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xle. Jahrg. Berlin,den 29.Hrptember1916. st.52
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Herausgehen
Maximilian Bart-m
Inhalt-
Seite Michael-ETag.............. .............367 Rath-ums undschleich. VonEmil Cudwig .............378 Meinem VonKäthe Brodniq .......;.... .......ZEI«
Anhalt-verkeichnin für dieBändp 85big96 .............393
Unchdruck verboten«·
f Erscheint jedenSonnabend.
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Berlin.
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Berlin, den 29.September 1916.
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Michaels Tag.
elasius herrschtalsPapstüberRommnd will,als einrechter
- ,Folger Petri,jeder Seele,inderPrunkhülseundimschä- ilzigstenKitteljeglicher,Hirt sein.Frißtan derWand desGlau- bensgefäszesnichtnochRost,dünstetsienicht noch üblenRuchaus derdunklen Zeit heidnischen Vrauches? Nochtausen,wieum weihendesHeiligthum,zweialteStadttheile um denKopfdes zumErntedanksestmitVroten gekränzten,ansOpfermesseraus- gelieferten Oktoberpserdes. Noch schleichenimSühnmonatHuns edertevon demKruzifixus durchdenpalatinischenHainindie Grotte desLuperkus,desin ZiegensellgekleidetenWolssabwehs rers,und denken vor demGötzenbildedesZeusLykaios, der Menschenopsergehelschtund erhalten hat,der Wölfin,aus deren sitzenandieserStätte Romulus undRemus einstLebenssaft sogen,all derunters KreuzbestattetenWelten desPan, des Faunusundihrer Satyrn.Jn ihrewildeAndachtwehtkeinsauch des Christgeistes,daraus sie,wieaufFels,stehen,inWirbel- stürmen sicheinwurzelnsollten.Das springt,lätmt,foppt,kreischt, sknäueltsichundersinntlistigeBosheit«Ein Bockwirdgeschlachtet, imit demblutigen MesserzweenvornehmenJünglingendie Stirn gestreift,mitzwei weißen,inMilch getränktenWollbäuschendie Blutspur abgewischt,tmSpießenausWeidenholzdasBocks- sleischgebraten.Weh,wenn unter der vonBlut betropftenStirn der Mund derJünglingenicht lacht;WehdenFeldernundHeer- den,wenn daswinzigsteMißmuthswölkchendieLustdesOpfer-
368 DieZukunft-
mahlestrübt!Solautmuszsie werden, jede Schläfe so heiß,daß Schamin den nieverfiechenden,vonGesträuchvers chleierten Quellk untertaucht,dieGeburt auswüstemTaumelnichtzuschauen.Die·
GildederjungenLuperkuskriegerwirftdas Gewand ab,blößtvon- demletztenFetzendenLeib,gürtet ihnmitBocksfellstreifenoder- schneidetgaraus demFellnurRiemchemundrast so,alsseider«
GräueltagbacchlschenWahneswiedergekehrt,durchdieAeckendiek Stadt. Unter den-SohlenderLäusenheißis,wirddieFlur,vom-
SchlagderRiemen diegetroffeneFraufruchtbar.Fastfünfhundert- Jahrenach PetruskannSolchesdanoch geschehen,woderRing) desMenschensischersdieHanddesHimmelspförtnersziert?Gela- sius schreibtdenRügebriefwiderdenSenaiorAndromachus und- all dierömischenScheinchristen,die»sichindie alteFormder Lu-—
perkalienfeier erniedern,undbefiehlt,daßsie fortaneinemneuen-
Marienfest weiche.DieHeiligeJungfrau hattesich,als wäre- ihrErstlingvonderKrafteinesSterblichen,einesvon Etbsünde wurmstichigenAdamssohnes gezeugtworden,demGebot des- Mosesunterthanundwar amvierzigsten TagnachdesKnaben-«
Geburt zuReinigungundOpferindenTempelgeschritten. Hösi retJhr,Christen, nicht mehrdie Stimme desgreisen Simeon,dein.
verheißenward,vor seinemHingangwerde erdenErlöser sehen?
