E ine Dort bet erörterten günglicß öerfcf)tebene (frage ift e i, ob bie re in tatfädjlidjen, wirtfißaftiidßen S lugw irkungen ber Bom Sin«
tragSgegner oßne entfprecßenbe Slnrecßnung aufgewenbeten ©efteßungg»
itoften feine wirifcßaitltcße Sage fo ungünftig beeinflußt ßaben, baß eine Stnwenbung ber Seftim m ungen beg § 15 ©aß 2 Stufte®, geboten ift. SEie jeher anbere mirtfeßafttieße SSerluft bann and) ber buriß bie S p lie ß beftimmte Stnrecßnunggart entftanbene fuß berart augw irken, bafi unter 93erückficßtigung ber jefeigen wirtfeßafHießen Sage beg
©d)utbnerg bie 92orm alaufwertung eine u n b illig e | ä r t e bebeuten mürbe Stlfein, um biefen ©eficßtgpunkt iJSiaß greifen ju laffen, genügt eg nid)t, barauf ßirtsuteeifen, baß bie gefeßlicße Stnrecßnunggart bereit»
einen tnirtfcfeaftlidjen SSerluft in © e fta lt ber S iffereng gtnifdjen ben
©efteßunggkoften unb bent Stnredjnunggbetrage feerbeigefiifert ßabe.
® enn biefer SSerluft if t notmenbig m it bet gejefeiidjen Sfnrecßnungg*
o r t Berbunben; ifen augjugteidjen, feiege bie gefefelicfee Stnredjmtngg«
e rt befeitigen. ® e r SSerluft muß oieimeßr bie ju r 3 e it ber ©ntfdjei«
buttg gegebene © eftattung ber S3ermögengaerßäitniffe heg ©cßutb«
ner§ berart beeinflußen, baß bie gegenwärtige 33ermögen»tage beg
©cßutbnerg bie Stbwertung Bedangt. ®ie3 fiat aber bag S ® . n id jt fe ]tgeftellt; oieimeßr axtSgefüfert, baß bie SSermögengtage beg ©cßutb«
nerä, ber naeß einem SSermögen Bon 1 2 1 7 8 0 31917. unb einem ©in«
kommen Bon 7700 M ju r © teuer Beranfagt fei, niefet ungünftig, nur_ burd) ben unniißen Slufmanb ber runb 1000 @997. fü r ben Sin«
kauf^ ber ißfanöbriefe nachteilig beeinflußt fei. ®iefe Siugfüßrmtg ermeift, baß bag S ® . niefet bie tatfäcfelicfee tuirtfcfeaftlicfee S lugw trkung beg unrtüßen Slufteanbeg ber 1000 ®'D7. in ber g e g e n w ä r t i g e n W irtfd ja ftlid je n Sage beS ©cßutbnerg fü r bie SSegrünbung ber Sin«
toenbung bet lä rte B o rfe ß rifte n beg § 15 ©aß 2 Stufte®, heran«
gezogen feat, fonbern n u r ben m it ber gefefeiiefeen Stnrecßnunggart n o t t e e n b i g Berbuttbenen SSerluft, alfo n id jt aug ber gegenwärtigen tnirtfdjaftficfeen Sage beg © djulbnetä gefolgert feat, baß bie 92ormat«
aufm ertung eine u n b illig e | ä r t e fü r ben ©cßüibner bebeuten würbe, fonbern lebigtieß au§ bem m it ber gefefelicfe Borgefcßriebenen Sin«
redjnunggart notteenbig fotgenben SSermögengneriuft ® a bieg aber fow oßl gegen bie Skftintm ungen über bie Slnrecßnung Bon ©aeß«
leiftungen Wie aueß gegen ben © in n ber Sibwertunggoorfcßriften beg
§ 15 ©aß 2 Stufte®. Berftößt, w ar unter Siuffeebttng ber aitgefocß«
tenen ©ntfeß. bie nom Stntragggegner gegen ben tBefdjluß ber Stuf«
toertunggßeKe geriefetete fofortige SSefdjwerbe äurückäuweifen.
( t ® . , 9. 3 © ., S3efcßi. B. 5. S u ti 1928, 9 A w 4124/27.) [® ® 3t. D r. © o ß n « | a t b e r f t a nt.]
g a i f f v i f t f f c # © f e e r s t e e g i m l M J t f g w I i f j t . S t r a f f a d j c « .
