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Zur öffentlichen Prüfung der Schüler des Königlichen Katholischen Gymnasiums zu Braunsberg am 11ten, 12ten und 13ten August 1825

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Academic year: 2021

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(1)

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DoS Ä ó n i g í i ф e ո ЯагМіГсІнп ©pmnafíitms

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am liten, liten unb 13ten Tíuguff 1825

Übet piemtt ergeben# ein

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3. S> ©Փ mid ling.

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©ebr ucf t bei Չ, Ջ). S e p c r ti b e n ծ.

(2)

KSIĄŻNICA M ’ BJSKä I IM. KOffiJ'”iKA I

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(3)

Hebet i)íe ¿śimfrfeite bet (Spmnafüübtibung.

-Oie SSirffamfeit einer <9eíehrtenfd?uíe,, rocld?e bebingf iß burd? ben in ber (B$u(e herrfd?enben @eiß, burd? jroecfmáfêige ihrer еідепфитііфеп ©eßimmung entfpre»

d?enbe einrid^tungen, unb burd? bie geißige ©Übung unb lețjrgabe ber Arbeiter an berfelben, wirb baburd? erfolgreich gefórbert, baß ße in bem greife, über welchen ße ßd? $unâd?ff verbreitet, red?t viele Äunbige unb BBoßhvoilenbc ßnbe, burd? roeU d?e bie ©eßrebungen ber <5d?ule anerfannt unb unterßüfjt werben, фа ul (drif ­ ten ben Ștvetf ^aben, von bem ©eiße ber ©d?u(e unb von ben Mitteln, n>eld?e ße beßét, ihn ins leben treten ju laffen, ein öffentliches 3eugniß abjulegen, unb ba.

burd? ^beilnahme anjuregen unb ju erhöhen: fo hielt es ber Unterzeichnete bei bem erweiterten Umfange ber &ur Anfânbigung ber Prüfungen beßimmten Sd?ulfd?riften fúr angemeffen, bie Diethe ber wiffenfd?aft(id?en Abhanblungen mit ber Unterfud?ung eines ©egenßanbes &u eröffnen, welcher, ínbem er bie Aufmèrffamfeit auf eine Заире- fette ber <Sd?ulbilbung hinleitet, geeignet fcheint, bas Urteil ^unbiger in Anfprutf?

ju nehmen, bie begannt mit ber Aufgabe ber <Sd?ule fragen, wie biefelbe an einer beßimmten Anßalt gelöß werbe, unb Sßohlwollenben ben Șoften 3wetf ber ©d?ule in einem ©cifpiele ¡u vergegenwärtigen, beiben aber Sh^nahme an ber ©фиіе abjugewinnen. Фіе Äunßfeite iß jwar nur eine unb im Allgemeinen wenig be.

achtete Seite ber ©pmnaßalbilbung, ober eine roefentliche; unb wie man jeben ^ßeil eines ©anjen nur bann in feiner wahren ©ebeittung unb Stellung begreift, wenn man ihn fowohl an ßch als aud? in Qßerbinbung mit bem @anjen betrachtet fo iß es fúr bie (Erörterung ber ^unßfeite nothwenbig, biefelbe nid?t nur in ihrer ©efonber«

heit, for.bern auch im gufammenhange mit bem ŒBefen unb ber ©eßimmunq ber ©pmnaßalbilbung aufiufaffen. Oßir gehen vom (extern fünfte aus, bie Фаг.

ßellung na * ben Oralen biefer ®e(egenheitsfd;rift auf bie 3eid?nung ber ©runtime befd?rântenb.

1 Ade

*

(4)

— ( 4 ) —

Tille ViíbungSanpalten papen bîe дете^фарНфе Aufgabe , ben ՏրոքՓրո iu bilben unb ipn burep Unterricht unb Srjiepung fo vorjubereiten, baß er паф ein­

getretener Steife ber S¡apre vervollkommnet in feinem ganjen Sefen, im %epp woíjl * geübter trafte, unb ausgepattet mit ben nótíjigen.R'enntniffen unb Fertigkeiten feine íöeflimmung felbppänbig ju еггеіфеп vermag. liefen allgemeinen ßweck bet 9Леп(фепЬіІЬипд werben alfo аиф bie Tínjíaíten paben, гоеіфе ben Stamen (gpmnafien fuhren. 3)a aber bie allgemeine S3efHinmung bes Senppen immer in einem gewiffen Berufe erreicht wirb, biefer aber als „bie äußere lebensfppäre ber Innern Stätigkeit" * ) ein wefentMjer ip, fo wirb ju ber allgemeinen Aufgabe ber ՏրոքՓօոհՍհսոց поф bie befonbere pinjutreten, ben ՏօոքՓօո ju feinem Berufe ju bilben, fobalb er паф bem Saaße feiner Anlagen unb Steigungen (іф freitljätig ju bemfelben րոէքՓԱր^րո fann, ճտ gtebt aber nur jwei յ^օսբէր1Փէսոցրո, auf wei»

фе рф alle Verufsarten, fo ѵе^фіеЬеп ре аиф im (Einzelnen fe p n mogen, jurûcf- fùpren lapén, eine auf bas Spinére, (Seipige, unb eine auf bas Tleußere, ^raktifýe дегіфгеГе. Sie beibe ihrer Statur паф ѵе^фіеЬеп finb, fo wirb аиф bie ՉՅԱհսոց ju beiben, wenn pe angemeßen unb гіфіід fepn foil, ipre wefentliфen Sigeutpum- Ііфкеііеп hoben. 5)iefe können aber nicht eher hervortreten, als bis bie Anlagen fo weit entwickelt pnb, bap bie Sapi Von einer biefer ^auptarten шодііф wirb. Ճճ muß beßpglb eine Tillen детеіпррарііфе SilbungSpufe geben, unb blefe wirb jroeef- mäßig ®lementarbilbung genannt, weil pe es mit ben Elementen, ben @runb- popen alles տրոքՓ1<Փրո %3ißenS unb könnens ju (pun hat. Senn biefe ihre Tlup gabe vollkommen unb im ganjen Umfange gcíóp pat — fie tput es leiber nicht immer genûgcnb — bann tritt ber von biefer Stufe Sntlapene auf eine popere, mit теіфег er feinem Siele einen ՏՓւոէէ näpet kommt. Ser рф fúr fein leben ЬіеЭііфіипд ber geiPigen Spätigfeit wäplt, pnbet in ber ©pmnapalbilbung bie Vorbereitung baju, wenn fíe діеіф аиф benen, bie рф fúr bie praktike Эііфгипд bepimmen, auf viel- (афе Seife Vortpeil bringen wirb, inbem fíe allgemeine,ՏրոքՓէոհԱհսոց ip.

•) у. бріПеке gefummelte ©фиРфгірсп. $ erlitt, 1825. S. 22.

J)ie Q3tlbung ju bent Verufsfreife, юеіфет bie geißige Spätigfeit eigen tpûm- Ііф ip, foil auf bem ©pmnapum mit ber Viíbung jum Senfcpen auf bas innig P e verbv.nben fepn, unb barf піфг einfeitig als ßweef ber ©pmnapalbilbung aufgefaßt werben, ճտ поіЬегГргіфе vielmepr ber S¡bee berfeíben, wenn man ipr anmutpet, bie befonbern inbem Jßauptkreife eíngefфloPenen Stäube ju Ьегііскрфіідеп, unb ber Meinung ber Տէս$(1Փքր1էՏ!որոքՓրո ju folgen , bie, wenn аиф поф fo verpeeft, ipr loofungswort geltenb тафеп wollen: Stur Sins ip Stotp, bas ip bas 23rob. Tluf bas Ti ((gemeine, jenen Stäuben (gemein fame richtet bie ©фиіе ipr Tiugenmerk, unb entfpriept ЬаЬигф bem 3՝veďe, гоеіфеѵ in bem Stamen ® еІергГепГфиІе an ­ gebeutet

«֊

(5)

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* — ( 5 ) —

gebeutet iß. 5)te ®e(eÇtfen[d}uie ijł jur 25iíbung beß fúnftigtn ©eleßrten beßimmt.

20ít ifi aber ein ©elețjrter? gíebt jwei fjód)ft verfd)iebene begriffe bom ®eíefjr«=

ten: ben einen nad) bem ©феіпе unb ber bloßen Meinung; unb in biefer 9Íúá ‘ ftd)t muß feber fúr einen ©eierten gelten, ber burd) bie gelehrte ©rjießung l)inburd) ge- gangen iß, ober wie man eß geroôí^nííd) nennt, ber ßubirt ßat ober nod) ßubirt:

ben jweiten паф ber Oßaßrßeit, unb in biefer 9îûcf ßd)t iß nur berjenige ein ®e(ef)r»

ter ju nennen, weld)er burd) bie gelehrte ‘ ¿Übung beß geitalterß țiinburd) jur Sr«

fenntniß ber ^bten gekommen iß." * ) gut ©rfenntniß ber ^been foli alfo ber ju tommen ftreben, welcher fid) einem von ben ©tauben wibmet, bie man getvoßnlid) gelehrte ©taube nennt, gleichviel ob er bie $orfd)ung nad) bem fæefen unb ben ©r- feßeinungen ber 3been, ober bie Tlmvenbungen berfelben in ben gefeííigen Veríjáltnif- fen beß Menfd)en unb ben 3w eigen beß ©efchâftßlebenß fid) juin ßiele fe^t. %n ber

©vmnaßalbilbung liegen bie Vorbereitungen, jur Srfenntniß ber ^been gelan»

gen ju fônnen. ©o wenig biefe Srfenntniß barin befielt, baß man Sinjelneß wiße, ober med)anifch ©efammelteß medfanifch antvenbe, fo wenig wirb eß für bie Vorberei ­ tung genügen, fief) einjelne ßenntniffe ju erwerben, unb^erfireuteß паф SȘillfuljr unb

®efallen ju erlernen. Äenntniffe ft'nb allerbingö notftwenbig, aber fie ftnb nur baß Material, welcßeß leben unb 23ebeutung gewinnt burd) ben @eiß, ber eß burdjbringt;

ße ßnb baß Mannigfaltige, weid)eß einer í)óf)ern ©inljeit untergeorbnet werben muß.

