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392 SRedEjtfprecfjung [Surijiifdje SSodjenfcßrift

54. gagrg. 1925 §eft 4] SRed)ttyrecf)ung 393

gegen ben SSirt entfpringenben gorberungett finb nidjt abtretbar.

Eine ©erfteigerung gätte nur © laß ju greifen, Wenn bic SBognung a ß „ ® e g e n ft a n b" i. © . beg ©ejejjeg ju gelten gätte. -Run ift atterbingg bie ©egriffgbeftimmung beg ®egenftanbc§ gtoeifel^aft. SÄan mag felbft jugunften beg ®t. »on einer meiteren Sluffaffung aug«

gegen unb berfidftegiigen, baß bie ©iitw.idlung ber legten gagte ben SBognungg! a u f unb « t a u f e g gebraut I;a t; eg finb ja aueg ge«

legenttid), namentücg auf legten, j. © . bie ©orfegriften über ©aeg«

mängel unbefangen angemenbet morben. St6er bag nugt bem SEI.

niegtg. ®enn im für ign günftigften gatte iann alg ber in ber fog.

„SEognung" liegcnbe Sßeftanbteil beg ©ermögeng, m itgin atg »er«

mertbarer © e g e n f t a n b nur bie 59t ög lieg f e i t betrachtet werben, a n © t e i l e beg © e r ä u ß e t e r g u n t e r g n t t e g a l t u n g b e r g e f e g l i e g e n © o r f d j r i f t e n m i t b e m lg a u g W i r t e i n e n n e u e n 9 J l i e t ö e r t r a g a B j u f c g l i e ß e n . gaßt man aber ben SSegriff fo, fo ift niegt eittjufegen, warum er bann niegt audj an

© ritte »eräußert werben fönnte. Sine ©erfteigerung bloß unter ben Seilgabern Wäre bann unjuläffig.

Slnfcgciitcnb wirb bie Sftecgtgauffaffung beg SEI. bureg bie SSor«*

fiettung beeinflußt, baß ju r Söfuug beg ©emeinfegaftguergättniffeg nur einer ber ©eilgaber augjujicgen brauegte, um bie gortfegung beg ©ergöttniffeg bureg ben anberen möglich ju ntadjen. ffiabureg wirb aber bie ©emetnfegaft niegt aufgelöft. ®ag SutietBergaltnig müßte »ielmcgr bem ijjaugwirt gegenüber gelünbigt werben, unb bag fann niegt einer allein, ®ettit ba bie ©eilgaber niegt ©efamtgläu«

biger finb, gelten §§ 429 Slbf. 3, 425 33©©. niegt für fie.

® a iEünbigmtg »iclmegr ©erfügung ift, ftegt fie nur beiben

©eilgabern gemeinfcgaftlicg ju , allenfalls Iann ber eine »orn anbern

»erlangen, baß er bagu m itw irft. ®ie einzige TOögtitfjfdt beg Slug«

trittS aug ber ©emeinfegaft ogne SEiinMgung wäre bie ©eräußerung beg Slnteilg. ®iefe tann aber nicht erzwungen werben, jum min»

beften nidjt m it ber gier »orlicgenben SElage, fonft ift bie ©entern»

fegaft alfo nur bureg gemeinfcgaftlicge SEünbiguttg, oietleicgt aueg bureg ©erfteigerung ber „SBoguung", aber niegt bloß jmifäjen ben Parteien, ju löfen.

gfiffl. © erlin I I , 16. 3 © ., U rt. b. 22. ® ej. 1924, 26 S 46/24.)

*

3 . S l n b e t u n g b e t © e g r e i b m e i f e ei ne g © o r n a m e n g i m © t a n b e g r e g i f i e r . f )

® ie ®eburtgattjeige beg ©täbtifegen 2Iugufte«©iftona»SEranfcn»

gaufeg ging bagin, baß ber ffiornnme beg SfinbeS Sifelotte fei. ®roß»

bem lautet bie ©e6urtgurlunbc bagiu, eg gäbe bag 9Iuguftc«©tftona»

SEranfengaug angegeigt, bag SEtnb gäbe ben ©ornamen Siefelotte er»

galten. ® a ra u f gat ber ©efegwerbefügrer bie ^Berichtigung beg tttameitg tu Sifelotte beantragt ® e r angefodjtene ©efcgluß legnt bie