I ,
93
? a tc ic ie llc S ifieeß f.j . © tvafgefepurf).
1 . § 205 © t® S 3 . © in e S S e ftim m u n g S m e n fu r i f t fjw e i«
f a n t ß f . f )
97adj ftanbiger 97fpr. ift unter gmeikantpf ber gwifeßen gmei ifierfonen Bcreiitbarte eritfilicße Stampf mit töbttefeen SBaffen naeß Bereinbarten ober ßergebraeßten Siegeln 3« Berftefeen. 97id)t erforbertteß ift, baß ber Stampf eine ®enugtuung beäteeckt, roie eä überhaupt be«
3 u 1. ® er ©ntfd). ift gitnädjft b a rin beijutreten, baß, teeun bie ftnbentifcfee ©djtägerm enfur im allgemeinen al3 ftrafbarer jj'o e ika n tp f angefeßen te irb , bieg aueß auf bie SBeftimmunggmenfur äutreffen muß.
97acß geltenbem 37ed)t ka n n keine Siebe baBnn fein, baß bem SSegriff beg gloeikam pfg bag SKerkmat ber © enugtuung fü r eine SBeleibigung teefentlicß fei (bgl. 92@St. 7, 3 1 ; anberg § 2 7 0 Slbf. 1 © ntw . 1927 f. u.). Stucß an ber — in b ire kte n unb ftillfcfeiueigenben — SSerein«
barung if t niefet 31t smeifeln.
§ in fid ;tlid ) jener SSorfrage, b. i. ber grage, ob ber © djläger eine
„töblicße" SBaffe fei, begnügt fidfe bag D b S ® . bam it, auf bie ©ntfeß.
her 9Ser©t©. 97©@t. 60, 257 gu Berteeifen. ®tefe btoße 93eäugnaßme muß infofern überrafeßen, atg bie S egrünbuttg jener fßlenarentfcßei«
bnng teegen ißrer ® ü rftig k e it ftaxk befrembet feat (ogl. 97a g i e r ,
© © . 9 4 © . 72 ff.). ®a§ 9 i® . begnügt fidfe bort bam it, als ©rgebnig
„teieberfeofter P rü fu n g " m itäuteflen, baß eg fü r ben SSegriff ber „tob«
ließen SBaffe" „ n u r auf bie S3efcfeaffenfeeit ber SBaffe felbfi ankom ntc", nngeaeßtet ettea in c o n cre to angeteanbter © iß u g m itte l. ®iefeg be«
g riffiid je Slngeinanberreißen Bon SBaffe unb Stnwenbung if t im © d ;rift«
tu m g anj übertniegenb aogelefent loorben (ogl. etwa g r a n k , Som m . Bot § 2 0 1 I I , 2) unb m it 37ecßt: ©g kom m t niefet barauf an, toeidje
©efaßren man fidfe beim SSetracßten ber an ber SBanb ßängenbeit SBaffe Borftellen kann, fonbern toeteße ©efaßren bei einer beftimmten Slnwenbung ber SBaffe Boritegen. © in b bureß bie S trt ber Slnteenbung
©efaßren nad; menfcßlidßem ®rmeffen gebannt, fo ift fürteaßr nicß't einättfeßen, w arum bem ® äter eine ® efaßt fo lt angeredßnet werben, Welcße bei einer anberen filrt ber Slnwenbung Boritegen Würbe; bag heißt, ißn beftrafen fü r etwag, wag ein anberer oielleicfet tu n könnte.
