• Nie Znaleziono Wyników

Deutsche Bauzeitung. Konstruktion und Bauausführung, Jg. 60, No. 4

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Deutsche Bauzeitung. Konstruktion und Bauausführung, Jg. 60, No. 4"

Copied!
8
0
0

Pełen tekst

(1)

D E U T S C H E B A U Z E I T U N G

60. JAHRGANG » Nr. 16/17 * BERLIN, DEN 24. F E B R U A R 1926

KONSTRUKTION UND BAUAUSFÜHRUNG

M A SSIV -, E ISEN BE TO N -, EISEN- UND H O L Z B A U

SCHRIFTLEITUNG: REG.-BAUM EISTER a. D. FRITZ E ISE L E N

A lle R ec h te Vorbehalten. — F ü r n ich t verla n g te B e iträ g e k e in e G ew ähr.

Das unterirdische Umformerwerk „Mitte“ der städt. Elektrizitäts-Werke in Leipzig.

Von Stadtbaudirektor P f e i f f e r , Leipzig.

l l g e m e i n e s . Die innere S ta d t in L eipzig h a t, n am en tlich zu r Z eit der M essen, einen ganz b eso n d ers ho h en B ed arf an e ie k tr. Strom . D ies e rfo rd e rt bei dem v o rh a n d e n e n S tro m v e r­

te ilu n g ssy stem (G leichstrom von 2 ■ 220 V olt) b eso n d ere M aß­

nahm en. Als i. J . 1917 d u rch die M e tallm obilm achungsstelle etw a 200 t K u p fe r au s den K abeln der in n eren S ta d t u nd eines sein er w ich tig ste n V e rte ilu n g sp u n k te „M agazin­

g a s s e 11 b e s c h la g n a h m t w o rd en w aren , w u rd e im K eller eines s tä d t. M eßhauses, des „ K a u fh a u se s“, ein Um­

fo rm e rw e rk v o rü b e rg e h e n d ein g eb a u t. D ieses erreic h te je d o ch b a ld die G renze se in er L e istu n g sfä h ig k e it un d k o n n te w egen R a u m m a n g els n ic h t e rw e ite rt w erden.

Im ü b rig e n e n ts p ra c h a u c h die g erin g e H öhe der R ä u m e u n d die d a d u rc h b e d in g te m a n g elh a fte E n t­

lü ftu n g , n a m e n tlic h des M aschinenraum es, n ic h t den A n fo rd e ru n g e n der N euzeit. E s blieb d a h e r n ichts w e ite r ü b rig , als ein n eu e s U m form erw erk fü r die in n e re S ta d t zu b au e n . Die hohen S tro m stärk e n

zw angen dazu, die E n tfe rn u n g zw ischen diesem u nd den V erb ra u ch sstellen m ö g lich st k le in zu m a ch e n ; au ch w achsen m it der E n tfe rn u n g die A n lag e k o ste n der K abel d e ra rt, daß die W irtsc h a ftlic h k e it der A nlag e schließlich in F ra g e g e s te llt w ird.

In der inneren S ta d t (vgl. L a g e p lan A bb. 2, S. 27) w ar k e in G ebäude zu r A ufnahm e eines au sre ich e n d en U m form erw erkes v o rh an d e n , ebensow enig g e e ig n e ter P la tz fü r den N eu b au eines oberird isch en W erk es.

D iese N o tlag e zw ang zum B au eines u n te rird isc h e n W erks, das n ac h lä n g e re n u n d reiflich en E rw ä g u n g en au f dem R o ß p latz , u n m itte lb a r an den R in g an g re n zen d , im J a n u a r 1925 zu errich ten beschlossen w urde.

Ü brigens w ar ja L eipzig d u rch den B au des u n te r ­ irdischen M eßhauses au f dem H a u p tm a rk t* ) an solche Bauw eise in jü n g s te r Z eit gew öhnt, m a n g in g d ah e r m it um so g rö ß e re r Z u v ersic h t d ara n , a u c h fü r das eiek tr. U m form erw erk d ie T iefe a u szu n u tz en , zum al au c h die h e rv o rra g e n d e n U n te rg ru n d b a u te n in B erlin dazu e rm u tig ten , erhebliche T iefen u n d se lb st m eh rere M eter E in se n k u n g ins G ru n d w asser n ic h t zu scheuen.

*) A n m e r k u n g d e r S c h r i f t l e i t u n g . Vgl. J a h r g . 1925, H a u p t­

b la tt S. 121 ff. —

A bb. 1. B a u g ru b e im A u sh u b ; im H in te r g ru n d d a s L e ip z ig e r R a th a u s . (A u s d e n V e rö ffe n tlic h u n g e n d e r S ie m e n s-B a u u n io n J h r g . 1926, H e ft 1.)

Konstruktion und Bauausführung Nr. 4.

(2)

D as U m form erw erk is t ein rein e r Z w eckbau, seine G rundriß- u n d Q uerschnittsform w ird so m it d u rch den m n eren A ufbau u n d die A n o rd n u n g der U m form er u n d der elek tr. E in rich tu n g en in e rste r L in ie b estim m t.

Es b e s te h t aus dem M aschinenraum u n d dem B a tte rie ­ raum , zw ischen beiden liegen N eb en räu m e fü r die B edienungsm annschaft, eine W e rk s ta tt, R äu m e fü r L uftzu- u n d -abfuhr, -rein ig u n g u n d -k ü h lu n g , fü r L adem aschinen, Z ellenschalter, ein B ra u se b a d u n d A b-' orte. M aschinen- un d B a tte rie ra u m m üssen v o llstän d ig von ein an d er g e tre n n t sein, d am it die beim L ad en der A k k u m u la to ren en tsteh en d en S äu red ä m p fe vo n den M aschinen u n d S ch altein ric h tu n g e n m ö g lich st fe rn ­ g eh a lte n w erden. Als elek tr. U m form er, die den vom H au p tw e rk S üd in L eipzig-L ößnig ankom m enden ho chgespannten D rehstrom v on 10 000 V o lt in G leich­

strom von 2 • 220 V olt oder von S tra ß e n b a h n sp a n n u n g um form en, w urden „E in a n k e rü m fo rm e r“ g ew äh lt, die sich seit 1912 im B etrieb des stä d t. E le k triz itä tsw e rk s g u t e in g efü h rt u n d b estens b e w ä h rt haben. Sie bestehen au s der eigentlichen U m form erm aschine, einem L eistungs- u n d einem D re h tra n sfo rm a to r, le tz te re r zur R egelung der H o chspannung. D iese T ra n sfo rm a to re n stehen, um die V erb in d u n g sle itu n g e n m ög lich st einfach u n d k u rz zu h alten , zw eckm äßig im b eso n d eren R a u m u n m itte lb a r u n te r dem zugehörigen U m form er. D am it w a r die zw eigeschossige B auw eise der M aschinenhalle gegeben. (Vgl. R e g elq u e rsc h n itt Abb. 3, S. 27.)

