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Ein Eeobschützcr Schwärmer aus dem sechzehnten Jahrhunderte

W dokumencie Oberschlesien, 1903, Jg. 2, H. 5 (Stron 56-63)

D o n

f l . B a r t f d ) , B reslau .

es fdjon fern er, ein treffenöes B iI6 non 6em

3

n

6

im ö u u m ju entwerfen, fo fteljt es nocb m iflid je r u m 6en P e rfu d j, fü r, 6en (£t)ara!ter einer Pielfjeit, eines P o lk es ju jeidjncu, un6 nirgenös Ijat 6as U )o rt: Q u o t c a p ita , t o t s e n s u s fo niete (S eltung; 6enn 6ie PerfönlidjE eit 6es <geidpten6en, 6ie inöiviöuelle fluf=

faffung roir6 in 6em Urteile im m er 6urd)fd?einen.

3

<b w ill n u r einige biftorifdje U rteile jufam m entragen, 6ie fid? au f Öen D urdjfdjnittsfdjlefier erftreden.

B ad? 6em B o rg an g e 6es C u ra e u s m eint

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°* flu 6 r. ZUauersberger in feiner D lffertation d e V r a tis la v ia S ile s ia e m e tro p o li (f6 6 8 ) §

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non 6em Sdjlefier — un6 er fprid^t aus6rü<flid? n u r non 6em gewöhnlichen ZTEanne — in illis (in g e n iis) q u a e d o c tr in a e t c u ltu n o n s u n t e x c u lta , n a tu r a le m tris titia m , m o ro s ita te m e t S v o m m a v c e rn i. (Er fcbreibt ilpn alfo ein ge6rücftes, gemeffenes, ner6roffenes, blö6=fd)üdjternes ZBcfen 511, ein W erturteil, öas fü r öas (

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. ^ a h rb u n ö e rt nicht g a n j un^utreffenö ift. (Es ift lange nid)t fo einfeitig wie 6ie ZTTanier 6er ZUo6ernen, 6ie 6en Sdjlefier a ls weidjlid}, in6olent, fin6ifct>=i6iotentjaft, 6aneben m aterialiftifd p ro h l?im ftellen. — W ie kernig uit6 erfrifdjenö fu rj fdjilbert hingegen £ o g au 6en Sdjlefier in einem (E pigram m e:

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?t fagt, 6er

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d)Iefier fotl nicht gan% ^öfltdj fein?

3

bm w ill 6as Schmeicheln n u r un6 p eu Ą eln nicht recht ein.

D a m it ftim m t 6ie C tjarafterfd)il6erung 6es „ B re sla u e r ErjaEjlers"

( l f800)

5

,

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trefflieb überein: © u tm ü tig feit, Ehrlichkeit, <Sra6t?cit uu6

offener C fjarafter fin6 6em Scfjlefier eigen. E r hätte noch b ^ u f ü g e n können:

6ie pom aö ig k eit (nom poln. p o m ałe), ein W o rt, öas ficbetlicb n u r auf fd)lefifcbem B oöen geprägt moröen ift.

B o n allen, 6ie über Öen C b a ra fte r 6es Schlefiers neuerer f^eit gefebrieben ba ^ en/ tnirö a ls eines 6er H auptm erkm ale Öesfelben Öle

(Ein Seobfcfyütsec S d jro a rm e r a u s bem fed^elinteit 3at;rl)unbcrte.

©ciniitlicfjfdt heruorgehoben. H u r Sd)lefien l?at ein periobifd)es B la tt:

„Der gemütliche Schläfinget" unö ein „Sieberbüdjel für gemütliche Seute".

Dicfe (£igenfd)aft 6es 5d?Iefiers entfpringt au s einer tief entwickelten 3nnerlid)keit, bie i£?n nötigt, alles, w as an ifyn Ejerantritt, im innerften l^eryn für ftcEj ju nerarbeiten, fo öaß er öem unnerftänbigen A uslanbe oft unzugänglich unö uerfd)loffen erfdjeint. 3n biefer Sinnesnerfaffung fängt er an 511 grübeln, ju tifteln, wieber fpezififd) fd)lefifd)e Ausbrücke. — Ijut aber einmal fein Denken eine ißn bewegende tfrage erfaßt, fo können feine Dorftcllungen, befonbers in religiöfen Angelegenheiten, fid) bis ju r Schwärmerei fteigern.