®aß bag 97®. ficfe biefen naljeltegeitben ©inwänben Berfdjtießt, hat feinen ©runb niefet in einem 97igorigmug gegenüber ben ©djläger»
langlo» ift, meldjer Seweggruub B orltegt; ebenfowenig bebarf eg einer förmKd;en |e ra u g fo rb e rn u g unb Sinnahme. ® a§ 37®. feat in ftanbiger 97fpr. angenommen, ta ß bie ftubentifdfee S eflim m unggm enfur fämt«
iiefee S egriffgm crkm ale beg gw eikam pfeg e rfü llt unb bag D bS ® . fin«
bet keinen Slnlaß, Bott biefer Slufchauung abäuweichen. ©leicfegiiltig if t eg, baß ber S am pf u rfp rü n g ltd ; n id ;t äWtfcßen ben Fechtern felbft Bereinbart w irb , fonbern Bon ben Ißerän befteltten Organen iß re r Ster«
Binbnngen; benn bie Säereinbarung erfolgt m it ißrer ein fü r alle SKale gegebenen 3 u ftim m n n g . Übrigeng kom m t ätoifdjen beit ®ämp«
fenben in bem Slugenbticke, in bem fte fidfe ju m Kampfe gegenüber«
treten, eine ftiilfdjweigenbe S eretttbarnug juftanbe. |ie r b e i fefelt eg n id ;t etwa an ber freien SBittengbefttmtmtng i. © . beg ©t@S3., benn nientanb ift im ftrofreefetiiefeen S in n e geswungen, ficfe 992enfurbeftim«
ntnngen su^ unterwerfen. Slucß um einen ernftlicheu Stampf ßanbelt eg ficfe, ba jeber S e il ben anberen ¿u oerlegen unb kam pfunfähig ä«
mad)en fuefet. ®aß ber gefefeliffene ©rßläger eine töblicße SBaffe i. © . ber § § 2 0 1 ff. ©t®S3. fei unb baß eg hierbei n id jt barauf ankomme, ob etwa ber Sfötper beg ©egnerg burdj gewiffe SBorkeßrungen in einer SBeife gefcfeüfet werbe, baß eine töblicße Stedeßung naeß menfeß«
Ikßcm ©rmeffen auggefcßloffen ift, feat 9 i® © t. 60, 257 auggefprodien;
biefer © nifd;. t r it t bag © bS ® . bei.
OBaßObS©., © t© ., U ri. 0. 17. ffe b r. 1928, 37en37eg. I 97r. 7 45/27.)
*
2 . § 241 © t© 3 3 . S e b r o ß u n g i f t b ie S tn iü n b ig u n g e in e g U b e lg , o o n b e m b e r S ln iü n b ig e n b e s« B e rfte ß e n g ib t , b a ß e r eg e n iw e b e r f e lb f t ä u fü g e o b e r b u r ^ e in e n a n b e r e n S u fü g e n la f f e n w e rb e ; ju m m iitb e ß e n m u ß b e r S e b r o ß te a u g b e n U ra fta n b e n e n tn e ß n te n t o n n e n , b a ß b e r ® ro ß e n b e b e n S B ille u b e ffe n , b e r b a g Ü b e l ¿ u f ü g e n f o t l , * u b e e in « f l u f f e n in b e r S a g e f e i (B g l. S e ip § . fB o m m ., S lu m . 3 j u § 241
© t® S 3 .). ® ie S lu t ü n b ig u n g e in e g B on e in e m ® r ü t e n j u b e g e ß e n b e n S S erbrecßeng i f t n ie ß t in je b e m g a l t a tg S3e- b r o ß u n g f t r a f b a r . © b e n fo w e n ig o ß n e w e ite r e g e in e be«
b in g t e S S e b ro ß n n g .
@g k o m m t a u f bie S trt ber gefegten S3ebtngung an. SBirb bie g u fiig u n g beg angekunbigten Übelg Bon ber Segeßung einer |a n b « lu n g beg^ S3ebroßten abßängig gemaeßt, bie fe lb ft re d jtg m ib rig ift, fo baß bie g n fü g u n g beg Übelg atg Berecfetigte Slbtoeßr erfeßeint, menfuren, fonbern in einem beforgten SBoßtwotten: ©g m eint (ebenfo Wie bie früßere tptenarentfeßeibung 37©©t. 8, 90), wenn man bie
©eßlägermenfuren nießt u n te r § § 201 ff. fubfumiere, müßten fie atg genteine förperberfeßm tgen beftraft wa-ben. ®iefe fonfequeitä w ar atterbingg früßer in 37@©t. 6, 61, wo bie Stnwenbbarkeit ber
§§ 201 ff. Berneint War, w irklic h gejogen. © ie if t aber unßattbar. ®er
© inwanb beg ® r a f e n § u ® o ß n a (® Q 3 - 31/ 1365), baß burd) bie R a f f u n g b e g © e fe ß e g SörperBerteßungen im ¿ w e ika m p f m it nießt töbltdjen SBaffen „ im p ttjite fü r ftraftog e r k lä r t" feien, ift alter«
bingg ebenfowenig äWingenb teie ber gegenteilige © ta n b p u n kt beg 37®. ®g ßanbelt fidfe um eine grage ber S t u g t e g u n g . SSeitn eg bag 87®. m it 82ecßt fü r w tb e rfin n ig feält, bie SBerleßungeit m it nießt töblicfeeu SBaffen einem (p rim ä r) härteren © trafrnßm en p unter«
werfen atg bie m it iöblidfesn, fo fiifert bieg eben 3« ber Stugtegung, baß eg bent © in n beg ©efejseg entfprießt, jene aueß n id ;t unter § 2 2 3 a ju fubfum ieren unb fo m it ftraftog 31t laffen. — ®ag ©utfeßeibenbe aber ift, baß bie bei ber ©eßtä^ennenfur gugefügten SSerteßungen n id jt recßtSwibrig finb wegen © in w ittig u n g beg ‘SSerteßten. ® a m it betreten W ir freilich ein beftritteneg ®ebiet. ® ie in 37® S t. 6, 63 uertretene Stuffaffung, baß bei bem SKangei einer etwa bem § 2 1 6 @t@S3.
