• Nie Znaleziono Wyników

Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1933.05.27 H. 21

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1933.05.27 H. 21"

Copied!
64
0
0

Pełen tekst

(1)

27. m i 1933.

M t

21

[62. 3Qt)rjjanc¡.] 1225 S > e t t t f d ? e s í l c d ) t :

!iiri|ít|djc IDodjcnCdjnft

§ e i t f d ? r i f t d e s

2

> e u t f d ? e n

2

l n u w í t t > e r e i n s

tm 33mtbe ZTaítonaífo3taIiftifdjer Deutfcßer T riften

H e r a u s g e b e r : H e ic b s ju f^ fo rm rtiffa r S ta a ts m in ífte r D r . ^ a t t s £ r a i t f ,

^üíjrer bes Surtbes HattonaIfc>3ialiftifcßer Deutfcßcr 3uriften

S c h r i f t l e i t e r : H edjtsantDcilie D r . ^ e i n r l ^ S i t t c t t b c r ^ c r urtö D r . H e r m a n n V o fo , B e r lin ; H e g ie ru n g s ra t im H e ic h s ju ftijm in ifte riu m H t t f c o íf S d j r a u t , B e r lin

ü e r la g : H?. T tto e fe t 3 u c l? í? (tn 6 tttU 0 , 3nß.: ©scctr Sranöftetter, C c i ^ t g £ Dresbner Straße \ \ ¡ \ 3.

J e n i í p t e ^ e t S u m m e t , l t r . 7 2 5 6 6 / D r a ^ t a n i d j r i f t : S m p r i m a t u t / p o J t f ^ e í l o n t o Ce i p 3i g H r . 63 67 3 .

© e|d|äftsftelle in B erlin SU) 48 íje&emannftr. 14. Sernfprecßer Bergmann 217.

X > te 3 u f m i f í d e r d e u t f c f y e n / I m i x t l t f ó a f t » SSon 3íei(E)Sjufiigíommiffar ©taatäminifler D r. § a n 3 g r a n ! , SKündßen.

Knfpracße an bie S tb g e o rb n e te n b p rfa m m lu n g be3 DeutfCßen 2 In m a ítb e re in 3 bom 18'. 9Kai 1933.

Deutfdje 23olf3genoffen! SBir alle fteßen unter bent ©inbrud ber etßebenbcn SBorte, bie mein £)oci)öere£)rter §err

«orrebner, ber fßräfibent 'D r. D i? , eben gu gßnen gefptodjen ßat.

@8

toar für miá) perfönlicß, ber iá) nun feit g u n i 1919 neben SIboíf § itle r eini)ermarf(f)iere, ein erßebenbeS ©cfüßl, bon ißm gu ßören, baß fid) jene

3

Deutfdßtum, ba

3

be§ßalb immer 1,ocß ba3 befte mar, meil c3 na<ß jenem ©aß Kidjarb 2Bagner3 Deutfcßfein auffaßte a

!3

eine ©aeße um ißrer felbft megen tun, — baß fieß aud) biefeS Deutfcßtum boíl unb gang gur nationalfogialiftifcßen Kebolution bclannt ßat. Da

3

, meine Heben 33blf3genaffen, ift ein entfdjeibenber Slugenbiid.

SBenu id) bie ©ßre ßabe, gßrem ffkäfibenten im Kamen be3 Kationalfogiaii3mu3 unb im Kamen ber an ber national- fbgialiftifdjen Kebolution beteiligten SKänner gu banfen, fo tue id) ba3 mirflicß oßne Küdficßt auf irgenbmelcße bamit gu- fammenßängenbe perfönlidje fragen, fonbern Icbiglid) be3ßalb, meil bureß biefe innere ©infteliung ber beutfeße Knm altftaub al§ foteßer mieber bie politifdje, mieber bie gefeflfcßaftlidje, mieber bie allgemeine Kalte mirb fpielen tonnen, um bie er bon ben Wänblertßpen gebrad)t mürbe. (Krabo! unb ftürmifeßer SeifaH.)

3Bir alle finb Kumälte, unb mir maren c3 m it ©tolg. gcß tann moßi fagen, baß e3 gerabe biejenigen unter un3, bte bie Gsßre ßatten, im 93ereid) ber leßtjäßrigen Semegungen al3 Kumälte bor ben ©eridjten bc

3

©ßftemd tätig gu merben, mit ©ntfeßen erfüllen mußte, mie ein ©taub im allgemeinen Knfeßen ßerabtommen tann, menn rninbermertige ©jemplare fuß aumaßen bitrfen, in ber 21nmalt3robe aufgutreten (©eßr richtig!), unb man ißnen nießt entgegenfteßen tann. — § Cute, meine Herren, ift e3 anber§. Der Knmaltftanb berlangt, baß ißm bie ißm gebüßrenbe güßrerroHe bei ben fämpfeu um bte Keugeftaltung ber beutfdjen SSelt eingeräumt mirb. (Sebßafte S3rabo-Kufe unb §änbetlatfd)en.)

©3

ift borbei, baß man un3 ben Korhmrf maeßen tann: ber beutfeße g u rift — ja, ba§ ift fo ein Scgriff für Seute, bie immer fo míe bie Fettaugen auf ber ©uppe im K o lt ßerurnfißmimmen, oßne eigentlicßen fo n ta ft m it ißin, bie naeß gormen leben, bie ba§

allgemeine K o l! nießt begreift, bie fo einen gntercffentcnbuub, fo gleicßfam einen Katurfcßußparf für tßeoretifcße Kbftrattionen beböltern. (Weiterleit unb Keifall.) SBir finb ber Kieinung, baß biefe KoBgemeinfdjaft ßerguftellen ift, unb, meine Werten, Stauben @ie mir, bamit ift e3 ernft. (£3 ift n i^ t an bem, baß bie bergeitigen Ktadjtträgcr fieß etloa fürd)ten mürben^

li'ntfcßeibungen bolltommen au§ eigenem SBitfenäbereid) ßerau§ gu treffen.

©3

ift nid)t an bem, baß mir etma ben ifJaria- mentari3mu3 im meiten Sanb befiegt ßaben, baß aber fo teßte Domänen be3 $arlamentari3mu3 in einigen ©tanbe3organi- lahonen fortieben: an bem ift e

8

nießt, meine W™-'™, fonbern menn bie Ktögticßteit befteßt, über bie ©inreißung beé" Kn- 'ualtftanbe3 in bie große nationale gro nt gu fpredßen, bann beSßalb, meil gerabe i ^ aueß beim güßrer burdigefeßt ßabe, öaß ber beutfeße g u rift, bor allem ber beutfeße Kecßt3anmalt al§ freier Keruf auiß freier ©ntfeßtießung folgenb biefen

«cßritt begeßt unb nidjt burdß gmang bon außen. (Sebßafter «eifad.)

©3

ift an bem, baß an biefem, icß möeßte fagen, metßobifdjen ©efießtgpuntt fid) feßon bie erfte Sieimgeße be§ beutfdjen neuen freien StnrnaittumS entmidcln mirb. ÜKan mirb für

“ de geiten fagen: bitte, ein en SBißeu3, einer Seele ßat fid) ber beutfdße Knmait gu biefem Sünbnig m it bem Kolf entfcßloffen.

SBir finb ßeute nidjt ba, um irgenbmie ßermetifd) abgefdjloffenen juriftifd)en @igenfüd)teteien nad)gugeßen. ©rtennen ©ie öte geid)en ber geit nießt? Die Kiögticßfeit, baß ber beutfeße g u rift fid) mieber in bie große ©emeinfeßaft be

3

KoIt

3

ein-

^ ß t , ßat er fiel) nidjt felbft gu berbanfen, fonbent biefe fKöglidjfeit berbanlt er bem Kolf, ba§ aud) für ißn gefämpft ßat.

ffeeßc rid jtig !) Hub mir fteßen audj nießt nur für bie Kepräfentanten ber guftig a!3 ©tanbeSorganifation in biefem ©innc a. foitbern gerabe ieß ßabe immer betont, baß id) mirij aud) al3 Vertreter ber Opfer einer boli3fremben guftig begeii^ne.

SBir müffen baßer, meine Wcrren, m it biefem bolltommen bereinigten Sorfelb unferer Überlegungen ßier an ba

3

Problem ßcutigen Dagc3 geßeu. gßr Wei'r ifßräfibent ßat gßnen ben SBeg borgefdjtagen. ©3 mirb moßl parteipolitifeße Wrutmungen, eßme^ iiß an, nießt geben, ©olltcn parteipolitifeße Wcmmungen borliegen, bann müßte id) allerbing

3

gefteßen, meine W«reri, aB bie SBürbe eines großen 9lugenblid3 ber beutfeßen 91nmaltfd)aft gefäßrbet merben tonnte, (©eßr ridjtig unb Srabo!)

gcß ßabe bie ©ßre, gßnen, meine W«ren, a!3 ©aft ßier bie liare ©teßung ber rebolutiouären KegierungSfaitoren gu 154

(2)

1226 Auffü&e [Qimfitfäje SSocCjeitfc^rift

übermitteln, nicht etwa in bem ©inn, baß w ir Bhnen V orfdriften machen Wollen, fonbern in bent ©um, baß tcf) Bhnen w baS bortrage, Wie fiel) bie offiziellen rebolutionären M ädte bie Entwidlung ber AnW altfdaft benlen.

cvßr §err Vräfibent hatte bie ©üte, auf eine

3

lüciißrac£)e m it m ir i)inamueifen, bie w ir beide gepflogen haben, P l möc&te hiet autoritatib folgendes erllären. bin fel&ft M g , lange 3«h*e Anwalt gewefen gu fein. ®er p h a lt »eines SebenS war unb ift, Anwalt Adolf §itlerS unb beS VationalfogialiSmuS gewefen gu fern. Weine §erren, btefer ©tolg, Anwalt zu fein unb Anwalt gewefen gu fein, berbinbet ficE) bei m ir gu ber amtlichen Verpflidtung, ben freien beutfehen «tnwaltftonb fo wie er fidb in ben beften Überlegungen unb in ben beften Vertretern ^erauSgebilbet hat, unter a lle n Ümftänben als wefentliehe Korporation beS beutfehen K uIturfortfdrittS auf aden ©ebieten m it allen W ittein gu erhalten, (©türm tfder Sei«

fa ll) Sch lege biefeS VefenntniS n iiijt etwa auS taftifeßen Erwägungen hier in biefer Verfammluttg ab, meine ^errett,Jon»

bem ich fann ©ie barauf berweifen, baB ich biefe Überlegungen öffentlich fd ™ fehr häufig iunbgetan E>a

