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Die Zukunft, 9. September, Jahrg. XXIV, Bd. 96, Nr 49.

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Xle. Jahrg. Berlin,den9.Hepitxnber1916. It.W 49«

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Herausgehen

Maximilian Karmen.

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Seite viekamtløwage .................... ... 269

Uachdruck verboten.

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Erscheint jeden Sonnabend-.

Preisvierteljährlich5Mqu dieeinzeer Nummer50yPf.

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Berlin.

Verlag der Zukunft.

WilhelmstraßeZa.

1916.

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Berlin, den 9.September 1916.

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Die Himmelswage.

Antworten.

FuderDarstellungdesRumänenkrames soll ich vergessen

J haben, »singerdickzuunterstreichen«,daßKönigFerdinand, als demZollernhaus Angehöriger,derdeutschenSache besonders verpflichtet sei?Vergessen habe ichsnicht,sondernmitBewußt- seinunterlassen:weilsolcheErwähnungmirebensowiderpolitisch scheintwiejedes Gerede überVerrath,Treubruch, Rachsucht, Strasbedürfniß.EinFürst,der die Krone einesfremdenLandes erwirbt undaufsHaupt setzt, scheidetaus Haus-Hof-Nattvnals .

gemeinschaft,denenihndieGeburt zugewiesenhatte,und nimmt mit demHerrscherrechtzugleichdiePflichtaussich,nurdem Staats- verband, dem Volknochanzugehökett-demdieErwerbungund Annahmeder Kroneihn vermählt hat«FerdinandsOheim,Karl von Hohenzollermhat diesePflichtinderersten Stunde seines Regentenlebenserkannt. JmMai 1866kommternachVukakest·

DerBürgermeisterDemeterBratianu, Joans Bruder,bietetihm aus rothem SammetkissendieSchlüsselderHauptstadtdar.Karl nimmt sie, dankt, steigtausderzwölsspännigenKutsche,während Platzregen,derersteseitdreiMonaten,aufdiedürreFlurnieder- stkömtund,als einGlücksvorzeichen,jedesOrientalenherzerfreut, indenvonsechsSchimmelngezogenenGalawagenundfährt,durch MenschenheckenundBlumengestöber,unter Völlergedröhnund Glockengeläut,bisvor dieMetwpvlte Ain Portal derHaupt- kirche empfängt ihndergreifeMettopolit Riphon,Primas von

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270 DieZukunft-«

Rumäniemindem von GoldfunkelndenGewand, mitTiara und Silberstab, läßtdenKömmling,denrömischskatholischenFürsten, dasKreuzunddasEvangelienbuchderGriechenkircheküssen,faßt ihn(nach ehrwürdigerVorschriftüber demEllbogen)am Arm und führt ihnandieStufen desdemJkonostas gegenübestehenden

-Thrones. (DasTedeum, sagt Karl,»dasvon einemChor schöner, tieferMännerstimmengesungen wird,würde erhebend wirken, wenn nichtdernäselndeTon,inwelchem,nachderVorschriftdes orthodoxen Ritus, die Gebete abgesungenwerden müssen,dem NeuangekommenenstörendindieOhrenfiele.«)Aus derKirche, nur über dieStraße,infeierlichemZugindenSitzungsaaldes Varlamentes Auch hier ist einThron bereitet. OberstHaralambi sprichtdieEidesformel: »Jch schwöre,daßichRumäniens Gesetze wahren, seine Rechtevertheidigen;seinGebiet ungeschmälerter- haltenwerde« Mit derrechten Hand aufdemEvangelienbuch sprichtKarldenSchwur zundantwortet dannaufdieVegrüßung- rededesKammervräsidentem»Daderfreie Wille der Nation michzumFürstenvonRumänien erwählt hat,binich ohne Zau- dernausVaterland undFamiliegeschieden,um demRufdes Volkeszufolgen,das mirdieGestaltungseines Schicksalsan- vertraut hat.SeitmeinFußdiesen heiligenBoden betrat,binich Rumäne geworden. Jch bringe JhneneinredlichesHerz,den reinen undfestenWillen,Gutes zuschaffen,schrankenlose Hin- gebunganmeinneues Vaterland undunerschütterliche,vonden AhnenererbteAchtungdesGesetzes. HeutebinichBürger,mor-

