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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1931.09.05 H. 36

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Academic year: 2022

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,£jeft 3 6 5. gcfttcntftet 1931. [60. 3 a l)rp iig .] 2433

^ e r a u s ^ e ^ c b e n v o m 2 > a t i f d ? e n 2 l m t n * i t t > e v e i f t +

Schriftleiter:

3ujii3rat D r. D r. J u liu s Zttasnus, Berlin, Bed)tsann?alt D r. *}emric$ Dittettfcet^ef, £etp3tg

unter ZtTitoirEung uon Hedjtsamualt D r . D r . i l t a y i j a c l j c n i n m j , ZTfannßeint.

V e rla g : i t ) . J tto c fc r B t t d ^ a t t M u n g , © sc a r Branöffetter, £et}>3i<j (E J, Dresdner S tra fe \ \ l \ 3.

5 e r n f p r e S | e r S a m m e l - n t . 7 2 5 6 6 / D r a f e t a n f e p r if t : S m p r i m a t u t / p o f t f c ^ e d lo n t o £ c l p 3ig n r . 6 3 6 7 3 .

D ie 3 U ). erfeßeint tn ö d je n tlid ). B egugspreis m onatließ ITT. 4 .5 0 ; (Eingclßefte io fte n feen {¡alben Ifto n a ts b e tra g . 5 ü t Stufeenten, Referenfeare unfe R ffefforen im D o rb c re itu n g s fe ie n ft i j t ein D o rß u g sp re is o o n m o n a tlic h R I. 3.— fe ftg e fe ^ t; R u s iu n ft h ie rü b e r e r te ilt feer D e rta g . — D er Begug e r fo lg t am 3toeefmäßtgften bureß feie p o f t , boeß nehm en aueß feie B ucß ß a n b lu n g e n unfe feer D e rla g

B e jte liu n g e n an. Befcßtuerben ü b e r m a n g e lh a fte 3 u fte H u n g fin ö b e i p o ftb C 3 u g a u sfd jtie g tici} bei feer p o f t a n 3 u b rin g e n .

A r t P O t n o n ®ie ßgefpaltenc HTUnmetetf|ö()e 23 p f., fü r ¡>cn StiD cnm arft 17 p f., * /, Seite tlt. 325.— , * / , Seite ITC. 170.— , ’ /• Seite ttt. 90.— . Der 3Irt3eigeitraum njirö in b cr^ö lie pon Erennungsftrtd) 311 ¡Erennungsftridj geregnet. Bei C f ) i f f r e o t i 3 e ig e n iommeti nod) 75 p f. <Bebüf)ten Ijity u . 3 a p l u n g e n ausnafemsloä

auf poftfetjedtonto ID. ITtoefer Budjijanbiunq, üeiopg 63673, erbeten.

5 f i r b en D e u t | d ) c n I l n r o a l t n e r e i n finb 3uf <f)riften nach £ e t p 3 lg d l , H ififd ip lat) 3, 3al|[iingett a u f poft|dje<6 fonto £elp3ig 10102 3U rie te n . 2lUe Senbungen fü r bie S d f r i f t i e i t u n g b e r 31D. roerben nach B e r l i n ID 62, ITTaafjeuftc. 27 erbeten.

D e r € n i t t ) u r f e i n e r B i o W p r e j e ^ o r d n u n g . 1 2 )

i.

SSon (s ta a tS f e f r e t ä r D r . ^ o e l , © e r i t n ,

m i t S B a ß rn e ß m u n g b er QSefcßäfte beg 81 e ic ß ä tn in ifte rg b e r SSuftig b e a u ft r a g t.

S ag S W djgjufttgm tm ftenum ßat u nter bem S ite ! „E n tm u rf einer g ib ilp ro g e ß o rb n u n g " einen © orenthm rf fü r bie fü n ftig e Siegelung beg bürgerlichen Verfahrens ber ß ffe n tiic ijfe it übergeben. S em SBunfcße, bie ©eiße ber fici) m it bem Ent=

hm rfe befaffenben Sluffäße m it einigen geilen gu eröffnen, fomme ich um fo lieber nach, afö fici) m ir b antit ©elegenfjeit bietet, einige SS orte p fagen, fü r bie in ber ©egrünbung fein Staunt mar.

SBir leben in einer g e it, in ber &i£ 2 )urcßfüßrung großer, auf meite S ich t berechneter ©efeßgebunggmerfe auf bem

©ebiet ber ©ecßtgpflege gang außergemßßnlicßen ©eßmierigfeiten begegnet, mie folcße ber glücflicßere ©efeßgeber früherer gelten auch nicht annäßernb gefannt ßat. Sind) ber oorliegenbe E n tm u rf ift ein t i n b biefer unrußboKen ge ü . ® ie gn=

anfprueßnaßme beg ©ecßtgreffortg beg ©eießg m it ben bielfältigen, bie K räfte beg Slmteg geitmeilig aufg äußerfte anfpannen»

ben ©egenmartgfragen ßat £3 m it fieß gebracht, baß bie Strbeiten, beren ©ieberfcßlag ber E n tm u rf bilbet, fieß meit länger ß ingepgen ßaben, alg m an eg tio r gaßren bei ber SSieberaufnaßme ber alten, bureß ben Sirieg unterbrochenen ^Reform»

arbeiten aßnen tonnte. Unb feßt ßat eg bag © cßidfal gefügt, baß ber Slbfcßluß ber Srucflegung gerabe in eine g e it feßmerfter ©egenmartgforgen fä llt, bie eg manchem faßt alg eine ©ermeffenßeit erfeßeinen taffen mag, in biefern Slugenblid: an eine neue ©erfaßrengoTbnung p beulen. SBenn fieß bag S ie idjgjuftiäm inifterinm gieicßmoßl entfcßloffen ßat, ben © ntm u rf, fo mie e§ Dorgefeßen m ar, alsbalb nad) feiner g e rtig fte llu n g p beröffentiießen, fo gefeßießt e§ auä bem SBilien ßeräug, u n b e irrt buriß bie Stöte ber ©egenmart an bem großen SBerte ber Erneuerung unfereg Siedjtg m eiterparbe ite n unb bie

© runblagen p feßaffen, auf benen fußenb eg hoffentlich unter glüdlicßeren SSerßältniffen gelingen m irb, ben © au p öotlenben.

® ie 33erfa)fer beg E n tm u rfg finb fieß ber ©rennen, bie auf bem ©ebiete beg ©erfaßrengreeßtg bem ©efeßgeber gesogen finb, moßl bemnßt gemefen. 2 )er © rojeß bilbet n u r ben äußeren ©aßmen fü r bie recßtgfinbenbe S ä tig ie it beg Siicßterg. 3 n bie © erßältniffe beg Sebeitg u n m itte lb a r geftaltenb einsugreifen, if t bem ©roseßgefeßgeber Derfagt; ißm f ä llt n u r bie Stuf- gäbe ju , bag ©efeß fo 31t form en, baß eg bem Üiicßter bei ber E rfü llu n g feiner ßoßen vlufgabe nießt ju m .‘gemmnig, fonbern gn einem nüßlicßen, allen S kbürfniffen fieß m itlig anpoffenben SBeriseug m irb. SSie fein anbereg ©efeß ßat baßer bag ©roseßgefeß unter praitifeßeu ¿jm edm äßigfeitggefidjtgpnniten gu fteßen, aber n td jt unter folcßen einer lebiglicß fo r m a l teeßnifeßen 3m ec!m äßig!cit, fonbern einer ßößeren im 2)ienfte ber m ateriellen SBaßrßeit unb beg richtigen Siedjtg. 2)er Ent»

m u rf bermeibet eg, eigenmiHig neue SBege gu befeßreiten; er fießt feine Stufgabe b a rin , in organifeßer g orten tm icflung beg gefdßicßtlicß ©emorbenen bag ©erfaßren ber beränberten © e fta lt unfereg ©ecßtg» unb Sßirtfißaftglebeug angupaffen.

SBenn aueß bie ©rogeßorbnung in ißrer äußeren g-orm fpegififcß juriftifcß^tecßnifcßeS ©eeßt ift, fo berüßrt ein folcßeg

©erfaßrenggefeß boeß in ßoßem ÜDiaße bie gntereffen meiter © olfg lre ife — bie Sntereffen ber großen ©etricbe unb ©erbänbe, bie über SRiHionenobjeite ftreiten, in gleicßer SSeife mie bie ^ntereffen berjenigen, bie an ber g iille ber fleinen SlUtaggftreitigleiten beg SBirtfdßaftglebeng beteiligt finb. 323ag fü r bag E rle n n tn ig ö crfa ß m t g ilt, g ilt in befonberem ©iaße aueß bon ber gmangg»

öoüftreciung. ©erabe in ben 3 eit£n toirtfd)aftlicßer ® epreffion geigt fieß, baß fte in bem ©efamtgefüge ber © olfgm irtfcßaft ein 5-aftor bon überragenber ©ebeutung ift.

© 0 ergeßt benn an alle Greife, nießt n u r an bie ¡yuriftenfcßaft, fonbern ebenfo an bie Greife ber SBirtfcßaft bie © itte, bie meiteren © eform arbeiten bureß fritifeße ©teHungnaßme gu bem beröffentlidßten © orentm urf gu förbern. Eine befonberg mießtige Slufgabe fä llt ßier ber Slnmaltfcßaft atg ber berufenen S Jlittlerin gmifeßen S S irtfdjaft unb Slecßt gu. 3cß fann eg

x) S B e rö ffe n tliiß t bureß b a § S R e ic ß g iu ftiä m tm fte riu iit. © e r l i n 1 9 3 1 . S lu S lte fe tu ttg b e i S B a tte r be © r u p t e r & GTo. SBerlin u itb S etp äifl- 2) SSgl. aueß 3 3 B . 1 9 3 1 , 1 7 6 8 , 2 0 0 1

3 0 5

(2)

2434 SCuffä&e

[tju n ftifc fie SBocßettfchrift n u r m it aufrichtigem S a n ! Begrüben, baß fich baS D rg a n beS Seutfdßen anW altbereinS fo fcfjuell unb ta tkrä ftig in ben S ie n ft biefer aufgabe geftellt hat.

SBenn baS M eicßSiuftigm inifterium bie öffentliche auSfpracße über bie »rogeßreform burdß » o tle g u n g eines Bis in bie

©ingelßeiten auSgearbeiteten unb erläuterten © ntw urfS eröffnet, fo gefcßie^t bieS nicht, um itt ben grunbfäplicßen fra g e n unb Bei ©ingelijeiten öon botnßerein bie D ichtung enbgültig feftgulegen, fonbern auS ber Ü b e rgebung heraus, baß eine förbertidße auSfpracße n u r auf ber © runblage Beftim m t geform ter »orfcßläge möglich ift- SieS g ilt fü r ein SSerfatjrenggefe^.

Bei bem alie Seile genau aufeinanber aBgeftimmt fein rnüffen, noch mehr als fü r anbere ©efepe.