©eriegtigung ab, ba eine Unrichtigfeit niegt »orliege. ® e r giergegen eingelegten ©efdjwetbe War ber ©rfolg niegt ju Berfagen. Süg Qn»

gäbet ber elterlichen © ewalt gat ber ©efegwerbefügrer bie ©otge für bie ©erfon beg SiinbeS. ®'tefe ©orge umfaßt aueg bie SBagl be§ ©ornatneng. 3 » biefer SBagl ift er lebiglicg bureg bie ©rwägung befdjränft, baß er feinen ©amen wäglen barf, bet ungebräuchlich ober anftößig ift ( 0 2 ® . 18, 272). § ie r ergibt bie ©eburtganjeige, baß ber ©efegwerbefügrer ben ©ornamen Sifelotte gewägtt gat. ©g tarnt

3 » 3. ® ie ©egrünbuitg biefeS ©efegt, ber im übrigen nur jugeftirnmt Werben faitn, gegt Wogt bann jn Weit, baß fie bis SBagl uugebräneglicget ©ornamen fcglecgtgin auäfcgließt. — ©g biirfte boeg faum augegen, einem Sluatanber ju »erwegren, feinem Siinb einen in ®eutfdglanb ungebränegiiegen, in ber ijjeimat beg Sluglänberg feboeg üblicgen ©ornamen beijulegcn. ® ie ©rwägungeit, bie im allgemeinen jugunften beä Wubfcglnffeg ungebräucglicger '©ornamen geltenb gemadjt Werben fönnen, würben für biefen g a lt niegt bureggreifen. ©rft wenn bie ©inbürgerung etiteS fotegen 3lug«

länberg in grage fäme, fönnte bie ©ornagme biefeg ©taatgaftg ja fotange giitauggefcgoben werben, big ber ungebräuchliche ©otname im SBege ber IRamengänberttng bureg einen in ®eutfcgtanb ge«

bräueglidjcn ©ornamen erfegt wäre. — Slucg ®eutfcgen gegenüber Iann bag ©erbot bet SBagl ungebräucglicger ©ornamen unter Um»

ftänben eine niegt gereegtfertigte ¡gärte barftelten. @g gibt gam ilien, in benen bie SBagl gewiffer ©ornamen, bie außergalb biefer gam ttie übergaugt niegt »ortommen, trabitionelt ift. ©otege ©ornamen foären i. © . be§ obigen ©efcljt. jmeifelloS uitgcbräneglicge ©ornamen, igre SBagl m itgin unäuläffig. © in folcgcg ©rgebttig faun aber bie 'Jteegtgorbnung, bet eg böig fern liegt, ben gamilienjufammengang, btn jene gam ilientrabition beg übercinftimmenben, wenn artig un«

gebräucglicgen ©ornameng ■ äWeifcllog förbert, äerftören gu wollen, idenfaltg niegt billigen. SÄan wirb alfo aitgemeffenerWeife, wenn man^ ungebräuegtiege ©ornamen übergauftt anäfigiießt, ©ornamen, pie tn einer beftimmten gam itie gebräuchlich finb, and) roeitn fie itn übrigen nicht »orfommen, mirtbefienä für biefe gam ilie alg ge«

bräuigticg unb bamit für biefe gam ilie alg jutäffig anfegen müffen.

liatürlicg muß cg fid) aber aueg itt biefen Stugnagmefällen um ©e»

äeiegnungen gattbelit, bic iit SBirflidjfeit ©ornamen finb, alfo ber berfonelten Unterfcgeibung beg enteilten ittnergalb einer gamilien»

gefamtgeit bienen füllen, um ©erfiöße gegen tanbegreigtlicge ^formen

»om ®gpug beä © r. Slbetggef. § 22 Slbf. 1 ©aß 2 jn »etmeibeit.

©rof. D r. D p e t , Kiel.

nun bagir.geftellt bleiben, ob eg n a g ber gebräuegiiegeren gorm ber 9ied)tfcgreibnng Siefelotte geißt. ®enn bie ©egteibweife Sifelotte fommt tatfäeglicg auig »or, famt alfo niegt alg berartig tmgebräutg»

lieg angefegen werben, alg baß eg bem ©efegwerbefügrer bager »er«

Wegrt erfdjeirte, biefe ©djretbwetfe ju wägten. ® ann aber war ber

©tanbegbeamte an bie getroffene ©Sagt gebunben unb burfte niegt ftatt beg gewäglten ©ontameng etwas anbereg eintragen.