(Es bürfte nid)t ohne (Srunb fein, baß perfönlichkeiten wie 6er Schwärmer Sd)meuckfelb, 6er Sdjuhm adjer Ja k o b B öhm e (1575 bis {62$), 6er BTyftiker A ngelus Silefius, 6er 511111 K atholizism us übertrat, 6er berühmte (Theologe Schleiermacher fd)tefifd)em Boöen entfproffen fin6 11116 baß bie bjerrnhuter ©emeinbe fid? in unferem peim atlanbe 511 ihrer Beöeutung entwickelt hat. W ie fehr religiöfe fra g e n 6en einfachen Zllaitn bewegen können, zeigt am beften öas Beifpiel 3* Böhmes, 6es B aters 6er theofophifd)ert ZHvftik. Bach meiner Anfid)t hätte er zu feiner g e it alleröings nicht Öen A n h an g gewonnen, wenn er nicht 6ent geitgeifte entgegengekommen wäre unö feine 3öeen Öen Sehrett 6er Aldivmiften anzufdjmiegen gewußt hätte, g u fam m enhang zwifchen beiöen kann m an wohl nid)t mehr leugnen nad) öer Schrift öes A. o. Qarleß „Ja k o b Böhme unö öle Alchymiften" (Seipzig 1882).

(Ein geügenoffe Böhm es, wieöerum ein ZTTann au s öem Dolke, ein b)ütergefelle tö. i. ßutmachergefelle) liefert öurdi fein (Treiben einen Beitrag, wie ftark am A usgange öes fechzehnten Ja h rh u n ö e rts öle Beiguitg öes Schlefiers zur religiöfen Schwärmerei war. ^ iir uns ift öer Bericht über ihn infofern intereffant, als jener (ßefclle au s ©berfd)lefien flammt. Der Beridjt ift öurchaus authentifch, öenn er enthält offenbar einen nach lüittem berg gefanöten Auszug au s öem Protokolle, öas öer S panbauer B lagiftrat über öle A usfagen öes oberfd)Iefifd)en Schwärm ers aufgenommen hat.

XDir erfetjen öaraus, wie unfer ©berfd)Iefier Blfionen hatte, wie er­

lange arg unter Öen Anfechtungen öes (Teufels 511 leiben hatte, aus öenen er burd; Öen perfönlichen Beiftanö feines Bam ensheiligen © abriel glüdlid) gerettet würbe unö wie er fd)ließlid), Öen nermeintlid)en göttlichen A uftrag erweiternö, als öffentlicher B ußem ahner auftrat.

Züarum geraöe im J a h r e 1594? W eil „non (ßregorii ZHagni gelten an" taufenö J a h r e oerfloffen waren, fom it öer A nbrud) öes taufenöjährigen Reiches benorftanö unö öa freilich öer (Teufel ganz unö gar los geworben — fo lautet öle ironifd)e (Erklärung öer branbenburgifd)en (Theologen (f. u.).

3 5 0 ft. Sarłfcfy,

(Db öiefe (Erklärung feßr zutreffenö ift, m u ß m a n billig bezweifeln.

Derfchieöeiie U m ftäuöe Ratten in 6er ZUark öen überspannten

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een K u m m e rs Öen B oöen geebnet S o w aren wenige J a h r e r>or feinem Auf«

treten Öre B ran ö en b itrg er in nicht gelinöen Schrecken verfeßt woröen burd) eine p ro p ljejeiu n g öes B e rlin er p ro p fte s J a k o b (Tolerus, öer öas nahe

<Enbe öer ID eit uerfiinöete, w eil a u f öem B auche eines f

588

in Ttorwegen gefangenen g e rin g e unbekannte Buchftaben gefehen woröen. S . ZTToehfen, Befchretbung einer B erlin er ZH ebaiH em Sam m lung . . . ( f

78

f) II. S2

9

. — 3 11 jfrieöeberg in öer H e u m a r! w uröcn f

593

fechjig mtö nach unö nach hunöertfünfzig ITTenfdien vom (Teufel befeffen, öie in öer Kirche vielen U nfug verübten.. D er p re ö ig e r ZU. p e in rid ) Cemrid), öer fid) vorher viel m it öiefen Leuten abgegeben unö unterreöet hatte, gebäröete fich einsm al felbft au f öer Kanzel, öa er öavon preöigte, wie ein Befeffener unö wuröe am h öafür gehalten.