SBie fiel) ber F o rtg a n g ber «ReformarBeüen geftalten toirb, lä g t fich unter ben gegenwärtigen »erßä ttniffen noch Hießt üBerfehen. Sind) Beftimmte «piäne gu entwicfeln, ift im StugenBIicE i Hießt an ber Seit. M u r einem ©ebanien fei hier auSbrucf gegeben: baS if t bie H offnung auf eine enge gufam m enarBeü m it Ö fte r r e ic h . SaS »rogeßreeßt Beiher Sänbcr entftam m t ben»

fei Ben Q uellen. S ie gefdhidEjtlidhe © ntw icflung hat eS m it fich gebracht, baß fidh ber © tro m frühseitig in gwei felbftänbig baßinfließenbe a rm e geteilt hat. S a ß fie fich wieber bereinigen mögen, ift unfere H offnung. S ie MeicßSiufligberWaltung w irb eS banIBar Begrüßen, Wenn and) bie öfterreid)ifd)en S uriften» unb SSirtfchaftSfreife m it bem » Itc t auf baS gemeinfame Siet bem borliegenben © nt W urf ih r Sntereffe unb ihre «M itarbeit gu wen ben würben.

Sch mödjte biefe furge «Betrachtung nicht fchließen, ohne auch Bei biefer ©elegenßeit ber aufopfernben «M itarbeit ber

«M itglieber ber .gibilprogeßiom m iffion unb b a m it gugleicß beS atlgu frü h auS ih re r «Mitte geriffenen g r ie b t ie ß © t e in b a n ib a r gu gebenien.

I I .

SSon ©eh- S u ftig ra t D r . ¡ g e ií f ie t g , » re S la u .

S a § M eicßSjuftigm itttfterium hat foeben einen E n tw u rf einer 3«pD . beröffentlieht. S ie nachftehenben Seiten folien nicht ben © n tw n rf fritifc ß w ürbigen, fonbern lebiglicß gur

» o rb e re itu n g ber SSürbigung eine äußerliche Ü6erficßt geben.

1. S rn ^ a ß re 1920 Bilbete bie «Reichsregierung eine auS

» e rtre te rn ber aBiffenfcßaft, beS 9iidhter= unb 2tnwaItftanbeS Beftehenbe S P ntntiffion, bie eine grunblegenbe «Reugeftaltung beS .QibilprogeffeS bor&ereiten fottte. S ie S tn w altfdjaft w a r in biefer feeßstöpfigen © o n ttn iffio n bureß ben S c h riftle ite r ber S u riftifchen SBocßenfcßrift bertreten.

» e ö o r bie ® o m m iffio n ih re a rb e ite n aBfcßloß, erging bie «progeßnoöeKe b. 13. 2íe&r. 1 9 2 4 ; biefe hat fich m it ber SwangSboUftrecfung, bie bie «Regierung als ’BcfonberS reforrn»

Bebürftig Betrachtete, nicht Befaßt. !

S e r jept borgelegte © n tw n rf fu ß t nach ben SlngaBen ber

» e g rfiitb u n g auf ben a rb e ite n ber S o m m iffio n , g ib t aber, wie bie » e g rü n b u n g ßerborßebt, nicht im m er bie anfießt ber «Mehrheit, fonbern teiiw eife auch ffliinberheitSanficßten wieber. © r i f t ein «Referentenentwurf unb baS «M inifterium e rilä rt eS als felbftberftänblich, baß ben gefepgeBenben g a f»

toren ein © n tw n rf einer neuen 3«pQ. nicßt ohne borßerige A n h ö ru n g beS MicßterftanbeS, beS 2inwaItftanbeS, ber » e r»

tre te t ber «progeßwiffenfeßaft unb ber »erbänbe ber Sßirt»

feßaft oorgelegt werben fann.

®uS biefen © rünben unb um eine ©tetCungnahme biefer Greife gu ermöglichen, w irb ber © n tw u rf to eröff entließt, aus»

geßenb oon bem ficßerlicß gutreffenben ©ebanfen, baß eS nicht auf Bloße » e ra tu n g unb a u ffte ttu n g öon © runbfäpen, fonbern Bei ber fRedßtSprajiS bienenben ©efepen öor allem auf U m fang unb a r t ber S u rcß fü ß ru n g ber © runbfäpe an»

fom m t.

S ie '«Reichsregierung w irb fidh, feie » e g rü n b u n g beS

«M inifterium S fagt, erft an ber § a n b ber ©rgeBniffe ber f r i t i f beS © ntw urfS entfdheiben, „w ie ber «plan einer bölltgen

«Reugeftaltung beS «progeßrecßtS w eiter gu berwirftießen if t " , bann erft auch gu bem ©ebanfen einer MecßtSangleicßung m it Öfterreich auf bem ©eBiete beS ¿ibiíprogeffeS © tettung nehmen.

2. S e r © n tw u rf fo lg t in ber © to ffe in te ilu n g bem

Bis»

ßertgen ©efep. SSefentlicße S e ile beS © n tw u rfS gleichen im SB ortlaut gang ober m it unwefentlichen sinberungen bem geltenbett ©efep. 28et unfere alte »rogeßorbnung beS fgaßteS 1877 fü r ein treffliches ©efepeSwert h ie lt unb h ä lt, Wirb b a rin eine » e ftä tig u n g feiner a n fic h t finben.

S a S erfte Such, bie allgemeinen » e ftim n tu n g e n (§§ 1 Bis 205) folgen genau ber © in te ilu n g beS Beftehenben ©e»

fefeeS m it einer eingigen tn b e ru n g . S ie Bisherigen §§ 128 Bis 165, welche u n te r ‘bem X ite l „«Mfinblidße » e rß a n b lu n g "

» o rfe ß rifte n über bie münbliche »erß a n b lu n g , allgemeine 3Sor»

fc&riften über bie » o rb e re itu n g ber » e rß a n b lu n g unb beS fonftigen »erfaßrenS enthielten, fin b auS bem erften Suche

„a llg e m e in e » e ftim m u n g e n " herausgenommen unb in baS gweite Such „35erfahren in erfter S n fta n g " ßineingearBeitet Worben. S ie itBerficßtiichfeit beS ©efepeS i f t babureß fießer erhöht­

e n bem gweiten «Bucße, welches baS » e rfa h re n in erfter Snftang Beljanbelt (§§ 2 0 6 — 471) if t nidht, wie Bisher, baS lanbgeridhtliche » e rfa h re n a ls SRegel an erfter © teile Be»

hanbelt, fo baß bie abweießenben » e ftim m ungen über baS amtSgerichtliche » e rfa h re n erft als auSnaßm en folgten, fon»

Bern eS if t um gefehrt baS amtSgericßtlicße » e rfa h re n , welches giffernm aßig unenblicß f ie l häufiger in bie ©rfeßeinung t r it t , an erfter © teile geregelt, »eginnenb m it ber ©rßebung ber fla g e to irb baS » e rfa h re n bis gum U rte il n o rm ie rt; aisbann fo lg t bfe ^Regelung ber »eweiSaufnaßme unb am © d jtu ß baS

©cßiebSurteilSberfahren. S a ra n fcßließen fich bann in wenigen

«Paragraphen (§§ 4 6 0 — 471) bie f ü r baS ianbgericßtiiche »er»

faßten geltenden abweießungett, BefonberS auch bie » o r»

fchriften über ben ©ingelrichter.

S a n n folgen in ben » üchetn 3 — 6 bie orbentlicEjen unb außerorbentiidßett «Rechtsmittel unb bie Befonberen «Progeß»

arten (Urfunbenprogeß, ©ßefaeßen u. bgl.) unb im anfcßluß baran in »ueß 7 unb 8 aufgeBotSberfaßren unb fcßiebS»

richterliches » e rfa h re n .

©ang berfeßwunben if t baS Bisherige 7. » u e ß : «Maßn»

berfaßren. S e n n baS «Maßnberfaßren w irb im © n tw u rf n u r u n te r bem © efießtspunft ber Schaffung eines bollftrecfBaren S ite lS f ü r „e m ftß a ft gar nidßt beftreitbare g o rb e ru n g e n "

Beßanbelt, unb if t beSßalB in ben a b fe ß n itt über bie ßwangS»

bolCftrectung eingearBeitet (§§ 8 0 0 — 812).

S e n Schluß beS © n tw u rfS Bilbet baS 9. »ueß, WelcßeS bie gw angSbottftredung, ben gw angSbollgug, a r r e ft unb

© in ftw » e rf. Beßanbelt. SiefeS »ueß, nach ber «Paragraphen»

gaßl etwa 1/3, naeß bem U m fang etwa 2/ 5> ber gangen ©e»

feßeSarbeit entßaltenb, entßält auch bie Bei weitem wefent»

lidßften fpftematifeßen tn b e ru n g e n gegenüber bem jeßigen

©efep.

3. S e r © n tw u rf ßegweeft nach ber »e g rü n b u n g »e»

fchleunigung beS »erfaßrenS unb »ereinfaeßung unb «Ratio»

n a lifie ru n g ber iprogeßeinridßturtgen gur © n tla ftu n g ber

©erießte.

© r ß ä it aber im wefentlicßen an ben © runbfaßen beS alten »erfaßrenS, freilich u n te r »eibeßaltung unb teiiw eife u n te r » e rftä rtu n g ber bureß bie «Rooelle beS SaßreS 1924 eingefüßrten aBweicßungen feft.

a) S ie ©oentualm apim e leßnt ber © n tw n rf grunbfäßlicß ab; aber ber »dfdhleuwSUttB2^ ^ f oa Werben bitrcß

»eibeßaltung ber jept Bereits Befteßenben » e fu g n iffe beS ©e»

ricßteS gur g urüefw eifung üerfpäteter a n fü ß ru n g e n . S a gu fo m m t bie »e fu g n iS beS » o rfipenbe n, im lanbgericßtlichen

» e rfa h re n g r i f t gur ©inreießung ber M ageBeantw ortung gu fepen unb bie » efugniS beS ©ericßteS, a n fü ß ru n g e n , bie nicht redßtgeitig b u r§ © cßriftfap öorbereitet fin b , gurüd»

guweifen (§ 4 6 2 ); «progeßftrafe fü r berfpätete g itftd im ig fotf rtießt n u r guläffig, fonbern obligatorifcß fein.

(3)

6Ö. S a ^rg . 1931 fceft 36]

Siuffaie 2435

iQterßer gehört aber oor allem bie ’¡cßon jeßt a ls burd)»

au§ Bebertilidl) gu begeicßnenbe B e ftim m ung , baß nova in ber B e rufungS inftang u n te r ben BorauSfetm ngen beS je |ig e n § 529 rSlbf. 2 nicßt n u r gurüdgewiefen werben fönnen, foubern gu»

rüdgewiefen Werben rnüffen (§ 494).

b ) © ent 3 w e d ber Befdfleunigung fa ll ferner eine Ber»

fcßärfung ber U n m itte lb a rfe it beS SSerfaijrenS bienen.

