Im G egensatz zu den b ish erigen B eisp ielen kleiner W ohnräum c, w elche a u f einen m ittleren T onw ert m it w en igen Farb ak zen ten a b g estellt w aren, ist liier die W and (als R a u m -,,S ch a le“ )
licht g eh alten , w ährend die M öbel und der Hoden d u nkel im T on w irken. (H a rb ers)
D E R B A U M E I S T E R 31. JA H R G A N G , H E F T 8
! : ! F A R B T A F E L 12
o s o 'lo o G ru n d riß im M a ß sla b 1 : 5 0
F. J a u d K leines W ohnzim m er einer D am e
D E R B A U M E I S T E R
E I N U N D D R E I S S I G S T E R J A H R G A N G / AUG. 1 9 3 3 / H E F T 8
W O H N H A U S O D E R R E G I E R U N G S R A T D . I N S T U T T G A R T A n sich t vom Garten aus (P h o to M oegle- S tu ttgart)
NEUE ARBEITEN
DER ARCHITEKTEN VOLKART UND TRÜDINGER - STUTTGART
M it ein em V orw ort der A rch itek ten und A nm erkungen des H erausgebers
D ie B ild e r d ie s e s H e f t e s fa s se n u n se r e A r b e ite n a u s d e n le t z t e n d rei J a h r e n z u s a m m e n .
W ie es im W e s e n d ie se r Z e it lie g t , w e r d e n h a u p t s ä c h lic h k le in e B a u t e n g e z e ig t; a u ß e r d e m e in e A u s w a h l v o n E n tw 'u rfs- u n d W e tt b e w e r b s a r b e ite n , d ie n ic h t z u r A u s fü h r u n g g e k o m m e n sin d .
E s sc h ie n u n s e r la u b t, d e n A u fg a b e n k r e is e in e s A r c h ite k t e n b ü r o s g e n a u so zu z e ig e n , w ie ih n der Z u fa ll u n d d ie V e r h ä ltn is s e u n se r e r Z e it e r g a b e n , a ls e in e k u n te r b u n t e M is c h u n g a u s K le in u n d G roß , U m b a u u n d N e u b a u , A u ftr a g u n d P a p ie r e n tw u r f.
D e s h a lb s t e h e n h ie r A r z th a u s , K le in h a u s u n d F e r ie n h a u s ; G e s c h ä fts h a u s , M ö b el u n d G ä r te n ; K ir c h e , K r a n k e n h a u s u n d H o t e l e b e n so n e b e n e in a n d e r , w ie sie b e i u n s in d er A r b e it n e b e n e in a n d e r s ta n d e n . U n d war s e h e n k e in e n M iß s ta n d d a r in , d a ß G roß es
u n d K le in e s so w illk ü r lic h w e c h s e lt e . D e n n je d e e in z e ln e A r b e it w a r a ls A u fg a b e g e n a u so w ic h tig w ie d ie a n d e r e . U n d d ie g a n z k le in e n A u fg a b e n h a b e n w ir e b e n s o e r n s t g e n o m m e n w ie d ie g a n z g r o ß e n . In je d e r b a u lic h e n A u fg a b e s t e c k t d ie M ö g lic h k e it zu ein er g ü ltig e n L ö su n g u n d zu ein e r k la r e n G e s ta l
tu n g , u n d je d e , a u c h d ie u n s c h e in b a r s te A r b e it b e d a r f der g le ic h e n H in g a b e u n d V e r se n k u n g , b is sie ih re E ig e n a r t u n d ih re in n e r e S c h ö n h e it e n th ü llt.
G era d e j e t z t , wro d ie g r o ß e n A u fg a b e n fe h le n , d ie je d e r v o n u n s e r s e h n t, is t es u n se r e s tr e n g e P flic h t, d a ß w ir u n s u m d a s K le in e u n d A llt ä g lic h e m i t g a n z b e so n d e r e r S o r g fa lt b e k ü m m e r n . G e r a d e j e t z t g ilt fü r u n s d e u ts c h e A r c h ite k t e n , wra s G o e th e in d en S p r ü c h e n in P r o sa s c h r ie b : „ W a s aber is t D e in e P flic h t? D ie F o rd e ru n g d es T a g e s.“
A R Z T H A U S D R . M E D . M . I N C A L W
G iebelansicht vom Garten her ( Photo Moegle - Stuttgart)
D as W ohnhaus Oberregierungsrat D . in S tu ttg a rt is t ein k lei
neres E infam ilienhaus im Zuge einer nach H aus- u n d D a ch form v o rb estim m ten Siedlungsreihe. D ie A ußenm aße sind 10,70 zu 7,22 m . D er u m b au te R aum m iß t 780 cbm . Im Grund
riß zeig t sich das G eschick der A rch itek ten , eine w ohnteclm iseh differenzierte R aum anordnung und -bem essung schon in das ein fach ste G rundrißrechteck bei W ahrung voller S ym m etrie in der S ü d an sich t des H au ses zu bringen. D ie räum liche A u sn u tzu n g is t sehr hoch, denn die N eb en räu m e nehm en nur ca. 11 qm bei ca. 77 qm überbauter F läch e ein. D ie W ohnräum e m it ca. 24 und 22 qm haben B lick län gen v o n 6,0 und 6,5 m (durch E in b eziehung der Treppe in den W olinrauin). B ezü glich der A ußcn- gesta ltu n g is t zu bem erken, daß, w ie vorerw äh n t, die G arten
front in sym m etrischer Ordnung gefaß t ersch ein t, w ährend die \ oriler-(Straßen-)Seite ohne strenge R egel und zurück
h alten d ist.
D as schm älere F ensterform at des O bergeschosses ergibt sieh aus dem W unsche des B auherrn nach m ehreren R äum en und vieler Stellfläche.
E rdgeschoß-Grundriß zum Wohnhaus Ober
regierungsrat D . (siehe B ild a u f Seite 2 5 7 )
A rzthaus D r. med. M . in Calw E ingang ( N ordseite)
Rechts
G esamtansicht vom T al L in k s
L ageplan m it Garten i. M . 1 :1 0 0 0
A u ß en m aß e: 8,00 zu 18,00 m.