nad;gebtlbeten SSorfcferift bei Sörpernerteßnng bie © in w ittig u n g nie bie Siecßtgwibrigkeit augfdßtieße, ift jebettfallg unßattbar. © o tt ber
© in w ittig u n g in SSerteßungen, teie fie bei ber @ d)iägermcnfitr Bor«
kommen, bie ©rßebtießkeit abgebrochen werben, fo müßte bieg be«
grünbet werben. Sfngeficßtg beg SBefeng alten 97ecßteg atg ¿ntereffen«
fcßttß if t beim ©djteeigen beg ©efeßeg gunäefeft Bon ber © rßebtidjkeit ber © in w ittig u n g beg SSerteßten attgsugeßen unb bet jebem gefefeiiefeen Satbeftanb 31t nnterfueßen, ob außer bem gntereffe beg S5erteßten nod) anbere, ingbef. fotefee ber Stttgemeinßeit in SSetracfet kommen. SBenn eg aber in ber P enarentfcßeibitug lakontfeß ßeißt, bie S3er©t@. fan«
ben „ im gettenben Sfiecfet keinen STußalt fü r bie Stuffaffung, wonaeß bie körperlichen SSefcßabigungen fira ffre i fein fottten, bie bei ber SOlen«
fü r B orkontm en", fo k lin g t bag gerabeän fo, atg ob bem 37®. bag ißrobient ber © in w ittig u n g überhaupt unbekannt fei.
92acß § 270 @t@S3©ntw. 1927 ift bie fporttieße © djtägerm enfur, atfo ingbef. bie SSeftimmunggmenfur aug bem ftrafbaren gm eikam pf auggefeßieben. ®agegen Wirb jeber Z w e ika m p f „ m it SBaffen" m it ©e«
fängnig nießt unter 3 SKonaten beftraft, fofern ba m it „e in ©ßren«
ßanbet auggetragen Werben fo tl". ®g w irb ßier atfo niefet bie Körper«
Berteßitng beftraft, fonbern bie © ßrauffaffung. ® aß bieg smedimäßig fei, muß fta rk ßegiueifelt werben. (Übrigeng fpieleit ©djtägerkontraßa»
gen praktifcß kaum meßr eine Slotte.) ® aß bie bei ber © p ortm enfur
^ g e fü g te n SörperBerteßungen aud) niefet ats foteße ftra fb a r finb, feßt bie Siegrünbung (© . 136) offenbar Borau§, oßne an biefer S ielte auf ben nt. ©. feöcßft probfematifcßeit § 264 beg © ntw . einsngeßen.
ißrof. D r. © n g e t ß a r b , §eibetberg.
2 8 5 *
2276 Siedjtfotedjimg
[Snriftifdje SBocgenfigriftbann e n tfä llt bie (SigenfcEjaft her angebrogten iganblung a ls 35er*
Bremen unb bannt bie S tra fb a rk e it auS § 241 @t©33. (ogl. 2 p 5»
£ o n t m ., A n m . 4 j u § 2 4 1 © t®23.; SR©.: © o ltb A rd ). 49, 265).
§ ie r Ija t ber Slngekl. bie angebrogte ¡jjanblung beS ©rfcgteßenS gWeifelloS als A bw egr eines recgtSwibrigen A n g riffs non feiten ber S3ebrogten angekünbigt unb fo m it als eine R o tw egrganblung.