gen,wennsseinmuß,Krieger; Glück undUnglückwird unsunlös- lichvereint finden. Eintrachtsollunsstärken,einmüthigesWollen unsere Kraft aufdieHöhedesGeschehens heben.«VonderEidess leistung gehtsnach Hauszüberholpriges,verschlammtesVslaster vordaseinstöckige»Schloß«,das zuvorKaserne,Kommandantur, SpitalwarundwoimFebruarFürstKusavonrebellischen Offi- zirenaus denArmen seinerFreundin,derSerbenfürstinMaria Obrenowitsch,gerissenund, ehe seineimSeitenflügelwohnende FraudenVorgangerfuhr,zurAbdankunggezwungenwurde. Jn diesenschmalenZimmernhaustnun,zwischen Pariser Möbeln,der SigmaringerzentstehtnochamselbenAbendd asersteMinisterium, demderMoldauerLaskarKatargiuvorsitzt»derWalacheJoanVra- tianu,der Vater desjetzt fürdenKriegverantwortlichen schönen

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DieHimmelswage 271 Schlaukopfes,denEuropäertongiebt.Karlweiß,daßerauf beson- dereZärtlichkeitderHeimathgewaltennichtmehr rechnen darf; daß HausinteressenunddynastischeWünschedenKönigWilhelmund dessenMinisterniemals zu einem nichtvon derRothwendigkeit preußischsdeutscherEntwickelung gebotenen Handeln bestimmen werden. Nach privatemFürstenrechtisternocheinHohenzollern (so, nichtZoller,mußman,wiemirscheint,schreiben; »deZ019kjn«

wirddas schwäbischeHerrengeschlechtin derältestenUrkundege- nannt);im KalkulderStaatsmännerwarderRumäne.DenAb- geordneten,nichtdemHaupt,desFürstenthumes fagt,vor König- graetz, Bismarck,imFallungarischenAufstandesfolle-auchRu- mäniensichgegenOesterreichwenden undzugleichkräftigfürdie großrumänischeSachearbeiten.Er trennt sichvon derMeinung seines Königs,deran denVetter Karl Anton geschrieben hat, auch nachKarlsScheidenausdemZollernhaus bliebe »eineArt von moralischerBerpflichtung,beiGefahren für ihn einzutreten.

Wohin abereinsolchesmoralischesBandPreußenführenkönnte, istgarnichtabzusehen;beiunserer geographischenLagezujenen Ländern müßtenwir,wenndiplomatischeMittel fruchtlos geblie- benseinsollten,die materiellen Unterstützungenversagen.Daher würdePreußenvonvorn herein solche moralischeVerpflichtung, alsnicht existiren könnend,perhorreszktetlMüssen,wasdochwie- derum einschmerzlichesGefühlerregen muß-SollteselbstNuß- land, natürlichnur widerwillig, in dieWahleinesauswärtigen Fürstenwilligen,so istvorauszusehen, daß JntriguenüberJu- trigueninRumänienStatt findenwerden,zwischenRußlandund Oesterreich,unddaOestetteichWklligekfürdieWahlstimmen würde, sowäre dieAnlehnungRumäniensanOesterreichgegen Nußlandgebotenundsomitdasneu geschaffeneNeichmitseiner Dynestie,vonHausaus, aufderSeitedesHauptgegnersPreu- ßens,dasihm dochdenFüksteUgeben solltDu wirstausdemGe- sagten entnehmen, daßichausdynastischenundpolitischenRück- sichteu diese wichtige Frage nicht socouleur deikosesehewieDass SolchenZwiespalt gabesfür Vismarcknicht«Derfordertvon Rumänien nur, daß es-Unter eingebotenen oder importirten Fürsten,hoksichtigseinenNutzenbedenke. DerFürst?EineFi- gur, diederstärkereArm,je nachdemVedükfniß,auf demSpiek- brettverschiebtz1866 gegen- 1868fürOesterreich.Seitdem Win-