VomArmdergeläutertenMutter, diezwei Turteltauben, als dasLosgeldderAermsten,insHeiligihumgespendethat,nimmt- erdasKind, segnetesundholtausalterBrusttiefe Glückslauie«.
«NachDeinem Wort lässestDu, Herr,nun Deinen Knecht fah-- ren,dasein AugedasHeil,dasallen VölkernstrahlendeLichters- blickthatt Dieser hierwird denFallVieler,auchdieAuferstehungz Bieler inJsraelwirken,wirddas großeZeichensein,gegendass sieinSchaaren sich auflehnen werden;und indasHerzseiner- Mutter wirdsicheinSchwertbohren,aufdaszsichderWilleeiner- Menschheitoffenbare.«Fühlet JhrnichtdasSchwert?Grausev Euchnichtselbstvorderneuen Offenbarungunreinen Willens?
Aicht,Fruchtzuwecken,demSchoßder Erdeund derLebensge- fährtinabzuschmeicheln,istEures Amtes,sondern, inWeiheder- Empfängnißzuharren undEmpfangeneswieder zuweihen.Vor Ueberhebungwarne, inDemuth gewöhneEuchdasFestder-Reini- gungMariae.MitschlankenKerzenaus weißemWachs,derFrucht2 unbefleckten Leibes,mitfroh verglühendemLichtwalletinHellelt
Michaels Tag. 369
Das SendschreibenunddieAnordnungderLichtmeßfeier hatvondemHerzendesHeiligenBaters dendüsterenFlornicht gelöst.Trauernd umfängtseinBlick dieimrothen Kleidschim- merndeStadt. Stirbt dasWolfsblut nie ausundsänftigtNaubss thierheitsichniemals bin das fromme Bewußtsein gebundener Menschenpflicht? »Daskönnte unsimRing unfrommer Nach- barnnurlähmen.Bösessinnensie; undhättenden vonGewissens- bißWundenbaldübermocht.Stark zuwerden,mit jedem erlang- baren Mittel unsere Kraftzu mehren, mahnt höchstePflicht- MenschenundBrot brauchenwir.Werdem SchoßundderScholle Fruchtschafft-,sichertunsZukunft.UndhilftdazukeinSegendes mildenGottes: jungerWille zumLebenjauchztDenen,dieaus witterndemOpfersteindervonWeihrauch weggescheuchtenGötter- auf blutigemAmbos mit demHammererzenen Muthes uns Glücksbeuteschmieden.«AusderTiefe ist der Widerhallso trotzi- genVerlangens bisaufdie ZinnePetrigedrungen. AlsdenLicht- bringerbundpreistdieser Schwarm sichderblinden Mengean, dietausendSonnen nichtinKlarheitgeleitenkönnten?Alter Freveltappt,unberathen,inaltenSündernamen. Lichtbringer hießsichschonderwiderGottesHeerschaar Empörte,dervordem EhristengesichtimBildedesDrachenssteht.Luziferunddoch Fürst derFinsterniß;SchlangeundSatanas,Herr über allesGekröch.
Aus-dem Himmelward ergeworfen, istderErde,desMeeres Schrecken,willdas hehrste Weib,die Mutter des Knäbleins, morden. DeraberwachsenAdlersschwingen.Sieentfleucht aller Nothzundda derDrachedieFluthschlang undinihr dieGehaßte zuersäuer trachtet, öffnetdieErdezu breitemGeklaff ihreKiefern und trinktdenStrom, derReinheit ersticken,dieBiene undihr WachsineinGrabschwemmen sollte. Ehe Diesesgeschah,noch über demSiegergebrüstdesLichtbringersbrannte eingroßes Zeichenvom Himmel:imMantel derSonne glühteineFrau, zwölfSterne reihensichzuihresHauptesKroneundihrenFuß ..'tützt,alsSchemel,derMond. FraßestDu,siebenköpftger,sieben- eachgekrönterDrache,all dieKerzenvomDach unsererWeltund gankelstdeshalbimScharlachdesSchuppenflimmers denLuzifer?
StandhafteTreuederErzengelhat Dich überwunden;nurWunsch aber,dersichGewißheitdünkelte,sahDichverrecken. Dulebst.