6

e unb baß fte auch bod unb gang m it jenen ©runbgebanfen ber IRedtSpolitif übereinftimmen, bie ber fJiattonalfogtaliSmuS berficht.

darüber hinaus ift eS wichtig, feftgufteden, baB biefe Freiheit beS beutfehen AiiwaitftanbeS nur gewahrt werben fann, Wenn biefer Veqriff „Freiheit" jene grunbfä|ticf)e unb aud) organifatorifd fich auSWirlenbe Ausbeutung erfährt, bie heute notwenbig ift. Bhr §err Vräfibent hat m it 'bollern Siecht fdon barauf hingetoiefen, baB eS m it ber alten liberaliftif^en Freiheit beS b e llu m om nium co ntra omnes aufhört. ®ie Freiheit, bie Wir meinen, lautet dahin, baB eS bie Freiheit, bie famerabfchaftliche Freiheit eines ©tanbeS ift, beffen cßarafterlicße unb weltanfcf)aulicE)e VafiS una&änberlich ibentifch ift m it ber charafterlichen unb weltanfdaulid)en VafiS ber öffentlichen Wachtträger. ®ie graheü beftcht bann, baB jeder ein­

zelne bie Freiheit hat, fid) als erfter Wiener, als oberfter Wiener ber ©efamtljeit bezeichnen unb als fotcher betätigen gu bürfeu (Se&hafter Veifad) $ieS ift nötig. SSir wollen feine Kafernen in bem ©inn, wie eS Sh* bereiter §err fßräfibent aufgefteHt hat. $ ie Freiheit Bhrer Entfdlteßungen, bie Freiheit VSirfenS, bie S-reiheit 3ftteS Auftretens, aud bie Freiheit BhreS öffentlichen SSorteS foH für ade Beiten unangetaftet bleiben, Wenn bie weltanfdaulicf)e VafiS emgehalten Bleibt, baB man faßt: jawohl, ber hat baS 3ied)t, ein freies 2Bort gu fprechen, erftenS tocil er Anwalt ift gweitenS Wet er als Seutfder in bie Leihen ber abfolut unabfotberlithen Witfämpfer ber nationalen Regierung gehört. (Sebljafter Veifad.)

®ieS muB gang fla r heraus gefagt fein. „ ^ „ , „

Ein d ritte s ®er Siationalfogialiftifde ®eutfde Buriftenbunb, ber fdjon bor bielen Bahren auf meine Veranlaffung bom B-Ührer beS VationalfogiatiSmuS errietet würbe, hat niemals bie Abfidjt gehabt, fich gu bereichern. ©lauben ©ie m ir, meine Herren — eS ift m ir eigentlich peinlich, über biefe $inge gu fprechen — : w ir Vationalfogialiften ftnb arme Seute; feiner öoit un§ tüirb/ toettn er fjeute öom ¿eben tvtid)t, ein Setmögen gurücfiafjett. ^)er ©inn itnfere§ Sebent ift ibentifd) m it bem felbftlofen Kampf um baS beutfcEje So«, unb w ir Vationalfogialiften berftehen Sorgen um VereinSbermögen eigentlich nid)t. Aber, meine igerren, feien ©ie babon unberührt. ES liegt bem Vationalfogialiftifdcn ®eutfdjen Buriftenbunb nichts fernw als ^aS bon Bhnen unb Bhren Vorgängern mühfam aitS ben ©pargrofdjen ber beutfehen AnW altfdaft aufgebaute VereinSbermögen auch nur irgenbwie angutaften ober eS irgenbwie auberen B^ecfen als benen guguführen, bie bon ben

©penbern ober bon benen, bie m it bagu beigetragen haben, biefeS Vermögen aufgufteden, als Biel borgefeht waren. ®aS Vermögen Bhr SauS, unb waS ©ie adeS beften mögen, fei bödig unangetaftet. V3ir fämpfeu nicht um ©elb, nicht um

©elbeswert- w ir fämpfen um bie (Seele beS Wenfchen. (Vrabo!) SSir finb nicht bagu bo, um als Burifien auch « t national- fogialiftifchen ©inn uns etwa in fd)öne ißräfibialgebäube htneingufegen; Wir bleiben in unferer Vube. Aber, meine Öerren, eines fei Bhuen gefagt: auch bieS fann nur oerftanben werben in jener ©elbftänbigfeit, bie bie beutfehen Anwälte im

©efamtbereich ber beutfehen SebeuSentwidlung haben werben. Bch Übem Verfuch wiberfehen, biefeS bann bem Auwaltberein weiterhin gur Verfügung ftehenbe Vermögen etwa Bwecfen guguführen, bie inbireft ober bireft eine ^ortfefcung alter liberaliftifcher ^3oIitif bebeuten würben. (Vraoo!) ®am it müffen ©ie rechnen. $aS ift au fich nicht nötig, beim Bet ben Verfönlidjfeiten, bie bamit gu tun haben werben, bie ja gum Seil auS bem Bisherigen VerwaltungSbereich iommen, unb aud) bei bem gangen Eharafter beS ISeutfdien AnwaltpereinS als einer benfbar fauber geführten VerwaltungSftede ift eS überflüffig, berartige ©orgen gu haben. Aber nationalfogialiftifche Kämpfer finb brutal unb fagen baS, WaS fie beulen,

nadt heraus. (Veifad unb § eiterfeit.) , . . . ,

VMr haben bann oiertenS baS „©chluden" beS AuWaltbereinS aud) nur in biefer, woden Wir einmal fagen, umberfal- feelifch-geiftigen Drganifiertheit Oor. Meine Herren, eS fteht Bh«eu oodfommen frei, Bh*e Entfd)cibung gu fäden. ®ie Entwidlung geht entweber fo, wie fie Bhnen heute ermöglicht ift. Sßenn fie nidjt fo geht, bann würbe id) Bebauern, bie qieiche Methobe wie bei ben marEiftifd)en ©ewerffd)aften anWenben gu müffen. (Veifad.) 3 $ f a

0

e Bhtten baS gang offen heraus ' ©ie fönnen darüber benfen, wie ©ie woden. ©ie fönnen fd)impfen, aber, meine §erren, was g ilt ber ftluch biefer

©eneration, wenn unS baS fommenbe Bahrtaufenb ber beutfehen ©efd)ichte für unfere §ärte fegnet. 28ir ftnb nicht gewidt, hier irgendwie w e i* gu werben, unb darum möchte id) Blnen gu biefem Vunft gang ruhig fagen: ber Vattonalfogtaliftifche

$eutfd)e Suriftenbunb ift in feiner fünfügen Verförperung als B*ont beS beutfehen Ved)tS baS ©egenftüd gur g ro n t der beutfehen Arbeit. iSiefe Bront beS beutfehen VechtS ift bie eingige Möglid)feit, ben Buriftenftanb in ad feinen Srägern als eiqenqeridltete, eigengeartete VerufSorganifation überhaupt fid)ergufteden.

8

« bem Buriftenbunb gehören die Vtchter, die

©taatSanwälte, bie Amtsanwälte, bie Votare unb bie auberen VerufSgruppen. E§ ift nod) nicht refttoS entfehteben, wie itS) midh gu der Aufnahme ber Bnftigheamten, bie nicht Afabemifer find, le|ten EnbeS »erhalte. Bdl (labe m it ben §erren Vertretern Verhandlungen aufgenommen; fie find nod) nicht abgefeidoffen. Bch habe faft bei m ir je |t bie Vetgung, dem Bfibrer ber Vartei »orgufchlagen, er möchte aus BwedmäBigfeitSgrünben Piedeicht bie Bnftigheamten, bie nicht die übliche juriftifdje Vorbildung haben, m it bem Veamtenbunb als folgern oereinigt laffen; beim fchlieBüd(Werben w ir die anderen

©ruppeu als Buriftenbunb gufammengefaBt halten.

2

Bie gefagt, biefe $rage ift nod) nid)t entfchieben; aber id) bar; wol)t aunehmen, baB fie in biefem festeren ©inne fdjon in ben nächften Sagen bom p ij r e r entfchieben Wirb. 2Bir find bann, wenn w ir fo fagen dürfen, als alabemifch gebildete S tifte n Buriftenbunb oodfommen unter unS ®aS wirb bann gut Böige haben, baB innerhalb beS BuriftenbunbeS bödig in fich hermetifcf), möchte ich faft fagen, abgefdjloffene Bntcreffen- bereiche innerhalb ber eingelnen Baugruppen borhanben find. ®icfe Baugruppen führen organifatorifd) nahegu ein Eigen­

leben ®er Buriftenbunb wirb, wenn id fo fagen darf, ein fehr Pari föberaliftifd) aufgebauter VunbeSftaat fein, ber nur die adernotwenbigften Bentralred)te auf bie ©efamtgentralinftang unter dem Sitel „Bühtung ber p o n t beS beutfehen VedtS überträgt, ber aber ben eingelnen Badgmppen nahegu unberührt bie gleiche ©elbftänbigfeit belaßt, bie fie beruftid bisher braudten unb bie fie fünftig gWeifelloS aud brauden werben.

(3)

62. Safjrg. 1933 fceft 21]

Stuffaße 1227

SKeitte Herren, ber Staat unb bie ©emeinfdjaft Braunen Xöärme gurn SeBen, unb um biefe SBärrne gu ergeugen, Brauet man {Reibungen. Siefe {Reibungen tuerben nur uüßticß fein, Wenn fie ficß aud) toeiterßin fortfeßen. ©g fott nießt an bem fein, baß atteg SeBen erbriidt mirb, baß fafernenmäßig, regiementmäßig atteg erftidt mirb; nein, gerabe bag ©egen«

teil ift ber galt. Siefer {Rationalfogiatigmug Slbotf Ritters ift ja bocß ber teßte getoaltige SBerfud) getoefen, bie greißeit ber geiftigen ©ntmidtung Seutfößlanbg gegenüber bcm fommuniftifcßen {¡Rorbterror, ber fommuniftifcßen unb marjiftifcß»

ii&eraliftifd) befabcnten Sfafernierung beg ©cifteg gu gemäßrteiften unb bag beutfcße ißolf bon biefem Ungeift freigußatten.

(Sebßafter {Beifall.) 2Bir finb aber and) Ijier ber {Dichtung, baß, meine §erren, Wenn mir biefe {Diecßanifierung unb {Ri»

bellierung beg guriftentumg uidCjt motten, bann eigentlich alle Sluläffe genommen finb, bie beftenfattg gegen bie heutigen Sin-*

trage {präfibiumg gerichtet finb. 33enn Bei bicfen SJoraugfeßungen ber bom ¡gertn fßräfibenten Sßnen Oorgefd)lagene

®?eg nießt Begangen toerben fönnte, meine Herren, bann hätte bie Regierung alten Stnlaß, auf ben fcßtecßten SBilien fcßtießen gu müffen, ber ficß biefem SBeg berfagt.