U m bauter R aum : ca. 1260 cbm (ohne die W ohnlaube).
Größe des W ohnraum es 6,0 zu 5,0 m.
W in d fan g und T reppenhalle geräum ig.
W .C. und B ad liegen bei den S chlaf
zim m ern.
D as H aus w ar in einen alten großen Terrassengarten einzufügen, der am B erghang einer kleinen S chw arzw aldstadt lieg t. N achdem der A uftraggeber ein K rankenhaus für seine ärztliche P raxis noch zur V erfügung h a t, k on n ten die R äum e für die P raxis im Ila u se selbst kleiner geh alten w erden. Sic liegen ta lseitig im U n tergeschoß neben den K ellerräum en und sind ebenerdig vom T ale her zugänglich. D arüber sind im E rdgeschoß, das eb enerdig v o n der B ergseite her b etreten w ird, die W ohnräum e zum T ale hin angeordnet m it A nschluß zu einer breiten W ohn- terrassc, w elch e den W ohnraum m it seiner Laube ins Grüne u n d in die Ferne der S chw arzw aldaussicht hinein zieh t.
D as H aus ist außen in einem gedäm p ften E rdrot gestrichen.
K Ü C U E
W1NDCANG
H .U R
SOWNZIMMER EITSRNSCWIAFZIMMER
BESUC UZlÙM Et W O U N R A U M
A rzth au s D r. m ed. M . in Calw A nsicht von Süden
Untergeschoß ( A rztgeschoß) Erdgeschoß ( Wohngeschoß) i. M . 1 :2 0 0
W O H N H A U S D R .-IN G . K . I N S T U T T G A R T
A nsicht von H a u s und Laube von der Gartenterrasse aus
A ußenm aße im Obergcsclioß (ohne Terrasse und B alk on ): 7,15 zu 11,50 m . U m bauter R aum rd. 950 cbm . Zim m ergrößen 4,1 0 zu 6,43 und 4,35 zu 5,28 (im E rdgeschoß) und 4,35 zu 4,15 (E lternzim m er im Obergeschoß).
G artenplan i. M . 1 :1000
Erdgeschoß i. M . 1 :2 0 0 Obergeschoß i. M . 1 :2 0 0
Untergeschoß i. M . 1 :5 0 0
E in bürgerliches W ohnhaus an sehr steilem H ang. D er H auskörper ist daher schlank gehalten und lieg t parallel zur H öhenkurve. Im E rd geschoß sind zw ei große W ohnräum e angeordnet ohne trennende Türe und nur m it einem V orhang. D adurch ergibt sieh ein Gefühl großer W eiträum igkeit. Sehr platzsparend und doch geräum ig w irkt die A n ordnung des Flures. Im Obergeschoß is t die verschiedene Lage der Türen zw ischen den Schlafzim m ern untereinander zu beachten.
D a s U ntergeschoß h a t neben den W irtschaftsräum en noch ein eigenes, ganz abgeschlossenes und ruhiges Studierzim m er des Herrn, das durch eigene Treppe m it dem W ohnräum e verbunden ist. D er Garten is t von der Schm alscitc des H auses her erschlossen.
I I A U S D R . M E D . B . I N B E T Z I N G E N Südansicht vom Garten ( Photo Moegle - Stuttgart)
A u ß en m aß e: 11,00 111 zu 13,50 m .
U m b a u ter R a u m : 1965 cbm ein sch ließ lich Garage.
Enger B a u p la tz, daher A b sperrung des seitlich en E in b lick s durch N ischenbildung an der G artenfront.
(E in zelh eiten siehe T afel 79)
E in größeres A rzth au s in der H au p tstra ß e eines verkehrsreichen In d u strieortes, zw ischen zw eigeschossigen G iebelhäusern m it au sgeb au tem S teild ach stehend.
Untere Terrasse m it W indschutzw and R echts: Erdgeschoß m it P ra x is i. M . 1 :2 0 0
D ie P raxis lieg t hier im E rdgeschoß, sie is t reichlich bem essen, außerdem kann das G äste
zim m er noch als V ertreterzim m er dienen. D ie W olinräum c und Schlafzim m er der E ltern sind im Obergeschoß. D as m it im ß eru fsgeseh oß liegende K inderspielzim m er b ild e t hierbei eine F iliale des W ohnbetriebes a u f G artenhöhe und v erb in d et so u n m ittelb ar die W oh n u n g m it dem G arten. Im D achgeschoß liegen K inder- und P ersonalzim m er. D ie T reppenlagc g e sta tte t eine U m w an d lu n g des E in fam ilien h au ses in ein M ehrfam ilienhaus.
E rstes Obergeschoß ( Wohngeschoß) ( Photo Moegle)
Z weites Obergeschoß ( Schlafgeschoß )
Erdgeschoß ( Arztgeschoß)
H A U S D R . M E D . M . I N W A I B L I N G E N
D as H aus lie g t a u f einem nur 15,80 m b reiten, also rech t schm alen G rundstück. In fo lg e
dessen w ar eine starke H ö h en en tw ick lu n g und strenge G liederung in vier Geschosse n o tw en d ig . A ußenm aße: 11,00 zu 11,00 m. U m bauter R aum rund 1600 cbm . A u f Straßenhöhe lieg t das B erufsgeschoß m it großer P raxis u n d ins H au s einbezogener Garage. Über die schönen B äum e des G artens h in w eg gen ieß t das W ohnhaus eine gute F ern sich t und is t durch eine Freitreppe u n m ittelbar m it dem G arten verbunden.
(Siehe T afel 79.)
D ie ein fach e W ürfelform gib t dem H ause trotz einer gelösten und freien V erteilung der Ö ffnungen und A uflockerung an der T errassenseite doch K larheit und R uhe.
Terrasse und T reppe zum Garten Gesamtansicht vom Garten her
Südansicht ( Photo M oeglc- S tu ttg a rt) A u ßenm aße 17,00 zu 8,80 m . U m
bauter R aum rund 1430 cbm . D er Grundriß is t ein lan ges R ech teck . Zwei G eschosse sind vo ll au sge
b au t, das D ach gesch oß ist nur als Speicher b en u tzt.
