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Von dem güldenen Zahn, so einem Knaben in Schlesien gewachsen

W dokumencie Oberschlesien, 1903, Jg. 2, H. 5 (Stron 45-51)

Dem

D r . © ß a l m i ß e t , p i e ß .

,d?t Cage vor ©ftern föf)3 entbeefte ein Scßulmäbcßen in Weigels»

borf bei it?rem fiebenjäl?rigen Kameraben Eßriftoff Zltüller einen golbenen B ad en ;al?n ! Die B iä ß r von biefent W unber- jaf?n verbreitete ftd? rafd?. Durd? feinen © utsßerrn, Jrtebrid?

von (Seüßont auf AIt»<3rotßfau, mürbe her K nabe ben Durd?laud?tigen łferjogen in 5d?Iefien, als Eiegniß, B rieg unb Btünfferberg, unb vielen gelehrten unb angefel?enen ungelel?rten Eeuten vorgeftellt. Sie mußten alle bas W uitber beftätigeu: ber J a ß n m ar von (SoIb. J a , Bifd?of A nbreas 31t Zceiffe m ar fo ffeptifd?, baß ber arm e J u n g e gan% „ßauptfeßem" (fopf=

fd?eu) mürbe, fo fe£?r ließ ber Bifd?of ben ^ a ß n m it Jnftrum enten beroegen:

ber .Ja ß n m ar von (Solb!

Cßriftoff ZHülIer m ar einfacher Eeute K inb; fein P ater, ZHülIer unb Jim m e rm a n n m ar fd?on tot, feine ZTTutter bfebmig, au s Enbersborf „im fferjogtum B reßlatv" geboren, am geben. B is 3um fiebenten J a l? r mar an Eßriftoff nid?ts befonberes aufgefallen; er m ar „m ariner unb trud’net natur, gefd?lang von leibe, bod? baneben moßlgeftalt, eines gefeßieften fopffs, fo nid?t vbel spießen, unb gar front" unb ßatte „gute luft 311m ftubieren".

Bei ber 3tveiten g a ß n u n g mud?s ißm ber leßte g a ß n im Unterfiefer linfs von lauterem (Solbe.

So unerßört bas W unber mar, fo ßätte fid? Eßriftoff ZllitUer moßl bod? an feiner fd?lefifd?en Eofalberüßm tßeit genügen laffen müffen, menn fid? nidft ber Streit ber ©eleßrten feiner p erfon ober beffer feines golbenen ö5aßns bemäd?tigt unb ißn fo in bie große (Dffentlicßfeit gerettet ßätte.

338 Dr. iEl|a[n)itjer,

profeffor Dr. m ed. 3afob porft, b ereit B eftor 6er 3u b USsblniverfität iit pclmftebt, fcßrieb ein großes, feßr befamtt geworbenes Buch !) lateinifd) iibcr ißn, 6as (ßeorg Eober „menniglicß 311 gut" and? verbeutfeßt2) hat.

£?orft lernte auf einer Beife in Scßlefien, wo er Bedienungen ßaben mochte,' 6a er vorbem lange 3a ^l'e *n S ag an als B r5t praftijiert I^atte, 6cn JDunberfrtaben fermen un6 unterfudite 11)n m it einer nterfroiiröigen (ßrüublidjfeit. (Er hieß iEjn 6en BTunb öffnen un6 faß 6en ^ a ß n wie golbig feßimmern. (Er berührte 6eu 5aßn unö fonftatierte, 6aß er feft faß.

Daburcß, öaß er 6ent Knaben ein Stiicf B rot gab, ließ ficß’s feftftellen, 6aß 6er <5a hn aud; 511m K auen gefdiid't w ar, un6 fd)licßlid) beftanb er aud) 6ie p ro b e m it 6em Probierftein. (Es w ar gut Bßeiitifcßes (ßolb, ober nod) etwas beffer, faft Hngrifcß (ßolb „w ofür es viele überhaupt halten".