3ut Tluffü^rung eineß 93aueß gehört roofil Material, eß muß aud) leute geben, bie baßelbe herbeifú^ren unb anfertigen, aber ber bilbenbe ®eiß beß %aumeißerß ent- wirft ben g)lan unb leitet bie Mußfulfrung. ®f)e aber baß ©ebâube ßch ergebt, muß ber ®runb gelegt fepn, feß unb ßd)er, unb bem ©ebáube anpaßenb ; аиф baju muf­

fen Materialien, wiewohl fpäter^in nid)t fid)tbar,ßart unb bauerßaft außgefud)t unb bem g)(ane beß @anjen gemäß funßvoll verbunben werben. 2ilfo iß eß аиф bei bem geißigen 25au ber ©eleljrfamfeit: eß muß bet (9runb ju bemfelben gelegt wer­

ben, unb biefeß ցրքՓ1է1)է in ber (£>eíe(>rtenfc^ule ; ben weitern Sau vollfiißrt biellni- verfitát. VJie námíid) bie Slementarbilbung ber ©pmnaftalbilbung vorangei)t, fo folgt auf ße bie afabemifdje; jebe ßat ilfre eigentljiim^eiSeßimmung, теіфе mit aller ©chürfe unb ©enauigfeit aufgefaßt werben muß, inbem bie ©rânjen піфс oțj.

ne ЗІаффеИ verrúďt werten tonnen. Sin ©pmnaßum, weld)eß in feinen unterßen leffrßufen nid)tß iß,alß eine®lementarfd)ule, unb քէՓ von biefer nur burd) eine Mel) ր՛

jal^i von Unterríфtбßunben im latéin unterfd)eibet, еггеіфе eben fo wenig feine Qje- ßimmung, alß ein anbereß, weld)eß in ben oberßen lehrßufen in baß ©ebiet ber Univerfttât ubevßreift. 2Öenn діеіф baß ©pmnaßum фіпрфгб ber Siemcntarfd)ule ergânjenb, unb l)infid)tß ber Untverßfât vorbereitenb wirft, unb im gewißen ©inne alß eine ЭІафГфиІе jener unb alß eine Vorfфule biefer angefeȘen werben fann, fo iß

*) $i$te uber Ьа5 Sßefeit ber (Siíeýrtett. 35crli։t, 1816. <5. 7-

(6)

iíjm Ьоф fetn еідеп^йтПфег Sereié mtgetviefen, unt» je fieberet unb befîimmfer es рф in blefem bewegt, bepo beffer iß eé.

ЯВепп auf ter Uníverf tôt tie befontcrn groeige ter ©cíeprfamfeít рф trennen, unt als einjelne Jjauptfâd)cr pervortreten, fo muß tie Befápigimg, in tiefe mit Sr, folg eiujugepen, auf einer frühem BilbungSfiufe gegeben fepn. Ջ er ®eifr muß jenen

@rat von allgemeiner Tlusbilbung erreicht paben, ter ipn jum Eintritt in ein [¿oberes

@ebiet reif marfűt, ^n tem Umfange tiefer allgemeinen Bilbung, fo noie in ten Snittéin, burd) roeíd)e, unt ber Tírt, tvie tiefeíbe erreicht roírb, jeigt fid) basSigen- tpúmíid)e ter (Spmnaf aíbilbung. ©ie гоепЬеірф an ten ®eiji, піфг eine oter tie antere Ära ft tejfelben Perúcffdjtigenb, fontem tie ©ntroitfeluftg ter ©efammtfraft.

Sé i|i ter menfd)lid)e ©eiß feinem Wefen паф Siner, unt ibenn діеіф feine tpâtig«

feit fid) in befonteren (Rötungen jeigt, fo ruínen tiefe bod) alle auf einem gemein«

fd)aftlid)en Boben. Wenn mir jum Bepufe her Darfellung tie einjelnen 9iid)tun«

gen getrennt aujfajfen, fo mögen mir immerhin Srfenntniß, ®efiipl unt Willen un- ГегіфеіЬеп, aber roapre Tlusbilbung bes ®eifies muß auf tie gemeínfd)aftlid)e Snt=

micfehmg unb Berebelung ader trei pinarbeiten. $п einer ròoplgeorbneten ©eele f¿errfd)t tie քՓօոքր ^armonie ber geiftigen Äráfte, Älarpeit unb ©¿arfe in ber Sin- ք։Փէ, Beroeglid)feit unb Steinzeit im ©efigie, (frnji unb Ära ft im Wollen. Wie aber? ©oll tiefe Borjúge піфг ein jeter fid) ju erroerben іифеп, unb bu verlang.fi , baß ble ©ymnafalbilbung fe gebe? Wopl foil рф biefelben jeter erroerben ; beßpalb Ьеіеіфпеп mir fíe alé bie allgemeine ©eite ber Bilbung, aber in einem erpöpten ©ra­

te muß fe ter befpen, гоеіфег in bem geifigen ©ebiete wirft, ober рф jum Wir«

fen in bemfelben vorbereitet; unb wenn ein (оіфег aud) jumBeroußtfepn tiefer Bor, juge fommen muß, fo roirt eine fefie unb tiefe Beqnmbung berfelben erforteriid) fepn, ju гоеіфег ter го^егффа^ііфе Weg fúprt. Diefer mad)t ten Sparàfter ber

©pmnafalbiltung aus. ©ie foil auf roijfenfcßaft[id)e Weife bas Tinge ber Srfennt«

niß fd)àrfen, bamit es рфег unb leid)t паф ber W a p r p e í t forfdje, bas ©efiipí verebein unb empfáng(iф тафеп, baß es Wepigefallen pabe an bem ©ф ón en, unt ben Willen frâftigen unb f ùpen, baß er дегіф tet fei auf bas © u t e. Waprpeit, ©фот feit unb ©ùte fnb aber bie ©runbiteen, um roeld)e alle anbern, fo օրրքՓ1րհրո fe aud) motifjirt fepn mögen, fd) bewegen; unb wenn ber roapre ©eleprte nur ber ifi, гоеіфег jur Srfenntniß ber^been gefommen iß, fo wirb tie vorberettenbe Bilbung jum ©elefjrten nur bann jroecfmâßig fenn, го en n fe jum Bef pe tiefer ©runbiteen verpilft; benn roo tiefe im gepőrigen ©rabé angeregt unb auSgebilbet fnb, ba roirb bas Singepen in anbere verroanbte ^been Іеіфе werten unb erfolgreich fepn. Die Srjeugnijfe ber brei ermàpnten ©runbiteen fnb Wijfenfd)aft, Äiinß unb ©ittlid)«

feit, unb ba leptere turd) tie Stelígion ipre Welpe empfangt, fo muffen roir W if«

fen քՓ a ft, Äunji unbiXeligion als bieTlngeln anfepen, um госіфе рф'ХПее im

geifigen

(7)

geißigen íeben bewegt. Ööie «fie breí non ben f)ód)jten ^been ausgețjen, fo fuhren fie aud) pim %efi$ berfclben. Die %crf)euge baju liegen in ben ©runbfrùften ber menfcblirfjen <Seelè. Die Vilbung fd)àrft biefe EBerf;euge, unb lehrt ben redeten ®e«

brand} berfelben, bamit ber SDïenfd? in ben ©tanb gefegt werbe, fid) feíbflt^átig ben Söeßfj feiner ^ôdjfien % o rang e ju erwerben. DiefeS bejwedet auch bie ©pmnaßal»

bilbung unb beßßalb liegen in фгет %efen brei nothwenbige ©eiten, weld)e wir liad) jenen ®runbrid)tungen bejeid)nen fönnen, als bie ©eite bet 9Bi(fenfcbaft, bet

^unßunb ber religion. 3 e inniger fid) alle brei ЬіігфЬгіпдеп, beßo volUommnet wirb bie iSeßimmung ber ©pmnafíaíbilbung erreicht»

Die Mittel, burd) welche biefes тодііф gemalt wirb, finb Unterrld)t unb Ergießung; jener übt ben ®eiß, unb tljeiit iljm $enntnifle mit, biefe verebeit feine Veßrebungen burd) ®ewóí}nung an bas 9îed)te unb ІбЬІІфе; jener foil bie er«

fennenbe ^raft anregen unb üben, biefe bie pttlicȘe bilben. 95eibe Mittel ^at bas ©ymnaßum mit onbern Slnßalten unb Vilbungsweifen gemein, aber fie treten an bemfelben auf eigenфшпііфе 2irt Ijervor. Der Unterrid)t iß verhieben von bem ber (£íementarfd)u(e unb bem ber Univerßtât, fowo^í fjinßdjts ber ^enntnițȚe, roeíd)e er mittíjeilt, als ber %rt, wie biefeS gefd>ie^t. Die leßrgegenßânbe ßnb nidjt wíllfú^ríid) gewählt, fonbern haben ífjre mit bem Qßefen bet ©фпіе jti«

fammen^ângenbe notȘwenbige Sebeutung., Eßenn рф ber Elementarunterricht über bie erßen ^enntniffe von ® ott, ber ՁԽէսր unb bem $9Zenfd)en verbreitet, fo bleiben biefe brei J^auptgegenßanbe freilich aud) fúr ben @i)mnaßalunterrid)t, aber ße gewinnen eine größere TluSbefmung unb Verzweigung, unb werben wiffen«

fchaftiid) aufgefaßt; immer поф verfdßeben von bem afabemifdjen Unterricht, welcher bei aller SRannigfaltigfeit feiner Disciplinen fid) aud) auf biefe einfache Drei«

heit jurucf fußte։» läßt; benn was will bas ßodjßeEBiffen anberS erforfcßen, als ©ott, bie 9îatur unb ben SMenfchen? Es tßut biefeS aber in einer Tíílfeítigfeit unb liefe, für welche bas ©ymnaßum bie Vorbereitung enthalt. Der Śttenfd) mit feinem Eßefen unb mit ben Verdnberungen, welche nach ben 9ieußerungen biefes EßefenS im ©roßen bas 9)íenfd)engefd)íed)t erfahren ßat, bilbet bas eine ^auptgebiet bes

©pmnaßalunterrichts, welches fich als baS ©ebiet ber Згефек Ьеріфпеп läßt, fo wie bie 91atur mit ihren geheimnißvollen graften, wunberbaren Érfcheinungen unb reid)ßa(tigen ^robuften bas zweite, welches ßd) als bas ©ebiet ber Slotßwenbig»

feit funb tljut. 2(u8 jenem treten als Unterrid)tSgegenßdnbe ßervor bie ©prad)en unb bie ® e f ф i ф t e, aus biefem bie ՁԽէսր wiffen fd>a ft unb a t ß e m a t i f.

