSgrunbS beSljalb entbehre, Weil ber SSergteidj Wegen wiberredjtitdier ® ro|nngen ber (Beil, gegen»

über ben ©^eleutert SB. b o n biefen angefodjten, alfo nidjitg fei unb beShalb eine gorberung ber (Befl. an bie ©iplwtie SB., gu beren ©idjertjeit bie Kt. bie ©runbfdjutb hnBs ein®

tragen taffen, nicht beftehe. ®em ©hemanlt SB- bie (Be®

ilagte m it ©trafangeige gebroht, fie tjat ihm and) bie ©in®

lettung beS OifgtpltnarüerfahrenS tn SlnSfidjt geftellt. ® er (8 (R. oerneint bie SBtberredjtlichfeit biefer ©roljungen, Wett bie S3ornahme ber SSechfelbiSlontierungen bnreh S3. fa^ungS®

wibrig gewefen fei unb auch burdj ben (Borftanb ber ©par»

iaffe foldje ©efefjäfte nidjt hätten genehmigt Werben fönnen, baher ein ©chabenSerfahanfpruch ber (Beil, gegen SB. be»

ftanben iiabe; gum minbeften h°öe bie (Bell. bamalS gut»

gläubig baS (Beftepen eines foldjen Slnfpritch» angenommen,

© aff in foldjen fä lle n ber (Berlejgte, um fein Siecht gu fdjügen, gu bem SRittet ber ©trafangeige" greifen barf, ift anerfannten (RedjtS ((R®. 108, 10 4 ^); 110, 3842) ; 112, 2 2 8 3)). (Ser gute

©laube ber (Beil, wirb Pont 93(R. pofitiö angenommen unb tatfädjlidj begrünbet; bah fie, wie bie (Reo. meint, hätte Zweifel IpBen müffen, iann bemgegenüber für baS (Reo®, nidjt in lammen. O ie (Reo. w ill für bie SBiberredjt»

lidjleit bie näheren Umftän&e »erwertet wiffen, unter benen bie Slnbropung ber ©trafangeige erfolgt fei: bie (Bell. haBe ipr SlutoritätSDerhältniS gegenüber iprem (Beamten SB. bagu benuht, ipn burdj SnauSfidjtftellen be§ ©trafBerfaprenS gu

©etbopfern gu nötigen, unb fie pabe, intern fie ben ftäbtifdjen (Beamten in bem SlrreftBerfapren ein ©cpweigegebot auf»

erlegte, tiefe zugleich als 3 eu3en ei neS ©trafoerfaprenS ein»

fcpücptern wollen, f p r p(e festere (Behauptung eines ©in®

fdjüchterungSoerfudjS finb Unterlagen niept beigebradjt. @S lann aber audj nidjt angenommen werben, bah bie oon einem ihrer (Beamten gefdjäbigte ©tabtgemeinbe ipr (DiachtoertjältniS mihbraudjt, wenn fie unter Stnbropung beS nadj ihrer Sin»

fiept gerechtfertigten ©trafoerfaprenS ©rfap gu erlangen fu a jt;

fie ftept bann bem ©cpäbiger wie jebe anbere if3noatper]on l l ) gSB. 1924, 1589. s) 3'3B. 1925, 1484. 3) S 2 8 .1926, 1430.

2208 Steájtfpredjimg

[{furiftifdje 5¡Bodjenfd)rift

gegenüber. 'Sie S e il, Ijot ferner nid^t baburd) wiberredjtlidj gefanbelt, bag fie bem SB. bag SifgiplinarBerfafpett in 3lu§*

fiept [teilte, oBmo£)I fie feine Sienftljerrin war. Studj baS Sifjfiplinarberfaljren bient wie bag ©trafBerfaljren Z w eien ber öffentlichen [Redjtgorbttung. ©eine 58efdjrän£ung auf S3e*

amte änbert baran nichts. ©benfo wie jeher S ritte , um p feinem SRedEite p fommen, Stnjeige Bei ber Sifeipimarbeljörbe in SluSfidjt [teilen barf, offne i. © . beS § 123 58@58. wiber*

rechtlich p panbeln, fann bie ftäbtifdje, m it entfpredjenben Sifälplinarbefugniffen nicht auSgeftattete Veljörbe ihrem 58e*

amten gegenüber erfaubterweife ein foldjeS StRittet anwenben, um bie © tabt Bor ©djaben p fdjügen. Sffg weitere gegen bie (Seeleute SB. tniberrecEjtlicf) angewanbte .gwangg* unb Srud;*