(S®. n © erlitt, 2. 3$f., ©efdit. o. 20. 9io». 1923. 2 T 33. 23.

IDfitgeteilt »on guftijinfpeftor iJSro ft, ©ertin=griebenan.

*

® r ffitn.

4 . §§ 1385, 1387 £ ® S . ® ie S o f t e n ö o r f e g u ß p f l i e g t be§

© g e m a n n g bef t egt n u r , w e n n g e n ü g e n b e i n g e b r a d j t e g ® u t

» o r g a n b e n i f t . f )

3 u ber in ©egrifttum unb SRedjtfpre^ung »iet erörterten ©treit«

frage, ob ber ©gemann feiner g ra u in ben »on igr gefügrten ffäro«

geffen SofietiOorfcguß jn jagten gat, gat bag ©efdgwerbegeriegt MSger in megrjägriger eiugeitlidjer fßrajig ben © ianbpunft öertreten, baß ber ©gemann iibergaupt niegt »erpfliegtet ift, in SRedjtgftmten _ ber

©gefrau biefer eilten ffoftenüorfcguß jn sagten, ©g ift bei biefer feiner Slnficgt biSger baoon auSgegattgen, baß bie ©egriinbung einer fotegen ©orfdjußpfiidjt beg ©gemanng' bnrig eilte einftweilige ©er»

fügung Weber in materietter noeg in projeffnaler § in fid )t eine ge»

nügenbe ©tiige im ® efe| finbet. 9iacg noegmaiiger eingegettber fßrüfnng alter in ©etraegt fommenben fra g e n unb ber fieg aug feiner biggerigen ©tellungnagme ergebenben prattifigen fo lg en g a t , jeboeg bag ©efegwerbegeridjt geglaubt, biefe früher »erlittene Stnfiegt nidjt megr aufred)tergalten ju fönnen, unb ber »om 9f® . unb neben attberen 0 2 ® . auig »om D 2 ® . ©aumburg »ertretenen Sfuffaffung, monaeg in febem fjalle eine ©orfigußpfiidjt beg ©gemanng gilt»

fidjtlicg ber fßi'ojcßfofteit aujuerfennen ift, fjfccgnnng tragen ju muffen. ®teg um fo megr, alg biefe © ra jig »on ber SJiegrjagl ber beutfegen ©eridjte in SIbtcgnung an bie ©eegtfpredgung beg jR ® . befolgt wirb unb ftdg auf biefe SBeife in ber »orliegenben Streitfrage ein fHeidjggeWogngcitgrecgt gebilbet gat, beffen ©iigtbefolgnitg ge«

gebenenfüttg — j. © . bei Stbtegnung beg Slntrageg auf © daß einer einfiweiitgen ©erfügnng buttg ein angaltifigeg ©eridjt unb algbattn erfolgenbe Slblegnung beg Slrmenteigßgeiucgä bureg ein preuß. ©e»

riegt ö ju einer fRecgtiogftettung ber ©gefrau fügren fönnte. ®ag

©efcgWerbegeriigt gat fieg bager »ot allem aug praftifegen ®r»

Wägungen »eranlaßt gefegen, feinen frügeren © tanbpunit aufjugeben, ogne fid) jeboig ber Stuffaffung anftgiießen §u fönnen, ba§ f t et S eilte Sjerpflidjlung beg ©gemanng ju r ©orfcgußgaglung gegeben ift.

©tag nämtieg aueg bie abfolute ©erneinung einer Soften«

tragnngg« unb ©otfdjußpiücgt beg ©gemanng unbillig fein, fo wirb mau anbererfeitg boeg nur m it gewiffen ©infegränfunpen unb unter Beftimmten ©oraugfegimgen bag ©eftegen einer berarttgen ©etpflidj»

tung anerfennett fönnen. Slugjugegen ift gierbei baoott, baß bie

©erpftiegtung beg ©gemanng jn r Sragung ber ©rojeßfoften in

©etgigfiretien feiner ©gefrau aug bem igm gefegtieg juftegenben Siechte ber ©erWaltung unb tRußnießung beg fjrauenoermögeng folgt.