D on öer Spanöauer Bewegung gibt A nbreas Dingelus in feinen A n n a le s M arch iae B ra n d e n b u rg ic a e (

1598

) S. folgenöett Bericht: „3n öiefem

159

^. J a h r e hat öer Ceuffel fein fpiel auch zu Spanöam ziyo m eilen von B erlin angefangen vttö öafelbft gleichfalls wie zu Jrieöeberg / nicht wenig perfon en / jung unö alt / leibhafftig befeffen. ID eil es nun ein fei harn anfehen gehabt / öas fo viel Leute an einem ort befeffen woröen vnö öiefelben felßame Dinge vorgebracht / finöt öie fürnembften (Theologen von B erlin vnö ^rancffurt auf Churfürfflichen befehl gen Spanöaw gezogen / zu erfunöigen obs eine wäre Befißung were / oöer nicht: Die öenn alle einmutiglid) gefchloffen / öas es eine warhafftige (Teuffelifdje Befißung were." A llerdings m ußte es fonöerbare ©eöattfen erwecken, wenn m an fah, wie einige wie ZUonöfüchtige oöer wie IDurmkranke auf Öen Schontfteinen, Dächern unö B runnen m it Lebensgefahr herumkroĄen unö fonft allerlei (Daukeleien unö Kontorfionen machten. S . Jifd)er, Buch vom Aberglauben II. fOf. Schließlich ließ öer K at öie Be=

feffenen m it Ketten an ZUauern feftfchließen, woöurdj öem Unwefen etwas gefteuert wuröe.

Um Öen (Einöruck öer ZUitteilungen nicht zu fchwächen, will ich &as Protokoll felbft erzählen laffen; Unerhebliches gebe ich kurz bem 3nhalte nach an. Der langatm ige (Titel öes Berichtes lautet nach einem (Eremplace öer B reslauer Staötbibliothek: „(Erfchrecklicbe Rettung / ID as fich zu Spanöow m it einem putergefeüen «Sabriel K um ern von L e o p f c ß i e ß / onter öem ZUarggraffen von Anfpad) / bärtig / zugetragen / welchem nach »ielfeltigen Anfechtungen öes leiöigen Ceuffels / ein (Engel ©ottes ;u etlichen unter, fchieölichen maßten erfcßienen / vnö ißme nach l,iel vnö mancßfeltigen unterricht / auch ernftlicßen befohlen / (Eßriftließe Betftunöen im ganßen

(Ein £cobfd;iit;er 3d?roärmer ans bein fecfoetjnten Ja^Ąunbede. 55 f

Canbe anorbnen 511 laffen / ö am it bem fuufftigen 50m (Bottes geftewret werben mochte / W ie foldies non Öen W olw cifen B ern t B a ltb a fa rn Wefl pbalen unb

3

°t?a n n BTtTUern / B urgerm eiftern unb B atb so o rw an ö ten beffeb bigett (Drts öen

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. Beccmb. g la u b w irö ig beridft unb anhero gefcbriebett.

Allen (B nt beringen unb fro m m en Ebriften 511t waren befferung unb warnung in brud? uerfertiget. (594. (Bilb.) W ittenberg / Erftlidf gebrudt bey IDolffgang BTeifsner."

(5. A b-) „A nno (5^ Binftags nach E g iö ij1) ift ber Ceuffel in geftalt eines ZlTenfdjcn ju Spanbow in ber Wachbuöen 51t einem bunter«

gefclleit / (Babriel B um er genanbt uott £eopfd)ieb unter bem BTarggraffen non Anfpacb bftrtig / fommen / auf ben Abenb umb 5. A b t unb (bat) gcfagt / wenn er fein wolte fein / fo wolte er jbm (Belt unb, (But gnug uorfdfaffen. Ber (Befeile aber geantwortet: B a behutte midi (Bott fü r / 3d) wil bey meinem £)errn Ehrifto bleiben / ber macb mich an ber Seelen reich / fo bin icb reich gnug.

Ber Eeuffel aber b^t jbm gleicbwol je lenger je m ebr / unb brfftiger )Ugefa%t unb bófe (Bebanfen jbm eingeben / er aber ftd? m it (Bottes W ort getróftet unb jbm barm it ftets wiberftgnben.