Die E atfad p , baß bem Ehriftoff BTüller ein golbner B acfe^aß n im fiebenten Cebcnsjahr gewacßfeit fei, wirb nun nicht mehr beftritten ober angejweifelt. ZPas porft beobachtet, ift m it bem angeführten erfeßöpft;

w as er bar über vernünftelt, füllt fein Buch aus.

Scßw inbel fa n n es n id ß fein: erftens hat, wie erw ähnt, ber Bifcßof ju Beiffe „ben ^ a ß n bes öfteren m it bes fnaben großen feßmer^en frefftiglicß bewegen laffen." Z w eiten s w aren bie Leute nach bes P a te r s ZHütler Cobe feßr a rm unb fü r fo arm e £eute ift w a r ließ foldie fünftliiße abenteuer neben fo lg en onfoften felßam w ilp ra i".

B it ein „Perfeheit" ber BTutter fönnte gebaeßt werben, welche beim Bnblicf von (ßolb fiep unter lebhafter E inbllbung an ben hinteren unteren Hufen B acfjahu gegriffen haben fönnte. Bber, es entftehen burd) folcß ein mütterliches Perfeßen wohl BHbcr, 3. B. von Erbbeeren beim Beugeboreneu, ober von Kröten ober ^euerflammen, jeboeß niem als wirfließe Erbbeeren ober wirfließe Kröten. Sollte ßier wirfließes (ßolb unb 5ubem erft im fiebenten Lebensjahre bes K naben au s mütterlichem Perfeßen gemachten fein?

B b cr C eufelsfpuf? B ein! Dagegen fprießt ber gute Leumunb ber B futter, 3ubem gehört ber K nabe einem perren, ber „fo gottesfüreßtig unb verftänbig, baß er im ringften feine 3auberey ober ße^enweref geftatte, viel weniger gottlofes gefinb unb bleuer gelitten hätte"- 5

R u d i folgen bes ZTToment m u ß beriieffidßigt i werben: bes K naben (ß eb u rtso rt lü eig elsb o rf liegt näm licß fa u tn eine BTeile vom Beicßenfteinifeßen B erg w erf entfernt, wo Ungarifeßes (ßolb gewonnen w irb. D a finb gewiß einige golbtreibenbe IPäfferlein vorßanben, von benen ber K n a b e getrunfen

*) J a c o b i H o r s t i i D . d e au reo d e u te m axillari p u eri Silesii etc. ü b e r Lipsiae.

V . V cegelin H 5 9 5 .

s) J a c o b i H o r s t i i g ro e y i 3iid)er: (Eins co n bem giübcnen g a tjtt, fo einem K n a b e n in Sdßeficn geu'adjfen ic., cerbeutfdjt butd ; © eorgium C oberum , Eeipjig. J5 9 6 .

Don bon giilbenen gafyn, fo einem Knaben in Sttylefien geroactyfen. 339

tyabert mag. E s märe barm freilich raunberbat, bat] bei ben lüeigelsborfern nur e i n goibner 3a tyn bei e i n e m K naben gemactyfen ifi. Anbererfeits maren ja aucty bie golbenen Kebenblättev unb C rauben, bie an bet Donau rouctyfen unb an fielet Könige unb P otentaten pöfe verfctyicft mürben, ebenfalls in großer HUnbetjatyl gegenüber ben „natürlichen".

ITian fönnte ben K naben m it bem golbenen 3a tyn eine HTißgeburt nennen. Hiißgeburten finb, fo belehrt uns ein alter Breslauer, ZHartin iüeinricty, anno fötyS, alfo gut <5eit bes gülbnen ^ a ljn s, Hiißgeburten finb

„Abirrungen bet I ta tu r non ityrem einm al vorgeftecFten ^iele". ,3um Had)meife biefer neuen (Entbecfung fctyrieb, nebenbei bemerft, lüeinricb, bet, für einen ©ymnaftaloberletyter etwas reictyUcty, in mebijinifctycn Dingen bilettierte, ein 6 5 5 Seiten ftarFes Bucty,p nacty beffeit Seftüre m an nictyt me^t bebauern dann, baß besfelben A u to rs Abtyanblungen über bie peft ungebrucft geblieben finb. 3U ben ermätynten „A birrungen" tyat bie Ita tu r nier rectyt gute © rünbe: (Erftens wirb bie lü e lt an ficty übertyaupt allmätylicty alt (senescit m undus), jmeitens leben bie HTenfctyen un^mecf«

mäßig (m edicorum copia ejus rei signum !), brittens ergeben fie ficty vielerlei böfen Seibenfctyaften unb viertens enblicty roirfen fetyr tyäufig befonbere Konftellationen bcr ©eftirnc ftörenb.