® ie U n m itte lb a rle it ber Beweisaufnahm e if t in t lattb»

gerichtlichen Sßerfa^rert bisher meßr unb meßr oerfcßwunben, bie E in fü h ru n g beS Q n ftitu tS beS EingelricßterS mag, wie ber B e grünbung beS E n tw u rfs gugegeben werben fa n n , nicht bie 2lBfidE)t gehabt haben, ben ©ebanfen ber U n m itte lb a rfe it preiSgugeben, aber fie I;at in ber i^ ra jiS biefe SBirfung gehabt. Beweife Serben eben o o r bent Eingelricßter erhoben!

©aS fott anberS werben. E in beauftragter R ichter b a rf nad) bem E n tw u rf fü r bie Beweisaufnahm e n u r bann tä tig Werben, wenn bie Beweisaufnahm e außerhalb ber ©ericßtS»

[teile ftattgufinben hat.

c ) Slber ber Eingelricßter bleibt, fogar m it etwas er»

Weiterten B e fugniffen unb fß fiidjten. © e r E in g e lrid jte r f o l l Beweife n u r in fo w e it erheben, „ a ls eS gur Bereinfachung ber B e rßaublung bor ber Kam m er wünfchenSwert ift unb bie Beweiserhebungen folcße fin b , gu beren fachgemäßer 28ür»

bigung bie Kam m er oorauSficßtlicß ohne unm itte lb a re n E in * brucf oon bem B e rla u f ber Beweisaufnahm e in ber Sage fein w ir b " (§ 470).

® ie B e grünbung legt auf bie U n m itte lb a rfe it ber Be»

WeiSaufnahme gang befonberen SSert unb h o fft bie je |t fa ft Oerfdßwunbene U n m itte lb a rfe it nach SRögticßfeit wieber her»

guftellen.

ö b bie H o ffn u n g SSirflicßfeit W irb, W irb, Wie aueß ber E rfo lg beS E ingelricß terinftitutS , bon ben B erfotten abhängen.

d) S e r bureß bie Booelle bon 1924 bereits fta rf ein?

gefdjränfte ^Sarteibetrieb W irb fa ft gang befeitigt.

© ie 3u fte liu n g e n , m it wenigen SluSnaßmen, erfolgen bon SlrntS wegen, auch bie ber U rte ile (§ 134).

e) © e r © runbfaß ber SRünblicßfeit w irb an ficß auf»

rechterhalten; bie „w a h re SBünblicßfeit" fo ll burd) ben Sw ang gur Einreichung bon © cßriftfäßen geficfiert, bie Entfcßeibung n a ^ Sage ber Sitten in ben bisher gugelaffenen f a lle n nicht n u r beibehalten, fonbern auch toenn noch feine ntünblicße B e rh a n b lu n g ftattgefunben hat, gugelaffen Werben (§ 339).

Ebenfo fo ll baS amtsrichterliche ©cßiebSurteil u n te r Erweite»

ru n g ber SBertgrenge auf 100 ¿fiM beibehalten werben.

f ) © e r Befchleunigung bient audh bie anberweitige Bege»

lu n g beS ©üteüerfaßrenS. ® ie ausführliche Sobrebe, bie bie B e grünbung bem burd) bie L o b e lie bon 1924 eingeführten

© üteberfaßren Wibmet, if t im © runbe genommen eine Seichen»

lebe. ©aS © üteoerfaßren fo ll als ein nach ber Sblagerßebung, alfo im Brogeffe felbft eintretenber B o rte rm in auSgeftaltet Werben (§§ 231— 234).

g ) (schließlich fo ll auch bie B eugeftaltung beS SRaßn»

berfaßrenS bie u n ftre itig e n ©ad)en bon bem B icßter fern»

halten unb baburcß $ ei t fü r bie fchnelfere E rleb igun g ber ftre itig e n © a ß e n fcßaffen. © e r äBiberfprud) gegen ben Sa'h»

lungsbefeßi muß bie E rflä ru n g enthalten, baß ber SBiber»

fpredßenbe fuß gu unrecht in Slnfprucß genommen g la u b t;

lüaßrßeitsw ibrige Erhebung beS SBiberfprucßS feßt ben ©dßulb»

ner ber © efahr einer Brogeßftrafe aus unb beraubt ben

© d ju lb n e r ber SRöglicßfeit beS ©(ßulbnerfcßußeS, ber in ber SwangSboHftredung bom ©erießt gewährt werben fa n n (§§ 8 0 0 - 8 1 2 , 950 ff.).

4. © runbfäßlicß neu fin b nam entlich, abgefeßen bon ber oefonberS gu behanbelnben StoangSboüftredüng, gwei ©e»

banfen:

a) © e r E n tw u rf berfünbet (§ 228) bie SBahrßeitSpflicßt ber ißarteien, eine Berleßung biefer B flid ß t w irb gwar nicht allgemein, w ohl aber f ü r gewiffe g ä lte (E rfchleidjung beS SttmenrecßteS, unberechtigte Erhebung beS BHberfprucßeS im -Baßnoerfahren, unwaßrhaftigeS B e rßalten beS BoHftredungS»

fchulbnerS) m it Brogeßftrafe bebroht.

b) © e r B a rte ie ib als B e w e ism itte l w irb befeitigt, baher aud) ber richterliche Eib, ber EbitionSeib, ber ÜbergeugungSeib.

Sin © teile biefeS B e w eism ittels t r i t t nach öfterreichifchem JJcufter ber Beweis burch B a rte iö e rn e h m u n g ; babei fa n n u nter Umftänben angeorbnet werben, baß eine B a rte i, aber eben

n u r eine, beeibigt w irb . Slber ber fo rm u lie rte Eib ber fe|igen S B ® - (¿ie Begrünbung fpridßt oom geftabten Eibe) if t soll»

fom nten befeitigt (§§ 434 ff.).

5. Sin Eingelßeiten unb gum B erftänbniS if t noch her»

üorgußeben:

a ) ® ie © ä tig fe it ber BecßtSpfleger fo ll auf bem ©e»

biete ber SaoangSooHftrecfung erw eitert werben, ©agegen wer»

ben bie Anregungen, baS © üteoerfaßren unb bie Bagatelt»

fachen bem BecßtSpfleger gu übertragen, abgelehnt.

Slbgelehnt if t auch ber © i f f erfcEje ©ebanfe, S tre itig » feiten oon geringerer Bebeutung bom BecßtSfcßuß auSgu»

f flie ß e n .

b ) © e r E n tw u rf fforic^t bei Regelung beS amtSgericßt»

liehen BerfahrenS halb oom Bicßter, halb Oom ©erießt. ® ie Unterfdheibung, welche f ü r baS amtsgerichtliche Berfaßren anfheineub finuloS ift, hat ben S in n , fü r baS lanbgeriiht»

lid je Berfaßren feftgulegen, w ann ber B o rfi|e n b e unb w ann baS © otlegium tä tig w irb (§ 465).

c) ® ie .Slnregung, alte @ad)en, auch biefenigen, welche nicht gur amtsgerichtlichen S a ftä n b ig fe it gehören, reftloS Oon Eingelrichtern bearbeiten gu laffen, w irb oom E n tw ü rfe nicht aufgenommen.

_ d) S a t in n Beiße oon g ä lte n (B ebeninterbention, Ent»

feßeibungen über S^agniSweigerung, 5?often bei Bücfnabnte ber ®lage ober beS ^Rechtsmittels, Slnfecßtung oon Soften»

entfeßeibungen) t r i t t an © teile beS UrteilSOerfaßrenS baS Befcßlußoerfaßren m it Befcßwerbe.

e) A. © e r törichte © tre it, welcße Beßörbe ben giSfuS im BecßtSftreit o e rtritt, w irb in ber SSB- 1928, 1046 unb 1931, 737 angeregten SBeife erlebigt (§ 59). •

B. ® ie E rftattungS fäß igfeit ber außergerichtlichen Sofien bleibt befteßen. Slber baS ©erießt fa n n ber obfiegenben B a rte i einen © e il ber Sioften auferlegen, wenn bie B e laftu ng ber unterliegenben B a rte i m it fäm tlichen Sioften beSßalb un»

b illig erfeßeint, w e il bie gu entfäßeibenbe fReißtSfrage gweifel»

ßaft War ober w e il bie obfiegenbe B a ite i eS u n te rla ffe n ßatte, über baS ben ©egenftanb beS S tre ite s bilbenbe BecßtS»

gefcßäft eine U rfunbe aufguneßmeu, obwohl iß r baS nach Sage ber Umftänbe gugümuten w a r ober eine unootlftänbige ober u n fla re B e u rfu n b u n g Oerantaßt ßatte (§ 95). Beue unb intereffante ©ebanfen!

C. © e r nicht rechtsfähige B e re in ift nießt n u r w ie bis»

her ßaffiü, fonbern aueß a ftio ßarteifäßig.

D . ® ie biSßer ftre itig e grage, ob unb Welcße BecßtS»

beßelfe bie B a tte i geltenb maeßen fa n n , gegen bie ber Btogeß»

gegner bureß unerlaubte B titte l (Brogeßbetrug u fw .) ein reßtS fräftigeS U rte il erlangt ßat, w irb burch ©ewäßrung eines neuen BeftitutionSgrunbeS gelöft (§ 546 B r . 6).

6. E in e gang befonbere Beßanblung erforbert bie 3wangS»

oollftrecfung.

§ ie r feßafft ber E n tw u rf ein gang neues ©ßftem.

© em B a tte ib e trie b bleibt n u r noeß ber Slntrag über»

la ffe n ; ber © la u b ig e r b rin g t bie Bollftrecfung bureß einen B n tra g in © ang, fa n n aueß ben Slntrag gurüdneßmen. ©aS B e rfaß ren felbft aber w irb bann üon SlrntS wegen betrieben.

©aS BoHftredungSgericßt (SlmtSgericßt) w irb bie alleinige BolIftredungSbeßörbe, ber ©ericßtSOollgieher w irb , unbefeßabet feiner © elbftänbigfeit in SluSfüßrung feiner eingelnen g u n f»

lio n e n , biefer Beßörbe eingegliebert.

©aS BoHftredungSgericßt w irb , Wenn einm al ber Sin»

tra g geftellt ift, in weitem Um fange felbftänbig oon SlrntS Wegen tä tig bureß felbftänbige E rm ittlu n g e n , bureß E in h o lu n g oon Berm ögenSerflärungen, bureß baS B edangen ber Dffen»

leguitg beS BermögenS unb beS DffenbarungSeibeS, bureß iSluSübung beS _ „fR ü d ru fS " anfechtbar oeräußerter ©egen»

ftänbe, alles bieS in t Satereffe beS © läubigerS, auf ber anberen © eite bureß ein oollftredungSgerißtlicßeS ©tunbungS»

üerfaßren gum ©cßuße beS ©cßuIbnerS.

§ ie r b rin g t ber E n tw u rf ein reißt oerwidelteS ©gftem üon B o rauS fe|ungen f ü r E in le itu n g unb © ureßfüßrung beS BollftredungSoerfaßrenS, eine g ü lle Oon Entfeßeibungen, bie bisher im B k g e beS BtogeffeS ßerbeigefüßrt werben mußten, fallen im SSege beS BefcßlußOerfaßrenS erlebigt werben.