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272 DieZukunft.

terdieses Jahres weiß Karl,daßervonBerlin nichtmildereBes handlungzu erwarten habealsirgendeinsremderBalkanhäupt- ling. GrasJuliusAndrassy hat,als ungarischer Ministerpräs sident,zu demMarchese Pepoli,Italiens Vertreter am wiener Hos,gesagt,indemnahensrankospreußischenKonflikt müsseUn- garndenSiegFrankreichswünschen,wenn derKanzlerdesNord- deutschenBundes dembukaresterhohenzollernnochlängerdie ge- fährlicheWiihlarbeitaus magyarischem Boden erlaube;einPan- rumanismus, derdieWalachen Siebenbürgensund-des Ba- nates demApostolischen Königwegködernwolle, sei nichtzu dul- den. Von Pepoli, einemFreunde desFürstenKarl, ersährts dasslorentiner Ministerium; undWesdehlen, derVreußische Gesandte,schreibtsausFlorenz nachBerlin. Blsmarcks Schläfe röthetsich.Das fehlte noch.Neben BeustinHabsburgs Lager Andrassyals zweitenFeind! SchnelleineNote an unseren Generalkonsul GrasenKeyserling Dersoll Karlvordieeilige Wahl stellen: Entlassungdes Kabinets GoleskusBratianu und Verzicht auf jedenUmtrieb inUngarnoderöffentlicheRügeim BlattderpreußischenRegirung DenDelegationen Oesterreich- Ungarns isteinRothbuch vorgelegt worden,das demruhigen KarlAnton »vonMißdeulungenundUebertreibungengegenNu- mänienerfüllt« scheint.PreußischeSoldaten,heißtsinWienund Budapest,seien,alsEisenarbeiter verkleidetnachRumäniengekom- men. Demeter GhikawirdMinisterpräsident.Karlaberschreibt, dienatürlichen Sympathien derdiesseitsundjenseitsderBerge lebenden Rumänen könneernichtaus derGesühlswelt jäten, doch »mitNecht erwarten, daßdieungarischeReglrung allesBil- lige thue,um dieBeschwerdender dreiMillionen Numänen,die im Banat und inSiebenbürgenwohnen,gegenstandloszuma- chen.aDerHerrderWilhelmstraßegrollt,der desBallhausplatzes wüthet;imFürstenthumwirdKarL weilerdentüchtigenOberstlieu- tenant lvon Krenskiausdemberliner GeneralstabalsBerather fürArmeesragenausgenommen hat,der-AbsichtaufVerpreußung geziehenundhörtaus allenWinkeln dasGemurr: »Wirwollen Lateiner bleiben und dleEinschmuggelung PreußischenWesens nichtinblinder Geduld hinnehmeni«Allmählichbessertsichdas Verhältnißzu denGroßmächtenznochaberistdie in Berlin ge- wünschteentente cordiale mitUngarn nichtmöglich,weil(schreibt

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DieHimmelswage. 273 Karl)»die Magyaren ihren Rumänen nicht-dieRechte zurück- gebenwollen,diesieunter Oesterreichbesaßen«.Vismarck kann, bei aller»AnhänglichkeitandasHausHohenzollern«,nurnützen,

»soweitvaterländischePflichtenesirgendgestatten.Gegenjeden VerdachteinerSolidarität mitangeblichenrumänischenAbsich- tenaufSiebenbürgenwürdejederpreußischeMinistergezwungen sein,sichdurchalle Mittel zuverwahren. DieAnnexion Rumäs niens können dieUngarn nichterstreben,weilsiedieZahlder nichtmagyarischenKöpfeinihremStaatswesenohne Gefahr nicht vermehren dürfen.Siescheinenmiralsowesentlichan demGe- deihenderHerrschaftEurer Hoheitinteressirt.«DemKanzlerist derFürstRumäne,nicht mehr deutscher Politikpflichtig;unddem Staatsmann fällt auchimJahr78nicht ein,Karls Vertrag,der russischenTruppen denDurchmarscherlaubhnach wiener Muster

»eineSchandsäuleinRumäniens Geschichte«zunennen.