2t tut getyört aber 511m B egriff HTißgeburt e in e . Ucrfctylcctyterung bes (gebotenen gegenüber ber H o rm . Cetyteres fa n n m a n in unferm ,falle nictyt jugeben; roo bas Föniglictye H iefall © oib m itfpielt, Fann es ficty n u r um eine Aerbefferung tyanbeln.

©oib ift ja bem menfctylictyen Ceibe gan; befonbers erfprießticty, E s mactyt beim AnblicF frötylicty unb luftig, ftärft, im E ra u Fe aufgelöft, bas

©etyirn, tyilft gegen (Dtynmactyten unb verlängert bas Ceben. „Die bletter von feinem g o lb ta) m an brauctye fie allein, ober neben anbevn factyen, ver=

treiben melanctyolifctyc grillen, unb ftärFen bas tyertye gew altig/' „S o ftärft es aucty bas blöbe geficitte unb mactyt tyetle äugen. So roere in martyeit au dt nidfts beffer, als bas trincfgolbt au rum p o tab ile, wenn bie fctyeötictyen fctycibemaffet ober bie co rru siv Fönbtcn barin vermieten werben/' Hub gerabe ben ^ätynett ift bas ©oib gang befonbers „ergeben", wie m an bei pippofrates Iefen Fann. „Datyer icty aucty eractytc, (porft=Eober S . 98) baß pippofrates geratyten, baß bas golbt, fo bie jätyne ober FinbacFen %erfctyellet, ober fonft verletyt, benfelben fetyr gut fey, m it biefen Worten, So fern aucty

’) D e o rtu m o a s tro m m com m entarius etc. a u to re M a rtin o W e in ric h io , V ratisl. 1595.

(Dorrebe vom ItTai i s g i) .

2) 3 n bem nadj blefem Kegept von ber i s g s gegrim beten D angiger tD eltfirm a fyer?

g efteilten „tSoIbnmffer" finb „bie nnberen S a ä j m “ bis a u f bert heutigen iE ctg tvirffam geblieben.

3 q o Dr. Cf}ctln>it3er,

bie äät^ne bey bem brud) vc mietet unb jerfdjmeftert wereti, follen nicht allein bie ned)ften 5ätjne, fo balb bie breftfyaften roieberutnb ;ured)te gebracht worben, fonbern aud) bie am roeiteften barnon, m it g ü l b e n e m brat gefaffet werben, biß fi dt bas bein wieber erholen möge." So tief ftecfte jene g e it im myftifcben Hebel, baß bie übrigens febr intereffante, ncrftam bige uralte D orfdjnft, ^ a l)n e m it "Klammern in ihrer Cage ju erhalten, abfolut myftifd) genommen werben m uß, weil Ejippofrates aus ^wed»

mäßigfeitsgrünben gerabe ©olbbrafyt anempfahl.

W enn alle anberen (£rf tärungsmöglich$eiten etfcböpft finb, bleibt nur noch übrig, ben golbenen ^ a l) n als W unbet 5U betrachten unb gläubig hinjuneßmen.

Hadjbem 3aFob b)orft norausgefdjidt, „bie redjte Auslegung bes munberwerd? fteljet allein bey S o tt" , macht er fid) frifd) a n s W erf.