®araug ergibt fieg aber ogne meitereg, baß »on einer SSerpflidgtung ju r Sfoftentragung unb bemgemäß ju m ©orftguß ber Soften auf feiten beg ©gemanng nur bann bie Siebe fein famt, fattg biefer tatfäeglicg foWeit ber ©gefrau gehöriges, feiner ©erwaltung unter«

liegenbeg ©ermögen in §änben gat, baß er aug ben 3 i nicn biefeg grauenguteg bie ißrojeßfoften ju jagten »ennag. SRitgiu famt bem Slntrag auf ©eWägrung eines Sioftenoorfdjufieg naeg Stnficgt beg

©cfcgwcrbegericgtg nur bann entfpxoegen werben, falls ®atfacgcn

»orgebraegt unb glaubgaft gemaegt finb, aug benen ju fcglteßen ift, 3 « 4. ® ic ©ntfd). gat midj itt megrfaeger ©ejiegung über«

rafdjt. ^cg war ber SReimmg, ber © treit über bie ©orfdjußpflicgt beg SRanneg fei enbgültig jn r fRnge gefommen. 3cg felber gatte urfprünglidj bie Sluffaffung »erfodjten, baß bie ©orfdjußpflicgt im geltenben SRecgte niegt ju begrünben fei. 316er bag praftifege ©c»

bürfnig Beftanb unb gat fieg eine ätuerfennuitg erjwnngen, bie, wie bag 2 ® . ®effau niegt unrichtig fagt, in gemogngeitgreegttidjer Übung

»eranfert ift. ® a War eg m ir aber eine Überrafcgung, baß bag

£@ . ®effau big in bie neuefte 3 ett am ablegnettben SianSpunfte feft»

gegolten gatte. Sinn gat fieg bag 2 ® .. befegrt. ©ine ©efegnmg fommt befanntlieg nie ju fpät; ttur muß fie eben aufrichtig fein. ®ag S ® . aber — unb bag war meine jweite Überrafdjung — w ill bie ©or»

fegußpfttegt beg SJianneg nur unter bet SBebingung anerfeunen, baß ber IK ann eingebraegteg ® ut ber g ra u in §änben gäbe, aug beffen 3infen er bie ifkojeßfoften ju beftreiten öcrmöcgte. ® ag geißt praf»

tifdj: m it ber linfeu §anb negmen, wag bie rechte gegeben gat.

SRan (teile fiig »or, wag bie gorbernng biefeg Sfaigweifeg in ber geutigen Qeit bebeutet. ®ie gotgen, bie bag 2 ® . »om geftgalten an feiner frügeren Sluffaffung Befürchtet, würben aueg naeg feinem Slttffaffuuggmanbel eintreten fönnen. Slber aueg recgtliig ift bie ©itt»

fegrättfung niegt ju galten, ©ruttblage ber ©orfdjnßpflitfjt ift § 1 3 8 7 1

© ® © . ©g ift aber anerfamxten fReegteng, baß bie ©erpfüegtunaen ber §§ 1385 ff. ben ©gemann treffen, gleicgöiet ob unb wie goge

©rträge bag cingebradjte © n t abwirft, unb ob eingebraegteg © nt übergar pt »organben ift.

© enatgpräftbent qSrof. D r . S B i e t u g j o w f f i , Sfötn.

50

394 9iecijlipEeiijurt(j

[3 u r ijlif d ji 2I5od|en|<hciTt

ba§ bcx Ehemann ein beratiigeg grauenbermögeti itn Vefipe hat, baß er aug beffen Erträgniffen bie ¡Projefjfoften 311 hejhciten in bet Sage ift.

(S ® . Seffern, I . 3 S ., Vefdjl. b. 13. SOTai 1924, 2 a T 16/84.) äRitgeteilt Bon 9121. ¡ g i r f d j f e l b , 2lfd)crgleben.

* SrcSbcn.