In der L än g sach se re ih t sich U m form er an Um­

form er, w ä h re n d se n k re c h t d azu zu beiden S eiten sich die S ch altein ric h tu n g e n u n d die ele k tr. A nlag en zur V e rte ilu n g des G leichstrom s an schließen. So w erden zw ei N ebenhallen län g s des M aschinenraum es n ö tig , näm lich eine südliche fü r den an kom m enden h och­

g e sp an n te n D rehstrom (zu n ä ch st rd. 6 K abel) u n d eine nö rd lich e für den ab g eh en d en G leichstrom (zu n ä ch st rd. 175 K abel), beide H allen e rh a lte n eine Z w ischen­

decke. U n ter den T ra n sfo rm a to re n ziehen sich geräu m ig e L u ftk a n ä le hin u n d Ö lgruben zu r A ufnahm e des Öles u n d ic h te r T ra n sfo rm a to re n , eine S ich e rh e its­

m aßnahm e, die h öchst selten w irksam w ird, a b e r den­

noch n ö tig ist. Die L än g e des B auw erks e rg ib t sich aus der A nzahl der U m form er u n d G leiehstrom - v erte ilu n g ssch alter. Z u n äc h st w aren sieben M aschinen­

feld er vorgesehen, da je d o ch eine sp ä te re E rw e ite ru n g u n v erh ä ltn ism äß ig hohe K osten v e ru rs a c h t h ä tte , so w urde der B au au s Z w eck m äß ig k eitsg rü n d en schon je tz t au f die volle L änge, für 10 U m form er, au sg eb a u t.

D er A k k u m u la to ren b au e rs tre c k t sich vom H a u p t­

eingang des M aschinenhauses au s n ac h O sten, u n d zw ar zu n ä ch st bis einschließlich Z ellen sch altrau m au f g leicher H öhe m it dem M aschinenflur, w äh ren d die Sohle des eigentlichen B a tte rierau m e s um 1,56 m h öher liegt, d a d o rt n u r eine lichte H öhe v o n 4,75 m n ö tig ist.

Sein G rundriß erg ab sich a u s der A no rd n u n g d er A k k u ­ m u la to ren b a tte rie un d dem v erfü g b aren P latz.

B a u l i c h e r T e i l . Die H au p ta b m e ssu n g en des B auw erks sin d : M aschinenhaus 69 in lan g , 23 m b re it u n d 17 m tief, A k k u m u la to ren h au s 76 m lang, 18,5 m breit, 7,5 bzw. 6 m tief.

Die B a u arb eiten w erden für diese beiden H a u p t­

teile g e tre n n t au sg efü h rt. D as M aschinenhaus als der w ichtigere, schw ierigere u n d b a u tec h n isch in te r ­ essan te re B au m öge z u n ä c h st besp ro ch en w erden*).

Die A rbeiten w u rd en der S i e m e n s - B a u u n i o n in B erlin a u f G ru n d eines öffentl. W e ttb e w erb s u n d der ganz h erv o rra g e n d e n E rfa h ru n g d ieser F irm a ü b e r­

trag en un d im F e b ru a r 1925 begonnen. E in e n T eil der B etonarbeiten fü h rt als U n te ru n te rn e h m e r die L eip zig er F irm a C . B r ö m m e aus.

W enn a u c h v o r V erg eb u n g der A rb e ite n die B eschaffenheit des U n te rg ru n d s u n d die G ru n d w a sse r­

verh ältn isse d u rch v ersch ied en e B o h ru n g en u n te rs u c h t w orden w aren, so ste llte n sich doch schon bei d er A us- sch a c h t urig erhebliche H in d ern isse ein, n am e n tlic h in G estalt za h lreicher, seh r h a r te r Q u arzitfe lsb lö c k e, die

*) Vgl. a u c h V e rö ffe n tlic h u n g d e r S ie m e n s -B a u u n io n 1926, H e it 1. —

n u r d u rc h S p re n g u n g e n erfo lg reic h b e k ä m p ft k o n n te n . Mit R ü c k sic h t a u f den a u ß e r o r d e n t l i c h

b e s c h rä n k te n P la tz (vgl. die Abb. 1, S. 25 unc ? •■ h der k a u m fü r die n o tw e n d ig ste n L eute-, ^ au,: , . . , dgl. -B uden v e rfü g b a r w ar, k o n n te a u c h nur ei , , e T eil der B a u g ru b e m it B ö schung a u s g e sc h a c h te t w erden. E s w u rd e vielm eh r das bei den B erliner U n te rg ru n d b a u te n ü b lich e S ystem der R a m m tra g er a u c h h ie r a n g e w a n d t u n d zw a r fü r den im G rundw asser lieg en d en T eil au ssch ließ lich . Im ol:ie^ eiL. beschoß w u rd e n a lle rd in g s die R a m m a rb e ite n d u rc h die Q uarzit­

blöcke sehr e rsc h w e rt, so d a ß sich d ie a n sich sehr k rä ftig e n T rä g e r ( I N . 30) te ilw eise s ta rk deform ierten (vgl. die O stw an d der A bb. 4 ); u. a. w u rd e au ch ein T rä g e r se itlich so s ta rk a b g e le n k t, d a ß e r den Steg des N a c h b a rträ g e rs ein fa ch d u rc h d ra n g .

A u ch im G ru n d w a sse r g in g e n die G ründungs­

a rb e ite n d an k d e r g ro ß en E rfa h ru n g u n d U m sicht der a u sfü h re n d e n F irm a g la tt v on s ta tte n . D as G rund­

w asser w u rd e in 2 S ta ffe ln d u rc h 70 R o h rb ru n n e n ab­

g e se n k t, so d a ß die B a u g ru b e s te ts tro c k e n lag . Die obere P u m p s ta tio n , b e s te h e n d a u s 2 e le k tr. auge- trie b e n e n K re ise lp u m p e n m it Z u b eh ö r la g a u f d e r Sohle d e r sü d lich e n N eb e n h alle, w ä h re n d die u n te re Pum p­

s ta tio n in g le ich e r A u s rü s tu n g in dem u n te re n Mittel­

schiff a n s ta rk e n T -T rä g e rn a u f g e h ä n g t w u rd e und so die A u s s c h a c h tu n g sa rb e ite n in k e in e r W eise hinderte.

B eide P u m p a n la g e n a rb e ite te n n o rm a l m it n u r je 1 P u m p e, w ä h re n d die 2. a ls R e se rv e d ie n te. Außer­

dem w a r fü r den F a ll, d a ß d e r s tä d t. S tro m ausblieb, eine eigne k le in e e le k tr. K ra fts ta tio n m it Lokomobil- k essel e rric h te t, der d a u e rn d u n te r D am p f sta n d . Denn je d e au c h n och so k u rz e U n te rb re c h u n g im Pum p­

b etrieb h ä tte , n a m e n tlic h w ä h re n d d e r Isolierarbeiten, u n erm e ß lic h en S ch ad e n g e m a c h t. D er Lokom obilkessel w ar a u ß e rd em s p ä te r w ä h re n d des F ro s te s äußerst w illkom m en u n d u n e n tb e h rlic h , u m d as W a sse r und den S an d zum B e to n ie re n m it D am p f vorzuw ärm en.