D aß es bjunger unb (Teuerung bebeute, baß es bie Kunft ber (Solb*

madjer ermuntere, weldte nodi im m er hoffen, „baß fidi enblid) bas et tan d em lo n g o p o st te m p o re venit, im außferidjte finben würbe", bas glaubt er nicht. D aß es aber etwas ganj großes bebeutet, ftetjt feft. Don ZlTofes bis Chrifti (Seburt waren f59<53a ^ te unb non Chrifti (Seburt bis bam als waren auch balb 1596 3a fyl'e. Die großen O rfe n n ö te waren fcßon ZDarnungsjeichcn, bie (Erdbeben in U ngarn, Böhmen unb Sdjlefien 1590 hüben eine beutliche Sprache gerebet, baß große A nbetung auf bet W elt erfolgen werbe. Daniel X I I ftet)et gefhrieben, w as alles 5U fo fritifh e r g e il gefhehen fann unb foll, „w aru m wollte (Sott ber I)err n ih t aud) in biefer allergrößten bevorftehenben enberung einen heUfhimnternben unb gülbenen ^ a ß n hetuorbringcn?"

Dies fcßone frieblicfje Wunbergeicßen, meint f)orftius, hat über boh wohl noch eine anbere Bebeutung, unb fidjer eine gute, „Denn weil es nichts guts bebeutet, fo einem bie ;ähne außfallen, in u s es ja etwas gutes bebeuten, bas bem "Knaben ein gülbener jahn gewachfeit, unb eben in bem fiebenben wechfeljahr, welches je unb allewege für glücflid) unb hm "b<h gehalten."

S a lp t ftefjt parabolifd) in ber Bibel für (Sewalt unb HTad)t ober für ein großes unb friebliches Heidi. ((Es fd)eint i)k t eine unfontrollicrbar fonfufe Anfpielung auf bie (Eiere m it ben großen langen unb großen eifernen g ä h n e n bei Daniel V II norjuliegen.)

Diefe Deutung wirb bie richtige fein: große H ta h t unb ein friedliches Heid). - ? —.

A uf wen aber bezieht fid) bie W eisfagung? Doch ohne gw eifel auf bie Befißer bes W unbers, bes Ixnaben CDbrigFeit. ^ ü r ben armen 3im9en weift es tröftenb auf eine beffere 3eit, für 3anfer ^riebrid? non (Sellhorn

Don bem giilbeuen gal;n, fo einem Knaben in Sdjlefien gemadjfen.

unb für feine allerhödjfte ZZömifd?e Kajferlicbe ZHajeftät bedeutet es ge«

wattige ZtTadjt 511t Schaffung eines frieblid?en Keid?es.

2xid?t umfonft bat (Sott Öen gülbrten S a h11 in bie lin k Kieferfeite 1111b untenhin geftellt: nod? ift vorher piel lln g lü d gu überwinben, bie

©ürfen; nid?t umfonft ift biefer Sal?tt ber leiste in feiner Z2eil?e: es wirb bas leiste große frieblid?e Seid? fein!

ZlTit ber ZTtafynung: „laßt u ns l?er^Iid? beten, auff baß bas gülbne Seid?, fam pt roirfung bes gülbenen jabits, auffs e hefte ßerjurücfen, unb w ir besfelben tl?eill?afftig werben mögen!" fd?üeßt ber S eftor ber U uiverfität Ejelmftebt, ber ZTtebijin B oftor unb profeffor, fein ernftgemeintes Bud?.

Biefes (Dpus, fo untert?altenb unb fo fulturgefd?id?tlid? intereffant es im einzelnen unb ganzen fein mag, a ls ein für ben ©ebaiifertgang jener Seit d?arafteriftifd?es 311 betrad?ten, wäre m an ot?ne weiteres nod? nid?t bered?tigt. Züirb bod? and? ßeutjutage nod? non gelehrten Ceuten gelegentlich me£?r närrifd?es unb bem Seitgeift 3uwiberlaufenbes S eug gefd?rieben, als p a p ie r 1111b Sd?wäi'3e fid? bieten taffen follten. B aß er aber tatfäd?lid? bie 8nfd?auungen feiner S eit pertritt, fel?eit w ir an bem ©ruft, m it bem es aufgenommen würbe, unb a u s ber (Literatur, bie es entfeffelt tjat.