3n ber ©ргафе briicft fid) bas %3efen bes Wenf^en ans, unb ©ргафе iß аиф bas geißigeVilb ber9îation; beßßalb ßeßen ©ргафе unb ®efd)id)te in einer engen Ver.

binbung, теіфе umßanblid) nad)juweifen eben fo wenig in ben ©rangen biefer 2lb=

hanblung liegen fann, als bcngufammenßang unb ЬіеЕідепфитІіфЁекеп ber ießr-

(8)

gegenßanbe íes 2weiten ©ebiefeś հօրշսէքյսո. ^nbem roit un fer Hauptaugenmerf nur auf eine Seite ber gefainmten ®i;mnaßalbilbung richten, ermähnen mir nur поф, baß bas Sprad)ßubium fid) injroei Haupttheile trennt, in bein es fid) entiveber auf bie 9Hutterfprad)e oberaufbie alten Sprachen be&ieȘt. ^nberWutterfp^e ßit«

ben mir bie meißen Q3erűhrungSpunfte mit bcm 93olfe, welchem mir angeboren, unb bemnad) verbient fie vor allen anbern fPflege unb Xusbilbung. Sie muß alfo aud)

©egenßanb bes Unterrichts werben, unb b e u t f d) e @ i) m n a f i e n werben burd) bie beutfdje Sprache zugleich bie Śejiehung ausbrűcfen, in welcher jebe Sd)ule շս bem 93aterlanbe ffeȘen foli. ©er beutfche ©eiß iß ein eigentí^úmlicher ©eiß, wie im Wißen unb in ber ^unß, fo and) im leben; unb bie beutfche ©ргафе iß „fo frâftig unb beßimmt, fo voll urfprunglicher unb unverßegenber lebenbigfeit, fo bieg«

fam für Urnß unb laune, für Erhabenes, ©inniges unb ®emútf)íiche6, fo reich an rptf)mifd)er Bewegung, unb, wenn man ße շս orinen weiß, auch an Woßlfiang", baß ße es verbient дгипЬІіф erlernt շս werben, unb հոշս bietet bas ©pmnaßum @e- legenßeit bar. 93on ben anbern Sprachen werben nur biejenigen als ein allgemeines SSilbungSmittel angefeȘen werben fónnen, in benen ein fjoßes Waaß innerer էՇօրշճցէ liegt, unb bie Qîôlfern angehören, bereu genaue Äenntniß ßauptfadjlich (Einfluß auf ben ©eiß ßat. Qfud) im gewöhnlichen leben werben mir Von ber Sprache unb Unterhaltung eines Ungebilbetèn feinen ©ereinn bavon tragen, woȘl aber von ber ei ­ nes ©ebilbeten. %ei ben ©гіефеп unb Diómern ßnben wir bie erwähnten %ebiu»

gungen erfüllt, unb bei ihren Sprachen tritt nod) bie befonbere 9lücfßd)c հ1ոշս, baß ße als ein abgefdßoffenes ®օոշօ vor uns liegen , welches bei ber Wiitterfprache nicȘt ber Sali iß. ©er Wertß ber alten Spvad)en als QMIbungSmictel iß fo allgemein au- erfannt, baß man bie Erlernung berfelben oft ausfd)ließlid) mit bem Slawen Huma ­ niora be2Cid)nete, als fáme man nur burdj ®ried)ifd) unb lateinifd) շոր Humani­

tät. Wenn biefes gleich nicht ber $a(l iß, fo werben both bie alten Sprachen als ein Jjauptmittel հոշս angefefjen werben miiffen.

5Da6 ©ebiet ber Alătur unb ®е(фіф(е ifi ín feiner wahren 23ebeutung unter.

(ІапЬІіф, wenn wir in bemfelben nicht bas ewige ®efen ernennen, welkes (іф in iijm offenbaret, lieber biefes f)ód)ffe 5Befen unb unferQSerbâltniß jit iȘm bebûrfen wir einer umfaffenben Belehrung , bair.it unferælicf nidjt in biefer %elt bett Srfdteinun.

gen unb vergânglid^en 23ei¡ef>iiiigen freien bleibe, fonbern ßd) ßinwenbe j« bem tief՛

fien ©rtinbe ber ^rfcßeinungen unb juin Unvergänglichen; unb bamit wir and) (£jru ftdjt gewinnen in bie wa^re SSeffimmung unferS lebens, roeldje über bie irbifd?en (ВфгапЕеп фіпаибгеіфГ. Չ(սք ©ott, von bem Allies ausge^t, muß аиф Tilles bezogen werben; bie фофЦеп ^been, паф bereu ©rfenntniß ber Ձ)ԽւքՓ in biefem leben flrebt, ßaben фге üuelie unb фге wa^re %ebeutung nur in фт. ՉՉրոո bernnad?

bas Streben beffen, теіфег jur £'rfenntniß ber ^been gelangen will, überall auf ben

gemein-

(9)

• —• ( 9 ) —

детеіпВфа№іфеп SRittelpunft jtiriicfgefüßrl werten muß, oßne ten es jerfâttr unb nichtig ¡(1; fo wirt аиф bie IBorbereitung baju tiefe 9ii$tung begrünten muffen;

unb beßßalb tritt ber R e I i g i о n s u n t e г г i ф t, burd) weid)en in her $-orm bes leß>

renS auf bie Religiofitât als bie ©inßeit ader SSeflrebungen ßingeroirft wirt, nicht nur als ießrgegenflanb ein, fonbern er muß als ber ©egenßanb betradjtet werben , beflfen SJeleßrungen in alle Ideile bes Unterrichts eingreifen, beren verbinbenbe

©nßeit er ifl. Der фгі|Ніфе Religionsunterricht ifl bie notßwenbige ©igentßiim- Üdveit ber ф r i fi Í i ф e n ©pmnafien; unb ba „Riemanb einen anbern®runb legen rann als ben, ber քՓօո gelegt ifi/' * ) fo muß jeber S3au im Reiche tes ®etfles auf biefem ©runbe rußen, fonfi ք1սրչէ er, wenn er аиф furie geit prangt, in feiner ЭІіфгідВеіі ¡ufammen.

*) 1. Kot. 3, 11.

ձ

Die fünf feßrobjefte ©ргафе, ©օքՓ1Փէր, 9laturwiffenfфaft, 9)îa- tßematif unb Religion— jebes mit ben Ŕebenfenntniffen, welche zur genauen ©in«

քւՓէ in baffelbe ефгЬегІіф ftnb — flellen bie tviffenfc^aftlid?e Seite ber ©pmnafial- bilbung bar. ЯВіе fie als notßwenbige Mittel bie ©ідепфитііфіеіг ber ®eleßr * էրոքՓւմր ausbrùcfen , fo zeigt քւՓ tiefe аиф in betört, auf welche tiefe ©egen- flânbe beßanbelt werben. Sie тафеп jufórberfl ein ©anjee aus, unb muffen beß- ßalb քսաաէԱՓ bei ter Gilbung, теіфе bie ©фиіе geben foli, in Tlnwenbung Born- men. Der օքսհօւո1քՓօ Unterridjt Bann einen einzelnen gweig bes Qßiffens ergreifen unb ißn паф feinem ganzen Umfange bearbeiten, aber bie Vorbereitung taju barf піфг einen Sßeil einfeitig ßerausßeben. Daßer i|l es irrig , wenn man bie Veflim»

mung ber ©pmnaften in einer ißren ^reis ûberfd)reitenben KuSbilbung eines einzel ­ nen §афеб fudjt, unb ßier baS ©ргафЦиЬіит ober հ1ր@րքՓ1Փէր, bort Dlaturwiffen- քՓձքէ ober SOiatßematif ein ausfdjließlid^es Red;t verlangt unb erßâlt, unb Reli­

gion woßl gar als ЭІеЬепВафе angefeßen wirb. 9Bie bie waßre ՉէօոքՓօոհԱհսոց in ber ßarmonifeßen ©ntwicfelung aller Kräfte beßeßt, fo werben аиф alle теВепіІіф be- grûnbete Mittel հսրաօոէքՓ jufammenwirBen muffen. ^игфгеГ піфг, baß ein ©egen * fiant babei leibe, wenn аиф bem anbern feine gebiißrenbe ©teile eingeräumt wirb; je ­ ber fann nur gewinnen, wenn in allen geleitet wirb, was geleiflet werben foil, піфг meßt, aber аиф vor allen піфг weniger, als bas %ßefen Ьег@фи[е verlangt, gwar ßnb bie?(nlagen verfd)teben unb піф( bei jebem gleidjmäßig auf alle gweige bereif.

քրոքՓօքէ unb Äunfl дегіфгег, Ьоф muß bei Qjeflimmung ber leßrgegenflänbe von

bem ©runbfaße ausgegangen werben, „baßein jeber feine wiffenfфaft(íфen unb jtunfl-

Anlagen uberßaupt fowoßl, als аиф fúr bie befonbern wiffenfeßaft^en $афег ver-

քսՓրո unb foreeit als тодііф üben, unb baß Ьіе©фиІе ißm taju ©elegenßeit barbie,

ten muffe; baß biefeS ferner um fo eß er тодііф fei, je verwantter bei aller ЯЗе^фіе-

ten-

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— ( 10 ) —

benßeit bei Stoßes ber allgemeine Organizmus ber <S3ißenfcßaften iß, unb je (еіфГег ев einem in ber allgemeinen Sdjuíe jum richtigen organícen 3)enfen gebit»

betem ^opfe werben muß, itt jebwebes §аф einjubríngen." * )

*) HBorte cinei Slui^ugei nui ber Mnroeifung über bie (ginric$tung ber öffentliche։։

allgemeinen ©cțjulen im $ր. (Staate, uni mitgetpeilt unter ben 17. ЗІргіІ 1816.

•') ՃՃ muß beißen finnen: ferret opus. Sergi. вфгоагі ©qiebungilebre, Íeipíig 1808. HL Ջ. II. %btß. 6. 333.

***) ©фіеіегтафег gelegentliche ©ebanfen über Univerfttåten im beutf^en ©inne.

23erï. 1808. ©. 23.

2¡n bem ՁԽ men ® pmnafium liegt bie <?ідепфитііфЬеіг angebeutet, mit inet«

фегЬіе leßrgegenßdnbe an einer foi феи Tlnßalt bemäntelt werben, @pmnaffum iß eine иеЬипдб[фиіе, unb wie in ben ©ijmnafíen ber Eliten bie ^orperfraft vorjugs- weife geübt würbe, fo wirb in unfern ©pmnafien bie geißige ^raft geübt. 3)ie er»

wâßnten 1Іпгеггіф(ёдедепЦапЬе bitben ben geifłigen Șttnffampf, Ьигф тсіфеп jeber feine Kräfte erproben lernt, unb wer рф in ber geißigen ^alâßra гефг гйфіід ver- fu ф t țjat, wirb fpdter als ein rußiger Kämpfer auftreten unb um einen Siegespreis ringen rönnen. 91іфг einfeitiges QSorbociren — weíфes oft bas іеіфге^е iß— піфг bloßes 2ínl)óren unb geißlofes Sinpragen von Seiten ber ՏՓս1օր genügt am ®ijm- nafium,fonbern es iß eine waßrßaftgpmnaßifd)e Hebung nofßwenbig, bie jur Anregung berSeibßtijdtigfeit mit հօոՏՓւԱօրո vorgenommen wirb. 3)arum foil аиф jeber bei berfelben mitarbeiten,unb je meßr biefes ber §аіі iß, beßo wirffamet wirb bie He­

bung fet?n. ** ) ճտ ЬеоЬафгеі ferner bieScßule inii^ren Hebungen einen regelmäßi ­ gen ©ang, bei теіфет fein Sprung geßattet werben foil, bamit jeber ftd;er unb feß geljen gelernt ßabe, wenn er fid) feibß überlaßen wirb. 93as bie Sdjuie geübt, ha ­ von fließt fíe քէ՚Փ aud) ju ťíberjeugen, ob es auf bie геф(е SBeife aufgenommen unb verarbeitet worben iß. (£s werben an ißr beßimmte ^ennfniße mitgetßeiit, unb für einentßeil berfelben forbert fíe Ьигфаиз ein lernen. <£s iß bie Sdjuie basgufam- menfepn ber UXeißer mit ben ießrftngen, *** ) unb ba ßeßt es gut, wo ЬіеЗфиІег eben nur ießrlinge ßnb unb ßф nießt meßt ju fepn bűnfen, bie teurer aber heißer finb, ober ernß ßreben es ju werben.

