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NH Sie büden Salze mit Säuren und Basen. Sie lassen sieh leicht benzoyliercn

E. Sluiter, Über die Permeabilität der normalen Darmwand für Saccharose

(Vgl. Wo b i n g e b, C. r. soc. de biologie 86. 1093; C. 1922. III. 938.) Es wird bestätigt, daß Saccharose die Darmwand unverändert passiert, unabhängig von der zugeführten Menge. Die Menge der durch den Harn ausgeschiedenen Saccharose übersteigt nie 0,8°/0 der zugeführten. Parenteral eingeführte Saccharose wird quantitativ durch den Harn ausgeschiedon. In der Leber findet keine Umsetzung dieses Zuckers statt. (Archives neerland. d. Physiol. de l’homme et des animaux 7. 362—65. Sept. 1922. Amsterdam, Physiol. Lab. der Univ.) Le w t n.

A d o lf F. Hecht und Julius Langer, Über die Desorption von medikamentösen Klysmen bei Kindern. In isotonischer Lsg. und äquimolekularen Dosen wird N aCl rascher als N aBr, dieses rascher als N a J resorbiert, in isotonischer Kombi­

nation dieser Salze etwa nach dem Äquivalentgewicht; sie stören sich gegenseitig

1 9 2 3 . I. E. 5. P h y s i o l , u. P a t h o l , d . K ö r p e r b e s t a n d t e i l e . 3 7 5 nicht, nur Map' scheint die Resorption von NaBr zu beeinträchtigen. Na- Salicylat und Chlorhydrat werden langsamer als die genannten aufgenommen. Bei Campher (bestimmt als Glueuronsäurepaarling) kann wegen teilweiser Umgehung der Leber kein Schluß gezogen werden; jedenfalls zeigen Campheröl und Kadechol keinen wesentlichen Unterschied hinsichtlich der Resorption. (Ztschr. f. d. ges. exp.

Medizin 30. 163—88. 14/11. [5/7.] 1922. Wien, Univ.-Kinderklinik.) W o lf f . B. Breitner, Untersuchungen zur Schilddrüsen frage. Klinische Abhandlung über Erkrankungen der Schilddrüse u. Therapie des Kropfes. (Wien. klin. Wchschr.

3 5 . 9 6 9 — 7 1 . 1 4 /1 2 . [2 4 /11.*] 19 2 2 .) Fr a n k.

E. K. Marshall jr. und Marian M. Crane, Studien über die nervöse Kontrolle der Niere in Beziehung zu Diurese und Harnabsonderung. VI. D ie Wirkung ein­

seitiger Durchtrennung des Splanchnicusnerven au f die Ausscheidung gewisser Stoffe durch die Niere. Bei Hunden vermehrt Zunahme der Durchblutung der Nieren stark die Ausscheidung von W., CI und Carbonaten, weniger die von P, S und Harnstoff, gar nicht die von NHS, Kreatinin und Phenolsulfonphthalein. DaB Er­

gebnis stimmt mit der Theorie der Glomerulusfiltration und Tubulusrückabsorption am besten überein. (Amer. Journ. Physiol. 62. 330—40.1/10. [18/7.] 1922. St. Louis,

Wa s h i n g t o n Univ. Jo h n s Ho p k i n s Univ.) Mü l l e b.

Kurt Beckmann, Über das Säure-Basengleichgewicht bei experimentellen Nieren­

veränderungen. 5 fortlaufende Mitteilungen, die 2. und 4. gemeinsam mit K lothilde Meier. Durch experimentelle Veränderungen der Nierenfunktion im Tiervers.