Sosollessein.DerFremdlinghats,Mann undWeib,auf derHöhedesWahllandes schwergenug. AlsdieVritenkönigin Victoria sichdemschönenAlbertvonKoburgverlobthatte, mußte sie ihnbitten, aufdiePeerswürdefürs Erstezuverzichten. »Die Engländer sindgegenjedenFremdenhöchstmißtrauisch,weilsie stets fürchten,erwollesichin dieSelbstkegirung des Volkes ein- mischen.Das würdenSie niemals versuchen. Wenn Sie aber Peer würden,kämen Sieüberallin denVerdacht,einepolitische Rolle spielenzu wollen. Deshalbistsbesser-jetztgarnicht davon zu reden.« DemPrinzen wurdedennochbvshaste Anfeindung nicht erspart.Zerrbilder zeigtenihnimKreiseinerzottigen,qual-

»menden Säuferschaar; seinerJahreseinkunftwurden im Unter- hauszwanzigtausend Pfund abgeknickertzden TiteldesKönig- Gemahlskonnteernicht erlangen- weil,wieeinMitglieddesGe- heimenRathes spöttischzUVUUerfagte,manihn,wennBictoria frühersterbe,doch nichtKönigsWitwer heißenkönne.Kränkung anderer ArthatAlbertsTochter,alsFriedrichs Frau,inPreußen undDeutschland exiebtzimmer blieb sie »dieEngländerin«,wie MarieAntoinette inFrankreichL’Autrichiennegebliebenwar.Ob derPrinzenexport, einVleibselaus derzeit,daLänder nicht fel- teneralsRittergüterdenHerrn wechselten,dieSintfluth unserer Tageüberdauern wirDJJedesVolkheischt,großoderklein, heute das Recht, ohne Eingriffund lastenden MachtdruckFremder nach

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274 DieZukunft-

demZielseinerGlücksvorstellung hinzustreben,so langeesda- durch nichtdiefestbegründetenRechteandererStaaten schmälert oderbricht.DerfremdeFürst,dersich,vermummt undmanchmal demLande,dasihngebar,amSturmtagzuLeid, diesem-Rechts- drang vorspannt, bietetdemAugekeinhehresSchauspiel.Hat eraber die Bürde solcher Pflicht aufsichgenommen, dannmuß

ersie solange tragenwieseineKrone. Auf deutschenThrone-n kanneinCumberland undeinEdinburgnur Deutscher,inMa- drideinVourbonsAnjou nurSp anier,inSofiaeinKoburgnur Balgaresein.Wervon denzugelassenen FürstendieBegünsti- gungder altenHeimath fordert,zwingtsie,«-nurlauter noch sichzu

derneuen zu bekennen: wie bei unseinals »liberal«begrüßter

MinisterdurchWort undThaterweisen muß, daßerschuldlos insoargenVerdacht gerieth. PreußischklugeKonservative jauch- zen, wenn Einer derJhrenansSteuer tritt,nicht:UnserMann!

Sonst,wissen sie, mußerzunächsteinmal thun,alsneige seine Seelesachtlinkwärts. Auch importirteFürsten mahntderWeise nichtlaut andie(abgethane)Pflicht,des Geburtlandes Vortheil zuwahren.Rumänien darf verlangen, daß sein KönigRumäne seiundindemDeutschen Reich eine-fremde Großmacht sehe.Ober dieses Reichlauoderheißliebt:einerleizwichtig wirdihm,Ruhm oderFluch,nur, oberdessenKraftrichtig oderfalsch gemessen hat.