B im m t berbalben urlaub uon feinem BTeifter BTeldiior ß a rtm a n genant / unb wanbert bis gen ^ ra n d fu rt an ber (Dber / feret bafelbft 51t einem BTeifter m it B arnen bjans Sam uel ein. A lb a föm pt ein (Engel bes fjerrn in ber nacht 511 jbm in einem wciffen ^ellglert^enöen Bleib / uermanet jn / bas er ^urude fehre / unb ficb wiberumb gen Spanbow begeben foll / unb bas B o ld ^ur Buffe uermanen. Ber (Befell fragt ben (Engel: W er biftu? a ls ba t jb m ^er "Engel geantwortet: 3d) bin ber / welcher ber ^u ngfraw en ZTTaria ben (Brus gcbradft / unb in bem tbut ber

«Engel fein bell-- (Aij) glen%enbes Bleib non «Inanbet. B a ftunb bem Engel auff ber redeten 8 ruft m it groben roten Aerfalbucbftaben: F O R T IT V D O , auf ber linden B ruft: D E I . 3)

Ber (Befelle feieret fidf an bes Engels uermanen nocb nicht / fonbern wanbert noch brey W eilen weiter / jenffeit ^ ra n d fo rt / 511 einem S tabtlin dürften bergf genanbt. Bo gebend! er jurnde unb fehlest in fid) / wenn er fid) auff bes Engels anmelben nicht wiberumb gen Spanbow uorfugen / unb foId)es uormelben / w as jbm ber Engel befohlen b^tte / mochte jn (Bott grewlidj brum b ftraffen / unb nim pt berwegen feinen weg ^urüde / gelanget 511 S panbow an unb wanbert bey uorobgeöadjten feinem BTeifter miöerum ein / ber jn auch m it arbeit wiberumb fórbert.

') 5. S ep tem b er.

2) © ab ricl beißt: ber ttla m t © o ttes ober: K ra ft © ottes.

3 5 2 £t. S a r t f d ) ,

B is tragt ftd) ju / bas iit P ig ilia ZRartini ’) bes gefyenben 9F O ^1'5 tu bet nad)t / ba ber Ceuffel in geftalt eines ZRenfcfyen j in einem langen ZDolffespelße [nmbfyabenb] / ju bem (ßefellett fotnpt ans Bette. B a mirb bem (ßcfcllen angft nnb bange / bas er nor furd)t nid)t ntet?r fd)reien fan.

B alb fifyet er / bas ein (Engel audi erfdjeinet / ein Senfen in ber ffanb tragenb / nnb mirb *fo fyell nnb Iied)t / als mere es am gellen tage geroefen / bagegen ber Ceuffel fotfd)inart5 geftaitben. S o fagt ber (Engel 511m (ßefelleit:

^urdjte bid) nid)t (ßabriel. Kenneftu and) mid) nod) m ol? E r gefagt:

IDie fol id) eud) feinten? ffab icf) eud) bod) mein tage nicfjt gefeiten. B is balbt tfyct er fein fdpteetneis glan%leud)tenbes "Kleib miber non einanber.

So fifyct ber (ßefelle / bas bie roten Bud)ftaben miber roic nor an bet redjtert feiten F o rtitu d o , auff ber linden feiten D ei fteljit. ( B i j b ) Aber nuten in ber fferßgrubcn tjat er ein gar fdjöu nergultes Ejcllglevitjcnöcs Erenßlein / meid)es er roegen ber groffen "Klarheit niebt fyat unfeinen fonncn / gegangen / barunter ffebreifdje Budjftaben / fo ber (ßefell gar mol gefant / aber nid)t fjat lefen fönnen / geftaitben nnb E?at oben auff feinem ffaupt einen gar fd)ónen B autem K ranß / meldier m it fdioitem (ßolbe betnunben gemefen / gehabt. Bo erinnert ftd) ber (ßefelle / bas es ber Engel mufte fein / ber 51t ^ ra n d fo rt bey jbm gemefen mar.

B o tfyet ber Ceuffel miber 511 bem (ßefellen fom m eit nnb ftd)t jn fyefftig a n / a ls bas ber (ßefelle g a r m a tt nnb frafftlo s b a ru b er mirb. B a bleft ber E n g el bem Ceuffel g a r t)art a n / b as es g a r gefaufet / nnb gefyet ein blos glenßenbes S d n n erb t a u s feinem ZTTuttbe / bafftr ber Ceufel gemidjen. B a n u n ber (ßefelle fo m a tt nnb frafftlos lieget / ba b ridjt ber E n g el etroas non feinem B a u te m K ra n ß nnb g ib ts bem (ßefellen nnb faget 511 fl)m : n i m m t)iit nnb iß bas im B a rn e n J e f u Cf)rifti / meldje B auten er and) geffen. © b es n u n fuffe ober t)erbe gemefen / fa n er nid)t miffen.2) B a rn a d ) n im b t ber E ngel bes ff er n t ein fd)óit fdpteetneis Seintnanbt a ls ein Bet£)Iacfen / nnb fo lan g a ls ber ffiietergefell gemefen / bas er fein ffa u p t nnb pfiffe bebedet t)at. B o rin n t)at ein n o rg u ltes C reuß geftaitben nnb ift baffelbe bem ffuetergefellen nbergebadt / ba ift er a ls b a lb t miber 511 feinen "Krefftett fom m eit.