ȘDlit tem Unterrichte fiept tie 6r$iel)ung էսրՓ tie ©фиіе in genauer %er»

bintung. $)ie geit ifi vorüber, too man in ten ©фиіеп nur Sepranßalten fepen

wollte, wenn діеіф Einige in iprem Urtpetle hierüber, wie её аиф bei anteen fingen

eben піфс feiten i|t, поф mepre Sapre iuriicf fint. 21иф tie ©фиіе muß ermeßen,

սոէ wenn fie рф діеіф піфе rñfjmen fann, tiefeë in aller SSollßânbigfeit չս tpun,

weil fo vielerlei ipr gemment entgegen tritt, fo muß fie Ьоф alle Mittel anroentcn,

гоеіфе

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— ( и ) —

гоеіфе ißt jur marren Siíbung շս Oebote flehen; 33tíbung beßeßt aber піфі aus- fd)ließ(id) in jRenntniflen , fonbern in einer innern 93crebe(ung, von гоеіфег S'émit, nifle nur ein mitroirfenber Іфеіі finb. ©et Sftenfd) föd fúr bas Seben gebilbet wer ­ ben, unb beßßalb muflen ftd) аиф ап ben Xnßalten, wo tiefes gefd)íeßt, lernen unb leben ЬигфЬгіпдеп, bamit піфс ein bloßes ®iflen, fonbern 333 e i 5 ß e i t vorbe- reitet roerbe, in гоеіфег ber ©egenfaf) bes 3BiffenS unb JßanbelnS gehoben iff.

ЗЙЗепн roit in ber ©фи le von ber einen Seite bas 23ilb einer rooßlgeorbneten familie im ©roßen erbííďen tonnen, fo րրքՓօ1ոէ uns von ber anbern bas 23ilb eines rooßlgeorbneten Staates im kleinen, ©er ®eiß berörbnung unb ©efeßmâßigfeit muß in ißr հօրրքՓրո, liebe unb ճէոէրոՓէ in if>r roaifen, unb biefeS roirb ber $a(l fepn, roenn bas redete lebenselcment alle ißre ©іпгіфіипдеп ЬигфЬгіпдг. ©iefes liegt allein in ber Religion, unb roas fúr biefe von Seiten ber ©rfenntniß burd) ben 9іеІідіоп5иіісеггіфг erßrebt rourbe, bas roirb für bie fittlicße ^raft Ьигф bie 9)íitteí erßrebt, beten fid) bie Sdiule jur Orjießung Gebient. Titte 2(nßa(ten, гоеіфе ge»

troffen го erben, bas leben ber ©фиіе ftttlid) unb religiös շս Gilben, begreift man un- ter bem Diámén ©iscipíin. ©iefe iß alfo feinesrocges eine Sammlung von Зифе- unb Strafgefeßen, fonbern ©rjieljiing im vollen Sinne bes Sorts, ©eroóp.

nung an bas 9іеф(е unb ©ute, barnít in ber Seele nur eine քօ!Փօ ©efťnnung ßerr- ІфепЬ roerbe, burd) гоеіфе bas leben bes fínblid)en ©emutßeS in ©ott — unb tiefes iß religion — nid)t geßort, fonbern gefórbert roerbe. 3Benn bei ber ©lementarfd)ule bie Зііф tun g ber Érjießung vorroaltet unb auf ber llniverfitât bie bes Нпсеггіфгз, fo muffen am ©pmnafium ©rjießung unb Unterrid)t in ber engßen ЗЗегЬіпЬнпд ße- ßen. ©iefer muß burd) ben հօրրքՓօոհօո Sinn fúr bas @ótt(td)e gehoben, jene Ьигф bie fiare ©infíd)í unterßüjt го erb en, unb im (extern Umßanbe ßnben roit roiebcr bas (Z^araf terißifфe ber ©pmnaftalbilbung.

2ßie berUnterrid)t bie roiffenfdjaftlidje (Seife ber ©pmnafialbUbung bar«

fielit, fo ernennen mir in ber (írjic^ung bie reíigíófe. Sßeldje Stellung beljauptetaber bie Äunfifeite, bie als bie britte mefeiitlicße Seite angebeutet mürbe? Ջխ meleber

®erbinbung fie mit ben beiben anbern? %aS {jatbie®pmnaf։albilbung {jinfñíjts iljrerfûr eine Aufgabe, unb теіфе Mittel jur fófung berfeíben? — ^eine von ben brei J^auptibeen bes OBaßren, Sd)ônen unb ®uten ifi fo abgefcfyloffe։։, baß bie anbern in ifjr ni$t enthalten maren; vielmehr ifi jebe nur bann vollenbet, wenn fteaud) bie beiben anbern in ft$ fdjliefjt, nidjt in einer roillfüijrlidjenSOiifcßung, fon ­ bern in einer notßmenbigen innern 93erbinbung, bei теіфег bie eine Seite jtvar als vorljerrfdjenb unb beftimmcnb erf^eint, bie anbern aber als mitroirfenb unb ver«

vollflânbigenb. S)ie^bee beS ЗВа^гсп in ißrer (jodjfien Qßollenbung fdjließt аиф bie

^bee beSSdjónen in քէօէ, fo mie biefe mieber bas 'lüafcre, unb beibe folien ín ífcrcm

®runbe

- -_________ 2 *

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— ( 12 ) —

®runbe auf í)cm ©ufen гіфеп. î)affelbe wirb alfo аиф bon ben Srjeugntffen biefer 3been, bon Wíffcnfdjaft, $unft unb ¿Religion gelten.

Warum flehen Unterricht unb (Erstehung in einer fo engen Sßerbinbung, ale roeil (ՋՅւ՚քքրոքՓօքէ oi^ne Religion feine ¿Sebeutung hat? Wiffenfd)aft foil miß ;ur Wahr fjeit fűljren unb licht über unfere lebcnsbaíjn verbreiten. S)as tljut fie aud) in einiger

¿Rucfßdjt, aber ein? vollßcmbige (Eríeud)tung fann fie allein nicht gewahren, поф roe- niger vermag fie mit iprem lid)te bie befebenbe Warme ju geben. „Jpütet end), baß baß Ііфе, weldjes in end) iß, nidjt $inßerniß fei." * ) Hőié viele roanbeln immun­

fein, obivo^l fíe РФ ihrer .pelle riiljmen ! Wie viele folgen einem ігіідііфеп ^rrlidjte, юсіфеб pe in (Sümpfe focit! Wie vielen vcríófdjt bie ^acfel, гоеіфе anfangs fo he ^ emporloberte! mie Sßernunft pnbet allein ben Weg her Höaljrljeit nid)t, поф weni ­ ger fúprt eine einzelne Wiffenfd)aft auf benfelbcn. „®ott hat aud) fúr bie intelíef- fuelle Welt jroei lichter gefdjaffen, ein großes Ііфі, baß ben Sag regiere, unb ein fleineß lid)t, baß bie ¿JÍad)t regiere, baju bie Wanbelßerne bet Wiffenfd)aften" ** ) mie Sßernunft gleid)t bem 9Ronblid)te, гое!фе$ bie ginßerniß bieferWelt հրՏրրրքՓէ, aber аиф biefeß fann fíe nur burd) bie Sonne berOffenbarung , auf weld)er baß ^Be ­ fen unferer Religion beruht. SDiefe erwecft im ®етііфе ben glauben, bieHoffnung unb bie liebe, ohne гоеіфе alleß Wißen ein leereß iß. ¿Religion nótíjigt bemgorfd)er baß ©eßânbniß feiner ищигеіфепЬеп Äraft ab, unb er muß, ben %(icf auf baß ewi­

ge Wefen gerietet, fagen: „mein Wort iß meines $ußeß Іеифге unb ein Ііфе auf meinem Wegen." *** ) Wiflenfdjaft muß alfo mit ¿Religion verbunben feyn; allein bebarf аиф biefe ber Wiffenßhaft? Woljl fann ¿Religion ein gläubig finbltd)eß ®e- müth beleben, unb fein ganseé Streben паф bem Šroigen hinridjten; aber in ber Wiffcnßfjaft fommt չս biefem Streben beüti іфе Srfenntniß ^tnju z Ьигф weíd)e eine feße Stû$e gegeben wirb, bamit baß Streben піфс roanfe ober in ®efapr geratpe irre geleitet &u werben. 3ľ)ie lehren ber ¿Religion finb ein гоір^фа(Шфег %eßanb- tijeil berfelben unb werben beßljalb, wenn аиф nur als (Elemente, չսր %efeßigung beß reíígiófen Sinnes míCgetljeílt; vollßanbiger muß biefeß gefd)eljen , wenn bie le- Ьегбгіфіипд ber gcißigen tpätigfeit beßimmter hervortritt. míe ¿Religion beß ®e- lehrten foil mit feiner Wiffenfthaft verbunben fepn, unb wenn bie (Erfahrung von bei ­ ben Wahrheiten, baß ¿Religion mit Wiffenp^aft unb biefe mit jener in ¿Serbinbung ßeßen folle, піфе feiten bas©egentpeil * eigt, fo beweiß biefeß nur, baß man einfei- t!g auffaßt, roaß bem Wefen nad) jnfammen gehört. 5)iefer Sinfeitigfeit foli aber ed)te Gilbung entgegen wirfen, unb bie ®օ1օ&րէէոքՓս[օ wirb аиф ițjrerfeite biefeß thun muffen.

•) 2uc. 11, 35.