5 . S o f l e n e r f i a t i u n g g a n f p r u c h beg ¿ um U n t e r h a t t g » b f l e g e r ber a r m e n P a r t e i b e f t e l i t e n 9 1 e d j t g a n m a l t g . U n t e r m e l d e n V o t a u g f e p u n g e n i f t b e r p f l e g e t a t g 2 t r m e n * a n m a l t b e i j u o r b n e n ? f )

® a§ Vefdjmerbegeridjt bat jm ar bigljer ben © tanbpunit Ber*

treten, baß ein 9121., bet einer armen P arte i Born Vorntunbfchaitg»

geridjt alg ¡Pfleger ju r VJaljrnehmung Bon UnterhattSanfprüdjen befieilt tnorben ift, bann, menn eg ju r lllagerbebung fomrnt unb ber

¡Partei bag itrmenrcdjt bereinigt toorbeit ift, ber Sßartei reget»

mäjjig and) atg Vrntenanmalt betäuorbnen ift (and) menn eine SSet*

tretung burdj einen 9121. nicht gefeglicE» geboten ift), ba nur ein foldjeg Verfahren bem Qioecie beg iin Qntereffe ber notieibenben 2ln»

maltfdjaft erlaffenen ©efepeg B. 6. gebr. 1923 entfpreepe. Siefer

© tanbpim ft läßt fidj jedoch nicht aufrechterhatten. 2tllerbiitgg ift bem gtoede beg Ermähnten ©efepeg infofent ¡Rechnung ju tragen, alg ber S ta a t, ber eg in biefem ©efep übernommen hat, ben 9iechtg*

anroälten bie ihnen in Stcmenfadjen crloachfenen ©ebüljren jit er»

ftatten, burch bie Veftettung eineg 9121. ju m Uniertjaltgpfleger nidjt günftiger geftetlt toerben barf, alg wenn eine anbere ¡perfon jum Pfleger beftettt toorben märe. Qnfotgebeffen mirb bem 9121. in ber

3 u 5 . S ie S te llu n g beg gum V prm u n b ober ¡Pfleger befteliten Üledjtganmaltg' in ¡projeffen, fü r bie bem SJlünbel bag 2lrntettrecht be»

m ittig t mürbe, ift in ben testen fa h re n roieberhott e rö rte rt roorbeit.

S a g 91ichtige hat m. E . bag ¡02® . 31oftocI in feinet Biel ju roentg bea'djteten Entfch. B. 24. gebr. 1922 (3955.1922, 1417*«) getroffen;

auf fie m irb im folgenben mehrfach V eju g ju nehmen fein.

1. S ie Veftettung ¿um gef etlichen V ertre te r (V o rm u n b , ¡Pfleger), bie burdj bag V o r m u n b f c h a f t g g e r i d j t erfolgt, ift nicht iben»

tifd ) m it bet Veftettung ¿um 2lrm enanm alt, bie nad) bem ®ef. B.

t>. g e b t. 1923 (ebenfo mie nach bem ®ef. B. 18. S e j. 1919) bie V oraugfepung fü r bie S'ofteuerftattungspflicht beg S taateg bilbet.

tiber bie V eiorbnung unb 2tugm aljl beg 2trmenanm altg entfeijeibet bag

$ , r a ä e 6 g e t i ^ t b jm . beffen SSorfißenber. 91ur bie Verfügungen b ie f e r 2 t m t g ft e i l e n begrünben bie V erpflichtung beg Slrmen»

am naltg, ben fßrogeg ber P a rte i gegenüber B orläufig unentgeltlich ä« führen ( g r i e b l a e n b c r , 9121D.* 1 * 2 § 3 6 2lttm. 18). S ie fe r Vcr»

p flid jiim g aber entfforic^t bie S ioftenerftattunggpflidjt beg Staateg.

V o n ben V ertre te rn bet gegenteiligen 2tnficht (¿. V . £ ® . ß ö ln 3 2 8 . 1923, 8 6 5 16; £ © . 2tac£jeu 3 2 3 . 1924, 994 *) m irb ¿unädjft über»

fchen, bafj ber ju m V o rm u n b ober P fleger beftellte 9121. — oljne Veftettung ¿um 2lrm enanrnalt — n i d j t o e rp flid jte t ift, beit ¡projefj unentgeltlich ¿u fü h re n ; er fa n n oielm chr nadj §§ 1 8 3 5 2, 1915 V ® V . E rfap ber gefeptidjen © ebiihren Berlangen unb feine S ä tig * fe it Bon ber SSorfchufjjahlung abhängig machen (91®2Uiotnm. §, 1835 2tnm . 1 ; D S ® . 9toftocf 3953.1922, 1 4 1 7 « ), Eg m irb ferner übet»

fef;en, bag n u r ein beim ¡P rojejjgeridjt jugelaffeiter 9121. ¿um 2lrmen»

anroatt beftettt loerbeu fa itn , auch menn bag ¡Projcjjgericht ein 21®.

ift (§§ 34, 36 912ID.). S a g Vornranbfdjaftggericht if t bei ber 2luf*

ftettung beg V otm u n b g ober ¡pflegerg n a tü rlich ber gleidjen V efdjräit»

fung ntCht u nterm orfen; eg fönnte alfo — menn bie Entfcl). ber 2 ® .