®ieg boraug. Unb im nachhinein twünfdje id) Sßnen ben Beften ©rfotg für Sh*e heutige Arbeit, geh merbe mieß freuen, menn bag giel fo, toie eg geftedt ift, toie eg gefteeft toerben mußte, glatt, Itar, fachlich» einftimmig erreicht toirb.

Sch mürbe aber, meine Herren, aud) in {einem galt babor gurüdfeßreefen, bie SDiögiicßfeiten ber meiteren ©ntmidtung Dor»

gutragen, míe eg ber rebotutionären {Rotmcnbigfeit biefer Seit entfprießt. Unb glauben ©ie m ir: bag gieí ber ©inßeit ber beutfehen Stnmaltfcßaft unter gührung Sttbotf Spitlerg mirb erreicht merben. (Sebßafter {Beifall.) ©ie bürfen nicht glauben, baß mir ettoa ber SKeiuung finb, m it Drohungen ober fonftmie arbeiten gu motten. Sroßung märe bag nur, menn ber 2toit, ben id) hier anfehtage, fo abfotut abmeichenb märe bon bem, mag mir feit gaf)r unb Sag beut beutfd)en SSoüe borgetrageu haBen. ^ (©ehr richtig!) SSir finb bon altem Anfang an ung barüber Itar gemefen, baß man ein SSotf mie bag beutfehe aur m it äußerfter ©etbftbifgiptin aug bem ©ßaog heraufführen tann, unb bie beutfehen Stnmätte haben eg fetbft in ber

§anb, ob fie g ie re t, StRitfüßrer in biefem {Ringen fein motten ober ob fie unter bie {Räber bei reoolutionären ©efeßeßeng lommen müffen. — § eit! (¡geítrufe, ftürmifeßer $

8

eifatt unb §änbefiatfd)en.)

t > a $ K e c f y t

SSon {RegierungSaffeffor D r. D e fie r te , {ßoligeipräfibium {Berlin.

Ser britte Seit ber {RotSSD. gum ©djuße ber 28irtfd)aft ö- 9. {Diärg 1932 ({R©S

8

t. I, 125) enthält bie erften 93e- [djränfungen fü r bie ©htßeitgpreiggefcßäfte. Siefe 3SD. mürbe bureß ben erften Seit ber

8

SD. beg {RSJMf. über Sßirtfcßaft

«nb ghtcmgeu o. 23. Seg. 1932 ({R@93l. I, 571) in mefent»

licken {ßunften geänbert. 9trt. I §

1

beg ©ef. gum <3cßuße oeä ©ingetßanbetg o.

12

. $Dtai 1933 ({R@93i. I, 262) bringt ritte meitere {finberung. — Siefeg ©efeß t r ifft iiu übrigen eine generelle {Regelung fü r ben gefamten ©ingelßanbel. S ie ©oit»

oerbeftimntungen ber SSD.en

0

. 9. äRärg unb 23. Seg. 1932 ftnb bureß biefeg ©efeß, abgefeheu öoit ber ermähnten 33or»

feßrift beg Ütrt. I § 1, unberührt geblieben. Siefe gotgerung er»

flebt fidj bereits aug bem altgemeinen Stugtegunglgrunbfaß, baß generelle {Recßtgfäße nicht ohne meitereg frühere Sonber*

aeftimmungen Befeitigen. g ü r bie Ijizx. üortiegenben {Bor»

w rifte n rechtfertigt fieß biefer ©djiuß n o ^ befonberg bureß bie in 9lrt. I §

1

beg ©efeßeg getroffene {finberung ber ge»

nannten 5BD. unb bureß bie barin enthaltene Slnerfennung fßreg gortbeftanbeg. — ©ine 33etradßtung beg nunmeßr get»

tauben {Red)teg ber ßinßeitgßreiggefdjäfte orbnet fid) fßfte*

juatifd) nad) fotgenben {fünften: b ie © r r i d j t u n g , bie S i r men» unb f o n f t i g e n gef cßäf t t i ' cßen SSegeicß»

n u n g e n , bie f p r e i g a u g g e i d ß n u n g unb enbtieß bie @r»

G e t t e r u n g unb SSer t egung oon S S e r i a u f ä r ä u m e n . Ser ©rörterung biefer ©ingetfragen muß eine Sitärung öe3 { B e g r i f f e g beg © i n ß e i t g p r e i g g e f d ) ä f t e g üor»

«uggeßen. g n § 1 5BD. ö. 9. SRärg u. 23. Seg. 1932 'ift ein Monberer gefefstidjer {Begriff beg ©inheitgpreiggef^äfteg nie»

^ S d e g t. hiernach finb ©inßeitgpreiggefbßäfte „ffierfaufg»

Eitlen, in benen $K?ären mehrerer nießtgufammengehöriger

*arenarten augfeßtießtid) ober übermiegenb in einer ober mehs i i ren feftfletjenbett {preigftufen feitgehatten merben". Sag erfte -leerfmat beg ©inheitgßrciggcfcßäfteä befteht fonad) barin, baß n i c h t g u f a m m e n g e ß ö r i g e SSaren berfauft. {Bon ben uetben ©ritppen beg ©ingethanbetg, ©emifcßtmarengefcßäfte unb Sacßgefcßäfte, merbeit bamit n ur bie erftgenannten getroffen;

o’acßgefcßäfte hingegen, bie git ©inheitgpreifen oerfaufen, mer»

eiT oon ber S3S. nidßt erfaßt. {Racß bem ffareit ©efeßegmort»

laut fäitnen biefe bon ber 3SD. unberührten ©inheitgpreig»

iatß gefcßäfte, oßue biefeit {Beftimmungen gu unterfatten, ne»

an ihrer igauptmarenart aud) „gufammengehörige" SBaren Ifüßalten. SRaßgebenb fü r biefe ßufammengehörigfeit ift ber mt ben Sfmtben entfdßeibenfce SScrmenbungS* unb {

8

erbraud)g»

gmed. Stuf foteße gacEjgefcfjäfte beg ©inheitgpreigfßftemg finben baßer bie allgemeine {Regelung beg 5trt. I §§2ff. beg bor»

genannten ©efeßeg, ingbef. beffen ©perrbeftimmungen

2

ln»

menbung. h ie rm it ift eine berechtigte gorberung beg mittet»

ftänbifeßen ©ingetßanbetg erfüllt.

S er {Begriff beg @inßeitgpreiggefd)äfteg' erforbert meiter, baß bie „SBarenarten augfcßtießtich ober übermiegenb in einer ober meßreren f e f t f t e ß e n b e n { ß r e i g f t u f e n feitgeßatten merben". Sanad) falten gunäcßft unter bie S3D. bie ©efißäfte, bie nur SBaren gu e i n e r Beftimmten ffireigftufe füßren, ätfo g. SB. bie „50»ipfennig"» ober „l»{Reicßgmarf"»®efd)äfte. Sie

©ntmidtung ift jeboeß nießt Bei biefer einfaeßften unb ftarften gornt beg ©inßeitgpreiggefcßäfteg fteßenge&lieben. 9Rit guneß»

menber ©röße unb m it fteigenber Sonfurreng feßreitet ber

©inßeitgpreigbetrieb in ber {Bermeßrung feineg {ffiarenfreifeg immer meiter Oormärtg. ©ine ©renge nadß oben ift baßer fü r bie

3

aßl ber fßreisftufen in ber {

8

D. nießt aufgeftettt. g u ben {Richtlinien beg ijperrn {Reicßgmirtfcßaftgminifterg b. 18. Stprit 1932, H G 2127/32, mirb atterbingg auggefüßrt, baß bie gaßt ber {preigftufen eine oerßäitnigmäßig geringe fei unb fidß in ber {Reget gmifeßen oier unb feeßg oerfeßiebenen ©tufen bemege. S ie jeßige gaffung beg § 2 ber {BÖ., ber'bie befon»

bere ©ruppe Oon ©inßeitgpreiggefcßäften m it ¿Baren „gu nießt meßr alg geßn feftfteßenben {ßreigfinfen" Betrifft, geigt jebo^

Bereitg, baß bie ¿aßt ber fßreigftufen feßr moßl eine ßößere fein fann.

3

U ber {Bebeutung biefer {Borfcßrift fei bereitg an biefer ©teile ftargetegt: biefe {Beftimmung Betrifft iebigiieß bie grage, meteße ©ingelhanbetgunterneßmen 'ben {Kamen

„©inßeitgpreiggefcßäfte" ober eine äßnticße iBegeidjnung füß»

ren bürfen; fie feßräntt aber bamit in feiner SBeife ben grunbfäßtidjen {Begriff ^ beg ©inßeitgpreiggefcßäfteg ein. — Stud) burd) bie oorermäßnte SSenteriung ber {Richtlinien beg

¡gerrn {Reicßgmirtfcßaftgminifterg fott feine ftarre ©renge naeß oben gegogen merben, mie aug ben anfeßtießenben Stugfüßrungen erßettt. 9ln biefer ©teile ßeißt eg mörttieß:

„gnbeffen fann aud) unter ttmftänben eine größere

3

aßt öon {preigftufen bei einem ©inßeitgpreiggefdfäft i. ©. ber SSÖ.

Oorfommen, fofern n ur bie Stnorbnung ber {ßreigftufeu einer»

feitg fü r ben Sfunben überfidjtticß unb anbererfeitg fü r ben {Berfauf beftimmenb bleibt." S ie Sntfcßeibung ber grage,_ ob bei einer größeren 3aßt Oon {preigftufen nod) ein ©inßeitg»

preiggefcßäft üortiegt, finbet in biefen beiben ©eficßtgpunften entfdjeibenbe gingergeige, g u beiben {punften ergeben bie

154*

(4)

1228

AuffÜfe

[Quriftifcße ©ocßenfcßrift

2

trt, §öße unb gaßl bet «preiSabftufungen, bie Sunbenwer«

bung burcß Auslagen; SBerbefcßriften unb fonftige gefc£)äft£xcE)e Anfünbigungem, bie ©efamtanorbnung bet SSaren in ben SSerfaufSfteHett unb bie SSatengrupßierung auf ben einzelnen SSexfaufStifd)erc Auffcßluß.