Und mirist,alssolltestDuwährenbis indenJüngstenTagAls
Ost
370 DieZukunft-
seiDeine Sendung, vom Lid rastenderMenschheitdieMohn- stäubchenwegzublasen,ausderenNebelduftSchlafwerden-könnte;
AergernißundWetzsteindenNächstenzusein.NochwüthestDu fort,zerkaustimZeltunseres Glaubens dieKerzenundempfiehlst DichalsFackelträger.DochkeinLichtistals vom Erlösen
»Alle leuchteteeinsalsvonihm.«VorGelasius,dessen3u- versicht, überdenSchuttdesKummers hin, ausdieLippege- sprungen war, stehtderErzbischofvonSipontum.Durch die ap- penninischeWildnißistervonder Adria andenTiber geeilt.8n- brunstwar seinemRoßderSpornundZweifeldiePeitsche.Selt- sameZeichenhattensichindemsonnigenWeideland seiner Heerde gehäuft.»DeinerAllsicht,Heiliger Vater, brauche ich unser Gar- ganusgebirg nichtzu malen nochzuberichten, daßdienachdrei Seiten zum Aleer abhängigeFelsmasseeinMünster trägt.Am vorletztenTagdessiebentenRömermonats nun,dajustderMeß-
nerzuAndacht ries,brülltunsSturm aus, dessen stinkigerAthem mitPechschwarzundSchweselsträhnendenHimmelumdampft.
DieWuthseinerGurgel reißteinenTrichter,ties,weitundgischs tigwiehöllenschlund,indas Meer. Biößtesden Grund und rahmtdenGarganusinbreiteren Strand? Für kurzen Bickes Dauer. Dannbäumtsichsund wirdvom Gebrülldes Sturmes aufnieerspülteHöhengetrieben. Jetztbeleckt es denKamm;schon spritzt BrandungschaumandieMauer derKirche.Angstjagtdie Frommenaufs Trockene.EineFrauaberkann,dieweil ihrSchoß einKindträgt,demhastigenVedrängernicht mehr entfliehen.
Mühsäligwatet sie,treibtnun inderStrömung:undSchreckent- bindetdemLeibe dieFrucht.SindBeideverloren ?Sonnenbrunst tilgtingefräßigerSchnelle dasPechunddenSchwefel,über- drö hntden Sturm undschüchtertihnmitherrischemLohenso ein, daßerleiswirdundsichfurchtsamunter denTangduckt.Ein Lenzmittag leuchtet:und ausdemnochgewölbtenWassersitzt,wie aufeinemTopasthron mitschmalerDxamantborte, dieMutter undschautlächelnd ausdassaugendeKind anderBrust.Nun istessatt,verhängtdieGuckfensterin derrunzeligen Stirn: und wirddurchdieGasse,die dasvomWillensblitz gespalteneMeer austhut,vom Arm der Mutter tindasvon Myrtheumblühte Heim,in die Daunenwärme getragen. Dahinwälzt sichvielVolk- die vonWunderskrastGerelteten mitFragen,auchmitdemFins
MichaersTag. 371 ger zubetasten.Einschlichtes Weib,von denGenossinnenihres Standes nicht unterschieden.DenHeiligen Michael,spricht sie, habeichangerufen; und derErzengelhobuns ausWassersnoth.«
»Das vermager. Unter Seraphim und Cherubimistkein Stärkerer.Dieseinem SchildeingeprägteFrageübersetztseinen Namen in dieSprachedesErdwestens. ,Wer istwieGott?«Jn dem mitsolchemNamen Gefegneten ist,wie inGabriel,die Kraft, und,wie inRaphael,dasHeildesHerrn; istdieWeihe,Banner und Schwert,Künder undSchirmer desheiligstenWillens zu sein.TausendmalTausenddienen dem Vater imHimmelund zehntausendmalHunderttausend hängenamWinkseinesAuges; besinne,wiedasWesen Dessensein müsse,dem dieSchildwehr und dasWerkzeugderTodesstrafe anvertraut ward. DaßDu am EingangDeinesVerichtes Zweifelandeutetest, läßt michum Deine Seelebangen. Michaeldämmt undfurtetden Kindern Js- raels dasNothe Meer; entrückt,damitVergottungsucht sie nicht inneue Sünde verleite, ihremBlick denLeichnamdesgroßen Moses;entwallt und erftreitetdemJosuadieStadt Jerichoz schließtinder LöwengrubedienachDanieis Fleischgierigen Mäu- ler;löstderJudenheit vonBabylonsKerkerdenRiegeLEr war, nachderOffenbarung Johannis, auserwählt,alsFührerder treustenSchaardenDrachenzufällen,,diealteSchlange,die mitTeufelslistdie ganze Welt aus derGlaubenspflichtlockt«,und dieFrechheitdesinLichtbringersamtGespreiztenmitderFrage aufzuschlitzemWer istwieGott? Die Ketten derFinsterniß,die denwiderspänstigenTroß,wieSanktPetrus schreibt,bis in den Tag peinlichen Gerichtesfesselnsollten,knoteteMichaelsHand-.