m ittel hat bie KI. bie SSoltpIjung beS SlrrefteS foioie bie SnauSfidjtftettung ber üpauptfiage unb ber Verwertung ber gepfänbeten VermßgenSftücfe Borgebracht. Studj | i e r |a t ber 589t. m it ptreffenben ©rünben bag Vorliegen einer wiber*

rechtlichen S ro fp n g abgelehnt. ©oweit bie SlrreftBoHgieijung in bie ber ©hefrau unb ifjrem D nfel gehörenben ©egen[tänbe erfolgt unb m it beren Serioertnng gebrofjt fein fall, legt ber 58 91. m it Siecht ©ewicfjt barauf, bag Bon ber (Sijefrau unb ihren Verwanbten feine SBiberfprudjSflage erhoben worben ift; auf bie Slngabe beg ©IjomannS SB., baß eS; fidf um frembeg ©igentum partble, brauchte fidj bie SBeEi., toie ber 5891. ptreffenb annimmt, nicht p Berlaffen. S a ferner bag gerichtliche Vorgehen ber V efl. gegen SB. berechtigt mar, fann auch iticfjt angenommen merben, baß ber @rlag beg ©djweige*

gebotg an bie [täbtifchen Slngeftellten, Woburdj ihnen bie Sibgabe eibesftattlidjer Verfiel; erungen im Strreftöerfaljren unterfagt worben ift, eine u n p läffig e SBiHengbeeinfluffung gegenüber SB. enthielt. S ie Verweigerung beg SlrmutSpug*

niffeg burdj ben pftänbigen Veamten ber S eit, mar für SB. bei Slbfcfjlug beg Vergleichs nicht beftimmenb. S ie ®I.

macht in ^weiter Sinie gelteitb, bag ber Vergleich gegen bie guten © itten berftoge unb beSIjalb nach § 138 Slbf. 1 58@58. nichtig fei. © ie führt p r tatfädjlicljen Segrünbung im wefentüdjen bag Borftehenb erörterte Vergalten ber Seil, gegenüber ben © h a u te n SB- cm. 3Röglidj i[t, baff beim V o r*

hanbenfein eineg SlnfedjtungSgrunbeg nach § 123 5B©58. p * gleich ber ©efamtcharafter beg Vertrags biefen p einem fittenmibrigen unb begijaib nichtigen ©efdjäft ftempeit (91®.

114, 3 4 2 4)). SBie [ich aber aug ben bigherigen Slugführungen 4) 3 ® . 1927, 36.

8 « 2 . S e r © nffdj. ift p toiberfprcdjen. S3on ben ißräm iffen be3 31®. auä mufete bie Stnf ed; t6 arfe e it runbmeg Bejaht unb ba§ 5811.

a n fre d jte rh a lte n Werben. g n SSahrpeit aber m ugte bie Slnfecptbar*

b e it runbm eg Berneint unb bie Klage a&gemiefen merben.

1. S ag 9Í® . geht babón aug, bafj bag Slnbroljen ber K la g * erhebung eine S ro lju n g i. 6 . § 123 58©58. fei. ©S geht w e ite r ba*

bon au§, bah S B i b e r r e d j t l i d j R e i t i. <5. beg § 123 fdjon bann borliege, menn ber m it ber © ro p u n g bepecR te © rfo lg u n e rla u b t fei, möge auch bag SRittel e rla u b t fein. S ie U n e rta u b tfje it beg ÍJmeckeg bann n u r a u f bie {frage hiuauglaufen, ob bem © to p e n * ben ein Stecht a u f beit Begmedtten © rfo lg p fte p e ober nicht, © ie Unterfcheibung beg 31®. p if d je n iganblungen auf © ru n b ber a ll*

gemeinen F re ih e it unb f o lie n ¡ganbíungen, bie Bon ber VecIjtS*

orbnung eigeng p r 58etfügung g e fte llt feien, um ben bejmecbten

© rfo lg p e rb e ip fü p re n , if t ro illR ü rlid j. © ie 3ted)tSorbnung [te ilt bie Klagerhebung p r 58erfügung, um beftepenbe 5Redjte b u rd jp fe g e n , nicht um nidjtbeftepenbe Stechte bureppfepen. SRitpin bann man bie K lagerheburis nicht anberg Beurteilen alg bie ¡ganblungen auf

© ru n b ber allgem einen F re ih e it. Sgatte alfo ber © ropenbe bein Siecht auf ben bepe e b te n © rfo lg , fo m ar bie S B iberredjtlidjR eit ge*

geben. S luf eine Sinnahme beg © topenben, bah er ein 3tedjt habe, b u rfte eg nicht anbomnten. S ag 58®. u rte ilte folgerichtig, menn eg augfhrach, bag ® e fe | m olle nicht ben © rohenben beftrafen, fonbern bie freie SBiHengentfchliehung gemährieiften. ® a§ SBortiegen einer m iberreihtlichen © rohung hangt nicht bon einem SSerfcEjuIben beg'

© rohenben ab.