•*) d. SReyer ЗЗіЛггег fur bébete ЖаЬгреіг. 1 33- 6. 6

•*•) Փք. us-

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— ( 13 ) —

2íuf діеіфе Weife pept аиф bie Sunß mit íer £ætfle։ifcbafr unb [Religion tn Qßerbinbung. Die Sunß peilt bas ՏՓ one bar, unb btefeS ifi bem menfdpidjen

®eífle eingepßanjt, wie basSEBapre unb Sittbe. Da mir aber bad SBefcn bed ©ei»

pee aid ©ineS betrachten müßen, fo ip քՓօո hierin bie íľlotproenbigfeit jener Serbin * bung angebeutet, gubem (pat bie %i([enfdjaft außer iprer eigcntpümiidjen Seite ip»

re Sunßfeite; es ip biefed bie Seite ber § o r m, гоеіфе aber von bem ® efen unjer»

trennlid) ip, benn biefed Peilt ßd) in jenem bar. Sur üßiffenfd)aft gehört ferner ^ro»

buf tion, unb mie alles lernen nur baju führen foli, baß man felbp fdjaffen főnné, fo muß aucp bie%iffenfd?aft fid) bilbenb bartpun. „ < 2Ber піфі mit bemfelben ^ö^err»

Antriebe, womit her Simpler aus einer r often Waffe bas 93ilb feiner Seele unb bet eigenen ©mpßnbung pervorruft, es bis jur Vollfommnen JrteraiiSarbeitung beSÎȘilbeS feiner QÖipenfcbaft in allen ßweigen unb Speilen bis jur vollkommenen ©inpeit mit bem Urbilbe gebracht pat, l^at fíe überhaupt nid)t ЬигфЬгипдеп." * ) — Die SunP wirft auf bas ®efüp(, unb foil blefes піфс ber ©rfenntniß jur Seite ßepen? 91ерп- 1іфе$ gilt aud) von ber 93erbinbung ber Sunp unb [Religion. Das leben bes finbli- феи ©emûtpes in® ott ip ein іппегііфеб,ипрфгЬагеб; biefes muß рф äußern, unb eine паф bem ©бкііфеп ringenbe Seele wirb рф im leben unb Jfjanbeln auf eine iß»

rem üöefen entfpredjenbe 2(rt funb tpun. Die innere ©фопрек ber Seele wirb ein äußeres Wittel pnben, in юеіфет fíe wahrnehmbar ip, unb biefes eben iß ihre Sunpfeite. Das leben foil ein Sunßroerf fepn ; unb wie biefetn nur bie Эііфіипд auf bas ©бпііфе ben wapren 2ßertp giebt, fo erhalt аиф jebes QBerf einer einjelnen Sunp nur Ьигф biefelbe ЭІіфгипд auf bad (ЗбШіфе feinen Hßertp. 5öir búrfen ba»

bei [геіііф піфг an eine nur ben Sinnen bienenbe Sunß benfen, benn eine fold?e iß ipres SPamens піфс wurbig, fonbern an eine heilige Sunß, roelcpe mit ber religion im ewigen 25unbe ßeht. ** ) Die tiefße Sebeutung ber Sunß iß eine religiöfe, unb beßpalb foil fíe, wenn wir ре аиф als ein ©anjeS für рф betradjten, auf bem ©run- be ber religion rupen. ©ben fo pat fíe аиф eine Seite, Ьигф we^e ipre Serbin­

bung mit bet ՉԶէքքրոքՓօքէ auSgebrürft iß. ©s iß in ber Sunß eine bewußtlofeSraft, mit einer bewußten Spätigfeit verbunben, unb nur bie ©inigfeit unb gegenfeitige

©игфЬгіпдипд briber erjeugt bie vodenbeteSunß. Die bewußte Ipâtigfeit beutet auf bie 5ßiffenfcpaft in berfelben, unb in biefer Ձէսժքւ՚Փէ iß ein tpeil berSunß leprbar.

Sei bem wed)felfeitigen Qßerpdltniß bor Sunß յսր%1քքօոքՓոքէ unb [Religion wirb fie als ein wefent^er Seßanbtpeil ber Gilbung jur ©ßiffenfd)aft unb Religion erfcpeinen, unb wenn eben biefe Vorbereifenb Ьигф bie ©pmnapalbilbung erßrebt wirb, fo jeigt рф in ipr bie Sunpfeite als notpwenbig begrünbet. Das ©pmnafium iß jwar feine

Sunß- e ) ©феПіпд ՋօրԼ übet bie SRetpobe bed а$аЬеті[феп ©tubium. ©tuttg. u. Xúb.

1813, 6. 66. „ „

Sergi. 3- SB» ®aiier Siebe von bem SSunbe ber [Religion mit berSunß, in b<f#

fen neuen æeitrdgen jur ЗЗіІЬипд bed ©еірііфеп.

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— ( 14 ) —

$ u ո ft | ф u í e , eben fo wenig als es eine ©фпіе fúr einen einzelnen gelehrten ©tanb

»ftj aber was von bem ^unftelemente in fte aufgenommen wirb, ift ein Mittel jur allgemeinen ՉՅԱՕսոց, unb ba aud) bie Wirffamfeit bes eigentlichen Zünftlers in bas geiftige ©ebiet gehört, fo wirb aud) biefer von bei- ju bemfelben fú^renben SilbutigS- ftufe ©ewtnn jieijen. Aud) her Zünftler foil Menfd) fepn, unb ift er einfeitig Zünftler, fo wirb er vielleicht in einzelnen Silbern bas ©ôttliche barfteííen fönnen, aber er felbft wirb fein %ilb bes ©Örtlichen fepn.

Aus bem Angeführten ergiebt рф leicht, in welchen Beziehungen bei ber ©prn- naftalbilbung bie jtunftfeite hervortreten muffe, Es fann biefeS nämlich in breifacher Art geflohen, inbem entweber bie Æunft felbft, als ein für fid) beftelpenbes ©eb iet in Erwägung fommt, ober in wiefern fie mit ber®iftenfdjaft, ober in wiefern fie mit her Religion in einer wefentlid)en Berbinbung erfcheint. 91 ad) allen brei ЭійсРрф ten wirb bie <Sd)ule benzint։ für bas ©d)öne ju erwecfen, ju leiten unb չս ftdrfen haben, unb gelingt ihr biefes, fo hat fie bie gorberung erfüllt, welche man ihrer Beftimmung gemäß für bie ^unftfeite an fte machen faun, bereit Berücfftd)tigung jur Harmonie bes ©an&en nothwenbig ift. Sie ftat baju feine neuen 9)îittel, feine weit ju fucften, ben Anftalten nothwenbig, fonbern biefe liegen fdjon in ben Einrichtungen ber ©фи * ie; fte barf fte nur mit bem гефсеп ©elfte beleben. 91ehmen wir juerft bie jt'unft als ein fúr fid) beftehenbes ©ebiet, fo faun bie Aufgabe ber ©фиіе in biefer Bejiefung nur eine hoppelte fepn: bie Einftd)t in bas Wefen ber ^unft vorjubereiten, unb fo viel von ihr mitjutheilen unb einjuüben, als jur allgemeinen Gilbung nothwenbig unb jugleid) geeignet ift, als ©runblage bes weitern felbftftånbigen §ortfd)reitens bienen ju fönnen. BeibeS fann roieber fowolft auf гГ)еоге^фет als auf praftiftbem, ober vielmehr burd) Bereinigung beiber Wege gefcheften. Das Wefen ber ^unft ftángc mit bem bes ©фопеп, теіфеб burd) fie bargefteílt wirb, genau jufammen. ^n bri ­ bes mit alffeitiger Siefe einjubringen ift ©афе eines gereimteren Alters, теіфеб fä­

hig ift, bie g) h^ofophic ber un ft ju verftehen. Diefe in ben afabemifd)en Un­

terricht geftörenb, in ben ©фиІРгеіб aufnehmcn ju wollen hieße einen ähnlichen Miß ­ griff тафеп, als wenn man g)hilofophie überhaupt auf eine untere Stufe perabjie- hen wollte. Wie bie ©фиіе bie Borbereitung չ u r gííHlofophie enthalt unb enthalten muß, um ben ©eift für biefelbe empfänglich unb es ihm möglich ju тафеп, fpäter in fte ефідгеіф einjugehen: fo wirb fte аиф аигЕіпрфс in bas Wefen berÄunft vorbereitenb befähigen fönnen. 9Ііфг baburd), baß fte eineausgebehnte^heorie ju ge- ben ѵегріфе, fonbern baß fte Ьигф Mitteilung beS іЗяф(ід(1еп unb 91othwenbigften fo- woftl einige fefte Wahrheiten begrünbe, bie bei roeiterer$o^ung ihreBeftätigungftn- ben muffen, als аиф bieiuft ju biefem$orfd)en anrege, unb bie Wißbegierbe auf einen

©egenftanb ftinlenfe, welcher berfelben eine genußreiche Befriebigung gewahren Wirb.

5)iefe Mitteilungen bürfen nid)t in verftanbesmaßigen Definitionen unb Еіпфеііип-

gen

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— (15 ) -

qett gefugt werben, benn bas ©d)ône läßt fid) meßr befdjretben oís beßniren; nod) roeniger bûrfen fie Ergebniffe einer falfcßen tßeorie fepn, ober aus unbeßimmten unb halbwaßren Behauptungen beßchen,weld)e Oie Begriffe nur verwirren Rate fie ju orbnen; fonbern eben weil fie an einer wiflenfdjaftlicßen Tlnßalt gegeben werben, muffen fíe ben ^auptdjarafter ber Wiffenfdjaft, Waßrßeit an fid) tragen, lieber bas©d)óneunb bie^unß iß neben manchem trefflichen fo vieles Einfeitige, Oberßad)- (іфе unb $alfcße ;u tage geforbert worben, baßUmßcßt unb Prüfung notßig ifi, bie Corner von ber Spreu ju fonbern. leidjt wirb bas Urtßeil irre geleitet, halb burd) einfd)melcheinbe $orm, halb burd) wicßtig unb vornehm tljuenbeSuverficßt, mit web eßen Behauptungen vorgetragen werben, halb burcß.fdjeinbare tiefe, bie genau unter»

fudjt Seicßtigfeit ifi — Verführungen, gegen welche ft'cß ßeßern muß, wer bureß Unterricht Tinbere bagegen fidjern will. Unreifes unb voreiliges ТІЬигфеіІеп iß im«

mer ein Seichen innerer tJurfrigfeit, unb weil man es gerabe im Äunßgebiete fo häufig antrifft unb in ber fläglichen Sunft ber ^albgebilbeten bie faben (Scßwaßer über j?unß unb Äunßfacßen faß bie jahlreicßßen Witglieber (mb: fo muß ber etnfre Unterricht bahin ju wirfen fud)en, baß grünblid)e Bilbuug auch biefer ^infid)t allgemeiner werbe. 3 U ben in 9îebe ßeßenben ŚRittheilungen bietet von ben lehr»

gegenßdnben vorjugsweife bas ©pracßßubium Gelegenheit bar, bei welchem man ju»

gleicß Veranlagung ßnbet, ^unßwahrheiten burci) beßimmte Beifpiele ju erläutern unb ju veranfd)aufid)en, unb biefeS iß in ber Siegel baS Swecfmâßigße. ^n ben Til- ten beßßen wir nießt nur unübertroffeneS'unßmußer, fonbern wir ßnben aud) in ißnen geißvolle Unterfucßungen unb Tlusfprucße, bie über bas Wefen ber ^unß meßt Tluf- fd)luß geben, als manche große Werfe unferer neuern Tleßßetifer. Wer faun ben spłato ßubiren, oßne bie reicßße(Ausbeute für biefen ßweef ju erhalten! Wie geeignet iß er, ben Unterfucßungsgeiß auf bas (Sdjone ßin&uleiten, ißn anjuregen jum wei­

tern $orfd?en unb ißn mit fruchtbaren Wahrheiten ju bereichern! Wenn gleich nießt alle Dialogen, von benen fid) biefes vorjugsweife behaupten laßt, auf bem

©pmnafium gelefen werben fennen, auch jum theil aus anbern pabagogifeßen fXücfßcßten mit «Scßiilern nießt gelefen werben folien , fo werben bod) maneße halb mit­

telbar halb unmittelbar benußt werben fonnen, unb ber ießrer wirb aueß bie anbern fő­

méit fennen, baß er nießt nur feine Tin ft eßt babureß vervollßanbigen, fonbern aueß ®e- banfen gewinnen wirb, an beren Witthetlung er viel Beleßrenbes anfnupfen fann. * ) Tlucß anbere Tlu torén unb unter biefen einige, welcße in ben «ScßulfreiS geßoren, ent­

halten jur Erläuterung von ^unßroahrheiten paffenbe ©teilen- Es genüge an ^oraj ju erinnern.