Jm »Temps« sollte neulichbewiesenwerden, daßdiesigma- ringerdenberliner Hohenzollerngarnichtverwandt seien.Die GemeinschaftderAbkunftvonFriedrichvonZollre (schwäbische Namensaussprache) sei mindestens zweifelhaft-Dersigmaringer Zweigkatholisch,einGrasenhaus, bis, 1623, KaiserFerdinand ihmdieFürstenwürdeverlieh,derFamilienpakt,der die Ver- wandtschaftbezeugen sollte,erstausdemJahr1821,in achtJahr- hundertenniemals Berschwägerung.Solldieses GeklitterKarls NeffenvonSchuldentlasten2Dadurch,daßernichtsürsDeutsche Reichsorgte,luderkeineaus sich.SeineMutter warPortugiesin.

Seine KöniginistdieTochterdes HerzogsAlfredvon Koburg undeinerrussischenGroßfürstin,inEngland geboren, Prinzessin

von Großbritanien,SchwesterderGroßfürstin Kyrillund der FürstinHohenlohesLangenburgSollihrHerzfürDeutschland, für Vritanien,fürRusslandschlagen2AurfürRumäniewDessen

Willensvollstreckerzusein, hatderKöniggeschworen.Eidund

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DieHimmelswage. 275·

Verfassungweisen ihmdenWeg.Ermuß thun,wasdie Na- tionfordert,odervom Thron steigen.Alle Fürstengeschlechter schillerninanternaiionale. Siemußten.Wie langenoch?Viel- leichthätteFerdinandkräftigereEinwirkungindenBolkswillen versucht,wenn überihm nichtdieFurcht geschwebt hätte,sträf- licherBegünstigungdesGeburtlandes geziehenzu werden.

EinHalbdutzend spitzigerBrieferügk,daß ichdieSchwierig- keit derEnährung unterfchätze.»Wahrscheinlich,weilSieselbst denLebensmittel-Diktator geforderthabenundnun nichtzugeben wollen, daßernichts leistet.«DerVorwurf trifft mich nicht·Dic- tatur habeich empfohlen, nichtneue BureaukratiezeinenMann, der den(rechtstattlich ausgewachsenen) Veamtenkörperdes Rei- ches,derVundesstaaten und derGemeinden fürdieAufgaben

von heuteundmorgen raschzuschulen, tauglichzumachen,mit demreinen FeuerseinesVonSchöpfergeistbedienten Willens aus FrostinGluthzubringenvermag.Was ausdemVorschlag in den Gewittern derKriegsnoth geworden ift,sagt,mitherbstlich derberFrische,einBriefdesHerrnvonOldenburg aufJanuschau.

An denDeutschenLandwirthfchsaftrath Es wirdmir zumVorwurf gemacht,daß ich·andenSitzungen der landwirthschaftlichen KörperschsaftenNichtMehr theilnehme- DieWestpreußensagen,daß ichzuHaufeMehrUÜtJeU könnt-e als an derFront. Aber Sie, meine Herren Vom Lsandwirthschiaftrath, find Zeugen,wiefehr undwiieerf"-olglosichs fettVegkinnidesKrieges versucht habe, smeineAuffassungin Fragen detVolkserniährungdurch-.

zusetzen.Eshat wirklich- keinen Sinn für einenKammerviorsitzendem

anVerathungen, deren ErgebnißfchVUfestgelegtift-the-ilzuneh«m"en,

nur derFor-mwegenoderum alsDeckunggegen denberechtigtenUn- willen derLandwirthe zudienen. Jch will andemGangderEreig- nisse nichttheilhaben, nachdemich fett ZWet Jahren unter großen ReisestrapazenvergeblichmeineAuffassungrücksichitlosausgesprochen habe, weilichs den ganzen stdemi aUf dem)diese Ereigniissesichsab- spielen, für falsch halte und fürVetdetbltchfür unserVaterland. Das Schlagwort, »Deutschlandbefindet fich«ineiner belsagerten Festung, inderalleLebensmittel gleichVetthettlt Werd-enM"üfer«-hatfich-zU einem Unheilausgewachsen-das demdeUtfchleUVolke feine Erwäh- rung erschwert. Auf demPflafter einerFestung wächst keineNah- rung. Die deutsch-eLandwirthfchaftsoll sie fürdas Volk schaffen Esmuß daherumgekehrtwieineinerbelagerten Festungverfahren werden. Es mußVsotAllem diePWdUktivU gefördert werd-en; und dann erstkann mian an die-.Vertheilung gehen.Kein anderes Ge-