® öln unb Stachen rich tig mären — j . 95. ein augmärtigeg V orm unb»

fdjaftggericht n id jt n u r bem ißroäefrgeridjte bie ©ntfeheibung über bie SSctorbnunggfrage überhaupt — alfo über eine il)m Born ©efeh über»

laffene ©rmeffengfrage — aug ber § a n b nehmen, fonbem eg mürbe auch bezüglich ber 2lugmal)l beg 2lnm altg mehr g ie rte haben alg bag fProjeggericht, bem eg j . B . einen augroartg mohnenben 2lum alt alg 2lrm enanm alt aufnötigen fönnte, m it ber g o lg e , bag ber S ta a t auch bie Dleifefoften erfehen mü§te (§1 2tbf. 1 Sah 3 ©cf. B. 6. g e b t.

1923). geh bemerfe noch, baff bie 6eiben h i« ermähnten Sntfcl).

g a n j allgemein angfpreChen, baff bie SBeftetCung beg §5flegerg burch bag SSomtunbfChaftggeri^t ber 93eftettung burch bag ißrosejjgericht h in fi^ tlic h ber © rfta ttu n g g p flich t burd; ben S ta a t gleichftehe, memt bag 2trm enredjt bemiUigt fei. S3eibe Sefchlüffe roaren offenbar im SParteiproäejj ergangen.

9run hat g ü r f t in 3 2 3 .1 9 2 4 , 9 9 5 * bie WnftcFft Bertreten, bah menigfteng im U t n r o a i t g p r o j e f } auch of)ne befoitbete 23eftetlung beg ißflegerg ju m 2lrrnenanm aft ber S ta a t beffen Soften Bergütett m üffe, ba er n id )t (in fra u d e m le g is ) günftiger gefiettt merben bürfe, alg menn fe in 9121. — fonbern eine anbere ißetfon — ju in Sßfleger beftettt unb baher bie Sfeiorbnung eineg 2lrmenanmattg nottoenbig geroorben märe. S a g £ © . Sregben m itt la u t obiger © ntfdj. nicht n u r im 2lnroaltgproäeh, fonbern auch im SParteiprojej}, unb ätoar bann eine 2li;ättaf)me äulaffen, menn m it Jlüciftcht a u f bie befonbere S chm ierigfeit ber fßroäejjfüljrung bie 93eiorbnuug eineg 9121. geboten gemefen märe. 2luCh biefe 2lnfi<hten beruhen a u f ber 2Iunahme, bah ber 9121. atg P fleger unentgeltlich tä tig merben müffe unb bah baher feine Sßerantaffung unb feine Sloiroenbtgfeit gut SBefteffung eineg 2frm enanm atig Beftehe; biefe 2lnnahme if t aber, mie oben gegeigt würbe, unrichtig. S e r S ta a t w irb alfo in biefem ga tte nicht beffer

Siegel (and) menn eine förmliche Söeiorbtrang alg 2lrmenanmalt nidjt erfolgt ift) ein 2lnfpruch auf ©rftattuitg feinet Sloften aug ber Staatgfaffc bann guguöiliigen fein, menn bie Scftettung eineg 912t.

'Jur Vertretung ber armen fßartei gefc^ticl) geboten ober m it 9iücffidjt auf bie befonbere Schmierigfett ber Vrojehfühning aitgenteffen ge»

toefen märe. Sagegen fann bie Slüdfidititahine auf beit 3med beg obenermähnten ©efefjcg nicht baju führen, bie Olechtganmälte hiEtfidgi- lid) ber ©1-füttnng ihrer Eßfllcfgtert als Sornttmb, Sßfleger u[m.

günftiger jn ftetten alg bie attberen Staatgbürger, bie nach §§ 1836, 1915 S5@S. für bie gührung biefet Smter feine Vergütung be»

anfprinijen fömten. V gl. hieran allenthalben g ü r f t , 3 ® - 1924, 995* 2lnm. B. SBürbc man ben gum Unterhaltgpfleger befteliten 9121. bem ^Pflegebefohlenen ftetg alg 2lrmenanmatt betorbnen, fo mürbe man baburd) unter Umftänben ben ^Pflegebefohlenen fchäbigen, ba biefer nach § 4 beg ©efepeg B. 6 . gebt. 1923 in Verbindung m it

§ 125 3 ^ 0 - ber Staatgfaffe für bie bem 2lrmcnanmalt erflatteten

©ebühren igaftet.