*) enthalten in biefer yinffeßt bie Dialogen yßabruS, ^ippiaS ber gr., baS

©pmpofton unb einige Stellen auS ber Slepublil unb ben (Sefegen. Sem Beßrer fann aud) ÿlotin cinigeTluébeute geroßten, namentlich 6. 23. ber erßen unb 823.

ber fünften ^nneabc.

Ueber

(16)

— ( 16 ) —

lieber bad SSefen ber $unß gtebf bie ®efcț»icbfe ber^unß einen feßr гоіфНдеп

՞ճսքքՓէս^, unb in biefer 9ійф[іф( ifi au б ber ^enntniß bedHltertínimd biel ju lernen.

Я)игф bie ®е(фіф(е ber дгіефі(феп ^oeße wirb bie (9е(фіф(е ber ȘPoefie überhaupt unb barnít bag QBefen berfeíben verbeutlicljt. Snbem alfo bie ©фиіе Belehrungen über erßere mittheiit, tragt fíe аиф jur ^enntniß ber beiben lentem bei. 5)ie Er»

fldrung einzelner iOleißerroerfe ber alten 3)іф(ег eröffnet eine геіф^аіііде Quelle ju Erörterungen über bie ^unß, unb bet ©enuß, ben fíe gewähren, wovon auf bet

©фиіе քրրէււՓ nur ber ՉՅօրցքքՓաօՓ gegeben wirb, aber ein քօէՓրր, welcher bie lufi me^r ju faßen anregt, gefeilt (іф ju bem gelauterten Urtljeiie, unb flârft ben ©inn fúr bas ©фойе, ©oll biefes тбдііф werben, fo muß juvor ben քթրսՓՍՓրո §ог»

betungen genügt fepn, unb jwar mit aller ©enau'igfeit unb ® гипЬІіфІеіі;

benn eí^e Ьіе©фаІе деЬгофеп iß, fannß bu bennem пісі^фтесіеп; nur laß Ьіфпіфс Ьигф bie JȘârte unb Bitterfeit ber ©фаіе ab քՓրրրք en, поф halte ße gar fúr ben ^ern felbß. “ Хиф muß eine forgfàíttge Tíuíwahl beffen ßatt ßnben, wag man jur Erre­

gung bed ©фбпЬеіГ|тпеб vorlegt unb erfldrt, unb biefed iß um fo eher тбдііф, ba in ben Ulten fo геіфе ©фа$е enthalten ßnb. * ) Շ er wahre ©enuß wirb abet піфі ЬаЬигф vorbereitet unb veranlaßt, baß man viel in bie Breite über Inhalt, Äompofition unb einzelne ©фопЬекеп fprccȘe ; ed giebt einSleßhetißren, теіфеб mehr verbirbt, aid ed Bortljeii bringt, ein 2Durcbwdffern,ein тогГгеіфеб aber ibeen»

armed žXôfonníren,՜ теіфеб nur ѵеграфс, ein .Șerabjiehen bed .Çòhern in ben

©taub, bamit man ed fo гефі ¡erlegen unb jerßucfeln főnné. £)игф Ьегдіеіфеп Unwefen wirb ber ®eiß ber $unß entweiht. ՁԽր bem ©eiße fфließt (Іф ber ©eiß auf; barum ßârfet biefen, wenn ihr bem ©фбпеп Eingang ve^affen wollt; aber enthaftet unb umbammt iljn піфі! Um wiirbig über QBürbiged ju ^гефеп, bebarf ed піфі immer vieler 2Öorte, oft геіфеп einzelne Tinbeutungen unb SBinfe hin ; unb wenn ber ©фйіег ben lehret fúr bad wahrhaft ©фойе erwärmt ßeht, wirb аиф er Іеіфі erwärmt werben.

•) ՋճՏ 9Bort ԶաոէՍւծոՏ (î. 8-) Et Horatium in quibusdam nolim interpretări tonnte шлпфе șpdbogogen aufmcrtfam тафец, bei ber Srtlárvna ber 5iíten eine umß^tige aßa{>i B” treffen,

®aá t>on bem (Stabilim ber Wren gift, ßnbet аиф bei bem ©fubtum ber 9У?и((ег(ргафе піфе nut Tínroenbung, foubern gewinnt поф einen großem Umfang.

Daß @eful)l wirb Ьиѵф bie plânge ber %%и((ег[ргафе lebenbiger angeregt, alß eß bej fremben ©ргафеп bercail fepn fann, jurnal wenn man in biefe поф піфе tief einge»

brungen iß. ÚÖte ber Un t er ri ф t im D e u է ք ф e ո in feinem weiten gelbe bie геіф»

ljaltigßen Spittel յս geißigen Tiuöbilbung überhaupt barbietet, fo аиф fúr bie Äunß.

feite inßbefonbere. 9ßenn er in vielfacher ^іпрфг Vorbereitungen jur foo^ern SBißen.

քՓօքէ

(17)

( 17 ) ==■*

fdjaft entrait unb pßilofopßifdte Vorübungen mannigfa(figer9irtveranfaßt, burd) гоеіфе ber Sinn fúr t>as Qßaßre geßârft roirb, (ogiebí er aud) ©elegenßeit, ben ճ>էրա fúr baS©d)óne anjuregen unb ju leiten, ©er ©prud) bes ©idjíere:

91ur burd) bao Ölorgentßor bee ©d) ón en и

©ritigß bu in ber Srfenntniß íanb,

iß feßr bebeutungsvolí; beßßalb ßelfe Die ©d)uíe biefeS ölorgentßor offnen, ©et Unterrid)t im ©eutfd)en verbreitet ftd) auf ben obern stufen nid)t nur uber bie Ke<

ge!n ber ©prad)e, fonbern veranfd)au(id)t aud) фге Vilbfamfeit, ihren Кеіфг^ит, unb bie Vorige ber rßptßmifdjen Bewegung unb béé SBoßlflangS, fúrj ifire fún liiert«

fd)e gorm; er entrait 9)littí)eiliingen über©id)tfunß unb Kebcfunß, bie er foroolțl aus Veifpielen entroicfelt, als auf ße anroenbet; er leßrt Jpauptroerfe ber ©ргафе fennen, von benen bie m tifien ber Äunßroelt ang e f) óren, unb гоеіфе tjeiig aís flafßfcße gjîujler jur ѴегЬеиШфипд bes QBefenS roaster ©dinijeit bienen, tßeilS aís verfehl.

te Veßrebiingen einen beleßrenben Oegenfaß ju jenen bitben. <£ճ genren ferner in ben jareis biefes Unterridjts՜ ausführliche ճրքւձրսոցօո .einzelner ©id)tungen, rooburd) an beßimmfen Veifpielen gejeigt tvitb, roit man ©id)terroerfe auffaffen muffe.

?Jland)eS fd)éne ®ebid)t reißt augenbli.cflid) ßin; manche feßone ©teile fprid)t burd) ihre jèraft ieid)t an; aber es giebt auch (£rjeugni|Țe bes poetifeßen ©ei«

.fres , beten Vortrefflichfeit nicht fogleid) roaßrgenommen wirb, in beten liefe man einbringen muß , wenn man ben achten ®enuß ßnben roili. §ùv beibe 2írten fann eine paffenbe Srflârung rooßltßâtig roirfen. 91 u r fei es eine g ei fr«

volle Anleitung, bie ben ©ießter roitflid) verfreßt ; ber ©idjteraußleger muß ben gorberungen genügen, гоеіфе in Șplato'S ^on an ben Kßapfoben gemacht roer«

ben, baß er ein Ausleger beß ©ichterfinneS fepn folle, ^rflârung ber ©іфСег íarf fein leeres ^ßantaßefpiel veranlaffcn, fonbern fie muß auf eine©eelenßimmutig hinarbeiten, roelcße faßig iß, bem ginge ber Vegeißetung ju folgen; roer aber in niebem Regionen unßcßer unb fpielenb ßin unb ßet ßattert, feßroingt ßcß nießt jur

©onnenßoße bež roafjrßaft ©d)ónen empor, ©ie Uebung, roeieße ju biefem 9luf- fcßtvunge verhelfen foil, muß nur über roürbige ©egenßdnbe ßd) verbreiten. ©aS jaßireiche Mittelgut, unferer Literatur verbleut babei eben fo roenig Verlief ft eßtigang als folcße ^rjeugniffe, an benen nur bie feßöne gorm ju loben, ber ^nßalt aber ge, faßrlicß iß ober es leicßt »verben fann, ճտ giebt verfüßrerifeße OBerfe, * ) gegen roel.

d)e ber jugenblidie ®eiß gefid)ett.roerben foli; batutu roâßle man ju feiner SQaßrung nur bas Kein e. ©ie Unfd)ulb gleicht einer jarten Vitime, гоеіфе ein giftiger араиф leid)t veriest ber forglicße partner m * iß fte Dagegen ju fcßâßen fließen. 2öer rur ben ©enuß beS vollenbeten ©фопеп, mit гоеіфет SßaßreS unb (ВіМІІфеб ver ?

eint

•) leib er nur ;u viele , von benen man mit Quintilian X, I. faßen fanit; Atque eo perniciosíssima, quod abundant dulcibus vitii»,

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— - (18) —

eint iß, als ben redjten (Senuß anfteßt, wirb Ггіідііфе ©фбп^ек ѵегафГеп , verfúíj.

rerifd)e aber Raffen; roer bas Einfache liebgeroonnen ßat, roirb nid)t in j?unßeieieit baő Died) te fud)en; roer bas $íaff։fd)e ju roûrbigen verfielt, roirb an bem ©egentljeil be|Țciben feine $reube ßaben; roer frohere geizige Unterhaltung fennt, roirb an fa-

ben QBetfen, an feilten Dtomanen, * ) an aíltàglidjen Plattheiten fein (Befallen jin- ten. ©eß ßalb errege ber Unterridjt ben ©inn für baS vollenbete ©фоне, für bas

^infadje, ^laffifdje, fúr bíe roaíjre geiflige Unterhaltung, bamit bie SBerebeíung in biefer JȘinfîcf)t and) einflußreich fei auf bas leben, groerfmdßig roirb cö fepn, jur (írfídrung biéroeilen földje ©túrfe ju rodeen, roeíd)e bei einem Ijoljen (grabe von poetifd)er ©djonßeit in геф( naßer unb leidjt roaßrjuneßmenber S9ejießung mit bem fXeligiéfen ßeßen. poeße ifi eine ^ocßter ber ©eßnfudjt; bie ©eßnfudjt nad) bem

^immlifcßen iß aber bie reinße, unb biefe faun burd) religiofe Sebicßte angeregt roerben. ©lit %eifpielen гоеШіфег ®ebid)te laffen fid) ju gelegener gelt religiofe verbinben. <S3ie fcfjón laffen рф ju biefem groerfe einjelne Pfalmen, ober ©turfe aus ben Propheten anroenben! S83ie reíd) an poetifd)er ©фопЬек ftnb bie alten