A lie rb ittg S War barmt, w ie SR®, a. a. 0 . fiel) auSbrückt, eine „rü c k * iidfjtSfofe A usübung beS R otw egrrecgteS " angekiinbigt. S aß barin aber oon o orngerein eine ftra fb a re Überfcgreitung ber R o tw e l;r liege, kann n id )t gefagt werben.
(33agDb2©., © t@ ., U rt. o. 18. Sion. 1927, SleDSteg. I R r. 640/27.)
2 . ©trafredjtltche SßcBeitgciefse.
3 . § 3 91 Bf. 1 SReidjSSBD. ii& e t S B a ffe n b e fig o. 13. ig u it i 1919. S e r S Sefig e in e r n a d ) A b l a u f b e r fe ftg e fe g te n A b » l i e f e r n n g S f r i f t e r w o r b e n e n @ d ) u ß w a ffe i f t n ic h t f t r a f b a r . f )
Über biefe g ra g e gegen in ber Stfpr. unb im © djri-fttum bie SReinungen auSeinanber. SaS SR®, o e rtritt ftänbig bie entgegen*
gefegte A u ffa ffu n g (Dgl. 01® St. 54, 4 ; 5 9 , 2 ; 60, 4 1 9 ; § 3 8 . 1927, 2037). S en gleichen © ta n b p u n k t n im m t baS K@. ein (Ogi. 3$B.
1920, 1045; 1921, 1332) unb § o d ) e : 2 3 - 1925, 375. SaS 33ag*
C b 2 ® . gat ftd) in einem U rt. 0. 4. Seg. 1923 (© a m n tl. 23, @. 86) auf ben obigen © ta n b p u n k t gefteüt; ig n te ilt ein A uffa g Ooit
© c k in g e r in ber S lagS Ipflg. 1926, 17. Q n neuefter ¿ett Be*
geregnet Q e l l i l t e k , SSerwaltungSrecgt @ .460 unter ¡ginweis auf bie © ntfd). beS DBS®, ben entgegengefegten © ta n b p u n k t beS SR®, als ,ffd)mer h a ltb a r".
SiefeS AuSetnanbergegen ber SReinungen unb namentlich bie öom SR©.: SBb. 59, 4 gut SBibertegung beS sont erk. ©en. in bem U rt. o. 4. Seg. 1923 oertretenen © tanbpunkteS gemachten 9luS*
fügrungen gaben bem @en. A n la ß gegeben, bie S3ered)tigung feiner S luffaffung nochmals gtü n b lid ) naegguprüfen. © t glaubt, an feiner SReinung feftbalten gu follen.
SaS SR®, erblickt in ber © tra fo o rfd jrift beS § 3 nach bem S Bortlaut unb @ inn beS ©efegeS ein allgemeines reid)Srecgttid)eS Sßerbot beS SBaffenbefigeS, baS burd) bie fjriftfe g u n g ber SanbeS*
regierungen Bebingt unb burd) teicgS» ober IanbeSred)tlid)e SluSnahmen befchränkt fei. S e r erk. S en. Oermag Weber aus bem SBortlaut ber Sßorfchrift noch auS bent 3weck, Ber m it ber gangen SBaffenSlO.
Oerfolgt w ürbe, einen geniigenben A n g a lt fü r eine fotebe SluSlegmtg ber © Ira fO o rfd jtift gn entnehmen.