$ein ©in£)eitg^reiSgefäft liegt hingegen bor, wenn in einer $

8

erfauf?ftetie lediglich eine beftimmte «PreiSßöße nicljt überf^ritten wirb, unter biefer © renp hingegen p allen

«ßreifen berfauft wirb. «Jiicßt nur im Sprachgebrauch de? fßu«

blifumS, fonbern p m STeil aucß in betriebSWirtfcßaftiicßen Er«

örterungen werben allerdings berartige Unternehmen al? ©in«

ßeitSpreiSgefc^äfte angefptocßen. Um fo wichtiger ift eS baßer, wieberunt in biefem fü n fte bie liaren ©rennen de? gefeß«

l i eßen SSegrtffeS beS ®inl>eit§i)reiSgefcf)äfleB feftpßalten. $a«

m it fcßeiben bie fogenannten S l e i n p r e i S l ä b e n au?: ©ine u n m i t t e l b a r e Anwendung ber SSO. ift nießt möglich; eine e n t f p r e c ß e n b e Anwendung ber SSO. auf folcße ©efcßäfte fd)eitert an bem ©runbfaß, baß biefe «Beftimmungen aß ben

©runbfaß ber ©ewerbefreißeit (§

1

«REe'wO.) butcßbrecßenbe AuSnaßtneborfcßriften eng auSplegen find. g iir folcße frlexn«

preiSgefcßäfte gelten baßer ebenfalls bie allgemeinen Sperr«

beftimmungen'be? oben erwähnten ©efeße? p m Scßuße de?

EinaelßanbelS. ® am it bürfte biefe untragbare 2iicfe gunäefift gefcßloffen fein.

«Sou einer balligen „Bufcßüttung" de? Einheitspreis«

fpftemS fann ferner au? folgendem gefeßtießen ©runbe feine giebe fein: K u r folcfie «Berfaufgftelien unterfallen bem gefeß«

licfjen «Begriff de? ©inßeitSpreiSgefcßäfte?, bie a u S f c ß l i c ß « lieb ober ü b e r w i e g e n b beim SSerfauf feftfteßenbe «Prex?«

ftufen einßalten. „©Üe ^inpnaßm e einer einzelnen «Sarenart, bie nicht p ben feftgefeßten EinßeitSpreifen feilgefialten unb berfauft Wirb, ändert an bem ©efamtgepräge beS ©efcßäft? aß

©inßeitSpreiSgefchäft nicf)ß" (Biff-1 a. ©■ *>er borgenannten

«Richtlinien de? § e rrn «ReicßgwirtfcßaftgminifterS), ba auch bann noch ein „überwiegender" SSerfauf p EinßeitSpreifen er«

folgt. Umgefeßrt aber w irb ber Verlauf p EinßeitSpreifen, ber neben bem ©efcßäftSbetrieb

511

nidjt normierten greifen einßergeßt, grandfäßlicß bon ber 93D. nießt erfaßt. @rft bann, wenn ber SSerfauf p ©inßeitgpreifcn naeß ber SRaumeinteilung unb bem Umfaß überwiegt, greift bie SSO. ein. hiernach fielen alfo ber Errichtung b o n ' ©inßeitSpTeigabtetlungen in einem

2

Barenßau? nach ber 230. feine gefeßlicßen §üiberniffe entgegen.

9facß biefer einfeitenben Störung beS Begriffes de? ©in«

ßeitSpreiSgef cßäfte? fönnen bie «Befcßtänfungen biefe? ©e«

fcßöftsfßftem? im einzelnen geprüft werben. AIS erfter unb einfeßneibenfter © ingriff in bie ©ewerbefreißeit biefe? ©e«

fcßäftSjmeigeS ift bie in § 1 ber 230. auSgefprocßene S p e r r e p erwäßneit. ISiefe SBorftfjrift oerbietet in ber Raffung be§

3trt. I § 1 beS ©efeße? gunt Schüße be? ©inaelßanbel? nun«

nxeßr unbefriftet unb örtlid) generell bie © r r i d ) t u n g n e u e r E i n ß e i t S p r e i S g e f c ß ä f t e . ©ine „Errichtung einer neuen SSerfaufSftctle" i. ©. biefer «Beftimmung liegt nicEjt nur in ber

©rünbung eine? ©efdiäfte? burd) eine neue EinßeitSfirma, fonbern oor allem in ber ©röffnung einer neuen F ilia le bnrcl) eine bereit? beftefjenbe girm a. ®ie letztgenannte

21

rt ber ,,©r«

ridjtung neuer SSerfaufgftellen" wirb bie fü r bie 9lnwenbung ber S5D. p raftifi^ bebeutfanxfte fein.

S3ei ber ©rörterung be? «Begriffes be? ©infjeißprei?«

qcfc&äfteS würbe bereit? feftgeftellt, bafj bie E r r i c h t u n g e i n e r © i n h e i t ? p r e i ? a b t e i l u n g in einem 3Barenl)au?

mit im übrigen nidjt normierten greifen biefe SSerfaufSftelle nicEjt jum ©inheißpreiSgefcliäft umbübet, alfo- feine ©rrid)«

tung eine? ©inl)eitSpreiSgefd)äfte? barftellt. fSxefe gälte un«

terfallen baßer aud) nießt ber ©rrid)tung?fperre ber 2SD.

23ei ber urfprünglidien gaffung ber S3D. 0. 9. Sliärj 1932 fonnten B » « fei darüber entfteßen, ob bgm. Wann eine E r w e i t e r u n g ober V e r l e g u n g öon Söerlauf?«

r ä u m e n eine? ©inßeitSßreiSgeicßäfte? gegen bie Sperrüor«

fdjrift öerftoßen. fSie neuegaffung

0

. 23. ®eä- 1932 trifft eine au?brüdiicße «Regelung biefer grage, bie im naeßfteßenben nod) befonber? erörtert werben wirb.

33

eacßten?wert ift weiter ber Unterfcßieb binficßtlici) ber Ü b e r g a n g S r e g e l u n g bei ber früheren Sleilfperre unb bei bem jeßigen allgemeinen Verbot. iSie früheren ©perrbor«

feßriften (§§ 1, 4 ber SSD.) naßmen all bie gälte au?, in benen im lugenblicf be? gnfrafttreten? biefer Sßeftimmungen bereit? SSorfeßrungen ju r Errichtung eine? Einheitspreis«

gefd)äfte? getroffen waren unb ba? ©efcßäft tatfäcßlid) aud) fu r j nacßßer (bor bem 1. SKai 1932) errid)tet würbe. ®ie jeteigen ©perrbeftimmungen fennen feine berartige StuSnaßme«

Oorfcßrift. g iir im lugenblicf be? gnfrafttretenS ber SSO-

0

. 23. 1932 bereit? in 2luSficßt genommene neue ©e«

fcßäftSerricßtungen fann aber eine anbere 33eftinxmung bon

«Bedeutung luerben. ®ie oberften

2

anbe?beßörben (in «Preußen ber «üRinifter fü r SBirtfcßaft unb «Urbeit) ober bie bon ißnen beftimmten «S3eßörben finb nämlicß nad> § 1 ießter Saß ber SSO. ermächtigt, bon ber Sperre „ i n E i n j e lf a l l e n S n ? « n a ß m e n " äusulaffen, „fofern bie befonberen SSerßältniffe bie? recßtfertlgen". $iefe © r m ä d j t i g u u g eutfpridjt einer gleichen «Beftimmung bei ber Seilfperre b. 9. ® iä rj 1932. Sie ift nießt ju berWecßfeln m it ber borgenannten übergangSrege«

lung be? früheren STeilberboteS. ®iefe Übergangsregelung naßm unter beftimmten ^Bedingungen ©efd)äfte, bei benen bie Eröffnung eingeleitet war, bereits f r a f t © e f e ß e ? bon der Sperre au?; die tBorfdjrift be? § 1 leßter Saß der SSO. hin«

gegen geßt babon au?, baß jede ©efdjäftSerridjtuug xtaeß bem gnfrafttreten der SSO. b. 23. 'Sej. 1932 unter bie Sperre fä llt unb ermädjtigt lediglich' bie genannten

2

anbeSbeßörben bitrcß b e f o n b e r e n S S e r w a l t u n g S a f t in ©inselfäHen Ausnahmen p§utaffen. ©in

2

lnfprud) auf eine folcße au?«

naßmSweife Bnlaffung wirb jebod) fü r feinen g a lt gewäßrt. —

©benfo wie bereits bei ber früheren Seilfperre (bgl. Biff- H /

2

ber genannten «Richtlinien be? § errn fRei^SWirtfcßaftSmini«

fter?) bei ber ^Bewilligung bon KuSnaßmexr nießt ba? pribate gntereffe be? Stntragftelier?, fonbern nur ba? ö f f e n t l i c h e gntereffe maßgebend war, mitffen aueß bei ber jeßigew gaf«

fung bie öffentlichen IBelange auSfd)laggebenb bleiben. §ier«

bei wirb burd) Sfnßörung ber juftänbigen ©emeinbebeßörbe, ber DrtSpoliäeibeßörbe, beS Arbeitsamtes, ber gnbuftrie« unb

§anbelsfammer und ber örtlichen ©injelßanbelSbertretung p Hären fein, inwieweit bie Errichtung einer neuen SSerfaufSftelle nad) Scßidjtung, Eauffraft und ü'aufbebiirfni? der «Beböl«

ferung, naeß den örtlidjen SSerfeßrSberßältniffen, nach ber ÄuSwirfung auf bem ArbeitSmarft, nad) ber 2age und B aßi anderer ©inplßanbeßbetriebe m it gleichen Sßarenarten ge«

reeßtfertigt ift. ISie ©renjeit de? öffentlichen gntereffe? bür«

fen jebod) nießt ju fta rr unb eng lediglich xtaeß ben bor«

erwähnten ©efießtspunften abgeftedt werben. So fann eine unerbittliche iSurcßfüßrung ber Sperre bei bereit? eingelei«

teten ©efcßäftSerrichtungen nießt n ur pr i öat wi rt f cßaf t l i di eine §ärte und Sdjäbiguitg fü r den betreffenden Unternehmer bedeuten, fonbern darüber ßinau? eine bolfsm irtfcßaftlicß unb damit aneß im öffexttlidjen gntereffe nießt gu redjtfer«

tigenbe ©efäßrbung unb SSernicßtung bon SapitalSanlagen, 2trbeitSleiftungen unb bertraglicßen «Bindungen auSlöfen. Aucß in folgen gälten fann baßer, Wie bereit? in _ben ^Richtlinien de? § e rrn «JieicßSWirtfdjaftSminifterS unter Biff- ü / 3 ßerbor«

geßoben wird, die ^Bewilligung einer AuSnaßme gereeßtfer«

tig t fein. 58ei ber §andßabxtng biefer AuSnaßmebeftimmung werben nunmeßr ferner die ©efid)tspunfte ber «Jiid)tlinien p beachten fein, bie p ber allgemeinen ©injelßanbelsfperre be? ©ef. b. 12. «Ufai 1933 in ber S3D. gur ®urd)fül)rxing biefe? ©ef.