SBenn m an übrigeng bie Sehre beg 31®., bah © ro h u n g m it bem eigeng p r SSerfügung g e te ilte n SJtittel ber Klagerhebung nicht fdjon beSíjalb miberrechtlich fei, metí ber Slnfprutf) ber 58e*

grünbung entbehre, hinnehm en m ili, fo b a rf eg in um gebehrter Slichtung auf ben guten © lauben beg © rohenben nicht anbomnten.

© te ilt bie S ledjtgorbnung bag ÜJtittel ber Klagerhebnng auch fü r nicljtBeftehenöe Rechte p r V e rfü g u n g , fo bann m an nicht m etter [palten bahin, bah fie bag S Kittel n u r bem ® utgläubigen p r 33er*

fügung [teile, © a n n if t bie © rohung m it Klagerhebung niem als m iberredjtH dj. © in SSerfcEjuiben beg ©rohenben ift p m 33orIiegen

p r ©enüga ergibt, fann unter ben obluaftenben SSerEjältniffen ber S3eff. ebenfom.enig toie eine miberreebtiidje Srofjung bar*

über hittauä ein 3?erftofj gegen bie guten ©itten jum SSorlnurf gemacht Werben. SnSbef. ift für eine S3öggiäubigfeit ber S3efl.

bei ber Verweigerung beg Sfrmutgpugniffeg nicEjtS bargetan.

(U rt. B. 1 5 .50färg 1 9 2 8 ; 701/27 IV . — 33erfin.) [Sa.]

2 . § 1 2 3 58© V. S i e S r o l j u n g m i t K l a g e ift ni c ht w i b e r r e d j t l i d ) , W e n n b e r S r a h e r i b e a n b i e 5 8 e r e d ] t i g u n g beg e r f t r e b t e n © r f o f g e g g e g l a u b t h a t. f )

(U. B . 9. gebr. 1928; 38 6 /2 7 IV . — ©elfe.) SIbgebr. 3 SB. 1928, 1 1 3 5 2.

B. §§ 339, 343 58©58. © a | u n g g g e m ä h e © t r a f * g e m a l t r e c h t g f ä h i g e r S 3 e r e i n e . f )

©elbftrafen, bie Bon ben pftänbigen Organen eineg redjtgfäljigen 58ereing auf ©runb ber ©agung gegen SDfit*

glieber wegen SJerlegung ber SSereingpflichten Berljängt wer*

ben, haben nicht bie rechtliche 9iatur Bon S3ertragsftrafen i. ©. ber § § 3 3 9 ff. 58®58., felbft wenn fie in ber ©agung alg folche" bejeichnet ftnb. Vergängung bitbet Bielmehr ebenfo wie bie ftrafweife Slitgfchliehung eineg Sftitgliebg einen Slft ber ©elbftBerwaltung beg 58ereing, bem fich bag SJiitgtieb burch feinen V e itritt unterworfen I;at. © in Bertraglicheg Ver*

fhredjen gegenüber bem Verein alg ©laubiger liegt nicht Bor, Weber ein afpfforifdjeg (§ 3 3 9 V® 58.) noch — wag hier in '{¡frage fommen fönnte — ein felbftänbigeg gemäh § 3 4 3 .Slbf. 2 58©58. (fog. uneinljeitiicheg ©trafgebinge). StlSbann hat aber ber Sßropjjrichter im allgemeinen ebenfowenig wie bei ber ,2fugfchiiehung eineg ÜDfitgfiebg bie fachliche S3erechtigung ber ©träfe nacfjpprfifen, alfo niegt ihre Slngemeffenheit unb

§öhc ober im fRabmen ber ©agung bag Vorliegen ihrer fon*

ftigen fachlichen Voraugfegungen; er ift auch p einer §erab*

fegung ber ©träfe nicht befugt. S e r ©enat hält infoweit an ben in feinem U rt. B . 13. 5Ro b. 1919 ( I V 3 7 1 /1 9 ) ent*