können dieselben Störungen des Säure-Basengleichgewichts hervorgerufen werden, wie sie beim Menschen beobachtet wurden. Diese Störung ist in erster Linie das Zeichen einer Niereninsufficienz. Bei Nierenveränderung nach Vergiftung kommt außer dieser Gleichgewichtsänderung noch eine endogene, also extrarenale Säuerung des Körpers, bedingt durch primäre Giftwrkg., hinzu. Die Störung der Salzaus­

scheidung äußert sich in einer hochgradigen Steigerung des osmot. Druckes im Blute, verursacht durch Retention von zum großen Teil noch unbekannten Sub­

stanzen, deren Säurenatur nicht erwiesen werden konnte. Die Störung des Säure- Basengleichgewichtes im Blute durch Niereninsufficienz und endogene Säuerung wird durch die Atmungsregulation im Anfang kompensiert oder überkompensiert, so daß die aktuelle Rk. des n. Blutes gewahrt bleibt, höchstens leicht nach der alkal. Seite verschoben wird. Späterhin tritt jedoch Dekompensation auf, das Atem­

zentrum erlahmt, die aktuelle Rk. wird nach der sauren Seite verschoben und nähert sich dem Neutralpunkt. Bei starker Reduzierung des Nierenparenchyms wurde eine Verschiebung der Reizschwelle des Atemzentrums nach der alkal. Seite beobachtet. Eine Regulierung des Säure-Basengleichgcwichtes durch vermehrte Zu­

fuhr saurer oder bas. Valenzen ist vorübergehend möglich. Sie ist in ausschlag­

gebendem Maße von der Belastungsmöglichkeit des Salzhaushaltes abhängig.

(Ztschr. f. d. ges. exp. Medizin 29. 5 7 9 -6 5 7 . 18/10. 1922. Greifswald, Univ., Med.

Klin.) F r a n k .

F. A. Hartman, E. H. W alte und H. A. McCordock, Das Freiwerden von - Epinephrin während Muskelarbeit. (Vgl. Ha b t m a n, Wa i t e und Po W ELL, Amer.

Journ. Physiol. 60. 255; C. 1922. n i . 293.) Nach einseitiger Exstirpation des Ganglion cervicale supremum und Arbeit in einer Tretmühle sieht man bei Katzen starke Pupillenerweiterung auf der operierten Seite, die l/» bis etwa 1 Min. anhält.

Die Latenzzeit beträgt l 1/*—3 Min. Nach Exstirpation einer Nebenniere fehlt die Mydriasis nach Körperarbeit. — Die Suprareninausfuhr ist in Größe und Dauer abhängig von der Größe der Anstrengung. Danach stockt die Ausfuhr einige Zeit.

Suprarenin erhöht, allerdings in individuell sehr verschiedener Höhe, die Arbeits­

leistung und verzögert das Auftreten von Ermüdungserscheinungen. — Das „war- ming up“ zu Beginn einer Sportleistung und die Steigerung der Leistung nach

3 7 6 E . 5 . P h y s i o l . u . P a t h o l . d . K ö b p e b b e s t a n d t e i l e . 1 9 2 3 . L

„second wind“ erklären sich aus Anreiz der Suprareninausschüttung. (Amer. Journ.

Physiol. 62. 225—41. 1/10. [14/7.] 1922. Buffalo, Dep. of Physiol.) ' Mü l l e b. H erm ann fiautm ann, Experimentelle Untersuchungen über die Funktion der M ilz. Die Milz besitzt eine hervorragende Bedeutung für die B. der Antikörper.

D ie bei Infektionskrankheiten fast konstant vorhandene Yol.-Zunahme und Blut­

fülle des Organs ist unter anderem als Ausdruck einer Hyperfunktion in diesem Sinne anzusehen. (Dtscb. med. Wchschr. 48. 1504—5. 10/11. 1922. Freiburg i. B.,

Univ., Med. Klin.) Fr a n k.

D. I. M acht und E. M. F in esilv er , D ie Wirkung der Splenektomie auf E r­

gänzung der Muskelbewegungen bei der Batte. Beobachtungen an Batten, die an einem gespannten Seil klettern mußten. Entfernung der Milz beeinflußt die Koordi­

nation und Geschicklichkeit der Bewegungen nicht ungünstig. (Amer. Journ.

Physiol. 62. 525—30. 1/11. [5/8.] 1922. Baltimore, Jo h n s h o p k i n s Univ.) Mü.