(S®. Sregben, 5. DS?., Vefchl. o. 14. O ft. 1924, 5 B C 528/24.) SUitgeteilt Bon 2®91. V e n n e m i p , Sregben.

*

6 . § 932 V ® V . S e t V e r t r a u e n g e r m e r b a n Bon ber

© h e f t o u o e r f a u f t e n , a b e r bem S B anne g e h ö r i g e n Sftöbel t r i t t e i n , me nn nicht b er SJlann b ie V ö g g l ä u b i g f e i t beg

© r t o e r b e r g b e f o n b e r g ber oei f t . f )

S ie Ehefrau beg ffil. hat hei 2lbfd)luh, beg Vergteidjg bag Eigen»

tum beg SEI. au ben m it ber Stage geforberten SJlöbeln angbrüdtid;

anerfannt. S e r itl. — nicht feine Ehefrau — ift Eigentümer bet geftetlt alg in bem ermähnten anberen gatte. 3 rt beiben gatten ift feine Erftattunggpflicht abhängig Bon ber Veiorbnung.

9Jlit bemfclbeit ¡Recht mie bem nidjt atg 2tnnenamoaIt beigeorb»

neten ¡Pfleger mühte man ben Erftattungganfpruch j e b e r n 21 n m a l t äufptedjen, ber eine im 2trmeuredjt ftreitenbe ¡Partei oertritt, menn bie Vctiretuug gefeplidj geboten mar (2lnmaltgprojeh) ober menn eine Veiorbnung oeranlaht gemefen märe (§ 34 9121D.); eg märe alfo nidjt mehr bie mirfltche Veiorbnung mahgebeitb, fonbern bie grage, ob eine folche Bott 2tmtg megen hätte erfolgen füllen ober auf Eintrag e r f o l g t m ä r e . E in foldjcg Ergebnis miberfpridjt aber nach bee ijerrfdieitben ÜReinung burdjaug bem SBortlaut unb 3 tDeci beg ®ef.

o. 6. gebr. 1923: Borher unb nicht nachträglich fallen bie Voraus*

fepungeit ber Veiorbnung geprüft merben; bem ©erichte, nicht bem

©eridjtSfdjrciber obliegt biefe ¡Prüfung; bem Votfipeitbeu, nicht bem

©crichtsfchreiber fteljt bie 2lugmaht ju (auch im 2lumatt3projeffe fann j. V . ein fim uttan jugelaffeiter 2l®2lnroatt Bon ber ¡Partei gemählt merben, ben bag ¡projehgeriiht nicht aufgeftettt hätte) ufro. 2ltte biefe Ermägnngen geigcit, bafj bet tlare SS o r 11 a n t beg ©efepeg audj feiner 2 l b f i i h t entfpradj. © ilt aber bag ©dfagte Bon bem in ülrnten»

fachen auftretenben S ah tanm alt, fo muh eg nach ben obigen 2luS»

führnngen audj Bon bem ju m ¡Pfleger befteliten 91echtSaumatt gelten.

2luch bei iljm Begrüitbet nur bie m irflidje 95ciorbitung als 2Irnten»

anmalt beit Erftattungganfpruch- Gbeitfo; St®. 3 9 ® -1 9 2 1 , 1608;

f f i i i f t er , Elftattuitgbaufprm h (1922) 9 ; 2 © . I I I V e rlin 3'-®. 1923, 1 0 0 4 3 ; 2 © . g ra n tfu rt a. W. 3 9 3 .1 9 2 4 , 9 9 5 * ; 3 o u a g , © 1!© . (¡Rachtrag) 322.

2. S e r Vefdjtuh beg 2 ® . Sregben betraf offenbar einen gatt, tu bent eg fich um bie grage Ijartbelte,, ob im amtggeridjtlichen Unter»

haltgprojeffe ber ¡Pfleger als 2lrmenantoalt beigeorbnet merben fotte.