(F liij.) B o rau ff ift b alb t ein ffim lifd)e C an to rey gefolget / bie bds T e D e u m la u d a m u s nff Beutfd) gefungen nnb ben B e rs : ffeilig / ff eilig ift (ß o tt ber fferr g e b a o tl) / nnb £ateinifd) einen C ß o r ntn b ben attbent g ar fdjón nnb lieblid) gefungen / nnb fonbertidi ift eine B ifcantftim m e b aru n ter gehöret roorbeit / fo fyell nnb lieblid) bas es nid)t 51t fageit ift.

9 ) 0 . Ito iiem b c r .

!) I)ier (n n b a n a n b tr e n S t e lle n ) bricijt b et p r o t o M f t i l Innburd).

<£ttt geobfd;iit>cr Scbmärnter aus bem fedtjobuteu 3^I)rJjunberte. 5 5 3

D at nadi (jat 6 er (Engel 6eu ©efellen cer m agnet / er folte auffftetjn vnó ju 6em (Dbcrffen S u p e rin te n te n x) gefyen rntb jBjm uorm elbett / bas er b as D o k f m it fdjarffen m arten / groffem ernft vrtö m ebrent eyuer 5ur Buffe norm aljnen foli / roie b ifljer gefdjeljen / a b e r ber ©efell ift a lsb a lb miber boruff ein«

gefdjlaffen.

D er (Engel fo m p t miber 5U itjm nnb fraget jljn g a r fyart: B iftu (jin gemefen? Der ©efell an tro o rt: B ein . — E y ftet) auff nnb getje a is balb nnb fage jljn: IP ir b bas B o ld nidjt Buffe ttjun / fo mirb ein gefdjrey fommen non D titte rn a d jt b is gegen ZTTittag / nnb ZDetje / ZDelje / ZDelje fdjreieit / nnb foli brauff foldje ftraffe fom m en / a is nie gemefen ift."

B u f 5. B i i j b mirb erjäfylt, m ieiit B ig ilia ZlTartini mehrere angefodjtenc nnb befeffcne perfonen nor bem (joljen B Itare ber "Kirdje gemefen feien, in bcnen ber Ceufel fdjrecflid) gemutet nnb getobet tjabe; berfelbe tjabe bem fjiitergefellen einen Stricf um ben bjais geroorfeit, aber megeit bes 2Dibet=

ftanbes bes Engels bie Sd)lingę nidjt jujieljen fönnen. D arauf fäljrt ber Beridjt fort:

„ZTtontags nad) Zltartini auf ben Bbeitb nmb 8. nl)r / mie gemelter fffttergefell fid) 3U Bette geleget / nnb © ott bem BIImed)tigen befohlen / fe%et jbm ber bófe ^etnb m it fdaueren anfed)tungen l)efftig 5u / borauff norgemelter Engel in obange^ogener geftalt miberumb erfdjeinet / S a g t;

©abriel ftelje eilenbs auff nnb gelje jum jungen © raffen3) nnb fage jbm / er folie einem E rb a rn Bat!) nnb ben ©eifflidjen anmelben / bas fie alle Bbenb nm b 7. Hf)r ein neme Betftunbe anorbnen / nnb bie groffe © lodc jebes m atjl 5 p u l s la u te n 3) laffen follett / bam it ©ottes fdjmere Straffe non jljnen burd)s ©ebct möge abgemenbet merbert. XDtrb aber foldjes nid)t gefd)el)en nnb Buffe ttjun (I. tijan) roetben / I)ab (B itij) id) befetjl / m it

*) H o d ) ijeu te fa g t ber geobfdjü tter „ S u p e r e n b e n t“. — D e r betr. © eiftlid je m ar DT. A lb red jt © o teru s.

-) S a d ) A n g e l u s a. a. (D. 5 . 4 2 7 m o b t H od jo(m ) © r a f n on £ y u a r („fon ft ber

© ra ff v o n S p a n b a m g e n a n b t" ).