M ax M üller, Über physiologisches Vorkommen von Eisen im Zentralnerven­

system. Mit K,Fe(CN)e und HCl reagieren am raschesten und intensivsten Globus pallidus und Substantia nigra, andere Gehirnteile weniger und unregelmäßiger. Das Fe wurde teils in diffuser Verteilung, dann mit besonderer Affinität zu Gefäßwänden und markhalligen Nevenfasern, teils, bei Überschreitung eines gewissen Intensitäts­

grades, in geformten Körnern und Schollen gefunden. Mit ihm vergesellschaftet fand sich gelbes bezw. braunes Pigment, zum kleinen Teil echtes Hämosiderin, zur Hauptmenge von ähnlichen Eigenschaften wie das HlJECKsche „Lipofuscin“. (Ztschr.

f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie 77. 519—35. 1922. Bern, Pathol. Inst. d. Univ.;

Ber. ges. Pbysiol. 15. 427. Bef. Un g e r.) Sp i e g e l. H ugo Spatz, Über den Eisennachweis im Gehirn, besonders im Zentrum des extrapyramidal-motorischen Systems. Teil I. Völlig regelmäßig und am intensivsten tritt im Gehirn des erwachsenen Menschen die Bk. mit K4Fe(CN)# oder NHtHS im Globus pallidus und der Substantia nigra ein, fast ebenso regelmäßig im Nucleus ruber, schwächer im Nucleus dentatus cerebelli und im Striatum, in anderen Zentren wesentlich schwächer oder gar nicht. Foeten geben keine Bk. Bei Säugetieren bestehen gegenüber dem Menschen qualitative und quantitative Unterschiede. Mkr.

Unters, ergab teils diffuse Bk., teils feinkörnige Speicherung des Fe, teils Fe-haltiges Pigment. Mit Zerfall und Aufbau des Hämoglobins steht das Gehim-Fe in keinem Zusammenhang, bei gewissen Erkrankungen (extrapyramidale Starre, progressive Paralyse, Schlafkrankheit) zeigten sich Veränderungen. (Ztschr. f. d. ges. Neurol.

u. Psychiatrie 77. 261—390. 1922. München, Dtsch. Forschungsanst. f. Psychiatrie;

Bcr. ges. Physiol. 15. 427. Bef. Un g e r.) Sp i e g e l. S. Vf. Banson, Gefäßerweiternde Mechanismen. I. D ie Wirkung von Nicotin a u f den Depressorreflex. Der Blutdruckabfall nach Depressorreizung ist bedingt durch direkte Gefäßerweiterung infolge Beiz von Yasodilatoren u. durch Hemmung des Vasokonstriktorentonus. Bei Katzen wirkte nach Lähmung der sympathischen Ganglien durch 2,5—10 mg Nicotin (intravenös) schwache Vagusreizung nicht mehr senkend auf den Blutdruck. Diese Nicotindosen heben den Depressorreflex ganz auf. Die vasodilatorischen Bahnen gehen also entgegen der Ansicht von B a y l i s s durch sympathische Gangliensynapsen. (Amer. Journ. Physiol. 62. 383—91. 1/10- [10/7.] 1922. Northwestern Univ. Med. School.) Mü l l e b.

S. Vf. B anson und Vf. D. W igh tm an , Gefäßerweiternde Mechanismen. II. Eie vasodilatorischen Fasern der hinteren Wurzeln. (I. vgl. vorst. Bef.) Die sensiblen Fasern leiten gefäßerweiternde Impulse auch zentrifugal. Sie spielen eine wichtige Bolle bei Entzündungshyperämie. Bei dem Depressorreflex liegen die Verhältnisse anders. In dem periarteriellen Plexus an der Peripherie finden sich keine sym­

pathischen, durch Nicotin blockierbaren Synapsen. Sie können nur im Spinal­

ganglion liegen. Vielleicht verlassen präganglionäre vasodilatorische Fasern das

1 9 2 3 . I . E . 5 . Ph y s i o l. u. Pa t h o l. d. Kö b p e b b e s t a n d t e i l e. 3 7 7

Rückenmark in den Bahnen der hinteren Wurzeln oder der vorderen Wurzeln in den Brust- und Sacralnerven, um zum Spinalganglion zu gelangen. Eine Ent­

scheidung ist zurzeit unmöglich. (Amer. Journ. Physiol. 82. 392 —404. 1/10. [10/7.]