Ber giilbene g o ß n bes fd?lefifd?en K naben würbe ©egenftanb öffent«

lid?er ^afultätsbisputationen unb ©ßerna für tiefgrünbige Sd?riften. Ber fd?Iefifd?e K nabe m it bem gülbnen S^t?n m ag eine ZDeile für bie afabemifd?cn Kreife im ZDeften unb Süben bes S eidjs bie S um m e ber K enntnis uon Sd?lefien überhaupt bargeftellt haben, — bas fjorft übrigens fd?meid?elt?after lüeife als „eine unter ben fürnemften prouinßeit bes heiligen Sömifd?en Seid?s" beseidjnet.

Ber Phitofophie Zltagiftcr unb mebijinifdje K aubibat 3°t)ann Bngol- ftetter aus Itü rn b erg trat juerft in öffentlicher B isputation 311 Ceip5ig bem b)orftfd?cn 8ud?e entgegen1), gugleid? antwortenb auf eine frühere, m ir nid?t porliegenbe Stellungnahm e bes unten 311 erwähnenben S u la n b 3U ber Sal?nfrage. Bei aller © brfunht vor bem gelehrten porft geißelt er beffen B usführungen m it leifer Bronie unb lautem XDiberfprud?, ©r gehört ber jüngeren ©eneration an, ber bie erften ^rüd?te ber Seitaiffance ber Z(aturwiffeufd?aften 311 gute gekommen finb. © r zweifelt, porfid?tig gwar, aber 511111 Sd?luffe and? in pathetifd?«klaffifd?em Catein an allen ZlCvfticis überhaupt: w as im m er gefd?ieht, golbenes S eitalter ober Krieg unb B ot, bas gefd?ieht aus naheliegenben, burd?atts menfd?lid?en ©riinben, nid?t infolge von © räum en 1111b Kometen, von großen unb Meinen Konjunktionen ber ©eftirne, nid?t burd? golbene ober burd? S ä h Tte aus anbetm ZHetall.

') D e au reo d e n te Silesii p u eri responsio Jo h a n n is In g o lste tte ri elc. L ipsiae 1596,

Dr. CCliatroi^er, Don bem giilbenen galjn, fo einem Knaben 2C.

3a, 3ngoIftetter perfteigt ficb fogar ju einem fü r jene 3eit intereffanten unö fühlten Eingriff auf Öen «Seocentrismus: „es ift bod) nid)t glaubhaft, ö a f ein alitpeifer Schöpfer um öiefer arm en Erbe mißen eine foldje HTenge unö IH annigfaltigfeit öer «Seftirne erfdjaffen t)aben foüte, (Seftirne, öie an beftimmte (Sefefe unö Stellungen unö Beziehungen jn einanöer fo gebunöen finö, ö a f burd? piele 3a h*hunberte fie nidjt um eines H agels Breite abroeidfyen fönnen,"

Unö w as Öen golöenen 3 a hn betrifft, w eif 3ngolftetter, ö a f weöer öer <3a hn uod) feine (Erzeugung oöer bjerftellung ein „W unber" fein fönne.

(Er bezweifelt öie SacfyperftänöigemQualität öes Arztes oöer (Theologen in öiefer ^rage unö tjätte lieber einen (Solöfchmieö 511 Bäte gezogen: „öie Chirurgen, befonöers öie ^al?nd]irurgen (dentarii) fönnen w o fl ^ ä f n e ausreifen, machen oöer gar einfefen fönnen fie fie nicht, A ber öie (5otb=

fcfmieöe fönnen golöene ^ ä f n e gießen (fundendo facere) unö fie wol)l and) einfefcn." ITian lieft au s Öen fe ile n , 3ngolftetter glaubt an Betrug.