© e r © a ß „ p r i o r te m p o re p o t io r iu r e “ w ir b n u r be»

feßränft a u fre d ß te rß a lte n . B fä n b u n g S p fa n b re c ß te , bie binnen 10 ©agen (bei b e r S m m o b ilia ro o iiftre d u n g b in n e n 30 © a g e n )

3 0 5 *

(4)

2436 9luffa|e

[ö im ftifd je SSSod^enfc^rift

fe it ber Entfteßung beg erften P fa nbreß teg erworben Wur*

beit, Bilbert m it bem fxüljeren p fa n b re ß t eine © ruppe uttb Werben u n te r fic^ gleichmäßig befriebigt (§ 883).

© ie E in p lß e ite n beg neuen B o llftre d u n g g re ß te g fönnen im Baßm en biefer Ü berfielt n iß t beßanbelt werben. © iefe g ra g e bebarf befonberer E rö rte ru n g .

I I I .

»33on ©ettatSpräfibetü am Kam metgericfjt D r. g r e i f e t , B e rlin . B o ß ift nicht abpfeßen, wie bag große gefefsgeberifße 333er! ber B e uorbnung unfereg © tra fre ß tg unb © tra f*

öerfaßreng u n te r © a ß uttb g a ß gebraß t werben fo it, unb fß o n legt bag 913®!. eine weitere te g ig la to rifß e Slr&eit ö o r:

ben bebeutfamen E n tw u rf einer neuen 8 P Ö - E r begeicEjnet f iß alg B e ferentenentw urf, ßebt aber ßerbor, baß er Wefent*

ließ beeinflußt fei oon ben Beratunggergebniffen ber i. $ • 1920 im BSSJt. pfam m engetretenen S io ilp ro se ß fo m m iffio n . B ia n fa u n leiber nießt fagen, baß biefe B e rö ffe n tliß u n g ^ p einer g lü d liß e n © tuube erfolgt. © erot ung bebrangen jeßt anbere © orgen Wie bie $ ra g e ¿mtx Beugeftaltung beg 33er*

faßreng in bürgerlichen B e ß tg ftre itig fe ite n . © ie Beuorbnung beg beutfeßen g ib itb ro je ffe g if t überbieg m. E- nießt entfern t fo bringenb, w ie bieg bon m anßen © eiten behauptet Wirb.

Eg w irb ja alterbiagg fe it taugen Saßreu w eitß in bie Be*

ßauptung aufgeftellt, baß bie gefamte Beißgjuftiägefeßgebung, bie am 1. O ft. 1879 in K r a ft getreten ift, nießtg tauge — n u r b e p g liß , ber K o n fu rg o rb ra m g ift bie K r it if p r ü i * ßaltenber geblieben — , aber gegen bie B e re ß tig u n g biefer abfälligen B e u rte ilu n g f p r iß t boß feßr entfßieben bie © at*

faße, baß bie p ra jrig m it ben bamatg berabfßiebeten ©e*

fe |e n fe it nuum eßr über fünfzig g aß re n gan¿ te ib liß aug*

fom m t. a3egüglidß ber befonberg ß a rt gefßm äßtcn © tp D . ßabe icß feßon b o r g aß re n (3©t333. 33, 591 ff.) n a ß p w e ife n gefußt, baß eg n u r n ö tig ift, ißre B eftim m ungen faßgemäß p ßanbßaben, u m iß re n angeblichen © ß w ä ß e n p begegnen.

B o ß meßr bin icß baoon überzeugt, baß im ganzen gefeßen unfere gettenbe 8 P ö v p r o a l m it ben 33erbefferungen, bie fie bureß bie Bobetle bon 1924 erfahren ßat, ein b o rtre ff*

liß e g ©efeß ift, bag eg b u rß a u g ermöglicht, bie P r o p ffe reibm tgglog, facßliß einw anbfrei unb m it ber erforbertießen B e fß le u n ig u n g bureßpfüßren, w ofern bie © e riß te bon ben gettenben 33erfaßrengnormen n u r im m e r ben riß tig e n ©e*

b ra u ß m aßen w ollten.

© a rn it fo ll u iß t gefagt fein, baß unfere geltenbe 8 P S - n iß t in bielen p u n fte n oerbefferunggfaßig Ware. 3Soßl aber bin i ß ber B le in u n g , baß fie auf gefunben © ru n b * gebanfen aufgebaut ift, bie erßatten bleiben m uffen, ©em * gemäß fa n n bem borgetegten E n tw ü rfe p n ä ß f t feiner © ru n b * tenbertg n a ß p g e ftim m t werben, bie n iß t baßin geßt, etwa eine g a n j neue p ro p ß o rb n u n g p fß a ffe n , fonbern bie f iß b a ra u f b e fß rä n ft, u n te r 9 lu fre ß te rß a ltu n g beffen, wag fiß fe it einem ßalben Q aßrßunbert bewäßrt ßat, bie beffentbe

§a,nb n u r ba anjulegen, wo eine B e fß le u n ig u n g beg 33er*

faßreng ergiett werben fann, Wo eine B e re in fa ß u n g ber P ro p ß e in riß tu n g e n m ög-liß if t unb wo U n ftim m ig fe ite n unb 8 w eifet p befeitigen fin b . S e b ig liß bag gwanggbotlftrecEuugg*

berfaßren if t im 9. B u ß e beg E n tw u rfg auf g ru n b fä ß tiß neuen P rin z ip ie n aufgebaut.

Über bie fra g e n ber © e r i ß t g ' b c r f a f f u n g entßätt ber E n tw u rf feine B o rfß rifte n , obwoßl in ber Begrünbung n iß t b e rfa n n t W irb, baß b e rP ro p ß feßr w e fe n tliß beeinflußt w irb bon ber © e fta ltu n g ber © e riß te , bie iß n entfßeiben fo lie n . 9lug ben SSorfßriften beg 2. B u ß e g : „33erfaßren in erfter g n fta n j" e rg ib t f iß aber, baß ber _ E n tw u rf gleiß unfere r gettenben P ro p ß o rb n u n g alg © e riß te erfter S n * fta n j bie 9 lm tg g e riß te einerfeitg unb bie S aubgerißte anberer*

fe itg borfießt. E r n im m t a.lfo n iß t bie neuerbiugg wieber lebßaft erhobene g o rb e ru n g auf, im erften B e ß tg p g e lebig*

liß ben E in p lr id jte r entfßeiben p taffen. S ß begrüße eg m it tebßafter © enugtuung, baß ber E n tw u rf f iß biefen in ben fin a n zie lle n Böten ber S e it befonberg b o lfg tü m liß e n ©e*

banfen n iß t p eigen m a ß t. Eg w ürbe eine fß w e re ©e*

fäßrbung ber © üte unferer B fp r. bebeuten. © ie überlegen*

ßeit beg K o lle g iu m g gegenüber bem E in p lr iß t e r g a lt bei S n a n g riffn a ß m e ber großen S u ftip e fo rm in ben fiebriger Saßren beg hörigen g aß rß unbertg a lg fe lb ftb e rfta n b liß . © ie w ürbe, foüiel iß feße, p m erften fOIale tion 3 3 i e r ß a u g

(g e ftfß r. ber ^ u r . © e fe llfß a 'ft fü r Ü iiß a rb K o ß © . 51) an*

gegweifelt, unb 31 b i df e g ßat bann 1906 in feinen tem*

peramentboilten „© ru n b lin ie n einer burßgreifenben S'uftiä*3 re fo rm " bie S lnfß auung oerteibigt, baß im erften fR eß tgpge ber E in g e lriß te r p entfßeiben ßabe. © eine © arlegungen ßaben ebenfobiel SSeifall wie Ülbleßnung erfaßten (8 ita te bei 2 l b i d e g : 8 u r 33erftänbigung über bie g w ftiä t^ o rm , SSerlin 1907 © . 70 unb 71). $ ß befßranfe m iß barauf, auf bie g e w iß tig fte © tim m e , bie g r i e b r i ß _ © t e i n g , ßin*

p w e ife n , ber f iß entfßieben gegen ben S t b i d e g f ß e n S3or*

fßißag auggefproßen ßat ( © t e i n , 8 u r S n ftig re fo m r, S ü b in * gen 1907 © . 77). ÜJteine p e rfö n liß e n E rfa h ru n g e n in ber ißrajeig — iß bin ißroaeß riß ter beim 91®. gewefen, ßabe fpater eine 8 io itfa m m e r, fu rje 8 £d auß eine Kam m er fü r

^a u b e fg fa ß e n geleitet unb fiße fe it neun fa ß te n einem 8 ^ ^ ” fenate beg K ® . ö o r — ßaben m iß 1 p ber u n e rfß ü tte rliß e n Ü berjeugung gebraß t, baß b e r 3S3ert b e r f o l t e g i a l e n

^ B e r a t u n g b e i b e r f R e ß t f p r e ß u n g f ß l e ß t ß i n u n * e r f e ß l i ß if t .

E in ¿weiter w iß tig e r iß u n ft, ber f iß auf bie 33erfaffung ber © e riß te begießt, ift ber, ob bie E n tfß e ib u n g ber fog.

Säagatellftreitigfeiten 93eamten a n ü e rtra u t Werben fa n n , bie n iß t fftiß te rq u a litä t ßaben. © e r E n tw u rf b e rw irft m it er*

fre iß iß e r © a p fe rfe it auß biefen ©ebaufen, ber in unfere r, notw enbigerw eife ü b e ra ll n a ß E rfparungen brängenber SBirts*

fß a ftg la g e fiß e rlid / grennbe genug ßaben mag. © e r E n t*

W urf lä ß t fiß , babei bon ber fogral gewiß bereßtigten 9luf*

fa ffu n g leiten, baß fü r ben fleiuen ÜJtann ein iprojeß u m 50 ober 100 31M o ft genug eine Sebengfrage bebeutet unb baß begßalb auß, biefe 3fteßtgftreitigfeiten u m geringe D b*

feite her B e u rte ilu n g beg gefßulten ü tiß te rg u n te rb re ite t Wer*

ben m üffen.

g n ber äußeren © efta ltu n g beg E n tw u rfg if t eg p n ä ß f t p begrüßen, baß fe in U m fang geringer if t alg ber ber gettenben 8 $ ö . ©egenüber ben 1048 <ßaragrapßen beg gettenben ©efeßeg gäßlt ber E n tw u rf n u r 1023 ißaragrapßen.