^ігфеіфртпеп, roie Ьаб Stab at mater, Ьаб Dies irae ! ** ) ©аб QBefen ber 1ргі(феп 3)1Փէքսո^ fann burd) feine fcßdnern %eifpieíe ѵегаіффаиііфе roerben. 2íud) i|í еб gut, roenn man bie ju erflârenben ©turfe аиб ver- (d)iebenen gelten roâßlt, benn baburrf) roirb Ьаб (£igentßi!mlid)e ber poeße in ißrer ßißo^en ®rfd)einung beutlid) детафг. ©ie Sin քՓt in Ьаб ŒBefen bes Tin t if en unb Dî oman t i f ф en roirb man nid)f burd) Dîegeln vorbereiten fónnen, rooßl aber Ьигф proben von beiben, unb roenn Ьаб ©tubium ber alten ^ргафеп Ьегдіеіфеп fúr baí Tíntife barbieret, fo mad)t ber Цпсеггіфе im ©eutfd)en деіедепГІІфе Tlnbeu- tungen über Ьаб SDioberne móglíd), гоеіфеб fo viel Sigentßum(id)eS (jat, baß еб наф altflafßßßen äußern allein nid)t beurtßeilt roerben fann. Ջ11 ben ^reis biefeS Un- terrid)t$ geßoren ferner bie Uebungen, гоеіфе jur <8etvo(lfommnung Ьеб f ф r i f 11 i- феп unb m ú n b I í ф e n TluSbrurfeS angeßellt roerben. ©iefes fnb гефі eigene- lid) auf bas (gebiet ber ©ргафе f ф bejießenbe í? u n ß ú 6 u n g e n. 23ei bem քՓրէքէ- Ііфсп TíuSbrurfe ber ©ebanfen unb (gmpßnbungen genügt es nid)t, baß man bie Dtegeln ber ©ргафе beobachte, unb ЬеиНіф unb beßimmt {фгеіЬе , fonbern man muß аиф bas гіфсід ѲеЬафГе unb roaßr Smpfunbene einbringlid) unb onfrfaulid) barfeilen fernen, unb gefdßeßt biefeS nid)t burd) eine fünßle^e Sßâtigfeit? ©aS J^aupterforberniß jum guten ©tile iß ein Æopf voll guter ^been, unb bas groeite bie Tluffnbung eines paffenben ©eroanbeS für biefelben; ju beiben verhilft bie tfunßubung, rooburd) ոսպ begreifen lernt, roas feßone Sorin fei, unb

’ ) „gßer beč SWorgenč mit ŽRcmanlefen anfáitgt, roirb beč 2íbenbč mit 9tom<fiTfpieíert titbigen."

3cneé von^«coponuč, biefeč voit ífrontítč voit Aciano.

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— (19 ) —

ba es bas (Spatafteripifdje bes Suénen i (Լ baß es neue ^been anregt unb lebendige

©efôpíe erwecft, fo roírb burd) ben red) ten ®enup bejeiben ber geizige 9îeid)tpum vermehrt werben. 5(ud) bie Uebung im múnblí -феп Vorfrage gehört ber kiuipfeite an, inbem biefer von ben einfacppen Anfängen beS rid) rigen Sprechens unb lefenS pu fen weife bis jur ©ef tarnation gepeigert werben muß. Sepr wirffam ip pie»

bei jur Q3ilbung bes Sd)ónpeítpnnes bas ÒPnprâgen ausgejeicpneter Steilen, inbem blefe babord) (žigentpum ber Serie werben.

©ie erwähnten Hebungen bitben ben Sinn fúr bas Sd)óne, ínbem pe 9túcfpd)t nehmen auf bie kunP, weld)e, weil fie pd) ber Sprad)e ais Mittels bet ©arpei»

lung bebient, bie rebenbe kunp beißt; unb wenn babei pauptfâdpid) von ber

^oefte gefprod)en würbe, fo gefd)ap es beßpafb, weit nur bi efe ben Stamen rebenbe kunp im vollen Sinne bes Qöortes verbient, unb was man nod) fonp fo nennt, nur unetgentlid) biefen Plameň fúprt. ^p aber bamit bas ®ebiet ber kunp fd) on voll«

pânbig berûcfpdjitgt? keineswegs, benn bie kunp, wiewopl in iprem Sßjefen nur (Žitie, bat außer ber Sp ra d) e nod) jwei ՝?)Httel ber ©arpellung, ein hörbares, ben îon unb ein pcptbares, bie â u ß er e g o r m. tonfunp unb biibenbekunp gepóren notpwcnbig ju m ©atijen unb beßpalb wirb bie ©pmnapalbiíbung and) auf biefe Díúcŕ՜«

pd)t nehmen muffen. 9tid)t ber ganje Umfang briber foil in ben kreis ber Scpule gejogen werben, fonbern nur fo viel, als jut Šntwicfeíuttg bes Sd)ónpeitf։nnes nad) beiben žXúďfitpten notproenbig ip, unb jugíeid) bie ©runbíage bilbet, auf weldie fpá»

rev fortgebaut werben fann, ©eßpalb tritt fúr bie tonfunp bet ©efa ng, fúr bie bilbenbe kunp bas ß e i d) n e n als leprgegenpanb ein. ©ie menfd)lid)e Stimme ip bas einfad)pe unb bas funpvollpe ^¡nprumeni, unb ber ® efang bilbet ben ©runb aller çyiufif; ber plaftifcpen kunp aber liegt bas getanen jum@runbe. ©ieUnterweisung im ®efange unb im gelegnen ip baller an ©pmnafien niept als eine bcbeutungslofe 31cbenbefd)áftigung anjufepen, vor ber pd) bie meipen unter allerlei nichtigen <8or * wâttbcn lo6jumad)cn fud)en, fonbern pe ip ein wefentlid)erj£peii ber ®efammtbil«

bung. ,,©ie tonfânftler, fagt ^laro, * ) prägen ben Seelen ber knaben ben 9xpi)tpmus unb bie ^armonie ein, bamit fíe milber, unb inbem pe pd) an richtigen taft unb Uebereinpimmung gewönnen, gefepieft werben ju 933orten unb PBerfen, benn bas ganje menfd)lid)e leben bebarf bes rid)rigen taftes unb ber Uebereinpimmung."

tonfunp bringt in bas punere, unb mit ?)ied)t ip iprîBertp fo pod) geptiefen. 9 tur fei cs nid)t bie tonfunp, welche im ©ienfte ber %Bp(t pept, unb nur %eid)lid)feit athmenb ein Spiel popler (žmppnbefei ip, ober beren ©efíingel 9lbwed)fe(ung in eine matte Unferpalrung bringen foil, fonbern bie tonfunp, welcpe ein ernper unb wúr«

biger ®eip belebt, unb welcpe bie Sepnfud)t nad) bem £immlifd)en rege mad)t, wie

--- pe

') Protagoras. Tom. III. p. Ц§ Bip. Vergi, de republ. Tom. VI. p. 292. Bip. Cic.

de legg. II, 15.

Դ *

(20)

fíe son i(?r ausgeht. gûr eine foïd?e werbe ber ©inn burd? bie ©d?uíe geroecft, unb bei (Einübung vor;üglid?er Mufler &eige aud? tiefer Unterricht in einem angemeffenen (Sangeben dijarafter eines wiflenfd?aft(id?en ; benn aud? im 9ieid?e ber ióne gelten

®efe$e, weíd?e turd? eine einfache £1?еог ‘е gum (Bewußtfepn gebradjt werben muflen.

SDie Tinroeifiing gum Зеіфп'еп, welche auch in bas wiflenfchaftlid?e ©an&e ter (tjiunndflalbilbung paffen muf, hat ben Sroecf’ , bas Sluge, „bas große Հքօր bes ©eífles"

jur Tluffafliing fcßöner gormen gefd?icftiu mad?en, unt Hebungen ju veraníaflen, mit.

reift weld?er man natür(id?e gormen burd? fünfllicfle rotebergeben lernt. 5)ie Шег.

binbung, in welche basgeid?nen mit ben übrigen Unterrid?tsgegenfldnben gefaßt wen ben fann, erßoßt benSBettí? beffelben. QBie vieles ans ber2Utert(?umsfunbe laßt fid? ba.

burth anfchaulid) machen! flßie viel bann tie SQaturroiflenfd?aft burd? 3Darfre((ung von gtatiirforpern gewinnen ! Unb fo ftnb and? umgefeßrt tie UnterrichtSgegenßdn- be bem ßeicßnen fórberlid?. Einflußreich ifi tiefe ^unflübung չոր (Bilbung bes @e.

fd? m a cf e S überhaupt, unt ber ©enuß, ben in reifem ^aßren tie (Betrachtung von

®erfen her bilbenben ßunfl gewährt, wirb baburcț vorbereitet. 2in ^unfltverfen lernt man bas OBefen bes ©d?önen am beflen fennen; bei her ^oefie unb Mufif fte.

ßen in tiefer Jpinfidjt bem Unterrichte meße Mittel &u ©ebote, als bei her bilbenben jtunfl, unb bod? fann and? für tiefe manches fd?öne (Bauwetf, manches gute ®emâl.

te, mancher Vollenbete .ftupferflid? bemißt werten. (33er nur aufmerffam auf Tilles ifl' flutet Іеіфі, was Untere überfehen, unb wo oft viele fait vorüber geßen, ta er.

öffnet fid? bem ^unflgeübten nid?t feiten ein ßoßer ©enuß. OBie veranfd?aulid?t manche fd?ón gebaute j?ird?e bas %efen unb ben ©til bet (Baufunfl! (83ie viele Ueberrefle einer großen (Bornit fínt jugleid? OBerfe cd?ter ^unfl! ©ei?t burd? bie Didume ter ßerrlid?en Marienburg, unb if?r werbet es beflâtiget flnten. „Man födte, floßt bei beut erflen teutfd?en Sichter, alle Sage wenigflenS ein Heines Heb f?oren, ein quteS ©ebid?t lefen, ein trefflid?es ©emdlbe feßen, unb wenn eS möglich &u ma»

d?en wdre, einige vernünftige OBorte fpred?en." festeres mad?t bte ;©d?ule tdgiid?

möqlid?, unb főttért es; baß man Gemalte recht fel?en lerne, bewirft fíe burd?

bie^©runbíage ißrer p(aflifd?en ^unflübungen; baß man ©eticßte recht vcrfleße, tarn geben ißre'Mittßeilungen Vonfeßren unt (Beifpielen ter Worfle Anleitung;

baß man gute fieber ßöre unb würbtgen fönne, bafüt forgt ber ©efang; baß aber alles tiefes auf bie gehörige Meife unb im rechten ©eifle gefd?eße, baraiif wirft tie gefammte ^unflfeite ber ©pmtiafíalbiíbung țin.