Jn feinesFittichsFlugbahnentschwebtedieMagdmitdemKna- ben derWuthdesvonStaub geblendeten Versolgers. Vondem klirrenden Pochen seinesFeuerstahleswurde dieEi dewachund trank denStrom,der Mutter undKind inseinen Wirbel reißen will. DutftestDustaunen,da derHeiligeabermals zweiLeben sristete?WeildieSpringfluthdas WerkdesErzseindeswar, der dieSintsluthnachzustümpernundobendrein Frommenden WeginGottes Hauszufperrengedachte,mußtederErzengelin beschworeneWehrpflichtzurückkehren.Weil das Weib nichtin- deUSchkåmmdesWunschessank,umdenPreisdes inihmspros- sendenLebenssichselbstzuretten,wardeshimmlischenBeistanp
372 Die Zukunft-,
deswürdig.VomüberfluthetenFeldrieffester GlaubedenSchutz- herrn. NagtaneinemOberhirtenderZweifel, obHeiligesind?«
»Nunobsieerische nochmitUmgangbegnaden.Neige dem anderen Theilmeines BerichtesDeinOhr-. JndenGargani schluchtenverirrt sicheinRind. AufderJagderspähtderreiche BesitzerderHeerdeesvoreinerHöhle,willihm, daß esnicht wieder seinerLaune nachtrabe,dasFell lochenundschicktdrum einenPfeilvonderSehne.Deraber wendet sichinderLuft, saust zurückundbohrtsichindenRumpfdesSchützen.DurchdieWaid- mannschaft gehteinSchaudern. JhrerMeldung muß ichent- nehmen, daßGottesWilledurch dieBestrafungdesFleischesan Sühnpflichtgemahnt hat.Der ganzen Gemeinde werden drei Fasttage,dreiBettage vorgeschrieben. Nachderdritten Mitter- nachtschwebst,alswäre keinDachübermir,einGeharnischteran mein Lager.Aus DämmergrauglänzendieFlügel,über dem Schild funkelteinernstes,doch nicht drohendes Augeund eine Stimme ungewöhntenKlanges spricht:,Michael,der vorGottes Thron steht,siehestDu.DenBerg,der desRindes Zufluchtstatt -war,wählteichmirzuRast:undwillnicht,daßihnungebührliche Strafebesudle.WoEineraus Gottes Gesinde weilt, ist fürFres velnicht Raum.«Undwardanach verstummtundverschwunden.