Slber eg ift babei ¿u berücffißtigen, baß in ben E n tw u rf bie 33eftimmungen beg Entlaßt® ., ber E n ttaft33D ., ber ©obeg*

e rftä ru n g g B D . unb ber S oßnpfB D . eingearbeitet fin b . § in * f iß t l i ß ber © ßftem iati! fin b aug ben gegenwärtigen ¿eßn B ü ß e rn ber 8 ^ 0 - n£rat geworben, inbem ber Qn^aCt beg bigßerigen 7. B u ß e g , bag bag Sltaßnoerfaßren beßanbelt, alg S e it beg S ttanggbollftrecfunggberfaßteng e rfß e in t, eine tn b e ru n g , bie alg fp fte m a tifß r iß t ig B e ifa ll betbienen bürfte, w e it bag S ahtoS äbefeßB oerfaßren in ber © a t feine be*

fonbere ^ ro je ß a rt ift, fonbern n u r ein bereinfaßteg B er*

faßren ¿ur E rla n g u n g eineg B o llftre d u n g g tite lg . ©emgemaß w irb eg im E n tw u rf p tre ffe n b a lg ein Berfaßren p r E im le itu n g ber 8w anggbollftrecfung aufgeäogen. © o n ft finbet f iß n u r u o ß eine bebeutfame U m g ruppierung beg B e ß tg * ftoffeg in bem E n tw ü rfe . ÜBäßrenb bie gettenbe Bw>äef3*

orbnun g bag Berfaßren in erfter S n fta n j auf ber © runblage beg ta n b g e riß tliß e n tprogeffeä regelt unb anßanggWeife in wenigen Paragraphen bie ßierbon abweißenben B o rfß rifte n beg a m tg g e riß tliß e n B erfaßreng ß in ju fü g t, geßt ber E n tw u rf ben umgefeßrten SBeg. äJtit ber triftig e n B egründung, baß neun 8 £ßntel ber Ißrogeffe Slm tggerißtgproäeffe fin b , bitbet im E n tw u rf bag B e rfa ß re n b o r ben 91®. bie © runblage beg Berfaßreng in erfter guftanä , bem f iß in ¿Wölf P a ragraphen bie ©onberßeiten beg lanbgerißtlicßen p ro p ffe g anfßließen.

© e r B e rta u f ber p ro je ffe ßängt baoon ab, w eiße © tet*

tung eine 8 ^ 0 - it t ber g ra g e ber fog. p ro je ß m a jim e n ein*

n im m t: 9lm tgbetrieb ober p a rte ib e trie b , 9Jcitnb ließt eit, Uu*

m itte lb a rfe it, E b e ntualm aiim e, SZBaßrßeitgpflißct ber P a r*

teien. © e r E n tw u rf b e rftä rft in B e rfo tg ber h o belte bon 1924 bie bigßerigen 9lnfäße beg 9lmtgbetriebeg, n im m t bie 9tbfßwäßum gen auf, b u rß bie biefe Bobeile bie a l l p fta rre unb p r a ftifß u n b u rß fü ß rb a re Betonung beg iö iü n b liß fe itg * p rin jip g ber 83ß0 - fle m ilb e rt ßat, fu ß t bie U u m itte lb a rfe it ber Beweigaufnaßm e ¿u feftigen unb ß a lt bie geringe § in * neigung p r Ebentualm agim e a u fre ß t, bie f iß in ber ge*

haßten B o belle finbet. 9llleg bag aber ift bon n e b e n fä ß liß e r Bebeutung gegenüber bem neuen © runbfaße, ber im § 228 9lbf. 3 E n tw . aufgefte llt w irb :

„g e b e P a rte i ßat ißre E rflä ru n g e n über ta tfä ß tiß e Umftanbe b o llftä n b ig unb ber S33aßrßeit gemäß abpgeb en.''

§ ie r rü ß r t ber E n tw u rf an einen Krebgfßaben unfereg gel*

(5)

GO. S a ljtg . 1931 § e ft 36] Ü lu ffc ifje

2437

tenben 5ßro§e§retj^,t§. ® e r Itm fta n b , baß eS ben iparteten

bisher erlaat&t ift, tm ^ to je ffe Unwaßrßeiten a lle r S trt Bot*

p B rin g e n unb u n te r S3etrei§ p [teilen, baß baS ©ericßt g e p u n g e n ift, auf berartige unw aßre Seßauptungen ein*

pgeßen unb bie angebotenen Seweife p erßeben, trä g t ant alierm eiften p r S e rfd ß le p u n g u nfere r ißrojeffe b e i." Slud) erfdEjeint e§ a ls ein unleiblicßer $ n fta n b , baß bie ftaatlidßen

© eridftSeinricßtungen b a p m ißbraucßt werben fönnen, ein o ffm fid jtlic ß unmoralifdßeS S erßalten ber P a rteien p unter*

ftüßen. N tit bent neuen Sorfdßlage, non bem bringenb p Wünfößen ift, baff er ©efeß inerben möchte, [te ilt fidß ber E n t*

tn u rf auf ben © ta n b ß u n ft, ber ficE) in ber öftetradßifcßen B iß ö . (§ 178) B o rtre fflid f Bewäßrt ( ® l e i n * E n g e i , ® e r

¿¡iBtlptojeß £)fterreicE)3 @. 318 ff.). ® e r Slbf. 3 beS § 228 E u tw . müßte, toenn er ©efeß Werben fo ilte , n tit großen Set*

te m im S3eratung§jim m er eines jeben Slnw altS angefdfrieben Werben, ©eine ßeinticß gewiffenßafte Seadßtung w irb p r

© efunbung unfereS .Q iöiißropffeS öorneßmlicß beitragen.

iö e r ffn ß a lt unb bie E in te ilu n g beS erften SSud^eS beS E n tw u rfs becfen fieß im wefentlidßen m it ben SSeftimmungen beS erften SucßeS ber 8 $ D . S tu r feßlt im b ritte n SlBfcßnitte ber gegenwärtige erfte S itte l: „S M n b licß e S e tß a u b lu n g ".

S ie S o rfcß riften biefeS S ite lS fin b pedEmäßtgerweife im p e ite n Sucße beS E n tw u rfs „® a S SSerfaßren in erfter [fn * f ta n j" untergebradfit.

33on bebeutfameren Neuerungen gegenüber bem geitenben Seicß'tSpftanbe b ü rfte n ßetöotpßeben fe in : bie Slnetfennung ber EEeftamentSBotlftrecfer, S o n fu rS ö e rw a lte r u. a. a ls ißa-r*

teien tr a ft StmteS (§ 51 Slbf. 2), bie g u b illig u n g aueß ber affinen iß a rte ifä ß ig fe it an einen nidßt recßtSfäßigen h e re in (§_ 52 2tbf. 2), bie SBefeitigumg ber g a n j unßraffifdßi ge*

bliebenen § a u f)tin te rö e n tio n (§ 64 $ iß D .) unb — eine feßt w ohltätig e iB eftim m ung! — bie © R a ffu n g ber SKöglicßfeit, baß berfenige, ber eine ®Iage gegen ben [fiS fuS erheben W ill, eine am ttidje S lu sfu n ft barüßet erhalt, welcße S9e§örbe im ge*

gebenen [fa lle b a p berufen ift, ben [fiS fuS p nertreten (§ 5 9 ).

® iefe Neuerungen werben ficßerlicß non o lle n ©eiten b a nfbar begrüßt werben. ®agegen w irb eine tn t § 79 nur*

gefeßene Soclerung beS S lnw ailtpangeS a u f Sßiberftanb bei ber S ln w a ltfd fa ft ftoßen: Nad) § 79 SIBf. 2 ©aß 2 fo ll ttäm lid) bie BeHagte iß a tte i, bie im erften T e rm in e einen SSergleid) fcßließt ober ben Slnfpracß anerfennt, ß ie r p and) im lanbgeridjtlicßett SSerfaßren feines SlnwalteS Bebürfen. ©egen biefen SSotfdßlag w irb eingewenbet werben, baß er bie nidßt genügenb beratene iß artei in bie © efaßr bringen fann, einen unpeefm ä ßigen ober ju riftifd ): rtitfft genügenb Karen S e r*

gleich aBpfcßließen ober einen feineSwegS fidßeren Slnfßrucß IeidE)t§er§ig a n p e rfe n n e n . N ta n W irb biefen Einwenbungen eine gewiffe Serecßtigung nießt abfßrecßen fönnen. SIBer auf ber anberen © eite bürfte bodf b p o n auSpgeßen fein, baß n u r eine ißartei, bie Don ber Sereeßtigung ber Ufageforbe*

ru u g reftioS überzeugt ift, fid f auf biefeS S erfaßren einlaffen Wirb. ()n biefen [fä lle n bebeutet e§ eine erßebiiiße Erfßaim iS fü r^ fie , wenn iß r bie SRöglicßfeit gegeben w irb , ben NecßtS*

ftre it auS ber SBeit p fdßaffen, oßne fid) b a p m it ben

®often eines N nw altS belaßen p m üffen. ® iefe E rw ägung W irb bei u nfere r augenblicfließen SBirtfißaftSlage ben 91uSfd)Iag p g u n fte n ber borgefdßtagenen S e ftim m u n g p geben ßaben.

Nidßt unwefentlicß fin b bie SIbänberungen, bie baiS S l r m e n r e c ß t betreffen. £ ie r i f t oor allem ber neue § 1 3 3 P erWäßnen, monaeß bie P a rte i, bie bureß unw aßre Angaben ba§ Slrmenrecßt erfeßiießen ßat, p einer © elb* ober § a ft*

ftrafe p tie ru rte ile n if t (nidß B e ru rte ilt werben fann). ©o feßr m an biefer S o rfd ß rift p ftim m e it w irb , fo Bleibt bod) p ßrüfen, ob nidßt nodi notw enbiger eine S e ftim m u n g wäre, bie bie ©emeinben b a p jwänge, bie StrmutSbefcßeinigungen nidßt ^ oßne eine grünblicßere iJ M fu n g auSsuftdlm , als fie Bisßer toielfacß üblidß ift. Nacß § 118 EntW. fönnen aueß © taateniofe fiin ftig baS Slrmenrecßt erßalten, ba fieß bie beibeßaltene © egenfeitigfeitSflaufel nidßt meßr allgem ein auf

„S lu S Iä n b e r" (§ 114 Slbf. 2 8 S D .), fonbern n u r nod) auf

„Slngeßörige frem ber © ta u te n " Beließen fo ll. © rnubfäßlicß erw eitert^ ift im § 117 EntW. ber geltenbe § 114 3 ^ 0 - /

»nbem fü n ftig audß S erf°nengefamtß eiten, © tiftu n g e n unb m tfta lte n fow ie S a rte ie n fr a ft SlmteS u n te r gewiffen S o r*

auSfeßungen bas Slrmenrecßt fü lle n erßalten fönnen. ®iefe [fo rtB ilb u n g cn unfereS NecßtS bürften p B illigen fein.

® ie üielen Sinberungen, bie ber E n tw u rf fü r baS '3 n s ftellungSWefen b rin g t, fönnen ß ier nid£)t im einzelnen Be*

fßTOdßen werben. ES muß genügen, p fggen, baß im ©egen*

faß p m geitenben Secßt bie g u fte llu n g öon SlmtS wegen bie Segel unb bie ipartei§uftellung bie SluSnaßme bilben unb baß baS Serfaßren Bon m annen form aliftifeßen E in fe itig * feiten g e re in ig t werben fo ll.