D urch za h lreic h e T o n sc h ic h te n , n a m e n tlic h in größerer Tiefe, w u rd e die W a s s e rh a ltu n g se h r e rsc h w e rt; denn sie h ie lte n das W a sse r se h r z u rü c k , so d a ß besondere D ra in a g en a n g e le g t w e rd e n m u ß te n ; dem entsprechend w ar au c h die M enge des a b g e p u m p te n G rundw assers m it rd. 12 l./sek. re c h t g erin g . D ie W a sse rh a ltu n g ver­

lief im ü b rig e n zu r v o lle n Z u frie d en h e it, d ie Lokomobile b ra u c h te n u r w en ig e Male a u f k u rz e Z eit einzuspringen.

D er N a tu r des B a u es n a c h k o n n te fü r die Um­

fassu n g e n u n d H a u p ts tü tz e n n u r E ise n b e to n in Frage kom m en, die Z w isch e n d ec k en d e r N eb e n h allen u nd der u n te re L u ftk a n a l w u rd e n in P ro file ise n m it dazwischen g e s p a n n te n E ise n b e to n - u n d a u c h W ö lb d e c k e n ausge­

fü h rt. D er R e g e lq u e rs c h n itt (A bb. 3,1 S. 27) is t gekenn­

zeich n et als eine in sic h v e rs te ifte R a h m e n k o n stru k tio n , deren S ohle g eg en den A u ftrie b des G ru n d w a ssers be­

so n d ers s ta rk a u s g e b ild e t ist. L e tz te re w e ist die an­

sehnliche D ick e von rd . 1 ™ a u f u n d is t a u ß e rd em mit seh r sta rk e n E ise n e in la g e n b ew e h rt. D ie U m fassungs­

w än d e w u rd e n g la tt, d. h. o hne v o rsp rin g e n d e Pfeiler d u rc h g e fü h rt, u n d zw a r a u f d e r A u ß e n se ite w egen der ein fa ch e re n H e rste llu n g u n d b esseren H a ltb a rk e it der Iso lie rsc h ic h t, a u f d e r in n e re n S eite m it R ü c k sic h t auf b eq u em eres A nbringen d er e le k tr. L e itu n g e n . Die obere D ecke is t als P la tte n b a lk e n d e c k e m it w a g e re c h t ver­

la u fe n d en A o u te n a u s g e b ild e t. Als B e la stu n g wurde v o rg e sc h rie b e n : G ew ich t d er D e c k sc h ic h t mit 2 090 ke/cbm, M e n sch e n g ed rän g e 600 ks/qm u n d d ic h t ge­

d r ä n g t a u fg e s te llte L a s tk ra ftw a g e n je 15 1 o d er eine 2 0 1 D am p fw alze; fü r das A k k u m u la to re n h a u s außerdem 50 v. H. E rs c h ü tte ru n g s z u s c h la g . A u f E in z e lh e ite n der s ta tis c h e n B e re c h n u n g ein zu g e h en , w ü rd e zu weit fü h re n . An B a u sto ffe n sin d e in g e b a u t rd . 375 t Eisen u n d 4 0 0 0 cbm B eton im M is c h u n g sv e rh ä ltn is v o n 1:4,5.

D er B eton w u rd e bis a u f k le in e A u sn a h m e n im Gieß­

v e rfa h re n v on einem G ieß tu rm a m e rik a n is c h e r B a u a rt au s h e rg e ste llt, w as zw eifellos den V o rz u g g r o ß e r E in ­ fa c h h e it u n d B e q u em lich k e it h a t u n d fü r oTOße k o n z e n trie rte B a u ste lle n sic h er a u c h w irts c h a ftlic h ist 26

Nr. 4.

(3)

I „416,59

A bb. 2 (u n te n ). A u s s c h n itt a u s d e m S ta d tp la n v o n L e ip z ig m it d e m U jn f o rm e r w e r k a m R o ß p la tz .

A bb. 3 (o b e n ). R e g e lq u e rs c h n itt d e s U m fo rm e rw e rk e s.

M a ß sta b 1 :_200.

27

(4)

D er Iso lieru n g gegen G ru n d w asser g e b ü h rt das g rö ß te A ugenm erk, denn das In n ere eines elek tr. Um­

form erw erks m uß völlig tro c k e n sein. 4 P a p p la g e n w urden m it S pezialm asse, die v o r allem elastisch bleiben m uß, aufgeklebt. G rößter W e rt is t dabei au eine durch au s zuverlässige A rb e it zulegen, insb eso n d ere ebi den A nschlüssen v ersc h ied e n er A rb e itsa b sc h n itte , z. B. a u c h n ach H erau sn ah m e der zahlreich en A u sste ife­

hölzer im tiefliegenden M ittelschiff (Abb. 5, hieru n ter).-E s

v e rg a n g e n e n H e rb st fe rtig g e s te llt sein, so d a ß das U m ­ fo rm e rw e rk zu r F rü h ja h rs m e ss e 1926 in B e trie b g e­

w esen w äre. L eid er h ab e n a b e r u n v o rh e rg e se h e n e S ch w ierig k e ite n — T e ilstre ik s , d e r ' a llg em ein e B a u ­ a rb e ite rs tre ik u n d sch ließ lich a u c h F r o s t — den B au d e r a rt v e rz ö g e rt, d a ß er e rs t je tz t im R o h b a u nahezu v o lle n d e t is t u n d d e r B e trieb des U m fo rm erw erk s frü h e ste n s in diesem H e rb s t in vollem U m fang a u fg e ­ nom m en w erd en k an n .

A bb. 4. B lick in d ie B a u g ru b e w ä h re n d d e s A u sh u b s n a c h O ste n .

A bb. 5. K le b e n d e r I s o lie r s c h ic h t a u f d e r u n te r s te n S o h le b e i W a s s e r h a ltu n g .

A bb. 6. B lick in d ie B a u g ru b e w ä h re n d d e r A u s fü h ru n g d e s E is e n b e to n -A u fb a u e s . (R e c h ts im H in te r g ru n d d a s P a n o ra m a .)

lo h n t sich u n b ed in g t, u n m itte lb a r v o r dem B etonieren die fertige Iso lie rsc h ic h t d u rch einen d u rch a u s zu v e r­

lässigen F a c h a rb e ite r p rü fe n zu lassen, u m etw aig e S chäden n och rec h tze itig au sb esse rn zu k ö nnen. A uf diese W eise w urden in m ehreren F ä lle n m u tw illige B e­

schädigungen der fertig e n Iso lie rsc h ic h t re c h tz e itig e r­

k a n n t u n d beseitigt. A uch au ß e rh a lb des G ru n d ­ w assers w urden säm tliche A u ß en w än d e u n d D ecken m it P a p p e au f gleiche A rt, je d o ch n u r m it 2 P a p p la g e n , gegen E in d rin g en von F e u c h tig k e it isoliert.