S e r § 3 A bf. 1 bebrogt allerbingS gang allgem ein benjenigett m it S tra fe , ber „nach Slblauf ber A blie fe ru n g sfrist im unbefugten SBefige Obn SBaffen ober S R unition ber im § 1 begetdjneten SIrt Be*
troffen W irb ", A lle in biefe SSorfcfjrift b a rf nicht fü r ficb a lle in ge*
nommen unb angewenbet werben, fonbern n u r im 3 u fawm enbalt unb im ßufam m enbang m it bem ganzen Q n g a lt ber 330. SaS ergibt ficb ftfion auS ih re r © igenfdjaft a ls © tra fö o rfc g rift; als folcfie hat fie bie SBebeutung, ben^ in ber SS0 . auSgefptocgenen SSilleit beS SReidjeS, baS an bie SReidjSuntertanen gerichtete @ebot ober SSerbot unter © trafgw ang gu ftellen. S ie Abstellung beS § 3 auf ben ®e*
fa m tin h a lt ber 330. geht aber auch barauS geröot, bah ber § 3 auf ben § i auSbrudkiid) unb auf ben § 2 burcf) bie SBorte ,,rtad) A b la u f ber S lblteferungS frift" Slegug n im m t. SRit keinem SBorte if t aber in ben §§ 1 unb 2 ber S8D. and) n u r angebeutet, baff and) ber gu»
k ü n ftig e © rwerb Oon © diußw affen oerboten fein foltte. ©8 kann b o rt n u r an bie bei ber © rla ffu n g ber 350. Oorhanbenen ober währenb beS SaufeS ber SlblieferungSfrift erlangten SBaffen gebacht gewefen fe in ; benn n u r foidje SBaffen konnten fo fo rt ober innerhalb ber feftgefegten A blieferungS friften abgeliefert werben. SSenn nun auch ohne weiteres ber A nfdjauung guguftirmnen ift, baß § 3 n id jt fow ohl bie R id)tbefolgung ber A blieferungspflicht, alfo bie Ricgtbefolgung eines ©eboteS, als Dielmehr bie 9lufred)terhaltung beS unbefugten
3 « 3. S ie ©ntfd). if t u n rid jtig .
1. ©S w a r aud) früher nicht üblich, Baff bie 3i°iH ><*öikerung im SBefige oon SBaffen w a r. SRur © olbaten, ©icherheitSBeamte, Säger unb ähnliche Greife hatten SBaffen. S ie Söegrünbung sum © n tw u rf beS
©efegeS über ©chugwaffen unb SlRunition (S ru ckf. 4105 beS SRS., b ritte SBahtgeriobe 1 924/28 @. 5) heBt h ^ b o r, baß Bereits Oor bem Kriege eine gefeglidje SRegelung biefeS 3«ftanbeS in s Sluge ge*
faßt w ar. Siefe würbe bringenb n ötig, als nach bem Kriege infolge ber Sem obttmad)ung unb S3erwilberung eines SeileS ber SBeoölke*
ru n g bie größten @d)äbigungen baburd; entftanben Waren, baß SBaffen in Sßrioathänben unbefugterweife fid) befanben. S e r SRat ber SßolkSbeauftragten Oerorbnete burch bie S50. o. 13. S an . 1919, bie am 15. 3 a n . 1919 in K ra ft tra t, äur » e fe itig u n g biefeS Rot»
ftanbeS bie 2lblieferungSgfIicht a lle r fotäjer SBaffen. S iefe S3D. ift im S Bortiaut, w ie auch fo n ft berartige eilige S8€., befonberS k u r j gehalten, oljne baß bieS ben © in n beeinträchtigt.
2. SaS SBagDbS®. hatte Bereits in ber ©ntfd). o. 4. Seg. 1923 bie enge Auslegung, baß ber fpätere nach h e r S lblieferungSfrift her»
oortretenbe Slefig oon SBaffen nicht unter bie 850. fiele, oertreten.
SaS 3i@. hat in ber S n tfh - (93b. 59 @. 4) bie © ritnbe fetter ©ntfd).
83efigeS oon SBaffen, alfo bie Slerleguitg eines 35erboteS, unter
© trä fe ftellen w ill, fo kann bod) baburd) ber S n lja lt beS SBerboteS nicht erweitert unb baS 85erbot, nach Bern Slblaufe ber SlblieferungS»
frißt unbefugt geworbenen SBaffenbefig aufredjtäuerhalten, nicht einem SSerbot, SBaffen überhaupt gu Beftgen, werben.