SlaS p e it e Sncß beS E n tw u rfs regelt, Wie Bereits an*

gegeben, baS S erfaßren in erfter [fnftanä , unb ¿w ar u n te r 3ugruttbelegung beS amtSgeridßtlidßen IßrogeffeS. ES ift nidßt moglicß, im Saßm en biefer Sefßrecßung bie Keinen to b e * rangen, fßracßlidßen SerBefferungen, S la rfte llu n g e n a u fp * p ß le n , bie bie meiften S a,ra8r ilßßeB biefeS Sud)eS gegenüber ber geitenben [fa ffu n g Bringen. ® ie S egrünbung beS E n t*

W urfs e rlä u te rt in burdßweg üBerjengenber SBeife bie Qwecf*

m äßigfeit ber üorgefcßlagenen Snberungen. S o n grunbfäß*

lief)er Sebeutung b ü rfte etwa foIgenbeS fe in :

UnBeränbert erßalten Bleiben fü lle n bie im § 74 @®@.

niebergelegten, oieifod) fta rf angefoeßtenen Seftim m ungen über bie fßflidßt p r S o rw egleiftung ber S ^je ß g e B ü ß r Bei ber SlagerßeBung (unb ebenfo bie entfpredßenben Seftim m nngen im § 519 Slbf. 6 $ S £ )- — § 483 EntW .). h ie rb e i ift p Be*

merfen, baß eS fßftematifdß falfd) ift, bie gleicße grage fü r bie erfte [fn fta n j in einem NeBengefeß unb fü r bie p e it e S u fta n j in ber ißro^eßorbnung felBft p Beßanbeln. Sin eine Se*

fe itig u n g ber S o rfcß riften w irb Bei ber tro ftlo fe n SBirt*

fcßaftslage, in ber w ir u n s befinben, fa u m gebadßt Werben fönnen. Slucß ßalte icß eS granbfäßlidß fü r rießtig, baß ber gtS fuS fidß fü r feine SluSlagen einigermaßen fidßert, eße er feine foftfßielige ißrogeßorganifation in © ang feßt. © a m t aber b ü rfte eine wefentlidße Sereinfadßung beS SerfaßrenS möglidß unb am fein, etwa in ber ff-ornt, baß ber S l. genötigt W irb, bie bem Don ißm Beredjneten D bjefte entfßrecßenbe S ropßgeB üßr in Softenm arfen gleicß auf ber Slagefcßrift

¿u Berwenben.

Über bie Sebeutung einer Bloßen N eufaffung b ürfte ber

§ 228 EntW. — beffen ßocßwidßtiger b ritte r SCBfaß feßon oben Beßanbelt ift — ßinauSgeßen, ber fieß m it bem geitenben

§ 128 3 S Ö - Bwb bem § 7 E n tta ftS O . beeft. ® enn bureß bie jeßige aftfoe R affung „® a S ©eridßt oerßanbelt m it ben S a r*

te ie n " if t gegenüber ber ßaffiüen unb ffraiß lidß unfdßönen SluSbradSWeife: „ ® ie Serßanblung ber ^Parteien if t eine m ünblicße" fla rg e fte ltt, baß baS © e rid )t nießt Bloß ein ftunt*

nter 3 u ß ö re r ber S a rte iü o rträ g e fein b a rf, fonbern baß eS tä tig einju g re ife n ßat ¿um gWecfe ber S la rfte llu n g beS ©aeß*

unb © treitftanbeS.

§ 2 5 5 E n tw . fdßränft gegenüber bem geitenben § 157 $ $ £ )•

bie S ä tig fe it ber fog. SecßtSfonfulenten ein, inbem er auS ber JiannBorfcßrift beS SlBf. 1 biefeS ^SaragwafofjeTt _ ein ftrifte S SluSfcßlußgebat m ad)t, Bon bem n u r bie [ f u f t i p er W eitung bureß eine generelle Slnorbnung wie Bisßer SluSnaßmen ¿u*

laffen fann. SKir w f ll feßeinen, baß gegenüber bem etwas laßmen §inwei,S im Slbf. 3 ©aß 2 beS § 255 E n tw ., ber in ber §außtfad)e bem ©aß 2 beS Slbf. 4 beS § 157 3 S D . ent*

fßrießt, ru ß ig ßätte gefagt werben fo lle n , baß bie S u f t i^

Berw altung SecßtSfonfulenten n u r Bei ©eri.cßten ju ju la ffe n ßat, Bei benen nidßt wenigftenS ¿Wei SInWälte tä tig fin b .

S m § 297 w irb Bernünftigerw eife ber bureß bie NoB.

B'. 13. gebr. 1924 g a n j unjWecfmäßig abgeänberte § 303 3 S D - in feiner urfgrünglicßen [fa ffu n g wieber ßergefteltt.

ES follen feibftänbige S lngriffS * unb S e rteibig ungS m ittel Wieberum bureß. S w ifd fe n u rte il erlebigt Werben fönnen.

§ 302 entfßricßt bem § 309 8 ^ D . , bie N eufaffung n im m t aber b a ra u f S ü cffid jt, baß U rte ile nidßt n u r auf E ru n b e in e rjn ü ttb lid je n S e rßanblung ergeßen fönnen, fon*

bern and) auf © ru n b ber Slften. ® e r ißaragraßß fte llt weiter feft, baß folcße Entfdßeibungen nacß Sage ber Slften aueß Bon einem Sidßter erlaffen werben bürfen, ber Bei einer etwa BorauSgegangenen unb Beim SlEtenlageurteil ¿u Berücffitßi*

tigenben münblicßen S e rßanblung nießt Beteiligt w ar. ®ieS entfßricßt ber ßeute Bereits geitenben S luffaffung (ügl-

© t e i n * 3 o n a S , Slnm. 4 p § 309). § ie r b a rf gleicß bar*

auf ßingewiefen werben, baß bie Entfdßeibung nadß Sage ber Slften (§ § 339, 357 E n tw . = §§ 3 3 1 a unb 2 5 1 a 8 ? $ - ) / wie fie bie NoBelle Bon 1924 a ls einen u n p e ife lß a fte n [fo rt*

feß ritt eingefüßrt ßat, Beißeßatteu w irb- S erfaßren fo ll

(6)

2438 Sluffaße

[S u riftifd je SBScd^enfd^rtft

aber eine Heine B e rbefferung erfahren, inbem ein U rte il nad) Sage ber Slften aud) bann f o ll ergeben bürfen, > wenn eine münblicße B e rßanblung n id )t ftattgefunben £>at. S ie Be*

fe itig u n g biefer Bisher Befteßenben, burcßauS luertlnfen © in*

jcßränfung if t j u Begrüben. @8 fe ilte aber auch noch bie toeif*

tere Beftintm uw g fa lle n , wonad) ein U rte il nad) Sage ber Slften n u r in einem befonberen, auf minbeftenS eine Söocße h in a u s anjufelenben T e rm in e re rfü n b e t werben barf. SBaS bie B e grünbung (© . 330) fü r bie B eibehaltung biefeS „© ießer*

ßeitS üentilS " beib rin g t, fcEjetnt m ir niicßt überaeugenb. iß raf*

tifcß Rabe id) eS Bisher nidEjt erlebt, baß eine auSgebliebenq P a rte i b is j u r B e rfü n b u n g beS U rte ils iß r SluSbleiben nad)*

ttaglicß entfcßulbigt I)ätte. S aS ,,<SicE)eri)eitSb entit''' ift nad) meinen E rfa h ru n g e n ü b e rflü ffig , Bebeutet aber eine läftige Urnftänblicßfeit.

§ 309 E n tw . ö e rfü g t bie 3 uf t ei I UTtS beS U rte ils bon SlmtS wegen an Beibe P a rteien, bie bon B e rfä u m n iS u rte iie n n u r an biejenigen P a rteien, j n beren U ngnnften fie ergangen firtib. S ie fe Slbanberung beS geitenben § 317, ber — ab*

gefeßen öon ben auf ©cßeibmtg ober Sltcßtigfeit bon Ehen lantenben U rte ile n unb ben ißerfm tenftanbSurteilen (§§ 625, 640 Slbf. 1 81ßD-) — fü r bie U rteilS auftellung ben P a rte i*

betrieb borfießt, entfprießt ber Bereits i)erüorge^oBenen Sen*

beug beS E n tw u rfs , ben ißarteibetrieb ju g n n fte n beS SlmtS*

Betriebs einaufeßränfert. 3d) halte bie Steuerung, bie fid) in t arbeitSgerichtiicßen © erfahren (§ 50 Strb©@ .) Bewährt ijat, fü r aüwdmäßig W o n a lle in beSßalb, w e il bie 3 u f ie^ u,rt8 Don SlmtS wegen beffer a ls bie B a rte ia u fte ilu n g geeignet ift, bie S te ife ! eingufd)raufen, bie fid) Wegen ber SBaßrung ber S tecßtsm ittelfrift erleben Kinnen. S ie SlmtSauftellung if t in ber öfterreic£)ifcE)en 3 B Ö - (§ 414 Slbf. 3) tängft in © eltratg.

Steuerungen erheblicher, ju m S e il grunbfäglicßer S lrt feßtägt ber E n tw u rf fü r. bas Beweisoerfaßren bor. S e r fd)on je | t befteßenbe, in ber iß ra jiS wenigstens ber großen, über ©ebüßr Belüfteten ©ericßte allerbingS nicEjt bureßfüßrbare

® ru n b fa |, baß bie Beweisaufnahm e b o r beut ißrojeB geridit ju erfolgen h a t (§ 355 © aß 1 3 B Ö -)/ ift in t § 358 E n tw . natürlicB aufreehterßalten. © eine S u rcß füßrung foIl_ babureß gefiebert Werben, baß eine Bew eisaufnahm e bureß ein b am it j n BeanftragenbeS SRitglieb beS ©ericfjtS im lanfagerießtlicßen B e rfaßren n u r nod) bann fta ttB a ft ift, wenn bie Beweis*

aufnaBme außerhalb ber © ericßtsftelie fta ttfin b e n m uff (§ 467 E n tw .), unb baff ber Einaelrießter n u r u n te r g a n j beftim m * ten BorauSfeßnngen ju r ErBebratg bon Beweifen Befugt if t (§ 470 2ü>f. 2 @ a| 2 E n tw .). SRan ia n n biefe Siegelung tßeoretifd), fü r ri<f)tig Balten, fie p ra ftifd ) burcßaufe|ett, w irb Bei ben fta r f befeßaftigten großftäbtifeßen ©erid)terti auf

© eßw ierigf eiten ftoßen. Stueß fin b bie BeweiStBemuta bieifaeß fo einfach unb H a r, baff eS n id )t erforberlicß erfcBeint, bas gange H PIlegium b a m it §u Befaffen. SlnbererfeitS fönnen ge*

w iffe Bew eisaufnahm en ( fü n fte n * unb BecßnungSfaeßen, aud) w oßl o ft bie bielfacßen Behauptungen unb ©egenbeßaup*

tungen bon Einaeltatfadjen, bie p r B egrünbung unb SBiber*

legung bon EBefcBeibungSHagen borgebracßt unb u n te r Be*

weis ge fte llt werben) ßäufig fachgemäßer b o r einem E in je l*

rießter a ls b o r bem S o lle g in m e rlebigt werben. B e i einer w eitB erjigen SlnSlegnng beS © a|eS im § 470 E n tw .: „ S e r E in p lric B te r fa n n auch Beweife erBeben; bieS fo ll n u r in * fom eit gefcBeBen, a ls eS j u r BereinfacBung ber BerBanblung b a r ber © am m er wünW enSW ert if t unb bie BeWeiSerBeBungen fblcBe fin b , p beren fa^gem äßer SBürbigung bie Ham m er borauSficBtlidB oBne u n m itte lb a re n EinbrubE bon bem B e r*

la u f ber Beweisaufnahm e in ber Sage fe in w ir b " , fa n n bem BerborgeBoBenen Bebenfen Wohl StebBnnng getragen werben.