Deine Heiligkeiterräth,daß ichinderFrühemitallen demHerrn GeweihteninfeirlichemZug den Bergerstiegund vorderHöhle siezuGebetschaarte.Nochbetrittmein Fußsie nicht.Dennindem Stein waren ZehenmaleundStapfspuren, alshabeeinReisiger, dernichtzuschreiten gewohnt istund deshalbdieSohle nicht kleidet,dasHohlindenFelseingetreten.DursteeinKnecht sich derWeihung vermessenswovielleichtderHeilige sichdieHerberge bereitet hatte? DreiFasttage, dreiBetragesolltendas Dunkel hellen.Nachderdritten Mitternacht schenktsichmirdasselbe Gesicht;unddie imFlüstern gewaltigeStimme spricht: ,Deine Ahnung hatnicht geirrt. Gottes Gnade schufdie Grotteundvon ihr ist sie geweiht. Tritt, dennoch,ein: sowirstDumich finden.«
Was aberfanden wir, heiliger Herr?EinesteinerneKirche,die
vom Himmel ihrLichterhieltundall meinem gläubigenVolkObs dachbot.Schmuckloser Fels; dochderAltar völliginPurpur ge- kleidet.Sankt Michaels Steinkathedraleheißtsieuns.KeinThor
Michaels Tag. 373 ööffnetundschließtsie.Sobald aberNacht wird, ists,alsseidas Gohldes EingangesvonQuadern verrammelt,dieMenschenkraft michtsprengenkann.Nach Sonnenuntergang nirgendseinSpältss schen.JstDiesesnun Traum,wars Erlebniß?UndmüßteDein RichtsvruchdenZweifel,derhieran haftet,als Sünde verwerfen?««
»Niewäreleichter büßlichevormeinen Stuhlgelangt.Dieser Zweifel,meinSohn,istdasPflänzleinausderTrift bescheidenen Gemüthesmnd ihn dürfte gerechter SpruchdesStrengstennicht stadeln. UnwerthfandeftDuDichdesvonso steiler Höhe,inso wundersam leuchtendemBogenaufeinMenschenhauptgespen- detenGnadenbornes.LehrtabernichtSchriftund Ueberlieferung, daßkahleEinfaltoftvonWunders HuldeineKrone empfing?
DeinBisthumist arm und niemals hätte ichdieHoffnunggewagt, derhochwürdigeThronwächter,Sendlingund Streiter werdein diesem Sumpfland, dasMenschenleiberinFiebernschwächt,sich DieHerberge suchen. Teufelstrug konnteDichimSchmeichelbild äffen. Dochdas Antlitz,dasüber denSchild hinzu Dirsprach, ist nichtvonunserer Art;istwahrlich Michaelis. Was riefihn?
DerHeidenklumpwollte-in Apuliennichtschmelzenzimmeraufs Neneward derdarbende Christ-zuGötzengelockt,denenUnglaube dieMachtzuErdbereicherungundHandelsförderungnachtuschs elte.,Die Predigt, dieEuch eingarnte,war einem unfrohen,na- henWeltunterganges gewärtigenStamm zugedacht,der in Wunsch nachneuem Trieb sichnicht mehr erkühnteznimmer zinst sie Einem,derschaffen, SümpfeinKornboden wandeln,Ur- enkelndergelobte Schicksalswaltersein will.«JchkennedasLied;
manchen zuvor Tüchtigenstahlesaus meiner Heerde.Diezu schützen,zumehren,stieg dersErzengelvon Gottes Burg. Nicht derverlaufeneOchs,dasimTraum aus dercReihe geglittene Nind soll bluten; aufdenSchützen,derVerführerstückean blö- demVieh rächen wollte, lenkt MichaeldenPfeilzurück.Keine Veule auf seinerWehr,keine RostspuraufderFlammen sprü- chendenKlinge zund rein,wiedieWaffe,flecklosder Willezujeg- TicherThat. Wo ausSümpfen sichFels reckt,kanneineKirche werden« Woanrunst diePulsedurchglühtunddenLaufdes Eebenssastes schleu-nigt,webtPurpursich heimlichumdenAltar.