D er W ohnungseingang lieg t im N ordw esten. Man gelan gt durch einen kleinen W indfang m it Türe zum K eller in eine geräum ige D iele v o n ca. 4 zu 4 m , rech ts liegen WC und K üche (2,85 zu 3,33 m ), grade- aus ein A lltagszim m er m it zirka 16 qm und ein W ohnzim m er m it ca. 24 qm . E ine ged eck te und wind- gesch ü tzte T errasse b ild et die V er
bindung zum G arten. Im Ober
geschoß liegen 5 Schlafzim m er für 9 B etten . D a v o n h ab en zw ei zirka 20 und 25 qm . A ußerdem ist w iederum eine geräum ige D iele und ein eigenes D am enzim m er vo r
gesehen, dann B ad , A bort und W ascliraum .
Im ganzen ist die E in teilu n g außer
ordentlich klar und einfach tro tz der Größe des H auses.
Rechts Obergcsclioß i. M . 1 :200 Rechts oben Erdgeschoß
A R Z T I I A U S D R . M E D . S T . I N G Ü G L I N G E N
A rzlliaus D r. med. St. in Güglingen N ordseite ( S kizze)
S üdseite i. M . 1 :2 0 0
E in richtungsplan zur P ra x is i. M . 1 :1 0 0
D ie P raxis liegt ebenerdig m it den H au p t- w ohnräum en. D as Sprechzim m er lie g t zw i
schen beid en R aum gruppen und kann w a h l
w eise a u f der einen oder anderen S eite v e r w en d et w erden. D ie räum liche E in teilu n g der P ra x is is t hier w ieder bis ins einzelne d u rchgearbeitet: v o m P a tien ten ein g a n g ge
lan gt m an in einen W indfang. V on diesem rechts in die Garderobe m it W asch gelegen h eit und A bort, gradeaus ins W artezim m er und w eiter ins Sprechzim m er, v o n w elchem m an erst ins B ehandlungszim m er kom m t.
A nordnung und ÖfTmingsrichtung der T üren sind genau dem B ed arf an gep aß t. D as B e handlungszim m er h a t auch eine m itte ls V or
h an g abtrennbare R ön tgen ein rich tu n g und außerdem eine eigene B estra h lu n g sa b tei
lung. D as F en ster in der R ön tgen eck e is t abdunkelbar.
D ie A ußengestaltung is t einfach und straff. Sie en tsp rich t dem klaren Grundriß. D as Gesim s is t ganz knapp gehalten. E s w urden nur K lapp-, keine R olläden verw en d et.
D ie F ensterform ate sind einheitlich.
N ur im W ohnzim m er is t das größere, d reiteilige F en ster tiefer herunter
gezogen.
A nsicht vom Garten
W O H N H A U S II.
I N F E U E R B A C H H aus einer M alerin
A u ß en m aß e 6,75 zu 9,42 m . U m b au ter R aum ca. 540 cbm (ohne die angebaute Laube).
( P lw to Moegle ■ Stuttgart)
D ieses k leine H aus einer allein steh en d en M alerin, w elch e auch Schüler au sb ild et, is t w ohl b eisp ielh aft für eine besonders sorgfältige R a u m a u sn u tzu n g , in sbesondere in der J/ö/icnentw icklung. Man b e tr itt das Ila u s vo n W esten und k om m t in einen q u ad ratisch en V orp latz m it etw a 2,20 m S eiten län ge. G radeaus, in der A chse des E in ganges, gelan gt m an ins große W ohnzim m er, dem eine S chlafnische so angegliedert is t, daß am T age an R au m länge und -breite 5,48 m b zw . 6,20 m a u sg en u tzt w erden k önnen. Z w ischen dem W ohnzim m er u n d dieser Srhlaf- n isclie ist die Türe zum G arten ein g esch a ltet, n eben dem großen B lum enfenster, das vom W oh n zim m er nach Süden zum Vor- bzw . O bstgärtchen sch au t. D ie Anordnung der F enster in dieser W ohnraum gruppe is t w ohl besonders in teressa n t: im m er w echseln längere S tellw an d und F ensteröffnung in rhyth m isch er W eise ab, en tfern t erin
nernd an die — natü rlich v iel radikaleren — Grundriß
linienspiele Mies v a n der R ohes.
V om Flure geh t auch die ein lä u fig ! gerade Stiege aus.
Sic n im m t sehr w en ig P la tz w eg ; w eiterhin auch liegt an ihm das W .C. und ein kleiner N eb en gan g m it Zugang zu K ü ch e und Bad.
D en größten T eil des Obergeschosses n im m t das A telier ein. E s en tsp rich t in Größe und E in teilu n g dem W ohn
zim m er. A uch hier is t eine E rw eiteru n g durch eine zum A telier offengelassene Schreibnische vorgesehen. Über dem Flur lieg t eine B ettk a m m er, ebenso über dem B ade und einem Teil der K üche eine w eitere K am m er. Der R aum unter dem schrägen D ach e ist v o ll au sgen u tzt, teils noch für das A telier, w elches a u f diese W eise eine lich te H öh e v o n 3,20 m gew in n t. D ie D achschrägen stören darin kein esw egs. Ü ber der niedrigeren K am m er is t ein niederer B ilderspeicher in S chulterhöhe ein geb au t, so daß m an m it S chem el die B ilder hincin sch ieb en kann.
E in großer W andschrank neb en der K am m er b ietet au s
reichend P la tz für alle so n stig en G egenstände.
Erdgeschoß Südseite Obergeschoß B lick vom E ingang nach der Laube
D as Ä ußere ist a u f die denkbar sch lich teste, aber a u f eiue sehr gefällige Form gebracht. M it seinem erdroten P u tz , dem fa st zur W and bündigen Z iegeldach, den schw arzen F ensterrahm en und Fensterflügeln in W eiß ste h t es a n m u tig u n d w ie aus dem B oden gew achsen (es feh lt jed e T rennung durch h ohen Sockel oder ähn
liches) im kleinen O bstgarten, noch besonders m it diesem
durch die an geb au te ü berdeckte W oh n lau b e und etlich e Spaliere verbunden.