© in JolcgeS SSerbot kann aud; ntd)t wogt ber Qweck beS ©e»
fegeS gewefett fein. S a eine Söegrünbung ^n bet fReid)SS5S. nicht oor»
liegt, kann ber üom ©efeggeber oerfolgte g n iK k n u r auS ben Sie»
ftim m utigett ber S lfl. felbft unb auS ben Umftänben, u n te r benen fie erlaffen würbe, feftgeftellt werben. S ie S50. ift halb nach bem U m * jlu r j ergangen; es m ar bam als m it einer fjo rtfe g u n g ober m it einem SBieberaufleben ber blutigen Unruhen gu rechnen. S e r Stet ber SSolkSbeauftragten mußte Beftrebt fein, bie Singe im Q nnern wieber*
h e rp fte lle n nnb ä« ftchern (ogt. 3i© @ t. 60, 267). © in geeignetes SRittel ^iergu War bie foforttge ober balbigfte E ntw affnung ber Säeüöikerung unb b a m it bie Slefeitigung ber © efagr einer fdjäblicEien Slenugung Oon SBaffen burch unäuoerläffige ißerfonen. S ie R o t*
Wenbigkeit einer fold)en SRaßnagme beftanb aber n u r fü r ben Augenblick unb fü r bie $ e it ber hsorfdjenben ober ntögltdjermeife wieberauflebenben Unruhen. S ie Sleoölkerung auch fü r bie 3 eü georbneter Quftanbe ober gar fü r alle g u k u n ft waffenlos ju machen, beftanb aus ben bamatS hertfd)enBeit 93erfjältuiffen heraus k ei n genügeuber A nlaß. ©S ift beSt)aIö aud) nicht angunehmen, baß ber
©efeggeber fo!d)e ätoecke »erfolgt gaben foltte.
Aber felbft wenn bieS bie A b fid jt beS ©efeggebetS gewefen fein fo llte , fo hätte fie in ben S5orfd)tiften ber S3£>.. ju m SluSbruck gebracht werben muffen, ©ine fo fta rk einfdjneibenbe, bie Sie»
oölkerung auch fü r bie fernere 3 uüu n ft binbenbe unb — unter bem @efid)iSpunkte norm aler fta a titd je r S5erhältniffe betrachtet — entred)tenbe SRaßnagme hätte, wie e§ ohne © d jm ie rig ke it möglich gewefen Wäre, k la r unb unäWeibeutig angeorbnet werben muffen.
SaS ift aber nicht gefcf)el)en unb eS muß beSIjalb ber ©runbfaig gelten, baß ohne fiegere gefegtidje © runblage eine @ traf6arkeit nicht angenommen werben barf.
SaS 31®. gelaugt m it feinem ©ebankengange ju einem ©r»
ge&niffe, baS bent erk. ©en. unannehmbar fegeint. ©S erad)tet baS allgemeine reichSrecgtlicge SSerbot beS SBaffenbefigeS als bnreg bie g-riftfegung ber SanbeSregiernngen bebingt unb burd) retcgS» ober lanbeSrechtlicge Ausnahm en befdjränkbar. § a t n u n eine SanbeS»
regierung burd) © rla ffu n g einer AuSführungSOorfchrift m it g rift»
fegung unb Aufstellung oon Ausnahm en bie S50. anmenbbar ge*
mad)t unb hat fie nachher ihre AuSfSleft. wieber aufgegoben, fo kann fie baS fdgoertid) in anberer 8tbfid)t getan gaben, als tn ber, bie Söeoötkerung wieber freier jn ftellen, w eit fie baS SBaffenüerBot nid)t m ein fü r notwenbig gehalten gat. Rad) ber A nfdjauung beS 3 i® . (St®@t. 59, 5) aber hätte bie Aufhebung ber AuSfSleft. baS
©egenteil b e w irk t, inbem fie bie SBaffenSSO. burd) bie Slefeitigung ber Bis irngin Dorganbenen Slefdjränkungen beS SBaffenOerboteS, ber Ausnahm en Oon ber allgemeinen Siegel, oerfdgärft hätte.
A u f bie grage, in weld)em SlergältniS bie SBaffenSSD. tu bem
©ntm affnungS®. 0. 7. A itg . 1920 (3i®33l. 1553) ftegt, braucht Dom S ta n bpunkte BeS erk. ©en. auS n ; d)t näger eingegangeit gu werben.
(SlagObS©., © t© ., U rt. 0. 13. S e j. 1927, ReoSieg. I R r. 6 25/27.)
*
4 . a) U n te r o ffe n e S J c r f a n fS ft e lle i.@. § 41 a © e w D . i f t je b e a llg e m e in j u K a u fä W e d e n ä u g ä n g lid je © t e ile j u Der»
fte g e n , o o n b e r a u S e in § a t t b e l» o b e r © e w e r B e t r e ib e n b e r i n A u s ü b u n g e in e s fte g e n b e n © e w e rb e S fe in e S B a re n än o e r f a n f e n p f l e g t ( S a n b m a n n * S io h m e r , 8. A u f t . , A n m . 2 d t u
§ 4 1 a ; S 3 a t)0 6 £ @ @ t. 1, 4 ; 5, 3 8 9 ; 6, 3 1 7 ; 11, 397).