Staune nicht,wenn snachderHeimkehrsdiegestern rauhenWände
374 DieZukunft-
Dichmit edlemBildnerwerkgrüßen.FinstererNacht,inder Deine Höhlenmünstervonunsichtbaren Panzerthürmen gesperrtist,kann- sichhöheresWunder entwirken. Noch, freilich,dünkt michdas höchstedieErneuungderältestenChristkunde:,DubistPetrus-
« undaus diesenFelsbaueichmeineKirche..«KlanginallerPapst- thumsgeschichtedas Rädchenam Sporn derNömerhalbinseb jemalssofröhlich?ZuguterStunde trugestDu vom Garganus Balsamin meinstillesHaus-Trübsalhatte schwarzeSchleierges- sponnen.Gegen Manichäer, Spältler, trutzigeKetzereidasBann- schwertzuheben, hatKeinemdieAmtspslicht erspart. Schonaber- fürchteteich,derBöse Feindseiunüberwindlich,nichtzu Lebennur--
dessenAergerniß frommeWiderstandskrast wachhält,sondernzu«
Sieghienieden bestimmtundHeidengeistunausrodbar wiegeiles Unkraut. Morgenroth hatdieSchattenverscheucht.SehenAus Sümpfen steigtdasHeilund inBerghöhlenleuchtet friedlich der«
SternMariensHorchethinaus:DasStöhnen desKreuzgebälkess verscholLFolgemir,gesegneterSegensspender,insKonsistorium.«-
Auseinem WinkelprustetGelächterdenheiligenMännerw nach. «WelcherWortschwallum einen Ochsen!Sollderlederne- Kömmlingvorder ganzenZunstgefürsteierPriestererzählen,wie sicheinRindvieh verlief.anderhemmendenFelswand eindrögs selteund vonscharferPrellkantederPfeil ausdenSchützenzu-—
rückflog?Gar denAufputzdesAlltagsvorgangesnocheinmal ausspreitenunddannalsFahnederZeitneuen Seelenglanzess hissen? Junge Augen sehendenFadenfchein. Behangausder Rumpelkammer.Gelasius zürntdenLuperkalienbrüdernund willi dasGeschwür ihresWähnensausbrennen. MitderGlutheiner- Kerze,Tropf?Dortwurde diePolitik der reichen, gut gefütterten- Leute,hierwirddiederarmen und dürren gemacht.Jene durf- tendienacktenRümpsezeigen.DlesemüßtendurcheineAuthen- heckegesalzenenHohneskeuchen.JstEinerschön,starkundjedes- Genüszlicheihmerlangbar,dannwill er,daszringsum Allessirotze underdiePrachtschlürfewieeinstMilchaus Mutters braun- rosa Brustknospe.DerHäszliche,Bresthafte, Fahle,nichtanden- dampfenden, duftendenMahltischZugelasseneverschreitdie Sin- ne,ächtetdieFrönerundheult ausdemMarktder,seelischenWer-- the«diePreiseaufGipfel.Vocksblutbefruchtet,Bocksstankaus«
FellundRiemen quirltden Samen ;Lammsblut spültvon der
MichaelsTag. 375 Sünderein,diedemBockigenniebewußtwar.DieZiegereibt sichans demVock undläßtihnankitzeligenMittagen nicht, eheerihrein«- Andenken indenSchoßwarf."DochdasObenmußanders seinals das Unten; ausruchlosem Asbest.Wo Andachtwerden soll, dars- nichtsanThierheiterinnern; auch nichtanMannesgestrampel, Schweiß,hitzigverkittete Leiber.WennAikmenchen dereheherrs lichenMajestätAmphitryons unterliegt,wird einJphikles,ohne besonderes Merkmal, draus; soll Herakles werden, so mußZeus Allerhöchstselbstsichausherens Wolkenbett nachTheben,zuder schönstenPerseusto chterbemühen.DieMutter iungsraulichneben demgeduldigenGatten, der VaterGottoderGeist:ionst hinktder- WillezuAnbetung. Vrunst,Flamme,LichtdarfimHochzeitreigen nichtfehlen.VonOrmu3d,szubar, OsiriszurChristkerze:wie- lange renntmein lahmer Fuß schondurch dieWelt ! DenSolariern,.