0

. 12. «Kai 1933 (9i®$81. I, 267)_ ergangen find.

®iefe allgemeinen SSorfcßriften gelten allerbing? nießt un«

mittelbar für da? Sonbergebiet ber ©inßeitspreiggefcßäfte.

®em SBillen be? ©efeßgeberS unb ben Anforderungen de?

«ffiirtfcßaftSlebenS fann jeboeß nur eine folcße Anwendung bet fp e p lle u AuSnaßmebeftimmung für ©inßeit?prei?gefd)äfte ge«

red)t werben, bie biefen iBerfaufSfiellen nid)t meßr Au?«

breitung?möglid)feiten gewäßrt, al? fie anderen ©efcßäften be? ©inselßanbel? ixtx allgemeinen gegeben find.

®ie $

8

D. enthält be? ferneren in § 2 i. SSerb. m. § 3 Abf. 1 SSorfcßriften über die g es c h äf t l i ch e S3e§eicßnung

0

oxi E i n ß e i t S p r e i S g e f c ß ä f t e n . ISauacß dürfen iu „iß re r girm a, auf ®efcßäft?fchiibern, auf Aufcßlägen außerhalb ber

«BerfaufSräume, auf ©eßßäftSpapieren, SBerbefd)rifteu unb ge«

fcßäftticßen Anfünbigungen bie ®e

3

eid)nung „Einheitspreis«

gefcßäft" ober eine äßulicßc auf bie befonbere «Art der «prei?«/

ftellung ßinweifenbe «Beaeichnung aucß in abgefürater gorni' nur unter beftimmten «Bedingungen gefüßrt werben, ©rfte

(5)

02. Qaßrg, 1933 ¡¡jeft 21 j

' 9tuffäße 1229

33oraugfeßung fü r eine folctje 58egeicßnung ift bag geiífjaíten auSfc^Itepítá) »on 5© aren gu nici)t meßr aig geßn jßmSftufen;

fotcfie EinßeitgßreiSgefcßäfte bürfen baßer leine ©onberabtei»

Kittgen m it SBaren gu nicßtnormierten greifen befißen. $wei»

ten§ crforbcrt bag g ü rte n einer berartigen 58egcid)iiung, baß feiefe fßreigftufen auf einem beuttießen Stnfdjiag in jebem 33er»

laufgraum nnb an jebem Eingang Befanntgegeben werben. — Ergängenb fcEjIiefjt fid) an biefe Frimierunggbeftimmung bie Votfcßrift beS Slrt. I §3 g iff. 4 beg ©ef. b. 12. ©tai 1933 an. igiernaeß falten u. a. Stnberungen in ber Söegeidjmmg einer 58eriaufSftelie unter bie ©ßerre biefeg ©efeßeg, „wenn bureß bie geänderte 33egeid)nnng auf eine befonbere SCrt ber SfSrag»

fteliung . . . ßingewiefen w irb". S)amit ift eg ben Einßeitg»

ßreiggefcßäften (bis gum 1. -Kob. 1933) grunbfäßKcß ber»

toept, fid) eine auf ißre normierten greife ßinweifenbe 58e»

geießnung neu guguiegen.

®ie Einßeitgßreiggefdjöfte Werben beg weiteren »on Be»

fonberen SSeftimmungen Betreffenb bie ff? r ei § an gab en er»

faßt, bie fonaeß außer ben allgemeinen bom Steidjgfommiffar für ißreigüberwadjung ertaffenen SSorfcßriften über fßreig»

fcßiiber nnb fpreigbergeidjniffe bei bícfen Saben gu beamten finb. Eine © o n b e r ü o r f d j r i f t ( § 3 Sibf. 1 ber 5BD.) würbe bereits im borauggegangenen Slbfcßnitt bei ber Erörterung beg

§ 2 SSO. geftreift. ES ift »orfteßenb bargetegt worben, baß nur foidje Einßeitgßraggefcßäfte eine auf bag Einßeitgßreig»

fßftent ßinweifenbe 58egeicßuimg füßren bürfen, bie ißre ßöcß»

fteng geßn fßreigftufen in beftimmter SBeife bureß Stnfdifag be»

Eanntgeben. Ergängenb beftimmt § 3 Slbf. 1 580., baß 33er»

laufgfteiien m it einer foießen befonberen SSegeicßnung fämt»

Kdje Einßeitgßreife in einem beutlidßen SKtfcßiag in jebem 33eriaufSranm unb an jebem Eingang befanntgugeben ßaben nnb 3Baren n ur gu biefen greifen feiißatten unb »erlaufen bürfen. $urd) bie gufammenfaffung biefer beiben fßeftim»

ntungen (§§ 2 u. 3 Slbf. 1 330.) fann fid) .folgenbe öefonbere

©edjtgíage ergeben: güßrt ein Einßeitgßreiögefcßäft eine auf bie Slrt ber fßreigfteßung ßinweifenbe 58egeicßnung, oßne in feinen fßreiSanfdjlägen ben 33eftimmungen beg § 3 Sibf. 1 580.

än entfpreeßen, fo entfteßen fü r biefe 33erlaufgftetie g we i S3er»

bflidjtungen: na'cß § 2 580.: bie ißfiicßt, bie gttßrung biefer 33egeid)nung gu unterlaffen; nad) § 3 2lbf. 1 580.: bie jßfiicßt, bie fßreiganfcßläge biefer S3orfd)rift angußaffen. ®iefe beiben VerßfKdjtmtgen fteßen in einer 2lrt öffentticß»red)tlidßemSBaßi»

fcßutbüerßäitnig: ®er S3etroffene ßat bie 5iBaßi, bie eine o b e r bie anbere 58erßflicßtung gu erfüllen, m it ber ffoige, baß bie Erfüllung ber einen fßfiicßt aneß bie anbere jum Eriöfcßen bringt. iSiefeg 33erßättnig w irft fieß and) bei einer gwangS»

rieifen ßoiigeiiicßen ®urcßfüßrung biefer VerßfKdjtungen aug.

% tf bie ©runblagen beg ßoiigeiKcßen Einfcßreiteng wirb noeß nn fotgenben beS näßeren eingegangen werben, f fitr ben .ßier (inr Erörterung fteßenben ©ouberfali folien jeboeß Bereits ßier bie Folgerungen fü r bie ßoiigeiltcße iSnrcßfüßrung biefer 39e»

ftimmungen gegogen werben: Eg liegen ßier naeß bem S3or»

gejagten bie SßorauSfeßungen beS § 4 Í 2(bf. 2 ffíoléerw®. öor, ba „g m wirtfamen Slbweßr einer ßoiigeiiicßen ©efaßr meß»

f ere ÜJtitteí in Frage'' fomnten. ®ie fßoligeibeßörbe fann ba»

ßer in bem gefdjilberten Falle itiiß t fumulatio, fonbern nur alternatio bie Erfüllung ber SSerßfiidßtungen beS § 2 unb beg

| 3 Slbf. l ®D. »erlangen. fKacß § 41 Slbf. 2 ©aß 1 u.

2

ff3oi»

j«erw©. ift jebod) bie $oiigei nidjt üerpflicßtet, bie,Erfüllung ber beiben SSorfdjriften ^ur SBaßi gu ftetten; eg genügt üiel»

Jaeßr, „wenn bie fßoiigeibcßörbe eines biefer SKittet beftimmt".

®abet ift tunfießft baS naeß ßflicßtgemäßem Ernteffen als ,am '»enigften belaftenb erfeßetnenbe ©rittet aufgugeben, bei Stb»

Joägnng ber gefeßäftlicßen Fuiereffcn beS ^Betroffenen atfo rioßl in ber Siegel bie Erfüllung ber ffJreiSauSßangbeftimmung oeä § 3 Slbf. 1 33D. „iSem betroffenen ift auf SIntrag gn ge»

Itatten, ein »on ißm angebotenes anbereS ©rittet angiiwenben, bureß bag bie ©efaßr ebenfo wirffam abgeweßrt w irb " (§ 41 ribf. 2 ©aß 3 f)3oí33erw®.), alfo gegebenenfallg nad) § 2 580.

; Qrf Füßr^n ber genannten begeidjnung irr Bufuuft gu unter»

laffen.

b ig baßin ift lebiglid) bie nad) § 3 Slbf.

1 330

. fü r

3

$em faufgfteüen, bie eine auf iß r Eiußeitgßreigfßftem ßinweifenbe

"öegeicßnmtg füßren, geltenbe ©onberbeftimnumg über f]

3

reig»

aufeßtöge erörtert Worben. §ingu fommt bie in §

3

Slbf.

2

•Eö. fü r a l l e E i n ß e i t S ß r e i S g e f ' c ß ä f t e getroffene 33or»

f e ß r i f t ü b e r ff3r e ^ a u S g e i d ) n u n g . ®ie bebienung im Einßeitgßreiggefdjaft Wirb oft gn einem bloßen 33erabreicßen bon fßafrien unb fann baßer nießt nur fdjnelt, fonbern and) burd) billigeg ungelerntes 58er!anfgßerfonai eriebigt werben.

3

ur Einßaltung ber fßirigftufen unb bamtt wieberum gur be»

fdjteunigung beg begaßlunggafteg werben babei in gaßireießen Fällen nießt berfaufSeinßeiten gn ben ßanbetsübtießen 3aßlen,

©faßen unb ©ewießten, fonbern ©fengen gu nießt ßanbetg»

übließen Einßeiten ber 3 a^ / ©faßeg unb ©ewicßteS feil»

geßaltcn. derartige „frum m e" ©faße nnb ©ewidjte erfcßweren bem Sunben einen bergieitß ber greife be§ Ein»

ßeitgßreiSgefißäfteg m it benen »on SonEitrrengbetrieben. ®ie borfeßrift beg § 3 Slbf. 2 580. w ill ben Säufern biefe recß»

nerifeße ©egenüberftettung erteießtern unb bamit unlauteren Singeboten entgegenwirien. ©ie beftimmt, baß beim Frilßalteit einer SSare gu nießt ßanbelgübltdien Einßeiten Bei ber fßreiS»

auggeießnung „a u f ber 38are ober ißrer 5l3erfmdung" aueß bie Umredßnung auf eine ßanbelSüblidie Einßeit erfidßtlicß gemad)t fein muß. iSeg weiteren üerßfließtet biefe 58eftimmung nadi ißrer jeßigen Faffung aug bem gledeßen ©efii^tgßunft bag Ein»

ßritgßreiggefcßäft beim galten »on ßanbeiSüblicßen SBaren»

einßeiten, bie aug »erfeßiebenen gufammengeßörigen beftanb»

teiieir ober ©titden befteßen unb n ii^ t gn einem ©efamtßreig feilgeßalten werben, neben bem greife fü r bie etngelnen 58e»

ftanbteite ober ©tüde eine ebenfo beutlidje Singabe über ben

©efamtßreig angubringen. Um bie ©efaßren einer 33erwedßf»

lung gu _ »ermeiben, ift enblicß fü r fämtlicße fj3reigangaben

»orgefdßrieben, baß fie nießt in einer ©cßrift angegeben wer»

ben bürfen, bie größer ift ober meßr auffälit bie Singabe über ,

3

aP ©faß unb ©ewießt.