Wicfelten ©runbftütfen feft (Bgl. and) 5R®. 7 3 ,1 9 1 x); fySB. 1915, 1 4 2 6 1 1 *; 1927, 6 9 1 30). 9 i u r in b e r [ R i c h t u n g , ob b e r

© t r a f b e f d j l u f j ü b e r h a u p t i n b e r © a g u n g f e i n e

© t ü g e f i n b e t , ob b e i b e t V e r g ä n g u n g b e r © t r ä f e b i e b a g V e r f a h r e n b e t r e f f e n b e n © a g u n g g ü o r * einer m iberreihtlichen © ro g u n g , mie nicht erforberlich, fo auch n id jt genügenb.

2. 3 n SBahrheit fü llte m an m g ä ile n mie ber borliegenbe nicht e rft bie 5ffiiberredjtKd)Iieit in {frage gieljen, fonbern bereits bag 5BorIiegen einer S r o I ) n n g im Slecljtgfmne berneinen (bgl.

§ e n l e , S lllg. © e il S . 2 5 2 f f . ; © d m e i b e m i n : 8@t3B. 4 6 ,4 3 1 f.).

S ag Slnbrogen ber K lagergebung if t Reine © ro h u n g , tn fo fe rn ber

„iB ebrohte“ burch bie Slnltünbtgung eineg an unb fü r fich fdjon alg felbftberftcm biid) ju gemärtigenben 58orgeheng feiteng beg

„© ro h e n b e n " nicht in feiner fre ie n S B ille n g e n tfd jlie jp n g Beetn*

trä d jtig t merben Rann. SRur in feltenen {fä lle n Rann bie K lag*

erhebung alg n u r bom ©djäbigungSämedfe getragen erfdjeinen unb b a m it eine © ro h u n g im V edjtgftnne gegeben fein, ©o b o r allem bann, menn ber ©rohenbe fe lb ft a u g fp tid jt, bag er Rein [Recht a u f ben © rfo lg 1;abe unb n u r im ^in b ltcR auf bie Sd;en beg 58e»

brohten, m it bem © e rid jte p tu n p haben, Rlagen merbe (bgl.

ferner § e n l e , © rohung in 3tnfedjtbatReitg* unb © rpreffungg*

tatbeftanb, 1 9 2 5 , <3. 20 f.). S e ra rtig e g Ram im S tre itfä lle nicht in 58etradjt. © ie K lage m ar a lfo runbmeg a b p m e ife n . S luf ben guten

© tauben beg „© ro h e n b e n " Rommt eS abermalg nicht an. © e r fubjeRtibe © atbeftanb gehört in bie {frage nach bem 5Botliegen einer hribeEtedjtiidjen © ro h u n g niri[enbg herein. S luf bie {fra g e n , bie aug

§ 166 58®58. ermacfjfen m ügten, unb bie bag 3 i® . u n g e p rü ft ge*

la ffe n hat, if t batjer nicht etnjugehen.

©g if t ein ungefunber 8 n fta n b , menn a u f bag 58orgehen beg 33SI. l)m , ber lebiglid) bie energifdje SSerfolgung ber 3ted)te feines SRanbanten in SluSficht geftellt hat, bie SlnfedjtbarReitS* ober gar bie © rpreffm tgS frage a u fg e ro llt merben Rann, © e r { fa ll if t geeignet, aufs neue bie U nhaltB arR eit ber Sehre bon ber SffiiberredjtlichReit unb bie Itn e rlä g lid jR e it ber SluSfeiluna beg © rohunggbegriffeg fe lb ft bor Singen p führen.

5j3rof. D r. § e n l e , Sfoftodi.

8 u 8. © ie ©ntfd). beftätigt bie frühere, in ben © rünben gitterte SRfpr. beg 81®. S ie © re n je n ber ttd jte rfid je rt S ta d p rü fu n g fin b eng, aber auSreidjenb. Q m {fa lle offenbarer Un&ilXigReit ober © itte n m ib rig *

! ) Q513. 1910, 467.