N ach dem \ e rtra g sollte der R o h b a u b e re its im

D er 2 . H a u p tte il, d a s A k k u m u la to re n h a u s , is t ä h n ­ lich w ie das U n te rg ru n d m e ß h a u s ein e in fa c h e r und u n te rird is c h e r H allen b a u , d e r ü b e r dem G ru n d w a sser liegt. E s k o n n te e r s t im N o v em b e r 1925 in A ngriff g enom m en w erd en u n d w u rd e d er s t ä d t . B a u ­ g e s e l l s c h a f t in L eip zig ü b e rtra g e n . Im a llg e ­ m einen w ird er in g le ich e r W eise a u s g e f ü h rt w ie das M asch in en h au s. A uch h ie r b e w ä h rt sic h die A us­

sc h a c h tu n g ohne B öschung, d. h. m it H ilfe v o n R am m - trä g e rn . F a lls k e in e u n v o rh e rg e se h e n e Z w isch en fälle c in tre te n , soll a u c h das A k u m u la to re n h a u s , d as aus

28 Nr. 4.

(5)

V e rk e h rsrü c k sic h te n in 2 g e tre n n te n A b sch n itte n e r­

r ic h te t w e rd e n m uß, n och im H e rb st dieses J a h re s in B e trieb genom m en w erd en . —

M a s c h i n e l l e u n d e l e k t r. E i n r i c h t u n g . V o rlä u fig w erd en 5, je 2000 K W -U m form er a u fg e ste llt;

liehe S ch a lta n la g e u n d sc h ätzu n g sw eise w eitere rd. 70 4 fü r die B a tte rie le itu n g e n aufw eist.

Von b e so n d erer W ic h tig k e it ist es, die T ra n sfo rm a ­ to ren , M aschinen u n d R äu m e zu b elü ften u n d zu k ü h le n . Zu diesem Zw eck m üssen re c h t erh eb lich e L u ftm en g e n

A bb. 1. F r e itr a g e n d e r D a c h b in d e r in H o lz fü r d ie A u d i-W e rk e in Z w ic k a u m it Y e r s a tz g e le n k , S y s te m N ie d e rm e ie r.

die S c h a ltu n g is t wie ü b lich a n g e ­ o rd n e t: K ab e le n d v e rsc h lu ß , Öl­

s c h a lte r, T re n n sc h a lte r, D o p p el­

sam m elschienen, T re n n sc h a lte r, Öl­

s c h a lte r, T ra n sfo rm a to r, U m form er.

Die H o c h sp a n n u n g sö lsc h a lte r sind n a c h n e u e ste n E rfa h ru n g e n am D eckel in „e x p lo sio n ssic h e re n “ K am m ern a u fg e h ä n g t, deren W ände b eso n d ers s ta rk a u s g e fü h rt sind.

D er se itlich e B e d ie n u n g sg a n g is t in einzelne A bteile g e te ilt. J e d e r Um­

fo rm e r is t au f d e r G leichstrom seite m it a u to m a tisc h e n , fe rn g e ste u e rte n S c h a lte rn f ü r je 4000 A m p. an die 2 M asch in en sam m elsy stem e a n g e ­ schlossen. Die eig en tlich e G leich­

stro m v e rte ilu n g is t im ob eren Ge­

schoß der n ö rd lic h en N ebenhalle u n te rg e b ra c h t: die P lus- u nd M inus­

sc h ien e n a u f g e tre n n te n G erüsten, dazw isch en ein S c h a lttisc h fü r die N ullsch ien e. Um die größ tm ö g lich e S ic h e rh e it in d er S tro m v e rte ilu n g zu b ieten , sin d sä m tlich e S am m el­

sc h ien e n d o p p e lt a u s g e fü h rt. D er g rö ß te K u p fe rq u e rs c h n itt b e trä g t 14 000 ümm. B e so n d ere S c h a lte r u nd E in ric h tu n g e n sin d n och v o rg e ­ seh en , um n a c h S tö ru n g e n im ä u ß e ­ re n N etz, die das g an z e U m fo rm er­

w erk a u ß e r B e trieb setzen , z u n ä ch st die B a tte rie u n d d an n säm tlich e U m form er g le ich z eitig au fs N etz sc h a lte n zu k ö n n en .

D ie A k k u m u la to re n b a tte rie le is te t 1800 A m p. b ei d re istü n d ig e r E n tla d u n g u n d soll v o rü b e rg e h e n d

eine S tro m s tä rk e v o n 20 000 A m p. h erg eb en , w o fü r noch Z elle n sc h a lte r b eso n d ers sc h w e re r B a u a r t n ö tig w erden.

E in e n g u te n M aßstab fü r den g e w a ltig e n U m fang der S c h a lta n la g e g ib t das e in g e b a u te L e itu n g sk u p fe r, das das e r s ta u n lic h e G ew ic h t v on rd. 87 4 fü r die eigent-

A bb. 2. A u s fü h ru n g d e r M ia g -H a lle a. d. L e ip z ig e r M esse.

Ansicht Seitenansicht

J72ia a - H a lle

Knotenpunkt am Untergurt mit Uersatzgelenk Biedermeier D.ß.P.

A bb. 3. K n o te n p u n k te zu A bb. 2.

N e u z e itlic h e H o lz b a u w e ise n , L e ip z ig e r M esse.

der A tm o sp h ä re entn o m m en , g e filte rt, g eg e b en e n fa lls so g a r g e k ü h lt u n d d an n d u rc h K a n ä le den einzelnen V e rb ra u c h e rn zu g e fü h rt w erd en . Die in W ä rm e u m ­ g e se tz te n , u n v e rm e id lic h e n V e rlu ste eines M aschinen­

sa tze s b e tra g e n b ei V o lla st e tw a 110 000 W E /S td ., die

29

(6)

von der zugeführten F ris c h lu ft aufgenom m en w erden müssen. Bei ein er T e m p e ra tu rste ig e ru n g um 10 G.

sind d afü r rd. 11 cbm /Sek. F ris c h lu ft n o tig ¿ h- gleichzeitig 5 vo llb elastete M aschinensatze rd 55 cbm / Sek. D azu kom m t, daß die K ü h lw irk u n g d u rch die A ußenw ände seh r g erin g sein w ird, d a das um gebende G rundw asser n u r w enig w ech selt u n d au c h die um g e­

benden E rd sch ic h ten au ß e rh alb des G ru n d w assers einen g u te n W ärm eschutz b ild e n .' Aus allen diesen G ründen sind zwei elektr. an g etrieb en e V e n tila to re n von je 5 0 cbm/sek L u ftleitu n g vorgesehen, deren A n trieb sm o to r je 100 PS. leisten.