1922. Northwestern Univ. Med. School.) Mü l l e r. 8. W . R anson und W. D. W ightm an, Gefäßerweiternde Mechanismen. III. Die vasodilatorigche Wirkung von Nicotin. (II. vgl. vorst. Ref.) Da nach Durch­

trennung aller Nervenverbb. zum Rückenmark und Sympatbicus intraarterielle In­

jektion von Nicotin in die Beinarterie Gefäßerweiterung des Beines hervorruft, ist die Wrkg. eine peripherische. Bei sonstiger Nicotininjektion maskiert die Wrkg.

auf das Gefäßzentrum und die Lähmung der GaDglien jene vasodilatorische peri­

pherische Wrkg. des Nicotins. — Ob es auf hypothetische Ganglienzellen oder auf das GefäßeDdothel von Capillaren oder Artenoien wirkt, ist nicht zu entscheiden.

Nach wiederholten Nicotindosen wirken Nitroglycerin, Acetylcholin und Suprarenin noch. — Die Acetylcholindilatation wird durch Atropin aufgehoben. (Da l e.) ' (Amer. Journ. Physiol. 62. 405— 15. 1/10. [10/7.] 1922. North Western Univ.

Med. School.) Mü l l e r.

G. L iljestran d, Über den Schwellenwert des sauren Geschmacks. Geacbmacks- verss. ergaben für Mineralsäuren einen Schwellenwert bei pH 3,4—3,5, für die schwachen Säuren 3,7—3,9. Bei einer Pufferlsg. von pjj 3,9 fand Bich aber ein stark saurer Geschmack. E3 war anzunebmen, daß die freien H ‘ der verd. Säuren rasch verschwanden, während sie in der Pufferlsg. mit ihrer großen Basenkapazität in genügender Konz, verblieben. Mit einem Acetat-EsBigsäuregemisch wurde ein Schwellenwert von pjj 5,6 gefunden. Wählt man aber ein Citratgemisch, dessen Basenkapazität weit größer ißt', so findet man noch einen Unterschied zwischen Lsgg. mit pn 6,3 bezw. 6,7. Bei genügender Basenkapazität der verwendeten Lsgg.

kann man die Empfindung sauer ziemlich nahe dem Neutralpunkt bekommen. Die Empfindlichkeit der Geschmacksorgane für freie H' ist etwa 1000 mal so gToß, als die nach früheren Yerss. gefundene (Archives nderland. d. Physiol- de l’homme et des animaux 7. 532—37. Sept. 1922. Stockholm, Karolin. Inst.) Le w i n.

Theodor P au l, Physikalische Chemie der Lebensmittel. VI. Physikalisch-che­

mische Untersuchungen über die saure Geschmacksempfindung. (Nach Versa, mit R. D ietzel und K. Täufel.) (Vgl. Umschau 26. 610; C. 1922. IV. 1160.) Den 1. c. gemachten Ausführungen ist folgendes hinzuzufügen: Die bisher üblichen Verff. zur Unters, der Acidität der Säuren, unter ihnen auch die Schwellenwert­

methode, sind mit erheblichen Fehlern behaftet und für quantitative Verss. wenig geeignet. Nur die nach der Konstanzmethode ermittelten Zahlenwerte dürfen den Anspruch erheben, als MaßBtab für den sauren Geschmack zu gelten. Es wird be­

stätigt, daß das H‘-Ion von ursächlicher Bedeutung für die Erregung des sauren Geschmacks ist. Neben der Konz, der aktuellen H'-Ionen scheint auch diejenige der potentiellen eine Rolle zu spielen. Säuren von nahezu gleichem K -Werte (z. B.