B eim K o n stru k tio n sd eta il des H au p tgesim ses is t die knappe F orm gebung und der leichte A n la u f, w elch en der D achfuß durch ein en klein en A u fschiebling erh ält, zu b e achten. Grade diese billigen H ilfsm itte l sind uns w ich tig, auch w eil sic die sichere H and des A rch itek ten zeigen.
W O H N H A U S D R . M E D . G. I N S T U T T G A R T B lick durch die E ß d icle (P h o to Fels • Degerloch)
B eisp iel einer R au m stim m u n g m it sparsam en u n d sch lich ten M itteln. D er B od en b esteh t aus einem B elag Soln- liofener P la tte n m it leich tem W echsel im T on. D ie W ände sind in w eißer L eim farbe gestrichen. D as H olzw erk
darin ist in leich t ab getön tem W eiß geh alten . D ie M öbel in Ahorn sind v o n H e r r c -S tu ttg a r t entw orfen.
(P läne und P h o to s im „B au m eister“ 1932, H e ft 5.)
A nsicht vom See aus
D ie K o sten b etrugen (1932):
R ohbau m it H errichten ile'f U m gebung M. 2900.— , der A u s
bau M. 3100.— , M öbel und son
stige A u ssta ttu n g M. 500.— , zusam m en (ohne A rch itek ten
honorar): 6500 M . G rundriß im M a ß sta b 1:200 W O C H E N E N D H A U S M . I N W A N G E N A M B O D E N S E E
A nsicht von Osten (P h o to K eller - Reichenau) E s •wurde b ei dieser A ufgabe der V ersuch gem acht, a u f kleinster
F läche den R au m b ed arf einer großen F am ilie für Ferien und W ochenende u nterzubringen: eine W ohnstube m it vier paar
w eise übereinander g eb au ten B etten , ein E lternschlafzim m er m it eingeb au tem dreiteiligem Schrank und zw ei W aschbecken sow ie A u str itt zur ged eck ten T errasse, und eine K üche m it 6,5 qm sow ie W .C. und ein kleiner Flur. D ie A ußenm aße sind 8,00 zu 6,10 m , der R aum inhalt ist etw a 340 cbm .
Ostansicht i. M . 1:200
Rechts oben Obergeschoß im M a ß sla b 1 : 200 Rechts unten E rdgeschoß
D er Bauherr w ü n sch te ein dem a u f den vorherigen S eiten g ezeig ten W och en en d h au se ähnliches F erien h eim , nur etw a s größer undgeräum iger, besonders im W ohnzim m er.
Der u m b au te R aum ist 4 50 qm groß. D as H au s ist zw ei
geschossig.
D ie T reppe geh t v o m W ohnzim m er aus, a u f diese W eise zur V ergrößerung des R au m es beitragen d . D a s E ltern- schlafzim m er n im m t die ganze B reite des H au ses ein und is t ca. 18 qm groß. In zw ei Schlafkam m ern sind jew eils übereinander B e tte n für 2 M ädel und 4 B uben.
Im E rdgeschoß sind neben dem W ohnzim m er (W est
seite) die K ü ch e v o m E in gan g aus zugänglich, das Bad und eine M ädchenkam m er v o n ein em kleinen V orplatz erreichbar, der auch a u f die ged eck te T errasse h in a u s
geh t. D as W ohnzim m er m it 5,34 zu 4,0 0 m (ohne T reppen
b reite!) w eist w iederum eine sehr w ohlüberlegte A nord
nung der Türen und Stellw än d e bzw . F ensteröffnungen auf. D ie Verkehrsfläche is t ebenso in sich zusam m en- gefaßt w ie die R uhefläche (S itzeck e). D ie T üren liegen paarw eise an je einer W and, so daß das D urchschreiten des Zim m ers n ich t diagonal zu erfolgen brau ch t. D ie ge
d eck te Terrasse h a t 2,70 m B reite und ca. 8 m L änge.
S O M M E R H A U S S. I N W A N G E N A M B O D E N S E E A n sich t vom See ( Photo K eller - Reichenau) . S . T a f. 80-81
Rechts oben Inneres vom W ohnraum Rechts unten A n sich t vom L an d her (E inzelheiten siehe T afel 8 0 -8 1 )
B lick von der überdeckten Terrasse a u f den See ( Photo K eller, Reichenau)
W I N T E R G A R T E N I M H A U S D I R . M . I N S T U T T G A R T B lick vom W ohnraum in den W intergarten
(P h o to Fels - Degerloch)
D er W in tergarten w urde an ein b esteh en d es H olzh au s a n geb au t, als ruhiger, E rholung gew ährender R au m , der die V erbindung zw i
sch en H au s und G arten (siehe L agep lan a u f S eite 273 oben) b ild et.
D ie W an d verk leid u n gen b esteh en aus L ärchenholz in N a tu rto n , der F u ß b od en aus Solnhofener P la tten .
Skizze des Gartens im A ntvesen D irektor M .
Man b each te die T rennung der Sitzterrassen und deren verschiedene G estaltung.
E&sJÜAK'G
H au s D irektor M . G artenplan i. M . 1 :5 0 0
m s
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W I N T E R G A R T E N D I R E K T O R S. I N K O R N W E S T H E I M B lick in die S itznische m it H eizkörper und Likörschrank (P h o to Fels - D egerloch; E inzelheiten siehe T afel 8 2 -8 3 )
U m b au einer G lasveranda an einer V illa der neunziger Jah re. D ie vorhandenen P rofileisen stü tzen blieb en steh en und w urden led iglich u m m a n telt (verchrom tes M essingblech). D as Innere is t in R ü sterh olz m it N a tu r to n au sgek leid et. D er F u ß boden h a t S tottb elag. D a s B lu m en fen ster is t zur E rw eiteru n g des R aum eindruckes nach außen geschoben. D ie G lasdecke en th ä lt in d irek te B eleu ch tu n g , die im V erein
m it den P flanzen b ei N a ch t u n terh alten d e W irkungen g ib t.
G ru n driß i. M . 1 : 2 5
W intergarten D irektor S. K akteenfenster ( Photo Fels - Degerloch)
W intergarten D irektor M .