S a h eine folche Veiorbnung j n l ä f j i g ift, h«t baS 0 2 ® . gioftod in ber ermätjnten Entfch- tiadjgemiejett. S e r ju m ¡Pfleger beftellte 9121. braucht ben fßrojeh n'<ht unentgeltlich ju führen. S ie ¡Partei hat alfo ein 3 ntewffe baran, bag ihr ein 2lrmenaitmalt beigeorbnet loerbe; im 2lnmattgproäeh hat fie ein 91 echt hierauf. 2ltg 2trmen»

anmatt brauiht nidjt notwendig ber ¡Pfleger felbft beftettt ju merben;

eg mirb natürlich nur bann bie Veiorbnung eiiteg anberen 2lnmaltg erfolgen, menn Befonbere ®rünbe h'erjn Borltegen ( j. 93. menn ber

¡Pfleger ein fim uttan jugetaffener 2l® 2lnroalt ift, bei bem 9leifeIoften erm aßen mürben).

3 tn ¡Parteiprojeh gilt btc falultatioe V o rfd jrift beg § 3 4 9121D.

3 n aller 91egel mirb aber auch bie Veiorbnung eines 2ltutett«

aitmaltg, unb jioar beg SPflegerg felbft, angejeigt fein, ba bag ÜRünbel bem 21 nmalt leinen V o rfd ju l bejahten lann unb eine Vertretung im

¡Projeffe geboten ift, bie ber 2tnmalt aber, folange ec «id/t alg ¡Pflicht»

anmalt beigeorbnet ift, niangelS Vorfchuhjahtung ablehnen barf.

S ie im lepten Sape ber Entfch- auggefprochene ¡Befürchtung einer Schäbigung beg SCRünbelg burch bie Veiorbnung eine» Ülrmenänmaltg ift nidjt begrünbet, ba bie Haftung beg ÜRünbetg fü r bie 2tnmattä»

loften beg $flegerg auch fonjl ein tritt, unb jm ar fofort, nicht — mie bei Veftettung beg 2trmenauroaltg — etfl bei Veffermtg ber Ver»

mögengBerhältniffe. S ie f r ü h e r e ¡Prajig beg 2 ® . Sregben dürfte alfo bie ridjtige gemefen fein.

3. S ie Vebettlen aug § 181 V ® V . , bie ich in ber 2tnm. ju 3 2 3 .1 9 2 2 , 1 4 1 7 46 erörtert habe, halte ich m it tttüdfictit auf bie 2lug»

führnngen im erften ¡Radjtrag ju 2B a l t e r » 3 o a ^ i m » g r i e b » 1 a e n b e r (1923) 2lbt. B 2lnm. 4 nidjt aufrecht.

9121. D r . g r i e b l a e n b e r , ¡München.

3 u 6. S ag U rteil geigt, ju roeldjen fonberbaren Ergebniffen bag gefepiiehe ©ütecrecht führen lamt. hätte bie Ghefia u üi12* ü)K

54. 1925 ipeft 4 ]

ftreitigen Satten oon jeher geWefen, nicht etwa erft burcijben SSer- gleidj geworben.

S ie ©heftau beä SH. £>at bem S e il. bie ftreitigen ©egenftäube unter ber Serfidjcrang, fie feie« iljt ©igentum, Dertauft unb über»

geben. S e t Saufptetg ift in ¿Raten beglichen. ® er f l . muß bei biefer Sachlage beit 58ewcig; fü r bie SÖöSgtäubigieit beS S eit, beim ©twetb ber ftreitigen ©egenftänbe führen. S en böfeit © lau*

ben beg S eit. faitn bag ©cridjt nicht fc£)on — Wie ber SH.

Witt — barauS entnehmen, baß ber S eil. beim ©rwerb ber 9Röbel bie ehelichen SSerI)äItniffe beg f l . tannte unb fiel) troßbem nicht etngehenber nach ben ©igentumgberljältniffen erlunbigte, alg — Wie beibe Sengen übereinftimmenb auggefagt hoben — bie ©hefrau beä f l . ihm augbrüctlidj Derficljcrtc, bie Sachen feien üjr ©igentum.

S e r S eil. War bentnach rechtmäßiger ©igentiimer ber Sachen ge*

Worben (§§ 929, 932 S ® S .), womit ber ainfprucfj au8 § 985 S ® S .

Worben (§§ 929, 932 S ® S .), womit ber ainfprucfj au8 § 985 S ® S .