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276 DieZukunft,

wserbie kann gedeihen,wenn dauernd Laienmit gesetzgeberischen,wech- selnden Anordnungen hineinfahren. Sogehtesaber der Landwirth- schaftauch-. Sie verkümmert und ihreProduktionkraft nimmt abin gleichemSchritt, indem diesEingriffe zunehmen, denen sievon Leuten unterworfen ist, die nichts davon verstehenoderdiebekannten politischenErwägungenindenVordergrund stellen. Jchs glaube, daß unser deutsches Volkvielmehrunter derzuSchsandengelobtenOr- ganisation leidet,als eszu leide-n briauchtte,wenn diesewiesentlifch eingeschränkt würd-e unddiefreien Berufsständewie-der inFunktion traten. DasUnternehmen, fünfundsechzigMillionen Mensch-engleich- mäßigzubewirthschastesmist undurchführbar DieArbeit, diesonst vieletausend Menschen imeigenen Jnteresse und als Lebensberuf leisten, kann nicht ersetzt werden durchs G.m«:.b.H-s·,,,die auf Kosten derAllgemeinheit imGolde schwimmenundnichtvon derBrauch- barkeit ihre-r Arbeit abhängen-

Alsich im August 1914denVorschlagmachte, daszum Verkauf kommende Getreide zubeschlagna,hmen,erwiderte mirdiemaßgebende Stelle: »Ihralter Fehler,immer zuriadikal«.Und jetzt? Sobald irgendetwas noch Leibenzeigt,stürzt sich- einemit DNonopolgewalt ausgestsatteteGesellschaftdarauf,mietheteineGtage,kauft Klubsessel, läßtsichph-otographiren,bekommt Gehältervon vierzigtausend DNark und derbewirthschaftete Gegenst-and verschwindetvom Markt und istnur zuPreisen erhiältlichj,gegen diejederprivate Kriegswucher verblaßt.Das ganze Reich-sernä.hrungamthalteich füreben so ver-,- fehlt. EijnMinisterkomitee ist viel geeigneter und besitzt vielge- eignetereOrgane zudieser Arbeit.

JnFriedenszeiten versorgtdieLandwirthschaftdasdeutsch-eVolk mitZucker,Kartoffeln und Gemüse in jeder beliebigenMenge. Der Fleischkonsusmwurde zu95Prozent, einbeliebig großer Brotvcr«- brauchzu80Prozent gedeckt. ZumFleisch-bedarfwurden vierANH- lisonenTonnen Futtergetreide eingeführt. Wenn nun dasMehl ge- streckt undKartoffelnin dasBrot gebacken werden,so müßte dochBrot beirichtiger Bewirthschaftung in gewohntem Quantum vorhanden sein,wenn das bisher perfiitterte Brotkorn dazugenommen und- außer-dem derFleisch-verbrauch-aus50Prozent des Friedensstandes herabgesetztwird. DieManie, aufalles MöglicheundUnmögliche Höchstpreise einzuführen,hatschonzurZeitderFrxanzösischenRe- volution dasVolk zum Verhungern gebracht. Zuersthoffteich-, daß dieHöchstpreisewenigstens dazu dienen würden,dieLandwirthschaft vor dem Vorwurfzubewahren, unberechtigtKriegsgewinnezuer-

zielen. Das Gegentheil ist derFall. Sind dieKartoffeln verfüttert, weil,inFolgederHerabdrückungdesPreises, sie dasbilligsteFutter- mittelwaren, ertönt das Geschrei:-Diese bösen Agrarier haltendieKar- toffelnzurück.Liefernsie aber aufBefehlder Behördedas ihnen aufgetnagenc Quantum rechtzeitig, ertönt es: DieAsgrariesr wollen hohePreisemitnehmen. Esistwiderlichunderbittert dieländlichen