B lick gegen A usgangslüre und E inbauschrank (P h o to Fels - Degerloch) (S iehe S eite 272 und 273)
«SSI
H A U S L. I N S T U T T G A R T
S pielgarten f ü r K in d er B lick gegen den S itzp la tz (P h o to M oegle - Stu ttgart)
D er K in derspielplatz h a t M orgensonne und is t durch M auer und Zaun vor E inblick g esch ü tzt. D ie v o n P olygon u m und C lem atis überw ucherte Pergola tren n t den
S p ielh o f räum lich v o m Gärtchen.
G A R T E N B E I M H A U S D R . M E D . G.
I N S T U T T G A R T
B lick gegen die F enstertüren von W ohnraum und D iele (1 9 3 2 ) (P h o to M oegle)
W ohnterrasse m it Stufengarten im B au jah r 1927 (P h o to Fels - Degerloch)
D as stark an steigen d e G elände b ei dein sen k rech t zum S tu ttg a rter O sthang g estellten A rzthause rech tfertigte die A nlage ein es G ärtchens m it M auerstufen. Ihre Terrassen v erb in d en die obere R asenfläche m it der O bstw iese im unteren G artcnteil. D ie B ilder zeigen die E n tw ick lu n g des Gartens seit dem B au des H auses im Jahre 1927.
Rechts Lageplan m it G arteneinteilung 1 :5 0 0
Garten D r. med. G. in Stuttgart
Stufengärtchen 6 Jahre nach Fertigstellung des H auses (1 9 3 3 ) (P h o to M oegle- S tu ttgart)
: w
A u sstattu n g im H ause D irektor M . in Stuttgart. S itzp la tz im K in d erzim m er m it N nhm ascliuienschrank ( Photo Fels - Degerloch)
Schrank im K in d erzim m er (P h o to F els)
H au s D irektor M . Schreibtisch und Bücherregal ( Photo Fels)
R A U M A U S S T A T T U N G I M H A U S E D I R E K T O R M . I N S T U T T G A R T
Es gibt Fälle, wo der Architekt nicht ungern in den Bereich des Kunstgewerblers eindringt.
Überall, wo es sich darum handelt, vorhandene Räume für einen bestim m ten Zweck und für b e
stim m te menschliche Ansprüche nutzbar zu machen, ist das eingebaute und der Situation angepaßte Möbel am P latze. Aus den Eigenschaften des Raum es, der W egeführung im Grundriß, dem Lichteinfall und schließlich aus dem Wunschprogramm des B ew oh
ners ergibt sich die Aufgabe, das Möbel aus all diesen Gegebenheiten zu entwickeln.
Das freistehende Möbel an sich, das schöne Einzel- stiiek, ist Sache des Möbelkünstlers. Das aus einem Grundriß abgeleitete und für eine bestim m te Situa
tion gebaute Möbel ist ein Stück Haus und daher auch eigentliche Architektenarbeit.
Die hier abgebildeten Möbel wollen nichts anderes sein als Möbel dieser Art, H ilfsm ittel zur möglichst guten A usnützung vorhandener Räume.
Das Kinder-Eß- und Spielzimmer ist so angelegt,
daß die Hauptfläche eines mäßig großen Zimmers freibleibt als Bodenfläche für Spielen und Bewegung.
Geschirrschrank und Sitzecke sind zusam m enge
baut. Im Schrank ist die Nähm aschine m it unter
gebracht.
Das Material ist Ahorn und Kirsch, in Naturfarbe m att behandelt. H inter der Bank ein Salubrastreifen (in Blau); die W ände selbst sind ebenfalls Salubra (Hellocker und W eiß).
Vom Herrnzimmer wird hier die Schreibtischgruppe gezeigt. Der Schreibtisch steht senkrecht zur W and, er gliedert so einen sehr langen Raum in Arbeitsteil und W ohnteil. Vom Arbeitsstuhl aus sind alle w ich
tigen Bücher und Akten handlich erreichbar, für Ordner, Telefonbuch und alles sonst N ötige sind Plätze in greifbarer Nähe und brauchbarer E n t
fernung vorgesehen. N ach der W ohnseite hin ent
h ält der Schreibtisch ein Bücherregal. D as Material ist deutsches Nußholz und Eiche, die letztere dunkel gefärbt; das Nußholz im N aturton.
G rundgedanke der ganzen K irchenanlage w ar die N eben- einan d crsch altu n g v o n K irchenraum und G em eindesaal.
Sie is t durch eine F altw an d v o n 14 m L änge bew erk
stellig t. D ie W and k ann zu sa m m en g cfa ltct und v ö llig zum V erschw inden gebracht w erden. D ie A usführung erfolgte in L ärche n atu r; die K o n stru k tio n is t aus T afel 86-87 ersichtlich. M an v ergleich e h iezu auch die P lä n e und P h o to s v om Ä u ßeren der K irche im „ B a u m eister“ Jah rgan g 1931 H eft 1.
L in k s F alttiire geschlossen
U nten G ru n driß von K irch e und G em eindesaal i. M . 1 :500 E V A N G E L I S C H E K I R C H E I N S T U T T G A R T - I I E D E L F I N G E N
F alttiire zivischen K irch en rau m und G em eindesaal (geöffnet). Photo F els - Degerloch
D ie K a n zel ist nur eine einfache, halbrund geform te U m hüllung. Sie steh t in ihrer H altu n g m it B ew ußtsein am le tz te n E n d e eines W eges, als dessen anderer Pol beispielsw eise die R okokokanzel der W ieskirche zu ken n zeichnen ist. D o rt verw irrende V ielfalt, blühender R eich tum , hier schlichter und streng geform ter P redigtplatz, nich t nur form al en tsagen d , sondern auch nach der H öhe hin nur um w enige Stu fen über die Gem einde h in au s
gehoben.
Das H olz is t L ärche n atur; B od en und Stu fen sind in Hartbrandklinkern gem auert. (S iehe T afel 84-85.)
Evangelische K irch e in Stuttgart-H edelßngen B lick über die K a n zel zum großen Fenster
D as B ild zeigt den B lick aus der A lta r
rundung in das große Fenster.