b ) U n t e r e in e m R o t f a l l e i. @. § 1 0 5 c A b f. 1 R r . 1 @ eW 0.
i f t e in n n o o r l)e r g e fe g e n e S w ib r ig e S © r e ig n i s j u o e r fte g e n , bem b e r S 3 e tro ffe n e n i d j t o o r b e u g e n u n b baS er B e i fe in e n g e f d jä ftlic g e u S R a ß n a g m c n n ic h t Oon o o t n g e r e in b e r ü d -in e-ingegenber A u sfü h ru n g w iberlegt, nnb jw a r -in ÜBere-inftimmung m it feiner früheren gleid)bleibenben Q iubikatur unb ber beS K ® .
3. S ie ©ntfd). beS SlagDBS®. oerfnegt biefe abweiegenbe A nficgt nochmals ä« Begriinben, e rfid jtiiig ogne © rfolg. ©S ganbelt fid) niegt barum , baß bie © e f e g g e b u n g bie Sleoölkerung fü r alle B u k u n ft „w a ffe n lo s " maegt, fonbern baß in jebem K u ltu rfta a t n u r derjenige S e il ber Söeoölkermtg SBaffen fü g rt, welcger bcurd) Sleruf b a jn oerpfltcglet ober le g itim ie rt ift.
©S ift bieS angefid)tS ber ungeheuerlichen fo lg e n , welche ber jügellofe ißrioatbefig Oon SBaffen fü r bie frieblidje Sleoölkerung m it fieg B rin g t, felbftöerffänbltd). SRan k a n n unmöglich baS SSer»
bot ber SSolkSbeauftragten als eine „entredjtenbe SRaßuagme" Be»
jeiegnen, fo als ob es j u ben © ntn b re d jie n beS S eutfdjen gegöre, SBaffen ober S R unition jn fügten.
4. S ie © ntfd). entbehrt jebod) and) beSgalB nnnm egt ber Sie»
beutung, w e il insw ifdjen baS ®efeg ü. 12. A p r il 1928 in K ra ft ge
treten ift, baS ben Erw erb Don SBaffen ben niegt baäu Segitim ierten nunm egr o ö llig k la r unterfagt.
3 S i. D r. Q o g a n n e S SB e r t g a u e r, iB erlin.
57. Saßrg. 1928 fceft 36/37]
9iedjtf.precijung 2277
f ic ß t ig e n E a t t n ( 3 io ß r f c ß f t b t , S o in n t . g. ® e w 0 . , 2. S t u f t , 2 tn m .3 SU § 1 0 5 c ; 2 a n b m a ttn » 9 1 o ß m e r , 7. S tu ft., S lu m . 2 gu § 1 0 5 c ;
i n S ie g e t © n tf d j. 25, 408 u n b i n ® e w . S lrd ). 24, 117;
V a ß 0 6 2 © S t . 1 2 ,1 7 ; U r t . beS S e n . ». 12. « K a i 1927, 0?e»31en.
I I 1 2 3 /2 7 : S3a 1)3- 1927, 327). f )
■Db ber jebem K auflnftigen gugänglidje, bent SSarenBerkauf beS .^anbeltreibenben bienenbe Staunt ein eigentlicher Saben ober ein SKagagin, ein B agetraum ober eine S ta llu n g ift, if t gleichgültig. ®aS iK e rk m a l bre attgemeinen g u g ä n g tid jke it feßließt auch 5 « Umftanb n id )t au§, baß bie © tattungen beu K auftuftigen jeweils erft auf Sin»
läuten geöffnet werben, ba aud) unter fotchen Umftänben feber, ber bie © ta ttu n g gu Saufgwetften betreten Witt unb biefe Stbficht burdj Stntauten kunbgtbt, © inlaß finben bann (bgl. V a ß 0 6 2 © S t. 3 ,1 9 0 ; 2 5 ,1 1 8 ). © aß bie gehäuften SSaren fo fo rt mitgenommen werben, er*
forbert ber «Begriff ber offenen VerkaufSftelle nicht (U rt. beS Sen.
D. 7. Stob. 1927, OlebSReg. I I S h. 4 0 5 /2 7 ). SSemt mehrfach in S d jrift*
D. 7. Stob. 1927, OlebSReg. I I S h. 4 0 5 /2 7 ). SSemt mehrfach in S d jrift*