57. galjrg. 1928 § eft 36/37] S R e d jlftire d jm tg

2209

k e o b a d j t e t f i t t b m t b o 5 b t e S t r a f b o r * n i d ) t e t w a g e g e n bt e g u t e n S i t t e n b e r *

| t o | t o b e r b i e ( B e s t r a f u n g f e l h f t g a n g o f f e n b a r u n b i l l i g t f t , t j at e i n e r i ci ) t cr £t cf i e P r ü f u n g f t a t t * S u f t n b e n . $ n legieret §in ftd )t ergebt-bie Seit, ben (Sin*

inanb fittenmibrigen Zwangs, toeil fie burd) bie Scftimmung tn § 5 Hbf. 3 ber Sagnng in ihrer SBillenS* unb (BewegungS*

fret^eit infofern mtguläfftg 6efd)ranït worben fei, als fie ba*

ttacb feine fOtöglidffeit gehabt ÇaBe, iijren. H uStritt redfitgeitig bor (Berwirfmtg ber S trafe gu erftaren. (Ser 5801. ftelit hiergu feft, baf) bie SSeEI. nach bem 15. STftrtl 1924 — an welchem Sage bie SOÎitglieberôerfammlung bie 9M)tburd)führung beS (8efd)luffeS über bie öerlängerte HrbeitSgeit als iSarifbrud) erflärte — m it SBirfung gum 31. (Karg 1925, bem Hblauf be§ bornais geltenben (Sarifbertragg, ohne jebe Straffotge habe auêtreten fönnen. SSfenn § 5 Hbf. 3 ber Sagmtg be*

ftintme, baff eine SiuStrittSerflärung auf bie SSerf)flicEjtung gur Seiftung ber S trafe fdjon bann offne (Sinftufi fei, bie 83 e*

ftrafung aifo aud) bann nicht Çinbere, wenn ber Slugtritt loegen einer nur brohenben Strafe erflärt werbe, fo liege hier biefe SBotauSfegung nic£)t üor. (Sie S trafe „brolje" i. S . ber SSorfdjrift _bem (Ktfglieb immer erft bann, wenn eine an*

gemeffene y rift feit bem (Befdflufj berftridfen fei, in ber eS ftd) töie int S tre itfa ll bie 83efl. habe entfdfeiben föitnett. (Siefe Slug*

legung ber Sagnng ift um fo Weniger rechtlich su beanftanben, alê § 9 ,Slbf. 1 nod) nach bex fjreftftetlung beS (Sattfbrud)S eine Befonbere Slufforberung beg HuSfdjuffeS an baS fäumige SUtitglieb borfieht. (Sin fittenWibrigeS §anbeln be§ SH. fann auch ttidjt barin gefunben werben, bajj er ber 83eil. als einer

¡Slrbeiterftabt bie Einführung beS neunftünbigen HrbeitstageS in ihrem Säetriebe gumutete unb auf fagungSmäfiigem SBeae ju erreichen fud)te. § 9 ber Sagung fegte für ein tarif*

BrüdjigeS SKitglieb eine Strafe bon 1 M ((ßapiermar!) auf ben Kopf ber EtnmoI)ttergaht feft: (Sie in bem S3e|rf)lufs ber SJlitglieberberfammlung b. 12. (Rob. 1923 borgenommene t n * berung („Q olbm ar!" ftatt „ (K a rt" ) ift mangels Eintrags in baS SSereinSregifter ohne rcdjtlidje SSirffamfeit geblieben. (Ser 58efd)l. b. 14. (K at 1925, ber an bie Stelle bon „ (K a r!"

„DîeidjSmarf" fegte, ift erft am 12. ^ u n i 1925 eingetragen Worben, aifo nad) ber Straffeftfegnng beS gefdjäftSfüljrenben

¡HuSfdjuffeS unb nach beffen (K itteilung bon ber SSerwirfung ber Strafe, aber bor ber gurüefweifung ber S3erufung burd) bie (Kttglieberberj'ammlung am 11. Stob. 1925. (K it fHecEjt haben bie (Borinftangen bie (Bett. sur gahlung ber siffern*

mäfjig berechneten Seilftrafe in (Retd)Smarf berurteitt. (Sie

©traffeftfegung b. 9. H p ril 1925 w ar feine enbgüttige, fon*

beit bleibt fü r bie m a t e r i e l l e (Nachprüfung genügenb S pie lra u m . SSaS fü r ben rechtsfähigen h e re in g ilt, mug auch fü r ben nicht*

rechtsfähigen SSerein m it . korporatibem © Ija ta kte r SiechteitS fein.