D as F enster is t m it verschw im m enden zarten T önen zw ischen b lassem B raun, Grün und Blau v erglast, es gliedert sich d am it flächig der R aum w and ein und len k t den B lick der G em einde n ich t aus der w ich tigen H a u p t
rich tu n g des R aum es ab.
D ie K anzel steh t exzen trisch . Sie verm eid et den E inblick in den leeren M ittelgang und h a t v o n dieser S telle aus E inw irkung a u f säm tlich e P lä tze des v erein ig ten K irch en raum s und G em eindesaals.
U M B A U D E S G E S C H Ä F T S H A U S E S D E R
S C H W Ä B I S C H E N T R E U H A N D G E S E L L S C H A F T I N S T U T T G A R T
A u s e in e m s t ä d t is c h e n M ie tlia u s e a u s d er M itte d e s v e r g a n g e n e n J a h r h u n d e r ts (1 8 5 7 ) w a r u n te r m ö g lic h s t w e itg e h e n d e r B e ib e h a lt u n g d e s B e s te h e n d e n u n d g r ö ß te r S p a r s a m k e it e in B ü r o h a u s zu sc h a ffe n . D ie a lt e B a u w e is e w a r F acliw re r k m i t d ü n n e r V o r b le n d u n g v o n B a c k s te in g e m ä u e r u n d S a n d s t e in g u r te n . D a s F a c h w e r k g e r ü s t e r la u b te k e in e Ä n d e r u n g d er F e n s te r a c h s e n u n d F e n s te r b r e ite n , d ie B e s c h r ä n k u n g in d e n G e ld m itte ln e r fo r d e r te V e r z ic h t a u f je g lic h e W ie d e r h o lu n g d er a lt e n G lie d e r u n g e n . S o m it w a r b e i d er U m b ild u n g s t r e n g s te B e s c h e id u n g a m P la t z e .
D ie a lt e n z w e iflü g lig e n F e n s te r w u r d e n d u r c h ein - ilü g lig e e r s e t z t, d a s G e sim s v o n d e n h ö lz e r n e n K o n s o l- a tt r a p p e n g e r e in ig t, der B a lk o n v e r e in f a c h t u n d d ie A u ß e n flä c h e d e s H a u s e s m i t H a r t p u t z v e r p u t z t . N u r d ie E r d g e s c h o ß fe n s te r e r h ie lte n U m r a h m u n g e n in T r a v e r tin .
G r u n d r iß lic h w u r d e d ie a lt e Z w e ite ilu n g in z w e i g e
tr e n n t e M ie tw o h n u n g e n a u fg e h o b e n u n d W a s c h r ä u m e , A u fz u g u s w . e in g e b a u t , u n te r m ö g lic h s te r S c h o n u n g d e s k o n s t r u k tiv e n G e r ü s ts.
L eh rreich is t e in B lic k a u f d a s u n v e r ä n d e r t g e b lie b e n e N a c h b a r h a u s u n d e in V e r g le ic h d e ss e lb e n m it d e m U m b a u .
L e tz te r e r h e b t sic h in se in e r n e u e n F a s s u n g in r e c h t b e s t im m te r u n d e in d e u t ig e r W e is e v o n je n e m a b , n ic h t n u r d u r c h d e n n e u e n , a lso h e lle r e n A n s tr ic h , so n d e r n m e h r d u r c h d ie g le ic h s a m a r c h ite k to n is c h e r e u n d s tr e n g e r e H a lt u n g , w e lc h e ih m d ie B e s c h r ä n k u n g a u f e in e n B a lk o n u n d d ie tie fe r e in g e s c h n itt e n e n F e n s te r v e r le ih e n . A u ß e r d e m fe h le n n u n a lle G e sim se . D a s H a u s w ir k t h ö h e r u n d b e d e u te n d e r , w e il n u r m e h r e in se h r n ie d r ig e r d u n k le r K e lle r s o c k e l m it der g a n z e n W a n d h ö h e m a ß s tä b lic h in v e r g le ic h b a r e W ir k u n g t r i t t — u n d w e il d a s H a u s n a h e z u a lle F e n s te r n a c h e in e r S e it e , zu r E in g a n g s s e ite le g t , u n d d a m it n u r e in G e s ic h t z e ig t .
H au s vor dem U m bau H au s nach dom Umbau
G ru n driß vor dem U m bau E ingang vor dem U m bau G ru n driß nach dem U m bau
285
Blick a u f den E ingang nach dem U mbau (P h o to Moegle - Stuttgart)
M aterial: Sockel roter S an d stein . U m rahm ungen der ErdgeschoßöfTnungen:
C annstatter T ravertin. P u tz : T erranova hellgrau.
F en ster: B lockrahm en blau, F lü gel w eiß
H ulzkirche (städtebauliche M odcllstu dic)
E N T W U R F Z U E I N E R E V A N G E L I S C H E N K I R C H E I N H O L Z B A U W E I S E M it 850 Sitzen
Diese Kirche wurde als Notkirche für eine süd
deutsche Stadt geplant.
W esentlich in der Grundrißanordnung ist die axiale Folge von T aufbecken, Kanzel, Altar und Kreuz.
D ie Kanzel ist sehr weit: vorgeschoben, so daß die B estuhlung seitlich noch weitergeführt ist. Sie ver
m eidet einen M ittelgang. So befindet sich der Geist
liche m itten unter den Hörern, zu welchen er spricht.
D as Taufbecken stellt in einer kreisrunden Ver
tiefung unter der Vierung des Grundrißkreuzes. Es ist von einer ringförmigen Bank für die Taufgäste umgeben. Dem Grundrißkreuz entspricht der in lateinischer Kreuzform gehaltene Laternenaufbau, der au f je zwei großen Quer- und Längsbindern ruht.
M it den beiden Querbindern der Turmfront bilden diese Binder das konstruktive Gerippe des Baues.
D ie Innenwände bestehen aus horizontaler Tannen
riem enschalung. D ie Decken und Nischen sind m it G abunplatten verkleidet gedacht.