D iese V en tilato re n v erso rg en au ch die B a tte n e - räum e m it F risch lu ft. F ü r diese g ew altig en L uftm engen sind au ch en tsp re ch e n d g roße Q u erschnitte fü r K an ä le und den L uftein- u n d -a u s tritt nötig, die n u r m em em

„A u fb au “ u n m ittelb ar ü b er der M aschinenhalle u n te r­

g e b ra c h t w erden k ö n n e n ; es w ar ab e r le id er unm öglich, die L u ften tn ah m e- u n d -au sb lasesteilen d u rch lä n g ere u n te rird isch e K an äle n ach den b e n a c h b a rte n A nlagen oder H äu sern (M arkthalle) zu v erlegen, wie dies von den G egnern des „ A u fb au e s“ d rh ig en d g ew ü n sc h t w urde. A uf der S augseite der V en tila to re n liegen die F ilte r un d zw ar ölbenetzte F ilte r in n eu zeitlich er B a u ­

a r t, die sich w ä h re n d des B e trie b e s beq u em w echseln u n d au c h rein ig en lassen. , . .

E in o b ere r k le in e r L a u fk ra n (Z u b rm g e k ra n ) im

„ A u fb a u “ u n d fein g ro ß e r in d e r M asch in en h alle v on je 15 1 T ra g fä h ig k e it v e rv o lls tä n d ig e n die m a sc h in e lle A us­

rü stu n g . Im B a tte rie ra u m d ie n t fe rn e r ein A u fzu g zum T ra n s p o rt d e r B e trieb ssto ffe .

Die g esam te A n lag e is t au ssc h lie ß lic h a u c h k ü n s t­

lich er B e le u c h tu n g an g e w iesen , O b erlic h te r wurdfen v erm ied en , d a d e r R o ß p la tz zu M arkt- u n d ähnlichem V erk e h r d ien t. Um bei e tw a ig e m V e rsa g e n der allg e ­ m einen S tro m zu fu h r v o n d ie se r u n a b h ä n g ig zu sein, w ird für N o tb e le u c h tu n g eine b eso n d e re A k k u m u la to re n ­ b a tte rie v on 162 A m p ./S td . ein g e b a u t.

K o s t e n . Die G e sa m tk o ste n des B a u w erk s w u rd e n m it rd. 4,56 Mill. M. v e r a n s c h la g t u n d g e­

nehm igt. D av o n e n tfa lle n a u f den b a u lic h e n T eil des M a schinenhauses rd. 1 Mill. M., a u f den des A k k u ­ m u la to re n h a u se s rd . 0,3 Mill. M.; d e r P re is fü r den u m ­ b a u te n R aum b e re c h n e t sich a u f rd. 65 M./cbm. D a der B au z. Zt. n o ch im G ange ist, k ö n n e n n u r v o rläu fig e A ngaben g e m a c h t w erd en , en d g ü ltig e A n g a b e n bleiben s p ä te re r M itteilung n a c h V o lle n d u n g des B a u es Vor­

b eh alten . —

N eu zeitlich e H o lzb a u w eisen Von B aurat Dipl.-Ing. E. F r a n c n den letzten Jahren ist man bei Ausführung hölzerner Tragw erke zwecks besserer Aus­

nützung der Festigkeitseigenschaften des Holzbaustoffes zu einer Reihe n e u e r H o l z v e r b i n d u n g s a r t e n übergegan­

gen. Infolge der überaus zahlreichen An­

ordnungen bei den Verbindungen und der mannigfaltigen praktischen Versuche, die in den amtlichen Prüfungsan­

stalten vorgenommen wurden, hat das Schrifttum auf diesem Gebiet während der letzten 5 Ja h re eine ungewöhnliche Be­

reicherung erfahren. D i e w i s s e n s c h a f t l i c h e D u r c h d r i n g u n g d e r n e u e n B a u w e i s e , teils durch den Versuch, teils durch die Rechnung, ist in einer ganzen Reihe von Schriftwerken und Abhandlungen zum Teil mit bestem Erfolg durchgeführt worden; P raktiker und Theoretiker wurden auf den Plan gerufen, beide haben durch verständnisvolles Hand in Hand-Arbeiten inbezug auf Zweckmäßigkeit, W irtschaftlichkeit und dam it Preisge­

staltung zweifellos sehr gute Ergebnisse erzielt.

Von der zimmermannsgerechten Ausführung der T rag­

glieder durch Bolzenverbindung mit Eisen- oder IIolz- iaschen, durch die Verbindung m it Laschen und Dübeln ist man zwecks vorteilhafter Ausnützung der Scherfestigkeit des Holzes, insbesondere bei den Zugstäben von Fach­

werken, zur Verwendung von K e g e l - , R i n g - oder S c h e i b e n d ü b e l n übergegangen. Es entstand der doppelkegelförmige Dübel aus Hartholz oder Gußeisen, aus dem geschlossenen entwickelte sich der geschlitzte Ring- diibel aus Bandeisen, sowie der ähnlich w irkende guß­

eiserne Tellerdübel, sie alle hatten eine günstigere Spannungsverteilung in den Scherflächen und der Loch­

wand zum Ziel. Die Verbesserungen w aren dam it nicht zu Ende; es folgte der sog. K r a l l e n d ü b e l , der aus einer kreisrunden Scheibe m it spitzen Ansätzen aus Temperguß besteht. An den bisher ausgeführten gewöhn­

lichen Ringdübeln schließlich wurden gleichlaufende oder sich kreuzende Flacheisenbänder angefügt, wodurch in beiden Richtungen, also parallel und längs zur F aserrich­

tung des Holzes gleiche K räfte übertragen werden sollen, es entstand so der R i n g - F l ü g e l d ü b e l .

Auf dem großen Ausstellungs-Gelände der Leipziger Technischen Messe sind regelmäßig die vorerw ähnten Bau­

weisen teils in ausgeführten und Ausstellungszwecken dienenden Hallen, teils in einer großen Zahl von Muster­

ausführungen bis zur stattlichen Stützweite vertreten. Die in verkleinertem Maßstabe, rd. 1:20, vorgeführten Holzfach­

werk-Modelle zeichnen sich durch saubere, der Ausführung genau entsprechende Herstellung aus. In deutlichen Licht­

bildern wird eine große Anzahl von fertiggestellten und be­

reits ihrer Bestimmung übergebenen, w eiträum igen Hallen gezeigt. Besondere Beachtung verdienen ferner die in größerem Maßstabe 1:10 ausgeführten Modelle der K rallen­

dübel-Bauweise. Wie erwähnt, werden dabei die Ver­

bindungsstücke aus sog. K rallenscheiben gebildet, d. s.

kreisrunde Scheiben aus Temperguß m it je einer mittleren Öffnung zur Durchführung des Bolzens und Zähnen auf

und die L eip ziger B a u m e sse . k , Leipzig. (Hierzu die Abb. S: 29.)

der einen Seite des Scheibenumfanges. In der von Dr.-Ing.

G e s t e s c h i -B erlin m it w issenschaftlicher Gründlichkeit

f

bearbeiteten Abhandlung w erden die Krallenscheiben, ihre statische Berechnung, am tliche V ersuche m it einzelnen Ver- I bindungen und solche m it ganzen Trägern, ferner ausge- i führte Bauwerke, wie w eitgespannte Holzbauten und Holz- (T gitterm aste beschrieben. Als H auptvorteil dieser Bauweise ä wird der e i n f a c h e Z u s a m m e n b a u , der durch jeden

f Zimmermann handw erklich erfolgen kann, hervorgehoben;

die U nabhängigkeit von dem Schwinden des Holzes in der Q uerrichtung, das eine Lockerung des Gefüges und damit, größere D urchbiegungen des T rägers zur Folge hat, wird ferner als besonderer Vorzug dieser K notenpunkts­

verbindung bezeichnet. Eine genaue Preiserm ittlung der m ehrfach patentam tlich geschützten A usführungen ergibt, daß sich eine V erbilligung um reichlich ein D rittel gegen­

über Eisenbauten erzielen läßt.