Acetylmilch- und Weinsäure) können, ebenso wie isohydrische Säuren, sehr ver­

schiedene Acidität besitzen, wodurch nachgewiesen ist, daß die Säureanionen, bezw. nicht dissoziierten Molekeln an der Erregung des sauren Geschmacks betei­

ligt sind. Eine ausreichende Erklärung für das Zustandekommen des sauren Ge­

schmacks vermag die Theorie der elektrolyt. Dissoziation allein nicht zu geben, vielmehr sind noch andere Faktoren mit wirksam. In dieser Beziehung wird über Vers3. berichtet, aus denen hervorzugehen scheint, daß der saure Geschmack auch vom Dampfdruck der Säure abhängt. Zu den 1. c. angeführten neuen Begriffa- beatat. und Maßeinheiten kommen noch: die GeschmackUönung, d. h. der einer Säure eigentümliche Geschmack (spezifischer Säuregeschmack), der bei vielen Säuren neben dem rein sauren Geschmack auftritt; die spezifische Acidität (Säuerungsgrad oder -vermögen), d. h. die Zahl, welche angibt, wie viel g HCl in einem bestimmten

3 7 8 E. 5. P h y s i o l . r . P a t h o l . d . K ö b f e b b e s t a n d t e i l e . 1 9 2 3 . I.

Vol. W. gel. werden müssen, damit die Lsg. gerade so sauer schmeckt wie die Lsg. von 1 g Stoff in demselben Vol. W. D ie molare Acidität ist die spezifische Acidität auf molare Mengen bezogen. Spezifische und molare Acidität werden aus­

gedrückt durch den Quotienten Cj/C, der Konzz. isoacider, d. h. gleich sauer schmeckender Lsgg., wobei C, die Konz, der isoaciden HCl, C% die Konz, der be­

treffenden Säure ist. Das Säuregradverhältnis ist das Verhältnis der [H‘] iso­

acider Fll.

Durch die zahlenmäßige Feststellung der spezif. Acidität oder ihres reziproken Wertes, der Aciditäts- oder Säuerungseinheit wird die Berechnung der Konzz.

isoacider Säurelsgg. ermöglicht. D ie Aciditätseinheit ist besonders in der Praxis geeignet, um Säurelsgg. herzustellen, die eine bestimmte Acidität haben sollen, z. B. von Milch- oder Weinsäurelsgg. für Speisezwecke. Gewisse Analogien zwischen süßem und saurem Geschmack geben zu der Vermutung Veranlassung, daß für alle vier Geechmacksqualitäten: süß, sauer, salzig, bitter einander ähnliche Beziehungen bestehen. D ie Versuchsergebnisse bedeuten einen weiteren Fortschritt auf dem Gebiete der Bromatik. d. h. der Lehre von der Zubereitung der Speisen nach wissenschaftlichen u. wirtschaftlichen Grundsätzen. (Ztschr. f. Elektrochem.

' 2 8 . 4 3 5 - 4 6 . 1 /1 1 . [2 1 /9 *] 1 9 2 2 . Leipzig.) Bö t t g e b. Ernst Laqueur, Warum ist die Lebensgefahr größer beim Hineinfallen in Sale­

áis in Säßwasser. Zugleich ein Beitrag zur Frage der Resorption von Leitungs-, Gracht- und Seewasser in der Lunge. Direkte Injektionen in die Trachea bei Kaninchen ergaben, daß Seew. schon in ’/a—7* der bei anderen Lsgg. gebrauchten Mengen zu stärkster Dyspnoe führt. Eine 4°/0ig. NaCl-Lsg. verursachte geringere Erscheinungen. Die stärkere Wrkg. des Meerw. gegenüber dem Flußw. beruht auf der stärkeren Resorption durch die Lungen. Bei Grachtw. zeigte sich eine geringere Resorption als bei physiologischer NaCl-Lsg. (Archives néerland. d. Physiol. de l ’homme et des animaux 7. 441—49. Sept 1922. Amsterdam, Pharmakol. Inst.) Le w.