L in k s unten Erdgeschoß
L in k s oben G ru n driß des Ejnporegescliosses i. M . 1 :5 0 0
Längsschnitt i. M . 1 :5 0 0 B lick gegen die Decke ( M odellbild) Innenraum der K irche (M odellbild)
K oslenvoranschlag: 1. Grab-, B eton - und M aurerarbeiten M. 1 8 4 5 7 .— , 2. H olzarbeiten (H o lzsk elctt, Schalungen, F enster, Türen) M. 6 2 9 0 0 .— , 3. T ecu ta-D ach d eck u n g und Flaschnerarbeiten M. 8700.— , 4. Sanitäre In sta lla tio n , H eizung (W arm luft und Gas), Feuerlöscheinrichtung M. 6100.— , 5. E lektrische In sta lla tio n einschließlich elektrischer L äutvorrichtung und B eleuchtungskörpern M. 5375.— , 6. Maler- und G ipserarbeiten M. 8200.— , 7. G eläute (D ,F , G ,B ), Uhr, Orgel (17 R egister) M. 2 0 7 6 0 .— , 8. F este und b ew egliche B estu h lu n g, K anzel, A ltar usw . M. 7700.— . G esam tpreis M. 138192.— .
(P reise v o n 1932.)
E N T W U R F Z U E I N E M W O H N H A U S A U F S C .IIM A L E M G R U N D S T Ü C K
M odellstudie
E rdgeschoß und Obergeschoß im M a ßstab 1 :2 0 0
L ageplan m it schem atischer R a u m a u fteilu n g 1 : 1 0 0 0
Form und Lage des G rundstücks w aren so beschaffen, daß jed es n ach der B reite h in en tw ick elte H au s die F läch e v ö llig aufgezelirt h ä tte.
S ollte n o ch G artenfläche erübrigt w erden, so w ar dies nur durch A nordnung eines sehr schlanken H auskörpers en tla n g der einen G rundstückgrenze m öglich. D esgleich en v erb o t sich jed er vorspringende A usbau oder B alkon.
N ur eine einspringende L aube m ach te es m öglich , dein W oh n garten noch B reite zu geben.
Ä h n lich w ie die S itu a tio n , ergab sich auch die innere O rganisation des H au ses aus m eth od isch en U n ter
suchungen. A n der en gsten S telle des G rundstück
trap ezes sperrt eine Pergola den W ohngarten v o n der Spielw iese ab, dort w ar also der zw eck m äß ige Ort für A n rich te und W irtschaftsbetrieb. D a m it ergab sich die A nordnung des E in gan gs a u f der N ord seite und die A u s
breitung der W ohnräum e m it der ged eck ten Terrasse nach O sten und S üden, w o w iederum die A u ssich t am besten g en u tzt w urde.
A us der N o t der trichterförm igen G rundstücksgestalt wird eine T u gen d : H au sfron t und Südgrenze um rahm en eine sich w eith in öffnende A u ssich t über den S tu ttgarter T alk essel und die ihn rahm enden, teilw eise h o ch h in au f b eb a u ten H änge.
E N T W U R F E I N E R E V A N G E L I S C H E N K I R C H E I N B A S E L (A ngekaufter W cttbeiverbscntwurf 1 9 3 1 .) Seitenansicht i. M . 1 :5 0 0
D ie Kirchc m it 1000 S itzp lä tzen ist m it den zugehörigen G em einde
räum en in W inkelform um einen gegen Süden offenen G artenhof ge- legt. D er Turm ist als städ teb au lich er A k zen t freistehend hart an die Straße gerückt. D er K irchenraum h a t ein seitige B eleu ch tu n g. D ie w eiß getü n ch te Sü d ost-W an d ist jalou sieartig au fgelöst und lä ß t w ei
ches, indirektes L icht einfiu ten . D ie übrigen drei W ände sind sperr- h olzvcrklcidct und dunkel getö n t. D ie P u tzd eck e ist gerippt und blau getön t. Orgel und K anzel sind als A bschluß des vorne ansteigenden Sängerpodium s u nter B erü ck sich tigu n g des ein seitigen L ichteinfalls asym m etrisch angeordnet. D ie gänzlich freistehende Orgel steig t gegen die Vorder w and, und zwar ohne B lendpfeifen verk leid u n g.
Erdgeschoß i. M . 1 :1 0 0 0 L in k s E ntivurfskizze. B lick von der Straße S P O R T I l0 T E L I M H O C H G E B IR G E ( E N T W U R F )
(G esam tbild)
D ie groß m aß stäb lich c und leb h a ft b ew eg te B ergw elt er
fordert eine andere F orm gebung als das T ieflan d . W ir zeigten bereits im Frühjahr 1929 W esen tlich es über solche G estaltungsgrundlagen und freuen uns, hier den dam als g ezeig ten A rb eiten eines Innsbrucker A rchi
tek ten den E n tw u rf zu einem S p orth otel der S tu ttgarter A rch itek ten V olkart und T riidinger folgen lassen zu können.
Der B a u p la tz lieg t im T algrund an einer P aß straß e. D as ziem lich enge T al verläu ft v o n N orden nach Süden. Der H a u p tb a u ist quer zum T al angeordnet und liegt m it der
H au p tfro n t nach S üden; m it ein em F lü gelb au sch ließ t er sich an die B erglehne an. In den so geb ild eten W inkeln liegen a u f der O stseite ein w eiträum iger E isp la tz und a u f der W estseite der W irtsch aftsh of. D ie R äum e für S p ort
geräte usw . liegen ebenerdig im U ntergesch oß , über diesem die G escllschaftsräum e im H ochparterre m it vor
gelagerter Sonnenterrassc. D ie K ü ch e m it A nrichte liegt im G elenk zw ischen S p eisesaal, H alle und T anzsaal.
U ber den W ohngcschossen m it den H otelzim m ern läu ft a u f die ganze L änge des Ila u p tfliig els ein m it P u ltd ach überdeckter L icgobalkon.