Tn der gleichen Halle stellt eine Bunzlauer Firm a eine Reihe von M usterausführungen zur Schau. D arunter be­

finden sich Modelle ausgeführter Hallen-, Scheunen- und Siedelungsbauten; wenn auch diese Beispiele ausge­

sprochene Neuerungen nicht darstellen., sondern sich mehr an die frühere zimm erm annstechnische Herstellung an­

lehnen, so is doch auch hier zu erkennen, in welch1 be­

deutendem Umfange von dem Holz als Baustoff Gebrauch gem acht wird. Besonders auffällig ist hier, daß das Holz sich bei Bauten für notorisch feuergefährliche Betriebe Ein­

gang verschafft hat, wie bei Gießerei- und Formerei­

gebäuden, für K esselhäuser, G lashütten usw. — Beachtung verdient ferner der sog. B a l k a - B i n d e r , der in einem W erk in T.eipzig-Großzschocher hergestellt wird. Die tech­

nische E igenart besteht in dem parabolisch gekrümmten Obergurt und der Zusammenfügung des Binders aus lauter einzelnen starken B rettern, die m it einer großen Zahl sicht­

barer D rahtstifte zusam m engenagelt sind. E r soll bei Industriebauten, A usstellungshallen und landw irtschaft­

lichen Bauten Verwendung finden.

Eine vollkommen n e u a r t i g e V e r b i n d u n g von Zuggliedern in hölzernen Fachw erk-Bindern stellt die Bau­

weise mit dem V e r s a t z g e l e n k von N i e d e r m e i e r dar. Der gezogene D iagonalstab, zentrisch im System­

m ittelpunkt angeschlossen, wird von beiden Seiten mittels besonderer V ersatzhölzer gefaßt, die ihrerseits in zylindrischen Flächen oder Ringdübeln gleichfalls drehbar gelagert sind. N ebenspannungen, die rechnerisch schwer zu erfassen sind, werden auf diese W eise ausgeschaltet. Das V ersatzgelenk, das eine statisch sehr günstige W irkungs­

weise besitzt, ist bei der neuen A usstellungshalle für die Mühlenindustrie-A.-G., der M i a g h a l l e , zum ersten Male zur A usführung gelangt (Vgl. Abb. 2 u. 3, S. 29). Auch in sonstiger H insicht ist dieser neue Bau auf dem Aus­

stellungsgelände bem erkenswert. Die Halle h a t ihren Platz neben dem „Haus der E lektrotechnik“, unm ittelbar vor Halle 11, gefunden und w eist eine G rundfläche von 18 mal 24 m auf. Ihre Bauhöhe ist vom Meßamt aufs äußerste be­

schränkt worden, um die A ussicht der Halle 11 nicht zu

30 Nr. 4.

(7)

beeinträchtigen. Die Umfassungswände bestehen aus Holzfachwerk zwischen eingespannten Holzstützen, auf denen die Hallenbinder aufruhen. Die frei­

tragenden Dachbinder von 18 m Stütz­

weite zeiclmen sich durch besonders niedrige Bauhöhe aus und nehmen außer der D achbelastung auch noch Transm issionslasten auf. Aufgesetzte H olzpfetten sind als durchlaufende T räger ausgebildet, die Dacheindek- kung erfolgte m ittels teerfreier Pappe auf Holzschalung. F ür reichliche Be­

lichtung ist durch Seitenfenster und ein kittloses F irsi-O berlicht Sorge ge­

tragen. Die Außenwände sind mit Holz in neuzeitlichen Bauformen ver­

kleidet und durch bunte A nstriche sowie A ufschriften m it goldfarbenen Buchstaben ausgestattet. Das gesamte Bauwerk w urde einschließlich aller technischen V orarbeiten von einer be­

kannten Leipziger Bauunternehm ung in knapp fünf W ochen aufgestellt uiul b ringt erneut den Beweis dafür, daß sich mit der neuzeitlichen Holzbau­

weise gute, preisw erte Industriehalien errichten lassen.

In der Abteilung für sparsame Bauweisen in Holz zieht die sog.

L e i c h t h o l z - B a u w e i s e die Auf­

m erksam keit des Baufachmannes auf sich, welche Bauweise an einigen typischen Beispielen in Form von M usterausführungen in verkleinertem Maßstab, etwa 1 :1 0 , gezeigt wird.

Die hölzernen Dachüberbauten dieser Hallen sind dadurch gekennzeichnet, daß die üblichen Doppel-T-Formen der eisernen Träger, der gewalzten und genieteten Träger, gewissermaßen durch besondere patentierte Holzver- bindungen nachgeahm t sind, um hier­

durch eine bedeutende Steifigkeit der einzelnen T ragglieder bei kleinstem Holzaufwand zu erzielen. Es w ird auf diese W eise eine außerordentliche Leichtigkeit, schnelle Aufstellungs­

möglichkeit und dam it bedeutende Verbilligung der Dachüberbauten er­

reicht. Bei der aus früheren Jahren bekannten H e t z e r - Bauweise w er­

den zur H erstellung des Doppel-T- Q uerschnittes die einzelnen Holzteile mit wasserfestem Leim verbunden. In den ausgestellten A nordnungen tritt zwecks k räftigerer V erbindung außer­

dem noch eine Nagelung hinzu. Die Prüfungsergebnisse beim staatlichen P rüfungsam t in Groß-Lichterfelde, so­

wie eine Anzahl ausgeführter Hallen­

bau ter_, so ein größerer Bau für die O berpostdirektion in Leipzig, ferner die Bahnsteig-Überdachungen auf dem Bahnhof Celle bei Hannover, lassen auf eine gute Bewährung der Leichtholz- Bauweise schließen.

Ganz besondere Aufm erksam keit rufen die ausgestellten Gegenstände, die Versuchsausführungen, sowie L ichtbilder von fertigen Bauten der Z o l l b a u w e i s e hervor. D er zellen­

artige, aus einzelnen diagonalen Holz­

lamellen m it entsprechenden Schrau­

benverbindungen ausgerüstete D ach­

überbau h a t in der Bauwelt w ährend der drei letzten Ja h re guten Eingang gefunden. Als besonderer Vorteil dieser eigenartigen Bauweise muß der völlig freie, verfügbare Hallenraum g enannt werden, der durch keinerlei senkrechte, w agrechte oder schräge Zw ischenglieder g estört wird, sodaß vollständige A usnutzung des um bauten Kaumes erm öglicht wird. Das aus la u ter gleichen Elem enten, Lamellen aus H olzbrettern m it einfachen S chrauben zusam m engefügte Dach

A bb. 1. B e to n -M isch er, P a t e n t S c h i e g e , m it s c h r ä g e r B e s c h ic k u n g 2501 T ro m m e lfü llu n g . 8 P S A n tr ie b s k r a f t.