SBicfjtig if t bie Hbgrengung ber beretnSretf)tlid)en S tra fg e w a lt, bie einen t b t ber SetbfW erm altung bilbet, bon ber S3ertrag§ftrafe.

® ies W irb in ben S agungett häufig nicht beachtet, InSbef. bei K a rte ll*

betträgen. (Bet K artellen if t im übrigen § 9 KartSSD. gu beachten, ber fü r gereifte (Kagnai)tnen beS inneren DrganftationSgwecfcS, nämlich fü r bie V erw ertung bon Sicherheiten unb bie S krfä n g u n g bon S perren unb (Nachteilen bon ähnlicher (Bebeutuitg bie E in w illig u n g beS (Bor*

figenben beS K ® . borfieht.

f jn biefem gufam m enljang mag noch auf baS fü r bte D rg a * n fta tio n s p ra jis wichtige U rt. beS K ® .: 3S8. 1 9 2 6 ,1 6 0 0 m it H nm . bon K i f d ) hiugewiefen Werben.

f jn einem ©djiebSUertrage, ber ein V erfahren bor bem ©intgungS*

am t ber Q itbuftrie* unb §anbet§bam m er borfat), War bem ©ci)iebS*

gericht bie öefugniS äugefprodjen, auf SBugen ju erbemten. ©aS K ® . e rld ä rt ben ©(ijiebSbertrag fü r m tw irü fa m , w eit bie 3 uerb ennuttg einer 33ufje o ö iiig au3 bem Stahmen ber äibiirtdjterlichen ©ätigfeeit herauSfatte; fie Itönne lebiglid) im © trafprosefj unb burdj S tra fu rte il Wegen einer nad) bem Oefeg m it öffentlicher S tra fe BebroI)ten Jjanb»

lung_ erfolgen, unb jm a r im m er n u r neben einer ©elb* ober g-rei*

heitsftrafe; ba» gelte ittSbef. bon ber Querltennung einer SBufje nach

§ 26 UttlSB®. ®aS K ® . m eint, baff aud) nicht etwa eine lebiglid) unjutreffenbe O ejei^nunggw eife, ein SdjabcnSerjag, borliege unb fol»

gert baraus, bah bie IBuge ber ffn b u ftrie * unb ^aubelältam m er ju r

■ßerweitbung im StanbeSintereffe ber Ä'aufmannfd)aft jugefprodhen Werben foHte. SDZit SRed)t m eint K i f c h in ber älnm. gu bem U rt., nag es fieg offenbar um eine_ etwas berunglüebte SluSbrudtSWeife hattble unb in SBahrheit bie fog. Singe m it einem paufchalierteit edjabenserfag ibentifdj fei. ©eine weiteren A usführungen, bte fich auf oen fpegtellen S a lt begiehen, intereffieren hier nicht (eS haubette fid) um ben Slnfpruch eines burd) unlauteren SSettbemerb gefdjäbigten

bern auf bte (Berufung I)fn abhängig bon bem (Befinben ber SKitglieberberfammlung. ®tefe t)atte nadj § 9 Hbf. 2 „eitb*

gültig gu entfdjeiben", b. h- bie Strafe enbgültig feftsufegen.

S ie hat, inbern fie nad) nod)maIiger Seguttg einer g-rift bie in 9ieid)Sntarf_ erfolgte geftfegung beS HuSfdjuffeS aufrechter*

hielt, ihrerfeitS bte im fRai)meu ber SSereinSguftänbigfeit enb*

gültige geftfegung borgenommen, unb gwar gu einer $ e it, als bie geftfegitng faguugSgemäg in (ReidjSmarf gu ge*

fdjehen fjatte. Unter biefen Untftänbeit fann itidjt anerfannt werben, bag bei ber SSerhängung ber S trafe Sagungsoor*

fdjriftett berlegt worben feien.

(U. b. 22. Sept. 1927; I V 165/27.)

4

.