®ie urfßrüngtidße Faffung ber 330. b. 9. ©färg 1932 ent»

ßielt feine 33efd)ränEung, irtSbef. feine ©perre gegen bie E r»

W e i t e r u n g unb S 3 e r t e g u n g » o n 5 8 e r f a n f g r ä u m e n befteßenber Einßeitgßreiggefcßäfte. 33ertegungen waren baßer unbefeßränft guläffig; Erweiterungen fonnten ebenfaltg grunb»

fäßließ »orgenommen werben m it SluSnaßme fo l^e r Fälle, in benen bie Vergrößerung in einem foldjen Stugmaße erfolgte, baß fie einer ©euerrießtung gleidßfam (»gl. ß iff. I I 2 ber jRidjt»

Knien beg § errn ©eicßgwirtfcßaftgminifterg). ®ie jeßige Faf»

fung ». 23. ®eg. 1932 »erbietet in 33erbinbung m it Slrt. I

§ 1 beg^ ©ef. ö. 12. ©fai 1933 unbefriftet befteßenben Ein»

ßeitgßreiggefcßäften bie Erweiterung unb 33erlegung »on 33CTfaufgräumen. Sei foießen Einßeitgßreiggefdßäften, bie nießt augfeßließticß, fonbern n ur ü b e r w t e g e n b ißre Sßaren gu feftfteßenben ißreisftufen feiißatten, faden nadi ber Faffung ber 330. unter bie ©ßerre and) foteße 58ertegungen unb Erweiterungen, bie febigiieß bie Sibteiiungen m it’ nießt»

nom ierten fßirifen betreffen. — F u Erörterung beg

33

griffeg beg Einßeitgßreiggefcßäfteg würbe bereits bargetegt, baß ©efcßäfte, bie grunbfäßitcß gu nießtnormierten fßreifert

»erfaufen, baneben aber aud) eine EinßeitgßreigaBtetiung be»

fißen, mißt aig Einßeitgßreiggefd)äfte angufeßen finb. ISaraug ergab fieß bie F»igreuug, baß bie Erricßtung einer Einßeitg»

ßreigabteiiung in einem 3Barenßaug nießt unter bie Erridß»

tunggfßerre biefer 330. fällt. ®a bag Erweiternngg» nnb 58eriegungg»erbot ebenfaüg lebigtid) befteßenbe E i n ß e i t S » ßreiggefeßäfte betrifft, fä llt bei SBarenßäufern m it einer Einßeitgßreigabteilnng eine SSericgung unb Erweiterung »on 33erfaufSräumen, inSbef. alfo eine foteße ber EinßeitSpreiS»

abteiiung, aueß nid)t unter biefe ©ßerre. F'ü» biefen F a ll gewinnt wieberum bie ©ßerrbeftimmung beS ©ef. ».

12

. ©tat 1933 Vebeutung. — Ebenfo wie bei ber Erricßtungsjßerre finb aueß beim Erweiternngg» unb 58eriegungg»erbot bie genannten Sanbegbeßörben gur 33cwtliigung »on Stugnaßmen ermädßtigt.

33orfcßriften, bie irgenbwie bie Ü b e r t r a g u n g e i n e g E i n ß e i t g ß r e i S g e f c ß ä f t e g betreffen, feßten in ber 330.

Ergängenb greift ßier Slrt. I § 3 beg ©ef. ».

12

. © iai 1933 ein. ©emäß

3

iff.

2

biefer Veftimmung fä llt bie Übernaßme einer 33erfaufgftcüe beg Eingelßanbeig '(unb bamit aueß eineg Einßeitgßreiggefdjäftcg) burd) einen Friiaibetrieb unter bie

©ßerre biefeg ©efeßeg. F «

3

üf- 3 ber genannten SBorfcßrtft ift ferner für unguiäffig ertiärt „bie Übernaßme ber 33er»

faufgftelie burd) eine anbere ißerfoit, fofern m it ber Über»

naßme eine fnberung ber Setriebgart, tngbef. bie llmwanb»

King in ein SBarenßaug, Sieinßreiggefißäft, ©erienßreig»

gefcßäft ober in ein anbereg, burd) bie befoubere Slrt ber

(6)

1230 2htffä|e

[Quriftifcfie SBocljenfdjrtft

[ßreiSfielluug geEennjeid)neteg ©efdjäft, Berbunben ift". [Diefe allgemeine Seftimmung greift für ben ff-all ber Ürnwanb»

lung eineg gewöhnlichen EinzelhanbelSgefchäfteS in ein Ein»

BeitSpreiggefchäft tticE)t ein, ba infoweit bereits bie fpezieiie

©t>errüorfc^rift ber SD. b. 9. Starz unb 23. ®ej. 1932 ent»

gegenfte^t. j p r gälte hingegen, in benen befteljenbe EinljeitS»

pteiggefdjäfte ben gnljaber toecEjfelrt unter gieicEjgeitiger

8

tn»

berung ber SetriebSart, finbet aud) biefe Seftimmung 2tn»

wenbung.

B u w i b e r h a n b l u n g e n gegen bie erörterten §§ 1— 3 SD. [teilen ein S e r g e p e n bar unb werben nad) § 5 SD.

m it ©elbftrafe beftraft.

2

tuf biefem SBege fönnen jeboefj lebig»

lidj bereits begangene SSerftö^e geafmbet werben.

Som polizeilichen ©tanbpunEt ergebt ftdj hager bieg-rage nad) fdjnellerert unb wirffameren l a o t i j e i t i ^ e n

3

Raß»

n a g n t e n zur Serginberung eine? folgen gefegwibrigen Ser»

IjaltenS. S n §

6

SD. Wirb fü r einen fffali, ,nnb .jwar für bie Errichtung einer SerEaufSfteffe entgegen ber ©perrborfchrift beS _§ 1 SD. — auffaffenberweife nicht dud) fü r OerbotS»

wibrige Serlegungen unb Erweiterungen bon SerEaufSräu»

men — eine polizeiliche guftänbigEeit jum Schließen ber»

artiger Setriebe feftgelegt. 9tadj preitßifchem [ßoligeired^t, ba§

im folgenben affein erörtert werben foff, iianbelt cS fidj hierbei um Slufgaben ber SalBeibehörben, ihnen burd) ©efeg befonberg übertragen fin b" (§ 14 9tbf. 2 [jMSerW®.). §ier»

m it erfdjöpfeu ftc§ jebod) nic|t bie äRögticgEeiten jn einem polizeilichen Einfehreiten. S ie ipoti§ei hat nach § 14 91bf. 1 [JMSerW©. bie ber öffentlichen (Sicherheit brogenben ©e»

fahren abzuwegren. '$ u biefer ©efagrenctbwegr gä|lt auch bie Serffütung brogenber Straftaten. [Da nach ben obigen geft»

fteffnngen Serftöße gegen bie §§ 1— 3 SD. ftrafbare £anb»

langen barftellen, Eann auf ©runb beS § 14 [ßoiSerm®. ber»

artigen beborftegenben ober anbauerttben guwiberganblungen polizeilich entgegengetreten werben. [Diefe äRaßnahmen haben im Sagntcn ber §§ 40 ff. ißblSerw©. p erfolgen.

£für ben bon ber SD . betroffenen ©efcgäftSzWeig ergebt fich bie grage, ob igm irgembweiege Entfchäbigung wegen eines

©cgabenS zuftegt, ber burd) bie ©perrborfdjrift beS § 1 SD.

enlftegt. 3 « bem burd) bie SD. b. 23. ®ej. 1932 eingefügten

§ 4a ift jebe „Entfcgäbigung burch baS Seich ober bie Sein»

ber wegen eines ©cgabenS, ber burch bi e i m '§ 1 an»

g e o r b n e t e © p e r r e b e r E r r i c h t u n g bon Einheitspreis»

gefchäften entfteht", auSgefchloffen. Sei biefer Raffung beS

§_4a brängt [ich bie grage auf, ob fü r S c h a b e n , bie burch Sie i n § 1 beS w e i t e r e n f e f t g e l e g t e S p e r r e ber E r w e i t e r u n g u n b S e r l e g u n g b o n S e r E a u f S r ä u » me n erwadjfen; eine Entfcgäbigung ju gewähren ift. [Die Seftimmung beS § 4 a regelt nämlich nach bem borftegenben SSortlaut lebiglicf) bie EntfchäbigungSfrage bei [Durchführung ber E r r i c h t u n g S f p e r r e . S t i c h e l (91.» u. fßrSerwSi. 1932, Sb. 54 9tr. 4 ©. 67 ff., inSbef. ©. 69 u. 71) bejaht bie ©el»

tung biefer Sorfchrift auch für bie E r w e i t e r u n g S » unb S e r l e g u n g S » © p e r r e . ©ein ©tanbpunft ftügt fich barauf, baß § 1 © a | 2 ber SD ., ber baS Serbot ber Erweiterung unb Serlegung auSfpricgt, als autgentifdje Interpretation beS SegriffS ber Errichtung aufpfaffen fei. [Diefet SffuSlegung Eann bei bem Borliegenben ©efegeSWorttaut nicht beigetreten werben. ©efegeStecgnifch werben authentifche Interpretationen anberS form uliert (bgl.

5

. S. § 1 Wbf. 3 ¿artffiotS D . b.