F. H aurow itz und ß . Braun, Zur Kalkverätzung der Cornea. In Verss. an frisch cnucleierten Rinderaugen wurde festgestellt, daß die typische Hornhaut­

trübung, welche nach Kalkverätzung auftritt, nur nach Einw. von Ba", Sr", Ca”

bei alkal. Rk. Btattfindet: Alkalien und MgO bewirken unter gleichen Bedingungen keine Weißfärbnng, ebensowenig die neutralen Salze der Erdalkalien. D ie Trübung ist nicht auf die B. von CaCO, oder Ca-Phosphat zurückzuführen. Wahrscheinlich liegt die B. von Ca-Collagen vor. Am lebenden Tier erwies sich die Trübung jedoch unabhängig von dem Ca-Gehalt. Wahrscheinlich ist das Mucoid daran be­

teiligt, welches einerseits durch das Ca(OH)s adsorbiert, andererseits gefällt wird.

Das adsorbierte Mucoid und die Kalkfällang lösen sich wie die Ca-Trübung leicht in verd. HCl. In verd. NH, sind sie unk, während unverändertes Mucoid darin 1. ist. Aus verätzter Cornea, welche durch 7io*n* NH, von unverändertem Mucoid befreit war, ließ sich mit verd. HCl Mucoid extrahieren, welches nach der Hydrolyse mit FEHLiNGicher Lsg. nachgewiesen werden konnte. Der Ca-Gehalt ist in der frisch verätzten Kaninchencornea auf das Doppelte erhöht. Nach 4 Wochen ergaben sich hingegen bei unveränderter Trübung n. Werte. Die Rückkehr des Ca-Gehaites zur Norm bei gleichbleibender Trübung macht eine Ca-Verb. unwahrscheinlich und spricht für einen kolloidchemischen irreversiblen Flockungsvorgang. (Ztschr. f.

physiol. Ch. 123. 7 9 - 8 9 . 2 0 /1 0 . [2 9 /7 .] 1 9 2 2 . Prag, Me4--Chem. Inst, der Dtscb.

Univ.) Gu g g e n h e i m.

Yoshitaka SMmidzu, Über die Permeabilität von Farbstoffen durch die Placenta der Albinorattc und weißen Maus. Die Placenta gravider Tiere ist durch­

lässig für alle basischen Farbstoffe. Von den sauren Farbstoffen gingen auf den Foetus über: Alizarinsulfosäure, Biebricher Scharlach, Bordeauxrot, Eosin 1. in W., Säurefuchsin, Indigcarmin, Lichtgrün u. Orange G. Nicht durchgelassen wurden:

1 9 2 3 . L E. 5. P H Y 8I 0 L. u . P a t h o l . d . K ö r p e b b e s t a n d t e i l e . 3 7 9 Alialiblau, Anilinblau 1. in W., Kongorot, Isaminblau, Lithiumcarmin, Niagarablau 2B, Trypanblau. Die Placenta wirkt wie ein Ultrafilter. Die Permeabilität gebt der Größe der Kolloidteilchen parallel: unter 7—8 mm große Farbflecke in 20 bis 30% *6- Gelatinelsg. innerhalb 1—2 Tagen gebende Farben sind impermeabel. — Die Eiweißkörper müssen vor Übergang auf den Foetus umgewandelt werden.

(Amer. Joum. Physiol. 6 2 . 202—24. 1/10. [14/7.] 1922. Univ. of Chicago. Phila­

delphia, W iS T A K ln 8 t.) M ü l l e r .

Fran k P. U n d erh ill und R obert K apsinow , Der Einfluß von Wasserzufuhr au f die Blutkonzentration bei Wasserverarmung. 5—8 Tage hungernde u. durstende Hunde zeigen starke Zunahme der Blutkonz. (Zunahme des Hämoglobins um 25 bis 40°/o). Zufuhr von W. bringt die Konz, schnell wieder zur Norm zurück.

(Journ. Biol. Chem. 5 4 . 459—64. Okt. [4/8.] 1922. New Haven, Tale Univ.) Mü l l e r. A. Stasiak, Zur Frage des Blutzuckers. Hundeblut, sowohl arterielles wie venÖBes, enthält außer dem direkt bestimmbaren Traubenzucker ein komplexes Kohlenbydrat, welches das Anwachsen des Keduktionsvermögens im eiweißfreien Blutfiltrate nach der Hydrolyse-mit 2°/0ig. HCl bewirkt. Das komplexe Kohlen­

hydrat ist nicht Maltose; möglicherweise ist es ein kolloidales Polysaccharid.