”) ( D a s fü r e in e S e r o a u b t t t is es m it b iefem g a u te n (jat, fd jilb ert Q je o b o t K ta u fe (Crusius), ber b e fa n n te © e g n e r b e s D id jte r s c£t)riftian © ü n ttje r s, in b em g e b e n b es C uraeus feljr a n fd ja n lid ): A n n o j s s s ben t o . S u t t i m egeit ber groffen C E ü rd em S efafjr . . . tft an»

g e fa n g e n m orb en , (M orgen s v o r bem A m t e tä g lid ) b ie (Iü rcfen = © !ocfe 311 lä u te n , bie g ita n ic 3U fin g en 1111b b a s D ole? 311t S u f f e 3U erm at;n eu . S e y g ä u t u n g foldjer © lo d e n m u ß ten S e r fe r , S d ju fter, K rä u ter» lD eib er unb a lle, bie etroas 311 v e r fa u ffe n (jatten, ein»

rä u m en u n b in b ie K trd je geb en , b ie tjä n b le r 1111b S ä u e r n v o n b en en p ferb ett ab fteigen , bie tjiite a b iteb in en unb beten . (D er aber v o n b en en © e r id )ts « D ie n e n t über ber A r b e it an getroffen m ürbe, ber m u ß te Ijarte S tr a ffe g eb en .

D iefer © eb ra u d ) a u s ber fdjlefifdjen b jeim a t fd jeiu t © a b r ie l K u m m e r vor A u g e n gefdjivebt 311 babeit.

55^ ’ fl. B a r t f d;, (Ein i£eobfd)üt;er Sdjtuärmer aus jbem fedfjehntcn Stitpljunberte.

Siefer Senfen / Sie ich / rote Su fitieft / in meiner ĘanS fu (7re / Sie fro m m en abjum atfen / Samit fie Surdj Sen CoSt au s Siefer IDett weggeriffeit fein / tmS Ser groffen Straffe, Sie über DcutfciilanS fommen roirS / nicbt erfahren nod) fefjen mögen. Sage es jbneit mtS notfdjweig es nicht / rmS Sas Sie BetftunSe nnS Sas lauten nicht allein in Siefer S taSt / fonSern auch von Ser fferrfdjafft im ganzen £anSe möge angeorSnet roerSen / nnS Su wirft midj Ifinfort m it Seinen leiblichen B ugen auff Siefer XDelt itidjt metjr fetjen.

Der Ceuffel aber w irb nidjt vttterlaffen Sid? anjufedjten / aber fey get'roft / id) roil unfidftbar weife ftets m it Sir fein uttS Sem Ceuffel wiSerftmiS ttfun.

fjierauff ift er balS von jtjm nerfdfwunben.

©eben 51t SpanSöw Sen 25. Houemb.

ZDie w ir oben (S. 350) gefetfcrt haben, hatte fid) Ser K urfürft Jo h a n n

©eorg veranlagt gefetjen, eine Kpm m iffion non Cheologen )ur Unterfuchung Ser feltfamen Bewegung ju ernennen. Buch Seren Bericht liegt vor unS ift bei B ngelus a. a. (D. S. B 7 ff* abgeSrucft unter Sem Citel: „(Ein furt? bebenden / W a s non Sem betrübten juftanbe Ser befeffenen in Spanöaw unS non Sen (Engelifdicit -Erfdieinuitgcn 51t galten / Buch w as vor biltidfc nnS Ctfriftlidje ZTtittel tjier 51t gebrauchen fein : B u s heiliger Sdjrifft nnS Sen alten £ehrern Surch Sie non C burfürfttidien © naben nerorSneten Cheologen nerfaffet",

W i t einem Bufw anSc großer theologifdjer ©elehrfamfeit werben Sie Bteinnngen unS Caten Ser Schwärm er ad a b su rd u m geführt unS als Ceufetswerf erwiefen. D as Sntereffantefte an Sem Berichte ift, Saß Sarin

© abriet K um m er m it H am en angeführt ift unS Sie K ritif Ser Cheologen fid? vor altem gegen ihn wen Set, w oraus hernorgeht, Saß unfer ©berfchlefier Ser Bnftifter Ser S panbauer Bewegung gewefen ift unS an ihrer Spiße geftanScn hat-1)

*) S e fo ttb e r s jeid jn ete ftd; — fo erjä tilt aud? D i t f d j m a n n a. a. (D. — bcr f ju b m adjergefett burd} feilte v o rg eg eb en en (E rfd jein u n gen uitb (S efid jte b es (E ngel cSabrtel vor a n b ern a u s .

P a u l Sctrfd], Das lücltßaus. 3 5 5

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