26. S u li 1930 [S@S1. I, 328] ober 2Irt. I § 3 1. ©ag beS genannten ©ef. b.

12

. SOtai 1933). SDrog biefer SReinungS»

berfchiebenheit muff jeboch bon ber hier betretenen Slnficgt

au§ ebenfalls bie SOlügtidjfeit eines EntfchäbigungSanfpruchg für berboiene Erweiterungen unb Serlegungen berneint wer»

ben. E in foteger Slnfprud) mühte nämlich feine ©runblage in 21rt. 153 Slbf. 2 © a | 2 SSerf. finben: nach biefer Seftim»

mung „e rfo lg t" eine Enteignung „gegen angemeffene Ent»

fdjäbigung, foweit nicht ein 9leichSgefe§ etwas anbereS be»

ftirnm t". ES bleibt baher p prüfen, ob baS gefe|lid)e Ser»

bot ber Erweiterung unb Serlegung bon SerEaufSräumen in § 1 SD. eine Enteignung i. ©. biefeg SlrtiEelS bar»

[teilt, unb int SejahungSfalle, ob infolge beS' ^e^Ienä einer für biefe $älte Sie Entfchäbigung auSfchiiefjenbeu Seftim»

mung infoweit EtttfdjäbigungSanfprüche entfteljen. ffiach ber im ©ebrifttum unb in ber Sechtfprechung immer mehr ber»

tretenen 9tuffaffung finb nicht nur Entziehungen uttb Se»

fdjrönEungen pribater SermögenSrechte, bie burd) einen ftaat»

liehen §oheitSaEt ber S e r W a l t u n g erfolgen, fonbern auch folche, bie u n m i t t e l b a r burch ben © e f e j j g e b e r ge»

fchehen, als Enteignung i. ©. beS 21rt. 153 9iSerf. anju»

fpreeffen. ÜluSgehenb bon biefem weitgeljenbew EnteignungS»

Begriff Eönnte man auf ben erften Slicf berfudjt fein, in ber SefchränEung beS ErweiterungS» unb SerlegungSrechteS .eine Einfcl)ränEung ber ©ewerbefreiheit ber Einheitgpreiggefd)äfte unb hiermit eine Enteignung zu erbliciett. SDiefe ®onftruftion Wäre jeboch berfeljlt. fftur bie Entziehung ober SefchränEung pribater SermögenSrechte Eann eine Enteignung barftellen.

®aS „greiheitSrecht" ber ©ewerbefreiheit Eann aber nicht als ein foldjeS fubjeEtioeS giecpt aitfgefaht Werben. Sei ber ©e»

Werbefreiheit (§ 1 91®ewD.) hanbelt eg fich bielmehr nur um eine Sorfchrift beS objeEtiben SechteS, um eine ©djranEe ber

©taatSgewalt; bie ©ewerbefreiheit [teilt lebiglid) einen 9Iu3»

f lu | ber natürlichen §anblungSfreiheit ber fßerfent bar. ®iefe Slnficht ift allerbingS Beftritten. 91ber felbft Wer biei@ewerbe»

freipeit als fubjeftibeS Siecht anerEenut, Eann nicht zub Se»

jahung ber StnWenbbarEeit beS Slrt. 153 2tbf. 2 9iSerf. Eom»

men. Eine Enteignung liegt nämlich felbft nach ber oben angeführten weügcljenben Sluffaffung nur bei Eingriffen in pribate SermögenSrecht e bor. ®ie ©ewerbefreiheit mühte jeboch, wenn fie überhaupt als fubjeftibeS [Recht angefprochen Werben Eann, unter ben i ß er f ö nt i ch Ee i t Sr ei ht en ihre Ein»

reifjung finben. ® am it fcljeibet jebe SDRögficfjfeit aus, füt'©chä»

bigungen, bie burch bie in § 1 feftgelegte © p e r r e b e r E r » W e i t e r u n g u n b S e r l e g u n g b o n S e r E a u f S r ä u m e n erwachfen, einen Entfchäbigungganfprud) auf ©runb bon 31r»

tiEel 153 [RSerf. zu begrünben. iöiefeS Ergebnis entfpricht im

^ i n b l i i auf ben gefe^Iicfjen WuSfchluB jeber Entfchäbigung we»

gen eines ©chabenS, ber burch bie © p e r r e b e r E r r i c h » t u n g b o t t E i n h e i t S p r e i S g e f c h ä f t e n entfteht, auch einem naheiwgenben ©chlufj a m ajori ad minus.

S n ben borfteljenbeu [Darlegungen Würbe wieberljolt auf 2trt. I beS EefegeS zum ©cpuge beS EiuzelhanbelS b. 12. iöiai 1933 Sezug genommen. ®iefe Sorfdjriften bringen über bie erwähnten Seftimmungen pmauS Weitere SefdgänEungen ber

©ewerbefreiheit, bie audj für EinheitSpreiSgefdjäfte gelten,

©o finben ferner auch auf EinheitSpreiSgefchäfte ütnwenbung:

baS Serbot ber „üluSbehnung beS SerEaufg auf SebenS» unb

©enufjmittel in Serfaufsftelien, in benen auSfchiiefjiid) ober überwiegenb anbere ÜBaren feilgehalten werben" (§ 3 ß iff. 5 a. a. D .); unb ba§ Serbot ber Errichtung „felbftänbiger §anb»

werESbetriebe" in EinheitSpreiSgefdjäften u. a. (§7 a. a. D .).

Eine nähere Erörterung biefeS ©efegeS muff jeboch einer be»

fonbereu ®arftellung borbehalten bleiben, ba eg nicht fpegieff baS EinhettSpreiSfhftem, fonbern allgemein ben Einzeifjanbei erfaßt.

0

e r c i ^ c r i i n

0 0

ö n f p t u < ^ u n d € r | i $ u n g * Son ©taatSfeiretär a. ®. SBirtlidjer ©eheitner ffiat D r. SDtiiget, SerKtt.

S n ber erften itad) bem Sn^afttreten beS S@S.

war eS herrfdjenbe fflteinung, baß ber Erwerb be§ Eigentums burch Erfigung einen fRechtSberluft barfteffe, bem gegenüber ein obligatorifcher Serei^erungSanfpruch auf SücEgöngig»

ma^ung beS EigentumSübergangS nidjt bcftel)e. ©päter hat eine Slnficgt,■ bie zunäd)ft bon 3R. S B o l f f in feinem ©adjen»

reegt § 71, IV unb D e r t m a n n : SRecEjt 1910, 585 bertreten

würbe, zahlreiche Stnfiänger gefunben, Wonach ^>ann, Wenn ber Eigenbefig, ber z«b Erfigung führte, in einer SBeife erworben War, baß ein SereicherungSanfprud) auf 9Iüciertartgung beS SefigeS beftattb, biefer ülnfprudj nach Soffenbung 'ber Er»

figung fortbeftehen unb fich in einen Stnfprud) auf Über»

iragung beS Eigentums erweitern fotl. [Der ©tanb ber ©treit»

frage ift in bem Urt. beS S© . b.

6

. DEt. 1930 (91®. 130, 69

(7)

6 2 .> tjig . 1933 §eft 21]

■ ■ Stllffä^e 1231

= $28- 1931, 195) näßer angegeben. SSiefeS Urteil £>at bie erioäßnte SÄnficßt gebilligt. g n feiner Söefprecßung bei Urteils i» SSgg. 1931, 1478 ßat D e r t n t a n n ber Voffnung SÄuSbrucE gegeben, baß ber ßarfrtädige SSiberfprudj ntancßer ©(ßriftfteller gegen bie bon ißm bertretene, bom SR®. gebilligte Ülnficßt butd) biefeS Urteil p m ©cEjboetgert gebracht merbe. ®iefe Hoffnung ßat fi<ß nießt erfüllt. V a ß m a n n : g ffi. 1931, 1031, ßält in feiner 21nmerlung p ber (SntfcEi. beS SR®, feine ab»

loeicßcitbe SlReinung aufrecßt, unb in ber neueften, bon m ir unten

©.1241 angepigten Sluflage beS iß 1 a n d fdjeit Kommentars SSb. i n ßat fiel) S ö r o b n t a n n gegen bie Entfd). beS SR®, er*

Hart. $ ie troß biefer Entfdj. ftreitig gebliebene gtage ift bon fo großer grunbfäßlidfer Söebeutitng, baß eS augepigt fein biirfte, näßer p ber Entfcß. beS SR®. Stellung p neunten.

(Sine geifteSfcßtoacße Eigentümerin ßatte ber Sßinafotßef in SRüntßen

66

•Driginalmerfe äRcnplS gefcCjeuit. SSer SBor*

munb ber ©cßenEerin beßauptete, baß biefe gefdfäftSunfäßig ge*

toefen fei unb Ragte auf Verausgabe ber Söilber. SSaS SR®, orbnete SRacßßrüfnng ber grage an, ob ©efdfaftSunfäßigEeit borgelegen ßabe. g ü r ben ftfaß ber Slnnaßme ber ©efcßäftS*

wnfäßigieit unb ber SRicßtigfeit ber fcßeniungStoeifen Über*

etgnung >eradt)tet baS SR®, gegenüber bem bom baßerifeßen

©taat erßobenen Einloanbe ber Erfißung eine Verausgabe*

bfücßt aus bem ©eficßtSpunEte ber ungerechtfertigten Söereicße*

tung fü r begrünbet, weil ber p ber Erfißung füßrenbe Söefiß ber Söilber auf ©runb ber uießtigen ©eßentung, alfo oßne SRecßtSgrunb erlangt fei.

SSaS SR®, erftärt eS fü r entfeßeibenb, baß bie ©egenanfießt P unauneßmbaren Ergebniffen füßre. SSieS betneife ber bon ö e r t n t a n n angefüßrte gaff, toonaeß, menn, ein ©efcßäftS*

fäßiger einem näheren eine frembe ©aeße fcßenEe, ber gut*

gläubige Ermerber gtoar fofort Eigentum erlange, aber naeß

§ 816 2tbf. 1 ©aß

2

S

8

®S

8

. noeß breißig gaßre lang auf !get*

auSgabe ßafte, mäßrenb er im fonft gleicßen g a ff ber © d)«t' mng bureß einen ©eifteSEranEen naeß pßn gaßren ß^ftfrei 'bäte. SBiefeS Söeifpiet ift fü r beit bom SR®, entfeßiebenen gaff ßteßt betoeisiräftig. SBie bie SluSfüßrungen bon £) e r t n t a n n w feinem .fommentar ergeben, ßanbett eS fieß in bem Satte eeS SöeifpielS um bie grage, toeldfe Stnfprücße bem Eigen*

ttjmer pfteßen, ber feine SRetßte infolge ber Verfügung eines -Ridjtberecßtigten berliert. g ü r biefe grage g ilt aber bie

©oitberborfcßrift beS § 816, toelcße bie Xragioeite ber p ß l*

beiden Söorfdfriften über bie SSirffamleit beS ErloerbS bon entern SRicßtberecßtigten näßer beftimmt unb bie SRadfteile, 'belcße bie SBirEfamEeit biefeS ErloerbS fü r ben maßten'Eigen*

hinter ßat, bureß bie Söegrünbung obligatorifdjer

2

lnfprücße ae§ Söenadjteiiigten milbert. SSurcß eine faeßgemäße Auslegung aes § 816 Eann, mie noeß p pigen fein roirb, baS bom SR®.