(Zttchr. f. physiol. Cb. 123. 1 0 4 -1 5 . 20/10. [7/8.] 1922. Budapest, Physiol. Inst. d.

Univ.) GüGGENheim.

F ritz E d elm a n n , Über Ursache und Entstehung der Aderlaßlipämie. Bei Kaninchen wirken in größeren Zwischenräumen vorgenommene Aderlässe assimi­

latorisch (Gewichtsanstieg), große und häufige dagegen stark dissimilatorisch unter Störung der Aufnahme und Verwertung des Fettes, die sich in bis aufs lOfache gesteigertem Blutfettgehalt äußert; die Erhöhung betrifft besonders das Neutralfett, aber auch alle anderen Serumlipoide. Diese entgegengesetzten Wrkgg. sind nicht als prinzipiell verschieden, sondern nur als quantitativ abgestufte Beizwrkg. auf die Gewebszellen aufzufassen. Das Fett als schwerstbrennbarer Nährstoff wird von den Störungen in der Assimilation zuerst betroffen. Störung der Wrkg. der SerumlipaBe ist nachzuweisen, aber nicht ausschlaggebend, da Feitaufnahme in die Zellen in feinster Emulsion mit Sicherheit nachgewiesen ist. — Äthernarkosc be­

günstigt etwas die Fettaufnahme in die Zelle, ist aber ohne nachhaltigen Einfluß auf die Lipämie. Traubenzucker und Ringerlsg. intravenös verringern ein wenig Höhe und Dauer des lipämischen Zustands. Die zu beobachtende Verminderung des Blut-NaCl wird durch intravenöse Salzzufuhr verhindert. Der Blutzucker schwankt etwa gleichsinnig mit dem Blutfett. (Ztschr. f. d. ges. exp. Medizin 3 0 . 221—39. 14/11. [5/7.] 1922. Freiburg i. Br., Med. Poliklinik.) Wo l f f.

B. H. H enning, Die Lipoide des Blutes bei der Tuberkulose. Bestimmt man bei Tuberkulösen den Cholesteringehalt des Blutes ohne Verseifung, so findet man n. Werte, verseift man, so sind die Werte sehr niedrig. Gesamtfettsäuren und Lecithin findet man in n. Mengen, dagegen die „Reat“-Fettsäuren hoch, obwohl keine Lipämie vorlag. (Journ. Biol. Chem. 5 3 .1 6 7 —170. 1/7. [18;5.] 1922. Berkeley,

Univ. of California.) SCHMIDT.

Tom oji Iw ab u ch i, Über Organanalysen bei experimentellem Skorbut der Meer­

schweinchen nebst einigen Angaben über deü Blutbefund. Eiweißgehalt (refrakto- metrische Best.) im Blut und Hämoglobin vermindert, Zahl der weißen Blutkörper­

chen vermehrt, Zahl und Morphologie der roten ohne Besonderheiten. AschenBubstanz (Knochen, Muskeln) vermindert, Fettgehalt (besonders Nebennieren, Muskeln) auf­

fallend niedrig. P- und Ca-Gehalt der Nebenniere herabgesetzt. Ca-Gehalt des Blutes um etwa die Hälfte erniedrigt, spielt vielleicht bei den skorbutischen Blu­

tungen eine Bolle. Keine Ca- und P-Armut der Knochen. (Ztschr. f. d. ges. exp.

Medizin 30. 65—79. 14/11. [1/7.] 1922. Wien, Univ.-Kinderklinik.) Wo l f f.

3 8 0 E . 5 . P h y s i o l . ü. P a t h o t - d . K ö r p e r b e s t a n d t k i l e . 1 9 2 3 . I .