§ 339 83®83. ( Ser 9 t i d ) t e r b a r f i m a 1 1 g e ­ rn c i n e tt e b e r t f o m e n i g w i e b e i b e r S l u S f d ) l i e g u n g e i n e s ( B e r e i n S m i t g l i e b e S b i e f a d j l i d j e ( Ber ed) * t i g u n g b o n _ @ t r a . f e n n a c h p r ü f e n , b i e b e r ( B e r e i n ü b e r D J t i t g l i e b e r b e r h ä n g t . S i a c p p r ü f b a r ift n u r , ob b a S V e r f a h r e n f a g u n g S g e m ä g w a r u n b ob b i e S t r a f f o l g e e t w a f i t t e n w i b r i g o b e r ob b i e ( B e s t r a f u n g f e l b f t o f f e n b a r u n b i l l i g i f t . f )

(Sa§ (8@. meint, bag bie 83erhänguitg boit ©elbftrafen in bie Staatshoheit eingreife unb bie ©rengen ber (BereinS*

autonomie tiberfd)reite. bte Sltitglieber ber befl. (Bereine fönnte bie (Berhängung bon ©elbftrafen bie über einen Strafgwed hioauSgehenbe golge hoben, bag baS (Bertrauen ihrer Sunbfdhaft in ihre .Suberläfflichfeit als Hpothefer be*

einflu^t werbe. (Sie dBirfungen ber Strafen erftreefen fich ntit*

hin über ben üretS ber (BereinSmitgtieber hinaus. (Stefe 2luS*

führungen beruhen auf einer (Berfemtung ber Setbftber*

waltungSbefugitiffe ber (Bereine unb ber (Rechte, bie ihnen gegenüber ihren DJtitgtiebern gufteljen. (Ser erf. Sen. hot in ftänbiger (Rfpr. bie geftfegung bon ©elbftrafen auf ©runb ber Saguitgen eines Vereins gegen beffen SRüglieber wegen (Ber*

legung ber (BereinSpflidften für gulaffig erachtet (U rt. b.

8. (DMrg 1917 I V 289/16, b. 13. 97ob. 1919 I V 371/19 unb b. 22. Sept. 1927 I V 165/27; 5R®. 73, 191; 38B. 1915, 1 4 2 6 x; 1927, 6 9 1 30). Sin biefem Sianbpunfte ift feft*

guhatten. H uf bte bom (8®. angegogene Entfch- beS S ® .:

§_8B. 1926, 1600 ift nicht eingugetjert, weil fie ben i)iet nid)t in (Betracht fommenben g a lt eines SdjiebSbertrageS betrifft. §iernad) tann baS (8U. nid)t aufre^terhalten werben.

(Bei ber erneuten (Berljanblung wirb baS 83®. fotgenbeS gu berüdfichtigen haben: S)er ()3rogeprid)ter hat im allgemeinen ebenfowettig wie bet ber HuSfdfliejfung eines SJtitgliebeS bie fad)iid)e (Berechtigung ber S trafe ttachguprüfen, aifo nid;t ihre

©ewerbetretbenben). S i f c h e rörtert bie recht fchwierige gra g e , in * w ieweit ein gntereffenöerbanb einen foldjen H nfprud) geitenb machen bann, p r baS 83eretnSred)t mug jebenfalts bie guerkennung oon (Bugen als (K itte l gur © u rd ffü h ru n g beS DrgattifattonSgwe&eS als guläfftg anerbannt werben, ©benfowentg taffen fich fü r bie thpifdjen KarteKfdjtebSgeriibtSberträge aus btefet ® n t i4 befonbere g-olgerungen gtegen. ©S beftel)t kein (Bebettben, in fold)en Sd)iebSgerid)tSberträgen Oorgufchen, bag S tra fe n wegen (Berfehtungen gegen (Kinbeftpreifc ober feftgefepte gaglungS * unb SieferungSbebinguttgen einer D rg a n ifa tto n , g. 83. bem betreffeitben 83erbanbe ober einem «aljeftehenben 83erbanbe ober ber Q nbuftrie* unb §anbelskatltm er beS SlegtrbS gnfallen.

3121. D r. § e t n r i d j f t f x i e b l ä r t b e r , S3erlüt.

3 n 4. © te fg-rage nach b « red)tltdjen K a tu r unb ber gericht*

tid je n (Behanblung bon ( B e r e i n S g e l b f t r a f e n gehört a ls eine ebenfo fdjtoierige w ie p ra b tifrb bebeutfame fettem © ebiet beS inneren SBereinSredjtS an, baS, beim fa ft gänglidjen (Kangel p o fitib * redjtltcher © ingelttorm en, ein befonberS fruchtbares g e lb ber rid )*

te rlid fe n K edjtS finbnng unb OiedjtSbilbung b a rfte llt. ® ie obige

© ntfdj. n im m t, inbern fie e inerfeits bie g u lä ffig b e d bon (BereinS*

gelbftrafen a u f © r u n b b e r S a g i t n g e n bejaht, anbererfeits auS fpridjt, bag foldje S tra fe n k e i n e ( B e r t r a g S f t r a f e n feien, auf bie bisherige f t ä i t b i g e D i e d f t f p r e d j u n g beS 4. Sen. (Be*

gug. ® ie hterwegen angerufenen U rte ile (8. (Kärg 1917, 13. 3loo.