g n ber Sabung eines S ^ g e n fo ll fü n ftig nicht „ S e r

©egenftanb ber B e m e B m ung" (§ 377 SlBf. 2 3 tff- 2 3 B Ö -) angegeben Werben, fonbern fie fo ll n u r „b ie allgem eine 2ln*

gäbe beS ©egenftanbeS, ber B e m e B m ung" (§ 375 Slbf. 2 3 if f . 2 E n tw .) enthalten, w e il, w ie bie B e grünbung m it Siech't hjttw ntyht, bie wörtliche Slngaüe beS BeweiStBemaS nicht ra tfa m ift, berat fie Höre Bougea, bie am SluSgange beS SiedjtSftreiteS n ifh t u n b e te ilig t feien, b o rje itig barüber auf, Wie fie ih re SiuSfage e in p rid )te n hätten. 3 f t biefe Be*

qrümbung richtig — nnb an ih re r SlicfjtigEeit if t nicht p sw eifeln — , bann f o ll m an hoch lieber ga n j baüon abfehen, in ber Sabung überhaupt etwas bom ©egenftanbe ber B e r*

nepmung oerlauten an taffen. Sind) im © tra fp ro je ffe wer*

ben bie 3 o u'8en gefaben, ohne baß bie Sabung einen fotdjen

§ in w e is enthält. ES ift nicht einaufehen, weshalb im S ib ti*

proaeffe nicht ebenfo üerfahren werben fo ll. 3d) bin alfo fü r ©treid)umg ber erwähnten 3 iffe t: 2 auch in ber ge*

läuterten R affung, bie fie nad) bem E n tw ü rfe erhalten fo ll.

S ie B e reibigu ng eines Sengen finbet newh § 388 E n tw . n u r nod) fta tt, unb awa r nachträglich, „w e n n bas ©erießt eS m it fRücfficht a u f bie Bebeutung ber SiuSfage ober a«r

§ e rb e ifü h m n g einer wahrheitsgemäßen SiuSfage fü r geboten erachtet unb bie B a rteten auf bie Beeibigung nießt öetaießten", eine Steuerung, bie w oßl oon allen © eiten m it ber größten

© enugtuung begrüßt werben b ü rfte ! S ie EibeSnorm geßt nach bem E n tw u rf baßin, „b a ß ber Senge nach beftem B3if*

fen bie SSaßrheit gefagt unb nichts oerfeßwiegen Babe". Stach

§ 449 E n tw . w irb bie re lig iö fe fjo r m ber EibeSleiftung be*

feiti'gt. S ie B e grünbung (©• 338) b e ru ft fieß fü r biefe Steue*

ru n g auf ben E n tw u rf aunt E in f® . anm © t © B - Stach Slrt. 70 biefeS E n tw u rfe s if t aber im § 64 b ber fü n ftig e n

© t5ßö. Wie BiSßer (S lrt. 177 S tB erf.) bie re lig iö fe g o rm ber EibeSleiftung neben ber nicßtreligiöfen Oorgefeßen. 3<ß öers m ag beShalb Weber ber Steuerung fe lb ft noeß. iß re r Be*

grünbung bei§uftintmen, bieS u m fo weniger, a ls in fo lg e ber Stot ber S e it ailenthalben ein ftarfeS Etwacßen beS re li*

giöfen BewußtfeinS an beobachten ift. SßeSßalb f o ll bann bie SStögiießieit befeitigt werben, bie EibeSleiftung auch in ber feierlichen g o rn t ber S tn rufuug ©otteS a ls beS § ü te rS ber SBaßrheit unb beS 3ta<herS ber Süge erfolgen an laffen?

Sille biefe Steuemngen aber treten an SBicßtigfeit w eit aurüd gegenüber bem Borfcßlage beS E n tw u rfs , ben B a r t e i * e i b a b a u f d ) a f f e n unb b a fü r nach öfterreichifcßem B o rb ilb e bie Berneßm ung, u n te r U m ftanben bie eibiid)e BemeBm ung ber B a rte i einauführen — eine ßöcßft begrüßenswerte Btaß*

naßme. „fffte ie Bew eiS w ürbigung unb n o rm ie rte r E ib Oer*

tragen ficßi wie SBaffer u n b g e u e r" ( H i e i n * E n g e l a .a .D .

© . 364). Stber and), auS Oielen anberen © rünben ift eS ß ö ^fte S e it, baß ber B a rte ie ib , biefeS bequeme SluSßilfS*

m itte l entfchlnßunfäßiger Sticßter unb ber StettwngSawfer ge*

W iffenlofer B a rte ie n , oerfeßwinbet!

S ie B eftim m ungen über baS B erfaßren bor bem S® . enthalten wefentlicßi SteueS nießt. S aS EinäetricßtetberfaBren fb ll beibeßalten werben, m it gutem © m n b e , benn eS ßat fid) ü b e ra ll ba üortrefflicß bewäßrt, Wo eS fachgemäß ge*

ßanbhabt w irb , was freiücßi naeß meinen Beobachtungen w eitß in noch aicßt ber fffaH ift.

Sin B e c ß t S m i t t e l n beßält ber E n tw u rf bie bisherigen bei: B e ru fu n g , fRebifion, Befcßtoerbe unb fo fo rtig e Be*

fdfwerbe. Über baS BeoifionSberfaßren w ill id) m ih nicht äußern, w e il baS atoedwäßig w oßl n u r bureß ein SRitglieb beS fR®. ober ber BecßtSanwaltfcßaft Bei bem St®, gefeßehen fann. S m Befcßwerbeberfaßren fin b e t fid) n u r bie eine ßöcßft b em ürtftige Steuerung, baß baS ©erießt aneß feine m it ber fo fo rtig e n Befcßwerbe angegriffene Entfcßeibung felbft ab*

änbern b a rf, in biefem f$aile a lfo bie Slften nicht er,ft bem Befcßwerbegericßte au u n terb reiten braucht (§ § 543 nnb 537).

Q m übrigen ift ber Slbfcßnitt über baS Beihwerbeberfaßiren unberä nbert geblieben, hingegen b rin g t baS B em fungS * oerfaßren einige Wichtige Steuerungen unb, wie ich glaube, Berbefferungen.

© runblegenb fü r bie © e fta ltu n g ber B erufungS inftana if t bie ffraige, ob bie B e m fu n g auf neue Satfacßett g e ftü |t Werben b a rf ober nießt. S e r E n tw u rf ß ä lt — im ©egenfaß aur öfterreießifeßen S $ ® . — an bem in Seutfcßlanb fe it a lte rs ' bewäßrten © m nbfaß e beS StooenrecßteS feft. Um aber bie ©efaßren an O erringern, bie baS ju s n o v o ru m fü r bie üom E n tw u rf ü b e ra ll angeftrebte H onaentration unb Befcßieunigung beS BerfaßrenS unaw eifelßaft m it fieß B ring t, w irb breierlei torgefchlagen. Stacß § 529 ^ Slbf. 2 nnb 3 S B D . i. b. ^ a ff. ber Stoüetle oon 1924 fönnen SlngriffS * unb B e rteibig ungS m ittet, B e w e ism itte l unb BeWeiSeinreben, bie in erfter Snftana nießt geltenb gemoeßt Worben fin b , bann aurüdgewiefen werben, wenn fie aus grober Stacßläffigfeit ober in BerfchleppungSabficßt nießt frü h e r Oorgebracßt w u r*

ben, unb wenn burch ißre S n la ffu n g bie E rle b ig u n g beS fRecßtSftreitS oeraögert werben würbe. S iefe H annoorfcßrift fo ll im § 494 Slbf. 2 unb 3 E n tw . in eine SJtußoorfcßrift um gew anbelt werben. S ie gleiche U m W anblung, bie § 97 Slbf. 2 3 ? Ö . in ber R affung ber Stooelle gegenüber bem

(7)

60. Q agtg. 1931 § e ft 36J

Sluffäige 2439

jy-fgrintglicgen (SJefe^e erfahren gat, w irb im § 100 Slßf. 2 ß n tiü . BeiBegalten. d r itte n s enblidg w irb ber gwar fdgon biurtfj bte -Robelle bon 1924 im § 519 3 P D . eirtgefü^rte^

ober burcg eine unberftänblicge S u b ifa tu r beS 9t® . leiber b ö llig illufoxifcE) getnacgte 33 eg t ünö un g Sgw ang burcg § 482 E ttto . fiegergefte iit ® ie 33erufungS6egrünbungsfcgrift m ug fiin ftig äuget bett SSerufungSanträgen audg bie ,,33erufungS»

g rü n b e ", b. g. „b ie Beftimmte SSegeidgnung ber im einzelnen a n p fü g re n b e n © rünbe bet Slnfecgtung" enthalten.

S53ie frü h e r gegen bie B u rü d w e ifu n g S B e fu g n iS beS

©ericgts to irb fidE) gegen ben B u rü d W e ifu n g S g W a n g etnent ein lebhafter äBiberfptuög ber Slnwattfdgaft ergeben. 316er toie fiel) bie früheren 33efürcg hingen ber Slnwalte a ls gin»

fä llig erwiefen, bie Slnwätte fieg bielntegr baüon üfiergeugt

|aBen, bag bie SBerufungSgericfjte bon ig re r 33efugniS einen äugerft borfiegtigen, im einzelnen g ä lte niegt gu Beanftanben»

ben ©eBraucg m atten, fo if t gu goffen, bag and) bie SRug»

b o rfe g rift p SfRig&räucgen niegt fügten w irb . ® ie Slnwälte fingen o ft genug barüBer, bag eS ntancgmal fegwergatt, bon ben SRanbanten bie erforberlidgen In fo rm a tio n e n reegt»

geitig p ergattern SDiit ber geplanten SR ugborfcgrift Be»

fom nten fie ein borgügtidgeS SRittel in bie iganb, u m igre P a rte i gur fß ünftlicgfeit gu nötigen, © o tonnte fidg ber neue Qtoang audg fü r bie 33erufStätigfeit ber Slnmälte a ls reegt fegensreieg erm eifen1).