W E r T B E W E R B S E N T IV U R F
F Ü R E I N B E Z I R K S K R A N K E N H A U S I N G M Ü N D ( I I I . P re is )
D em straff g esta lteten Sporthotel im H ochgebirge a u f der vorhergehenden Seite lassen w ir hier den W ettb ew erb sen tw u rf für ein B ezirkskrankenhaus in G m ünd folgen, w el-O ’ eher eine schm iegsam ere und w eichere G estaltu n g in Grund- und A ufriß, die sich der G eländeform ation g u t ein fü gt, zeigt. E s lieg t ein norm ales B auprogram m für ein B ezirkskrankenhaus zugrunde, nur m it der B esonderheit, daß ein bestehender B au (früheres K rankenhaus) einbezogen und zur U nterbringung der Personalräum e und N ebenräum e b en u tzt w erden sollte. D er B au p latz steig t ca. 20 m hinter diesem b e
steh en d en G ebäude stark an. D ie B aum asse ist gegliedert in das B etten h a u s, das P ersonalhaus im alten G ebäude, das B chan d lu n gsh au s und einen W irtschaftsanbau.
D iese vier B au teile strahlen quirlartig, w enn m an so sagen darf, von dem K ern der zentralen H alle nach vier R ich tu n gen aus. N eb en der H alle liegt eine kleinere H alle, w elche g leich zeitig als erw eiterter V orraum im B eh andlungshause d ien t und einen B etten au fzu g en th ält. D as B etten h a u s is t w ie vorerw ähnt in leichter K rüm m ung dem V erlauf der H öh enkurven an gep aß t. In jed er S ta tio n ist ein T eil der K ranken
zim m er m it einer überdeckten Terrasse v erseh en w orden. Für die D isp osition dieser Terrassen galt der G rundsatz, die B eson n u n gsverh ältn isse in allen K rankenzim m ern annähernd gleich zu gestalten . D as m ehrfache V ersetzen der F ronten und des Ganges schafft R äum e m it w echselnder T iefe v o n 6,2 u n d 5,0 m . Vor den w eniger tiefen R äu m en liegen die Terrassen, vor den tiefen R äum en dagegen nur schm ale L aufgänge.
B ei V erw endung v o n d reiteiligen, bis zum B od en herabreichenden Schiebefenstern genügen diese schm äleren L aufgänge durchaus, um jed es B e tt ins Freie zu schieben und den darin liegenden K ranken v o lle B eson n u n g zu geben. Sow ohl in der U n ter
h altu n g als auch im B au erw eist sich diese A nordnung billiger als ein reiner Terrassen
bau und tu t dieselben D ien ste, ohne den K rankenräum en selb st L ich t w egzunehm en.
Verlag: Georg D .W . Callwey - M ünchen / G eschäftsstelle für die Schw eiz und E lsaß-L othringen: E. P in sk er-L uzern (Schw eiz),
„R iedhof“ , M orgartenstraße 17 / V erantw ortlich: R egierungsbaum eister G .H arbers, München / Bei unverlangten Zusendungen G ru n driß des Eingangsgeschosses i. M . 1 :1 0 0 0
l >
--- 1_____ r---= E = 3
G ru n driß des Operationsgeschosses i. M . 1 :1 0 0 0
W ettbeivcrbsenlivurf f ü r ein B ezirkskrankenhaus in G m ünd. R ückansicht (M o d e llb ild )
D E R B A U M E I S T E R 31. JA H R G A N G , H E F T 8
T A F E L 79
PUTZBALKOfi
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FREITREPPE
A R Z T I I A U S D R . M . I N W A I B L I N G E N
E inzelheiten zu m Terrassen-G eländer ( vgl. Seite 2 6 3 )
T A F E L 8 0 -8 1 D E R B A U M E I S T E R
31. JA H R G A N G , H E F T 8
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SCHNITT ZUR TREPPE
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AUSSICHTSPENSTW
S O M M E R H A U S S.
A u sb a u des W ohnzim m ers ( vgl. Seite 2 7 0 )
WAND uC
W I N T E R G A R T E N D I R E K T O R S. I N K O R N W E S T H E I M W and zum W ohnzim m er
U nten F ensterwand ( vgl. S . 2 7 5 )
D E R R A U M E IST E R TAFEL 82-83
31. JAHRGANG, HEFT 8
E inzelheiten zu r K an zel (Seite 283)
DER B A U M E IS T E R TAFEL 84-85
31. JAHRGANG, HEFT 8 E V A N G E L I S C H E K IR C H E I N H E D E L F I N G E N
YANNENHOLt-g/ti
2 3*/9*
i FLACH t u e n
50/6 /
HOÜKIÖTIE r2/)S
B A B in
TANNENHOLZ''to/tf
F lü g e itÖ re g e s ch lo ssen D ie F a lttü r e kan n h in te r d ie F lü g e ltü re g e s c h o b e n w e rd e n
S e itlic h e V ersenk«
V o rrichtung
A u frlB vom Q e m e in d e s a a l aus
w m m
ABNEHMBAR
F lü g e ltü re o ffe n , d ie Falt- tO re zu rü c k g e s c h o b e n
Zum A u sg leich d e r S p an n u n g en Im H o lz Ist au f e in e r S e its e in e fe d e rn d e H o lz s c h ie n e a n g e b rach t
S c h em atisch e D a rs te llu n g d e r fe d e rn d e n H o lz s c h ie n e
mm.
D rehtüre
E V A N G E L I S C H E K I R C H E I N H E B E L E I N G E N E inzelheiten zu r F alttüre
(vg l. Seite 2 8 2 )
F e d e r n d e H o lz» o h le n e
S p e zia lh e rs te llu n g D .R .P . B o flnger
Diese Zeichnungen w urden von den Architekten be
reits ß i r das W erk: „ T ü ren “ von P rof. G. Schneck im Verlag J u liu s IIoffm ann - Stuttgart angefertigt.
Län gsschn itt Q u e r i C h n i t t
D E R B A U M E IS T E R 31. JAHRGANG, HEFT 8
TAFEL 86-87
BB3BEB f-Simmninii l ffl i
4-kninmmi g fl fl Jgigtw FiT m m a
B E Z I R K S K R A N K E N H A U S I N S C H W A B . G M Ü N D (vg l. Seite 2 9 2 )
D E R B A U M E IST E R TAFEL 88
31. JAHRGANG, HEFT 8