Qlä unanneßmbar bepießnete Ergebnis in allen gälten ber*

"neben merben. SSagegen Eattn bieS nießt bureß bluffteffung

^nieS allgemeinen ©runbfaßeS gefeßeßen, baß ber 21nfprucß

°es ^Eigentümers auf Verausgabe beS SöefißeS loegenungeredjt*

fertigtet Söereicßeruitg naeß bottenbeter Erfißung fortbauere

"nb jiiß in einen Ütnfßrud), auf V ’eeanSgabe beS Eigentums eäbeitere. ®enn einen SöereidßeruugSanfbrud) auf’' V erau§°

gäbe beS SöefißeS ßat ber Eigentümer im Tratte beS SöeifßielS i^benfaits bann nießt befeffen, toenn er fid) nidßt im mittel*

baren Söefiße befanb, fo baß ber Söefiß nießt auf feine Soften stlangt ift. ®er bom SR®, als „entfdjeibenb" bepießnete ®e*

l'cßtSbuntt trägt alfo bie Entfcßeibung nidjt.

SSeffenungeacßtet Eönnte bie Entfdjeibung rießtig fein. SSte

«rage, ob naeß bottenbeter Erfißung ein SöereicßerungSanißrucß gegen ben Erfißenben beSßalb befteßt, loeil ber p r Erfißuug jußrenbe ®igenbefi| oßne recßtlidjeit ®runb erlangt ift, iarat N l in ben gälten einer g ü l t i g e n o b e r u n g ü l t i g e n

^ . f r f ü g u n g et ne S S R i d j t b e r e c ß t i g t e n als aueß in ben

«allen einer u n g ü l t i g e n S ß e t f ü g u n g beS Söerecßt ig*

t e " auftaudjen.

Söei einer g ü l t i g e n S ö c r f ü g u n g

eines

SRicßt*

mf,recß t i g t e n ift baS SBirffammerben bureß Erfißung bem T ^ lfa m fe in auf ©ruitb ber Sßorfdjriften ber §§ 932‘— 934 '• ©. bes § 816 gleicßpftetten, weil fonft ber Eigentümer einer Öfltoßlenen ©ad)e bie bon einem SRicßtberedftigten berfdjenlt SBollettbung ber Erftßung fcßlecßter bafteßen mürbe

11:5

ber Eigentümer, ber ben Söcfij) ber ©adje freiw illig aus

ber Vaol

1

gegeben ßat. ®et erftere mürbe naeß pßn faßten, ber leßtere erft naiß b reijig Saßren fein SRedßt auf bie ©aeße berlieren. ®ie SSorfcßrift beS § 935, bie ben Eigentümer einer geftoßlenen ©aeße beffer ftetten w ill, mürbe fuß alfo p feinem 9tacßteile auSmirfen.. ®eSßalb ßat D e r t m a n n in feinem er*

mäßnten Sluffaße m it SRecßt geforbert, baß ber im § 816 91bf. 1

©aß 2 bem Eigentümer ber berfeßentten ©aeße geroäßrte Söe*

reitßerungSanfßrucß gegen ben Etmerber aueß bei geftoßlenen

©aißen naeß Sßollenbung ber Erfißung ftattfinbet; feine 21n*

fießt Eann aueß als bie ßerrfißenbe bepiißnet merben (bgl.

f ß l a n d * S a n b o i S , Stnm. 3 }u § 816). SÜBar bie Über*

eignitngSberfügung Eeine unentgeltliche, fo Eommt eS barauf an, ob fie m it ober oßne SRedftSgrunb erfolgte, g m erfteren g a lt ßat ber Eigentümer nadj § 816 Slbf. 1 ©aß 1 gegen ben Serfügenben einen Sitnfßrucß auf V erau3gabe beS Entgelts, g ft bie S ö e r f ü g u n g bes Ü l i c ß t b e r e i ß t i g t e n g ü l t i g , e n t b e ß r t a b e r beS r e d j t l i c ß e n © r u n b e S , j. S. menn ber pgrunbe liegenbe ^aufbertrag nießtig ober anfeeßtbar ift, fo ßat ber b e r f ü g e n b e SR i cß t b e r ei ßt i gt e gegen ben Er*

merber naeß §812 Stnfßrucß auf Verausgabe ber Söereicßerung.

SÖereicßert ift ber Erioerber auf feine foften burtß Erlangung beS SöefißeS, er Eann alfo Verausgabe beS SöefißeS berlangen.

2tuS §818 (VerauSgabegflid)t beS EmgfängerS, ber auf ©runb beS erlangten SöefißeS etmaS ermorben ßat) mirb bon ber bureß baS SR®, gebilligten Slnficßt ßergeleitet, ba^ er aueß Veb<utSg"üe beS bom Emßfänger megen feines guten ©laubenS erlangten Eigentums berlangen Eönne. SSiefe Stnnaßme unterliegt aber mefentlicßen SSebenEen. ©ie füßrt baßin, baß ber SBeraußernbe, ber nießt Eigentümer mar, etmaS erlangt, maS er nie geßabt ßat (bgl. S $ l a n < f * 2 a n b o i S § 818 ©. 671). S a n b o i S m ill troßbem ben Slnfßrucß auf Übertragung beS Eigentums geben, loeil fonft bie früßere SRecßtStage pguuften beS Söeräußernben nießt mieber ßergeftettt merben Eönne, ba er ben ßerauSgegebe*

neu Söefiß auf ®runb beS bem Ermerber berblieöenen Eigen*

tuntS an biefen naeß § 985 mieber prücEgeben müffe. g n*

beffen ift ber gnßalt beS SöereicßerungSanfßrucßS ni(ßt ber, baß bie früßere SRetßtSlage pgunften beS Klägers mieber ßer*

geftettt merben müffe mie bei ©cßabenSerfaßanfgrüdjen naeß

§ 249, fonbern nur ber, baß ber SöeEIagte ßerauSgeben muß, maS er „a u f Soften" beS SlägerS erlangt ßat. 2Bie S r a * m i e l i d i : SSogmgaßrb. 81, 292 ptreffenb auSfüßrt, ßat bet Ermerber, ber bie ©ad)e erfeffen ßat, baS Eigentum nur bann auf Sofien beS SßeräußererS ermorben, menn fieß biefer in ber ErfißungSlage befanb unb oßne feine Söeräußerung baS Eigen*

tum in ber gteidjen Beit ermorben ßatte, in ber bieS bei fei*

nem SRedftSnacßfotger, bem naeß § 943 S

8

@S

8

. bie SBefißpit feines SRecßtSborgängerS pgute Eommt, geftßeßen ift. g n bie*

fern gatte Eann ber Söeräußerer bie Übertragung beS Eigen*

tumS berlangen. Söefanb er fieß aber nießt in ber ErfißungS*

läge, meil er ben Eigenbefiß nießt im guten ®lauben ermorben ßatte, ober ßat er, mie idß ßinpfügen möcßte, naeß ber S

3

er*

äußerung erfaßten, baß er nießt Eigentümer mar, fo ßat er auf bie Verausgabe beS Eigentums leinen Slnfßrutß. E r Eann aber, menn er auf ©runb feines SöereießerungSanfbrucßS feinen Söefiß mieber erlangt ßat, naeß § 986 Slbf.

1

S

8

@SÖ. bie SRüd*

gäbe beS SöefißeS an benjenigen, ber bureß feine Söerfügung baS Eigentum ermorben ßat, bermeigern. ®er Slnficßt bon Ä r a m i e l i c f i © .3 0 0 , baß p feinen ©unften eine Einrebe naeß § 986 21bf. 1 nidjt befteße, loeil er Eein SRecßt auf ben Söe*

fiß ßabe, bermag icß nießt p p ftim m e n ; benn eS ßanbelt fieß nießt um bie ©eltenbmadßung ber aus bem S

3

efiß als folcßem naeß ben §§ 858 ff. folgenben Sünfgrüdße, fonbern um einen feßulbred)tlid)en

21

nfßrud) gegen ben Söefißer auf Verausgabe beS SöefißeS. ®er berfügenbe SRicßtberecßtigte, ber auf ©runb feines 23ereicßerungSanfßrud)S ben 23efiß erlangt ßat, berliert atterbingS bie Einrebe beS § 986, loenn eine SISeiterberäuße*

ruug erfolgt; er Eommt aber babutdj nur in biefelbe Sage, in ber er fid) bor ber SBerctußerung befanb, ba er bem Eigen*

tumSanfßrudfe beS maßren Eigentümers auSgefeßt mar. ®a naeß § 1006 2tbf. 2 gugunften eines früßeren SöefißerS ber*

mutet mirb, baß er mäßrenb ber ®auer feines SSefißeS Eigen*

tümer mar, ift bie SRecßtStage beS oerfügenben SRidßtberecß*

tigten ßraEtifd) mefentliiß beffer, als fie naeß Söorfteßenbem feßeint. ®enn er Eann Verausgabe beS Eigentums bon bem Empfänger berlangen, folange biefer nießt bemeift, baß ber

Cytaty

Powiązane dokumenty

rieptungen gelten. erwäpnt auglättbifcpe ©cpiebgfprücpe nicht. M a g fein, baj) fie üon ber Sluffaffung auggegangen finb, ber ©epiebsfprud) fei, ba niept auf

rechnen fein würbe, gerner füll bem Gericht bie S R ö g W ” 1 gegeben werben, ben ©rlaß beS VoIlftredungSbefdhfuffeS 000 einer ©icßerheitsleiftung abhängig gu

lung einräumen muß. wegen SSegünftigung m it- angeklagl ift, fich feine StuSfchiießnng oon her SSerteibigung recht- fertigen lä ß t. ber SSerteibiger nicht

©efagten biefeS (Requijit fü r ben ©rtaß eines rid)terlicßert _ »erboteS nidjt erfüllt, ©benfowenig finb bie »orauSfeßungen für ein fotcßeS auS bem

gefunbp®. S ie attgetneine '©efebsebung pat betougt babon abgefepen, stoar m it Slnlageit einer Gcrbfrcmfljett belaftete, fonft aber gefunbe Sßer*.. bereits in ber

ten u nterliegen bielm ehr Iebigtidj ber nach ßap. gw eite SlotSSD. über fteuerlidie © tfaffung Bisher tticijt- berfteuerter SBerte unb über ©teuer- amneftie 0. Jur

ijebliß. ®em Bermieter kann regelmäßig nicht äugemutet werben, etne große Qa^I »on SJtöbetftücken unb fonftigem Büroinsentar, tnSbef. ®aß befonbere ilniftanbe

ßett ober ©Saßrneßmuitggfäßigkeit beg aitberen n id jt augnußen (fo aud) SiSlrb®. ® er Arbeitgeber tra g t alfo bie ® efaßr bafür, baß bie ©infdjreibefenbung