Qßenn oben behauptet würbe, baß 5Biflenfd?aft if?re ^unflfeite habe, fo wirb tiefe leid?t ßerausflnben, wer turd? tie erwähnten Hebungen ahnen gelernt i?at, was

£unfl überhaupt fei. $)ie wiflenfd?aftlicßeti Unterrid?tsgcgenflânbe bet ©фпіе fön.

’nen tiefes im Einzelnen verbeutlid?en, unb was burd? tiefelben erflrebt wirb, betet,

rét and? fúr tie ^unflfeite ber 2Biflenfchaft im %(igemeinen vor. Sir wollen tiefes

(21)

nur an einem Q5étfptele fiar machen. Das 2(lterthum6(Tubium jeigt fid) Don feiner roiffenfd)aftlid)en Seite in allen ben Hebungen, roeldje auf bie (Erlernung bet alten Sprachen unb auf bie 9)iitt^eilung fold)er^enntni|je (Sejug ßaben, burd) ble man Ьаб leben ber SBóífer, benen biefe Sprad)cti angehören, nad) feinen verfd)iebenen 9îid)tungen Fennen lernt. Die tvåtre @ínfíd)t in ben Oeifï béé Tíltertljumé wirb man nid)t gewinnen, wenn man Don ber $unfł feine Tlljnung ^at. 1,ո

?íltert^ume alé berBjúnglingőperiobe ber Wíenfchheitbie ^unß gerabe votherrfdjenb?

Durd)bringt fíe nid)t alle Einrichtungen beffelben? Wîan roirb biefe nidjt vollftânbig vetfiehen, wenn man ben Wlíttelpuiift berfelben nicht fenn t. Es giebt roiffenfd)aft«

lid)e Unterfudjungen über baé 7(lterthum, roeldje fefjr gelehrt unb boll fład)eliger Ei«

täte finb, ofine bah fie aud) nur von ferne auf ben tieferen Sinn hinbeuten, ju bem alle Oelehrfamfeit eben führen foli. Wian muß behfmlb baé Wiittel nicht permed)fein mit bem ßroecfe, ju roeldjem eé fuhren foil. Qöirb man ben Jpomer, ben (pínbar, ben Sopfjofleö vergehen, menu man nur bie Sprache unb nicht ben poeticen (Seifl be«

achtet? ®irb man biegried)ifd)en^>ifłorifer gehörig múrbígen, roenn man nicht auf bie Ä ’unfífeíte in benfelben aufmerffam ifï? Wßirb man, um eine Hebung ju ermahnen, eine gute lleberfething aué ben 7(1 ten unfertigen, unb in einer jiemlid) treffenben .Sepie baé Original roiebergcben fénnen, menu man nicht einmal in ben ՕՅօրԷ։ of ber j?un|l gefommen ifi? ®ie einerfeité ju m genauen Einbringen ín ben alterthúmli»

феи ®cifł bie ,Sunfłrid)tuiig erforberlid) ifi, fo roírb aud) anberfeíté biefe felbfi mie»

ber burd) baéÇííterthum geroinnen. Die Śenntnih beffelben roirb eé am beflen be՛

greiflid) machen, roué auch in anbern 2Bijfenfd)aften bie Seite ber .Sunfł ifi. Súr bie Sorm, in roeld)cr roiffenfdjaftlídje Eßahrheiten borgetragen roerben, ftnbet man nur in ben Tllten bie Wiufierbilberj ^lato, ber Zünftler unter benÿ>h ։Io f°P5en/ ? ann allein fiatt vieler jum %eifpieie bienen.

WBerben bie QSotúbungen bet Oßiffenfchaft unb ^unfi in bem gehörigen Verhalt»

nifj ju einanber unternommen, unb roirb burd) jene bem (Befühle für SSahrljeit, burd) biefe ben fúr Sd)önheit bie rechte ՁԽհրսոց unb Stárfung gegeben, fo roirb ber ®eífi auch für bie ftttliche iBervollfommnung befio empfdnglid)er gemad)t. Da alléé Wßif«

fen unb alle jiunfi jum ©örtlichen fuhren foil, unb beibe nur burd) biefeé ihren blei»

benben ööerti) erhalten, fo roerben fie aud) in ihren Anfängen mit bem Streben nach bem ©óttlidjen auf baé innigfie vereint feptt muffen, 2luS bem (Sünbe bet Äunfl unb ber Bieligion folgt, bah Hebung in jener baé ©efúljí fúr biefe erhöhen, unb bah (Silbung in biefer auf baé ®efúhl fúr baö Sd)öne entfcbeíbenbcn Einfluh h a*

ben roirb. Ein burd) .Su n ff verebelteé unb fúr alléé Śrefflid)« empfänglich gemachtes

©emúth roirb fíd) ber ŽKeligion willig öffnen, unb ein £erj, roo biefe wohnt, wirb

leidjt jur Achtung unb Hebe beö wahrhaft Sdjönen geleitet roerben rönnen. Sfl nicht

bet einfach fromme Sinn fúr bie Sdjönheit bet Blafur fo empfänglich, unb feilte er eé

weniger fei)it fúr bie ber j^unfł, roeldje mit jener fo vevroanbt ift? Die 28ed)fel«

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— ( 22 ) —-

mtrfung bír Seíú^íe fúr bag Sdjóne unb fúr bas 9ie(tgiófe muß Ьигф jebe ©il»

bungSweife beamtet werben, unb feine wirb vollfommen feijn , wenn ße jenes auf Äoßen bon tiefem Ijerv erhebt. ©ei her allgemeinen ©ilbung barf eine ^auptfeite ausfd)iteßlid) eben fo wenig geltenb gemacht werben, als es in tiefer felbft mit ein&el, neu ju i^r geȘorenben îtjeilen her Sall fepn foil. „%er in BRußf allein f^melgt, vcrfdjwebt in Unbeßimmtljeit; wer nur ben Öíarmor liebt, wirb епЬІіф felbß jum (Steine Լ wer in her ^oeße allein lebt ; verliert beites, j?raft unb ©eßimmtheit, unb wirb enblid) ju einem 'traume/' * ) Deßßalb muß tie ©runblage fd)on fo eingerichtet wer.

ben, baß ße vor jeher Sinfeitigfeit fd)ü£e. 9Kan fönnte einwenben, baß 9)leißer.

fcljaft піфі erlangt werben fann, wenn man ßcß nicht mit aller j?raft einer einzelnen Qßijfenfchaft ober j?imß hingiebt, ;u welcher bas talent gerate uberroiegenb iß. Das hat feine vollfommene Qöaijrheif, aber es fann unb foli erß bann gefchelpen, wenn man ßd) für eine iebensrid)tung entleibet; auf bie Vorbereitung baju, welcße ben

©oben bearbeitet, auf tern bie frâftige'pßanje emporwachfen foil, fann es nie oljne SRadjtheil angewenbet werben.

*) Հհ. 6фка«1 fámtntl. SEßevte. ЯВіеп 1822. IV. 35. ®. 154-

Sur bie Äunß iß bas jugenblidje ^lfer in bet Siegel empfänglich; benn wenn es gleid) Jünglinge giebt, bei benen ein ßarfer ®rab innerer Dürre unb Unbeholfen՛

ßeit an;utreffen iß, unb auf bereit bumpfen unb діеіфдиігідеп Sinn fchwer gewirft werben fann, fo ßnb tiefes bod) nur Ausnahmen, unb es fragt ßd), ob es in tiefer jfjiiißdjt fo fd)led)t mit ihnen ßel)en würbe, wenn il;r ©efülß fruțjer gewecft worben wäre ; fd)on bie (^lementarbiibung foil tie Einlagen bes ißienfcßen ¡um Schönen jwecfmäßig berücffidjtigen. Sínen ®egenfa(j ju tiefen Jünglingen bitten földje, tie bei all&u großer Dieijbarfeit ihres Jnnern unb bei âberwiegenter ^h dn taße gern allein mit ^unßbefdjaftigungen ßd) abgeben mod)ten. Unter tiefen muß man bie fabeit unt fachen von ten gefühlvollen unterfçheiben; jene fint mit aller Strenge ju grünt- Ііфеп ©efchaftigungen anyakén, tiefe aber fo jtt leiten — unt babei fommt man gewöhnlich mit Wiilbe aus — baß bie Harmonie ter an tern Seelenfrâfte mit bem ®e- fühle h erg eße (It werbe. Sd)ön iß es, wenn ter Jüngling echte ^oeße liebt, aber er muß ße nicht allein lieben unb bas Untere gering ad) ten; ber íieblidje ®îorgenfd)ein bauert піфі immer, bennes folgt ber Sag mit feinem ®rnße unb feinen iplüßen ; ber ßrulßing vergeht, unb es fommt her Sommer, weldjer thâtige Arbeiter verlangt.

Deßhalb muß bei ter ©ilbung bie funßierifdje Seite immer in bas gehörige (Eben * ma aß gefegt werben mit ter wifenfdjaftlidjen unb religiöfen. %enn tiefes her $ай iß, fo wirb bie innere Verehrung allfeitig, unb eine folche wirb ßch аиф im %eu.

fern funb thun. „fünfter im allerhöd)ßen Sinne wäre ter SDZenfd), wenn fein inner«

ßeS iebett ^benbilb bes ©оиііфеп, unb fein äußeres ein SR а ф b i I b bes Jnner *

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— ( 23 ) —

(len würbe. " * ) йиф trefes ІЯафЬіІЬ iß піф( ипгое(епе(іф, unt) bcfiljalb »er«

tient tai J^ervortreten befielben in ber .©rßbelnungSwelt eine vernünftige %e՛

афпшд; tie innere бфоп^еіг wirb ja in tiefer waljrgenommen. %ei ben 2Uten werben bie ©tagién als bie 25ewaijrerinnen unb £ՑրքՓՍ|օր1ոորո alies ©фо«

nen gepriefen; ** ) unb wir fônnen aus bicfer 3)іфіипд lernen, welchen Жегф

% n m u է ի in ^Sorten unb Jjjanblungen {jabe. ®er bas ©фопе fentit unb lieb gewonnen ßat, wirb es аиф im leben geigen, fein Gerebelter © e f ф m а cf wirb Dioses unb ԱոքՓէՓՍՓրՏ eben fo gurùcfroeifen, als eitle Ziererei unb tânbelnbeS SBefen. Жег bei bem Streben паф geißiger 93erebelung bie ^unßfeite, гоеіфе bas

©фоне fennen unb lieben leßrt, ЬегиФрфпді, bem wirb man піфг erfi gurufen bûrfen: „Opfere ben ©ragien!" *** ) benn er wirb verfielen, was аиф im фгі|ІІі«

феп Sinne bas SBort bebente: „bas ©фопе gum ©иten! " **** )

•;) 3 ®î. Sailer über (gtgiebung für ©rjieber. ЗКипфеп, 1809. 6. 37.

") ł inbar. Dfpnip. 14. îțieofrit. дЬрП. 16.

'*') ÿlato fagte eS beru îenofrateé. Diogenes Laërt. in Xenocrat.

” ”) ©ie íacebámonicr riefen bie @6tter an, baß fie фпеп baś <3ф?пе gum ©u«

ten verleiden wofiteiT. Plato Alcib. II. Tom. V, p. 96 Bip.

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