Abb. 2. D e sg le ic h e n m it lo trech te r B e sch ick u n g . 300 1, 10 P S .

W -

- < l r

nril>!l«y l II

■ i

m t ü ■ ¡ { S n ’ i * ’

Abb. 3. L ö ffelb a g g er der F irm a Orenstein & K op p el, B erlin . B e im A ushub für d a s U n terg ru n d m esseh a u s am M arktplatz zu L e ip z ig .

24. Februar 1926. 31

(8)

kann in mannigfaltigen Formen bis zu großen Stützweiten unter völliger Ausschaltung der überlieferten Zimmer­

arbeiten in kürzester Zeit hergestellt w e r d e n F ür den Architekten bietet überdies d i e s e Bauweise die Möglichkeit neuer eigenartiger Gestaltung seiner Schöpfungen. .

Ehren Beweis dafür, daß die Zoübauweise auch bei vom Baukünstler entworfenen Bauten Eingang gefunden, bot das bürgerliche Wohnhaus auf der letzten Ja h re s­

schau Deutscher Arbeit „W ohnung und Siedlung in Dresden. Das von dem Arch. R. Bitzan gebaute W ohn­

haus w ar in seiner Dachausbildung m it Zollbau-Lemellen dach ausgeführt und bot so den V orteil emes J

frei verfügbaren Dachraumes, was bei unser g W ohnungsknappheit zweifellos ins Gewicht ta .

Tn A nbetracht des Umstandes, daß die neuzeitliche Holzbauweise in vielen Fällen eine E rsparnis „,^rlor„n 40 v. H. bei den H erstellungskosten gegenüber anderen Bauweisen zur Folge h at und in bezug_ auf le u e is ic h e - heit diesen als gleichwertig zu erachten ist, w ird aas noiz auch künftig seinen P latz auf dem B aum arkt behaupten.

L eipziger tec h n isch e M esse und die B a u m a sc h in e n .

Von B aurat Dipl.-Ing. E. F r a n c k , Leipzig. (Hierzu die Abbildungen S. 31.) s besteht heute in technischen Fachkreisen

kein Zweifel mehr darüber, daß bei Bauten größeren Umfanges zuverlässig und w irt­

schaftliche arbeitende Baumaschinen nicht entbehrt werden können. Sie sind nicht nur notwendig, um das fertigzustellende Bau­

w erk in möglichst kurzer Zeit seiner Zweckbestimmung zuzuführen, wobei an Zeit und Arbeitslohn gespart wird, sondern auch die Herstellung des Bauwerkes überhaupt ist nicht selten an die Mitverwendung von maschinell be­

triebenen Einrichtungen auf dem Bauplatz geknupit.

W ährend so für den B a u h e r r n rasche, billige F ertig­

stellung in erster Linie in F rage kommt, zielt die Aut-- merksamkeit des U n t e r n e h m e r s auf möglichst w irt­

schaftliche Arbeit ab, ferner sollen auch für den A r b e i t e r erleichterte Arbeitsbedingungen geschalten werden. Sowohl hei Hoch- als auch bei Tiefbauten, ins­

besondere bei Eisenbetonarbeiten, bei denen die Hei Stellung von Zement- oder Schlackenbeton _ eine _ wichtige Rolle spielt kommen die neuen Baumaschinen in Frage, sobald es sich um die Verarbeitung größerer Betonmassen handelt. Ein moderner Baubetrieb, so bei Ausführungen von Geschäftshäusern oder Fabrikbauten in Eisenbeton, hei Talsperren- oder Schleusenanlagen, ist heute an die Verwendung von durchaus zuverlässig arbeitenden B e ­ t o n - M i s c h m a s c h i n e n geradezu gebunden.

Auf dem Ausstellungsgelände der Technischen Messe unmittelbar am Haupteingang dem Gelände der Baumesse nehmen zu beiden Seiten die großen Fabriken der Bau­

maschinenindustrie Aufstellung. Als führende Typen der Betonmischer sind dort die Fabrikate der M arkranstädter Masch.-Fabrik von Dr. G a s p a r y und der L e i p z i g e r B a u m a s c h i n e n A.-G. zu nennen, die seit Jah ren die bewährten Mischer nach der K u g e l s c h a l e n b a u a r t ausführen. Am Haupteingang wird auch ein ganz neuer Mischer gezeigt (Abh. 1 u. 2, S. 31), der von der Paunsdorfer Firma, Eisenbau S c h i e g e gebaut wird. Die erst vor einiger Zeit dieser Firm a patentierte Mischmaschine brachte in bezug auf B auart und Betrieb g r u n d s ä t z ­ l i c h N e u e s . Die Trommel zur Aufnahme des Misch­

gutes besteht aus einiem gußeisernen Mittelstück, an das zu beiden Seiten konische Teile aus Stahlblech befestigt sind. Im Innern der Trommel sind die eigenartig ge­

krümmten Mischschaufeln auswechselbar eingeschraubt.

Mit der Maschine verbunden ist ein Materialaufzug für die Beschickung mit vorher zugeteiltem Zement, Sand und Kies. Außerdem ist ein Hochbau-Aufzug angegliedert, der Baustoffe und Geräte in größere Höhen schafft. Die Misch­

maschine wird in drei Hauptgrößen hergestellt und je nach der- Örtlichkeit für Längs- oder Seitenentnahme eingerichtet.

Der Mischvoigang selbst erfolgt zunächst durch Drehen der Trommel in der L i n k s - R i c h t u n g . Ein gründliches, intensives Mischen wird dadurch gewährleistet, daß die zu mischende Bestandteile sowohl in der Achsial- wie in der Querrichtung durcheinander gewirbelt werden.

Der W asserzusatz geschieht in der gewöhnlichen W eise durch einen oben eingebauten zylindrischen Behälter.

Die Entleerung der Trommel erfolgt nach ein- bis zwei­

maliger Umdrehung in der entgegengesetzten, also in der R e c h t s - R i c h t u n g , wobei durch die besondere Schaufelgestaltung ein restloses Entleeren auch bei dünn­

flüssigem Mörtel gesichert ist. Die gußeiserne Trommel verbürgt eine nur geringe Rostbildung und gute Reini­

gungsmöglichkeit. F ür sämtliche Bew egungsvorgänge an der Maschine genügt ein Arbeiter. Die erhöhte Trommellage ermöglicht direkte Entleerung in normale Muldenkipper.