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DieHimmelswiage. 277

Kreise,diedas Letzte thunwollen und würden,wenn man siein Ruh-:ließe,so daßsiedenEhrgeizverlieren, ihrenNiitbiirgern in derStadt indieserKriegsnoth selbstloszu helfen, Was istdenn

nun Großeserreicht? Viele Tausende von Tonnen Getreide sind verfault wegen schlechterLager-ung, Millionen Centner Kartoffeln sinderfroren und verfault, große Mengen Fleischsind verdorben, derZucker ist verschwunden,dasGemüse MußteausHolland kommen, währenddas inlsändische verfiaulte, dasFett undFleischistmitGe- walt ruinirt undkannnicht wieder werden, wenn dieSch-weinezncht, diezwei Drittel des Fleisch-es lieferte,nichtanders behandelt wir-d- als bisher. Zuerst wurden dieSchweine«unter demGeschrei;»Das SchweinistderFeinddesMenschen«totgeschlagenDann wurden zu niedrigeHöchstpreisefestgesetzt,für diesichs nichtmästen ließ,zum Schlußaber gab das Verbot derHausschilachtungsendiesernützlichen Aufzuchitsoendgiltig den Rest,daßeineBesserung nicht eintreten kann und wird,wenn nichst Alles rüickkwsäzrtsrevidirt wird-,was aufdiesem·

Gebiete geschehen ist.Auchdie jetzigeBelassungbeiHausschlsach-.- tungen bis zur HälfteundzwseiFünftelnist Stümperei, dienutz- losist-Es ist Überhaupt ein-. Unsinn, diePreisfrsage Vor dieder Produktion zustellen. Wenn durch dieVertheuerung derProduktion diePreise um hundert Prozent steigen-Werden mit Hdchitpreisen dieLebensmittel vom Markt gsejiagt.Es wirddemPublikum ver-.

wehrt,freihändigzukaufen,und dieMonopolgefeklfchsafttreibt die Preisenoch höher. Jstesnicht einSkandal, daß--zumi Beispiel- der Centner Graupen beieinem Gerstenpreis Von zwanzigNiark durch Ausschaltung derKonkurrenzbiszuhundertMark gestiegenWan

Nieiner Ansichtnach briauchtman sich Über dieWohlhabenden inStadt undLandüberhaupt nichtzusprgens Ader auch- den Ar-, beitern istesbesser,wsennsiesich für ihr erwidrdenes Geld kaufen können,was sie wollen. Den Arbeitern auf demLande, die aufNa- turarröhmmgstehen (diese sov-ersschiriene!1Hungerlöhne)-istesnoch- nieso gutgegangen wiejetzt. Jhre Naturalieu find im Werthenorm gestiegen, ihreUnkostenlangenichrindemMaße-DieArbeiter in der Stadt findeneinen Ausgleichi,in der großenSteigerung der Löhne. Eskommt ihnennichst so sehrdamean, ob: dieNahrung-- mittel theuersind, wsie darauf- dIaßsie sie erhalten können- Und zwar ohne das denArbeitverdienst schmälern-deStunden liange Warten.

Wirklich schlecht gehtesAllen- dieeinkleines festes Einkommen odereinegering-eRente haben-UndDenjenigen,deren Gewerbe dar- niederliegt,wieKünstlern, LehrerU-SchriststellermeinemTheil anderer Gewerbe-treibenden, dienichlt mit Kriegslieferungenzuthunhaben, allen ArbeitunfsähigemdenFamilien vieler Kriegstheilnehmer usw.

Allen Diesen soll1manzunsachfthelfenunds soll xnichstdieHände schsließen, diesich ihnenentgiegenstresckenMöchitenund den-enman dsiese Ausg- lichkeit durch dieunaussührdare gleiche VertheilungderLebensmittel nimmt. (Ge.1n.eint ist: derVersuch-,dernichit ausführbxar ist.)

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