Diefem lobenswerten Büchlein öes letztgenannten A utors trat Ztlartin B ulanö m it einem (zweiten) (Dpus1) uon (55 Seiten entgegen, über öeffen Ceftüre m an pergift, ö a f öie Sdjolaftif öantals eigentlich fdjon nad) (0 0 jährigem Coöesfampfe geftorben war. ZTTit haarfpaltenöen Syllogismen unö öer ganzen W ucht ariftotelifdier A u to rität wirö öer „uttphüofophifd)ez/

«Scgner abgefddadfet. W orüber gereöet unö w as alles m it öer ,flut pon Honflufionen bewiefen wirö, fann nicht aufgeführt weröen. D arin hat öas Büchlein Bedjt, ö a f porfts A nnahm en unö P h an tasm en einer „£ogifzz niem als wiöerfpredjen fönnen, welche als Ceitfaf öle zugleich örohenö flingenöe ^rag e aufftellt: (Staubft Du öettn, «Sott fönnte einem fdjlefifchen K naben f e i n e n gülöenen 3 a hu wachfett laffert?

3ngolftetter permod)te nicht einzufehen, ö a f perfdjieöene Stanöpunfte eine Disfuffion überhaupt ausfdiliefen unö fchrieb, zugleid) als A ntw ort auf öle B u lan ö ’fche Arbeit, eine zweite erweiterte Differtation -) über Öen golöenen <5a

hu-W abrcitö fid) öle «Belehrten nach A rt öes «Eythus ZTEofejewitfd), welcher öie puluerm enge berechnete, öie zum Durchfchlagen öer «Elephanten»

eierfcfalen erforöerlid) wäre, öarüber weiterftritten — nod) etwa (00 3 a hre

— w as öer gülöene 3a hn Zu beöeuten habe, würbe öer W unöerfttabe pon S taöt zu S taöt in fdjlefifchen Canöen für «Selb gezeigt.

‘) M a r t i n i R u l a n d i filii m edici D octoris d em o n stra tio ju d icii d e d e u te aureo pueri Silesii ad versus resp o n sio n en M . Jo h a n n is In g o lste tte ri. F ra n k o fu rti 1597.

2) J o h . I n g o l s t e t t e r : D e n a tu ra occultorum e t prodigiosorum d isse rta tio ad D . Jacobum H o rstiu m , q u a re sp o n d e tu r ipsius libello: de aureo, qui p u ta b a tu r, d en te etc. L ip siae 1597.

(190 S eiten 1)

Dr. 3- <S. 2Veigner, (Dbet'ffMefifrbe tjeimatlitemtur. 3^3

Hub bann m arb’s ftill, m an hört’ nichts meßr! B u s einer fpätcren B adp'idß1) erfahren mir, baß ipivfliefj ein ©olbfcßmieb ben ^ a ß n a l s , uer- gotbet m it Scßaumgotb erfanut unb fo bas „frölicß unb jun o r unerhörte rounbermerf" als einen ganj gemeinen Meinen B etrug enlarnt habe. B u n tonnte bas frieblidie golbene Z eitalter nod) nid)t attbreeßen unb bas heilige 2fömifd)e Beleb nid)t bas leßte Heid) fein.

W as bie (Belehrten baju fopfgefcßüttclt traben, w as B ifdjof B nbreas 51t Beiffe unb feine B atbierer baju gefagt haben, finbe Id) ntd)t überliefert.

Sie werben getan ßabeit, w as bie XDunbergläubigen uon heute and) beute ttod) tun, wenn fie wicber einm al beteingefallen ftttb: fie werben ge- fd)wiegen haben.

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-B u f bie ©efd)id)te vom gülbnen g a ß n bes fcßlefifdjen K naben wicber binjuweifen, höbe id) für nid)t unzeitgemäß gehalten. Bie B ußanw enbung auf ©efeßeßniffe unferer Cage, wenn B lum en a u s ber Cuft unb (Beißer fonft woher waeßfen unb fid) materialifieren, ift nid)t feßwer. B an n hat bie Meine Komöbie menfd)Iid)en 3rrens unb wilbgeworbener ©eleßrfamfeit and) eine ernftere lehrhafte Seite!

W dokumencie Oberschlesien, 1903, Jg. 2, H. 5 (Stron 45-51)