mitden SonnenrossenamWagenstrang und den Stkahlenim Kö-
eher,wirdjedes Ding leicht.Jn solcherRüstungwäreichmitdem- lithärischenLöwen,demEbervomErymanthos,.denStuten des Diomedes,sicherauchmitdensünfzigTöchterndesThespiosfertig geworden (und hättemichnur, derVerwandschastwegen,von Typhons Kindern,derneunköpsigenSchlangeunddem nemeis schenLeun, weggedrückt).Wir,inFinsterniß,ohne Glanzund Strahl, hatten härtereArbeit.Ahriman,Python,Satanas, Veel- zebub,Loki,Fliegen-Val, Schlange,Drache,Sammael,Luzifer (alsNeckname):Furchtheißemich,wieihr beliebt. Nur,Muhme, sorderenicht,daßEiner-,derAeonen sah,voraltenPuppenhin- sinke,weil sie inKleidstoffvon gesterngewickeltsind.DeinSiponis tum,ErzbischöslicheGnaden,war das. Sipus derGriechen,aus demZeus Lykaios Menschenopfererkiesteund indessenVuchtder jüngereLichtgott,Apollon,nachdem Gekos mitNymphen abends- gerndieBrust kühlte. AucheinFruchtmehrer,dender Bräuti- gamausdemWeginsEhegemachumBeistand flehte;undden GelasierndeshalbeinGräueL RömischeSiedlertragenihre Göt-- terandenGarganus.HöretJhr,Heilige,nicht nochihres Athems Nachtrab2Die Schwangere ohne Gatten,das vomPfeilnichters- reichteWeidethier,Gottheit,die vomZahlungsähigenSündeab-«
wendet,dieVerghöhlealsWohnstatt freundlichernsten Schutz-- geistes,dasPurpurgewand des Altars: auch hier isteinRom Einanderes wird ;seinPriesterheerberenntunderobertdieKüste-.
376 DieZukunft-
sTrocknetes dieSümpfe?JndenSeelen: schalltAntwort. Deren iGehäuskannaber indem verpestetenLandnichtdauern.Um den FelsstrecktsichOedeund einsam hockteinbleicherMeßnerin dem- Steindom. GrimmererStreit alsmitBocksjüngerndräutbald IdenPäpstemStreit um weltliche Macht,deren unersetzbaren Werth siebegriffen haben;Streit mitdenKaisern,dieihrerKrone srömischeWeihungersehnen.AusTarent kommt einjungerFürst, verbündet widerRomsichdenSarazenen, wirdinPalermozum KönigvonSizilien gekrönt,einHortderGhibellinenundSipons tumsErwecker.DaschwirrteinPfeil;pralltvondemEisenkoller, durchdas erins Herz dringen sollte,undritztdemSchützeneine SchrammeindenHals.DiepäpstlicheBullewirbtdem Gebannten dieSchwerterToskanas undmanchen Dolchausdem Römlingers nest.Nochaberragt aufbebender Erde dasKreuz. Hat Michael diesenwildenKöniggefällt?WiePurpur istum denRöchelnden derAngersrand. Meine dunkleKlinge grüßtdieblitzendedes -Urfeindes.Nochimmer jung,rosigundblond? Lichtist bekömms lich.Einwackerer, festerKerl,treuundauf seineArtredlich.Nur leugne mir,Planken nicht, daßderKram durchdieJahrtausende imJnnerstenunverändert blieb.Gewand undTeppich wechselten mitderMode GegendenWolfunddenBock aberkam bisheute dasLamm niemals auf.WennDunicht merkteft,wiejederKlüngel sein GeschäftmitHimmelsflicken übernäht,ausdemWeihkessel ihm Wohlgeruch ansprengt,bistDunicht weisergeworden, seit Dein FußmeinHirndachtratundDein Blickhoffte,dieSchlange, derDrache, Satanas, Sammael sei vernichtet. Schauum Dich, sauf HirtenundHeerden,Wächter!Wer istwieGott?«
HinterdenhohenFensterndortistdasKonsistorium der Kar- -dinale. Ein grauesHaupthat lange hinaufgeblickt.Jetztsenktes sichin einBuch.»Ungebetenundungewarntnimmt Natur uns in denKreislaufihresTanzesaufundtreibtsichmit unsfort,bis wirermüdetsindundihremArmentfallen.Sieschafftewigneue Gestalten; wasdaist,warnochnie ; was war,kommtnichtwieder:
Allesistneu unddochimmer dasAlte. Wirlebenmitteninihr und sind ihrFremde.Siesprichtunaufhörlichmit uns undverrätb unsihr Geheimniß nicht«Wirwirkenbeständigaufsieundhaben sdochkeineGewaltübersie.Sie bautimmer undzerstörtimmer;