W illia m Mao Adam und C ecilia S h isk in , Der Cholesteringehalt des Blutes bei Anämie und seine Beziehung zur Milzfunktion. Bei schweren Anämien mit Blutfarbstoffgehalt unter 50% ist der Cholesteringehalt des Blutplasmas herab­

gesetzt, weniger der der Erythrocyten. — Bei hämolytischem Ikterus stieg der Cholesteringehalt nach Milzexstirpation von % des n. Wertes (0,16 g %) bis 0,26 g

% , bei splenischer Anämie bis 0,31 g %. Die Zahl der Erythrocyten stieg um 25%. (Brit. Medical Journal 1922. II. 1170—71. 16/12. 1922. Leeds.) Mü l l e b.

E . F e issly , Die Pathogenese der Gerinnungsstörungen des hämophilitischen Blutes. Es wird folgendes festgestellt: 1. Das Hämophilenplasma verhält sich gegenüber einer Lsg. des Giftes von Crotalus terrificus wie n. Plasma, bat also keinen Überschuß von Thrombin. — 2. Die Cytozymkraft der geformten Elemente ist bei beiden Blutarten gleich. — 3. Zusatz von „Thrombozym“ zum Hämopbilen- plasma hebt die Gerinnungsverzögerung nicht auf. — 4. Das Hämophilenserum iBt oft sehr reich an Thrombin. — 5. Das durch Adsorption an Ca2(P 04)s und Lösen des Nd. gewonnene ,Proserozym“ hat die Eigenschaft, die Gerinnung von n., mit Ca-Salz versetztem Citratplasma zu hindern; ähnliches gilt für n. Plasmen, die durch der B. von Thrombin entgegenwirkende Schlangengifte (Cobra) ungerinnbar geworden sind, und für solche, die an „natürlichem“ Antithrombin reich sind (Peptonplasma). — Die Beständigkeit de3 Hämophilenplasmas dürfte danach auf Ggw. eines mit antithrombinogenetischen Eigenschaften ausgerüsteten Stabilisators beruhen, der die Anfangspbase der Gerinnung beeinflußt. (C. r. soc. de biologie

87. 1121—23. 25/11.* 1922 ) Sp i e g e l.

Jacques E oskam , Einfluß des Cocainchlorhydrats a u f das Zusammenballen fremder Partikel mit den Blutplättchen und auf die plasmatische Koagulation.

2,5%ig. Lsg. von Cocainchlorhydrat wirkt wie die Na-Salze oder wie die Kälte, indem es verhindert, daß fremde Partikel durch Blutplättchen ausgefällt werden.

Andererseits verzögert es auch ihre Ausfällung an fremden Oberflächen, die vor­

her opsonisiert wurden. Vf. hält diese Wrkg. für eine physikalisch-chemische, keine vitale* (C. r. soc. de biologie 87. 781—83. 29/7.* 1922.) Sc h m i d t.

K lo th ild e M eier, Ionenaustausch zwischen Blutkörperchen und Serum. Aus­

führlichere Wiedergabe einer früheren Veröffentlichung (vgl. Klin. Wchschr. 1. 1748;

C. 1922. III. 974). (Ztschr. f. d. ges. exp. Medizin 29. 322—33. 18/10. 1922. Halle,

Med. Poliklin. Greifswald, Med. Klin.) Fb a n k.

Edward A. Doisy, E m ily P. E aton und K. S. Chouke, Puffersysteme im Blutserum. Geliehene und eigene Serumpuffer. (Vgl. Do i s y und Ea t o n, Journ.

Biol. Chem. 47. 377; C. 1922. I. 69.) Defibriniertes Blut vom Hund oder vom Menschen wurde direkt oder Dach dem Centrifugieren 25 Min. bei 38° mit Gas- mischuDgen zusammengebracht, die 20,40 und 60 mm COa enthielten. Zwischen PH ■= 7,45 und 7,25 sind 16% „eigene“, nicht zugewanderte Puffer, hiervon fallen 1—3% auf die Phosphate. 84% der „geliehenen“ Puffer stammen aus den Blut­

körperchen. Hiervon wiederum werden 80°/, durch die eindringende HCl in Frei­

heit gesetzt. (Journ. Biol. Chem. 53. 61—74. 1/7. [2/5.] 1922. St. Louis, Wa s h­

i n g t o n Univ. School of Med.) , Sc h m i d t.