Der Mischer wird je nach Bedarf für verschiedene Füllungen von 150 bis 750 Liter hergestellt. Bei Antrieb durch Rohölmotor ist der Brennstoffbedarf 0,2 1 je PS und Stunde; die ausgestellte Maschine für 250 1 Füllung arbeitet mit einem 8—lOpferdigen Ölmotor, der auch durch einen Elektrom otor ersetzt werden kann. In einer Reihe von größeren Baustellen innerhalb und außerhalb Leipzigs h at der Mischer seine Leistungsfähigkeit erwiesen. Die

gegenw ärtige Beton-Bereitungsanlage für den Schleusen­

bau bei F ürstenberg a. d. O., woselbst gleichzeitig fünf Stück dieser Mischer m it je 1200 1 Trommelfüllung in Be­

trieb sind, zeugt ebenfalls von der ungewöhnlichen Lei­

stungsfähigkeit dieser neuen Maschine. Die gewaltige Tagesleistung dieser Anlage ist 2000 cbm Gußbeton.

Bei der Bauausführung des M e ß - U n t e r g r u n d ­ h a u s e s u nter dem Leipziger Markt, also im Zentrum der alten Pleißestadt, iiat vor noch nicht langer Zeit der L ö f f e l b a g g e r Aufsehen erregt, der dort die Lösung der Erdm assen besorgte (Vgl. Abb. 3, S. 31). Die den Bagger stellende F irm a O r e n s t e i n u n d K o p p e l hat nun- mehr auch einen L ö f f e l b a g g e r a u f R a u p e n ­ k e t t e n in neuester B auart hergestellt, der also gegen­

über den bisherigen Ausführungen sich selbst von Ort zu Ort bewegen kann*). D er m ächtige Bagger m it %, cbm Löffelinhalt besitzt eine Stundenleistung von 600 cbm s0.

wie eine eigene F ahrgeschw indigkeit von rund 2 km/fet Auch werden bereits R aupenkettenbagger m it erheblich größerer Leistung ausgeführt, h atte doch der Löffelbagger auf dem Leipziger M arkt einen Inhalt von 2 cbm.

Unter den s. Z. ausgestellten neueren Baumaschinen er­

regten ferner die H e i ß d a m p f - S t r a ß e n w a l z e n einer Maschinenbau-A.-G. die besondere Aufm erksam keit der Straßenbaufachleute. Die 12-t-Dienstgewicht-Walze arbeitete m it zwei H oehdruckzylindem bei 14 Atm. Dampf­

druck, w ährend die 9-t-Walze nur einen Dampfzylinder aufwies. Infolge der Verwendung von Heißdampf ergab sich eine Ersparnis von 20 v. H an Kohlen, auch der W asserverbrauch w ar erheblich geringer. Gegenüber der übl. K raftübertragung m it Zahnrädern von der Maschine zur Triebwalze war K ettenantrieb vorgesehen.

In den letzten Ja h re n sind ferner bei unseren größeren Tiefbau-Ausführungen (Umformerwerk „M itte“, Leipzig, s. S. 25 ff.) neue mechanische Einrichtungen zur Beton­

bereitung geschaffen worden, die gegenüber der Stampf­

beton-Bauweise zu erhöhter Bedeutung gelangt sind. Das vor einiger Zeit in A m erika eingeführte B e t o n g u ß ­ v e r f a h r e n ist in H insicht auf seine wirtschaftlichen V orteile auch auf u n s e r e n größeren Tiefbaustellen an­

gewendet worden. Die bisher geübte Bauweise durch Ein­

stampfen von sogenanntem handfeuchten Beton zwischen festen Schalungen ist m ancherorts dem Einbringen einer breiigen, dickflüssigen Mörtelmasse in die Baugruben ge­

wichen. Insbesondere kommen dabei solche Ausführungen in Frage, bei denen ungewöhnliche große Mengen von Zementbeton verarbeitet und die F ertigstellungsfrist mög­

lichst kurz gehalten w erden muß. Die Einrichtungen für das Gußbetonverfahren bestehen im wesentl. aus dem G i e ß - t u r m , einem an zentraler Stelle aus Holz oder Eisen erstellten turm artigen Gerüst, auf dem die Mischungs­

anlage aufgestellt wird, und einer langen, vielfach im Zick­

zack geführten schräg abw ärts nach der Verwendungsstelle führenden G i e ß r i n n e . Infolge der oft großen Länge der Rinnen sind naturgem äß eine große Anzahl von Zwischen­

stützen erforderlich, um eine bestim m te N eigung zu sichern.

Die V orteile des G ußbetonverfahrens bestehen vorwiegend in der E rsparnis an A rbeitskraft und im W egfall der Schichtenbildung (sog. B lätterteigbildung), die bei Stampf­

beton immer wieder beobachtet wird. Ganz besonders aber spielt die große L eistungsfähigkeit und dam it Zeitersparnis bei der H erstellung eine Rolle, ein Vorteil, der gerade heute von ausschlaggebender Bedeutung ist. —

*) A n m e r k u n g d e r S c l i r i f t l e i t u n g . V gl. d e n A u fsa tz in K o n str.

N r. ü ü b e r d e r a r t ig e T y p e n v o n M o n c k & H a m b r o c k , A lto n a . — I n h a l t : D a s u n te r ir d is c h e U m f o rm e r w e r k „M itte“ der s tä d t. E l e k tr i z i t ä t s - W e r k e in L e ip z ig . — N e u z e itlic h e H o lz b a u ­ w e is e n u n d d ie L e ip z ig e r B a u m e ss e . — L e ip z ig e r tech n isch e M e sse u n d d ie B a u m a s c h in e n . —

V e rla g d e r D e u ts c h e n B a u z e itu n g , G. m. b. H . in B e rlin . F ü r die R e d a k tio n v e ra n tw o rtlic h : F r i t z E i s e l e n in B erlin,

n n i t k : W . B ü x e n s t e i n . B e r l i n S W

32 Nr. 4.

Cytaty

Powiązane dokumenty

In Form von drei V orträgen sucht der V erfasser auch dem nicht auf der Hochschule vorgebildeten Ingenieur eine E inführung in die Berechnung der statisch unbestimmten

Bei den folgenden Untersuchungen soll das Gewicht des Eisenbetons dem der Hinterfüllungserde gleichgesetzt werden. Dies ist zulässig, weil die Massen der

Die sämtlichen P latten für Seiten- und Zwischenwände werden auf der Baustelle fertiggestellt, und zwar zu beiden Seiten der Häuserreihe, derart, daß ihr

Vor- und Nachteile dieser Anlagen werden wir bei anderer Gelegenheit näher eingehen. Doch liegt diese Frage außerhalb des Rahmens der vorliegenden Betrachtung. Es

Der Treptower Tunnel wurde mit Luftdruck und Schildvortrieb ausgeführt, ein Verfahren, das für den Berliner Untergrund nicht recht geeignet ist, die übrigen in

Ich sagte es schon eingangs: Es handelt sich hier um Anfänge und um eine Bauweise, die unzweifelhaft in ihren Einzelheiten noch besser durchgebildet werden muß;

Der Fundamentklotz für jeden der beiden mittleren Strompfeiler umfaßt eine Fläche von etwa 13 X 32 m und besteht aus einem aus Eisenbeton hergestellten Senkkasten

sein, oder mögen es auch Ställe oder Lagerhäuser sein, sollen in ihren Außenwandungen so her- gestellt werden, daß von außen her keine Feuchtigkeit in das