1919, _ 22. S ept. 1927) fittb aber n i c h t o e r ö f f e n t l i d j t , fo bag bte © rünbe btefer 9 lfp r. nicht fid je r erkennbar ftnb. (3 « einer Dieihe ve rö ffe n tlich te r ©ittfch- ift bie g ra g e , ob h ie r (BertragSftrafen borliegett, nod) bahingefteltt gelaffen, fo in bem genoffeufd)aftS*

red)tlid)en U rte il beS 2. Sen. 0. 12. D k t. 1 9 2 6 : 3SB. 1927, 691).

® ie p ra k tifd je S eite ber g ra g e lie g t bor allem in einem hoppelten: ftnb SBereinSftrafen redftlid) als (BertragSftrafen gu Be*

hanbeln, wobei ber fre ttu illig e © in tr itt in ben (Berein unb bie fre i*

W illige U n te rw e rfu n g u n te r feine S agung als baS von bem (K tt*

277

2210 9ted)tfared)ung

[gurifHfdje SJ3od)enfdjrift

SingetneffenBeit unb §i>Be ober im 8ial)men ber ©agungert b a i SBorliegeit ifjrer fonftigen fadjiidjen 33orauifegungen.

© t ift aud) nidjt 31t einer fgera&fegung ber © träfe Befugt, weil bie ©elbftrafen nidjt bie rec£)tlidje Statur Bon SBertragi«

ftrafen i. © . ber §§ 339 f. S3@S3. Baben (fo llrt. ü. 22. ©egt.

19271)). 97ur in ber SJtidjtung, 06 ber ©trafbefcBlufj üBeiBaufü in ber ©agung eine ©tüge finbet, ob Bei ber SSer^ängung ber

©träfe bie b a i SBerfaBren Betr. ©agungioorfdjriften be«

obadjtet finb nnb oB bie ©traffotge nidjt etwa gegen bie guten

«Sitten oerftöfjt ober bie Seftrafung felbft ganj offenbar um Billig ift, |a t eine ridjterlidje Prüfung ftattaufinben.

(U. o. 22. SJtära 1928; 736 /2 7 IV . — ¡Berlin.) [Ka.]

glieb abgegebene © trafB erfpredjen ju gelten Batte, fo Bann, loenn bann eine © trä fe burd) bie SBereinSorgane auSgefprocfjen w irb , baS SRüglieb fomoBt bie ta tfä d jlid je n SBorauSfeBungen ber SBeftrafung ju r rid jte rlid je n P rü fu n g Berftetten, tote and) im gatte einer über*

ntäfjig B°Ben © trä fe nad) § 343 S3©58. bereu rid jte rlid je . ©r«

m äfjigung beantragen. SaS Di®, e rk lä rt baS erftere fü r u n a u lä ffig , inbem eS, toie fdjon in früB eren © ntfd)., auf bie bekannten SRedjti«

grunbfäBe bertoeift, weldje bie ricEjterlicije Stadjürüfung bei ber SluSfdjtiefjung eines SRitgtiebS aus bent h e re in befdjtänken. SieS fcEieint ein © d jlu fj a m ajore ad m in u s §u fein. S a tfä d jlid ) Banbelt eS fid) aber u m ein re d jtfid ) anbereS. SJBemt ber Sßerein ein SRitglieb auS fdjliefjt, fo if t ba§ eine S lrt K ünbigung, eine SBeenbigung beS SRedjtSBerBältniffeS aw ifdjen SBerein unb SRitglieb burd) SISillenS«

grunbfäBe bertoeift, weldje bie ricEjterlicije Stadjürüfung bei ber SluSfdjtiefjung eines SRitgtiebS aus bent h e re in befdjtänken. SieS fcEieint ein © d jlu fj a m ajore ad m in u s §u fein. S a tfä d jlid ) Banbelt eS fid) aber u m ein re d jtfid ) anbereS. SJBemt ber Sßerein ein SRitglieb auS fdjliefjt, fo if t ba§ eine S lrt K ünbigung, eine SBeenbigung beS SRedjtSBerBältniffeS aw ifdjen SBerein unb SRitglieb burd) SISillenS«