® ie ^3fliegt g u r B ag lu n g ber IßrogeggeBügr b o r Sin»

Beraumung eines 33etganblungStetniinS ift, wie Bereits er»

Wägnt, BeiBegalten (§ 483), aber in fo fe n t berBeffert wor»

ben, a ls niegt m egr ber SiacgweiS ber g a g lu n g , fonbern ber

© ingang ber B a g lu n g felbft f ü r bie SBagrung ber f j r i f i mag»

gebenb fe in fo lt unb als bie gegenwärtige, göegft umftänb»

liege griftBerecgnung, naeg SlBlegnung eines StrmenrecgtS»

gefucgeS bereinfaegt w irb . S tim m t m an m it ber SSegrünbung an, bag eine ^Beteiligung biefer fistalifegen SRagnagme Bei unfere r äSirtfcgaftSnot niegt in gfrage fommen tann, bann f o ll m an fonfequent fein unb borfcgreiBen, bag bie fßrogeg»

geBügr alsBalb m it ber ^Berufungseinlegung burcg Soften»

ntarfen gu ergattert ift. ®aS Würbe eine wefentlicge 33er»

einfadjung unb IBefcgleunigung beS SSerufungSberfagrenS Be»

W irten unb bermuttieg bagu Beitragen, bag manege aus»

fibgtSlofe 33erufung erft gar niegt eingelegt w irb . ©s if t boeg fcgteegterbinigS niegt gu bertennen, bag w ir in $eutfcglanb biel gubiel fßrogeffe gaben, g e b e t fßrogeg, bollenbs wenn er Bureg megrere gnftangen burcggefügrt w irb , if t b o lfs w irt»

fdgaftlidg ein Übel. U n te r einer SJerringerung ber ißrogeffe unb ^Berufungen grauegt aueg bie Stnwaltfcgaft niegt gu lei»

ben. ® e n n in bem SOiage, wie bie gnanfpruegnagm e ber

|3rogeggeridgte gurüdginge, w ürbe fidg fü r bie Stnwaltfcgaft bie 2Rög lieg fe it erw eitern, auf gütlicgem äBege fü r eine ©egtieg»

tu n g ber fRecgtSftreitigfeiten gu forgen, unb m ir w ill fdgefe»

neu, bag biefe Beratenbe, berm ittelnbe, auSgteiegenbe Satig»

te il einen gewiffengaften S ln w a lt' m egr befriedigen m ügte ölS bie fßrogegprajiS. g-ür baS Stnfegen beS © taubes jeben»

fa lls tonnte nicgtS förberlicger fein a ls eine 33erBreiterung biefer © eite ber anwaftlidgen 33enifStatigfeit.

S a g ber ©ingelricgter audg im 33erufungSberfagren Bei»

Begatten werben müffe, Belegt bie 33egrünbung m it einem Q itat aus einem Sluffage bon m ir ($28. 1925, 704). Bcg gälte meine bamaligen SluSfügrungen audg geute notg fü r riegtig unb ftimme ferner bem ©ntwurfe gu, wenn er bie 33efugniffe beS ©ingelriegterS in ber SerufungSinftang ein Wenig erweitern, igm namentliig baS Dtecgt geben w ill, ben SiedgtSftreit an © teile beS ©enatS ober ber Säum tet gu ent»

fdgeiben, wenn bie ißarteien bam it einoerftanben finb.

SRein Sluffag w ürbe bie ig m gefegten taum iiegen ©ren»

twn üBerfdgreiten, Wenn icg noeg- auf ben ^ n ^ a lt ber -öüdger 4 — 8 beS E n tw u rfs , bie bem 4. Bis 6., 9. unb 10. S3uege ber Sff3D. entfpredgen, eingegen w o llte . gnS»

befonbere m ug baS 9. 33udg beS © n tw u rfS : „S w angS boIl»

jtre d u n g unb Sw angS boIIgug", baS gegenüber bem gelten»

oen Diedite grunbfaglidge StBweicgungen borfdglagt, einer Be»

fonberen 33efpreegung borBegalten Bleiben2). SRein ©efamt»

a rte t! üBer ben (S ntw urf aber gegt b a g in : S e r © n tw u rf ift x) (Sine «ugfiigrlidge ©tettunanagme gu biefer lira a e bleibt Bor»

begalten. _ © .

erfolgen ® efl,tec5u n 8 i m näigften § e ft ber 338.

eine üBerauS fo rg fö ltig e SlrBeit, Bei beten Slbfaffung alle gegen baS geltende fftedgt in Söiffenfcgaft unb Iß ra jiS er»

goBenen Siebenten eingegenb g e prüft worben fin b . © ow eit biefe Siebenten Begrünbet fin b , Bemügt ber © n tw u rf fieg, fie gu Begeben. _ ® ie IBegrünbung inSBefonbere if t a ls ein SRufter bon S la rg e it unb Ö B fe ftib itä t gu Begeitgnen. SllleS in allem genommen, B rin g t ber © n tw u rf fo Bebeutenbe SkrBeffetungen ber 3 ^ 0 - / Bag man n u r wünfdgen ta n n , er möge reegt halb

©efeg werben.

IV .

3Son 31ecgtSau»aIt D r . E r n f t S B o lff, SBerlin.

® e r © n tw u rf if t — leiber — n u r Wenig türger als bie gegenwärtige 3 $ D . © r entgalt 1023 fßaragrapgen gegenüber 1048 fjjaragrapgen beS gettenben ©efegeS. © in fo umfaffenbeS SSert ta n n in ber iurgen B e it bie fe it feiner SSeröffentlicgung g u t V e rfügung ftanb, niegt abfdfliegenb g e prüft werben. ®aS g ilt aueg bon ber © in w iriu n g beS © n tw u rfS auf bie © te tlu n g ber ^Stnwaltfcgaft. ® enn eS if t ja niegt fo, bag n u r einige Wenige iBeftim m ungeit, gu benen bann © te ltu n g genommen Werben tönnte, fü r bie Stnwaltfcgaft, ftanbeSrecgtlüg gefegen, 33ebeutung gatten. 33ielmegr gangt in einem grogeit ©efeg»

gebungSweri alles m iteinanber gufammen. Qebe S3eftimmung, aueg eilte, bie in_ einem gang anderen Bufantm engang ftegt, ta n n eine iR ü d w irlu n g auf bie © te llu n g ber Slnwaltfdgaft gewinnen. ISeSgalB m ug ein afifcgtiegenbeS U rte il über ben

© n tw u rf, bom © ta n b p u n fi ber Befonberen Qntereffen ber Slnwaltfdgaft aus gefegen, gurüdg eftellt werben, Bis 3 ef i unb SRuge fü r eine eingegenbere P rü fu n g gewonnen fin b . -Rur auf bie wiegtigften, fieg ogne weiteres aufbrangenben fra g e n m ug bie erfte P rü fu n g ßefegränft Bleiben.

SBeitauS bie widgtigfte g ra g e ift bie beS SlnwattSgWangS.

SRit 33efriebiguttg fa n n feftgeftellt Werben, bag Säeftrebungen, bie auf S3efeitigung ober Soderung beS SlnwattSgWangS auS»

gegen, leinen © rfo lg gegabt gaben. Siadg wie bor g ilt fü r bie Sollegialgericgte ber StnWaltSgwang. ® e r § 78 beS gel»

tenben ©efegeS w irb in t § 79 beS © ntw . w örtlicg w iebergolt.

S tu r eine © in fd jrä n lu n g if t gingugefüg t: 555er StnWaltSgwang g ilt niegt fü r ben_ © ügn e te rm in in ©gefadfen fow ie fü r bie beflagte ißartei, bie in bem erften T e rm in einen SSergleid^

fegtiegt ober ben Slnfprucg anertennt. ® ie 33egrünbung © . 292 Weift b a ra u f g in , „eS fei bielfadg a ls ungwedntägig empfun»

ben Worben, bag g. 33. in ber erften S krg a n b lm tg bor bem

©ingelricgter, wenn bie Bellagte P a rte i ogne S lnw alt er»

fdgeint, w e il fie niegt ftreiten, fonbern ben Slnfprucg an»

erlennen ober einen SSergleicg fdgliegen w ill, naeg ben Be»

ftegenben SSorfcgriften einem foligen SBunfig ber Sßartei nidgt Slecgnung getragen werben fann. ©ine gleicge © aiglage fa n n fidg u n te r Um ftanben aueg in ber erften S krga nblung bor bem bollBefegten Sollegialgericgt ergeben. S)eSgalB if t borp gefegen, bag im erften T e rm in , unb gw ar ogne U nterfigieb, ob er b o r ber Sam m er beS S ® . ober bor bem ©ingelricgter fta ttfin b e t, bie Beflagte iß a rte i eines StnwaltS niegt Bebarf, Wenn fie einen SSergleidg fcgliegt ober ben Slnfprucg an»

e rfe n n t". ®agegen if t nicgtS einguwenben. 3 m übrig e n fin b aus ber S egrünbung bor altem bie SluSfügrungen inter»

effant, bie fidg m it bem © tnwanb Befcgaftigen, ber SlnWaltS»

gwang gäbe b o rt feine innere 33eredgtigung, Wo bie iß a rte i felbft bie S efagigung gum Sfidgteramt Befige ober, wie baS IReicg, bie Sänber unb bie ©emeinben, 33eamten m it Ifticgteü»

amtSBefägigung a ls ißrogegbertreter gur V e rfü g u n g gäbe.

S3efanntlicg gatte ber IRedgnungSgof fü r baS SDeutfcge 9ieidg fürglid) angeregt, eS mödgte bem 9ieic^, ben Sanbern unb

©emeinben geftattet fein, fidg bureg 93eamte m it Stiegted»

amtSBefägigung in iprogeffen bertreten gu laffen, eine Sliw reguug, gegen Weldge bie ©pigenberBänbe ber Slnwaltfdgaft etnfhm m ig © te ltu n g genom m en gaben. ® ie S3egrünöung fp rio ^t ]\ä) n u t 6e fye rg ig e n te rte n ^Borten fü r bte öolie $8eU be^altung be§ 3fnmaitggmang§ au§. © ie fa g t:

' Slnf ber anberen © eite b a rf inbeffen niegt auger adgt gelaff.en Werben, bag audg bie Stnwaltfcgaft u n te r ben un»

gängigen W irtfdjaftlicgen S3ergältniffen fegt fegwer gu leiben gat unb bag m an fegon aus biefem © runbe eine Weitgegenbe Soderung beS SlnwaltSgwangS n u r berant»

Worten fönnte, Wenn allgemeine Qntereffen ber SRedftSpflege fie erforberten. $ ie fe feorauSfegung if t aBer feineSwegS e r f ü llt ® e r StnWaltSgwang Bei ben Äollegialgericgten ift in erfter S in ie im fjn ie re ffe ber SiecgtSpflege eingefügrt,

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heberrecht als ein Q m m aterialgüterredit angefeßen toerben, baS fieß nießt n u r als SRefiep ftrafrec^tlicßex F o rm e n gegen einen unbefugten E in g riff

©lauben niefit mefir gugemutet merben kann, fo ergibt fiefi Baratts bie Bebeutung, bie eine folcfie Vereinbarung im konkreten g a ff fiaben kann, $ u beaefiten

fteüung ober Slnorbnung getroffen ober ein ©acßantrag gang ober g. genehmigt ober gurückgemiefen mirb. ift barin nidjt gu erblicken, ©iemanbem mirb baburçh etn

fdjulben beg Säterg, Wähtenb bie Unterlaffunggklage bereits burch ben oBjektiom SatBeftanb beg Qitwiberhanbelng gegen bag SBerBot unb bte SBieberljoIungSgefa^r

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